wassertriebwerk 1/2019

ISSN 0509-8858

1

H 22051

Zeitschrift für erneuerbare Energien mit Schwerpunkt Wasserkraft

Januar 2019 68. Jahrgang

Wasserkraft · Wasserwirtschaft · Wasserrecht · Elektrizitätswirtschaft

wassertriebwerk Verbandsorgan des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke und der Arbeitsgemeinschaften Wasserkraftwerke der Bundesländer

wtw

Schriftleitung: Verwaltungsbetriebswirt (BVS) Stefan Pastötter Schönram

HYDRO

OPTIMIERTE LÖSUNGEN FÜR KLEINWASSERKR AFT

BIS

Burger Industrie Service Wasserkraft und Technik GmbH ●

Über 30 Jahre Erfahrung

●

Komplette Wasserkraftanlagen

●

Instandsetzung und Modernisierung

●

Turbinenregler · Getriebe · Generatoren

●

Rechenreiniger · Schützenanlagen

●

Rechen · Fördereinrichtungen

●

Stahlwasserbau · Schaltanlagen

●

Wartung · Montage · Sondermaschinenbau

Im Riegel 14 · 73450 Neresheim · Telefon (07326) 919-170 · Fax (0 7326) 919-172 E-Mail: BIS-Burger@t-online.de · www.bis-burger.de

wassertriebwerk Wasserkraft · Wasserwirtschaft · Wasserrecht · Elektrizitätswirtschaft

Inhalt

Januar 2019

Jahreshauptversammlung 2018 der AG Thüringer Wasserkraftwerke e. V.

2

Wasserkraft-Verbände wünschen sich mehr Wertschätzung

13

EEG zeigt Wirkung

4

Zusammensetzung der Srompreise

14

Wieder mehr Strom in Bayern

6

Koalitionsvertrag in Bayern: Wow, Klimaschutz in der Verfassung

7

Energie-, volks- und gemeinwirtschaftliche Leistungen der (Klein)Wasserkraft in der Region für die Region 15 Kraftwerks-Kapazitäten in der EU schmelzen dahin

16

Neubau Kraftwerk Töging: Schlagabtausch wegen Schmetterling

8

Höchst gelegenes Wasserkraftwerk der Welt eingeweiht

„Spannende“ Inbetriebnahme modernster Technologie

17

9

Elektroautos: Fast 60% weniger CO2 als Benzin- oder Dieselfahrzeuge

10

Dipl.Ing. Franz Blender Einzigartiges Pilotprojekt in Sachen Wasserkraft geplant

19

Keine Schweizer Wasserkraftwerke für ausländische Anleger

11

Titelbild: Vertical-Slot-Fischaufstieg in Natursteinen mit Schlauchwehr

Foto: Dipl.-Ing. Michael Müller, Kalchreuth

Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Der Jahresbeginn eignet sich hervorragend für einen Neuanfang. Ist doch das alte Jahr vorbei und damit alles, was nicht so gut gelaufen ist, Vergangenheit. Doch reichen Vorsätze und etwas Glück aus, damit sich wirklich etwas ändert? Nein! Auch in diesem Jahr stehen der Wasserkraft schwierige Aufgaben bevor. Die Komplexität besonders in Bezug auf Gesetze, Verordnungen, Leitfäden und Richtlinien auf Landes-, Bundes- und auch EUEbene wird immer undurchschaubarer. Ob Energiesammelgesetz, die Novellierung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, Mindestwasserleitfaden oder die Energiewende – es wird auf keinen Fall einfacher und unbürokratischer. Deshalb auch meine Empfehlung an alle Freunde der Wasserkraft, sich auf jeden Fall in einem Wasserkraftverband zu organisieren und beizutreten, denn nur gemeinsam sind wir stark und haben ein Gewicht.

wassertriebwerk 1/2019

Das Ergebnis der Klimakonferenz in Kattowitz im Dezember 2018 war, dass die weltweiten CO2Emissionen weiter ansteigen. Klimaforscher nennen als wichtigsten Grund für den Anstieg die starke und wachsende Nachfrage nach Energie.

Erneuerbare Energiequellen wie Wasser, Wind und Sonne können dieses Wachstum noch nicht schultern. Deshalb sind hier alle gefragt, besonders die Politik, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass dies in Zukunft möglich ist.

Dies sind wir unseren Kindern schuldig und um es mit den Worten des Dalai Lama zu sagen: „Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen!“ Wir von der Redaktion des „wassertriebwerk“ wünschen Ihnen einen guten Start in das „Neue Jahr“ 2019 Mit wasserkraftfreundlichen Grüßen, Ihr

1

Freistaat Thüringen

Jahreshauptversammlung 2018 der AG Thüringer Wasserkraftwerke e. V. Am 2. November 2018 fand die jährliche Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke e. V. (ATW) im „Best Western Hotel“ in Jena statt.

Im nichtöffentlichen Teil wurden nach der Begrüßung durch den Vorsitzende Karl Schmidt viele Aktivitäten des Vorstandes vom vergangenen Jahr vorgetragen.

Danach wurde der Kassenbericht durch den Kassenwart Folker Trostdorf vorgelegt und von den Teilnehmern der Jahreshauptversammlung ohne Gegenstimmen bei sechs Enthaltungen durch den Vorstand entlastet.

Nach dem nichtöffentlichen Teil wurden vom Vorsitzenden Karl Schmidt Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Dr. Thomas Nitzsche, Oberbürgermeister der Stadt Jena und weitere Gäste begrüßt, zu denen auch Olaf Kiesling, AfD-Fraktion des Thüringer Landtages, Dirk Adams (Bündnis 90/Grünen Fraktion des Thüringer Landtages), Heinz-Rudolf Huber, (Mitteldeutschen Wasserkraftverband) sowie Christian Engel (EVR Rudolstadt) gehörten.

Aus Zeitgründen wurde zuerst das Grußwort von OB Thomas Nitzsche der Stadt Jena gehalten. In dem Grußwort bedankte

er sich für die Einladung, der er gerne nachgekommen sei. Er wusste nicht, dass es in Jena drei Wasserkraftwerke gebe. Er äußerte sich positiv darüber, dass die Stadtwerke Jena-Pößneck vom Atomstrom weg seien und einen Mix aus Wasserkraft und anderen Erneuerbaren Energien vertreiben.

Der Anteil betrage bei der Wasserkraft 4 bis 5%. Die Pumpspeicherkraftwerke sind nach seiner Aussage sehr wichtig in Thüringen.

Danach musste er sich leider von der Veranstaltung verabschieden, da er anschließend noch andere wichtige Termine in Jena hatte.

Anschließend hielt Bodo Ramelow, Minis­ terpräsident des Freistaates Thüringen, sein Grußwort. Er bedankte sich ebenfalls für die Einladung, die er gerne angenommen habe und er wolle sich für die Pumpspeicherkraftwerke in Thüringen stark machen.

Die Saale sollte vor 100 Jahren gebändigt werden, deshalb habe die Firma Carl Zeiss die Planung und den Bau der Saalekaskaden voran getrieben. Vorher wurde auf der Saale geflößt und es gab jedes Jahr teilweise verheerende Hochwasser im Saaletal mit enormen Schäden. Jetzt habe Thüringen die meistgestaute Wassermenge Deutschlands.

Abb. 1: Anwesende Mitglieder und Gäste

2

wassertriebwerk 1/2019

Fördermöglichkeiten Talsperren sollen und müssen Geld verdienen. Die Weida-Talsperre wurde für 30 Mio. Euro saniert, dies habe die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund durchgesetzt.

Er war am 1. November 2018 in Bremerhaven, wo ein neues Batteriespeicherwerk für 30 Mio. Euro eingeweiht wurde. Dagegen werden die Pumpspeicherkraftwerke in Thüringen, die seit 90 Jahren bestehen, nicht genutzt. Dies sei nicht in Ordnung.

ten zu schaffen. Er könne es nur zur Bearbeitung in die Staatskanzlei mitnehmen und es werde eine Antwort geben. Er wusste nicht, dass die Förderprogramme für Fischaufstiegs- bzw. Fischabstiegsanlagen an Regularien gekoppelt seien, die viele Wasserkraftanlagen nicht erfüllen können.

Er sagte außerdem, dass er die Stromtrassen durch Thüringen genehmigt habe und die jetzige Diskussion wegen neuer Trassen nicht verstehe. Wenn in Bayern drei Hochspannungsmasten genehmigt und gebaut würden, könnte durch die vorhandenen Stromtrassen das Doppelte an Energie durchgeleitet und geliefert werden. Deshalb sollte man in Deutschland hier an einem Strang ziehen und nicht jedes Bundesland sein eigenes „Süppchen kochen”.

Die Durchlässigkeit der Fließgewässer sollte ökologisch und ökonomisch in einem ordentlichen Rahmen geschehen. Es sollte erst einmal ermittelt werden, welche Fische vor 100 Jahren in den Flüssen waren, wo es fast das 10-fache an Wassermühlen in Thüringen gab. Es wurde auch angesprochen, dass sich der Rückbau der Wehre negativ auswirke. Beispielsweise bei wenig Wasser – wie in diesem Jahr – hatten die Fische Rückzugsmöglichkeiten im Wasser hinter den Wehren. Dieses Wasser ist auch notwendig bei Bränden, um Löschwasser zu haben, denn das Trinkwassernetz bei mehreren Bränden würde zusammenbrechen.

