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Editorial

Liebe Münchnerinnen und Münchner, Ich möchte Sie in unserer neuesten Ausgabe der „Münchner-Innenstadt“ mit einem Gedicht, deren Verfasser unbekannt ist, über den Frühling begrüßen.

Frühlingszauber Frühling schwingt den Zauberstab Überall, landauf, landab Streut er Blüten ohne Zahl Auf die Bäume grau und kahl. Aus der Erde sprießt es grün Unterm Busch schon Veilchen blühn. Auch mein Herz, es jubelt laut Da es solche Pracht geschaut. Heimgekehrt der Vögel Zug, Tausend Lieder mit sich trug, Singet nun der Sonne Lob, Frühling seinen Stab erhob.

Mit freundlichen Grüßen

PS: Die 27. Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ erscheint Mitte Juli 2011 und wird Sie dann wieder zum Spaziergang durch München einladen.

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M端nchner Kirchen

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M端nchner Denkm辰ler

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M端nchner Brunnen

14 Das Angerviertel

II. Teil

20 P et r a Pe r le

Museum Brandhorst

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Das Karussell

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mĂźnchner

Innenstadt 26/Januar 2011

Impressum Herausgeber: Jenny Schmidbauer NiederalmstraĂ&#x;e 21 81735 MĂźnchen

Gesamtherstellung und Anzeigen: sms-schmidbauer GbR NiederalmstraĂ&#x;e 21 81735 MĂźnchen T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-mail: info@sms-schmidbauer.de (SBmL %FTJHO VOE 'PUP studio liebhart Breisacher StraĂ&#x;e 3 81667 MĂźnchen T 089-459 94 38 -19 F 089-459 94 38 - 50 e-mail: mail@fotostudioliebhart.de

Fotos und Text: -BOEFTIBVQUTUBEU .Ă ODIFO 4UBEUBSDIJW .Ă ODIFO .Ă ODIOFS 4UBEUNVTFVN )BVT EFS #BZFSJTDIFO (FTDIJDIUF )FSCFSU VOE 1IJMJQQ -JFCIBSU 1FUSB 1FSMF *OTUJUVU #BWBSJDVN .Ă ODIFO &Mm ;VCFS

8 Mßnchner-Denkmäler 'KPEPS *XBOPXJUTDI 5KVUUTDIFX

Inhalt

Verlag und Redaktion: sms-schmidbauer GbR NiederalmstraĂ&#x;e 21 81735 MĂźnchen T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-mail: info@sms-schmidbauer.de www.mĂźnchner-innenstadt.com

6 MĂźnchner Kirchen St. Markus

14 MĂźnchner Brunnen Wittelsbacher-Brunnen 16 MĂźnchner StraĂ&#x;en

20 Stadtteilbesuch Angerviertel 2. Teil

28 Museum Brandhorst

31 Petra Perle

32 Das Karussell

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St. Markus

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vergrößerte der stetige Zuzug aus den evangelischen Gebieten Bayerns und des übrigen Deutschlands die Münchener protestantische Gemeinde stark. Bald war St. Matthäus zu klein, so dass der Gedanke an eine zweite evangelische Kirche in München aufkam. Der Pfarrsprengel sollte das östliche Stadtgebiet abdecken. Deshalb hatte man als Standort für eine Kirche anfangs den sogenannten Wiener Wald nahe der Kohleninsel am rechten Isar-Ufer im Auge. Dekan Dr. Johann Karl von Buchrucker favorisierte aber einen Bauplatz nahe der historischen Altstadt. Trotz Widerstandes auch aus der eigenen Gemeinde wurde als Standort die Maxvorstadt durchgesetzt und der protestantischen Gemeinde das Eckgrundstück Schellingstraße/Türkenstraße angeboten. Die Planungen für Kirche, Pfarrhaus und Schule waren bis ins Detail gediehen. Schließlich wurde ein Grundstück gegenüber dem Wittelsbacher Palais am südlichen Ende der Maxvorstadt angeboten. Das Grundstück war eingeklemmt zwischen Bürgerhäuser, so dass das romantische, städtebauliche Ideal einer freistehenden Kirche als Fluchtpunkt und Zentrum des Stadt(teil)lebens nicht möglich war. Diese Idee war beispielsweise in der Au durch den Neubau der Mariahilfkirche umgesetzt. Die bayerische Krone wollte keinen Zweifel an der starken katholischen Dominanz in München aufkommen lassen. Daher vergab man für Bauten anderer christlicher Konfessionen nur solche Bauplätze, die keinen großen ,PUÅ\ZZ H\M KHZ :[HK[IPSK LYT NSPJO[LU" LPUaPNL (\ZUHOTL war der 1938 abgebrochene Kirchenbau von St. Matthäus. Wohl wegen der prominenten Lage nahe beim Wittelsbacher Palais, das ja Wohnung des bayerischen Königshauses war, nahm das Protestantische Dekanat München das Angebot an und gab den Bauplatz an der Schellingstraße auf. Dies, obwohl die Situation des dortigen Grundstückes sowohl nach seinerzeitiger städtebaulicher Auffassung als auch für die Zwecke der Gemeinde günstiger erschien. An der Finanzierung der Kirche beteiligte sich die königliche Haupt- und Residenzstadt München mit 100.000 Gulden, König Ludwig II. mit 250.000 Gulden aus seiner Privatschatulle. 6

Rudolf Gottgetreu, dessen Neugotik den Maximiliansstil vorbereitete, entwarf die Kirche. Dabei geriet er immer wieKLY PU 2VUÅPR[ TP[ KLY .LTLPUKL KPL ZLPUL IH\[LJOUPZJOLU und stilistischen Ideen und Visionen als zu modern ablehnte. Am 10. November 1873 erfolgte die Grundsteinlegung. Der 2VUÅPR[ a^PZJOLU (YJOP[LR[ \UK .LTLPUKL UHOT HILY ^pOrend der Bauphase zu. Schließlich scheint es zwischen 1874 und 1876 über die Frage nach dem Material für die Pfeiler des Kirchenschiffes zum Bruch zwischen Rudolf Wilhelm Gottgetreu und der evangelischen Gemeinde gekommen zu sein. Die Gemeinde wollte die Pfeiler steinern, während Gottgetreu das damals modernste Baumaterial Gusseisen vorsah, ein Symbol des technischen Fortschritts. Er wurde von seinen Aufgaben entbunden. Georg Eberlein, damals Professor der Kunstgewerbeschule in Nürnberg, das sich schon damals als Zentrum des bayerischen Protestantismus verstand, führte die Arbeiten fort. Weitgehende Änderungen an den Plänen Gottgetreus nahm er nicht vor. Die Steinpfeiler erhielten aber den Vorzug. Am 28. Oktober 1877 wurde die Kirche als II. Protestantische Kirche München durch Dekan Buchrucker eingeweiht. 1885 wurde die Kirche dem Evangelisten Markus gewidmet und erhielt den kirchenamtlichen Namen „St. Markus“. Zugleich wurde sie Filialkirche von St. Matthäus, die sie bis 1900 blieb. Obwohl 1896 zum Sitz des Dekans von München erhoben, blieb St. Markus an St.Matthäus angebunden. Die Unselbständigkeit der Dekanatskirche hatte einen praktischen Hintergrund: Dr. Adolf Kahl war, als er 1896 zum Dekan von München ernannt wurde, Pfarrer an St. Markus und bewohnte das Pfarrhaus von St. Markus. Da er das Pfarrhaus nicht verlassen wollte - schließlich blieb er weiterhin Pfarrer an St. Markus -, wurde St. Markus Deka-


