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Editorial

ich hoffe Sie hatten ebenso wie ich über die Feiertage wieder einmal Zeit, so richtig zu entspannen und durchzuatmen. Jetzt aber bin ich bereit, mich den neuen Herausforderungen zu stellen. Es wird sicher ein bewegtes 2009 werden, mit Höhen und Tiefen die zu meistern sind. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch dieses schaffen werden, bei allen beängstigten Vorhersagen. Mein Team und ich werden wieder alles versuchen, Sie mit unserem Magazin ein bisschen dem Alltag zu entziehen. Wir werden weiter interessante Beiträge über unsere Heimatstadt bringen, einige zum Schmunzeln und die anderen mit geschichtlichen Hintergrund. Nachdem wir im letzten Jahr die Münchner-Stadtteile neu in unsere Berichterstattung mit aufgenommen haben, werden wir uns in diesem Jahr verstärkt mit der kulturellen Geschichte Münchens befassen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle noch ein glückliches und gesundes Neues Jahr wünschen.

PS: Die 18 Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ erscheint Mitte April 2009 und wird dann wieder zum Spaziergang durch München einladen.

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Editorial

ich hoffe Sie hatten ebenso wie ich über die Feiertage wieder einmal Zeit, so richtig zu entspannen und durchzuatmen. Jetzt aber bin ich bereit, mich den neuen Herausforderungen zu stellen. Es wird sicher ein bewegtes 2009 werden, mit Höhen und Tiefen die zu meistern sind. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch dieses schaffen werden, bei allen beängstigten Vorhersagen. Mein Team und ich werden wieder alles versuchen, Sie mit unserem Magazin ein bisschen dem Alltag zu entziehen. Wir werden weiter interessante Beiträge über unsere Heimatstadt bringen, einige zum Schmunzeln und die anderen mit geschichtlichen Hintergrund. Nachdem wir im letzten Jahr die Münchner-Stadtteile neu in unsere Berichterstattung mit aufgenommen haben, werden wir uns in diesem Jahr verstärkt mit der kulturellen Geschichte Münchens befassen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle noch ein glückliches und gesundes Neues Jahr wünschen.

PS: Die 18 Ausgabe der „Münchner Innenstadt“ erscheint Mitte April 2009 und wird dann wieder zum Spaziergang durch München einladen.

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Wussten Sie es ?

Besonderheiten aus dem M端nchner Stadtleben

M端nchner Kirchen

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Stadtteilbesuch

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M端nchner-Innenstadt-Brunnen

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Das Deutsche Theatermuseum

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Innenstadt 17/Januar 2009

Impressum

Verlag und Redaktion: sms-schmidbauer GbR Sedanstraße 14 81667 München T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-mail: info@sms-schmidbauer.de www.münchner-innenstadt.com Gesamtherstellung und Anzeigen: sms-schmidbauer GbR Sedanstraße 14 81667 München T 089-480 68 68-6 F 089-480 68 68-7 e-mail: info@sms-schmidbauer.de Grafik, Design und Foto: studio liebhart Breisacher Straße 3 81667 München T 089-459 94 38 -19 F 089-459 94 38 - 50 e-mail: herbert-liebhart@web.de Foto und Text: Landeshauptstadt-München, Stadtarchiv München, Münchner Stadtmuseum, Haus der Bayerischen Geschichte, Schlösser und Seenverwaltung, Susanne, Herbert und Philipp Liebhart, Bea Burkhardt, Petra Perle, N. Raschkof, Gabriele Jäckl, Deutsches Theatermuseum.

6 Münchner Kirchen St. Maximilian 8 Wussten Sie es? Besonderheiten aus dem Münchner Stadtleben

Inhalt

Herausgeber: Mario Schmidbauer Sedanstraße 14 81667 München e-mail: mario.schmidbauer@t-online.de

12 Münchner Straßen

18 Petra Perle Des sogt ma hoit so 19 Stadtteilbesuch Bogenhausen

24 Münchner Künstlervereinigungen im 19. Jahrhundert 26 Münchner-Innenstadt-Brunnen Der Brunnen am Frauenplatz 30 Das Deutsche Theatermuseum

32 Für Sie probiert

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Sankt Maximilian September 1943 bis zum November 1944 mehrmals getroffen und stark zerstört. Seit Ostern 1946 konnte im rechten Seitenschiff, das als Notkirche hergerichtet war, wieder Gottesdienst gefeiert werden. St. Maximilian wurde bis zu seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg auch als Notre Dame an der Isar bezeichnet. Dieser Vergleich ist heute aber nicht mehr üblich.

DIE GESCHICHTE DER PFARREI UND IHRES GOTTESHAUSES Im Hirtenbrief vom 20. November 1883 wies der Münchener Erzbischof Anton von Steichele darauf hin, dass durch das schnelle Wachstum der Stadt München dringendst drei neue Kirchen benötigt würden: St. Benno, St. Paul und St. Maximilian. Obwohl die 3 Bezirke in einem Zentral-Kirchenbauverein zusammengefaßt waren, gründete jeder doch nochmals einen eigenen, um die Gläubigen intensiver zu erfassen. In St. Maximilian entstand er noch 1883. Die Mutterpfarrei Hl. Geist umfasste damals 50.000 Seelen! Die alten Kirchen reichten nicht einmal mehr zum Schulgottesdienst

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aus. Man richtete deshalb zunächst 1893, als der Kirchenneubau wegen fehlendem Geldes immer noch nicht begonnen war, in der ehemaligen Schulbaracke an der Auenstraße eine Notkirche ein Innerhalb von 2 Jahren sammelte man 100.000 Mark, die Stadtgemeinde schenkte den Platz für Kirche und Pfarrhof, gab dazu noch einen Zuschuss von 150.000 Mark, der bayerische Staat bewilligte 55.000 Mark. Eine Lotterie erbrachte zusätzlich 128.000 Mark. Nun konnte man an den Beginn des Baus denken, der - wie damals üblich - sehr teuer werden sollte. Unter 96 Plänen von Künstlern wurden 9 prämiert, darunter das Projekt von Heinrich Freiherr von Schmidt. Er sah eine neugotische Kirche vor, war doch sein Vater Dombaumeister von St. Stephan in Wien. Der Kirchenbauverein aber wünschte ein billigeres Projekt und von Schmidt legte 2 neuromanische Pläne vor, von denen der letztere mit einem Kostenvoranschlag von 930.000 Mark angenommen und am 6. Dezember 1894 genehmigt wurde. Man fühlte den Umbruch der Zeit: Von der Neugotik wandte man sich jetzt der Romanik zu. Während des 2. Weltkriegs wurde die Kirche bei Luftangriffen vom

1949 begann der Wiederaufbau. Am 11. Oktober 1953 nahm Weihbischof Johannes Neuhäusler die Weihe des Hochaltars vor. Anschließend erfolgte schrittweise die neue Ausgestaltung des Kirchenraums. Die wichtigsten Daten zum Bau 26. April 1895: 1. Spatenstich 24. Juni 1895: Grundsteinlegung in Anwesenheit des Prinzregenten Luitpold durch Erzbischof Antonius von Thoma * Hochaltar (Balthasar Schmitt, Georg Wrba, nach 1905) * Fresken (Karl Becker-Gundahl, vor 1910) * Madonna des Marienaltares (Barock, bis 1954 an einem Bürgerhaus im Tal)