Der Rückbau habe auch eine Vertiefung des Grundwasserspiegels in der Umgebung zur Folge, was sich auch negativ auf die vorhandene Bausubstanz auswirke.

Beispiel: In Bad Blankenburg an der Schwarza sollte ein kaputtes Wehr abgerissen werden. Eine Bürgerinitiative habe sich dafür stark gemacht, dass das Wehr wieder so aufgebaut wird, wie es war. Die Naturschützer hatten zuerst etwas dagegen, mussten sich aber geschlagen geben.

Bodo Ramelow wurde gefragt, welche Möglichkeiten er sehe, Fördermöglichkeiwassertriebwerk 1/2019

Abb. 2: Ministerpräsident Bodo Ramelow und Vorsitzender Karl Schmidt

In seinem Schlusswort erklärte Ministerpräsident Bodo Ramelow, dass die Wassermüller, die die Wassermühlen und Wasserkraftwerke übernommen haben, die besten Denkmalschützer seien.

Dirk Adams (Bündnis 90/Grüne) bedankte sich für die Einladung und sagte, er wäre gerne gekommen. In seiner Rede sprach er davon, dass die Landwirtschaft nach deren Aussage nicht für die Verschmutzung der Fließgewässer verantwortlich sei, sondern die Kleingärtner, die ihren Abfall in die Gewässer werfen. Für die Grünen sei die Wasserkraft ein wichtiger Bestandteil der Energiewende und es müsste eine Bestandssicherung erfolgen, damit der Bestand geschützt werde. Wenn man in Thüringen über Wasserkraft spricht, dann spricht man über dezentrale Einspeisung.

3

EEG-Umlage Olaf Kiessling (AfD-Fraktion) sagte, es wäre besser, dass Fördergelder lieber in die Wasserkraft gesteckt werden sollten und die Windkraft gedrosselt werden müsste.

Nach den Gesprächen und Diskussionen mit den Politikern wurden diese vom Vorsitzenden der ATW verabschiedet.

Danach folgten Interviews durch das MDR Radio Thüringen mit Grazyna Winkler, Karl Schmidt und Ministerpräsident Bodo Ramelow.

In dem Interview sagte Frau Winkler, dass der Umbau Ihrer Wasserkraftanlage in Porstendorf über 1 Mio. Euro gekostet habe, die durch Kredite finanziert (bezahlt) wurden und diese müssen in den nächsten 15 bis 20 Jahren zurück gezahlt werden.

Danach erklärte Karl Schmidt, dass durch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie viele kleine Wasserkraftanlagen auf der Strecke blieben. Die Durchgängigkeit seiner Anlage sei schon lange geplant und es sei auch in seinem Interesse, dass die ökolo­ gische Aufwertung der Gewässer geschehe und die Wasserkraftanlagenbetreiber ihren Beitrag dazu leisten. Für kleine Anlagen sei der Beitrag problematisch und ein teueres Unterfangen, was eigentlich mit Fördermit-

teln unterstützt werden müsste. Die Regularien seien aber für die meisten Betreiber nicht zu überwinden und sie kämen dadurch nicht in den Genuss von Fördermitteln.

Bodo Ramelow sprach davon, dass er sich die Klagen der Wasserkraftbetreiber angehört habe und räumte Probleme ein, machte aber keine konkreten Zusagen.

Er sei der Meinung, dass Objekt für Objekt angeschaut werden müsste. Es sei schwierig bei Stau- und Wehranlagen, die bis zu 500 Jahre alt sind. Die seien im Fluss schon seit 500 Jahren, da müsse man schauen, ob man Alternativen mitentwickeln kann.

Natürlich brauche man eine vernünftige Art und Weise, wie man mit den Energiemüllern umgehe, denn die seien genauso ein wichtiger Partner.

Nach dem Mittagessen stellte Grazyna Winkler von der Wasserkraftwerke Winkler GmbH noch kurz die zu besichtigende Wasserkraftanlage in Porstendorf vor.

Diese Besichtigung bildete das Ende der Jahreshauptversammlung.

Nach Meinung aller anwesenden Mitglieder und der offiziellen Gäste war dies wieder eine gelungene Veranstaltung. Karl Schmidt

EEG zeigt Wirkung Zum zweiten Mal in Folge ist die EEGUmlage 2018 gesunken und erstmals war im August 2018 der erzielte Marktwert einer Photovoltaik-Anlage so hoch, dass diese keine Förderung in Anspruch nehmen musste. Dies zeigt, dass die Erneuerbaren ­Energien immer stärker am Markt bestehen können. Eine CO2-Bepreisung würde diesen Trend beschleunigen und hätte auch Rückendeckung aus der Bevölkerung in Deutschland.

Der Monat Oktober stand ganz im Zeichen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).

4

Dieses stellt unter anderem sicher, dass jede Kilowattstunde Elektrizität aus Erneuerbaren Energien zu einem festen Tarif abgenommen wird. Nicht selten werden die Erneuerbaren genau für diese Unterstützung kritisiert. Dabei macht die EEGUmlage eigentlich transparent, was Strom aus Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie sowie Erdwärme kostet. Bei den erzielten Strompreisen für fossile und atomare Industrien sieht man hingegen nicht sofort, welche Steuervorteile, Finanzhilfen und andere Vergünstigungen dahinter­ stecken: Die staatliche Förderung von wassertriebwerk 1/2019

Ausschreibung Braun- und Steinkohle sowie Atomenergie beliefen sich zwischen 1970 und 2016 auf insgesamt 674 Mrd. Euro. Im Vergleich dazu wurden Erneuerbare Energien nur mit 146 Mrd. Euro staatlich gefördert.

Unabhängig von dem eigentlichen Ungleichgewicht in der Marktgestaltung erreichen Erneuerbare-Energien-Anlagen seit einigen Jahren aber eine immer stärker werdende Konkurrenzfähigkeit. Längst sind sie am Markt angekommen und werden entsprechend nachgefragt. So ist die durch das EEG gestützte Strommenge seit 2014 zwar um 50% gestiegen, die EEG-Umlage blieb jedoch annähernd stabil und wird 2019 sogar erneut sinken, wie die Bundesnetzagentur jüngst mitteilte.

Demnach liegt lt. Bundesnetzagentur die „Umlage zur Deckung der Kosten des nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergüteten Stroms“ für 2019 bei 6,405 ct/ kWh. Das entspricht einem Rückgang um fast 6%. Ursächlich für den Rückgang seien neben den Reformen in Form von Wettbewerb und Ausschreibungen, die gestiegenen Börsenstrompreise sowie der hohe Stand des EEG-Umlagekontos. „Er betrug zum Stichtag am 30. September 2018 3,65 Mrd. Euro. Dieser positive Saldo fließt senkend in die Berechnung der EEG-Umlage 2019 ein“, heißt es in der Pressemitteilung der Bundesnetzagentur.

Die gestiegenen Börsenstrompreise führten auch zu einer sehr erfreulichen Entwicklung bei der Marktprämie, die wiederum Auswirkungen auf das EEG-Konto hat. Erstmals musste eine Erneuerbare-Energie-Anlage die bewilligte Förderung nicht in Anspruch nehmen. Hierbei handelt es sich um eine Photovoltaik-Anlage in Wittstock, der bei einer Ausschreibung ein Zuschlag von 5,42 Cent/kWh erteilt wurde. Die Anlage wurde im Juni 2018 in Betrieb genommen und konnte ihren erzeugten Solarstrom im August 2018 zu einem Durchschnittspreis von 5,595 Cent/kWh an der Börse verkaufen. Damit musste die Anlage im August keinerlei Förderung (Marktprämie) vom EEG-Konto in Anspruch nehmen.

Das EEG sieht vor, dass Betreiber von Erwassertriebwerk 1/2019

neuerbare-Energie-Anlagen eine gleitende Marktprämie erhalten, wenn der an der Strombörse erreichte Wert die in der jeweiligen Ausschreibung erzielte Vergütungshöhe nicht erreicht. Je höher nun der Börsenwert für Strom aus EE-Anlagen steigt, umso geringere Zuzahlungen müssen über das EEG-Konto erfolgen, was auf Dauer natürlich auch die vom Verbraucher zu zahlende EEG-Umlage entlastet.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und das Beratungsunternehmen Connect Energy Economics erwar­ten, dass sich dieser Trend fortsetze und immer öfter Erneuerbare-Energie-Anlagen keine Marktprämie mehr benötigen. „Schon in wenigen Jahren werden die Vergütungszahlungen für die heute in den Ausschreibungen bezuschlagten Erneuerbaren Energien zunehmend über den Markt finanziert“, sagte Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer des BEE. Wenn der Strommarkt flexibler wird, steige auch der Marktwert, so Dr. Marco Nicolosi von Connect Energy Economics. Sektorenkopplung, zusätzliche Speicher und Kombikraftwerke können zusammen mit intelligenter Einspeisung des Stromes zu Zeiten mit höherer Nachfrage ebenfalls zu einer Steigerung der erzielten Strompreise für Erneuerbare Energien beitragen.

