Redaktion_1216_Redaktionsseiten 06.06.2016 14:27 Seite 14
THEATER
Schwitzige Sehnsüchte Liebesreigen, Versteckspiele, Betrügereien und natürlich immer wieder ein Mord Es ist der Zufall, dem man nicht vertrauen sollte. Mitten auf hoher See retten sich mit letzter Kraft Herr Tobias und Monsieur Taigué auf ein schäbiges Floß. Anfänglich begegnen sich die beiden mit großem Misstrauen: Ist der andere Freund oder Feind? Auf den ersten Blick haben die beiden jedenfalls nichts gemeinsam, weder die Hautfarbe, ihre Herkunft noch ihre Sprache. Doch nach und nach siegt die Neugier über die Ängstlichkeit: Wie um alles in der Welt kann es sein, dass man sich ausgerechnet mitten in den wütenden Wellen eines endlosen Ozeans getroffen hat? Das Theater-Tanzstück Du und ich und das Meer dazwischen versteht sich als Appell, die eigenen Sicherheiten zu hinterfragen. (Schauburg, ab 10./11./13.6.) Körper-Entdecken im Kirchenraum: Ähnlich existenziell fordernd ist die Ausgangslage im Stück Die arabische Nacht. Die brütende Hitze einer Sommernacht treibt den Bewohnern eines Hochhauses nicht nur den Schweiß auf die Stirn, sondern befeuert auch ihre
LO SPIRITO DEL CUORE Sehnsüchte. Im siebten Stock ist zudem noch das Wasser abhanden gekommen. Also muss sich Hausmeister Lomeier auf die Suche machen. Widerwillig, aber
abenteueroffen. Rasch trifft er nämlich auf zwei Mieterinnen, deren stickige Wohnung zum Schauplatz weitreichender Ereignisse wird. Eine der Frauen,
die in ihren lebhaften Halbträumen die Realität um sich herum vergisst und gleichzeitig auf die Männer des Hauses eine magische Anziehungskraft ausübt, gesteht Lomeier ihre tiefsten Wünsche. Oder sind das auch wieder nur irritierende Trugbilder? Es wird wild. (Reaktorhalle, 15./17./18.6.) Pickepacke voll mit hitziger Erotik ist Figaros Hochzeit, die so gerne als „Revolutionsoper“ hingestellt wird, weil die herrschenden Verhältnisse zwischen Herren und Dienern keck in Frage gestellt werden. Regisseur David Marton greift auf eine historisch verbürgte Anekdote zurück, dass König Ludwig XVI am Vorabend der Revolution das Stück in seinem Hoftheater aufführen ließ und kurzerhand selbst in die Rolle des listigen Aristokratenschrecks schlüpfte. Ein geschickter Schachzug? Oder doch nur eine durchschaubare subversive Aneignung, die Fragen nach der Wirksamkeit von politischer Kunst aufwirft? Nach „La Somnambula“ ist das auch die zweite Opernhaus-Aneignung im Guckkasten an der Maximilianstraße. (Kammerspiele, ab 11.6.)
VERLOSUNG
Der Teufel auf Erden Ab 1. Juli im Akademietheater Mit einer radikalen musikalischen Bearbeitung lässt eine Gruppe von jungen Nachwuchskünstlern Franz von Suppés vergessenes Werk wieder auferstehen und sucht darin nach einer zeitgenössischen Form für die Operette. Dabei nehmen Satanas und Mephisto das Publikum mit auf ihre turbulente Jagd nach dem Teufel auf Erden: eine bunte und ironische Reise durch die europäische Vergangenheit. Der Regiestudent Till Kleine-Möller wird mit dieser Deutschen Erstaufführung der Operette seine Abschlussinszenierung im Akademietheater vorstellen. Die musikalische Leitung übernimmt Tom Amir, der zusammen mit dem Kompositionsstudenten Jacopo Salvatori das Werk mit seinen eingängige Melodien durch musikalische Bearbeitung mit verschiedenen Musikstilen von Klassik über Jazz bis Elektro in einen neuen Kontext setzt.
5 x2 FREIKARTEN FÜR in-münchen-LESER! Vorstellung am 2. Juli Rufen Sie bis Montag, 20.6., unter der Tel.-Nr.: 0137 - 80 84 01 678* an und nennen Sie das Stichwort teufel plus Ihren Namen, Anschrift und Tel.-Nummer. Sie können auch eine SMS schicken mit dem Text IM WIN teufel **, Ihrem Namen und Ihrer Anschrift an die Nummer 52020 *** * 0,50 f pro Anruf aus dem dt. Festnetz, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz ** Bitte Groß- und Kleinschreibung beachten! *** 0,50 f pro SMS inkl. VFD2-Anteil von 0,12 f
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IN 12 / 2016