natssitz und blieb es bis heute. Erst 1920 erhob man sie zur eigenständigen Pfarrei, im gleichen Jahr wurde St. Markus auch Sitz der neu gegründeten Gesamtkirchengemeinde München, der der Dekan von München vorsteht. Die Gemeinde der Kreuzkirche in Schwabing, ursprünglich Teil von St. Markus, wurde 1933 gegründet. Bereits um 1910 setzte eine Diskussion um Geschmack und Wert der Neugotik an. 1926 erfolgte eine erste Sanierung, in der der Architekt Hessemer bereits erste Veränderungen an der neugotischen Ausstattung vornahm. German Bestelmeyer griff in seiner Umgestaltung von 1936/37 mit dem Ziel einer "Entgotisierung", wie er es nannte, erheblich stärker ein: So wurden die Chorfenster nach unten verlängert, um mehr Licht in das Kirchenschiff zu führen. Diese erhielten farbige Fenster, die Hermann Kaspar entwarf; die Ausführung erfolgte durch die Mayer'schen Hofkunstanstalt München. Die 48teilige Bilderfolge, die Heilsgeschichte nach dem Markus-Evangelium erzählt, folgt in ihrer Bildauffassung und in der Darstellung der Menschen bereits dem arischen Ideal eines Arno Breker. Der Großteil der neugotischen Ausstattung blieb jedoch erhalten. Der Hochaltar ^\YKL [LPS^LPZL W\YPÄaPLY[ A\NSLPJO M N[L )LZ[LSTL`LY PT Chor eine Empore ein, die Sängerkanzel genannt wurde. Während des Zweiten Weltkrieges trug St. Markus 1944/45 durch Bombenangriffe und kurz vor Kriegsende durch Kampfhandlungen an der Türkenkaserne, die sich in unmittelbarer Nähe zu St. Markus befand, schwere Zerstörungen davon. Allein der Turm blieb erkennbar stehen. Die Glasfenster waren ausgelagert, die neugotische Inneneinrichtung blieb aber in der Kirche. Die Reste dieser, aber auch erhaltene Teile wie die Kanzel gingen 1945/1946 verloren - wohl durch Plünderer, die Brennholz suchten. 1947/48 wurde die Ruine durch Max Unglehrt gesichert und bis 1955 behelfsmäßig instandgesetzt. Im Advent 1948 erfolgte bereits die Einweihung der Kirche, obwohl die Instandsetzung noch nicht abgeschlossen war. Neben einer Holzdecke, die das zerstörte neugotische Netzrippengewölbe als Provisorium ersetzte, wurde St. Markus weiter puri-

ÄaPLY[! KPL UL\NV[PZJOLU +L[HPSZ HU 7MLPSLY PT 2PYJOLUZJOPMM und Brüstung der Emporen wurden entfernt, der Chorbogen in Segmentform umgebaut. Die im Nachkriegsjahr verlorengegangene Kanzel wurde durch eine solche aus Stein ersetzt, die Turmspitze neu aufgesetzt. Der Wiederaufbau selbst erfolgte erst in den Jahren 1955 bis 1957 durch Gustav Gsaenger. Gsaenger nahm kaum Rücksicht auf die vorhandene neugotische Bausubstanz. Der Chor wurde neu errichtet, dabei entstand über dem Chor ein Andachtsraum für 60 Gläubige, der durch ein Treppenhaus am Chor erreichbar ist. Gleichzeitig wurde der Turm teilweise abgetragen, da er Gustav Gsaengers Meinung nach trotz Sicherung und neuer Turmspitze baufällig gewesen sei. Danach wurde der Turm im Mauerwerk erhöht und durch ein kleines Zeltdach abgeschlossen - der Turm ist nach dieser Neugestaltung nicht höher als der Originale. Die Emporentreppenhäuser rechts und links des Turmes wurden durch neue ersetzt. Anstelle des neugotischen Gewölbes wurde ein Tonnengewölbe im Kirchenschiff eingezogen. Tonnengewölbe im Mittelschiff und die Decken unter den Emporen erhielten eine ornamentierte Stuckdecke in der Form einer Rabitzhängedecke. Außen erhielt die Kirche eine neue Fassadengliederung aus Beton - vom neugotischen Bau ist außer den groben Formen der Pfeiler und Emporenbrüstungen, dem einen oder anderen Spitzbogenfenster unter den Emporen und dem Maßfenster des Turmes nichts mehr erhalten. Die Farbgebung und Gliederung ist typisch für Gsaenger und auch in ähnlicher Form an seinen anderen Bauwerken zu beobachten. Die Umgestaltung war sehr umstritten und nicht ohne erheblichen Widerstand aus der Gemeinde durchzusetzen. 1962/1963 war nach der Vollendung der Steinkanzel, die ein Flachrelief der vier Evangelisten nach einem Entwurf von Bildhauer Vogel erhielt, der Wiederaufbau vollendet. Eine letzte Grundsanierung unter Leitung von Theodor Steinhauser fand 1977 bis 1979 statt. Dabei fasste Walter Senf den Innenraum farblich neu, die Fenster im Kirchenschiff erhielten durch ihn eine ornamentale Fensterverglasung.