Ein anderer, ergänzender Ansatz wäre eine CO2-Bepreisung mit Blick auf die durch fossile Energieträger verursachten Kosten durch die Klimaerwärmung und die daraus resultierenden Umwelt- und Gesundheitsschäden. Eine CO2-Bepreisung würde diese Kosten internalisieren und damit Strom aus fossilen Brennstoffen verteuern.

Dies würde direkt die Konkurrenzfähigkeit der Erneuerbaren Energien am Strommarkt weiter erhöhen.

Dass eine derartige Beteiligung der fossilen Energieträger an den durch sie verursachten Kosten in der deutschen Bevölkerung auf Anklang stoßen würde, zeigt die aktuelle AEE-Akzeptanzumfrage. So bewerten die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland die CO2-Bepreisung als ein probates Mittel, um Erneuerbare und Klimaschutz voranzubringen. Eine CO2-Abgabe ist für eine große Zahl der Befragten vor allem wirk5

Energieträger sam, „um einen schnelleren Ausstieg aus der Kohleenergie (46%) und den vermehrten Kauf sparsamer Autos (47%)“ zu erreichen.

Als sehr starken bis starken Anreiz zum Kauf von Elektrofahrzeugen sieht ein Viertel der Befragten die CO2-Bepreisung. Mit Blick auf den Ausstieg aus Heizen mit Öl und Gas sind es 35%.

Gerade angesichts des aktuell viel diskutierten Kohleausstiegs und der angestrebten schnelleren Senkung der Treibhausemissionen könnte eine CO2-Bepreisung für eine deutliche Beschleunigung bei der Weiterentwicklung unserer Energieversorgung und damit bei der Reduktion von Klimagasen bedeuten.

Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien

Wieder mehr Strom in Bayern Anstiege bei erneuerbaren Energien und Erdgas lassen die bayerische Stromerzeugung erstmals seit 2012 wieder wachsen Im Berichtsjahr 2017 wurden nach vorläufigen Ergebnissen des Bayerischen Landesamtes für Statistik in Bayern insgesamt 84 694 GWh Strom erzeugt und damit 3,9% mehr als im Jahr 2016, was in erster Linie auf den Anstieg bei den erneuerbaren Energieträgern zurückgeführt werden kann. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erreichte mit 37324 GWh (+5,7%) einen Anteil von 44,1%, und damit den Spitzenplatz, an der Gesamtstromerzeugung im Berichtsjahr 2017.

Aus Kernenergie wurden in der Berichtsperiode 31 143 GWh Strom erzeugt, 0,8% weniger als im Vorjahr. Während die Kernenergie im bayerischen Stromerzeugungsmix 2016 einen Anteil von 38,5% erreichte, waren es im Jahr 2017 nur noch 36,8%.

Die Stromerzeugung aus Steinkohle sank um 4,7% auf 3 819 GWh. Dies entsprach einem Anteil von 4,5% im bayerischen Strommix. Braunkohle kam im bayerischen Kraftwerkspark nicht zum Einsatz, wenngleich deutschlandweit die Braunkohle der wichtigste Energieträger bei der Stromerzeugung ist. Die Stromerzeugung aus Erdgas stieg um 17,9% von 9 326 GWh auf 10993 GWh im Berichtsjahr 2017. Einschließlich Kern6

energie, Heizöl und sonstigen (nicht erneuerbaren) Energieträgern vereinten die konventionellen Energieträger rund 56% der Stromerzeugung auf sich.

Wichtigste regenerative Energiequelle war auch im aktuellen Berichtszeitraum die traditionell in Bayern starke Wasserkraft (12160 GWh) vor der Photovoltaik (11247 GWh). Die Photovoltaik verzeichnete einen Anstieg bei der Bruttostromerzeugung um 4,5%. Zuwächse konnten auch bei den anderen erneuerbaren Energieträgern beobachtet werden, so z. B. bei der Windkraft (+1302 GWh) und der Biomasse (+220 GWh).

Die Windkraft, bei der Bayern geo- und topografische Nachteile im Vergleich zur Mitte und zum Norden Deutschlands hat, stieg um 40,2%, blieb aber in absoluten Werten (4537 GWh) von eher untergeordneter Bedeutung. Die Stromerzeugung aus Biomasse, zu der feste und flüssige biogene Stoffe, Biogas, Klärschlamm und biogene Abfälle gerechnet werden, konnte um 2,5% auf 8946 GWh erhöht werden.

Hinweis: Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung.

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik in Fürth, November 2018

wassertriebwerk 1/2019

Klimaschutz

Koalitionsvertrag Bayern: Wow, Klimaschutz in die Verfassung!

Ein Kommentar von Hans-Josef Fell CSU und Freie Wähler haben sich sehr schnell auf einen Koalitionsvertrag geeinigt.

Anders als viele Medien behaupten, haben nicht die Parteien zugestimmt, sondern lediglich die beiden Spitzengremien der Parteien. Dies offenbart ein großes Demokratiedefizit, wenn nicht einmal die Parteimitglieder oder Delegierten auf einem Parteitag über eine Koalition abstimmen dürfen.

Das ökologische Highlight des Koalitionsvertrages ist das Ziel, den Klimaschutz in die Verfassung aufzunehmen. Wörtlich heißt es im Koalitionsvertrag: „Wir geben dem Klimaschutz Verfassungsrang und werden ein bayerisches Klimaschutzgesetz schaffen.“ Das ist ein großer Erfolg des kurz vor den Landtagswahlen gestarteten Volksbegehrens auf Initiative von MdL Patrick Friedel (Bündnis 90/Die Grünen), Hans-Jürgen Fahn (Freie Wähler) und dem Kommentator Hans-Josef Fell.

Die große Frage ist jedoch, wie die Verfassungsänderung im Detail aussehen wird.

Die Volksbegehrens-Initiative hat auch zum Inhalt, die wichtigste Stütze des Klimaschutzes – eine vollständige Umstellung der Energieversorgung auf Erneuerbare Energien – in der Verfassung festzuschreiben.

Davon ist im Koalitionsvertrag keine Rede.

Daher gilt es nun, die Unterschriftenaktion offensiv fortzuführen. Nur so kann die Aufnahme des Klimaschutzes in die Verfassung auch mit dem entsprechenden Inhalt versehen werden. Offensichtlich wirkt diese Volksinitiative, denn bisher hatte die CSU der Aufnahme von Klimaschutz in die Verfassung nur die kalte Schulter gezeigt.

Wie wichtig aber Druck auf die künftige Regierung bei Erneuerbaren Energien und damit zur offensiven Fortführung des Volksbegehrens ist, zeigt der Koalitionsvertrag selbst deutlich auf.

Es findet sich viel Prosa, die dem Teil der wassertriebwerk 1/2019

wenig informierten Öffentlichkeit offensichtlich glaubhaft machen will, dass die schwarz-orangene Koalition den Ausbau der Erneuerbaren Energien unterstützen wolle. Doch eine genaue Analyse des Koalitionsvertrages fördert das Gegenteil zutage.

So heißt es zwar in dem Vertrag: „Wir setzen den Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent fort.“ Doch: Aktuell gibt es in Bayern ja so gut wie keinen Ausbau der Erneuerbaren Energien! In den Sektoren Windkraft, Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie ist faktischer Ausbaustillstand in Bayern. Der Ausbau der Solarenergie dümpelt auf einem wesentlich niedrigeren Niveau als noch vor zehn Jahren dahin, als Bayern mal weltweiter Vorreiter war.

Dieser Ausbaustillstand soll offensichtlich „konsequent“ fortgeführt werden.

Konkrete Maßnahmen zur Erhöhung des jährlichen Ausbaus der Erneuerbaren Energien gibt es keine, aber sehr wohl konkrete Hinweise zur Zementierung der Ausbauhindernisse.

Bei der Windkraft ist ja das bayerische 10HGesetz die entscheidende Ausbaublocka­de. Dazu heißt es: „Dabei halten wir an der geltenden bayerischen Rechtslage fest.“ Die Ausnahmesituation Bayerns bei der strikten Blockade zur Windkraft soll also nicht geändert werden. Ähnlich bei der Wasserkraft: „Die Wasserkraft in Bayern ist gut ausgebaut. Hier sehen wir Potenzial bei der Nachrüstung und Modernisierung bestehender Kraftwerke“.

Von einem zusätzlichen Ausbau also keine Spur.

Weiter heißt es bei Biogas: „Für die rund 2500 Biogasanlagen in Bayern setzen wir uns für verlässliche und zukunftssichere Lösungen nach dem Auslaufen der Förde7

Schutzkonzept rung ein.“ Also auch hier keinerlei Ausbau, der Stillstand soll zementiert werden und nur der Bestand gesichert werden.

Bei der Solarenergie soll auf ein schwaches bayerisches 10 000-Dächer-Programm gesetzt werden und die Freiflächen nicht unterstützt werden. Immerhin soll auf den Bund eingewirkt werden, den 52 Gigawattdeckel abzuschaffen. Eine wichtige Forderung, die die CSU als Regierungspartei in Berlin Mitte November 2018 in den Eckpunkten des Energiesammelgesetzes schon hätte durchsetzen können, aber nicht getan hat.

