SPIRIT 2 – das SCB-Fan-Magazin

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DAS SCB-MAGAZIN | Ausgabe 2 | Saison 2023 / 24 | CHF 5.–

SPIRIT

FABIAN RITZMANN

EIN ENGADINER STEHT FÜR BERNS YOUNGSTER-POWER Ein Gespräch mit dem 21-jährigen Stürmer über Heimatliebe, Optimismus und Schockmomente. SC BERN FRAUEN

SCB-LEGENDEN

Sie ist Französin und Topskorerin in der Women's League: Wir stellen Estelle Duvin vor.

Zu Besuch bei Marco Bührer – der lang­ jährige SCB-Goalie arbeitet heute als ­Treuhänder.

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Editorial | SPIRIT | 3

FOKUS AUF DIE OFFENSIVE

Liebe Leserinnen und Leser Soeben sind wir in die zweite Phase der Meisterschaft gestartet. Die erste Tranche bis zur Nationalmannschaftspause im November war äusserst intensiv. Gegen Ende war offensichtlich, dass das Team physisch und mental gewisse Müdigkeitserscheinungen zeigte – was nach der kräfteraubenden Vorbereitung unter Jussi Tapola und den folgenden 21 Meisterschaftsspielen auch nachvollziehbar war. Insofern kam die Pause im bestmöglichen Moment. Zum Zeitpunkt dieses Editorials liegen wir auf Platz vier. Hätte uns jemand diesen Platz vor dem Saisonstart angeboten, wir hätten ihn angenommen. Von Beginn der Vorbereitung weg bis zur Pause im November fokussierte Jussi Tapola auf die Abwehrarbeit und die Zonendeckung in der Defensive. Nun gilt es, in der zweiten Phase bis Weihnachten die nächsten Schritte anzugehen. Diese Phase wird mehr Trainingsmöglichkeiten und weniger Spiele beinhalten. Nach dem Fokus auf die Abwehr müssen wir nun die Offensive verbessern. Die Stichworte sind: intelligentes Spiel, Präsenz im Slot, mehr Druck in der Mitte des Eisfelds. Die «Advanced Stats» zeigen, dass wir bisher offensiv ein gutes Volumen an Schüssen hatten, aber zu selten aus aussichtsreichen Positionen zum Abschluss kamen. Diese Baustelle werden wir nun bis Weihnachten bearbeiten. Ebenfalls gilt es, die «Special Teams» Powerplay und Boxplay zu verbessern. Auf diese Weise wollen wir Puzzlestück um Puzzlestück zusammenbringen, damit wir im Frühling die bestmögliche Performance abrufen können. Zum Schluss möchte ich noch etwas zur Ausländerfrage schreiben. Ich verstehe den Wunsch der Fans, dass wir über acht oder noch mehr gesunde Ausländer im Kader verfügen sollten. Aber wenn zwei gesunde

ANDREW EBBETT, GM

Ausländer überzählig sind, wie dies in den letzten Wochen häufig der Fall war, hat dies einen Einfluss auf die Chemie im Team – selbst wenn sich die Überzähligen absolut professionell verhalten. Deshalb hat die sportliche Führung samt Trainerstab im November entschieden, in dieser Hinsicht die Teamkultur höher zu gewichten als den Umstand, in jedem Spiel zwingend sechs Ausländer einsetzen zu können. Bis auf weiteres haben wir daher bewusst auf sieben Ausländer im Team reduziert, was zusätzlich den positiven Effekt hat, dass diese Spieler in einen besseren Rhythmus kommen, wovon das ganze Team profitieren wird. Vielen Dank für eure Treue. Ich wünsche euch bereits jetzt besinnliche Adventstage und nur das Beste!


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Inhalt | SPIRIT | 5

3 Editorial von Sportchef Andrew Ebbett – Fokus auf die Offensive 4 Sponsorenboard Saison 2023/24 Herzlichen Dank an sämtliche SCB-Partner 6

Fabian Ritzmann Der Engadiner erzählt im Interview, weshalb Bern für seine Entwicklung der ideale Ort ist

12

Fan-Talk: «Bärerundi» Die erste «Bärerundi» ging über die Bühne – die SCB-Protagonisten diskutierten mit den Fans zu aktuellen Themen

14 «Sag mal …» SCB-Goalie Adam Reideborn stellt sein Heimatland Schweden vor 16

Fan-Zone Die Choreographien der SCB-Fans sind jeweils besondere Highlights – ein Blick hinter die Kulissen

22 «Meine TOP 4» Joël Vermins Legenden – von seiner Ehefrau Jasmin bis Roger Federer 24

SC Bern Frauen Sie ist Französin und Topskorerin in der Women's League: Wir stellen Estelle Duvin vor

28 Pilotprojekt Talentcampus Wie aus einer Idee ein Leuchtturm werden könnte

FAN ZONE FAN-ZONE

INHALT

Titelbild: Fabian Ritzmann Foto: Reto Fiechter

31

Poster: Marco Lehmann

32 SC Bern Frauen – Teamposter Saison 2023/24 36 Die Berner beim EHC Basel Wir haben die SCB-WG am Rheinknie besucht 42 Erfolgreicher Start im Obstberg Wir stellen die Bewohner des SCB HOME OF TALENTS vor 46 SCB Future Die GVB Privatversicherungen AG unterstützt die Hockeyschule Bern 48

SCB-Legenden Zu Besuch bei Marco Bührer – der langjährige SCB-Goalie arbeitet heute als T ­ reuhänder

52 Serie «Eisblicke» Speaker Gerhard Ryser gibt Einblick in seine Arbeit 54 Sportgastro Ein Blick ins Herz der SCB-Gastronomie 58

Splitter

60 Kolumne Denis Jeitziner Ein Querschnitt der Rivalitäten 62 SCB Eishockey AG Organisation, Adressen, Impressum 63 Jüres Corner Fundstücke aus der SCB-Geschichte


6 | SPIRIT | Fabian Ritzmann

«BERN IST FÜR MEINE ENTWICKLUNG DER IDEALE ORT» Er ist 21 Jahre alt, 191 cm gross, Eishockeyspieler und Optimist, stolzer Engadiner und verkörpert die Youngster-Power beim SCB. Ein Gespräch mit Fabian Ritzmann über positive Emotionen und Schockmomente von Biasca bis Bern.

Text: Reto Kirchhofer Fotos: Reto Fiechter, Tom Hiller

Fabian, du warst vor einigen Jahren Teil der Doku-Serie «Morgen sind wir Champions» auf SRF. Was bist du heute?

Noch kein Champion (lacht). Mein Ziel ist es, in den nächsten zweieinhalb Jahren mit Bern den Meistertitel zu holen – dann werde ich effektiv «morgen» Champion sein. Der Begriff «Champion» bezieht sich in der Doku-Serie auch auf das Ziel, seinen Traum zu verwirklichen. Hast du dieses Ziel erreicht?

Mein Traum war es, vom Eishockey leben zu können. Das ist nun der Fall. Aber natürlich möchte ich mehr erreichen, mich verbessern, in allen Bereichen das Maximum herausholen und ein richtiger Champion werden. Das Schweizer Fernsehen hat dich als 18-Jähriger im Training, in der Ausbildung, bei den Zusammenzügen der Nachwuchs-Nationalteams und im Privaten begleitet. Hattest du kein Problem damit?

Es war cool (lacht). Ich habe es als Erlebnis betrachtet, als etwas Spezielles. Und mein Zuhause, Scuol, das Engadin, habe ich gerne gezeigt. Ich bin stolz auf meine Herkunft. Neben Scuol sah man dich auch in Biasca, wo du von 2020 bis 2022 für die Ticino Rockets gespielt hast. Kaum Zuschauer, kein Charme – klingt undankbar. War es das auch?

Nein, es war eine Riesenfreude (lacht). Ich unterschrieb in Davos meinen ersten Rookie-Vertrag und durfte bei den Ticino Rockets in der zweithöchsten Liga erstmals im Männereishockey spielen. Klar, es gibt dort kaum Fans, aber wir hatten ein junges, hungriges Team. Ich konnte in Biasca stark profitieren. Zudem spreche ich Italienisch, meine Mutter ist Italienerin – okay, Südtirol, aber das ist auch Italien (lacht) – entsprechend hat das auch in dieser Hinsicht gepasst. Also fühltest du dich als junger Spieler dort nicht verloren?

Nein, es war sportlich und menschlich eine Chance und ein wichtiger Baustein für meine Karriere. Wie du bereits erwähnt hast, ist das Engadin dein Zuhause. Dein Stammclub ist der Club da Hockey Engiadina. Mit 13 Jahren hast du dort bereits in der U20 gespielt. Wie kam das?

Allzu viele Spieler hatte und hat es dort ja nicht (lacht). Mein Bruder Sandro, er ist vier Jahre älter, brachte mich zum Eishockey. Ich hatte auch wegen ihm sehr früh Freude daran, mich mit Älteren zu messen. Als ich dann zu Davos wechselte, wollte ich weiterhin bei Engiadina

aushelfen und konnte dort mit den ältesten Junioren auf Regionalstufe spielen. Inwiefern hast du früher von deiner Grösse profitiert?