1898/1899 Baustockung wegen Geldmangel; anschließend Weiterbau nachdem man 400.000 Mark bei


der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank aufgenommen hatte 6.Oktober 1901: feierliche Kirchweihe durch Erzbischof Fr. Josef von Stein 31. März 1903: offizielle Errichtung der Pfarrei 1938/1939: Anbau der noch fehlenden Sakristei. Die Glocken von St. Maximilian Die Einweihung der von den Gebrüdern Oberascher aus München Kapelle von St. Maximilian (Notkirche) gegossenen Glocken erfolgte am 14. September 1901. Die Gesamtkosten betrugen 25.970 Mark, wobei die * Ignaz Landg r a f (Stadtpfarrer ab Kosten für die große Glocke 10.000 1926) Landgraf war bekannt für sein Mark zur Einweihung noch nicht Redetalent, er begann den Wiedervollständig aufgebracht waren. Die- aufbau der Kirche nach dem Krieg. ses, um die Jahrhundertwende des Bereits am Ostersonntag 1946 konn20. Jahrhunderts gegossene, Geläut te im rechten Seitenschiff der Kirche hat einen hohen historischen Wert, wieder Gottesdienst gefeiert werda es in den beiden Weltkriegen vor den. der Zerstörungen bewahrt worden ist. Die Glocken des Südturmes hän- * Josef Rosenberger (Stadtpfarrer ab gen im Stahl-, die des Nordturmes 1949) in einem massiven Holzglocken- Pfarrer Rosenberger war bis zur stuhl. Über die Übernahme der Pfarrei dort schon beiden größeren als Vikar tätig. Er führte den WiederGlocken erklingt aufbau der Kirche fort, am 11. Oktober 1953 wurde der wiederhergestellte der Uhrschlag. Hochaltar durch Bischof Johannes Jeden Samstag um Neuhäußler erneut geweiht. 15 Uhr wird mit Heute erinnert an Pfarrer Rosenden Glocken Otto, berger eine Straße, diese führt am Ludwig, Maximi- Hauptportal von St. Maximilian vorlian und Salve bei. der Sonntag für gut sechs bis sie- * Hermann Josef Bösing (Stadtpfarben Minuten ein- rer ab 15. Januar 1974) Bösing übernahm die Pfarrei, nachgeläutet. dem Pfarrer Rosenberger am 30. September 1973 aus gesundheitPfarrer der Pfarrei lichen Gründen in den Ruhestand St. Maximilian ging. * Johann Baptist Fiechtner (* 22. * Rainer Maria Schießler (StadtpfarJuni 1864 in Bad rer ab 1992) Tölz), wurde 1899 als Benefiziat mit Kellnern für einen guten Zweck dem Kirchenbau Stadtpfarrer Rainer Schießler ist mittlerweile weit über die Grenzen beauftragt.

der Pfarrei bekannt, vor allem durch seine teilweise unkonventionellen Auftritte unter anderem bediente er 2006, 2007 und 2008 auf dem Münchner Oktoberfest um den zusätzlichen Verdienst gemeinnützigen Zwecken zu spenden. Er ist passionierter Inlineskater und Motorradfahrer. Der geistliche Würdenträger empfiehlt das „Dienen“ einfach mal selbst auszuprobieren: „Ich würde da jeden rausschicken, zum Praktikum.“ Seine Einnahmen spendet er an das Aidswaisen-Projekt der Schweizerin Lotti Latrous im Senegal. Bei der Frage nach der Höhe der Spende, hüllt sich der Pfarrer in Schweigen. Denn auch unter WiesnBedienungen gilt der Grundsatz: Über Geld spricht man nicht! Statt Hostien und Messwein in seiner Pfarrkirche Sankt Maximilian im Münchner Glockenbachviertel, kredenzt der katholische Priester Rainer Schießler Brathähnchen und Bier auf dem Münchner Oktoberfest, der Wiesn. In seinem Jahresurlaub wird er zum Kellner Nummer 162, zum „Gartler“, wie sie sich hier im Biergarten des „Schottenhamel“Zelts nennen. Er bedient an acht Holztischen mit Bänken zu beiden Seiten bis zu 150 Gäste gleichzei-

tig, und manchmal bis zu sechzehn Stunden. Fest vereint, sind alle per Du. Selbst Norddeutsche, die sich des Morgens noch mitunter von Jungbayern in Lederhosen als „Saupreißn“ verunglimpfen lassen müssen, bekommen nach und nach die integrierende Kraft des Wiesnbieres zu spüren. Spätestens am Nachmittag wird dann gemeinsam geschunkelt. münchner

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W ussten Sie es ?

Besonderheiten

1954 O

ffizieller Start des bayerischen Fernsehens. München geht mit Edinburgh in Schottland eine erste Städtepartnerschaft ein. Es folgen in den nächsten Jahren weitere Partnerschaften mit Verona, Bordeaux, Sapporo, Cincinnati, Kiew und Harare.

1972 D

ie Bevölkerung der Stadt überschreitet die Millionengrenze. 1972 Inbetriebnahme der U- und S-Bahn, Eröffnung der Fußgängerzone Neuhauser- und Kaufingerstraße. Die XX. Olympische Sommerspiele finden in München statt. Mit „heiteren Spielen“ soll gegen die NS-Selbstdarstellung der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin und Garmisch-Partenkirchen ein Signal für Frieden und Völkerverständigung und neue Maßstäbe auch hinsichtlich Organisation und Ausstattung der Wettkampfstätten gesetzt werden. Dieser Gedanke der „heiteren Spiele“ wird durch einen Überfall arabischer Attentäter auf die israelische Olympiamannschaft unvermittelt zerstört. Dem Attentat fallen elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist zum Opfer. Fünf Palästinenser werden beim Schusswechsel mit der Polizei getötet.

1974 E

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röffnungsspiel und Finale der Fußballweltmeisterschaft in München.

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aus dem Münchner Stadtleben

1980 B

ei einem Bombenanschlag auf das Oktoberfest kommen 13 Menschen ums Leben, 218 werden verletzt. Der Attentäter, der ebenfalls stirbt, wird im neonazistischen Umfeld gesucht.

1985 D

as Kulturzentrum mit der Philharmonie und anderen Konzertsälen auf dem Gasteig wird eröffnet. Auch das Richard-Strauss-Konservatorium, die Volkshochschule und die Städtischen Bibliotheken haben dort ihren Sitz.

1992 I

nbetriebnahme des neuen Großflughafens im Erdinger Moos nördlich von München.

1996 I

n München wird erstmals über ein Bürgerbegehren abgestimmt. 50,7 Prozent der Wähler sprechen sich für den Bau von drei Straßentunnels aus (geschätzte Kosten: 2 Milliarden DM). Die der Stadt von den Bürgern aufgezwungene Entscheidung führt zu einer Erhöhung der Gewerbesteuer.

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G´schichten aus dem Münchner Bratwurstherzl Die AKTION Renovierung der Fresken in der Heilig-Geist-Kirche! Weiterhin, von jeder verkauften Original Nürnberger Bratwurst geht ein Cent als Spende an die Heilig-GeistKirche.

Kirche ein Raum leergeräumt. Die vier Künstler plazierten ihre Werke dann Ende September Anfang Oktober für eine 20tägige Ausstellung. Die Künstler stellten von jedem verkauften Bild-Objekt 15 % vom Verkaufserlös für die Renovierung der Fresken zur Verfügung. Anschließend wurde dann im

Bei der Ausstellungseröffnung mit Terz-Net

Frau Uhl, die Wirtin vom „Münchner „Münchner Bratwurstherzl“ mit den Bratwurstherzl“ hatte wieder einen Künstlern, den Leuten der Pfarrblendenden Einfall um die Freskenrenovierung der Heilig-Geist-Kirche schneller voranzutreiben. Mit dem Stadtpfarrer Dr. Thomas Amann war man sich schnell einig, mit vier Münchner Künstlern im Pfarrhaus der Heilig-Geist-Kirche eine Verkaufsausstellung ins Leben zu rufen. Gesagt, getan, flugs wurde im Pfarrhaus gegenüber der Heilig-Geistgemeinde, vielen Gästen und dem „Obergmoa Zwoagsang“ bei einem Weißwurstfrühstück weiter diskutiert und die erfolgreiche Ausstellungseröffnung damit auch gebührend gefeiert. Franz Eder, Erika Nieberle, Josef Wahl u. Toni Preis

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Noch im September 2008 wurde der gesamte Dreifaltigkeitsplatz an einem Sonntag mit Live-Musik von den „SONS OF THE DESERT“, Stelzengängern, Kinderschminken- und malen mit Kindern, Luftballonen, Wurf- und Geschicklichkeitsspielen einem Polizeiauto und einem Sänitätsauto zum besichtigen und reinsetzen belebt. Auch eine Tombola zugusten des Kinderhospiz durfte natürlich nicht fehlen. Das war wieder eine „Münchner Bratwurstherzl“ Aktion zugunsten der Stiftung „Ambulantes Kinderhospiz München AKM“ in der Blutenburgstraße 64. Gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern gab es Original Nürnberger Bratwürstel, Wiener Würstel und selbstgemachten Kuchen für ca. 200 Gäste die hier einen wunderschönen sonnigen Tag erlebten. Hier einige Impressionen vom AKM Sommerfest.


