MQ Munich Quality - Ausgabe 2/2015

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→ von dort aus in die erste Liga der internationalen Schuhdesigner hob, indem sie ihn nicht nur in den Medien protegierte, sondern 1996 als 50-prozentige Partnerin mit ihm zusammen Jimmy Choo Ltd. gründete. Von da an waren Hype und Hysterie alle Tore geöffnet, eindrucksvoll dargestellt auch von den vier Protagonistinnen der TV-Erfolgsserie „Sex and the City“. Mittlerweile konzen­ triert sich Choo wieder auf die ganz hohe Schuhmacherkunst und designt Maßschuhe, die in der inzwischen fremd geführten Jimmy Choo Ltd. gefertigt werden. 2003 erhielt Choo royale Anerkennung für sein modisches Verdienst um England. Seit kurzem hat sich das Label auch dem Männermarkt geöffnet und stattet mutige Herren mit Luxusschuhen aus, die vor allem als hochglänzende, samtene oder edelsteinfunkelnde Slipper eine eingeschworene Fangemeinde gefunden haben. Wem das „too much“ ist, der kann auch in die schlicht designten Sneakers schlüpfen, in der Münchner Boutique des Hauses, Maximilianstraße 16. jimmychoo.com

ami Pariser Radau gegen Modekonventionen

Mann sollte sich den Namen Alexandre Mattiussi merken. Denn dieser Franzose 24 — MQ Sommer 2015

Der Herren-Choo „Foxley“ (l.) und der blaue „Allure“ für Damen

schickt sich seit 2011 an, nichts Geringeres als eine neue Männermodeformel durchzusetzen. Mit Erfolg. Man munkelt, dass dem Gründer und Designchef von ami bei seinen vorherigen Arbeitgebern wie Givenchy und Marc Jacobs viele Tränen nachgeweint werden. Aber auch als sein eigener Herr hat sich der überzeugte und grundsympathische Bartträger in Rekordzeit in den besten Designer-Boutiquen in aller Welt einen festen Platz gesichert. 2013 holte er als erstes reines Herren-Label den begehrten Andam Fashion Award, immerhin eine Initiative des französischen Kultusministeriums. Apropos am Promenadeplatz: ein guter Platz für ami

Mattiussi gelingt es mit spielerischer Leichtigkeit superelegante Klassiker wie Anzüge in neuen, relaxten Materialien und dezenten aber tatsächlich noch selten gesehenen Farbnuancen zu präsentieren. Und immer spielen neben traditionellen Evergreens von Chambrayoder Jeanshemden auch Streetwear-Einflüsse eine große Rolle. Dazu bekennt er sich als Insider und Designer seiner Generation zwischen 20 und 40 offen, indem er Skateboards, Sneakers oder Kapuzenjacken lässig mit ins Spiel bringt. Da hat einer verstanden, wie Herren Mode begreifen: Als Statement, Lebenseinstellung und Repräsentanz der persönlichen Haltung, unverkünstelt, niemals übertrieben chic und vor allem finanzier- und einfach kombinierbar. Seinen Stil erforscht man in München zum Beispiel bei Apropos, Promenadeplatz 12 amiparis.fr — matthias koth-markgraf

Spaß und guter Stil: Jeansjacke, Badeshorts, Total Look und Skateboard von ami aus Paris


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