Im jungen Alter und in regionalen Ligen war die Grösse von Vorteil, da habe ich dank der Robustheit im Vergleich weniger Skills und Technik benötigt. Aber je weiter du kommst, desto stärker merkst du, dass Grösse allein nicht reicht. Entsprechend habe ich an anderen Aspekten gearbeitet. Nun bin ich in der National League, und mein Körper ist nach wie vor eine Stärke meines Spiels. Deshalb bin ich dankbar, habe ich vom Chef da oben meine Grösse gekriegt. Dein Bruder spielt noch immer bei CdH Engiadina, die Familie lebt in Scuol. Die Verbundenheit ist nach wie vor eng – trotz der Distanz zu Bern.

Bern ist eine sehr schöne Stadt und für mich das zweite Zuhause. Zuerst dachte ich: «Uh, Hauptstadt, stressig.» Aber die Mentalität ist ähnlich wie im Bündnerland: familiär, sympathisch, stressfrei. Das geniesse ich. Doch meine Heimat ist Scuol. Ich gehe immer gerne dorthin zurück, selbst wenn ich dafür viereinhalb bis fünf Stunden Autofahrt benötige. Ich

Zuerst dachte ich: ‹Uh, Hauptstadt, stressig.› Aber die Mentalität ist ähnlich wie im Bündnerland: familiär, sympathisch, stressfrei. Das geniesse ich.



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Fabian Ritzmann | SPIRIT | 9

mag es sehr, die Familie zu treffen, bei den Grosseltern vorbeizuschauen. Das ist mir wichtig.

ist nahe am Französischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen. Entsprechend kann ich profitieren.

Du hast deine Familie und deine Grosseltern sogar auf einem Tattoo auf dem rechten Unterarm verewigt.

Wie schwierig war es für dich als 15-Jähriger Scuol und das Engadin in Richtung Davos zu verlassen?

Genau. Die beiden Würfel stehen symbolisch für meine Grosseltern, weil ich mit ihnen immer Yatzy/Knubbel spiele. Meine Grosseltern tun das hauptberuflich und sind entsprechend stark (lacht). Die Augen auf den Würfeln symbolisieren die Geburtsdaten meiner Eltern, meines Bruders und mir.

Das Engadin ist gemütlich, du bist abgeschottet. Aber ich wollte schon immer rausgehen und die Welt entdecken. Gut, Davos ist nun nicht gerade die Welt (lacht), aber war doch etwas Neues. Ich habe es genossen, es kamen auch junge Spieler aus Chur, Lenzerheide, dem Prättigau, wir hatten eine gute Gruppe. Doch als ich nach der ersten Euphorie realisierte, dass ich vielleicht erst mit 40 Jahren wieder fix zurück ins Engadin gehen und wohnhaft sein werde, hat mich dieser Gedanke beschäftigt.

Zu deiner Heimatliebe gehört auch, dass du Rätoromanisch sprichst. Ist es dir ein Anliegen, dass «Il rumantsch», unsere vierte Landessprache, nicht verschwindet?

Ein Freund von mir studiert in Bern und gibt jeden Montag Lektionen in Rätoromanisch. Diese Sprache gilt es unbedingt zu bewahren. Bin ich in Scuol, spreche ich mit meinem Vater, meinem Bruder und der Grossmutter fast ausschliesslich Rätoromanisch. Ich bin dankbar, wurde mir diese Sprache gelehrt. Sie stammt aus dem Lateinischen,

Als Jungspund beim HCD bist du in den Pre-Playoffs 2021 gegen Bern zum Einsatz gekommen. Wie war diese Erfahrung?

Wir hatten Saisonende mit den Ticino Rockets, der HCD beklagte Ausfälle, so stand ich plötzlich im Team. Es war eine coole Erfahrung, ich versuchte, als Flügel in der vierten Linie Gas zu geben. Lei-

Ich bin dankbar, habe ich vom Chef da oben meine Grösse gekriegt. der hat es für uns knapp nicht gereicht. Tomi Karhunen im SCB-Tor war überragend, er hat alles gehalten und uns zur Verzweiflung getrieben. Als junger Bündner den Durchbruch beim HCD schaffen – das klingt nach einer schönen Geschichte. Weshalb hast du dich als 20-Jähriger für den Wechsel nach Bern entschieden?

Ich habe mich bereit gefühlt, mir in der National League einen Platz zu erkämpfen. Bern gab mir diese Chance, eröffnete mir im Gespräch Perspektiven. Und wenn Bern anfragt, der grösste Club in Europa mit diesen Fans, dann kannst du dich doch nur freuen (lacht). Was wichtig war: Die Verantwortlichen beim SCB hielten, was sie im Gespräch erwähnt und in dem Sinn auch versprochen hatten. Ich kriegte eine gute, faire Chance und konnte mich ins Team kämpfen.


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Fabian Ritzmann | SPIRIT | 11

Du kennst Joshua Fahrni aus gemeinsamen Zeiten in den Nachwuchs-Nationalteams bestens. Ihr seid eng befreundet. Nun hat Fahrni entschieden, seine Karriere in Langnau fortzusetzen, während du deinen Vertag in Bern um zwei Jahre verlängert hast. Habt ihr euch bei der Entscheidungsfindung ausgetauscht?

Wir sind sehr gute Freunde und haben offen darüber gesprochen. Josh weiss, was er will. Ich weiss, was ich will. Eishockey ist ein Kommen und Gehen, jeder muss für sich abwägen, was für seine Karriere der beste Weg ist. Weshalb ist der SCB für dich zumindest bis Frühling 2026 der beste Weg?

Die kommenden zwei Jahre sind für mich sehr wichtig, in dieser Zeitspanne will ich grosse Entwicklungsschritte tätigen. Bern ist für meine Entwicklung der ideale Ort. Es ist ein Privileg, vor so vielen Fans zu spielen. Du MUSST ihnen etwas

bieten – das muss nicht immer ein Sieg sein, aber zumindest voller Einsatz in jeder Partie. Entsprechend erachte ich das Publikum beim SCB als Motivation. Und: Ich fühle mich wohl im Team. Mir passt die Arbeit des Trainerstabs, mir behagt das System von Jussi Tapola, und ich habe Spass an der Rolle, die vierte Linie als Center zu führen. Ich will jeden Tag mein Bestes geben, damit auch die Verantwortlichen und die Fans in Bern Spass an mir haben. Spass ist ein gutes Stichwort. Wer mit anderen Leuten über dich spricht, hört häufig Wörter wie «Spass», «positiv», «locker». Entspricht das deinem Charakter?

Ich bin ein Optimist, ein Positivdenker; einer, der gerne spricht und es gut haben will mit den Leuten. In Davos habe ich auf der Geschäftsstelle des HCD das KV absolviert. Ich habe in dieser Zeit

Beim KV auf der Davoser Geschäftsstelle habe ich häufiger gesprochen als gearbeitet. häufiger gesprochen als gearbeitet – aber stets versucht, die Mitarbeitenden mit guten Worten zu unterstützen (lacht). Dein Optimismus wurde 2020 auf die Probe gestellt, als du in Biel einen Schockmoment erlebt hast und dein Herz nicht mehr rhythmisch schlug. Wie blickst du auf diese Erfahrung zurück?

Die ganze Saison lief blöd. Zuerst fiel ich wegen einer Hirnerschütterung aus, war wochenlang im Bett. Später spielten wir mit der Davoser U20 in Biel, bereits beim Aufwärmen spürte ich, wie hoch der Puls war, wie stark das Herz raste. Nach dem Startdrittel waren die Herzrhythmusstörungen noch stärker. Ich kriegte es mit der Angst zu tun, blieb in der Garderobe, der Puls ging nicht mehr runter. Keine Ahnung, was da in der Brust für eine Disco lief. Wie ging es weiter?

Ich wurde ins Krankenhaus geführt. Als ich aufstand, um auf die Toilette zu ­gehen, war der Puls auf 170. Erst am ­Folgetag schlug das Herz wieder normal. Ich absolvierte viele Tests, alles Mögliche wurde untersucht. Aber ich weiss bis heute nicht, was der Grund war. Diese Erfahrung hat mich geprägt, weil ich mich mit der Frage beschäftigte: «Was, wenn du nie mehr Sport treiben kannst?» Zum Glück habe ich seither keine Probleme mehr. Welche Ziele hast du dir mit Bern gesetzt?

Wir werden alles daransetzen, so erfolgreich wie möglich zu spielen. Ich möchte mich in allen Bereichen entwickeln und verbessern, dies stets mit dem Ge­ danken, dass ich dem Team noch mehr helfen kann, wenn ich individuell ein ● besserer Eishockeyspieler werde.