Heute stellen wir Ihnen den Grillspezialisten vom „Münchner Bratwurstherzl“ vor: Thai Le Van gebürtiger Vietnamese, seit 22 Jahren in Deutschland, 2 Jahre Erfahrung im „Nürnberger Bratwurstherzl“ und nun bereits seit 11 Jahren im „Münchner Bratwurstherzl“ zuständig für die leckeren Grillspezialitäten.

Wichtiger Veranstaltungstermin: Am Sonntag, 22. Februar 2009 kommt das Prinzenpaar der Münchner Faschingsgesellschaft Würmesia ab 11.30 Uhr ins „Münchner Bratwurstherzl“. Reservierung erbeten. Das Motto vom „Münchner Bratwurstherzl“ „Tue deinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“. Hl. Theresia von Avila

Ihre Mannschaft vom „Münchner Bratwurstherzl“ Hertha Uhl Betriebs GmbH Dreifaltigkeitsplatz 1 80331 München Tel.: 089-29 51 13 münchner

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Hartmannstraße, Altstadt, um 1546 Steinmetzelgassl, 1747/48 bis 1872 Knödelgasse, 1872 Jakob Freiherr von Hartmann General der Infantrie, 1870/71 kommandierte er ein bayerisches Armeekorps im deutsch-französischen Krieg

Straßen und Plätze und ihre Herkunft

Wann und wie sie zu ihren Namen kamen. Genau genommen sind Straßen und Plätze ja nur anonymer Raum zwischen Häuserzeilen. Charakter und Stil bekommen sie erst, wenn Menschen ihnen Namen geben. Dabei könnte die Bezeichnung von diesem Gässchen und jenem Sträßchen in vielen Fällen einen historischen Roman erzählen. Hier verweist der Name auf ein altes Rittergeschlecht. Dort standen die Vips unterschiedlichster Epochen Pate.

Hahnenstraße, Maxvorstadt, 1881, vom Volksmund geprägter Name, der vermutlich auf die noch 1819 in der damaligen Schönfeld-Vorstadt bestehenden Gastwirtschaft „Zum Roten Hahn“ zurückgeht.

Haimhauser Straße, Schwabing, 1899, Johann Sigmund Ferdinand Joseph Graf von Haimhausen (1708-1793) ab 1767 Präsident des bayerischen Münz- und Bergkollegiums in München. Er war maßgeblich an der Errichtung der ersten bayerischen Porzellanmanufaktur im Schloß Neudeck in der Au, ab 1761 in Nymphenburg, beteiligt und mit verantwortlich für den Aufschwung des bayerischen Bergbaus. Von 17591761 und von 1771-1779 war er erster Präsident der von ihm mitbegründeten Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 12

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Hans-Fischer-Straße, Ludwigsvorstadt, 1949, Hans Fischer 1851-1945 Chemiker, seit 1921 Professor für organische Chemie an der Universität München. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, erhielt 1930 den Nobelpreis für Chemie, Forschung über Blut- und Blattfarbstoffe und die Syntese des Hämins. 1935 gelang ihm die Klärung der Konstiution des Chlorophylls.

Hans-Sachs-Straße, Isarvorstadt, 1897, Hans Sachs 1494-1576, ein Nürnberger Schuhmacher und Meistersinger, Dichter, er kam in seinen Wanderjahren durch Deutschland auch nach München und verfasste hier seinen ersten Meistersang, er beherrschte vier literarische Gattungen: Den Meistersang, das Spruchgedicht, das Spiel und den Prosadialog, am populärsten wurde seine „Wittenbergisch Nachtigall“ mit einer volkstümlichen Darstellung der lehre Luthers. Hans Sachs schrieb über 400 geistliche und weltliche Lieder, mehr als 80 Fastnachtsspiele, etwa 130 Komödien und Tragödien sowie auch mittelalterliche Erzählungen, sein Werk ist ein wichtiges Zeugnis der Kultur im 16. Jahrhundert.

Hartmannstraße, Altstadt, um 1564 Steinmetzelgassel, 1747/48 bis 1872 Knödelgasse, 1872 Jakob Freiherr von Hartmann General der Infantrie, 1870/71 kommandierte er ein bayerisches Armeekorps im deutsch-französischen Krieg.


Haydnstraße, Ludwigsvorstadt 1887, Franz Joseph Haydn 1732-1809, östereichischer Komponist, ab 1766 erster Kapellmeister des Fürstenhauses Esterhazy in Eisenstadt, dann Wien, zwischen 1780 und 1791 Freundschaft mit Mozart, was sich in beider Werke niederschlägt, seine bedeutesten Werke schuf Haydn mit Streichquartetten und Sinfonien und den Oratorien, der Variationssatz seines „Kaiserquartetts“, 1797 geschrieben, ist seit 1922 die deutsche Nationalhymne.

Heckscherstraße, Schwabing, 1932 August Heckscher 1841-1941, deutsch-amerikanischer Philanthrop, stiftete zum Gedenken an seinen Vater in München die „Heckscher Nervenheil- und Forschungsanstalt“. Heute „Heckscher Klinik für Kinder und Jugendliche des Bezirks Oberbayern“ an der Heckscherstraße 9.

Altstadt, 1806, vor 1390 bis nach 1833 Fischergasse. Nach dem 1250 erstmals urkundlich belegten Heiliggeistspital, das bis ins 19. Jahrhundert auf dem heutigen Viktualienmarkt neben der HeiligGeist-Kirche stand, heute am Dom-Pedro-Platz.

Heinrich-Kley-Straße, Schwabing 1988, Heinrich Kley 1863-1945 war ein Maler und Grafiker, er begann mit der Darstellung von Genreszenen, schuf später Industrie- und Architekturbilder, besonders bekannt wurde er mit seinen Federzeichnungen in den Zeitschriften „Simplicssimus“ und „Jugend“, 1939 wurden seine Bilder als entartete Kunst verboten.

Helmtrudenstraße, Schwabing, 1897, Prinzessin Helmtrude von Bayern 1886-1977, Tochter des Prinzen Ludwig, des späteren König Ludwig III. von Bayern. Heidelberger Straße, Schwabing, 1906, nach Heidelberg, der romantischen Universitätsstadt am Neckar mit der berühmten Schlossruine (uralte vorgeschichtliche Siedlung, römisches Kastell, 1116 erstmals als Heidelberg genannt, 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg von den Franzosen gebrandschatzt und 1693 zerstört, 1803 an Baden gefallen.

Herbststraße, Maxvorstadt, 1810, benannt nach der Jahreszeit Herbst.

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Münchner Zeittafel Teil 2 1556

Orlando di Lasso wird als Hofkapellmeister nach München berufen

1559

Eröffnung des heutigen Wilhelmsgymnasium

1569

Hochzeit des späteren Herzogs Wilhelm V. mit Renate von Lothringen

1572

Stadtmodell von Jakob Sandtner

1580

Der Hl. Benno wird Stadtpatron

1585

Errichtung des Jesuitenkollegs (Alte Akademie)

1593

Einweihung der Michaelskirche

1607

Der Turm vom „Alten Peter“ wird vom Blitz zerstört, ein neuer Helm im Renaissancestil

1609

Gründung der Katholischen Liga in der Residenz (siehe rechte Seite)

1616

Aufstellung der „Patrona Bavariae“ vor der Residenz, Vollendung von Kaisersaal und der Westfassade der Residenz

