Amtsblatt Innsbruck

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derMndesnnuptstM Innsbruck Erscheint einmal i I.^S.jährlich. Eingelnummer 30 Nr. 5

Nüthaus. 2 Äock links

15. Mai 1937

3. Jahrgang

Innsbrucker Gemeinöetag 5. Atzung am so. April Unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Franz Fischer fand am 20. April 1937 um 4 Uhr nachmittags im Adlersaale des Stadtfäalgebäudes eine öffentliche Sitzung des Innsbrucker Gemeindetages statt, in welcher eine ziemlich umfangreiche Tagesordnung erledigt wurde. Zunächst verlas der Bürgermeister ein Schreiben des Herrn Bundeskanzlers, in welchem dieser für die ihm vom Gemeindetage anläßlich seiner fünfjährigen Tätigkeit in der österreichischen Bundesregierung dargebrachten Glückwünsche seinen Dank aussprach. Anschließend berichtete der Bürgermeister, daß im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen über die Frontmiliz vom Generalkommando die Aufstellung einer Betriebsmiliz für verfchiedene lebenswichtige Betriebe in Innsbruck verfügt worden ist. Er sei vom Herrn Vizekanzler beauftragt worden, die Betriebsmilizen in Tirol zu organisieren. Vorerst beschränke sich der Auftrag auf die ^zerke der öffentlichen Hand,- diefer Auftrag wird aber nach Abschluß dieser Arbeiten auf die privatwirtschaftlichen Betriebe ausgedehnt. Er habe mit Freude feststellen können, daß er bei der städtischen Beamtenschaft und Arbeiterschaft viel Verständnis gefunden habe. Vorerst kommen Vetriebsmilizen in folgenden Unternehmungen zur Aufstellung: 1. Elektrizitätswerk unter dem Kommando des Direktors. Herrn I n g . Paul Attlmanr. Lt. d. R., 2. Gaswerk unter dem Kommando des Direktors, Herrn Ernst Martin. Oblt. d. R.. 3. Molkerei unter dem Kommando des Direktors. Herrn Ing. Alfred Tomann. Lt. d. R.. 4. Schlachthof unter dem Kommando des Leiters» Herrn Oberveterinärrates Dr. Heinz Ioller. Lt. d. R.. 5. Vauhofbetrieb unter dem Kommando des Herrn Oberbaurates I n g . Anton Kininger. Lt. d. R. Als Führer der Wachebat, hat sich Herr Magistratsdirektor-Stellvertreter Dr. Anton Schuler, Oblt. d. R.. bereitgefunden.

I n der Adjutantur tätig sind die Herren: Rechnungsrat Paul Hauser. Fähnrich d. R.. Magistratskommiffär Dr. Theodor Wolf und für den Sanitätsdienst Herr Stadtvhysikus Dr. Robert Kavferer. Oberarzt d. R. Der Gemeindetag nahm anschließend an diesen Bericht zur Kenntnis, daß die Ausrüstung der technischen Vetriebsmiliz, soweit eine solche überhaupt notwendig ist, zu Lasten der Werke beschafft, jene der Wachemiliz von der Heeresverwaltung beigestellt wird. Der Bürgermeister teilte weiter mit, daß die Organisation des Fürsorgewesens in Innsbruck einer völligen Umstellung unterzogen wird. Hauptzweck der Neuorganisation ist: 1. die Zusammenfassung aller karitativen Vereinigungen, damit keine Doppelarbeit geleistet wird und die aufgewendeten Mittel den jeweils höchsten Nutzen ergeben; 2. eine mehr individuelle Betreuung der Fürsorgeberechtigten, damit außer der materiellen Unterstützung eine individuelle Einwirkung auf die Betroffenen möglich wird; 3. Einführung 'des Fürforgebuches, welches das einzige Mittel zur wirksamen Bekämpfung des Vettlerun-

wesens ist. I n einer Reihe von Besprechungen, die zwischen den Herren der Magistratsabteilung V und allen Armenbezirksvorstehern durchgeführt wurden, ist nun der Entschluß gereift, die Armenbezirke in Innsbruck den Pfarrbezirken anzugleichen und für jeden einzelnen Bezirk einen eigenen Bezirksarmenrat aufzustellen. Die Herren Armenbezirksvorsteher erhalten eine Reihe neuer Hilfskräfte, die als Armenpfleger ihren Dienst versehen. Es haben sich für diese große und oft sehr undankbare Aufgabe folgende Damen und Herren der Gemeinde zur Verfügung gestellt und besorgen ehrenamtlich ihre Aufgabe: Pfarrsprengel St. Jakob: Unter Führung der Armenbezirksvorsteher Regierungsrat Simon Scharfetter und Hofrat Ignaz Bergmeister: Viktor Friedrich, Goldschmied: Anna Gröbner, Kommergialratswitwe: Josef Kieltrunk sen., Kaufmann; Anton Lampert, Bäckermeister: August Ohnforg, Schneidermeister: Karl Ortner, Kaufmann: Johann


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