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Anne Frank

UTAmA

Der Himmel über dem Altiplano

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Manche Filme sind fast zu schön, um sie auf dem Papier zu beschreiben. UTAMA, das Regiedebüt des bolivianischen Fotografen Alejandro Loayza Grisi ist so ein Fall. Jedes Bild dieses kleinen, ergreifend liebevollen Dramas über Vermächtnis, Verlust und Wandel ist so sorgfältig komponiert, dass man für einen Moment alles andere ausblendet und nur dem Blick der Kamera folgt. Diesem Sog, den die unglaubliche Kraft der Natur erzeugt.

Das zeigt schon die erste Einstellung: Tief hängt der Himmel über dem Altiplano – einem Hochplateau der Anden im Dreiländereck von Peru, Bolivien und Chile. Nur ein schmaler greller Streifen Sonnenlicht am Horizont kämpft sich bereits durch. Ein Mann zieht einsam in den Tag hinaus, und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Langsam lernen wir Virginio (José Calcina) und seine Frau Sisa (Luisa Quispe) kennen, deren ausgezehrte Gesichter so rissig sind wie die Erde unter ihren Füßen. Er verbringt seine Tage damit, eine kleine Herda Lamas durch die Steppe zu schieben auf der Suche nach Gras. Sie kocht, wäscht, macht den Haushalt – all das ohne fließendes Wasser und Strom. Ihr gemeinsames Leben ist hart, einfach und arm. Aber sie haben einander, mehr brauchen sie nicht. Die beiden Laienschauspieler sind auch in Wirklichkeit ein Paar. Man kann die Nähe zwischen ihnen in jeder Geste spüren. Und in der Stille, dem Schweigen – ihr schwerer Atem verrät mehr als jedes Wort.

Erst als ihr Enkel Clever (Santos Choque) auftaucht, um die beiden Alten zu überreden, in die Stadt überzusiedeln, entlädt sich der Konflikt, der im Zentrum des Films steht: Der Junge versteht nicht, was seine Großeltern so zwingend in dieser Einöde hält, in der es nicht mehr regnen will und der fortschreitende Klimawandel ein Überleben zunehmend unmöglich macht. Das eigentliche, hochbrisante Problem wird jedoch niemals beim Namen genannt. Stattdessen bestimmen poetische Fabeln, ein Bergritual und die innige Verbundenheit zwischen Virginio und Sisa zueinander und zu ihrem Land die zerbrechliche Welt von UTAMA. Eine Welt, der man sich ebenso schwer entziehen kann wie die Menschen, die in ihr leben, vom ersten Wimpernschlag bis zum letzten, schmerzlichen Augenblick.

¢ Start am 9.2.2023

D Pamela Jahn

Life in the Andes highlands gets increasingly more difficult for Vigilio and Sisa, who belong to the indigenous Quechua community. Their grandson urges them to move to the city.