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Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew

'KPEPS *XBOPXJUTDI 5KVUUTDIFX EJFTFT %FOLNBM mOEFO wir im Münchner Finanzgarten (Dichtergarten). Tjuttschew studierte in Moskau, erhielt 1822 eine Stelle im Außenministerium in Sankt Petersburg, war dann längere Zeit bei der russischen Gesandtschaft in München und (seit 1838) in Turin tätig. Tjuttschew wurde 1844 der Person des Reichskanzlers attachiert und erhielt 1857 endlich das Präsidium des Komitees für auswärtige Zensur in Petersburg übertragen. Diese Position hatte er bis zu seinem Tode inne. Seine Gedichte, die gesammelt in Petersburg 1868 erschienen, zeichnen sich durch Gedankentiefe, Wärme des Gefühls und Formvollendung vorteilhaft aus; eine Auswahl derselben wurde von H. Noé ins Deutsche übertragen (München 1861). Tjuttschew hat sich auch als Übersetzer deutscher Dichter wie Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und anderen verdient gemacht. Bekannt geworden ist Tjuttschew durch ein Bonmot, das den Nationalcharakter des russischen Volkes sehr gut beschreibt. Sinngemäß sagte Tjuttschew 1866: „Verstehen kann man Russland nicht, und auch nicht messen mit Verstand. Es hat sein eigenes Gesicht. Nur glauben kann man an das Land.“ Zum 200. Geburtstag im Dezember 2003 wurde im Münchner Dichtergarten ein bronzenes Denkmal Tjuttschews vom bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und dem russischen Außenminister Iwanow enthüllt.

Fjodor Iwanowitsch Tjuttschew. Lithographie von 1874 8


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TERM IN 24. Ju HINWEIS li 201 1a Somm erfest b 12.00 Uh r des A KM

G´schichten aus dem Münchner Bratwurstherzl Bei uns können Sie nun auch die Zweite Hörbuch-CD »Viktualienmarkt G´schichten« von Gerhard Acktun zum Preis von 14,95 € erwerben.

Im Januar fand auf vielfachen Wunsch wieder das Musikalische Weißwurstfrühstück mit dem „Obergmoa Zwoagsang“ im ausgebuchten Münchner Bratwurstherzl statt. Mit alten und neuen Gstanzln

Einige der jüngsten Stammgäste im Münchner Bratwurstherzl, Julian Schwaiger aus München. Julian ist heute 3 Jahre alt und ein absuluter Bratwurstherzl Fan.

An der Orgel der Canisiuskirche München, Chordirektor Thomas Friese, geb. 1967 in Starnberg, ist seit über zwanzig Jahren Stammgast im BWH. Er ist Chorregent und Organist der Münchner Stadtpfarrkirche St. Canisius und gibt Konzerte im In- und Ausland. So spielt er am 15. Mai 2011 in der New Yorker St. Patrick‘s cathedral. Am BWH schätzt er die gute bodenständige Küche und natürlich das Edelhell vom Holzfass.

begeisterten die zwei Musiker die anwesenden Gäste.

Quirin Dieter Lang 1 Jahr alt und seine Schwester Viktoria Lang 5 Jahre alt, lassen sich die Bratwürstel als Stammgäste schmecken. 10

Chordirektor Thomas Friese an der Orgel im Kaiserdom zu Bamberg


Wieder ein besonderes High-Light am Faschingssonntag der Auftritt der Würmesia mit Hofballett.

Der Faschingsausklang 2011 im und vorm Lokal.

Gesang an der Indiana University School of Music in Bloomington mit St. Leger, Charles Kullmann und Manski. Im Jahr 1963 machte sie ihren ersten Auftritt in der Hamburger Staatsoper, und anschließend wurde Sie von 1966-1977 ein reguläres Mitglied. Sie erschien in Rollen am Royal Opera House, Covent Garden in London im Jahr 1970 und in der Metropolitan Opera in New York im Jahr 1965. Freiwillig beendet Sie ihre Opernkarriere im Jahr 1972. Sie blieb weiterhin aktiv in deutschsprachigen Ländern, wie ein Lehrer und als eine berühmte Persönlichkeit.

Das Motto vom „Münchner Bratwurstherzl“

Die Ordenverleihung an Stammgäste und die Wirtin des Münchner Bratwurstherzls durch Prinzessin Sandra II. und Prinz Ahmad I. Den diesjährigen Orden der Faschingsgesellschaft Würmesia hat wieder der Stammgast und Kunstmaler Josef Wahl gestaltet.

„Tue deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“. Hl. Theresia von Avila

Ihre Mannschaft vom „Münchner Bratwurstherzl“ Im Münchner Bratwurstherzl eine alte Bekannte von Frau Uhl zu Besuch, die Sopranistin Felicita Weathers

Hertha Uhl Betriebs GmbH Dreifaltigkeitsplatz 1 80331 München Tel.: 089-29 51 13

TERM IN 24. Ju HINWEIS li 201 1a Somm erfest b 12.00 Uh r des A KM

Die schwarze amerikanische Sopranistin Felicia Weathers, studierte 11


M端nchner Vorstadt-Hochzeit

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Gerhard Nixdorf geb. 10.4.1925 in Weißenleibe Kreis Liegnitz Niederschlesien. Aufgewachsen auf dem Bauernhof der Großeltern, entstand die Liebe zu Tieren. Als 4-5Jähriger fand er Gefallen an Bildern und Zeichnungen, in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“. Er bekam Bleistift, Radiergummi und Papier – und so begann es. Er zeichnete Landschaften aus der Vogelsicht, so klein wie möglich. Nach der Volksschule machte er eine Lehre als Deko-Maler und war anschliessend Soldat bei den Gebirgsjägern. Nach verschiedensten Tätigkeiten bei der Bundeswehr als taktischer Zeichner tätig und wurde 1960 nach München versetzt. So entstanden in den Jahren über 200 Bleistift-, Feder-, Aquarellund Ölbilder. Bei den Bleistiftzeichnungen handelt es sich überwiegend um Tiermotive. Alle Originalbilder von Gerhard Nixdorf können im „Münchner Bratwurstherzl“ am Viktualienmarkt erworben werden. Bild 3

In Jeder Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ werden wir Ihnen ein neues Bild von Gerhard Nixdorf präsentieren.