12 | SPIRIT | Fan-Talk «Bärerundi»

SCB-BÄRERUNDI Am 15. November fand in der Oldies Bar der PostFinance Arena eine Premiere statt: Die erste «Bärerundi» ging über die Bühne. Die angemeldeten Gäste konnten zusammen mit den SCB-Spielern Simon Moser und Joël Vermin, dem Headcoach Jussi Tapola, SCB COO Pascal Signer und dem Fanvertreter Koni über aktuelle Themen in gemütlicher Atmosphäre diskutieren. Text: Dina Benetik Fotos: Tom Hiller

Mitte November war es soweit. Das neue Format der «Bärerundi» feierte in der Oldies Bar Premiere. Neben der Podiumsdiskussion zwischen SCB-Spielern

und -Staff hatten die angemeldeten Fans die Möglichkeit, sich aktiv in die Gespräche einzubringen und ihre Fragen rund um den SCB den Akteuren im kleinen und gemütlichen Rahmen direkt zu stellen. Wie im Eishockey ist auch die «Bärerundi» in drei Drittel aufgeteilt, von de-

nen jedes Drittel einem Thema gewidmet ist. Gestartet wurde mit einer sportlichen Zwischenbilanz. Der Headcoach Jussi Tapola führte aus: «Es gibt viele Dinge, die bereits gut laufen. Jedoch müssen wir weiterhin an der Konstanz arbeiten. Es gab einige Spiele,


Fan-Talk «Bärerundi» | SPIRIT | 13

DIE «BÄRERUNDI» SOLL DEN DIALOG ZWISCHEN DEN FANS UND DEN SPIELERN SOWIE DEM SCB FÖRDERN. DIE GLÜCKLICHEN GESICHTER DER TEILNEHMENDEN BESTÄTIGEN, DASS ES EIN FORMAT IN DIESER ART BRAUCHT.» PASCAL SIGNER, COO

die wir hätten gewinnen können, wenn wir über 60 Minuten konstant gespielt hätten.» Fanvertreter Koni ergänzte, dass auch bei der Stimmung im Stadion eine gewisse Konstanz fehle und er es als Stimmungsmacher auf der Stehrampe manchmal schwierig habe. Dies bot den perfekten Übergang zu Drittel Nummer 2 – dem Stadion. Im zweiten Drittel wurde nicht nur über die allgemeine Gefühlslage auf der Stehrampe diskutiert, sondern auch über die traditionsreiche PostFinance Arena im Allgemeinen. Auch die Gäste im Publikum brachten sich aktiv in das Thema ein. Eines war schliesslich für alle klar: Sollte es zu einem neuen Sta­ dionbau kommen, ist es wichtig, die Stehrampe, das Kult-Element des SCB, in das neue Stadion zu transportieren, in welcher Form auch immer. Das letzte Drittel widmete sich den Fans und ihren generellen Anliegen und Fra-

gen. So wurde nicht nur der Headcoach Jussi Tapola über die aktuelle Goaliesituation ausgefragt, sondern auch der Fluch des Penaltyschiessens wurde angeregt diskutiert. Anschliessend wurde die ­Runde nochmals geöffnet und die Gäste hatten die Gelegenheit, ihre Fragen und Anliegen losgelöst von den drei Themen der Drittel den beteiligten Akteuren zu stellen. Themen wie das Tragen eines Hals­schutzes nach dem tragischen Unfall in England fanden ihren Platz. Anschliessender Spaghettiplausch Auch beim anschliessenden Spaghettiplausch wurde an den Tischen zusammen mit den SCB-Spielern und -Staff noch lange angeregt über verschiedene aktuelle Hockeythemen rund um den SCB diskutiert. Und aufgepasst – die Fans dürfen sich freuen. Die nächste ● «Bärerundi» findet im Januar statt.

DURCH DIE «BÄRERUNDI» KÖNNEN WIR JEDEM EINZELNEN EINE STIMME GEBEN UND JEDEN BERÜCKSICHTIGEN, DER EIN ANLIEGEN ODER FRAGEN AN UNS HAT. ICH BIN VON DER ERSTEN AUSGABE UND DEN GESPRÄCHEN SEHR POSITIV ÜBERRASCHT.» SIMON MOSER, CAPTAIN


14 | SPIRIT | Sag mal…

«HALLO ADAM» «HEJ ADAM» Welches schwedische Gericht muss man probiert haben?

Du bist in Stockholm geboren. Was zeichnet die Stadt aus?

Was ich besonders gerne esse, ist Toast Skagen. Er setzt sich zusammen aus einer Scheibe Toast und einer Kombi­ nation aus Garnelen, Zwiebeln und einer leichten Sauerrahmsauce. Das ist mein absolutes Lieblingsessen und es fehlt mir sogar, wenn ich ausser­ halb Schwedens bin, da es im Ausland nur selten zu finden ist.

Etwas, das die Stadt Stockholm aus­zeichnet, ist ihre Lage auf 14 Inseln, die durch Brücken miteinander ver­ bunden sind. Dadurch entsteht eine enge Verbindung zur Natur, was mir sehr gefällt. Die Gebäude in der Innenstadt gefallen mir ebenfalls sehr, da die meisten schon sehr alt sind. Vor allem im Sommer ist es sehr schön, in der Stadt zu sein.

Wer ist deiner Meinung nach der berühmteste schwedische Sportstar? Ich denke, Zlatan Ibrahimovic ist international der bekannteste Sport­ star. Während seiner Fussballkarriere hat er nahezu alles erreicht, was ein Fussballer erreichen kann. Ibrahimovic spielte in allen europäischen Top-Ligen und konnte in allen Ligen Titel gewin­ nen. Meiner Ansicht nach ist er der bekannteste schwedische Sportler.

Hast du einen LieblingsSong aus Schweden? Es gibt einen schwedischen Rapper namens Einár, dessen Lieder ich oft höre. Er rappt in Schwedisch, deshalb ist er ausserhalb von Schweden kaum bekannt. Leider verstarb er vor zwei Jahren auf tragische Weise. Ein Lieblingslied habe ich nicht, da ich meistens seine Alben höre, beispiels­ weise vor einer Trainingseinheit.


Welcher Ort in Schweden ist neben Stockholm dein Lieblingsort?

Auf welchen Künstler ist man in deiner Heimat besonders stolz?

Ich verbringe meine Zeit gerne im Süden von Schweden. Besonders die Stadt Båstad gefällt mir sehr gut. In Båstad findet jedes Jahr ein Tennis­ turnier statt, welches ich besuche, wenn es meine Zeit erlaubt. Die Stadt ist nicht sehr gross, sie hat etwa 5 000 Einwohner und liegt am Wasser. Ich verbringe oft meine Sommerferien dort.

In Schweden ist man vor allem auf ABBA stolz. Ich denke, sie sind die bekannteste Band, die Schweden je hatte und sie haben die Musikwelt nachhaltig geprägt. Zu den bekann­ testen Künstlern gehört mit Sicherheit auch Avicii. Er war einer der grössten DJs seiner Zeit und hinterliess gross­ artige Songs. Seine Musik höre ich sehr oft.

Was ist der grösste Unter­ schied zwischen Schweden und Schweizern? So wie ich die Schweizer kennengelernt habe, sind sie uns Schweden sehr ähnlich. Allerdings habe ich den Eindruck, dass die Leute in Stockholm viel hektischer unterwegs sind als die Berner. Das kann aber auch an der Stadt hier liegen. Ich habe gehört, dass Bern den Ruf hat, die Dinge etwas gelassener anzugehen. Das ist etwas, was mir an Bern gut gefällt.

Was ist für dich typisch Schwedisch ? Jedes Jahr gegen Ende Juni wird in Schweden das Mittsommerfest zur Sommersonnenwende zelebriert. Das Fest hat eine lange Tradition und wird im Kreise von Freunden und Familie gefeiert, indem man um den Mittsommer­ baum tanzt. Traditionell ist auch das Basteln von Blumenkränzen. Ich feiere dieses Fest jedes Jahr mit meiner Familie und es bereitet meinen Kindern immer Freude.

Was vermisst du am meisten, wenn du nicht Zuhause bist ? Ich muss nochmals den Toast Skagen erwähnen. Ich konnte hier in der Schweiz die Zutaten dafür noch nicht finden. Abgesehen davon vermisse ich eigentlich nichts. Ich habe das Gefühl, dass die Schweiz in vielen Dingen sehr ähnlich ist wie Schweden. Deshalb fühle ich mich hier in Bern bereits wie Zuhause.


16 | SPIRIT | Fan Zone

CHOREOS – EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN Sie sehen beeindruckend aus und verzücken Spieler wie Zuschauer in der PostFinance Arena: Die Choreographien der SCB-Fans sind jeweils besondere Highlights. Doch wie entsteht eine Choreo? Und wie wird sie finanziert? Am Abend vor dem Saisonauftakt im September durften wir einen Blick hinter die Kulissen der Szene Bern werfen.