Großbritannien

ThE sToRy oF lookINg

Pragmatisch poetisch

Aufstehen und rausgehen oder sich nur vorstellen, was er dort sehen, wem er begegnen würde? Der Tag vor der unvermeidlichen wiewohl bedrohlichen Augenoperation soll adäquat genutzt werden. Mark Cousins (Regie, Buch, Kamera), nackt unter die Decke gekuschelt, spricht von seinem Bett aus direkt in die sehr nahe Kamera, plaudert Intimes aus und stellt philosophische Fragen. Videotagebuch, Blog oder eine Videokonferenz mit dem Publikum? Eines wird schnell klar: THE STORY OF LOOKING ist alles andere als eine akademische Abhandlung über das Sehen. Der Filmhistoriker, Buchautor und Filmemacher Cousins lässt uns vielmehr zutraulich teilhaben an seinem persönlichen Nachdenken über Gesehenes und die Bedeutung des Schauens fürs menschliche Leben. Dabei wählt er als losen roten Faden die Entwicklungsstationen der optischen Wahrnehmung beim Menschen. Babies sehen zunächst unscharf. Es kommt Bewegung hinzu, Blickkontakt wird wichtig, dann spielen Farben eine Rolle, Licht wird als es selbst geschätzt. Zu jedem dieser Wahrnehmungselemente assoziiert Cousins Bildmaterial, das mal eigenständig erzählt, mal den gesprochenen Text stützt. Es mischen sich Erinnerungsschnipsel mit Landschaften, Sonnenauf- und -untergänge mit Abrißszenen und Spiegelungen, vieles mit einer unbekümmert subjektiven Kamera notiert. Aber auch kurze Kinofilmausschnitte sowie Gemäldebetrachtungen tragen pointiert und sinnlich zur Erörterung bei. Introspektiv aufs Bildbuch der Erinnerungen oder welterkundend nach außen gehend, die Perspektive dieses Essays ist pragmatisch poetisch. Es schält sich heraus, wie stark das Ansehen von Dingen über das Reflexionsmoment hinaus auch einfach etwas Entlastendes haben kann. Die Liebe zu einem visuellen Moment wird verstanden als Reaktion auf das Vergängliche der Zeit.

D

Anna Stemmler ¢ Start am 9.2.2023

Film historian, writer, and filmmaker Mark Cousins confides in us and lets us participate in his personal thoughts about being seen and the meaning of looking in human life.

Spanien/Deutschland 2022 D 95 min D R: André Szardenings D B: André

Szardenings D K: André Szardenings D S: Antonia-Marleen Klein D M: NOIA

D D: Julius Nitschkoff, Lana Cooper, Karin Hanczewski D V: missingFILMs

BUllDog

Symbiotische Beziehung

Bruno (Julius Nitschkoff) und Toni (Lana Cooper) haben Spaß. Das Leben ist ein großes Abenteuer für den 21-Jährigen und seine flippige Mutter mit den pinken Haaren, die gerade mal 15 Jahre älter ist. Die beiden arbeiten als Reinigungskräfte auf der Sonneninsel Ibiza, zu ernst nehmen sie ihren Job dabei nicht. Sie albern am Pool herum, chillen, jagen sich durch die Außenanlagen, lachen. Darüber kaugummisüßer Neo-Pop der Band Cults: „You and me, always forever …“. Sie machen einfach alles zusammen und schlafen sogar in einem Bett. Die symbiotisch-harmonische Beziehung nimmt mit dem Einzug von Tonis neuer Partnerin Hannah (Karin Hanczewski) aber ein abruptes Ende. Bruno ist eifersüchtig, und als er aus dem Bett verbannt wird, rastet er aus. Immer mehr verliert er die Kontrolle über sich und sein Leben, das ja eigentlich nur aus Toni bestand. In seinem Langfilmdebüt lässt André Szardenings den Konflikten, die sich auftun, viel Zeit. Folgt ihnen vom Brodeln zur Explosion zur anschließenden Ruhe. Regisseur und Kameramann in einer Person, kommt Szardenings den Figuren ganz nah, blickt mikroskopisch auf die Brüche und verschiebt die Perspektive immer wieder neu. Der verspielte Umgang miteinander, die unordentliche Ferienwohnung, der Alkohol, die Ruhelosigkeit, was in den ersten Bildern so frei und leicht erscheint, ist vielleicht doch nur einer chaotischen Lebensführung geschuldet. Die Mutter-Sohn-Beziehung irgendwie verkehrt. Bruno schuftet nach Feierabend für den Chef der Ferienanlage weiter, während Toni mit Hannah blaumacht und die Miete nicht bezahlt. Akribisch manövriert BULLDOG durch diese Beziehungs- und Identitätskrise und fokussiert sich auf deren Prozesse, statt Lösungen zu suchen. Ein atmosphärisches Coming-of-Age-Drama, das in der empathisch gezeichneten Hauptfigur Bruno auflebt.