Der WITTELSBACHER Brunnen Dieser monumentale Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz aus Untersberger Marmor wurde von Adolf von Hildebrand 1893/95 geschaffen. Dieser Brunnen ist eine Huldigung an das Element Wasser. Der Bildhauer Adolf von Hildebrand, ein enger Freund des Königshauses, positionierte den Brunnen etwas erhöht auf den Resten der ersten Stadtmauer vor der Kulisse schöner alter Bäume des Maximiliansplatzes. Dieser Brunnen ist 25 m breit und 4 m hoch. Ein Halbkreis mit rechteckigen Seiten bildet die Grundform. Der Halbkreis ist zur Platzseite ausgewölbt und an der (USHNLUZLP[L LPUNLaVNLU 0T ÅHJOLU Umfassungsbecken liegt das Hauptbassin mit einer geschmückten Brunnenwand. In der Mitte erhebt sich der doppelte Schalenbrunnen. Auf beiden Seiten sind Figurengruppen postiert. In den Nischen der Brunnenwand speien Tiermasken Wasser in das Becken. An der Innenseite sind über runde Öffnungen Fischmasken angebracht. Auf den Sockeln beider Schalen sind die Wappen der vier bayerischen Stämme angebracht und mit weiblichen und männlichen Masken von Wassergottheiten geschmückt. Ein Schriftband über den Masken enthält Namen und Entstehungsjahr des Brunnens, 1895 zur Erinnerung an die Vollendung der städtischen Wasserversorgung aus dem Mangfalltal. +PL SPURL -PN\YLUNY\WWL aLPN[ LPU ÄZJOschwänziges Pferd mit Reiter, der einen Felsbrocken zum Wurf ansetzt, so wird die Kraft des Wassers veranschaulicht. Die rechte Figurengruppe die den Segen des Wassers symbolisiert. Hier ist LPU ÄZJOZJO^pUaPNLY :[PLY TP[ LPULY PT Damensitz reitenden Amazone, in der

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Hand trägt sie eine Schale mit Wasser. Den Wasserausgangspunkt bildet eine sprudelnde Wasserglocke als Bekrönung der obersten Schale. Von oben fallen die Wasserschleier in Etagen in das Becken.Wasserbögen springen zusätzlich auf die Schalen zu und aus den Mäulern der Tiermasken rauschen dicke Strahlen. Der Künstler verwendete die klassische Form des Schalenbrunnens, mit beiden Darstellungen von Mensch und Tier nach dem Grundgesetz der Antike, Klarheit, Ruhe, Körperschönheit und denoch Lebendigkeit. Durch die Größe des Brunnens wird dem Betrachter ein monumentaler Eindruck vermittelt.


Durch das Wasser und das schlichte Gesamtkonzept ist dieser Brunnen ein Denkmal f端r die Wasserversorgung M端nchens und dieser Stilepoche.

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Münchner

Straßen und Plätze und ihre Herkunft

Wann und wie sie zu ihren Namen kamen. Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur anonymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht. Dort standen die Vips unterschiedlichster Epochen Pate.

Kleinfeldstraße, Obergiesing/Stadelheim, *1930; Nach einem alten Flurnamen

Kleinhesselohe, Englischer Garten, *1927: „Kleines Hesselohe“ nannten die Münchner eine 1791 entstandene Ausflugswirtschaft im damals neu angelegten Englischen Garten; der Name entstand in Anlehnung an das 15 Kilometer südlicher gelegene Großhesselohe, das damals als Ausflugsziel sehr beliebt war.

Kleinstraße, Obersendling, *1956: 1) Johann Wilhelm Klein (1765-1848), Jurist, Blindenlehrer; er gilt als Vater der modernen Blindnpädagogik und unterstützte Johann Stüber, den ersten Leiter der Münchner Blindenanstalt, mit Rat und 16

Tat. 2) Johann Adam Klein (1792-1875), Maler, Radierer und Lithograf; lebte von 1839 bis zu seinem Tod in München, wo er seit 1849 eine Künstlerpension bezog; er malte Genrebilder, aber auch Landschafts- und Architekturveduten sowie Tierszenen nach der Natur.

Kleiststraße, Untergiesing, *1902: 1(Ewald Christian von Kleist (1715-1759), Schriftsteller; schrieb Naturlyrik, vaterländische Gedichte und Oden; war der Adressat der von seinem Freund G.E. Lessing verfassten „Briefe, die neueste Literatur betreffend“ (1759-1765); er war das Vorbild für die Figur des Tellheim in Lessings „Minna von Barnhelm“; in der Schlacht bei Kunersdorf gefallen. 2) Friedrich Heinrich Ferdinand von Kleist (1762-1823), preußischer Generalfeldmarschall; entschied in den Befreiungskriegen gegen Napoleon die Schlacht bei Nollendorf (30.August 1813) und wurde deshalb 1814 in den Grafenstand erhoben. 3) Heinrich von Kleist (1777-1811), Schriftsteller; wollte Wissenschaftler werden und wandte sich dann der Dichtung zu; sein Werk ist geprägt von literarischer Eigenständigkeit, ausgeprägtem psychologischem Verständnis und der Thematisierung von Widersprüchen in der Gesellschaft; er fand zu seinen Lebzeiten wenig Beachtung, erfuhr erst in unserem Jahrhundert mit seinen Dramen („Der zerbrochene Krug“, 1807; Prinz Friedrich von Homburg“, 1821; „Das Käthchen von Heilbronn“, 1808 u.a.) und seiner Prosa („Michael Kohlhaas“, 1810; „Die Marquise von O.“, 1808) internationale Anerkennung.


der Künstler, der auch ein hervorragender Radierer war, wirkte einige Jahre auch in München.

Klementinenstraße, Schwabing, *1901; Nach dem aus dem Lateinischen stammenden weiblichen Vornamen Klementine (die Milde).

Klenzestraße, Isarvorstadt, *1830: Franz Karl Leo von Klenze (1784-1864), Baumeister , Maler, Zeichner; ab 1816 Hofarchitekt, ab 1819 Hofbauintendant des späteren Königs Ludwig I. in München, wo er den Königsplatz und die Glyptothek (1816-1830), den Südteil der Ludwigstraße, den Odeonsplatz und Teile der Brienner Straße, den Königsbau (1826-1835) und den Festsaal der Residenz, die AllerheiligenHofkirche (1826-1837), die Alte Pinakothek (18261836), die Ruhmeshalle (1834-1854) und Propyläen (1846-1860) baute, ferner bei Regensburg die Walhalla (1830-1842) und bei Kelheim die von Gärtner begonnene Befreiungshalle (1842-1863) vollendete; er war in München der bedeutendste Vertreter des Klassizismus und hinterließ zahlreiche Zeichnungen und Landschaftsbilder mit architektonischen Motiven; Ehrenbürger der Stadt München.