Zwar betonen die Koalitionspartner, in ihrem Vertrag den dezentralen Ausbau der Erneuerbaren Energien zu unterstützen, wie dies aber geschehen soll, bleibt ihr Geheimnis. Das entscheidende Instrument zum Verhindern des dezentralen Ausbaus ist die Umstellung auf Ausschreibungen.

Doch auch hier wird keine Kehrtwende gefordert, sondern lediglich eine „Ausweitung des „Süd-Kontingents“ bei Windund Photovoltaik-Ausschreibungen“.

Schlimm sind die allgemeinen Ziele zum Klimaschutz: „Unser Ziel ist es, die Treibhausgas-Emissionen in Bayern bis auf unter 2 t je Einwohner und Jahr zu reduzieren.“ Dies bedeutet im Klartext noch über 30 Jahre hohe Emissionen, die nur bewirken, dass die Antriebskraft der Temperaturerhöhung der Erdatmosphäre von Jahr zu Jahr weiter massiv zunimmt.

Dieser Koalitionsvertrag führt nur dazu, dass auch Bayern in den nächsten Jahrzehnten ähnliche Verwüstungen erleben wird, wie heute Italien. Von wirksamem Klimaschutz kann nicht die Rede sein. Es handelt sich nur um einen Vertrag zum weiteren Beschleunigen der Erdaufheizung.

Quelle: Sonnenseite – Franz Alt

Neubau Wasserkraftwerk Töging: Schlagabtausch wegen Schmetterling Der Bestand des seltenen WiesenknopfAmeisenbläulings am Inndamm nahe Töging wird vom Bund Naturschutz (BN) als massiv gefährdet angesehen. Schuld sollen falsche Mähmaßnahmen seitens Verbund sein.

Von der Ausrottung einer seltenen Schmetterlingsart sei bereits die Rede. Schwere Vorwürfe erhob die Mühldorfer Kreisgruppe derzeit gegen den Inn-Kraftwerksbetreiber Verbund. In Zusammenhang mit dem geplanten Neubau des Wasserkraftwerkes Töging (Lkr. Altötting) nehme das Unternehmen den Artenschutz nicht ernst, wurde mitgeteilt. Folge daraus sei, dass dem seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläuling jetzt das Aus drohe.

Verbund ignoriere die von den eigenen Fachleuten aufgestellten Konzepte, erklärt dazu BN-Kreisvorsitzender Gerd Ruchlinski 8

in einer Mitteilung. Zwar habe das Unternehmen im Vorfeld der Kraftwerksmodernisierung und des damit verbundenen Damm-Umbaus für den Schmetterling ein Schutzkonzept entwickeln lassen. Jetzt aber seien die für den Bläuling entscheidenden Blütenstände des Wiesenknopfes mitsamt der Raupen genau zu der Zeit abgemäht worden, in der dies hätte keinesfalls erfolgen dürfen. „Es ist davon auszugehen, dass der kleine Bläulingsbestand völlig ausgerottet ist oder zumindest so geschädigt wurde, dass ein Erlöschen unmittelbar bevorsteht“, so Ruchlinski.

Bei Verbund räume man in Bezug auf die jüngste Mahd zwar tatsächlich Fehler ein, den generellen Vorwurf des vernachlässigten Artenschutzes aber widersprach Sprecher Wolfgang Syrowatka entschieden. Gerade der Ameisenbläuling sei Anlass gewewassertriebwerk 1/2019

Zusammenarbeit sen, „dass gewisse Maßnahmen und Vorarbeiten für das Projekt Töging verschoben und zugunsten dieser Art optimiert werde bzw. eine derartige Optimierung geprüft und einreichfähig ausgearbeitet wird“, teilte der Unternehmenssprecher mit, und weiter: „Dem geäußerten Generalvorwurf widerspreche ich daher entschieden. Im Gegenteil, die Kolleginnen und Kollegen sind in Fragen von Umwelt und Ökologie höchst

sensibel und leben diese Einstellung in ihrer täglichen Arbeit.“ Es zeigt sich ganz klar der Konflikt zwischen Ökologie und Ökonomie. Ein Interessensausgleich auch im Sinne der Energiewende ist hier unumgänglich.

Extreme Ansichten in Bezug auf den Naturschutz sind nicht immer zielführend.

SP

Höchst gelegenes Wasserkraftwerk der Welt eingeweiht KfW unterstützt Stromproduktion im Pamir-Gebirge Tadschikistans Der tadschikische Präsident Emomalij Rahmon hat am 13. September 2018 eines der höchst gelegenen Wasserkraftwerke der Welt eingeweiht. Das neue Kraftwerk mit einer Leistung von einem Megawatt produziert in der Kleinstadt Murgab nun zuverlässig Strom für die örtliche Bevölkerung und Betriebe. Die KfW unterstützte den Neubau im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit 7,4 Mio. Euro.

Das Wasserkraftwerk liegt auf einer Höhe von 3600 m im Pamir-Gebirge und wird vom Ak-Suu-Fluss gespeist. Die Provinz ist

eine der entlegensten und ärmsten der ganzen Region. Allein die Fahrt zur Provinzhauptstadt Khorog dauere viele Stunden und gehe über Hochgebirgsstraßen, die je nach Jahreszeit mal von Schneelawinen, dann wieder von Schlamm, Geröll oder Steinschlag bedroht seien. Von dort bis Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, dauere es noch einmal 11 bis 12 Stunden mit dem Auto. Aufgrund ihrer isolierten Lage sind die Menschen in Murgab dringend auf eine eigene Stromproduktion angewiesen.

Strom bekamen sie bisher von einem Kleinwasserkraftwerk, das 1962 gebaut worden

Das neue Wasserkraftwerk im Pamir-Gebirge

wassertriebwerk 1/2019

9

Klimabilanz und mittlerweile stark veraltet war. Dessen Kapazität reichte auch nicht mehr für den wachsenden Energiebedarf aus. Und die Spannung von 100–110 Volt genügte meist nur für Hausbeleuchtung, Radio und Fernsehen oder das Aufladen von Telefonen, nicht aber für Heizzwecke – in einer Gegend mit strengen Wintern wie im PamirGebirge ein wirklicher Mangel.

Bauen unter harten Bedingungen Im Jahr 2015 spülte dann auch noch ein Jahrhunderthochwasser das alte Kraftwerk regelrecht weg. Es musste komplett abgebaut und durch ein modernes ersetzt werden. Da derartige Fluten aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger zu erwarten sind, hat man bei dem Neubau auch in dieser Hinsicht gleich Anpassungen vorgenommen und beispielsweise den Kanal, der dem Kraftwerk das Wasser zuführt, weiter vom Fluss entfernt errichtet.

Abgesehen von dem neuen Kanal gibt es jetzt neu eine Wehranlage und ein Turbinengebäude, eine Werkstatt und ein Lager.

Auch die Turbinen und die elektromechanische Ausrüstung wurden komplett erneuert.

Der Betreiber Pamir Energy – eine „Public Private Partnership“, an der auch das „Aga

Khan Development Network“ beteiligt ist – hat aus eigenen Mitteln zusätzlich das Verteilernetz erneuert. Die extremen Witterungsbedingungen mit nur wenigen frostfreien Monaten und langen, harten Wintern machten den Bau der Anlage zu einer besonderen Herausforderung. Trotzdem ­ wurde sie rechtzeitig fertiggestellt.

Der Nutzen des neuen Laufwasserkraftwerkes ist ein mehrfacher: Neben der zuverlässigen Energieversorgung gehen damit auch positive Effekte für die Umwelt einher: Der Verbrauch von Holz und Dung – bisher das übliche Brennmaterial, weil die Strommenge nicht ausreichte –, soll sich reduzieren. Damit verringert sich auch der Nutzungsdruck auf den verbleibenden Buschbestand. Dieser spielt im Hochgebirge, wo wenig anderes wächst, eine wichtige Rolle für den Erhalt von Biodiversität.

Und die Wirkung geht über die kleine Stadt Murgab hinaus, denn die erfolgreiche Umsetzung des Projektes – unter schwierigen Rahmenbedingungen – steht als Beispiel dafür, wie durch angepasste, dezentrale Lösungen eine klima- und umweltfreund­ liche Energieversorgung auch in abgelegenen Gegenden ermöglicht werden kann.

Quelle: KFW Entwicklungsband

Elektroautos: Fast 60% weniger CO2 als Benzin- oder Dieselfahrzeuge Schon heute verursacht der in Elektroautos verwendete Strom deutlich weniger Kohlendioxid-Emissionen als Benzin- oder Dieselkraftstoffe: Ein E-Auto, das Normalstrom tankt, emittiert bei einer jährlichen Fahrleistung von 14 300 km nur 1,06 t CO2 im Jahr. Das sind knapp 60% weniger CO2 als bei einem Auto, das (bei gleicher Fahr­ leistung) mit Super Benzin (CO2-Ausstoß: 2,52 t jährlich) oder mit Diesel-Kraftstoff fährt (2,56 t CO2 jährlich).