D

Clarissa

Lempp ¢ Start am 2.2.2023

The symbiotic-harmonious relationship between son Bruno and mother Toni comes to an abrupt end when Toni’s new partner Hannah moves in.

BARRIkADE

Selbstorganisation

Der Dannenröder Forst ist ein ca. 250 Jahre alter Mischwald in Hessen, 20 km östlich von Marburg. Im Oktober 2019 besetzen Umweltaktivist*innen ein Teilstück des Waldes, das für den Weiterbau der A 49 abgeholzt werden soll. Sie bauen Baumhäuser und „Tripods“ – Dreieckskonstruktionen aus Baumstämmen, auf denen Protestierende die Räumung erschweren können. Im Sommer 2020 ist der Wald immer noch besetzt. In seinem überwiegend beobachtenden Dokumentarfilm begleitet David Klammer die Besetzer*innen über mehrere Monate immer wieder. Er ist bei der Begrüßung von Neulingen dabei – „Wegrennen ist keine Ordnungswidrigkeit“, „Morgen ist Kletterkurs“ – und filmt die Baumbewohner*innen in ihrem Alltag. Eine Frau erzählt, dass sie einen großen Teil ihrer Zeit damit zubringt, Sachen von A nach B durch den Wald zu schleppen. Ein Mann erzählt, dass er im Wald schon mal einen halben Tag unter einem Baum sitzt und wartet, wenn er sich mit jemandem treffen will, der kein Handy hat. So nebenher wird dabei klar, dass ein großer, wichtiger, vielleicht der wichtigste Teil des Protestes die Selbstorganisation ist. Strukturen schaffen und bewahren, Interessen ausgleichen, den Müll wegbringen. Die jungen Aktivist*innen werden dabei von älteren Bürger*innen der angrenzenden Orte unterstützt. Gemeinsam verursacht dieser überraschend kleine Haufen von Leuten ziemlich viel Mühsal für die Polizei, die ab Herbst 2020 täglich bis zu 2.000 Einsatzkräfte einsetzt, um den Wald Stück für Stück zu räumen. Sie geht, zumindest wenn Klammerers Kamera dabei ist, verhältnismäßig soft vor. Das Cello darf noch weggeräumt werden, die Protestierenden werden vorsichtig abgeseilt – zu groß ist die Gefahr ernsthafter Verletzungen bei Baumhäusern, die teils in über 10 Meter Höhe gebaut wurden. D Toni Ohms

¢ Start am 2.2.2023

Climate activists occupy the Dannenrod Forest in 2019 in order to prevent the construction of a highway. The documentary follows the operation and also portrays the alliances that are made between the protestors and the locals.

ThE soN

Familie in der Krise

Nach THE FATHER, dem Porträt eines demenzkranken älteren Herren (Darsteller-Oskar für Anthony Hopkins), hat Florian Zeller nun erneut das Psychogramm einer Familie in der Krise gedreht. Der erfolgreiche Anwalt Peter (Hugh Jackman) lebt mit seiner neuen weit jüngeren Frau Beth (sehr gut in einer undankbaren