Klingerstraße, Mittersendling, *1957: 1) Friedrich Maximilian von Klinger (1752-1831), Schriftsteller; nach seinem Drama „Sturm und Drang“ (1776) wurde eine ganze literarische Epoche benannt. 2) Max Klinger (1857-1920), Maler, Radierer und Bildhauer; er war ein bedeutender Vertreter des Symbolismus, dessen künstlerische Ausdrucksmittel vom Klassizismus über die Romantik bis zum Jugendstil reichten;

Klopstockstraße, Schwabing-West, *1963: Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803), Dichter; sein biblischer Dichtzyklus „Der Messias“ in zwanzig Gesängen (1748 bis 1773) stellt das erste große Epos der neuhochdeutschen Literatur dar, seine gesammelten Oden (1771) sind Themen wie Liebe, Freundschaft und Vaterland gewidmet; bedeutend ist auch sein unvollendetes Prosawerk „Die deutsche Gelehrtenrepublik“ (1774); künstlerische Form und Ausdrucksmittel seines Gesamtwerkes markieren den Übergang vom Spätbarock zur Klassik.

Klosterhofstraße (von 1524 bis 1857 Tegernseer Gassl, vor 1781 bis nach 1806 auch Loderergasse), Altstadt, *1957: Nach dem Tegernseer Klosterhof, der bis 1803 an dieser Straße stand als eine Niederlassung, die die Belange des Tegernseer Klosters in München vertrat; die Umbenennung 1957 erfolgte wegen der Möglichkeit der Verwechslung mit der Tegernseer Landstraße.

Knöbelstraße, Lehel, *um 1800: Knöbel hieß eine Gelehrten- und Beamtenfamilie, die sich im 17.Jahrhundert durch eine bedeutende Kulturstiftung für München verdient gemacht hat.

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Das Angerviertel

Das Angerviertel 2. Teil

neues Wohn- und Geschäftshaus gebaut.

Unseren Spaziergang durch das Angerviertel beginnen wir mit einem kleinem Schwenker vom Hochhaus in der Blumenstraße zurück in die Westenriederstraße 10-12. Auf diesem Grundstück, hier verlief im 13. Jahrhundert die Stadtmauer, die sogenannte Zwingermauer aus dem 15. Jahrhundert sowie Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Archäologen EFT -BOEFTBNUT GàS %FOLNBMQnFHF (Abb. 1) untersuchen jetzt mit Schau-

Abb. 3

Abb. 2 Blick vom Radlsteg aus zur Synagoge.

Abb. 1

fel und Pinsel unter einem Zelt die alten Relikte. 1826 wurde hier die erste Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde eröffnet (Abb. 2), wurde nach deren Verlegung ein Wohnhaus. Die Gaststätte „Beim Sedlmayr“ hatte hier einen kleinen Gastgarten, der Rest dieses Grundstückes das seit 1952 der Stadt gehörte wurde als Parkplatz genutzt. Sobald die Archäologen das Grundstück freigeben wird hier ein 20

Bei unserem Spaziergang zurück zur Blumenstraße Richtung Sendlinger Tor, vorbei an dem 1914-1918 erichteten Schulgebäude der „Armen Schulschwestern“ mit schönen Eingansportalen (Abb. 3/4) und Reliefen. Gegenüber des Hochhauses in der Grünanlage dem Standort des früheren Zwingers steht das Marionettentheater (Abb. 5/6/). Das Marionettentheater wurde 1900 von der Stadt München durch Theodor Fischer für die 1858 von Joseph Leonhard Schmid (bekannt als Papa Schmid) gegründete Puppenbühne errichtet.

Abb. 4 Ein Bronzemedaillon (Abb. 7) auf der Südwestseite des Marionettentheaters zeigt die Büste von Leonhard Joseph Schmid (1822-1912), der 1858 das erste Münchner Marionettentheater zusammen mit Franz Graf von Pocci gründete.


Abb. 8

Abb. 5

ihrer Geschirre, sekundenschnell angeschirrt wurden. Weiter in der Grünanlage die AltKatholische Kirche (Münchner Innestadt 16/2008).

Abb. 6

Abb. 7

Gegenüber die Münchner Branddirektion (Abb. 8) und die Hauptfeuerwache mit dem Feuerwehrmuseum. An den Eingangstüren sind Reliefs (Abb. 9/10) mit erhaben ausgearbeiteten Köpfen. Die Hauptfeuerwache wurde am 11. Juli 1904, pünktlich zum 25 jährigen Bestehen der Berufsfeuerwehr München, bezogen. Sie ersetzte das damals veraltete und zu kleine „Zentralfeuerwehrhaus“. Bis auf einige Renovierungen behielt die Feuerwache 1 ihr damaliges Aussehen bis heute. Erstaunlich war zu damaliger Zeit die Ausrückzeit: die Pferdegespanne der Feuerwehr verließen bereits 40 Sekunden nach der Alarmierung die Wache. Die Ställe der Pferde befanden sich direkt hinter der Fahrzeughalle. Schon damals konnten deren Türen im Alarmfall elektrisch entriegelt werden; daraufhin liefen die Tiere von selbst aus ihren Boxen zu den Fahrzeugen, wo sie dank einer neuartigen Aufhängevorrichtung

Auch für die Mannschaft bot die neue Hauptfeuerwache einiges. Sie war mit einer großen Turnhalle, einem schönen Mannschaftsraum mit Kantine, einem Schlafsaal mit damals 28 Betten und mit einem Unterrichtsraum ausgestattet.

Abb. 9

Bis heute sind in der Feuerwache 1 die Dienststellenleitung, der Direktionsstab, die fünf Abteilungen der Branddirektion sowie verschiedene technische Werkstätten untergebracht. Auch das zum 100jährigen Bestehen der Berufsfeuerwehr im Jahr 1979 eingerichtete Feuerwehrmuseum, das an21


Das Angerviertel

Abb.11

schaulich die Geschichte der Münchner -L\LY^LOYLU ILZJOYLPI[ ILÄUKL[ ZPJO auf der Hauptfeuerwache. Über dieses Feuerwehrmuseum werden wir in einer der nächsten Ausgaben noch ausführlich berichten.

geb Franz Joseph Albert im geheimen Auftrag der bayerischen Landschaft angekauft wurden. Erst 1798 wurde die Landschaft Besitzer, die sich aber 1808 im Zuge der Entstehung des moKLYULU IH`LYPZJOLU :[HH[LZ H\Å Z[L 1807 wurde dann das Gebäude von KLY :[HK[ PT ;H\ZJO LY^VYILU NLO Yte dann zu verschiedenen Krankenhäusern, wurde 1813 » Kgl. weibliches ,YaPLO\UNZPUZ[P[\[­ M Y O OLYL :[pUKL 1840 Taubstummeninstitut, 1848 Kgl. (YTLL 4VU[\Y +LWV[ NLO Y[L HI der Stiftung des Stadtkrankenhauses, 1905 kaufte es die Stadt München, wurde dann Frauenarbeitsschule und schließlich Modeschule, die heutige genaue Bezeichnung, »DEUTSCHE MEISTERSCHULE FÜR MODE«.