1622

Aufstellung des Prunkgrabmals für Kaiser Ludwig den Bayern im Dom

1623

Herzog Maximilian wird Kurfürst

1632

Schwedenkönig Gustav Adolf rückt in München ein

1634

Die Pest fordert 7.000 Todesopfer

1638

Die Mariensäule wird eingeweiht

1653

Die erste Operaufführung in München

1710

Der Bürgersaal wird vollendet

1713

Die Dreifaltigkeitskirche wird fertig gestellt

1742

München wird von Österreich besetzt

1755

Eustachius Förderl eröffnet den „Stachusgarten“

1759

Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

1768

Fertigstellung der Fassade der Theatinerkirche

1780

Der Hofgarten wird für die Allgemeinheit geöffnet


Die Katholische Liga Die Katholische Liga war ein Zusammenschluss katholischer Reichsstände im Vorfeld des Dreißigjährigen Krieges. Sie war Gegenpart der Protestantischen Union, die 1608 in Auhausen als Reaktion auf die Reichsexekution gegen Donauwörth gegründet worden war. Als Antwort auf dieses Bündnis lutherischer und calvinistischer Reichsstände betrieb Maximilian I. von Bayern 1608 die Gründung der Katholischen Liga. Neben Bayern gehörten ihr die geistlichen Kurfürstentümer Köln, Trier und Mainz sowie das Hochstift Würzburg an. Damit hatten sich zum Teil schon die Fronten gebildet, die sich ab 1618 im Dreißigjährigen Krieg gegenüber stehen sollten. Die Truppen der Liga, die hauptsächlich von Maximilian von Bayern finanziert und von dessen Feldherrn Tilly geführt wurden, trugen in den ersten Phasen des Dreißigjährigen Krieges wesentlich zu den Siegen der kaiserlich-habsburgischen Partei bei. So schlugen sie 1620 das Heer der böhmischen Aufständischen am Weißen Berg ebenso vernichtend wie 1626 die Truppen des dänischen Königs Christian IV. in der Schlacht bei Lutter am Barenberge. Einige katholische Fürstentümer, etwa das Erzbistum Salzburg, blieben der Liga allerdings fern. Dies war einer der Gründe für das Vorgehen Maximilians gegen den Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. Die Liga wurde 1635 infolge des Prager Friedens aufgelöst.

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Des sogt ma hoit so Redensarten schleichen sich gerne Dalli, Dalli! - aus dem Polnischen in Gespräche ein. Wenn man aller- "dalej" = "vorwärts". "Dalli, dalli“ hat dings mal kurz inne hält und nach- das "flink, flink" aus dem deutschen fragt woher diese Redensarten kom- Wortschatz weitgehend verdrängt. men, oder ihre Quellen sind, kommt auch verwunderliches zu Tage: Frosch im Hals - kommt vom medizinischen Fachbegriff "ranula" einer Durch die Lappen gehn - kommt aus Geschwulst im Hals. Der lateinische der Jagd, wo Tücher/Lappen auf Name des Frosches ist "rana" und langen Reihen aufgespannt wurden, eignete sich hervorragend als das damit die davor getriebenen Tiere Wortspiel: Frosch im Hals. meinten da gehts nimma weiter.

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D Das geht auf keine Kuhhaut - kommt aus der Hölle. Dort hat der Deifi für jeden Menschen eine Kuhhaut aufgespannt, auf der er die Sünden des Erdlings notiert. Ja, und wenn einer recht sündigt, dann geht halt irgendwann nix mehr drauf, weils schon so voll ist.

D Geld stinkt nicht - diese Redensart stammt aus dem alten Rom, wo sich nur reiche Bürger eine eigene Toilette leisten konnte. Die Armen mussten in die öffentlichen Latrinen, wo sie aufgereit wie auf einer Perlenschnur auf den Löchern saßen und es sauber stank.

D Aus dem Schneider sein, bedeutet über dreißig Jahre alt sein also von finanziellen oder anderen Sorgen und Schwierigkeiten befreit sein. Was ja wohl heute auch nicht mehr ganz stimmen kann. Die Redewendung stammt aus dem Kartenspiel wo "Schneider werden" bedeutet, dass man weniger als dreißig Augen bekommen hat (also weniger als die Hälfte der zum Gewinnen nötigen Punkte).

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Bratkartoffelverhältnis - Diese Bezeichnung stammt noch aus dem 1. Weltkrieg und bedeutete damals eine kurzfristige Liebesbeziehung, die auch wegen der besseren Verpflegungsmöglichkeit eingegangen wurde. Wird heute auch als wilde Ehe bezeichnet.

D Unter der Fuchtel sein - Jemand der in strenger, sogar erzwungener Ordnung leben muss. Die "Fuchtel" ist eigentlich ein Fechtdegen, daher kommt auch "herumfuchteln".

D Einen Zahn zulegen - an gezacktem Kesselhaken hing der Kochtopf über dem Feuer. Wenn`s schneller gehen sollte, wurde der Topf einen oder mehrere Zacken tiefer gehängt Man hatte einen Zahn (Zacken) zugelegt.

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Arm wie eine Kirchenmaus- in der Kirche gibt es keine Vorratskammer, drum sind die dortigen Mäuse echt arm dran.

Steinreich - Die einfachen Leute bauten ihre Häuser aus Lehm oder Holz, Die ganz Armen hoben nur Gruben direkt im Boden aus und bauten ein Dach darüber. sogenannte Erd-

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D Türmen - Bei einer Burgbelagerung war der Turm die letzte Zufluchtsmöglichkeit. Im Turm waren Lebensmittel und Munition deponiert um einer eventuellen Belagerung stand zu halten. Man türmte (floh) in den Turm.

D Kapriolen schlagen - Wort "capriola" bedeutet "Bocksprung".

D Eine Gardinenpredigt - ist eine Strafpredigt, die eine Frau ihrem Alten hinter zugezogenen Bettvorhängen hält. Diese waren als Wärmespeicher rund um die Matratze angebracht.

D Den Löffel abgeben - bedeutet bei uns das Sterben. Die alten Bauersleute, die aufs Altenteil gingen und ins Austragshäusl des Bauernhofes zogen, übergaben den Kochlöffel an die junge Bauersfrau, die Tochter oder Schwiegertochter. Diese Geste war der eindeutige Verlust von Macht auf dem Hof.

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Ein Zacken aus der Krone fallen Wenn ein Adliger unter seinem Stand heiratete, z.B. eine Bürgerliche, wurden die Kinder aus dieser Verbindung im Adelsrang zurückgestuft. Ihr Familienwappen hatte dann einen Zacken weniger in der abgebildeten Krone.

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behausungen. Nur wer reich war, konnte sich ein Haus aus Stein leisten. Burgen und Schlössern durfte nur der Adel bauen.

Gesammelt und zusammengetragen von Petra Perle der Wirtin vom Turmstüberl im Isartor www.petra-perle.de


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Bogenhausen

St. Georg

768 wurde Bogenhausen unter der Bezeichnung Pupinhusir erstmals erwähnt. Der Name bedeutet Haus, Häuser des Poapo, Poppo, Pubo. 1818 wurde Bogenhausen zur Gemeinde erhoben, eingemeindet wurde Bogenhausen dann am 1. Januar 1892 nach München. St. Georg sieht von außen eher wie eine einfache Dorfkirche aus. Durch die Innenausstattung von Johann Baptist Straub und Ignaz Günther gehört St. Georg zu den bedeu-

testen Kirchenräumen des zu Ende gehenden Rokoko in Bayern. Erwähnenswert ist auch der alte Dorffriedhof der 1957 erweitert wurde und seither zum vielbegehrten Prominentenfriedhof für Künstler, Schauspieler, Gelehrte und einflussreiche Münchner Bürger wurde. Der alte Ortskern ist an der alten Pfarrkirche Sankt Georg am Bogenhauser Kirchplatz, und an der Ismaninger und Hompeschstraße zu finden. Seit der Spätgründerzeit wurde von der Prinzregentenstraße aus Richtung Sankt Georg mit klarer städtebaulicher Planung ein weitflächiges, repräsentatives Villen- und Mietshausviertel errichtet, das bis heute das Bild von Bogenhausen in der öffentlichen Meinung prägt. Beispiele sind hier die Villa Stuck, das Hildebrand-Haus sowie das Gebäude, in dem heute der Bundesfinanzhof seinen Sitz hat. Im Zweiten Weltkrieg kaum beschädigt, konnte das Viertel seinen Charakter weitgehend erhalten. Die Entwicklung in den Außenbereichen mit mehreren erhaltenen Dorfkernen erhielt wichtige Impulse durch die in der Nachkriegszeit erbauten Großwohnanlagen. Den Anfang machte 1957 die Parkstadt Bogenhausen als Münchens erste Großwohnanlage mit Hochhausbebauung. In den folgenden 30 Jahren entstanden noch sieben weitere Großwohnanlagen mit etwa 15.000 Wohneinheiten, die sich inzwischen zu Stadtteilen mit eigener Identität entwickelt haben. Historische Ortsteile der Gemeinde Bogenhausen

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Brunnthal, Gemeinde Bogenhausen, der Ort wurde in einer Urkunde

Brunnthal


Bogenhausen

Der Bundesfinanzhof

vom 3. November 1544 als „Pruntal“ erstmalig genannt. Zentrum ist das Brunnhaus im Tal, unterhalb des Isarhanges von Bogenhausen, welches schon am 3. November 1544 belegt ist. Im 19. Jahrhundert zum Kurort erhoben, seitdem trägt der Ort den Namen „Bad Brunnthal“. Die Wirtschaftskonzession auf das Bade- und Heilanstaltsanwesen wurde letztmals 1891 erteilt. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Bogenhausen am 1. Januar 1892.