Der Berechnung wurde der bundesdeutsche Strommix des Jahres 2017 zugrunde 10

gelegt: Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung betrug 2017 bereits 36,5%, Braun- und Steinkohle trugen 38,1% bei; Erdgas 10,2% und Kernenergie 12,7% (Sonstige: 2,4%).

Da der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix weiter stark steigen wird (in diesem Jahr auf vermutlich knapp 40%) und gleichzeitig der Anteil von Kohle an der Stromerzeugung kontinuierlich zurückgeht, wird die Klimabilanz von Elektroautos immer besser.

Schon heute können E-Auto-Fahrer an wassertriebwerk 1/2019

Infrastrukturanlagen

CO2-Emissionen Pkw

bei 14.300 km Jahresfahrleistung CO2-Emissionen pro Jahr

- bei 14.300 km Jahresfahrleistung -

2,52

Diesel

Benzin Super

2,0

1,51

1,5

1,0

1,06

1,15

0,00

0,5

0,00

CO2-Emissionen in t CO2

2,5

2,56

3,0

0,0 Erdgas

Bio-Methan (100%)

Autogas/LPG

Elektro (Normalstrom*)

Elektro (Grünstrom)

CO2-Emissionen pro Jahr in t CO2 Quelle: BDEW (eigene Berechnungen; Durchschnittsverbräuche der zugelassenen Fahrzeuge)

*CO2-Emissionen gemäß Bundesmix 2017 Stromkennzeichnung

v­ielen Ladesäulen 100% regenerativ erzeugten Strom tanken oder für das private Laden zu Hause einen ­ Ökostromtarif

wählen. Die CO2-Emissionen der Tankfüllung betragen dann … siehe Grafik.

Quelle: BDEW

Keine Schweizer Wasserkraftwerke für ausländische Anleger Finanzschwache Energiekonzerne sollen ihre Infrastrukturanlagen nicht an ausländische Investoren verkaufen dürfen. Die zuständige Nationalratskommission prüft, ob auch Wasserkraftwerke, Gas- und Stromnetze unter die Lex Koller gestellt werden können.

Vor zwei Jahren kündigte die Alpiq-Chefin Jasmin Staiblin an, knapp die Hälfte der konzerneigenen Wasserkraftanlagen zu verkaufen und löste damit einen Sturm der Entrüstung aus. Der Kanton Graubünden reichte eine Standesinitiative ein, und in Züwassertriebwerk 1/2019

rich und im Aargau machen SVP und SP gemeinsam Druck. Dass die in die Verlustzone gerutschten Schweizer Stromkonzerne ihre Wasserkraft- und Hochspannungsnetz-Portfolios für ausländische Investoren öffnen wollten, brachte auch Jacqueline Badran in die Sätze: Die nimmermüde Zürcher SP-Nationalrätin schlug vor, dass strategisch wichtige Infrastrukturanlagen wie die Wasserkraft oder das Hochspannungsnetz ebenfalls unter die sogenannte Lex Koller gestellt werden. Badran, die 2014 mit einer Kampagne dafür gesorgt hatte, dass 11

Wertschätzung das „Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland“ nicht aufgehoben wurde, reichte in der Folge eine parlamentarische Initiative ein.

Wie die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Nationalrates mitgeteilt hat, soll Badrans Idee nun weiterverfolgt werden. Sie stimmte dem Vorstoß mit 13 zu 9 Stimmen, bei einer Enthaltung, zu.

Die Kommission finde es angebracht, Überlegungen darüber anzustellen, welche Gefahr ausländische Übernahmen für die Energieversorgung der Schweiz und die zentrale Infrastruktur darstellen könne, teilte sie mit.

Zunächst soll nun geprüft werden, mit welchen rechtlichen Instrumenten sich die Schweiz gegen unerwünschte ausländische Investitionen schützen kann. Ob die Lex Koller – die in erster Linie den Verkauf von Wohneigentum an Personen im Ausland regelt – tatsächlich das geeignete Instrument ist, lässt die Kommission offen. Allenfalls müssten die verschiedenen Infrastrukturen auch unterschiedlich geschützt werden. Geprüft werden soll auch, ob für den Verkauf von Energienetzen eine Bewilligungspflicht eingeführt werden soll. Die Initiative kommt nun zur Vorprüfung in die zuständige Ständeratskommission.

In der Zwischenzeit hat der Energiekonzern Alpiq den teilweisen Verkauf seines Wasserkraft-Portfolios auf Eis gelegt. Weder in-

noch ausländische Investoren seien bereit gewesen, die regulatorischen Unwägbarkeiten mitzutragen, sagte Jasmin Staiblin im August vergangenen Jahres während einer Medienkonferenz: „Keiner war bereit, diese Risiken zu übernehmen und die Situation zu überbrücken, bis sich die Preise am mittleren und langen Ende wieder erholen.“ Dass Infrastrukturanlagen durchaus das Interesse ausländischer Investoren wecken können, zeigt sich regelmäßig am Kaufhunger chinesischer Staatsfonds. Denn chinesische Investoren erwerben immer wieder auch Anteile an Stromnetzen, Kraftwerken oder Kommunikationsinfrastruktur.

Sie beteiligen sich etwa am britischen Kernkraftwerk Hinkley Point oder am deutschen Nordseewindpark Meerwind. In Europa fließen 28% der chinesischen Direktinvestitionen in den Energiebereich.

China erwirbt aber auch entlang seiner Land- und Seehandelsrouten systematisch Beteiligungen an strategischer Infrastruktur.

In Sri Lanka sorgte kürzlich der Verkauf eines Hafens für Unruhe. Auch der Hafen in Melbourne gehört teilweise China.

Diesen Patriotismus in Sachen „feindliche Übernahme“ ausländischer Anleger und Spekulanten würde ich mir eigentlich auch für Deutschland wünschen.

S.P.

Wasserkraft-Verbände wünschen sich mehr Wertschätzung Die süddeutschen Wasserkraft-Verbände sind nicht zufrieden mit ihrer Sitaution. Sie fordern mehr Wertschätzung der regenerativen Wasserkraft ein. Besonders in Bayern und Baden-Württemberg leiste Strom aus Wasserkraft einen substanziellen Beitrag zur sicheren Versorgung mit regenerativ erzeugtem Strom rund um die Uhr, argumentieren die Verbände. Und die Bedeutung der Wasserkraft wachse, je mehr ge12

sicherte Grundlastversorgung vom Netz genommen werde. Zahlen können dies belegen: In Bayern stieg 2017 der Anteil der Wasserkraft an der bayerischen Stromerzeugung auf rund 21% und werde nach Abschalten des Kernkraftwerkes Gundremmingen Block B auf rund 26% steigen.

Statt die Wasserkraft immer stärker zu reglementieren und als anscheinend nicht wassertriebwerk 1/2019

Endenergieverbrauch führten zur Unwirtschaftlichkeit und daraus folgend zur Stilllegung der Anlagen. Dann verlieren sowohl die Natur als auch die ­Energiewende.

Teil der Lösung von Umweltproblemen

Die Stadtwerke München betreiben entlang der Isar mehrere Wasserkraftwerke Bild: © SWM

relevant für die Energiewende an den Rand zu drängen, solle man die Wasserenergie mehr nutzen und zu einem harmonischen Ganzen mit den anderen regenerativen Energiearten zusammenführen. Um das vorhandene Potenzial der Wasserkraft zu nutzen, sei es jedoch unverzichtbar, den Wasserkraftwerksbetreibern den nötigen Investitionsspielraum zu lassen. Nur so könnten vorhandene Anlagen ökologisch modernisiert, wieder in Betrieb gehen oder naturverträglich erweitert werden. Die immer höheren Umweltforderungen hingegen bedrohten die Investitionsbereitschaft,

„Wir wollen zeigen, dass die Wasserkraftnutzung nicht die Ursache aller ökologischen Probleme an den Fließgewässern ist, sondern Teil der Lösung von Umweltproblemen, die durch die intensive menschliche Kultivierung der Lebensräume entlang der Gewässer im Laufe der Jahrhunderte entstanden sind“, so die mitwirkenden Verbandsvertreter. Das funktioniere allerdings nur, wenn man darüber mit dem Willen zum Konsens verhandele und die Endlichkeit ökonomischer Ressourcen anerkenne. Die verfügbaren finanziellen Mittel müssten so eingesetzt werden, dass eine ganzheitliche Betrachtung zu einer zielgerichteten Verbesserung der Gewässer mit dem größtmöglichen Nutzen für Mensch, Natur und Wirtschaftlichkeit führe. hol

Quelle: Zeitung für Kommunale Wirtschaft

Anteil der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg auf 27,5% gestiegen Das Umweltministerium hat seinen jährlichen Bericht über die Entwicklung des Beitrags der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrssektor 2017 im Land veröffentlicht, der vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg im Auftrag des Minis­ teriums erarbeitet wurde.

Kurze erläuternde Texte und zahlreiche Schaubilder geben einen guten Überblick über die installierte Leistung der unterschiedlichen Energieerzeugungsanlagen, über deren Beitrag und Anteil an der Strom-, Wärme- und Kraftstoffbereitstellung sowie über deren regionale Verteilung.