Abb.12

Gegenüber am Haus Roßmarkt 8 (Abb. 13) ein Madonnenrelief. Es zeigt

Abb.13

den erinnern an den früheren Roßmarkt (Abb. 14). Wir gehen über den Oberanger in die Sendlinger Straße, früher Sendlinger

Abb.11

Bei der Hauptfeuerwache um die Ecke der Roßmarkt, die an das Feuerwehrhaus (früher Frauenhaus) angebaute heutige Deutsche Meisterschule für Mode (Abb. 11/12) wurde nach den Plänen von François Cuvilliés d. J. als »Neues Landschaftsgebäude« erbaut. Es bestand aus den Grundstücken von 3 Häusern, die 1774/75 vom Weingast22

die in einer Mondsichel sitzende Figur der Muttergottes mit Jesukind von einem Strahlenkranz umgeben. Das an den Roßmarkt anschließende Gebäude, das Kommunalreferat der Landeshauptstadt München entstand 1975-1978 nach Plänen von Erich Wirth. Die zwei Pferde unter den Arka-

Abb.14


Abb.18

Abb.19

Abb.15

Gasse, vorbei am Sendlinger Tor. Das 1318 zum erstenmal erwähnte Sendlinger Tor (Abb. 15). Es ist eines der vier Haupttore, nur noch drei davon sind heute noch erhalten. In der Sendlinger Straße das Singspielerhaus, das zwischen Singspielerstra-

Abb.16

Abb.17

ße (nach dem ehemaligen SingspielerBräuhaus) und Schmidstraße liegt. Das Gebäude entstand 1897/98 aus ehemals acht Häusern nach den Plänen des städtischen Baurats Dr. Hans Grässl. Hier sollte die Sendlinger Straße in ihrem mittleren Teil allmählich verbreitert werden. Das Haus ein verputzter Backsteinbau mit Erkern aus Muschelkalksandstein, Malereien eines Musikanten und einer Tänzerin (Abb. 16/17). Ferner Malereien einer Ansicht der früheren Häuser und des Sendlinger Tors (Abb.18/19). An den Häuserecken zwei lebensgroße Skulpturen, evtl. eine Justitia (könnte aber auch die Figur des hl. Michael mit Schwert sein) und die Schutzgöttin

rungstafel die länger verschollen war wieder aufgetaucht (Abb. 22). Sie erzählt von den verschiedenen Ereignissen, die sich in den Vorgängerbauten dieses Hauses zugetragen haben. das Bernrieder Kloster hatte hier sein Stadthaus. Der große Opernsänger Giovanni Valesi, mit bürgerlichem Namen Johann Evangelist Walleshauser (* 28. April 1735 in Hattenhofen; † 10. Januar 1816 in München. Der Sohn des Mesners Melchior Walleshauser war schon als Knabe sehr musikalisch. Der damalige Pfarrherr von Günzlhofen, Max Graf von Valvasoni, erkannte das Talent und ließ ihn bei Placidus von Camerloher in Freising in Musik und Gesang ausbilden. Ab 1754 war er im Dienst des Fürstbischofs in Freising. 1755 sang Walleshauser in Amsterdam, Lüttich, Brüssel und Nancy. 1756 wurde er Kurfürstlich Bayerischer Hof- und K a m m e r - sänger und debütierte 1757 als Opernsänger in München. 1757 setzte er seine Ausbildung mit Unterstützung des b a y eri-

mit dem Modell des Hauses (Abb. 20/21). Am Haus Sendlinger Straße 23, hier ist eine am Haus angebrachte Erinne23


Das Angerviertel

als „Giovanni Valesi“ nach München zurück, gastierte 1777 in Prag, Dresden, Weimar und Berlin und übernahm 1781 in der Münchner Uraufführung von Mozarts Idomeneo die Partie des Gran Sacerdote. 1798 gab er in München seinen Abschied von der Bühne und wirkte seitdem als Gesangspädagoge. Zu seinen Schülern zählte unter anderen der Opernkomponist Carl Maria von Weber und der Opernsänger Valentin Adamberger.

Abb. 20

Abb. 21

Vorbei an der Hermann-Sack-Straße. Der Gelehrte und Chronist Hermann Sack (1380-1440) schuf viele Patrizierporträts und Wappen. Er fertigte Jahrbücher der Franziskaner und Klarissen. Am Eckhaus in der Sendlinger Straße 14 beim Uhren-Fridrich ist ein Moriskentänzer (Abb. 23/24/25) angebracht, der jede halbe Stunde zu einem Glockenspiel tanzt.

Tanzes ist durch die erhaltenen zehn Tänzer, die der Künstler in graziöser Bewegung darstellte, kaum zu erkennen. Wie aber sah das Tanzspiel aus? Eine allgemeine Tanzveranstaltung wurde unterbrochen, eine Komödiantengruppe trat mit dem Moriskentanz auf. ,PU 4pKJOLU ^HY KPL /H\W[ÄN\Y KPL einen Preis für den Sieger in der Hand hielt. Zu dem Auftritt der Narren und den heißen Rhythmen der Musik warben nun die Männer im Tanz um die Gunst des Mädchens, das heißt um den Preis. Im Stadtkammerbuch von 1480 ist am 14. August die Ausgabe von 150 Pfund 4 Schilling für Meister Erasmus Grasser für 16 Moriskentanz- Figuren eingetragen. Ursprünglich waren wohl da auch die sinnentscheidenden Figuren, Mädchen, Narr, Musikant usw. wohl dabei. Über den verbleib der sechs Figuren ist nichts bekannt, und so ging der Sinn des Tanzes schon früh verloren. Bei Festivitäten und Umzügen in der

Abb. 23

Die ca. 70 cm hohen Originalmoriskentänzer, die Erasmus Grasser für Abb. 22 den Münchner Rathaustanzsaal 1480 ZJOUP[a[L ILÄUKLU ZPJO OL\[L PT Stadtmuseum. Dieser Tanz kam im 15. schen Kurfürsten in Italien fort und trat Jahrhundert von Spanien über Frankin den folgenden fünf Jahren erfolgreich reich nach Deutschland. Der Kampf an zahlreichen italienischen Opernbüh- der Christen gegen die Mauren im 8. nen auf und war auch als Gesangspäd- Jahrhundert wurde zu einem grotesken agoge tätig. Von Venedig kehrte er 1776 Tanzspiel umgewandelt. der Sinn dieses 24