Text: Dina Benetik Fotos: Tom Hiller, Reto Fiechter

Noch ist es ruhig in der PostFinance Arena. Am 14. September, einen Tag vor dem Saisonbeginn des SCB, werden die letzten Vorbereitungen für das erste Heimspiel getätigt. Dies gilt auch für die Fanszene des SCB. Um 18:30 Uhr versammeln sich rund 20 Anhänger der Szene Bern vor der PostFinance Arena, um die Choreo für den nächsten Tag vorzubereiten. Die meisten kommen direkt von der Arbeit. «Ohne unsere vielen freiwilligen Helfer gäbe es keine Choreo. Es ist grossartig, dass sich so viele die Zeit nehmen, um zu helfen», erzählt uns der Verantwortliche für die Choreo der Szene Bern. Bis zu 60 Personen sind an einer Choreo beteiligt. Die Arbeit erfolgt auf freiwilliger Basis. Das Timing ist entscheidend Bis zu 20 freiwillige Helferinnen und Helfer bereiten eine Choreo vor einem Spieltag vor.

Nach einer kurzen Ansprache und Anweisungen wird auf der Stehrampe geklebt, erklärt und koordiniert. «Eine gute Vorbereitung im leeren Stadion ist das A und O für eine gelungene Choreo. Morgen vor dem Spiel müssen alle wissen, was sie zu tun haben. Mit den Zuschauern auf der Stehrampe haben wir keine Chance, noch kurzfristige Änderungen vorzunehmen.» Die Choreo am 15. September stellt eine besondere Herausforderung dar: «Wir haben ein Spruchband und einen Halbkreis mit einem Motiv gebastelt. Das endgültige Choreobild entsteht jedoch erst beim Puckeinwurf.

Dann werden die Konfetti-Shooter abgefeuert. Das Timing ist entscheidend für das perfekte Bild.» Die Grundlage für eine Choreo Doch wie entsteht eigentlich das Sujet der Choreos? Der Verantwortliche der Szene Bern erzählt: «Zuerst müssen wir klären, welches Ziel wir mit unserer Choreographie verfolgen. Wollen wir einen Spieler ehren? Soll es eine Provokation gegenüber den Gegnern sein? Oder gibt es Jubiläen im Club, die wir berücksich-

tigen möchten? Diese Fragen müssen in der Szene zuerst beantwortet werden. Eine Gruppe von acht bis zehn Personen sammelt anschliessend Ideen und der erste Entwurf wird erstellt. Im Plenum wird der Entwurf besprochen und Optimierungen werden vorgenommen. In der Regel sind wir uns schnell einig.» Die ersten Vorbereitungen finden schon in Sommer statt Sobald der Entwurf für die Mehrheit stimmt, beginnt der aufwändigste Teil


Spenden Möchtest du einen Beitrag für die nächste Choreo spenden? Scanne den QR-Code und spende jetzt ganz einfach über Twint in die Choreo­kasse. Die Szene Bern und Curva Berna freuen sich über jede Spende.


18 | SPIRIT | Fan Zone



GUMPE MÖÖGGE


Neue Fanfahne

der Choreo: das Basteln. Das Fertigstellen der Choreos kann zwei bis drei Wochenenden in Anspruch nehmen. «Wir versuchen jedes Jahr, die geplanten Choreographien bereits im Sommer zu gestalten, wenn unsere Mitglieder Zeit haben und das Wetter mitspielt.» Das Basteln findet im Sommer oft draussen oder in grossen Hallen statt, da viel Platz benötigt wird. Die Motive werden mithilfe eines Beamers Abschnitt für Abschnitt an die Wände projiziert, sodass sie auf den Kunststoffbahnen nachgezeichnet werden können. Spenden helfen bei der Finanzierung Der gesamte Prozess, angefangen bei der Idee bis zur Umsetzung am Spieltag,

Diese Saison wurde bezüglich Fanfahne eine neue Ära eingeläutet. Die bekannte Fanfahne, die vor dem Spiel beim Berner Marsch hochgezogen wird, wurde auf die Saison 2023/24 ersetzt. Die SCB-Fans konnten bis Anfang Juni Vorschläge für das neue Sujet einreichen. Über das finale Sujet wurde auf den Social-Media-Kanälen des SCB abgestimmt. Die neue Fahne mit einer Grösse von 20 x 40 Metern wurde am Tag vor Saisonbeginn von den Fans in Empfang genommen.

erstreckt sich über mehrere Wochen. In Situationen, in denen es schnell gehen muss, wie beispielsweise in den Playoffs, kann man eine Choreo auch innerhalb von zwei Wochen auf die Beine stellen. Vorausgesetzt, dass sich viele Helfer melden, um an der Choreo mitzuarbeiten. Ein weiterer wesentlicher Faktor in diesem Prozess sind die Spendengelder, die sie für die Choreos erhalten, da eine Choreographie bis zu 5000 Franken kosten kann. Hierbei sind die Arbeitsstunden der Fans nicht eingerechnet, da die Arbeit auf freiwilliger Basis basiert. Ein grosser Teil der Finanzierung erfolgt durch Becherspenden bei Heimspielen.

Zurück in der PostFinance Arena. Nach etwa 90 Minuten ist die Choreo für den Saisonauftakt fertig vorbereitet. Auch am Spieltag läuft alles wie geplant, und Spieler sowie Zuschauer können das vollendete Choreo-Bild beim Puckeinwurf bestaunen. Umso erfreulicher, kann der SCB den Saisonauftakt gegen den Lausanne HC mit 4:1 gewinnen. ●

Anlieferung der neuen Fan-Fahne: Martin Wenger, Head of Events Pesche Bischoff, Simon Glutz , Miriam Iseli (beide Fanbeauftragte) und Stefan Egger


22 | SPIRIT | Meine TOP 4

JOËLS LEGENDEN In der neuen Rubrik «Meine Top 4» erzählt der Stürmer Joël Vermin von vier Personen in seinem Leben, welche er bewundert und ihn beeinflussen.

1

JASMIN VERMIN Jemand, der zu meinen Legenden in meinem Privatleben gehört, ist meine Frau Jasmin. Was sie zuhause tagtäglich mit den drei Kindern leistet, ist unglaublich, und ich schätze es sehr. Man kann es sicherlich als eine Heldentat bezeichnen, denn sie bewältigt die vielfältigen Aufgaben des Familienlebens mit einer bewundernswerten Stärke. Deshalb ist sie meine Nummer 1.

2

PATRIK JULIN Wer mich während meiner Zeit bei den SCB-Junioren sehr beeindruckt und beeinflusst hat, ist Patrik Juhlin. Als er als Import-Spieler zum SCB kam, befand ich mich in der Phase, in der ich verstanden habe, was es bedeuten könnte, ein Eishockeyprofi zu werden. Damals war ich etwa 12 Jahre alt, und Patrik sah ich als mein Vorbild.

3

RENATO «TOTO» TOSIO Jemanden, den ich im SCB-Umfeld nicht vorstellen muss, ist Toto. Schon als kleiner Junge war ich ein grosser SCB-Fan, und er war ein Spieler, zu dem ich auf­ geschaut habe. Schließlich hat Toto in Bern eine ganze Generation geprägt. Auch seinen legendären Tosio-Sprung nach dem Spiel fand ich immer extrem cool. Er ist nicht nur eine SCB-Legende, sondern gehört auch zu meinen Legenden.

4

ROGER FEDERER Ich glaube, bei Roger Federer muss ich nicht darauf hinweisen, was ihn zu einer Legende macht, da seine Erfolge für sich sprechen. Es ist beeindruckend, wie er den Tennis-Sport nachhaltig geprägt hat und gleichzeitig neben dem Platz die reine «Coolness» und «Swissness» verkörpert hat. Ich denke, wenn man international an die Schweiz denkt, ist man schnell bei Roger Federer, weil er die ganze Nation verkörpert hat. Dies bringt einen hohen Druck mit sich, dem er jahrelang standgehalten hat. ●

M


Joël Vermin | SPIRIT | 23

Foto: imago/Kyodo News

MEINE TOP 4


24 | SPIRIT | SC Bern Frauen

ESTELLE DUVIN, DER INBEGRIFF VON FRANZÖSISCHER POWER Die aktuelle Top-Scorerin des SC Bern, Estelle Duvin, ist nicht nur eine hervorragende Offensivspielerin, sondern ergänzt die Mannschaft mit ihrer aufgestellten Persönlichkeit. Sie spricht über ihre Karriere, ihre Stärken und wie sie die Zukunft des Frauenhockeys sieht. Text: Anic Marchand Fotos: Samuel Stähli