Außerdem enthält der Bericht Informawassertriebwerk 1/2019

tionen über die wirtschaftliche Bedeutung der Nutzung erneuerbarer Energien und deren Auswirkungen auf die Umwelt sowie zur Entwicklung der EEG-Umlage seit 2004.

Der Endenergieverbrauch im Land ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2016 um 1,2% von 289 auf 293 Terrawattstunden (TWh) angestiegen. Höhere Verbräuche waren in allen drei Sektoren (Strom, Wärme und Verkehr) zu verzeichnen. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch hat sich minimal von 14,3 auf 14,4% erhöht.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien weist 2017 einen deutlichen An13

Strompreis stieg um 0,8 TWh auf 16,5 TWh auf. Damit ist der Anteil der Erneuerbaren an der Bruttostromerzeugung in Baden-Württemberg auf einen neuen Höchstwert von 27,5% angewachsen. Dies ist zum einen auf den Ausbau der Windkraft (+0,8 TWh) und der Photovoltaik (+0,2 TWh) zurückzuführen.

Eine weitere Rolle spielt die insgesamt rückläufige Bruttostromerzeugung (–4,6%), vor allem aufgrund der geringeren Erzeugung von Strom in Kernkraftwerken und Steinkohlekraftwerken.

Mit 5,2 TWh (=31,7%) stellte die Photovoltaik 2017 im Land den meisten Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung. Die Stromerzeugung durch Wasserkraft ging im Vergleich zu 2016 im vergangenen Jahr um 0,3 TWh zurück und liegt bei einem An-

teil von 27,6% bei den erneuerbaren Energien. Windenergie trägt mit rund 2,0 TWh (12,2%) zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren bei.

Im Bereich der Wärmeerzeugung ging der Anteil der erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr aufgrund des etwas höheren Energieverbrauches von 16% geringfügig auf 15,8% zurück. Nach wie vor trägt hier die Bioenergie mit 85,6% den deutlich größten Anteil bei.

Im Verkehrssektor verharrt der Anteil der erneuerbaren Energien bei 4,6%.

Durch die Nutzung erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg wurden 2017 rund 16 Mio. t CO2-Äquivalente vermieden.

Quelle: Sonnenseite – Franz Alt

Zusammensetzung der Strompreise Im Vergleich zu allen anderen Ländern in der EU haben wir mit Abstand die höchsten Strompreise für Haushaltskunden.

Wenn man sich hier die staatlichen Steuern, Umlagen und Abgaben ansieht, dann kann man es sogar verstehen, jedoch schwer akzeptieren.

Zusammensetzung des Strompreises für Haushalte Steuer- und Abgabenbelastung bei Strom liegt für Haushalte in 2018 bei rund 54 Prozent.

14

wassertriebwerk 1/2019

Kleinwasserkraft

Energie-, volks- und gemeinwirtschaftliche Leistungen der (Klein)Wasserkraft in der Region und für die Region a. Energiewirtschaftliche Vorteile: – klima- und ressourcenschonende Energie – unerschöpfliche Energie – heimische, importunabhängige Energie – hohe Verfügbarkeit und damit grundlastund regelenergiefähig – Netz- und systemverträgliche Energie – hoher Wirkungsgrad und Erntefaktor – preisgünstige Energie auch im Zusammenhang mit den Qualitätskomponenten hohe Verfügbarkeit und Regelenergie­ fähigkeit – zukunftsweisende Energie durch ihr dezentral strukturiertes hohes Nutzenpotenzial im Rahmen des Aufbaus und Betriebes intelligenter Netze – Beitrag zur Einsparung kostenintensiver Leitungskapazitäten und -verluste b. Volks- und gemeinwirtschaftliche Vorteile: – heimische Energieproduktion vor Ort – lokale Wertschöpfung im eigenen Land – Beitrag zum lokalen Hochwasserschutz – Sohl-, Ufer- und Wehrstabilisierung – Reinigung der Gewässer von Abfall und Wohlstandsmüll – Sicherstellung einer fachgerechten Entsorgung – Beschäftigung lokaler Handwerks- und Mittelstandsbetriebe – Aufrechterhaltung lokaler Wertschöpfungsketten (Mühlen, Sägewerke) – Sicherung von örtlichen Arbeits- und Ausbildungsplätzen – Beitrag zum Steueraufkommen der örtlichen Kommunen c. Ökologischer Zusatznutzen: – klimaschonende, schadstoff- und weitgehend lärmfreie Energie wassertriebwerk 1/2019

– Sauerstoffanreicherung im Gewässer – Grundwasserstabilisierung – Schaffung von Durchgängigkeit an bestehenden Wehren – Schaffung wertvoller Land-/Wasserzonen und Uferbereiche – Lebens- und Erholungsräume in Staubereichen – wertvolle Rückzugsräume in wasserarmen und Hochwasserzeiten Unter oben genannten Voraussetzungen liefert die (Klein)Wasserkraft einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der großen Herausforderung der Energiewende mit Rücksicht auf die Gewässerökologie. Dies ist auch im folgenden Zusammenhang zu sehen: – die Wasserkraftnutzung steht unabhängig von der Größe der Anlagen i. d. R. im öffentlichen bzw. besonderen öffentlichen Interesse, – sie entlastet den Staatshaushalt, – ihre Finanzierung erfolgt durch die Erzeugung sicherer, heimischer, klima- und ressourcenschonender Energie.

Daher sollte man auch in der Gesamtabwägung aller Faktoren nie vergessen, dass speziell die Kleinwasserkraft o.g. Vorteile hat, die nicht wegzudiskutieren sind. Speziell im Bereich des anstehenden Praxis- und Faktenchecks in Bayern für den Mindestwasserleitfaden sollten auch diese Faktoren berücksichtigt und gewichtet werden.

Es sollen nicht nur ökologische Faktoren ein Gewicht besitzen, sondern auch die hier genannten Leistungen der Kleinwasserkraft Gehör finden.

Sowohl das Umwelt- als auch das Wirtschaftsministerium in Bayern hat unter der Führung der „Freien Wähler“ Gesprächs­ bereitschaft angeboten.

S.P. 15

Kraftwerksleistung

Kraftwerks-Kapazitäten in der Europäischen Union schmelzen dahin Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat eine Analyse zur Entwicklung der gesicherten Kraftwerksleis­ tung in Europa vorgelegt. Hintergrund sei die Frage, wie im kommenden Jahrzehnt in Deutschland die Versorgungssicherheit gewährleistet werden könne, wenn hierzulande gesicherte Kraftwerksleistung in Form von Kohlekraftwerken vom Netz genommen werde. Ein zentraler Stützpfeiler solle – nach Auffassung vieler Akteure – ein zunehmender Import von Strom aus dem Ausland nach Deutschland sein. Das jedoch setze voraus, dass auch in den Nachbarländern Deutschlands – mit Blick auf das kommende Jahrzehnt – genug ge­ sicherte Leistung in Form von konventionellen Kraftwerken vorhanden sei.

Der BDEW habe vor diesem Hintergrund auf Basis von Daten der europäischen Übetragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) und des wissenschaftlichen Dienstes der Europäischen Union anaylsiert, wie sich der Kraftwerkspark in unseren Nachbarländern entwickeln werde. Im Ergebnis zeige sich: Die angekündigten oder diskutierten Planungen in den betrachteten Staaten zeigen einen allgemeinen Trend des Abbaus von Kohlekapazitäten sowie von Kernenergie bei gleichzeitigem starken Zuwachs von Erneuerbaren Energien. Dies entspreche – wie zu erwarten – den absehbaren Entwicklungen in Deutschland. Die derzeit noch vorhandenen Überkapazitäten an gesicherter Leistung schmelzen damit überall in Europa mittel- bis langfristig ab. Damit stehen auch die Nachbarländer vor der Herausforderung, die Versorgungssicherheit bei steigenden Anteilen volatiler Kapazitäten zu gewährleisten. Laut des wissenschaftlichen Dienstes der EU (JRC – Joint Research Center) ergebe sich von 2016 bis 2025 in der EU ein Rückgang der installierten Leistung von Kohlekraftwerken von 150 auf 105 Gigawatt (GW) und ein weiterer 16

Rückgang auf 55 GW bis 2030. Das entspreche einer Abnahme von 63%. Auch der Anteil der Kernenergie gehe in vielen Ländern zurück. „Die Analyse der Entwicklung in ganz Europa zeigt, dass Versorgungssicherheit ein zentraler Punkt in der Kommission ,Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung‘ sein muss. Deutschland ist Teil des europäischen Binnenmarktes, aber die Nachbarn alleine werden es nicht richten. Wir haben auch eine nationale Verantwortung“, sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEWHauptgeschäftsführung in Berlin. „Egal, wohin man seinen Blick auf einer Europakarte auch schweifen lässt: Fast überall sollen gesicherte Stromerzeugungskapazitäten vom Netz genommen werden. Und das ist keine zufällige Entwicklung, sondern eine logische: Alle EU-Staaten streben – richtigerweise – den Ausbau der Erneuerbaren Energien an. In der Folge sind auch unsere Nachbarn in Europa dabei, ihre konventionellen, sicheren Kapazitäten zu reduzieren.“ Die Zeiten, in denen sehr viel Strom nachgefragt wird, seien in Mitteleuropa nahezu deckungsgleich: „Ist die Stromnachfrage in Deutschland hoch, ist dies in der Regel auch in den angrenzenden Staaten der Fall. Ein besonders kalter Winter macht nicht an einer deutschen Grenze halt. Und die strom­ intensiven Werktage sind in Eu­ ropa auch identisch. Wir können uns in solchen Phasen nicht darauf verlassen, aus diesen Ländern Strom in nennenswertem Umfang importieren zu können.“ Leider funktioniere auch die Idee nicht, die Versorgungssicherheit in Deutschland mit dem Import von mehr Erneuerbaren-Strom aus dem EU-Ausland abzusichern, so Stefan Kapferer: „Die für Wind und Photovoltaik entscheidenden Großwetterlagen führen in Zentraleuropa zu einer mehr oder weniwassertriebwerk 1/2019

