Amtsblatt Innsbruck

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Erscheint einmal

: 61O Nr. 12

15. November 1935

1. Jahrgang

An die Vevöllenmg I n den vergangenen Jahren ist es dank des Opfersinnes der Hnnsbrucker Einwohnerschaft, die durch reichliche Zeichnung von Geld- und Sachspenden zu einem sehr wesentlichen Teil zum Gelingen der bisher durchgeführten Winterhilfsaktionen beigetragen hat, möglich gewesen, die bedürftigsten Bewohner unserer Stadt vor der ärgsten Aot, die sich gerade in den Wintermonaten besonders fühlbar macht, in weitgehendem Maße zu schützen. Da die Notlage eines großen Teiles der Innsbrucker Bevölkerung, insbesondere der durch Arbeitslosigkeit betroffenen Kreise, sehr groß ist, erweist es sich als notwendig, auch im kommenden Winter das Winterhilfswerk wiederum durchzuführen, in dessen Rahmen den Bedürftigsten durch Verabreichung von Suppe, festen Mahlzeiten, Lebensmittelpackungen, Heizmaterial, von Milch für Kinder und Greise und durch Beistellung von Kleidungsstücken geholfen werden soll. Für die Durchführung dieser Aktion sind große Mittel erforderlich, welche die Stadtgemeinde, die laufend für die normale Armenfürsorge außerordentlich hohe Aufwendungen machen muß, trotz Mithilfe des Bundes auch nicht annähernd aufbringen kann. Ich richte deshalb an alle Mitbürger das dringende Ersuchen, nach bestem Können an der Aufbringung der für die Durchführung des Hilfswerkes notwendigen Mittel durch Überweisung einer Geldspende mitzuwirken; auch Sachspenden sind willkommen und wollen solche an die Kanzlei des Winterhilfswerkes Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße 53/11 (Telephon 325 oder 522?) zwecks Abholung bekanntgegeben werden. Wenn alle, die hiezu in der Lage sind, ihr Scherftein zum gemeinsamen Werke beitragen, wird es auch diesmal wieder gelingen, das harte Los unserer ärmsten Mitmenschen während der Wintermonate zu erleichtern und es wird der Ruf der Znnsbrucker Bevölkerung, in Zeiten der Aot mit beispielgebender OpferWilligkeit zusammenzuhalten, auch fernerhin gewahrt bleiben.

Franz Fischer Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck


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