Temperamentvoll, kompetitiv und immer aufgestellt – so beschreibt sich Estelle Duvin in drei Worten. Die 26-jährige aus Coudekerque-Branche, ein kleines Städtchen an der Grenze Belgiens, hat durch ihren grossen Bruder die Leidenschaft für Eishockey entdeckt. Als kleines Mädchen übte sie sich zunächst in Gymnastik, doch die Turngeräte wurden bald mit Schlittschuhen und Stock ersetzt. «Ich wollte wie mein grosser Bruder sein. Wir pushen uns gegenseitig

und sind immer im Wettstreit, wer der bessere von uns beiden ist.» Sie mag es nicht zu verlieren, was durch ihren starken Charakter zum Ausdruck kommt. Im Laufe des Gesprächs kommt eine wei­ tere Facette zum Vorschein: eine humorvolle und lebensfreudige Art, die ­ansteckend wirkt. Der Spagat zwischen der Studenten- und Hockeywelt Schule und Hockey zusammen zu jonglieren, lernte sie bereits in ihren frühen Jahren. Mit ihrem Maturaabschluss ver-

liess sie Frankreich, um an der Universität von Montréal Psychologie und Soziologie zu studieren. Der erste Profivertrag liess nicht lange auf sich warten: Nach ihrem Bachelorabschluss unterschrieb Estelle bei TPS Naiset in der finnischen Liga und entwickelte sich zu einer Schlüsselspielerin. Dies erkannte auch Thomas Zwahlen, ihr gegenwärtiger Coach: «Ich und mein Team haben die finnische Liga analysiert und Estelle ist uns dabei aufgefallen. Ich habe viele Videos von ihr und ihrem Spielstil gesehen und gemerkt, wie gut sie ist. Für mich war schnell klar, dass ich sie in meinem Team haben will.» Als Stürmerin bringt sie viele Stärken in die Mannschaft ein. «In den Duellen bringe ich viel Aggressivität und habe eine Angreifer-Mentalität», beschreibt Estelle Duvin, «ich spiele auf der Centerposition und bewege mich somit auf beiden Eishälften. Ich versuche jeweils der Defensive zu helfen und danach gut aus der Verteidigungszone herauszukommen, um einen Konter zu starten.» Um ihre Kreativität im Spielaufbau zu fördern, lässt sie sich gerne von NHL-Videos inspirieren. Ihr Trainer bestätigt ihre Stärken: «Estelle ist wichtig für das Team, weil sie immer positive Energie ausstrahlt, auf und neben dem Eis. Das ist für die Mitspielerinnen sehr bereichernd und motivierend.» Das erste Jahr in der Schweiz spielte


Estelle Duvin | SPIRIT | 25

In den Duellen bringe ich viel Aggressivität und habe eine Angreifer-Mentalität.

Die Sache mit der Parkkarte Thomas Zwahlen erzählt eine Episode: «Als wir noch in Thun waren, gab es Probleme mit der Parkkarte. Wir hatten zu wenig Parkplätze für die gesamte Mannschaft, es war auf jeden Fall kompliziert. Eines Tages kommt der Eismeister auf mich zu, ausser sich vor Wut. Ich wusste zunächst gar nicht um was es ging. Dann habe ich erfahren, dass zwei Spielerinnen eine Parkkarte gefunden, diese kopiert und ins Auto gelegt haben. Ihr Auto haben sie dann als offiziell ­Le­gitimierte auf einem der Parkplätze abgestellt. Dummerweise war es jener des Eismeisters. Als ich die Geschichte hörte, musste ich nicht nach den Namen fragen. Mir war sofort klar, wer eines der beiden Schlitzohre gewesen sein muss.»


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Estelle Duvin | SPIRIT | 27

­ stelle für Bomo Thun. «Es war eine kleiE ne Organisation, weniger professionell, aber mit viel Herzblut», erzählt Duvin. Auf die Saison 2023/24 wurde das Team Teil der SCB-Organisation und kleidet sich mittlerweile in schwarz-gelb-rot. Estelle erinnert sich: «Die Ankunft in Bern war für uns als Mannschaft nicht einfach. Alles war neu und professioneller. Wir brauchten etwas Zeit, um uns einzugewöhnen, doch wir wurden herzlich aufgenommen und auch seitens SCB unterstützt.» Duvin konnte sich auch in der französischen Nationalmannschaft behaupten und durch solide Leistungen einen Stammplatz ergattern. «Es spielt keine Rolle, ob Frauenhockey populär ist oder nicht. Dein eigenes Land zu vertreten und die Farben auf der Brust zu tragen, erfüllt mich mit Stolz», sagt sie. Obwohl Frankreich nicht zu den Top-Favoriten gehört, kann eine stetige Verbesserung beobachtet werden. «Das Niveau des Frauenhockeys ist beispielsweise an einer Weltmeisterschaft noch nicht dort, wo wir es gerne haben wollen. Es braucht seine Zeit, doch ich bin zuversichtlich», meint Duvin. Die Zukunft des Frauenhockeys Diese Zuversicht hat sie nicht nur was die

Weltmeisterschaft betrifft, sondern für das Frauenhockey generell: «In jedem Land, vor allem auf dem amerikanischen und europäischen Kontinent, gibt es eine positive Entwicklung. In einigen Ländern geht es schneller. In der Schweiz zum Beispiel sieht man einen klaren Unterschied im Vergleich zu den letzten Jahren. Alles wird professioneller, das Wissen erweitert sich und das Niveau steigt.» Thomas Zwahlen unterstreicht diesen Eindruck: «Ich bin vor drei Jahren ins Frauenhockey eingestiegen. Speziell auf unsere Mannschaft bezogen, kann man den damaligen Zustand mit dem jetzigen nicht mehr vergleichen. Der Fortschritt ist extrem, vom Spielerischen und professionellen Umfeld her. Mit den anderen Top-Mannschaften wie Zürich und Ambri haben wir das Frauenhockey in der Schweiz deutlich weitergebracht.» Der nächste

Schritt wäre gemäss Duvin, den Frauen das professionelle Leben als Hockeyspielerin zu ermöglichen. Beim SC Bern können die vier Ausländerinnen vom ­Hockey leben. Die restlichen Spielerinnen arbeiten mit einem 100-ProzentPensum nebenbei. «Meine Teamkameradinnen kommen am Abend müde ins Training und sollen ihre maximalen Leistungen abrufen. Das ist nicht ideal. Ihre Ferien opfern sie für das Trainingslager, statt Zeit mit der Familie zu verbringen. Wenn ich das alles beobachte, schätze ich mich als sehr glücklich ein, diese Chance zu bekommen und nicht nebenbei arbeiten zu müssen.» Sie gesteht, dass das Sportlerinnenleben dadurch erleichtert wird und Sie sich voll und ganz auf den Sport konzentrieren kann. Estelles Wunsch wäre es, dies den anderen Spielerinnen ebenfalls zu ermöglichen, und sie ist sich sicher, dass es Schritt für Schritt kommen wird. Das soll auch den kleinen Mädchen Mut machen, die eine professionelle Karriere im femininen Eishockey anstreben. Als Rat meint die Top-Scorerin: «Auch wenn du das einzige Mädchen im Club bist, hör nicht auf an deine Träume zu glauben. Arbeite weiterhin hart und glaube an dich!» ●

Auch wenn du das einzige Mädchen im Club bist, hör nicht auf an deine Träume zu glauben.


28 | SPIRIT | Talentcampus

WENN SICH MENSCHEN TREFFEN… Text: Reto Kirchhofer Fotos: Reto Fiechter

Es ist Winter 2020, als in den Garderoben der Kunsteisbahn Ka-We-De die Wege von Karin Wüthrich und Marcel Kaltenbrunner zusammenführen. Sie hat soeben eine Sitzung vorzeitig verlassen, damit sie ihr Kind pünktlich vor dem Pestalozzi-Schulhaus abholen und direkt weiter ins Kirchenfeld zum Eishockeytraining fahren kann. Nun kniet Karin Wüthrich in der Garderobe, zieht ihrem Kind die Ausrüstung an, während dieses vor dem Training noch rasch einen Happen isst. Daneben steht ­Marcel Kaltenbrunner, der seine Arbeit ebenfalls früher verlassen hat, um sein Kind abzuholen und ins Training zu bringen. Nachdem der Nachwuchs das Eis betreten hat, atmen beide zuerst durch. Danach laden sie im spontanen Austausch alles ab: Elternsein, Arbeiten, Werte, Kombination von Schule und Sport bei den Kindern, kurz: die Vereinbarkeit der Lebensbereiche. Es ist ein gewöhnlicher Montag, Hockeyschule in der Ka-We-De, für Karin Wüthrich und Marcel Kaltenbrunner aber der Anfang von etwas Aussergewöhnlichem. Drei Jahre später sitzen die Beiden im zweiten Stock der PostFinance Arena.