8. Juli 1740 als „Neuberghaußen“. Der Name entstand wahrscheinlich durch eine Übertragung von der damaligen Besitzerfamilie von Lachenmayr, die seit dem 17. Jahrhundert

Neuberghausen, Gemeinde Bogenhausen, die Erstnennung am

Pfarrkirche Heilig Blut

Dreieinigkeitskirche

Besitz in Berghausen bei Abensberg hatte. 1652 „Die Hofstatt auf dem Perg zu Pogenhausen“. Am 3. Juni 1740 wurde Neuberghausen von Caspar Gregor von Lachenmayr gekauft, dessen Adelsstand 1740 von

Kurfürst Karl Albrecht bestätigt und dessen Schlössel am 8. Juli 1740 zum adeligen Sitz erhoben wurde. Am 30. September 1740 bekam er die Landes- und Edelmannsfreiheit verliehen und „der Namen Neuberghaußen zugelegt worden“ ist. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Bogenhausen am 1. Januar 1892. Priel, Gemeinde Bogenhausen, erstnennung im Jahre 1305 als „Prül“. Der Name bedeutet „Mit Buschwerk bewachsene Wiese“, auch „Tiergarten“, „Wildgehege“. Der Ort bestand 1715/16 nur aus einer kurfürstlichen Ziegelei. 1809 wird der Weiler Priel mit 2 1/2 Hausnummern, darunter 1 Ziegelei, erwähnt. Zwei Höfe mit dem Namen Prielhöfe „Prvelhoef“ sind schon 1288/1304 belegt. 1812/18 wurde Priel Teil der Gemeinde Bogenhausen. Eingemeindung als Teil der Gemeinde Bogenhausen am 1. Januar 1892. Neue Stadtteile im Gebiet der früheren Gemeinde Bogenhausen Arabellapark, der Name des Wohngebietes ist abgeleitet von der 1964 nach der Oper Arabella von Richard Strauss benannten Straße. Am 5. münchner

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Bogenhausen

Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz am Rosenkavalierplatz. Der Arabellapark gilt als gute Wohngegend. Erreichbar mit dem Öffentlichen Verkehr, der U4, Arabellapark und mehreren MVG-Buslinien. Atriumsiedlung Bogenhausen, das Wohngebiet, 1932 entstanden, liegt an der Stelle, an der die Delpstraße, früher Wasserburger Straße, auf die Denninger Straße trifft. Die Häuser wurden 1932 nach dem Vorbild römischer Häuser ebenerdig und treppenlos gebaut. Dabei stoßen zwei Trakte rechtwinklig aneinander, während die dritte und vierte Seite durch Gartenmauern das Grund-

Die Villa Stuck

Juli 1966 nennt der Kommunalausschuss des Stadtrats die Siedlung erstmals „Baugebiet Bogenhausen II, Arabella-Park“; seitdem ist Arabellapark amtliche Bezeichnung für den Stadtteil. Diese Arabellastraße war 1965 noch unbebaut. Baubeginn 1966. Zuerst der Bau verschiedener Hochhäuser mit sehr gehobener Nutzung wie das 1968/69, 75m hohe Arabellahaus von Toby Schmidbauer, das ursprünglich Maisonette-Wohnungen, Hotelbetrieb, Ärztezentrum unter anderem für Augenheilkunde beinhaltet. Nach Zusammenschluss der Arabellahotel-Gruppe mit Sheraton ist der Hotelbetrieb im Sheraton-Hotel des Architekten Edgar Frasch, 1969/71 konzentriert. In den 1980er Jahren unter Leitung der Bayerischen Hausbau Aufbau

Arabellahotel- und Hypohaus

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Das Arabellahaus mit der Schafwiese 1972, hier steht heute der Arabellapark

als Stadtteil mit einer Mischstruktur aus Wohnen, Arbeiten, Versorgung und Freizeit konzipiert und hat Bedeutung als Hotel- und Kongresszentrum und Bürostandort. Beherrschendes Gebäude ist das Hypo-Haus. Sitz verschiedener staatlicher Institutionen wie des Bayerischen Staatsministeriums für

stück zum Quadrat schließen. Hier befinden sich die 1934 eingeweihte neue Katholische Pfarrkirche Heilig Blut München-Bogenhausen in der Scheinerstraße des Architekten Hans Döllgast, sowie die Evangelisch-Lutherische Dreieinigkeitskirche in der Wehrlestraße.


Bogenhausen

Im Arabellapark

1900 konnte die herzogliche Familie den Park nicht mehr halten. Das Gelände kam an eine Terraingesellschaft, die es in Baugrund aufteilte und mit der Bebauung begann. Heute gilt der Herzogpark als vornehmster Stadtteil Münchens, in welchem die gesellschaftliche und politische Elite leben soll, im Gegensatz zu Grünwald, wo eher die kulturelle Elite beheimatet sein soll.

Hypo Haus

Am Prielhof und Gartenstadt Bogenhausen-Priel, nach Ende des Lehmabbaus entstanden auf dem Gebiet des historischen Priel ab 1934 zwei Siedlungen: Die Gartenstadt Bogenhausen-Priel, volkstümlich auch „Richard-Wagner-Viertel“ genannt, besteht hauptsächlich aus Einfamilien- und Doppelhäusern und liegt zwischen Oberföhringerund Cosimastraße, sowie an der Wahnfriedallee und Lohengrinstraße. Südwestlich davon, ab der Odinstraße und ebenfalls zu beiden Sei-

ten der Effnerstraße, befindet sich die Einfamilienhaus-Siedlung „Am Prielhof“, die am Hochufer der Isar an den Herzogpark anschließt. Herzogpark, im Jahre 1805 ließ Graf Montgelas nördlich der Bogenhausener Brücke, zwischen der Isar und der Montgelasstraße zu seinem Schlösschen Stepperg durch den Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell einen Park anlegen. Diesen erwarb später Herzog Max in Bayern, nach dem der Park dann Herzogpark genannt wurde. Um

Parkstadt Bogenhausen, Die Parkwohnanlage Bogenhausen entstand in den Jahren 1955/56 die Grundsteinlegung erfolgte am 11. November 1954, die Fertigstellung am 31. Dezember 1956, als erste geschlossene Wohnanlage der Nachkriegszeit in Bayern. Der Name „Parkstadt Bogenhausen“ wurde erstmals in einer Besprechung über Stadtbezirkseinteilung am 26. Mai 1964 genannt, beschlossen vom Stadtrat im April 1965. Er verweist auf die parkartige Landschaft, in die diese Häuser hineingestellt sind.

Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz

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Münchner Künstlervereinigungen Berühmt wurde München im 19. Jahrhundert vorwiegend durch seine Baumeister und Architekten, aber als König Max I. 1808 die Akademie der Bildenden Künste gründete und schließlich sein Sohn Ludwig I. 1826 - 36 die Alte Pinakothek von Leo von Klenze errichten ließ, in der die bedeutendsten europäischen Werke des 14.-18 Jhs. gezeigt wurden, begann die Entwicklung Münchens hin zu einer der bedeutendsten Stätten der Malerei.