Rolle: Vanessa Kirby) und dem neuen Baby in einer New Yorker Loft-Wohnung. Zurückgelassen hat er seine Ex-Ehefrau Kate (Laura Dern) und einen Teenager, den wütenden und depressiven Nicholas (Zen McGrath). Nachdem Nicholas mehrere Monate die Schule geschwänzt hat, bittet Kate Peter um Hilfe, und die Familie einigt sich darauf, dass der Junge zu Peter und Beth zieht. Äußerlich scheint das zunächst zu funktionieren, aber unter der Oberfläche eskaliert Nicholas’ destruktives, selbstzerstörerisches Verhalten bis zum Suizidversuch. Obwohl der Film THE SON heißt, geht es Zeller vor allem um den Vater, der inmitten der kalten Designausstattung seiner Wohnung (Beton, Ziegel, Anthrazit) und der spiegelnden Businessoberflächen seines Alltags (immer wieder: Flure und Aufzüge) mit Schuldgefühlen und der eigenen Vaterbeziehung kämpft und darüber den Sohn so sehr nicht sieht, dass man kaum Sympathie entwickelt. Sogar als Nicholas gleich mehrfach mit einer für einen wortkargen Teenager erstaunlichen Eloquenz formuliert, was ihm fehlt: „Ich komme mit dem Leben nicht zurecht. Es schmerzt.“, kommt niemand auf die Idee, mal mit ihm zum Psychiater zu gehen. Man möchte die Eltern schütteln, aber auch den Drehbuchautor und Regisseur, der seinen Bildern, den an sich hervorragenden Darsteller*innen (Laura Dern!) und vor allem dem Publikum nichts zutraut und noch die kleinste Regung in über-offensichtlichen Dialogen ausbuchstabiert oder mit erklärender Musik unterlegt. D Hendrike Bake

¢ Start am 26.1.2023

After THE FATHER, Florian Zeller has shot another psychological portrait of a family in crisis. This time it’s about depressed teen Nicholas, whose suffering is causing his divorced parents to despair.

FINAl cUT oF ThE DEAD

Meta-Zombies

Ein Film im Film im Film. Michel Hazanavicius, Regisseur von THE ARTIST, hat erneut einen vergnüglichen Metafilm übers Filmemachen gedreht. Diesmal mit Zombies und einer atemberaubenden und rasend komischen Plansequenz. Hazanavicius hat seinen Spaß mit einem Film über ein französisches Remake der japanischen Horrorkomödie ONE CUT OF THE DEAD, in der echte Zombies den Dreh eines Zombiefilms aus dem Ruder laufen lassen. In todkomischen Szenen geht es unter anderem um die retardierenden Momente in Zombiefilmen und -serien, also die Terrorpausen, in denen Darsteller sich unter anderem darüber unterhalten, wer „okay“ ist, und wer doch einen Kratzer hat, um panische Blicke in leere Korridore, um Darstellerinnen, die zu sehr in ihrer Rolle aufgehen, und um die tragische Liebe zu Untoten. Am besten ist es, möglichst wenig über den Film zu wissen und sich einfach von den überdrehten Wendungen überraschen zu lassen. D ¢ Start am 16.2.2023

Großbritannien 2023 D 108 min D R: Shekhar Kapur D B: Jemima Khan

D K: Remi Adefarasin D S: Guy Bensley, Nick Moore D M: Nitin Sawhney

D D: Lily James, Emma Thompson, Taj Atwal, Shazad Latif, Shabana Azmi

D V: STUDIOCANAL

whAT’s lovE goT To Do wITh IT?