… oder wie aus einer Idee ein Leuchtturm werden kann: eine Geschichte von der Ka-We-De bis zur PostFinance Arena. Draussen fegt der Herbst über den Vorplatz, drinnen herrscht reger Betrieb. Wüthrich und Kaltenbrunner sitzen im Büro des Talentcampus. Gemeinsam mit den Sportschulen Feusi sind sie Teil eines Pilotprojektes, welches dafür steht, in der Talentförderung neue Wege zu gehen: mit jungen, engagierten Talenten im Zentrum, der Integration der relevanten Stakeholder und einem ganzheitlichen Konzept. Wüthrich und Kaltenbrunner haben 2022 die Firma murmuway gegründet. Aus eigener Erfahrung wissen sie um die Herausforderungen im Spannungsfeld von Beruf, Familie, Schule und Talentförderung. Genau wie die Protagonistinnen der Sportschulen Feusi, Gesamtleiterin Corinne Schmidhauser und Co-Leiterin Talentcampus Martine Adank, beide ehemalige Spitzensportlerinnen und Mütter engagierter Söhne und Töchter. Mehr als 300 Schülerinnen und Schüler der Sportschulen Feusi Alle vier sind eng in den Talentcampus in der PostFinance Arena eingebunden. Fünf Lebensbereiche wurden definiert:

Gesundheit, Persönlichkeit, Job/Talentfokus, lebenslanges Lernen und soziales Umfeld. Es ist eines der Ziele des Campus, die entsprechenden Akteure zusammenzubringen und Hilfestellungen zu bieten, um die Vereinbarkeit dieser Bereiche zu vereinfachen – oder gar erst zu ermöglichen. Die Sportschulen Feusi ermöglichen es, dass zurzeit über 300 Sportschülerinnen und Sportschüler den Campus in seiner Vielfalt erleben können. Die Teenager bringen weit über 30 Leidenschaften mit, die sie nebst der Schule mit Eifer und viel Aufwand betreiben. Sie dürfen in diesen Wochen die wunderbaren Räumlichkeiten des Campus für neue Unterrichtsformen, Erholung und mehr nutzen. Nebst der Schulund Sitzungs-Infrastruktur existieren eine Küche mit Verpflegungsmöglichkeiten, Ruhe- und Rückzugsräume sowie grosszügig Platz für spielerische und sportliche Aktivitäten – erwähnt seien etwa die Sensopro-Geräte für die Verbesserung von Koordination, Gleichgewicht und Stabilität. Die Sportschulen Feusi ermöglichen in den vielfältigen Räumlichkeiten auch neue und


Talentcampus | SPIRIT | 29

Die Co-Leitung des Talentcampus, von links: Marcel Kaltenbrunner, Martine Adank und Karin Wüthrich.

innovative Bildungsformen. Ergänzend steht murmuway für weitere Angebote, auch für und mit den Eltern oder Drittpersonen. Kurze Wege schenken Zeit Im Grundsatz will der Campus ein Ort sein, wo sich junge Menschen mit einer Leidenschaft treffen können, oft mit einem Schwerpunkt im Sport, aber aus den Sportschulen Feusi kommen auch Musikerinnen und Musiker, Tänzerinnen und Tänzer oder Künstler anderer Bereiche, welche vom erweiterten Angebot des Campus profitieren. Es ist ebenfalls ein Ort, den die Jugendlichen in der oft «leeren» Zeit zwischen Schule und Sport, respektive Schule und Kunst nutzen können. Ergänzend können sich

die Talente zwei Stockwerke weiter unten in der Sportgasto AG des SC Bern sportgerecht verpflegen. So kann der Campus viele Wege ersparen, das oft aufwändige Hin-und-Her-Fahren nach der Schule und vor dem Training fällt weg. Zu lange Wege, das ist gerade im Sport bekannt, sind der «schlimmste» Zeitfresser für Talente – und deren Eltern. Auch die Eltern sollen sich mit entsprechenden Angeboten im Campus austauschen können – und so vielleicht vermehrt ein Miteinander finden – zum Wohl der Talente. Auch SCB Future mit neuen Möglichkeiten Last, but not least ist es auch eine grosse Chance für die Spielerinnen

und Spieler von SCB Future: Für sie ist die Infrastruktur ideal, ihre Wege und Erholungsmöglichkeiten können wesentlich verkürzt und optimiert werden. Entsprechend ist auch der SCB nebst den Sportschulen Feusi und murmuway eine treibende Kraft dieses Pilotprojekts, welches von der Mobiliar (Campus) und der PostFinance (Infrastruktur) tatkräftig unterstützt wird. Die zehnwöchige Pilotphase dauert bis Weihnachten. Es ist das erklärte Ziel, die gewonnen Erkenntnisse und Möglichkeiten zu nutzen und den Campus auf eine breite Basis zu stellen und den Talenten eine langfristige Möglichkeit zu schaffen. Der Talentcampus Bern soll als Leuchtturm der Talentförderung mit einem ganzheitlichen Ansatz etabliert werden. ●

Für diese Leidenschaften schlägt das Herz der Feusi-Sportschüler Artistic Swimming, Badminton, Ballett, Basketball, Beachvolleyball, Biathlon, BMX, Boxen, Curling, Eis­ hockey, Eiskunstlauf, Fechten, Free-Ski, Fussball, Golf, Handball, Judo, Karate, Kunst­turnen, Landhockey, Langlauf, Leichtathletik, Mixed-Martial-Arts, Mod. Fünfkampf, Mountainbike, Motorsport, Pool, Billard, Pferdesport, Radrennsport, ­Ringen, Rudern, Schwim­ men, Segeln, Ski alpin, Snowboard-Cross, SnowboardFreestyle, Springreiten, Sportklettern, Sportschiessen, Synchro­nized-Skating, Tanz, Tennis, Triathlon, Unihockey, Volleyball, Wasserspringen, Wushu Die Sportschulen Feusi ermöglichen im Talentcampus auch neue, innovative Bildungsformen.


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«BERNE GUYS»: EIN


EHC Basel | SPIRIT | 37

NE WG, EIN TRAUM


Spielspass:: Nick Meile, Andri Henauer, Vincent Ryser und Santiago Näf spielen in ihrer Freizeit oft UNO.

Vincent Ryser, Andri Henauer, Nick Meile, Santiago Näf und Louis Füllemann sind beim SCB gross ge­ worden und spielen nun auch für Basel. Sie sprechen über ihren ersten Profivertrag, ihre Zeit in Basel, und sie geben Einblicke in ihren Alltag. Was dabei besonders auffällt: Sie sind nicht nur auf dem Eis, sondern auch privat ein gut eingespieltes Team. Text: Anic Marchand Fotos: Marcel Bieri

Treffpunkt ist ein ruhiges Quartier, ausserhalb der Stadt Basel. Umrundet von blauen Zonen und Schildern, welche auf ein striktes Parkverbot hinweisen, steht ein unauffälliges älteres Haus, in dem junge Profispieler des SCB wohnen. Auf dem Touchscreen der modernen Klingeln ist keiner der Namen zu finden, doch aus dem offenen Fenster des ersten Stockes sind herziges Lachen und Berner Dialekt zu hören. Ein enges und dunkles Treppenhaus führt in die Wohnung. Nach dem Klischee einer MännerWG erwartet man die Wohnung unordentlich vorzufinden, doch dem ist nicht so. Die Kuscheldecke ist sorgfältig auf dem Sofa zusammengelegt, die Stühle sind in einem regelmässigen Abstand zum Tisch geschoben und die Küche ist in einem tadellosen Zustand. Nach dem Motto «Ordnung ist das halbe Leben» bestätigt Louis Füllemann, dass in der WG immer eine gewisse Sauberkeit und

Ordnung herrscht. Zum Zeitpunkt des WG-Besuchs war Füllemann für Bern im Einsatz. Die Wohnung ist wenig möbliert, doch mit dem Notwendigsten ausgerüstet. Die neuste Anschaffung ist eine Kaffeemaschine, auf die die Jungs besonders stolz sind. In einer Ecke des Wohnzimmers steht ein geschmückter, künstlicher Weihnachtsbaum. «Wir haben das ganze Jahr Weihachten», meint Vincent Ryser lachend. Dieser dient nicht nur als einziges Dekorationsstück in der Stube, sondern auch als zweite Lichtquelle. Bei der Wohnungstour fällt auf, dass jede Zimmertür weit offen ist. «Uns ist es wichtig, dass nicht jeder in seinem Zimmer bleibt und für sich ist. Wir wollen keine Zweck-WG sein», sagt Santiago Näf. Andri Henauer, der zwar nicht mehr Mitbewohner dieser WG ist, dennoch viel Zeit mit seinen Teamkameraden verbringt, betont die Besonderheit der gemeinsamen Zeit. «Wir kennen viele WGs und in keiner ist ein solcher Zusammenhalt zu finden wie in dieser. Es wird immer seltener, weshalb ich die-

se enge Freundschaft untereinander sehr schätze und geniesse.» Der erste Profivertrag Nicht nur die Freundschaft, verbindet die fünf Nachwuchsspieler des SCB, sondern auch die Tatsache, dass sie in Bern unlängst ihren ersten Profivertrag unterzeichnet haben. «Als junger Spieler den ersten Profivertrag zu unterschreiben, ist ein riesiges und unbeschreibliches Gefühl. Man arbeitet jeden Tag hart dafür», sagt Nick Meile, während seine Teamkameraden zustimmend nicken. «Ich denke, für uns alle ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Wir spielen seit der U15 zusammen, und dies gemeinsam zu erleben, macht den Moment umso spezieller», fügt Näf hinzu. Füllemann verbindet dieses Gefühl auch mit Stolz, denn nicht alle Junioren bekommen die Chance, bei ihrem Ausbildungsklub unter Vertrag zu stehen. Ausruhen wollen sich die frisch gebackenen Profispieler jedoch nicht, im Gegenteil. Die Motiva­ tion, besser zu werden und der Hunger nach mehr Erfolg ist dadurch gewachsen. Die Erinnerung an das erste Einlaufen in der PostFinance Arena ist bei allen noch sehr präsent. «Für Bern mit dieser Kulisse einzulaufen ist sehr speziell. Wir alle waren als kleine Kinder mit unseren ­Eltern im Stadion und haben den ‹Grossen› zugeschaut. Dies jetzt selbst als