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1886 entstand die von Gottfried von Neureuther geschaffene Akademie, die schon seit ihrer Gründung den Titel „Zeichnungsschule respective Maler und Bildhauer Akademie“ trug, an ihrem heutigen Standort in der Akademiestraße. Neben dem akademischen Betrieb begannen sich zeitnah die ersten Künstlervereinigungen wie die Münchner Schule zu gründen, zu denen berühmte Maler wie Karl von Piloty, dessen Monachia heute im großen Sitzungssaal des Münchner Rathauses hängt, Franz Defregger und Franz von Lenbach. gehörten. 50 Jahre nach Gründung der Akademie fand im Münchner Glaspalast die deutsche allgemeine und historische Kunstausstellung statt, die letztendlich 1868 zur Gründung der Königl. privilegierten Münchner Künstlergenossenschaft führte. Zu den Mitgliedern dieser Vereinigung zählen Künstler wie Carl Spitzweg, Anselm von Feuerbach, Alfred Böcklin, Wilhelm Kaulbach und Franz von Lenbach.

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Hier trafen die unterschiedlichsten Künstler aufeinander. Carl Spitzweg, der Autodidakt, der nie eine Aka24

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demie besucht hat, aber 1868 zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste ernannt wurde und die großen Münchner Künstlerfürsten wie Franz von Lenbach und Wilhelm Kaulbach.

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Carl Spitzweg, der Malerpoet, wie er gerne genannt wird, wird am 5. Februar 1808 als Sohn eines Früchtegroßhändlers geboren, und gehört damit zum Münchner Großbürgertum. Obwohl sein Vater ihn dazu verpflichtet, eine akademische Laufbahn als Apotheker einzuschlagen, beginnt er schon mit 15 Jahren heimlich zu malen und ergreift nach Beendigung seines Studiums auch den Beruf des Malers. Bereits 1835 wird er Mitglied des Münchner Kunstvereins. Auf zahlreichen Reisen eignet er sich die entsprechenden Techniken an, er wird einer der bedeutendsten Maler der Spätromantik. Seine Themen findet er überwiegend im Leben der einfachen Leute, sein berühmtestes Bild ist wohl der „Arme Poet“. Seine kleinformatigen Bilder stehen im Laufe der Zeit immer mehr im Gegensatz zu den neuesten Kunsttechniken, und so zieht er sich aus der Gesellschaft zurück und genießt die Ungestörtheit seiner Malerei. 1855 stirbt er einsam in seiner Münchner Wohnung.

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Ein ganz anderer Charakter ist Franz von Lenbach. Er sucht die Öffentlichkeit und die Bewunderung der Massen. Franz Seraphin von Lenbach wird am 13.12.1836 als Sohn des Stadtmaurermeisters in Pfaffenhofen geboren. Zunächst beginnt er eine Lehre als Maurer, stellt aber rasch

fest, dass er seine in der Lehrzeit erworbenen Fähigkeiten lieber als Maler einsetzen möchte.1854 wird er als Schüler in die Meisterklasse des Historienmalers Karl von Piloty aufgenommen, der ihm für lange Zeit ein Vorbild sein wird. In den folgenden Jahren arbeitet er neben der Akademie an einer kleinen Malschule in Aresing. Dort entstehen auch einige Bilder, deren Motive er auf seinen ausgedehnten Studienreisen in Rom, Paris oder Lüttich gefunden hat. Diese ersten Malversuche verkauft er mit zunehmendem Erfolg auch auf großen Ausstellungen und kann so seinen Lebensunterhalt bestreiten. Bedingt durch die Kunstleidenschaft der bayerischen Könige, hatten auch das Münchener Großbürgertum und der Adel verstärkt Interesse an der Kunst und viele gaben gezielte Auftragsarbeiten, um sich als Kunstlieb-haber auszuweisen.

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1860 wird Lenbach Professor in Weimar. Dort beginnt er seinen für ihn typischen Porträtstil zu entwickeln, der die Persönlichkeit des Porträtierten in den Mittelpunkt stellt, im Gegensatz zum damals verwendeten Ansatz, durch gezielt arrangierte Kleidungsstücke und Symbole auf die gesellschaftliche Position der porträtierten Person hinzuweisen. In den folgenden Jahren bricht er immer wieder zu Studienreisen auf, zum Teil finanziert durch das Kopieren berühmter Gemälde, die er im Auftrag des Kunstsammlers August F. von Schack anfertigt. Einige Jahre später entsteht das berühmte Bismarckporträt, das ihn letztendlich berühmt macht.1882 wird Lenbach das Ritterkreuz des Verdienstordens der bayrischen Krone verliehen, und er und wird in den persönlichen Adelsstand versetzt.


im 19. Jahrhundert 1886 entsteht in gemeinsamer Planung mit Gabriel von Seidl seine Münchner Stadtvilla (die heutige städtische Lenbach-Galerie), die in ihren Ausmaßen einem italienischen Renaissance-Palazzo gleicht. Für die Ausstattung, die höchstem technischem Niveau entspricht, verschuldet sich Lenbach erheblich. Die notwendigen Mittel zur Tilgung dieser Schulden erwirbt er sich durch zahlreiche Porträts, die aber keinen hohen künstlerischen Wert haben. Die Kritik seiner Kollegen fällt entsprechend aus.

König Ludwig II. ein Gebäude auf dem Königsplatz, das heutige Antikenmuseum, das bis 1898 in ihrem Besitz bleibt. In den folgenden Jahrzehnten finden weitere zahlreiche, bedeutende Kunstausstellungen statt, die erheblich zum wirtschaftlichen Erfolg der Künstlervereinigung beitragen, aber letztendlich nur den Mantel über einen schon lange schwelenden Streit breiten.

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Jetzt eskaliert der Streit. Unterschiedliche Vorstellungen der Künstler treffen aufeinander, viele wollen sich den autoritären Führungsstil Er aber bleibt bei seiner Auffassung nicht mehr gefallen lassen, ihnen und seiner Begeisterung für die missfällt die konservative KunstaufTradition. Trotz Widerstandes des fassung führender Mitglieder und Königshauses bereitet er 1892 dem so treten schließlich 96 Künstler aus entlassenen Reichskanzler von Bis- und gründen am 4. April 1892 den marck in seiner Münchner Villa ei- "Verein bildender Künstler Münchens nen prachtvollen Empfang. e.V.", der sich kurz danach den endgültigen Namen "Verein bildender Künstler Münchens Secession e.V." gibt. Zu den Gründungsmitgliedern zählen u.a. Franz von Stuck und LoDie Kritik an ihm wird nun lauter vis Corinth. und öffentlicher. Man wirft ihm vor, zu starr an alten Traditionen festzuhalten und neue Entwicklungen in der Kunstszene zu verpassen, München laufe damit Gefahr, seine in- Aber auch Lenbach reagiert. 1893 ternationale Reputation zu verlieren. übernimmt er das Präsidium des Vergessen sind die Erfolge, die über Kongresses der Deutschen Gesellviele Jahre mit seinem Namen ver- schaft für rationelle Malverfahren bunden waren. Vergessen die Aus- im Münchner Glaspalast. Öffentlich stellungen der Künstlervereinigung , kritisiert er eine in seinen Augen die täglich von bis zu 2000 Personen unverschämte Jugend, die es wagt, besucht wurden. Kritik an seinem Führungsstil zu üben.

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Die großen finanziellen Einnahmen dieser Ausstellungen hatten die Vereinigung endlich in der Lage versetzt, ein Kunstausstellungsgebäude zu erwerben.1872 erhalten sie von

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Die Secession übernimmt das Haus am Königsplatz, die Künstlervereinigung zieht zunächst in das alte Nationalmuseum und eröffnet im Jahr

1900 das Künstlerhaus. Hier wird ein Treffpunkt von Künstlern und Großbürgertum geschaffen, der seinen Ursprung in der Künstlergemeinschaft Allotria hat, der u.a. auch Franz von Lenbach angehörte. Zahlreiche berühmte Ausstellungen der Secession folgen, 1897 gelingt es Franz von Lenbach, noch einmal eine gemeinsame Ausstellung zu gestalten, dann allerdings trennen sich die Wege endgültig. Die Secession veranstaltet zahlreiche weltweit berühmte Ausstellungen in dem 1931 durch einen Brand zerstörten Glaspalast und stärkt Münchens Ruf als Kunstmetropole. So stellen u.a. Picasso, Matisse, Utrillo und Rodin in München ihre Werke aus. Einer der führenden Repräsentanten der Secession wird Franz von Stuck. Zunächst noch Kollege von Franz von Lenbach wendet er sich bald von ihm ab und prägt seinen eigenen Stil. Er bevorzugt in seinen Darstellungen allegorische Darstellungen und mit seinen häufig erotischen Motiven schockt er die biedere Münchner Gesellschaft.