Reality-Dreh-Rom-Com

Richard Curtis’ Drehbücher lieferten in den 1990er Jahren die Vorlagen für einige der größten britischen RomCom-Klassiker überhaupt. Sein Regiedebüt LOVE ACTUALLY (dt. „Tatsächlich … Liebe“, 2003) wird gefühlt mit jedem Weihnachtsfest beliebter. Shekhar Kapur (ELIZABETH) versucht nun, an die bewährte Erfolgsformel anzuknüpfen, allerdings mit einem bewusst zeitgemäßen multikulturellen Ansatz. Die Geschichte, die nichts mit dem gleichnamigen Tina-Turner-Biopic zu tun hat, stützt sich vage auf die persönlichen Erfahrungen der britischen TV- und Filmproduzentin Jemima Khan, die ihre Karriere einst als Journalistin begann. Lily James spielt Zoe, eine junge, aufstrebende Dokumentarfilmerin, die nach einem Aufhänger für ihr nächstes Projekt sucht. Als sie sich von ihren Geldgebern in die Ecke gedrängt fühlt, fällt ihr spontan Kazim (Shazad Latif) ein, ihr enger Freund und Nachbar aus Kindertagen, der ihr gerade erzählt hat, dass er eine arrangierte Ehe eingehen wird – und zwar angeblich aus eigenem Antrieb und nicht aus elterlichem Zwang. Zoe ist von der Idee verstört und fasziniert zugleich. Dennoch überredet sie Kaz, ihn vom ersten Kennenlernen mit seiner zukünftigen Frau via Skype bis zur Hochzeit in Lahore mit ihrer Kamera zu begleiten. Seine pakistanisch-britische Großfamilie sitzt ihm dabei ebenfalls pausenlos im Nacken, was der Geschichte ein solides Tempo, humorvolle Momente und beiläufige interne Konflikte beschert. Zudem taucht Emma Thompson in einer etwas arg überzogenen Nebenrolle als Zoes Mutter auf, um komödiantische Beihilfe zu leisten. Obwohl Khans Drehbuch es grundsätzlich vermeidet, thematisch in die Tiefe zu gehen, schafft es Kapur, seinem Film einen gewissen Charme zu verleihen, der vor allem dem lässigen Spiel zwischen James und Latif entspringt. D Pamela Jahn ¢ Start am 23.2.2023

When Zoe, a young, aspiring documentarian looks for a hook for her next project, she spontaneously thinks of Kazim, a close friend and neighbor from her childhood days who just told her that he will be having an arranged marriage.

pAcIFIcTIoN

Südsee-Paranoia

Albert Serra hat in den letzten Jahren vor allem eigensinnige Filme in historischen Settings gedreht – vielleicht noch am bekanntesten ist der morbide DER TOD VON LUDWIG XIV. Serras neuer Film PACIFICTION wirkt dagegen, als hätte ein Thriller von Alan J. Pakula (THE PARALLAX VIEW, 1974) in tropischer Hitze zu viele Mai Tais getrunken. Serras Film ist eine sehr gegenwärtige, schwüle Fantasie über den Südsee-Kolonialismus und die Atomtests in Französisch-Polynesien. In großen Kinobildern, oft in grandiosen Lichtstimmungen zu Sonnenaufgang und -untergang gefilmt, entfaltet der Film über drei Stunden ein Panorama der Paranoia in Bars, Hotels und Investitionsruinen auf Tahiti. M. De Roller (Benoît Magimel) ist der französische Hochkommissar, im weißen Anzug mit Paisley-Hemd, blauer Sonnenbrille und einer Frisur wie ein alternder französischer Popstar in den achtziger Jahren. Sein Büro scheint er im Proberaum einer einheimischen Tanztruppe zu haben. Aber De Roller ist permanent auf der Arbeit. Jede Begegnung ist eine Verbindung aus Kumpelei und Business, Verführung und Drohung. Mal muss der Rat der Einheimischen umschmeichelt werden, mal einem Priester damit gedroht werden, dass seine Kirche sich auch gut als Kulturhaus der Community machen würde. Aber De Roller hat nicht alles unter Kontrolle. Es gibt Gerüchte, dass die Atomtests auf Mururoa, die Frankreich bis 1996 durchgeführt hat, wieder aufgenommen werden sollen. Ein Marine-Admiral taucht mit Seeleuten in der Bar „Paradies“ auf. Verdächtige Geschäftsleute haben Kontakt zum Admiral. Angeblich liegt ein U-Boot ohne Positionsleuchten vor Tahiti, zu dem am Wochenende Frauen mit einem Boot gebracht werden. M. De Rollers Kolonial-Paradies geht nicht nur, wie etwa in Lucrecia Martels Film ZAMA, einem allmählichen, fauligen Verfall entgegen. Es droht die vollständige Auslöschung. D Tom Dorow ¢ Start am 2.2.2023

M. De Roller (Benoît Magimel) is the French High Commissioner on Tahiti. There are rumors that the French will resume atomic testing at Mururoa.