EHC Basel | SPIRIT | 39

Louis Füllemann Teil der Mannschaft zu erleben, ist ein Traum», sagt Henauer. «Dieses Gefühl kann man kaum beschreiben, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Wenn die Fans auf der Stehrampe während dem Spiel singen und uns anfeuern, fühlt es sich an, als wäre das Stadion unter Strom», ergänzt Meile, während seine Augen beim Gedanken strahlen. Die Nervosität und der Druck vor dem ersten Auftrifft im Tempel waren gross. Auch wenn junge Spieler bei ihren ersten Einsätzen in der National League Fehler machen dürfen, haben sie hohe Ansprüche an sich selbst und wollen ihren Platz in der ersten Mannschaft bestätigen. Im Bärengraben packte die Spieler die Angst, beim Einlaufen auf dem Eis umzufallen, doch alle haben es mit Bravour gemeistert. Näf und Ryser haben eine spezielle Erinnerung an ihren ersten Auftritt vor vollem Haus im Tempel, sie liefen am NHL- Spiel gegen New Jersey als Nichtspieler ein. «Wir haben während den Commercial Breaks das Eis geputzt und wurden jedes Mal ausgepfiffen.» Was natürlich nicht mit den Junioren, sondern mit der Abneigung der Fans gegenüber den aus der NHL bekannten Werbepausen zu tun hatte. Der Moment, auf dem Eis zu stehen, bei einem ausverkauften Stadion, war für Näf und ­Ryser dennoch etwas Besonderes. Spielpraxis in Basel Als Partnerclub des SC Bern nimmt der EHC Basel eine wichtige Funktion ein für die zukünftigen SCB-Stars. Füllemann sieht viele Vorteile in dieser Zusammenarbeit. «Ich musste letztes Jahr vieles lernen und habe auch einige Fehler gemacht. Im Hinblick auf diese Saison hat mir die Spielpraxis in Basel geholfen, ein paar Schritte weiterzukommen, aus meinen Fehlern zu lernen und mich zu verbessern.» Auch Meile sieht diese Chance sehr positiv: «Für uns junge Spieler ist die Spielpraxis in Basel das Wichtigste. Es steht nichts über dem, möglichst viel Eiszeit zu bekommen. In Bern können wir das schlichtweg noch nicht, weil wir nicht bereit sind, auf diesem hohen Niveau regelmässig mitspielen zu können. Für uns ist Basel eine ideale Lösung, um Spielpraxis und Erfahrungen zu sammeln.»

Geburtstag: 30. März 2004 Grösse / Gewicht: 177 cm / 77 kg Vertrag bis: 2026

Nick Meile Geburtstag: 8. Februar 2004 Grösse / Gewicht: 191 cm / 92 kg Vertrag bis: 2026

Santiago Näf Geburtstag: 8. Juni 2002 Grösse / Gewicht: 188 cm / 88 kg Vertrag bis: 2024

Vincent Ryser Geburtstag: 13. Februar 2002 Grösse / Gewicht: 183 cm / 85 kg Vertrag bis: 2024

Andri Henauer Geburtstag: 26. März 2002 Grösse / Gewicht: 181 cm / 81 kg Vertrag bis: 2024

Teil von zwei Mannschaften zu sein bringt auch Herausforderungen mit sich. Sie sind, und fühlen sich auch dem Basler Team zugehörig – und doch sind sie die «Berne guys» oder «Bärner Giele», wie sie von ihren Teamkameraden ge-

nannt werden. Einige Teamaktivitäten zu verpassen und somit nicht gleich integriert zu sein sei normal, doch wie Füllemann es beschreiben würde: «Es ist eine Challenge, die wir als junge Spieler gerne annehmen.»


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EHC Basel | SPIRIT | 41

Ein Alltag in der WG Frühaufsteher sind die Berner-Jungs nicht, ausser das Training fängt um 8 Uhr an. Das gemeinsame Frühstück, jeder mit anderen Essgewohnheiten, steht als erstes an der Tagesordnung. Der Weg ins Stadion sowie das Einkaufen nach der Trainingseinheit werden ebenfalls gemeinsam gemacht. Am Nachmittag werden andere Verpflichtungen erledigt, sei es Schulisches, Organisatorisches oder ein Termin in Bern. Am Abend sind wieder alle beim Abendessen beisammen und lassen den Tag im Wohnzimmer mit einem Film- oder Spielabend ausklingen. «Im Sommer waren wir täglich draussen, haben im Rhein gebadet und unsere Freizeit gemeinsam verbracht», erzählt Henauer. «Wir gehen auch öfters in der Stadt käfele, nehmen ein UNO mit und spielen darum, wer die Runde zahlen muss.» Fun Facts Die Tatsache, dass die WG keinen Ämtliplan führt, überrascht wohl viele. «Wenn es etwas zu tun gibt, erledigen wir es in den meisten Fällen sofort und helfen uns gegenseitig», so Ryser. Eine einzige Regel hat die WG bestimmt: Wer kocht, wäscht

Jahresendspurt: Die WG hat schon vorweihnachtlichen Glanz erhalten.

nicht ab. Der jüngste Spieler der WG, Füllemann, gehört nicht zum Kochteam, ist dafür ein Meister im Abwaschen. «Als ich in die WG eingezogen bin, habe ich mich für den Abwasch gemeldet, somit kam es nie in Frage, ob ich das Kochen übernehmen soll.» Beruhigend ist zu wissen, dass es nicht an seiner Kochfähigkeit scheitert. «Ich könnte mir im schlimmsten Fall etwas selbst kochen» meint er lachend. Näf kann nach Aussagen seiner Mitbewohner gut kochen, hinterlässt jedoch die Küche in einem Chaos. «Ja, das stimmt leider», bestätigt er, worauf die anderen grinsen müssen. Ryser findet man weniger am Kochherd als in der Waschküche. «Er wäscht gerne», offen-

Nick Meile und Santiago Näf duellieren sich auf der Konsole.

baren seine Freunde, worauf er gesteht, dass es ihm Spass mache. Allenfalls unerwartet ist eine weitere Tatsache, nämlich jene, dass die WG sehr kostenbewusst unterwegs ist. Alle fünf wollen auf ihren ökologischen Fussabdruck achten. «Wir schauen nicht auf den Rappen genau, doch wir wollen mit einem gesunden Bewusstsein konsumieren.» erklärt Meile. Ein Klischee erfüllt die WG dennoch. Die Jungs zocken gerne, sei es mit Controller oder auf dem Handy. Das FIFASpiel gehört zu ihren Favoriten. Nach der Stippvisite ist klar: Die jungen Spieler können in Basel sportlich wie auch menschlich viel für ihre weitere Karriere mitnehmen. ●


42 | SPIRIT | SCB Future

ERFOLGREICHER START IM OB Seit Anfang August leben neun Nachwuchsspieler im neuen SCB HOME OF TALENTS. Das gemeinsame Wohnen bedeutet für die Youngsters auch eine neue Erfahrung. Sie lernen für sich selbst ausserhalb des vertrauten Zuhauses zu sorgen und den Alltag zu meistern. Text: Dina Benetik Fotos: Reto Fiechter, Fabian Hofmann

Bereits sind drei Monate vergangen, seit die neun Nachwuchsspieler im SCB HOME OF TALENTS eingezogen sind. Die Spieler im Alter zwischen 15 bis 18 Jahren teilen sich je zu zweit eine 2.5-Zimmer-Wohnung im Wohnhaus im Obstbergquartier. Vorher lebten sie zum Teil im Thurgau, in der Lenzerheide oder in Interlaken. Dank ihrer neuen Wohn­ situation, nur knapp fünf Minuten mit dem Fahrrad von der PostFinance Arena entfernt, können sie täglich mehrere Stunden an Fahrzeit einsparen. In dieser gewonnenen Zeit haben die Spieler aus den Mannschaften der U17- und U20 Elit Zeit für ihre Regeneration oder ihre schulische oder berufliche Ausbil-

«Die Betreuung der jungen Talente ist eine ­schöne Aufgabe, die Teamgeist und gegen­ seitiges Vertrauen in den Vordergrund stellt. Indem wir ihnen Unterstützung bieten, fördern wir nicht nur ihre individuelle Entwicklung, ­sondern tragen auch dazu bei, dass sie als ­Vorbilder für kommende Generationen dienen.» Michelle Zeller und Margret Spichiger, Betreuerinnen

dung. An trainingsfreien Tagen gehen die Spieler über die Wohnungen hinaus aufeinander zu und kochen gemeinsam oder spielen zusammen eine Runde Mario-Kart, wie die Nachwuchsspieler verraten.

Herausforderungen auf und neben dem Eis Für viele der jungen Spieler war der Auszug aus dem Elternhaus eine grosse Veränderung. «Am Anfang haben wir

Mitinitiant Carlo Bommes stellt den anwesenden Sponsoren beim Eröffnungs-Apéro einige der Jung-Talente vor.