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Heute erinnert an Franz von Stuck neben seinen bedeutenden Werken in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung seine Villa an der Prinzregentenstraße, die von ihm persönlich gestaltet wurde, eine der bedeutendsten Jugendstilsammlungen Europas. In die Malerklasse Franz von Stuck an der Akademie der Bildenden Künste gingen u. Wassily Kandinsky, Gabriele Münter und Franz Marc, die schließlich eine neue Künstlervereinigung, den Blauen Reiter gründeten. (s. nächste Folge)

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Der B

RUNNEN

Bronzene Wasserglocken, in einem tiefer gelegten Becken bestimmen den Brunnen am Frauenplatz. Dieser Brunnen wurde von Bernhard Winkler 1972 in Roggensteiner Granit und Bronze erschaffen. Bernhard Winkler nutzte die Bewegung dieses Platzes um in einer Vertiefung seine Wasserglocken anzuordnen, aus denen Pilze geworden sind. Aus schweren Granitquadern wurde eine Tribüne gestaltet, die zum Verweilen der vielen Besucher aus aller Welt einlädt. Die Besucher des Frauenplatzes bekommen hier abge-

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am Frauenplatz

schirmt vom hektischen Trubel der Fußgängerzone die Möglichkeit der Rückbesinnung auf das Geschehene und haben von diesem Standpunkt aus einen Blick auf eines der Wahrzeichen von München, die Frauenkirche.


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BILDHAUER TONI PREIS

Toni Preis im niederbayerischen Eggenfelden geboren, lernte Bau- und Möbelschreiner und absolvierte anschließend die Fachschule für Bildhauerei in Berchtesgaden. 1967 nahm er das Studium an der Kunstakademie bei Professor Ladner auf und arbeitete als freier Bildhauer in verschiedenen Steinmetzbetrieben. 1974-1975 nahm Toni Preis teil am internationalen Bildhauersymposium „Ambiente Friedhof“ in Neumarkt/Oberpfalz „LebensbrunnenUrnenfeld“ eines seiner Werke.

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Den Kulturförderpreis der Landeshauptstadt München erhielt Toni Preis 1976. Wissenschaftlicher Assistent bei Professor Weber für elementares Formen an der Universität Braunschweig von 1977-1978. Zehn Jahre von 1980-1990 hatte Toni Preis einen Lehrauftrag für Schrift und Gestaltung am Berufsbildungszentrum München. Seit 1990 arbeitet Toni Preis als freier Bildhauer mit eigenem Atelier in München. Die Liste seiner Gedenktafeln und Reliefs reichen von Thomas Wimmer dem legendären Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München bis zu Christopherus König von Schweden, Norwegen und Dänemark. Ausstellungen von Toni Preis fanden in Braunschweig 1977, Wolfenbüttel 1978, Pfarrkirchen 1978, Passau 1978, München Haus der Kunst 1973 und in Neumarkt in der Oberpfalz 1986 statt. Für jedermann zugänglich und zu besichtigen sind in München drei Büsten von Toni Preis in der Ruh-

meshalle hinter der Bavaria auf der Theresienwiese. Friedrich Gottlob König der Erfinder der Dampfbetriebenen Schnelldruckpresse, Franz Carl Spitzweg der Maler und Clara Ziegler die Schauspielerin. In nächster Zeit werden die Büsten von Werner Karl Heisenberg, einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts und der Prinzessin Therese Charlotte Marianne Auguste von Bayern von Toni Preis folgen.


Beim Besuch in seinem Atelier am Lerchenauer See würde man zunächst nicht vermuten, dass hier ein Bildhauer seine Kunstwerke erschafft. Bei näherer Betrachtung der Umgebung lässt sich jedoch der Bildhauer nicht verleugnen, Kunstobjekte aus früherer Zeit und ver-

100 Schnitzmesser für Holz und 300 Meisel für die Steinberabeitung und drei Presslufthämmer stehen im Atelier zum arbeiten bereit um jedem Material die richtige Berabeitung zukommen zu lassen. Wer also von sich eine echte Toni Preis Büste aus Holz, Ton oder Bronze aufzustellen beabsichtigt oder für die Nachwelt als Kunstwerk erhalten bleiben möchte, sollte sich bei Toni Preis melden. Auch Gedenktafeln, Grabsteine oder ein spezielles Kunstobjekt, hier sind Sie bei Toni Preis an der richtigen Adresse.

schiedenste Steinquader liegen wie zufällig in einem kleinen Biotop. Man muß Toni Preis erleben beim erzählen von seiner Arbeit und wie er ins Schwärmen über seine bereits geschaffenen Kunstprojekte kommt. Dass Toni Preis mit allen Materialien arbeitet versteht sich von selbst.

Toni Preis akad. Bildhauer Atelier Lassallestraße 54 München 80995 Tel.: 089-150 59 31 bildhauer45@gmx.de www.livemaster.de/toni-preis

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Das Deutsche Theatermuseum schichte bewahrt, die Sammlung ist bundesweit angelegt, und je weiter sie in die Vergangenheit zurückreicht, umso mehr weitet sich der lokale Rahmen. Dokumentiert sind dann auch die europaweiten Verflechtungen des theatralen Kunstgeschehens, wie etwa im Barock, wozu das Deutsche Theatermuseum ein grosses Konvolut an Originalgrafiken besitzt. Die wertvollsten Bestände der Bibliothek reichen zurück bis in die Renaissance, und in der weltweit umfangreichsten Sammlung an Theaterfotografien sind auch deren erste Anfänge dokumentiert. Der neu gestaltete Eingangsbereich

Begründet wurde die Sammlung von der seinerzeit bekannten Schauspielerin Clara Ziegler, die 1909 ihre Villa am Englischen Garten, ihr beträchtliches, selbst erspieltes Vermögen und ihre eigene Sammlung stiftete zur Einrichtung eines Theatermuseums, das am 24.6.1910 eröffnet wurde. 1944 wurde die Villa ausgebombt, doch ca. 90% der Sammlungsbestände waren zum Glück ausgelagert, Verluste waren vor allem im Bestand der Plakate und Kritiken zu verzeichnen. 1953 konn-

Der neu gestaltete Eingangsbereich

Der gestrige Theaterabend, ist heute schon Theatergeschichte. Was bleibt, ist Erinnerung. Das theatrale Gedächtnis sammelnd zu bewahren - dieser Aufgabe stellt sich das Deutsche Theatermuseum in München, dessen reiche Sammlung keinen internationalen Vergleich zu scheuen braucht. Das Jahr 2003 mit seinem Jubiläum „350 Jahre Oper in München“ hat dieser Institution beispielsweise die Gelegenheit geboten, einen Teil ihrer schönsten Schätze zu zeigen. In der eigenen 30

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Sonderausstellung „Kostbarkeiten der Erinnerung“ präsentierte sie einen audiovisuellen historischen Streifzug, bei dem vieles im Original zu bewundern war, was sonst nur als Abbildungen in der Musik- und Theaterliteratur zu sehen ist, und bestückte darüber hinaus als bedeutender Leihgeber vier weitere Ausstellungen zu speziellen Aspekten des Opernjubiläums. Doch wie der Name sagt, wird hier nicht nur Münchener Theaterge-

Clara Ziegler als Penthesilea


in München und des öffentlichen Nachdenkens sein, sinnliches Vergnügen bereiten wie historisches Bewusstsein schaffen.