Pumpspeicherkraftwerk ger deutlichen Gleichzeitigkeit von Erzeugungsmangel oder Überflusssituationen.“ Fazit: „Es wäre zu riskant, wenn sich Deutschland zum Beispiel in einer WinterDunkelflaute auf Stromimporte verlassen würde. Wir werden in Deutschland neue

Erzeugungskapazitäten auf Basis von Gas brauchen. Die Bedingungen für Energiespeicher und Kraft-Wärme-Kopplung müssen sich verbessern sowie alle Optionen zur Nachfrage-Flexibilisierung ergriffen werden. Der Netzausbau muss deutlich beschleunigt werden.“ Quelle: BDEW

„Spannende“ Inbetriebnahme modernster Technologie „Auf unserem Gemeindegebiet ist der schöne Teil des Kraftwerkes“, meinte der Weißbacher Bürgermeister Josef Hohenwarter bei der Eröffnung des modernisierten Pumpspeicherkraftwerkes Dießbach und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Er spielte darauf an, dass der Stausee auf der Kallbrunnalm in Weißbach zu einem beliebten Wanderziel geworden sei, während sich an der B311 auf Saalfeldener Grund das eigentliche Kraftwerk befindet.

Gemeinsame Eröffnung: Vorstand der Salzburg AG Horst Ebner, LH-Stv. Heinrich Schellhorn, Vorstandssprecher Leonhard Schitter, LH Wilfried Haslauer, Bürgermeister Josef Hohenwarter (Weißbach) und Erich Rohrmoser (Saalfelden)

Technische Meisterleistung Die rekordverdächtig steile Druckrohrleitung sei das Markenzeichen des Kraftwerkes, das 1964 in Betrieb ging, und wassertriebwerk 1/2019

heute noch als bauliches und technisches Meisterwerk gelte. Der Stausee kann knapp 5 Mio. m3 Wasser aufnehmen. Die enormen Wassermassen, die durch die Rohrleitung fast 700 m in die Tiefe stürzen, stellen für das Krafthaus und die Turbinen im Tal eine Herausforderung dar.

Nun habe die Salzburg AG 30 Mio. Euro in die Modernisierung des Kraftwerkes investiert. Nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren gehe eine neue einzigartige Matrixpumpen-Technologie in Betrieb, die im Hause des Unternehmens entwickelt wurde. „Diese Pumpen gibt es sonst nirgends, sie sind wie kleine Orgelpfeifen einzeln zuschaltbar“, erklärte Vorstandssprecher Leonhard Schitter. Die Salzburg AG setze mit ihrem Schwerpunkt Erneuerbare Energie vor allem auf Wasserkraft, denn das Potenzial sei da, man müsse es nur nutzen. „Wir werden zukünftig mehr Energie brauchen, daher setzen wir in der Erzeugung verstärkt auch auf die Flexibilisierung bestehender Kraftwerke“, so Schitter. „Mit dem innovativen Konzept der Matrixpumpe wird die bestehende Anlage im Saalachtal mit moderner Technik effizienter gemacht.“ Dießbach werde nun nicht nur Energie liefern, sondern auch bei Stromüberschuss Energie zwischenspeichern.

Sehr viele Besucher waren der Einladung gefolgt, das Kraftwerk bei der Eröffnung zu besichtigen. Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer nahm daran teil: „Der 17

Innovation

Technische Daten Anlagentyp

Jahresspeicherkraftwerk

Einzugsgebiet

21,87 km²

Jahreserzeugung (Strom)

36 000 MWh (ohne Umwälzbetrieb)

Turbinen

2 liegende Freistrahl-Pelton-Turbinen mit einer Ausbauwassermenge von 4,00 m³/s und einer Leistung von 24,00 MW

Matrixpumpe

Zusammenschluss aus 24 7-stufigen Radialpumpen mit einer Ausbauwassermenge von 3,30 m³/s und einer Leistung von 32,00 MW

Fallhöhe

728,46 m

Ausbau des Kraftwerkes Dießbach ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung unserer Klima- und Energiestrategie. Die Wasserkraft hat in Salzburg einen hohen Stellenwert und trägt dazu bei, dass das Land die Klima- und Energieziele erreicht.“ Heinrich Schellhorn, LandeshauptmannStv. und Energie-Landesrat, begrüßte die Steigerung der Effizienz des bestehenden Kraftwerkes, das somit quasi „aufgepimpt“ wurde, wie er schmunzelnd feststellte. „Der Strombedarf in Salzburg steigt ständig. Die Wasserkraft in Salzburg ist allerdings ausgereizt, umso wichtiger sind solche Investitionen, die bestehende Anlagen effizienter machen. Wir müssen künftig noch stärker auf Stromquellen setzen, die die Umwelt nicht belasten.“ Die neue Anlage sei ideal, um die kurzfristigen Schwankungen von volatiler erneuerbarer Energie auszugleichen und damit zur Versorgungssicherheit beizutragen, wurde bei der Präsentation der Halle mit den Matrixpumpen erklärt. „Wir können jede einzelne Pumpe zu- oder wegschalten und damit die Leistung im Kraftwerk in ganz kleinen Schritten regeln.

Das gibt uns die Möglichkeit, auf die Bedürfnisse des Strommarktes kurzfristig und gezielt zu reagieren,“ so Schotter.

Hohe Verantwortung Was wären jedoch die modernen Pumpen ohne die Mitarbeiter, die sie bedienen?

Alois Steiner arbeitet seit 40 Jahren bei der Salzburg AG, davon 30 Jahre als Werkleiter.

In dieser Funktion ist er auch verantwortlich für die Kraftwerke im Oberpinzgau und die Heizwerke der Salzburg AG und ist Chef von zehn Mitarbeitern. Mehr sind heute nicht mehr nötig, da die Anlagen voll automatisiert laufen. Die Computerisierung habe in seiner Dienstzeit am meisten Veränderung gebracht, so Steiner. Trotz des Arbeitsplatzes mit Hochspannung sei in all den Jahren wenig passiert, das sei für ihn die Hauptsache. Daniel Gensbichler aus Hinterglemm werde 2019 seine Nachfolge antreten und freut sich über die moderne Technik. „Die bestehende Anlage wurde mit viel Innovation modernisiert und wird damit auch in Zukunft sauberen Strom garantieren“, so Gensbichler.

Quelle: Meinbezirk.AT

Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) e. V. 10115 Berlin · Invalidenstraße 91 · Telefon 030 27582505 · Telefax 030 27879432 E-Mail: info@wasserkraft-deutschland.de · www.wasserkraft-deutschland.de Die Anschriften der Arbeitsgemeinschaften der Bundesländer finden Sie u. a. im „wassertriebwerk“ 2/2018

18

wassertriebwerk 1/2019

Pilotprojekt europaweit

Dipl.-Ing. Franz Blender, Freilassing, Landkreis Berchtesgadener Land

Einzigartiges Pilotprojekt in Sachen Wasserkraft geplant Umweltminister Dr. Marcel Huber betonte anlässlich eines Wasserkraftforums im Landkreis Rosenheim: „Strom aus Wasserkraft leistet einen wichtigen Beitrag in Zeiten des Klimawandels. Die Wasserkraft ist durch ihre Grundlastfähigkeit auch in Zukunft ein unverzichtbarer Baustein im ­ bayerischen Energiemix. Dabei gilt es einen bestmög­ lichen Ausgleich zwischen Wirtschaft und Ökologie zu finden, um die heimische Wasserkraft sowie die Artenvielfalt in den Flüssen zu erhalten und speziell die Kleine Wasserkraft vor Ort zu sichern.“

gängigkeitsanlage (GDA), den Franz Blender aus Freilassing gestellt hat. Hier soll ein einzigartiges Wasserkraftprojekt im Landkreis Berchtesgadener Land realisiert werden. Umweltminister Dr. Marcel Huber zeigte sich äußerst interessiert und betonte,

In Bezug auf den angedachten Mindestwasserleitfaden, den die Bayerische Staatsregierung – zur Freude aller Wasserkraftbetreiber – im April 2018 „auf Eis gelegt hat“, werde sein Ministerium einen fundierten Fakten- und Praxischeck durchführen und gemeinsam mit allen Betroffenen einen umfassenden Konsens erarbeiten. „Bayern ist ein Wasserkraftland und das soll auch so bleiben“, resümierte der Minis­ ter abschließend.