Stadt München (Abb. 24) treten heute wieder Moriskentänzer der Tanzgruppe der Technischen Universität München Abteilung Hochschulsport, wie in etwa damals wieder auf. Die Münchner Moriskentanzgruppe möchten Sie über diese beliebte Tanzart des ausgehenden Mittelalters informieren und zeigen, wie sie von den Tänzern der Technischen Universität München zu neuem


Abb. 24

Abb. 25

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auf das Vorderhaus, auf einen Teil des =VYKLYOH\ZLZ KH Op\ÄN KPL KHULILU SPLNLUKLU .Y\UKZ[ JRL ILP LPULT 5L\IH\ KHa\ NLRH\M[ ^\YKLU ^PL H\JO H\M LPU /PU[LYOH\Z ILaPLOLU +PL M[LYZ ^LJOZLSUKLU /H\ZU\TTLYU \UK :[YH LUILaLPJOU\UNLU [YHNLU LILUMHSSZ a\ 6YPLU[PLY\UNZZJO^PLYPNRLP[LU ILP +PL )PLYIYH\LY ^HYLU PU KPLZLT /H\Z :LUKSPUNLY :[YH L ZLP[ a\ /H\ZL M OY[L *OYPZ[VWO 7VSSPUNLY KLU TP[ KLT .Y\UKZ[ JR ]LYI\UKLULU )YH\LYLPIL[YPLI K L Y a \ T ® <U[LYWVSSPUNLY )Yp\­ NLUHUU[ ^\YKL +LY : K[LPS KLZ (UNLYISVJRZ ,JRL +\S[Z[YH L ^HY KHZ ®:[LYULJR­ +PLZLZ ^\YKL ]VT 0UZ[P[\[ KLY ;OLYLZPHULYPUULU 2HYTLSP[PUULU ®RYHM[ VIYPNRLP[SPJOLY ,U[LPNU\UN­ LY^VYILU +LY )LZP[aLY 1VOHUU :\[VY OH[[L ZPJO HU ZLPUL ZJOYPM[SPJOLU ,YRSpY\UNLU ]VT -LIY\HY \UK (\N\Z[ UPJO[ NLOHS[LU +HYPU ]LYWÄJO[L[L LY ZPJO a\Y (I[YL[\UN KLZ /H\ZLZ \T KHTP[ ]VU KLY ®3HUKZJOHM[­ a\Y (I^LUK\UN KLY 2YPLNZNLMHOY :WHUPZJOLY ,YIMVSNLRYPLN ]LYZWYVJOLULU 2PYJOLUIH\ a\ ,OYLU KLY (SSLYOLPSPNZ[LU +YLPMHS[PNRLP[ a\ LYT NSPJOLU +PL +YLPMHS[PNRLP[ZRPYJOL a\ KLYLU )H\ K\YJO LPUL =PZPVU KLY (UUH 4HYPH 3PUKTH`LY KPL ®3HUKZJOHM[­ KPL KHTHSPNL ®6IYPNRLP[­ HUNLYLN[ ^VYKLU ^HY LU[Z[HUK PU KLY OL\[PNLU 7HJLSSP Z[YH L (Heft 14/2008) (T NYV LU 2VULU ,JROH\Z ]VU KLY :LUKSPUNLY :[YH L ILY KHZ 9VZLU[HS IPZ a\T 6ILYHUNLY YLPJOLUK PZ[ LPUL Tafel (Abb. 00) HUNLIYHJO[ KPL KHYHU LYPUULY[ KHZZ OPLY ILYLP[Z ZLP[ KLT 1HOYO\UKLY[ KHZ 3LIaLS[LYOHUK^LYR H\ZNL I[ ^\YKL +LY LYZ[L 3LIaLS[LY ^HY /HUZ :[H\KOHTTLY LZ MVSN[LU KPL -HTPSPLU 2YPLNS \UK 3PUKULY RHT KLY KLY 3LIaLS[LY \UK ) YNLYTLPZ[LYZVOU 7H\S\Z ,ILUI JR H\Z +PUNVSÄUN \UK [YH[ PU KHZ .LZJOpM[ 3PUKULY LPU :JOVU ^LUPNL 1HOYL ZWp[LY OLPYH[L[L LY KPL ;VJO[LY KLZ /H\ZLZ \UK ILYUHOT KHZ .LZJOpM[ :LPU :VOU 4H[OPHZ ^HY LPU ^HOYLY 2 UZ[SLY ZLPULZ -HJOZ" LY SPL ZPJO ILP ZLPULU ,U[^ YMLU ]VU 3V-

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IYVJOLU ^\YKL KLY ;\YT OL\[L LYPUULY[ HT 9\MÄUPOH\Z KPL NLTHS[L ;HMLS UVJO HU KPLZLU ;\YT (Abb. 27) 25


Das Angerviertel

Abb. 27

Abb. 28

und möchten es nicht versäumen auf KHZ )\JO ]VU ,SÄL A\ILY a\ ]LY^LPZLU" Bürger schreiben für Bürger, Das Angerviertel, erschienen im Institut Bavaricum. Hiermit möchten wir uns auch noch für wertvolle Informationen aus diesem Buch über das Viertel bedanken. Das Haus in der Rosenstraße 3 besaß im 19. Jahrhundert Herr Karl Rosipal, kaiserlich brasilianischer und königlich spanischer Konsul, Inhaber der Firma Rosipal und Stifter des Münchner Glockenspiels am Rathausturm. Das Haus in dem sich die Rosenapotheke seit 1814 (Abb. 28) ILÄUKL[ ^HY KHZ frühere Rabeneck. 1722 bezeugte ein aufgemalter Rabe »ein Räbl mit Zingl« diesen Namen. Da ja bis zum Ende des 18. Jahrhunderts kaum Straßennamen angebracht waren und die Häuser keine Hausnummern trugen, übernahmen Op\ÄN IPSKOHM[ ILYZL[a[L ALPJOLU KPLZL 26

Aufgabe. Damit beenden wir unseren Stadtteilspaziergang durch das Angerviertel


In der WestenriederstraĂ&#x;e 1889 und 2011

27


Museum BRANDHORST

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Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel ist da! München, Isartor: Was die Politiker in jahrelanger Anstrengung nicht schafften, macht Frau Petra Perle mit einem lässigen Lächeln. In Zusammenarbeit mit Ihrem Steuerberater entwickelte die findige Wirtin eine Steurerklärung für Arbeitnehmer, die bequem auf einen Bierdeckel passt.

