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Erscheint einmal i ä . Einzelnummer so Gr. Nr. 7
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15. I M 1937
3. Jahrgang
Die Erweiterung öer Meiherburg-Anlagen
Von Magistrats-Dberrat Dr. ltöuarö Angerer Als im Jahre 1911 das maximilianische Lustschloß Weiherburg mit seinem großen Besitz von der Familie Attlmayr abgestoßen werden sollte, griff der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck unter Führung des Bürgermeisters Greil sofort zu und erwarb es für die Stadtgemeinde, um der Bevölkerung Innsbrucks eine in unmittelbarer Nähe der Stadt befindliche Erholungsstätte zu schaffen und das Schloß als solches vielleicht einmal irgend welchen Sammlungs- oder Museumszwecken zuzuführen. Der letztere Gedanke konnte bis jetzt nicht verwirklicht werden, das Museum für Volkskunst, das im Schlosse untergebracht werden ollte, fand in den Räumen des ehemaligen Gymnaiums neben der Hofkirche einen hervorragenden Platz; o blieb der vordere Teil des Obergeschosses des Schloses mit dem Maximiliansaal bis heute unbenutzt. Doch die Hauptabsicht, die mit dem Ankaufe des Schloßbesitzes verbunden war, setzte Bürgermeister Greil sofort in die Tat um. Er beauftragte das Stadtbauamt im Zusammenwirken mit der Stadtgärtnerei, Pläne für eine großzügige Parkanlage mit Auffahrtsstraße auszuarbeiten und rasch ging es dann unter der unmittelbaren Leitung des Ing. Fritz Konzert an die Ausführung. Heute nach 25 Jahren breiten unterhalb des Schlosses wundervoll gewachsene Bäume verschiedener Art, alle mit Bedacht an ihre Plätze gesetzt, kühlen Schatten über den Spaziergänger aus, wenn er vom Hohen Weg auf der leicht ansteigenden Schloßstraße oder den verschlungen angelegten Wegen über die Aussichtswarte zum Schloß hinaufwandelt. Da mit dem Schloß auch der darüberliegende Wald fast bis zur Hungerburg miterworben wurde, konnte der Innsbrucker Verschönerungsverein auch einen seiner herrlichsten Wege, den Wilhelm-Greil-Weg, anlegen, der vom Schloß Weiherburg in sanfter Neigung den hochstämmigen Wald bis zur Hungerburg durchzieht. Unmittelbar benachbart liegt gegen Westen zu Zwischen dem Hohen Weg am I n n und der Weiherburggasse ein anderes Parkgelände mit einem großen,
völlig ebenen Platz und einem darunter steil abfallenden Hang. Am ebenen Platz erhebt sich ein stolzer Villenbau, einstmals der Wohnsitz eines Musikprofessors, später des bekannten Landschaftsmalers Prof. Edgar Meyer. Dieses Gelände der Villa Bianca trennt nur ein kleiner Graben, von einem winzigen Wässerlein durchbogen, vom Weiherburgpark; es bildet eigentlich seine natürliche Fortsetzung. Nichts begreiflicher, als daß oft fchon der Wunsch rege wurde, auch diesen herrlichen Fleck Landes der Bevölkerung zugänglich machen zu können. Nach dem Tode des letzten Besitzers griff der hochverdienstvolle Ehrenbürger unserer Stadt, Kaufmann und Vorsteher der Sparkasse der Stadt Innsbruck, Herr Hans Hörtnagl, diesen Wunsch der Allgemeinheit auf. Mit größter finanzieller Unterstützung der Sparkasse, durch Gewährung einer Spende und eines Darlehens zu besonders günstigen Bedingungen sowie durch die hochherzige, von edelstem Bürgersinn zeugende Spende eines Innsbrucker Kaufmannes konnte die Stadtgemeinde, die aus eigenen Mitteln damals dazu nicht imstande gewesen wäre, daran gehen, Kaufsverhandlungen aufzunehmen. Es war einer der ersten großen Beschlüsse des auf Grund der jetzigen Verfassung bestellten neuen Gemeindetages der Landeshauptstadt, als er am 3. Dezember 1935 der Erwerbung um den Kaufpreis von 150.000 8 zustimmte. Mit Kaufvertrag vom 6. April 1936 ging das große Besitztum Villa Bianca in Hötting sodann auf die Stadtgemeinde Innsbruck über, wobei dem ausdrücklichen Wunsche der Sparkasse entsprechend im Grundbuche die Widmung eingetragen wurde, daß der Park des Anwesens dauernd der gesamten Bevölkerung zur Verfügung bleiben müsse und diese Bestimmung nur mit Genehmigung der Sparkasse und der Landeshauptmannschaft für Tirol aufgehoben werden könne. Durch diese großzügige Widmung zum allgemeinen Nutzen erschien der Sparkasse auch ihre großzügige geldliche Unterstützung dieser Vesitzerwerbung voll gerechtfertigt. Die Aufsichtsbehörden