Zum Abschluss der Veranstaltung überreichte Stefan Pastötter, Vorstandsmitglied der Bayerischen und Deutschen Wasserkraftvereinigung (BDW/VWB), Umweltmi­ nister Dr. Huber in kleiner Runde einen Antrag auf Bewilligung einer Gewässerdurch-

Umweltminister Dr. Marcel Huber (l.) und Stefan Pastötter (r.)

dass genau solche Pilotanlagen mit innovativem Ansatz, die sowohl Ökologie als auch Ökonomie in Einklang bringen, von

Bestands-Wasserkraftwerke

und baureife Projekte in Italien mit attraktiver Rendite zu verkaufen AUREA ENERGIE GmbH & Co. KG Telefon 0731 71101788

Wir liefern Fachbücher für die Wasserkraft Versandbuchhandlung Moritz Schäfer Grabbestraße 7 · 32756 Detmold Tel. 05231 9243-0 · Fax 05231 9243-43 E-Mail: vertrieb@vms-detmold.de wassertriebwerk 1/2019

Wir suchen

Wasserkraftanlagen in jedem Zustand zum Kauf! Wir haben einen Kundenstamm von ca. 800 Wasserkraftwerkern.

Diese haben ihre Suchkriterien bei uns hinterlegt und sind bonitätsgeprüft! Für Verkäufer provisionsfrei!

Tel.: 0391 / 251 43 89 . Mail: office@toermer.com

www.toermer.com

19

„Wasser erleben“ seinem Ministerium in Zukunft befürwortet werden.

Mittlerweile wurde der Antrag jedoch bereits „niedergeschlagen“. Obwohl das Umwelt- und Wirtschaftsministerium in Bayern sowie das Wasserwirtschaftsamt, das Landratsamt und auch die Fachberatung für Fischerei und die untere Naturschutzbehörde äußerst positive Stellungnahmen abgaben, wurde der Antrag von der Stadt Freilassing als Grundstückseigentümer abgelehnt.

Mit einem Stadtratsbeschluss wurde gegen das Projekt gestimmt. In der heutigen Zeit der Energiewende eigentlich unfassbar.

Hier wurde auch eine einmalige Gelegenheit für die Stadt Freilassing, den Landkreis Berchtesgadener Land, das Land Bayern und auch für Deutschland durch den Stadtratsbeschluss mutwillig aus rein persön­ lichen Gründen zerstört.

wassertriebwerk

Es hätte eine deutschlandweit/europaweit einmalige Anlage errichtet werden können, die sowohl Ökologie als auch Ökonomie vereint hätte und die Schulkinder aus der Region sowie Besucher aus ganz Deutschland angezogen hätte. Durch den Bau des Wasserkraftwerkes hätten Erkenntnisse gewonnen werden können, die richtungsweisend für die Energiewende in Bezug auf die

20

Impressum

Wasserkraft gestanden hätten. Mit den geplanten Teichen, die in diesem Bereich errichtet werden sollten, wäre dies eine einmalige Situation für „Wasser erleben“ gewesen. Eine noch bessere Stelle für ein Kraftwerk dieser Art wird es in naher Zukunft nicht mehr geben. Wenn man hier auch noch die Gründe für die Ablehnung kennt, die mit der Wasserkraft an sich gar nichts zu tun haben, dann verschlägt es einem die Sprache, man ist fassungslos und entmutigt.

Jedoch sollte man auch hier ganz nach dem Sprichwort verfahren: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“!

Und das ist gut so, denn Hoffnung ist das Vertrauen auf einen letztlich guten Ausgang des Ereignisses.

Um doch noch für dieses Projekt eine Umkehr der Stadt Freilassing zu erreichen, wird der Antragsteller in naher Zukunft mit dem bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger Gespräche vor Ort führen. Beide gehören der Fraktion der „Freien Wähler“ an, die mit Abstand das wasserkraftfreundlichste Wahlprogramm für die Landtagswahl 2018 in Bayern hatten. – Danach sehen wir weiter!

68. Jahrgang 2019

Verbandsorgan des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke (BDW) e. V. und der Arbeitsgemeinschaften Wasserkraftwerke der Länder Schriftleitung: Verwaltungsbetriebswirt (BVS) Stefan Pastötter, Lindlschmiedstraße 18, D-83367 Schönram, Mobil 0171 9156980, Telefax 08686 984804, E-Mail: stefan.pastoetter@gmail.com Herausgeber, Verlag: Moritz Schäfer GmbH & Co. KG, Paulinenstraße 43, D-32756 Detmold, Telefon 05231 9243-0, Telefax 05231 9243-43, E-Mail: info@vms-detmold.de, Internet www.wassertriebwerk.de. Persönlich haftende Gesellschaft: Kunis GmbH, Detmold, Geschäftsführer: Reinald Pottebaum.

Anzeigen: Silke Käßner, Telefon 05231 9243-12, E-Mail: s.kaessner@vms-detmold.de. Anzeigenpreise lt. Tarif 2018, unverändert seit 2015. Die Aufnahme von Anzeigen bedeutet nicht, dass sich der Verlag mit dem Anzeigen­inhalt identifiziert und erfolgt vorbehaltlich einer Ablehnung seitens des Verbandes wegen Unzumutbarkeit.

Vertrieb: Kornelia Fromberg, Telefon 05231 9243-31, E-Mail: k.fromberg@vms-detmold.de. Abonnements­ be­ginn jederzeit möglich (erscheint Mitte des Monats). Abonnementspreis jährlich: Inland 60,15 € (inkl. 7% MwSt. u. Versandkosten), Ausland 58,08 € (inkl. Versandkosten). Bei EU-Kunden ohne USt-ID-Nummer müssen 7% MwSt. aufgeschlagen werden. Kündigung mit 6 Wochen Frist zum 30. Juni oder 31. Dezember jeden Jahres möglich.

Mit Verfasserangabe oder -signatur gekennzeichnete Beiträge geben die Ansicht des Verfassers wieder, mit der sich Schriftleitung, Herausgeber und Verlag nicht notwendigerweise identifizieren müssen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr. Eine Haftung wird nicht übernommen.

Druck: Beltz Bad Langensalza GmbH. Gedruckt auf TCF-Papier (total chlorfrei gebleicht), 135 g/m2.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Printed in Germany. ISSN 0509-8858

wassertriebwerk 1/2019

Diplom-Ingenieur (FH) Peter Würl: Ingenieurbüro Peter Würl, Augsburg/Eibenstock/Weitramsdorf

Wasserkraftanlagen – Wasserbau – Fischaufstieg > seit 1988 im Dienst der Wasserkraft!

ö.b.u.v. Sachverständiger für Klein-Wasserkraftanlagen Beratung – Gutachten – Wertermittlung Machbarkeit – Wirtschaftlichkeit – EEG

Privater Sachverständiger in der Wasserwirtschaft (PSW) Bauabnahmen nach BayWG

 09561/831034 www.ipw-wasser.de

Automatisierungstechnik Schaltanlagen Turbinenregler für alle Kraftwerkstypen Fernsteuerung-Fernwartung-Visualisierung Reparatur von Fremdfabrikaten info@walcher.com D-36124 Eichenzell

www.walcher.com Tel. +49(0)6659 987940

WASSERKRAFT

IHR SPEZIALIST FÜR

WASSERKRAFTANLAGEN Stahlwasserbau Rechenreiniger Schützentafeln, Stauklappen Schaltanlagen Visualisierung

Wartung, Montage Modernisierung Turbinenrevisionen Spezialmaschinenbau

www.lukas-anlagenbau.de

Stellordner wassertriebwerk

Albersrieth 27 92727 Waldthurn Germany/Bavaria Fon: +49 (0) 9657/930-0 Fax: +49 (0) 9657/930-123 info@lukas-anlagenbau.de

5€

n dkoste Versan riftung + k c Stü sch ckenbe ben) mit Rü nge a te it (b Grabbestraße 7 · 32756 Detmold · Telefon 05231 9243-0 · Fax 05231 9243-43 E-Mail: vertrieb@vms-detmold.de · Internet: vms-detmold.de/shop

Wasserkraft ist Zukunft und wir sind Ihre Partner!

Wiegert & Bähr Maschinenbau GmbH • Turbinen- und Stahlwasserbau • Im Muhrhag 3 info@wb-wasserkraft.de • www.wb-wasserkraft.de • Tel. + 49 7843 9468-0

Dirk M. Nuernbergk

Wasserräder mit Kropfgerinne Berechnungsgrundlagen und neue Erkenntnisse 280 Seiten, Format 22 x 17 cm, kartoniert.

34,95 € + Versandkosten

Wasserräder mit Freihang Entwurfs- und Berechnungsgrundlagen 235 Seiten, Format 22 x 17 cm, kartoniert.

34,95 € + Versandkosten Besuchen Sie unseren aktuellen Internet-Shop unter

www.vms-detmold.de/shop Verlag Moritz Schäfer Grabbestraße 7 · 32756 Detmold · Telefon 05231 9243-0 Telefax 05231 9243-43 · E-Mail: vertrieb@vms-detmold.de

•

77871 Renchen