Ausstellungseröffnung: Das Münchner Ensemble um Dieter Dorn im März 2008

te die Clara-Ziegler-Stiftung in den Galerietrakt am Hofgarten einziehen, und erhielt dort 1979 den Status eines selbständigen staatlichen Museums und ihren namentlich institutionalisierten Sammlungsauftrag, womit nun auch ihre Berechtigung in unserer heutigen Gesellschaft als unverzichtbarer und wertvoller Teil des kulturellen Gedächtnisses, eben als das „Gedächtnis des Theaters“, öffentlich manifest wurde. Nicht selten werden wir gefragt, was hier gesammelt wird, und die einfachste Antwort lautet: Alles, was vom Theater übrig bleibt oder dessen Vorbereitung dient. Ein paar

Zahlen? Ca. 250.000 grafische Blätter, ca. 500.000 Autographen, ca. 4,3 Millionen Theaterfotografien... Doch Sammeln, Bewahren ist nur ein Teilaspekt heutiger Museumsarbeit, damit eng verknüpft ist die Sinngebung, das gehütete Material möglichst einer breiteren Öffentlichkeit gedanklich und visuell näherzubringen. Das Theatermuseum ist eine Stätte kollektiven Erinnerns, wo beispielsweise Künstlernachlässe bewahrt, erschlossen und in Ausstellung wie Publikation aktueller, öffentlicher Reflexion dargeboten werden; es kann ein Ort der kulturhistorischen Auseinandersetzung

Die bewusste Mischung des Ausstellungsprogramms ist eminent wichtig für ein Museum, das derzeit ausschliesslich Sonderausstellungen zeigt, deren ideale Ergänzung eine zusätzliche Dauerausstellung in anderen Räumlichkeiten wäre. Zu dieser Mischung gehört auch eine vielschichtige Ausrichtung auf der temporären Achse: Die Etablierung theaterhistorischen Bewusstseins im aktuellen Diskurs ist ebenso wichtig wie die Wahrnehmung und

Die Bibliothek

Dokumentation heutiger Entwicklungen. Dieses Wechselspiel der Zeiten anzuregen angesichts der vergänglichsten aller Künste, ist eine der reizvollen Aufgaben eines Theatermuseums. Vom 18. Februar bis zum 24. Mai 2009 wird im Theatermuseum eine besondere Ausstellung mit vielen internationalen Leihgaben zu sehen sein: „Schwäne und Feuervögel. Die Ballets Russes 1909-1929. Russische Bildwelten in Bewegung“.

Ausstellungseröffnung: Das Münchner Ensemble um Dieter Dorn im März 2008

Deutsches Theatermuseum, Galeriestr. 4a (Hofgartenarkaden), 80539 München, Tel. 089-210691 0, Fax 089-210691 91 e-mail info@deutschestheatermuseum.de www.deutschestheatermuseum.de münchner

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für Sie probiert...

Herzlichen Willkommen in unserer Salatbar! Wir lieben Salat - Sie auch? Wunderbar - dann wird es Ihnen bei uns gefallen. Unsere Salatbar hält eine Riesenauswahl an tagesfrischen und unbehandelten Blattsalaten für Sie bereit, die wir täglich von unseren regionalen Gärtnern geliefert bekommen, sozusagen vom Acker direkt in die Küche. Hier werden die Salate vorsichtig gewaschen, getrocknet und so vorbereitet, damit keine Vitamine verloren gehen. Und umso mehr Vitamine umso gesünder der Salat! Unsere Salate waren heute Morgen noch in der Erde! In dieser Art gibt es bisher keine Salatbar in München Unser Konzept „Vitamintankstelle“ richtet sich an gesundheitsorientierte Menschen, die Wert auf Abwechslung und Individualität legen, und auch experimentierfreudig sind. Wir liegen mit diesem Konzept voll im Trend, da sich fast alle Menschen gesundheitsbewusster ernähren wollen, oft fehlt dazu Zeit oder Möglichkeit. Diese Nische füllen wir jetzt aus.

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Unsere Idee Gesunde und leckere Alternative zu Pizza und Wurstsemmel Als Einzelhändler in der Münchner Innenstadt stellte sich uns und unseren Mitarbeitern, oft dieselbe Frage: „Was essen wir heute?“. Eine Kantine haben nur große Unternehmen, jeden Tag ins Restaurant ist zu teuer. Bleibt nur die Wurstsemmel oder der fertig portionierte Salat an der Ecke, dessen Qualität häufig von schlicht bis lasch ist und nicht wirklich zu gesunder Ernährung inspiriert.

So entstand unsere Idee für ein zeitgemäßes, gesundes Salat-Restaurant. BLATTsalate bietet qualitativ hochwertige und tagesfrische Salate in einer einzigartigen Lokalität. Immer frisch, und immer, wenn Sie Lust darauf haben: von 10.00 Uhr morgens bis 19.00 Uhr abends (von Montag inklusive Samstag). Dazu gibt es Toppings (Zutaten) aus Fleisch, Fisch, Käse, Gemüse oder Obst, mit denen Sie Ihren Salat anreichern können. Sie selbst stellen sich zusammen, auf was Sie gerade Lust haben. Sie können Ihren Salat dann sofort bei uns im Restaurant essen, nach Hause oder mit ins Büro nehmen. Wo er, dank unserer ausgeklügelten Verpackung, immer noch knackig und appetitlich ankommt.

Unser Ziel Sie immer wieder aufs Neue zu überraschen! Blatt-Salate ist im Juni in exklusiver Innenstadt-Lage mit einem modernen und zeitgemäßen 25-PlätzeRestaurant gestartet und strebt eine konsequente Expansion und Präsenz in München an. Unser Restaurant in der Schäfflerstraße 5a ist in direkter Nachbarschaft der seit vielen Jahren alteingesessenen Münchner Suppenküche. Unser Salatangebot ist eine ideale Ergänzung zu deren Angebot. Bei schönem Wetter finden im Außenbereich weitere 12 Gäste unter unserer gemütlichen und wasserdichten Markise Platz.

Blattsalate GmbH Catering Service Schäfflerstraße 5a 80331 München Tel.: 089-21 02 02 81 Fax: 089-21 02 07 31 mail: blatt@salat-muenchen.de www.salate-muenchen.de


LAPORTE Gefülltes Louvre aus Schokolade

altmodisch wirkende Laden am Viktualienmarkt (Heiliggeiststraße) seine Stammkunden, die sich ein Leben ohne ein „louvre à la creme fraîche“ oder feine Zimttrüffel nicht mehr vorstellen können. Schon das Schaufenster macht neugierig. Zu sehen ist ein Kunstwerk, die Pariser Kirche Sacré Coeur aus Zucker. Auch die Frauenkirche und das Alte Münchner Rathaus hat Yves Laporte aus diesem Lebensmittel gefertigt.

Als Brigitte und Yves Laporte 1991 nach München kamen, wussten sie vor allem eins über die deutschen: Sie lieben Süßigkeiten. Der richtige Ort also, um eine Confiserie mit feinsten Pralinen aus eigener Herstellung aufzumachen. Und es hat sich gelohnt. Heute hat der kleine, herrlich französisch-

Brigitte Laporte verkauft die Köstlichkeiten und berät mit einem

reizenden kleinen Akzent. „Wenn sie mit mir sprechen, sagen viele, sie fühlen sich gleich wie in Frankreich“, sagt Brigitte Laporte. Pralinen aus eigener Herstellung, Spezialitäten, Pralinen und weitere Köstlichkeiten auch nach Ihren Wünschen. Confiserie LAPORTE Heiliggeiststraße 1 80331 München Tel 089-29 16 21 12


Die „Wilde Mini Maus“ − eine Achterbahn für Kids, Erwachsene dürfen auch mitfahren.

Eine Westerneisenbahn durch die Halle

tuckert

Auf den Trampolinen ist immer was los: gehüpft wird hier um die Wette Bootfahren auf einem Mini-See

Geburtstagsparty

Neu, der Autoscooter

Ein Kletter-Labyrinth über drei Stockwerke mit 1001 Spielmöglichkeiten

Für die Kleinsten ist der Kleinkindbereich geöffnet

Ein riesiger Wabbelberg

Ganz Sportliche schaffen es mit viel Geschick bis auf den Gipfel des Riesen-Klettervulkans

GUTSCHEIN Kostenloser Eintritt für eine Erwachsene Begleitperon von Montag bis Freitag* 34

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nen Materialien und unterschiedlichen Motiven. Faschingshüte auch wiederum aus unterschiedlichen Materialien und zu verschiedenen Mottos.

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Peter und Renate Münch

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Innenstadt 17/2009

Das Magazin f端r Freizeit, Kultur und Shopping

Stadtteilbesuch:

Bogenhausen


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