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Das Karussell Fast jeder Erwachsene dürfte schon als kleines Kind mit Karussells in Berührung gekommen sein.Welch eine Lust war es, auf einem Pferdchen, Motorrad oder einem Feuerwehrauto Runde für Runde zu drehen, während die Eltern stolz zuschauten. Später sollte es schon spürbar rasanter zugehen, so daß man bald auf dem Sitz eines Kettenfliegers landete. Während der sogenannten Sturm- und Drangzeit als Teenager konnte es gar nicht mehr rasant genug sein: ob Drehen, Heben, Schleudern, mal horizontal, mal vertikal, mal hoch in der Luft, mal über Berge und Täler - die moderne Technik beglückt eben seit Jahren grenzenlos. Dies war längst nicht immer so, hat doch erst Anfang der fünfziger Jahre durch die Nutzung von Pneumatik und Hydraulik in Verbindung mit der Elektronik die wirklich moderne Entwicklungsphase im Karussellbau eingesetzt. Bis dahin ging es über zwei Jahrhunderte nur relativ langsam voran. Zuerst sorgten kräftige Männer oder Pferde für eine gemächliche Drehbewegung, später übernahmen Dampfmaschinen diese Aufgabe. Das Aufkommen des Elektroantriebs und die damit einhergehende Elektrobeleuchtung brachten vor rund 100 Jahren weiteren Schwung und Glanz in die Karussellentwicklung. Maßgeblich war daran der Karussellkönig Hugo Haase (1857 - 1933) aus Winsen an der Luhe (bei Hamburg gelegen) beteiligt, dessen Erfindergeist alle paar Jahre eine Neuheit schuf.

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Aus dem höfisch-adligen Bereich kommend und mit Elementen des Reiterspiels ``Caroussel“ versehen, war im 19. Jahrhundert langsam das Karussell zum unverzichtbaren Objekt der Volksbelustigungen auf Festplätzen geworden. Auf den heutigen Rummelplätzen, Jahrmärkten, Kirmessen und Dulten ist das Karussell zwar nicht das Maß, aber das Herz aller Dinge. Es ist das beliebteste und vielseitigste Vergnügungsobjekt. Ob Jung oder Alt, ob Groß oder Klein, für jeden gibt es das passende Karussell. Schon die Namen zeigen dies: Minikarussell, Kinderkarussell, Schleuderkarussell, Bodenkarussell, Hängekarussell, Luftkarussell, Fliegerkarussell, Rundfahrund Hebekarussell, Auslegerflugkarussell, Etagenkarussell u.a.m. Als Sammelbegriff hat sich zunehmend die Bezeichnung Rundfahrgeschäft durchgesetzt. Trotz allen Fortschritts in der Antriebs- und Bewegungstechnik dürfte das klassische Galloperkarussell mit seiner prachtvollen Ausführung im Design, bei den Pferden, Ornamenten, Dachkanten und Spiegeln stets zahlreiche Liebhaber finden. Ein ästhetisches Kunstwerk. In Großbritanien ist es bis Heute, so wie der ``Tobbogan“(spiralförmige Rutsche um einen Turm), von keiner größeren Volksbelustigung wegzudenken. Andere Länder, andere Geschmäcker! Und die Drehbewegung ist dort natürlich linksherum, bei uns meistens rechtsherum.


Veranstaltungstermine 2011 der Münchner Marktkaufleute und Schausteller 29. April bis 15. Mai Münchner Frühlingsfest Die Münchner Volksfestsaison beginnt mit dem Frühlingsfest auf der Theresienwiese. 30. April bis 8. Mai Auer Dult (Maidult) am Mariahilfplatz Mit der Maidult beginnt der traditionsreiche Markt mit Volksfestcharakter, der bereits im Mittelalter urkundlich belegt ist. 18. bis 19. Juni Stadtgründungsfest in der Münchner Innenstadt Den Jahrestag der Stadtgründung Münchens, der im „Augsburger Schied“ von Kaiser Friedrich Barbarossa am 14. Juni 1158 urkundlich belegt ist, feiert die Landeshauptstadt alljährlich mit einem großen Fest in der Stadtmitte. 16. Juli bis 24. Juli Magdalenenfest im Hirschgarten Ein Geheimtipp unter den Münchner Volksfesten ist das Magdalenenfest, das alljährlich im Juli im Hirschgarten stattfindet. Idyllisch im Park und direkt neben dem größten Biergarten der Welt gelegen bietet das kleine Volksfest mit Marktteil für Groß und Klein was das Herz begehrt. 30. Juli bis 7. August Auer Dult (Jakobidult) am Mariahilfplatz Die Jakobidult mit vielen Highlights, unter anderem wieder mit der langen Dultnacht. 28. Juli bis 14. August Sommerfest im Olympiapark Fun und Action gibt es beim beliebten Sommerfest auf dem Coubertinplatz im Olympiapark. Fischerstechen auf dem Olympiasee, Familientage, Live Acts von Rock- und Jazzgruppen aus der Münchner Musikszene im Theatron, eine Vielzahl von Schaustellergeschäften und einen großen Marktbereich und Feuerwerk. 17. September bis 3. Oktober Oktoberfest auf der Theresienwiese „Ozapft is“ – mit diesem Ausruf des Münchner Oberbürgermeisters beim Anstich des ersten Fasses Festbier beginnt das größte Volksfest der Welt. 15. bis 23. Oktober Auer Dult (Kirchweihdult) am Mariahilfplatz. Die Kirchweihdult beendet die Münchner Dultsaison. 25. November bis 24. Dezember Münchner Christkindlmarkt auf dem Marienplatz Der Christkindlmarkt im Herzen der Landeshauptstadt München. Weitere Weihnachtsmärkte finden im gesamten Stadtgebiet statt, wie z. B. am Sendlinger Tor, Weißenburger Platz, usw…

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Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 08:30 19:00 Uhr Samstag: 9.00 - 15:00 (Suppenladen) bzw. 08:30 - 14:30 (Süßer Laden) SuSa - Suppe, Saft, Gewürze Elisabethmarkt 24 80796 München - Schwabing Sie erreichen uns (Fast) immer unter 0170-3419674 per Fax unter 089-3618034 und per Mail an Info@susaonline.de


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