MQ Munich Quality - Das Beste in München

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Arbeit. Unser Handwerk wird oft zu gering eingeschätzt, weil doch jeder mindestens eine Oma oder Tante hat, die auch ‚nähen kann‘.“ Deshalb lässt Le­ bert seine Kunden am Entste­ hungsprozess teilhaben, das beginnt schon beim Maßneh­ men mitten im Atelier. „Wir re­ den wirklich über jedes Detail. Nur die Körpermaße behalte ich oft für mich. Viele wollen es gar nicht so genau wissen.“ So gesehen muss Natascha Muellerschoen wohl viel für sich behalten. Seit über 20 Jah­ ren widmet sie sich in ihrem Schwabinger Atelier ausschließ­ lich weiblicher Kundschaft. Als Autodidaktin hat sie sich vor allem dem Couture-Design ver­ schrieben. Allerdings ist sie für ihre maßgeschneiderten Brautkleider mindestens ge­ nauso berühmt. Man kann den Wunsch der Frauen danach ver­ stehen. Wer möchte nicht ein persönliches Einzelstück von einer Schneiderin tragen, de­ ren Designerkleider so atembe­ raubend schön aussehen wie vom Wind geformte Skulpturen.

Feinste Couture auf den Leib geschnei­ dert: Natascha Muellerschoen hat sich spezialisiert

Im Atelier Pabst er­ füllt Ursula Hollung ihren Lebenstraum: Elegante Herren­ kleidung, der man ihre gute Herkunft ansieht

Und der Vergleich liegt nahe: Denn Natascha Muellerschoen verwendet nur reinste Natur­ materialien. Kostbarkeiten wie Kaschmir, Seide oder Chiffon werden bei ihr zu „Kleidern für die Ewigkeit“. Auch im Ein-Frau-Atelier Pabst von Ursula Hollung. Schon Eduard Zimmermann ließ hier schneidern: „Am Schnitt des Revers und der Brust­tasche seines Anzugs konn­ te man erkennen, dass er von mir stammt.“ Gelernt hat Hol­ lung bei einem italienischen Schneider in München. Dass zum Beruf der Herrenschnei­ derin durchaus mathemati­ sches Talent gehört erklärt sie ganz schlüssig: „Der Aufbau folgt Schicht für Schicht einer logischen Anordnung, die auf exakten Messergebnissen beruht.“ Perfektion ist für die einst Meisterprüfungsbeste oberstes Gebot: „Hundert Stun­ den rechne ich schon für einen Anzug. Jeder einzelne Arbeits­ schritt erfolgt von Hand.“ So etwas hat seinen Preis: 6000 Euro sind Professoren

und Unternehmer zwischen Zürich und Hamburg bereit, für einen Anzug von Ursula Hol­ lung zu bezahlen. Dass sich die Investition lohnt, kapiert selbst der Laie, wenn er hört, dass teilweise Söhne mit Anzügen ihres Vaters kommen, um sich das Erbstück anpassen zu las­ sen. „Wenn die körperlichen Unterschiede nicht allzu groß sind, geht das sogar. Auf diese Weise ändere ich dann einen Anzug, den ich vor zwanzig Jah­ ren selbst geschneidert habe“, sagt Hollung mit leuchtenden Augen. Jeder Schneider hat seine Handschrift. So fertigt Carmine de Pascalis seine besonders geschwungene Brusttasche so­ gar für andere Schneider. 72 ist der gebürtige Kalabrese, „aber ich mache weiter “, lacht er und kneift dabei die Augen fast spitzbübisch zusammen. Pri­ vatleben? „Das ist mein Leben. Ich arbeite mit meiner Frau zu­ sammen, jeden Tag. Sie schnei­ dert für Damen, ich für Herren.“ Er lehnt am schiefen Tre­ sen in seiner Schwabinger →


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