HOME OF TALENTS | SPIRIT | 43

BSTBERG

die Arbeit im Haushalt ein wenig unterschätzt. Doch mittlerweile haben wir sie im Griff und uns daran gewöhnt», er­ zählen die Spieler. Betreut werden die neun Talente unter anderem durch die Betreuerinnen Michelle und Margret. Auch sie wohnen jeweils in einer ei­ genen Wohnung im Wohnhaus und sind für die Spieler da, wenn sie etwas brauchen. Unterstützung durch Sponsoren Das gesamte Projekt wäre ohne die grosszügige Unterstützung verschiedener Unternehmen und Einzelpersonen nicht möglich gewesen. Den beiden Mitinitianten Carlo Bommes und Mark Streit ist es zu verdanken, dass die Idee umgesetzt wurde. Dank der Unterstützung von 20 Sponsoren ist es möglich, den ­finanziellen Rahmen für die Eltern der Spieler bescheiden zu halten, damit ihre Kinder ihren Träumen nachgehen können. ●

Maurice Neiger

Dominic Ziegler

Geburtstag 13. März 2008 Grösse / Gewicht 170 cm / 58 kg Position Stürmer Stammverein SC Unterseen-Interlaken Beim SCB seit 2023

Geburtstag 3. April 2008 Grösse / Gewicht 179 cm / 70 kg Position Goalie Stammverein EHC Kreuzlingen-Konstanz Beim SCB seit 2023

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

Da ich mit meinem Bruder, der in der U20 Mannschaft beim SCB spielt, zusammen wohne, habe ich mich ziemlich schnell eingelebt.

Ich habe mich im Haus und generell in Bern bereits sehr gut eingelebt. Ich bin sehr dankbar, dass ich in Stadionnähe wohnen kann und so einen sehr kurzen Weg ins Training habe.

Meine Hobbys neben dem Eishockey:

Im Sommer gehe ich gerne mit meinen Freunden in die Badi oder im See baden. Als Ausgleich zum Eishockey höre ich sehr gerne Musik. Am liebsten amerikanischen Rap.

Mein Vorbild:

Früher war Elvis Merzlikins mein grosses Vorbild. Mir gefällt sein Spielstil sehr gut. Er war lange Torhüter beim HC Lugano. Nun spielt er bei den Columbus Blue Jackets.

Mein Vorbild:

Es gibt verschiedene Spieler, zu denen ich aufschaue. Zu meinen Lieblingsspielern gehört Sidney Crosby. Er ist einer der besten Eishockey­ spieler der Welt und ich probiere mir Dinge bei ihm abzuschauen.

Meine Hobbys neben dem Eishockey:

Meine Stärken im Eishockey:

Das ist mein Ausgleich zum Eis­ hockey:

Eine meiner grössten Stärken auf dem Eis ist, dass ich sehr stabil auf den Schlittschuhen unterwegs bin. Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Ich habe im August eine ZeichnerLehre in Fachrichtung Ingenieurbau begonnen. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut und ich bin dankbar, dass ich eine Sportlerlehre machen kann und die Leute im Büro mich unterstützen.

Wenn ich an einem freien Wochenende in die Ostschweiz nach Hause gehe, treffe ich mich mit meinen Freunden, um zusammen etwas zu unternehmen oder zu Gamen.

Im Car spiele ich oft mit meinen Teamkollegen Kartenspiele. An freien Tagen schaue ich Netflix. Letztens habe ich gerade die Serie «One Piece» geschaut, welche ich sehr gut fand. Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Ich bin im zweiten Jahr des Gymna­ siums in der Feusi. Nach der Matura möchte ich Architektur studieren.


44 | SPIRIT | SCB Future

Elia Imhof

Timo Hebeisen

Marvin Rötheli

Geburtstag 16. März 2005 Gewicht / Grösse 183 cm / 87 kg Position Verteidiger Stammverein EHC Basel Beim SCB seit 2023

Geburtstag 19. April 2005 Gewicht / Grösse 177 cm / 71 kg Position Verteidiger Stammverein SC Langenthal Beim SCB seit 2021

Geburtstag 11. Juni 2005 Grösse / Gewicht 185 cm / 71 kg Position Verteidiger Stammverein EV Zug Beim SCB seit 2023

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

Am Anfang war es schwierig, neben der Schule und dem Eishockey den Haushalt zu machen. Doch es geht immer wie besser und man gewöhnt sich an das Leben weg von zu Hause.

Ich habe mich hier extrem gut und schnell eingelebt. Ich verstehe mich bestens mit den anderen Spielern und unseren Betreuerinnen und im Haus herrscht stets ein gutes Klima.

Ich bin nun seit August hier in Bern und habe mich bereits sehr gut eingelebt. Ich habe vorher bereits allein gewohnt, darum ist es cool nun mit Hegi zusammen zu wohnen.

Meine Stärken im Eishockey:

Meine Stärken im Eishockey:

Meine Hobbys neben dem Eishockey:

Zu meinen Stärken im Eishockey gehört meine Schnelligkeit, die es mir ermöglicht, rasch im Spiel zu agieren und in der Defensive gut zu arbeiten. Zudem bin ich physisch stark, was mir in Zweikämpfen und beim Abschirmen des Pucks hilft.

Meine Schnelligkeit auf dem Eis und meine Technik würde ich zu meinen Stärken zählen.

Im Sommer gehe ich gerne in Zug golfen und unternehme zusammen mit meinen Freunden etwas.

Das will ich im Eishockey erreichen:

Mein Vorbild:

Ich will, wie wahrscheinlich wie jeder Spieler hier, Profi werden und arbeite jeden Tag hart daran, um dies zu erreichen.

Ein Spieler, den ich bewundere, ist William Nylander, der bei den Toronto Maple Leafs spielt. 2017 gewann er mit Schweden die Weltmeisterschaft. Dadurch bin ich auf ihn aufmerksam geworden und seither verfolge ich ihn und schaue manchmal seine Spiele.

Mein Vorbild:

Roman Josi ist für mich ein Vorbild im Eishockey aufgrund seiner herausragenden spielerischen Qualitäten. Seine Fähigkeiten als Verteidiger, seine beeindruckende Technik, sein aus­ gezeichnetes Positionsspiel und seine Fähigkeit, in entscheidenden ­ Momenten Tore zu erzielen, sind ­inspirierend. Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Momentan gehe ich noch in die ­Wirtschaftsmittelschule in Basel. Ab Februar 2024 mache ich jedoch ein Praktikum bei der Visana Krankenversicherung in Bern.

Meine Hobbys neben dem Eishockey:

Mein Ausgleich zum Eishockey sind meine Freunde und Familie. In meiner Freizeit mache ich gerne andere Sportarten, wie beispielsweise in den Sommermonaten Fussball oder ­Basketball.

Meine Stärken im Eishockey:

Ich denke, was mich am meisten auszeichnet, ist meine Spielübersicht und mein Spielverständnis.

Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Ich bin momentan im letzten Jahr meiner Ausbildung als ICT-Fachmann. Was ich nach der Lehre mache, weiss ich noch nicht. Es kommt sicher darauf an, wie es im Eishockey aussieht.

Ich besuche die Feusi und bin im zweiten Jahr der Sporthandelsschule. Nächstes Jahr werde ich dann ein Praktikum absolvieren. Darauf freue ich mich.


HOME OF TALENTS | SPIRIT | 45

Dario Hegi

Leon Neiger

Kimo Bont

Geburtstag 9. Februar 2006 Grösse / Gewicht 177 cm / 70 kg Position Verteidiger Stammverein Huttwil Falcons Beim SCB seit 2021

Geburtstag 23. Januar 2005 Grösse / Gewicht 178 cm / 79 kg Position Stürmer Stammverein SC Unterseen-Interlaken Beim SCB seit 2020

Geburtstag 27. April 2006 Grösse / Gewicht 182 cm / 78 kg Position Stürmer Stammverein EHC Lenzerheide Beim SCB seit 2023

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

So habe ich mich hier im HOME OF ­TALENTS eingelebt:

Das WG-Leben mit M ­ arvin läuft sehr gut. Manchmal ­vermisse ich es, nach Hause zu kommen und direkt etwas essen zu ­können. Mittlerweile sind wir im Kochen ziemlich gut unterwegs.

Am Anfang hatte ich ein bisschen Mühe, weil ich die Arbeit im Haushalt unterschätzt habe, aber jetzt läuft alles sehr gut und Maurice, mein ­ ­Bruder, und ich haben es im Griff.

Meine Hobbys neben dem Eishockey:

Meine Hobbys neben dem Eishockey:

Eishockey ist mein grösstes Hobby und meine Leidenschaft, welche ich auch zu meinem Beruf machen will. An freien Tagen besuche ich oft ­meine Eltern, die mit dem Auto etwas eine Stunde entfernt sind.

Ich spiele gerne Basketball und im Winter fahre ich gerne Ski, wenn ich die Zeit dafür finde. An einem freien Tag probiere ich etwas mit meinen Freunden aus Interlaken zu machen.

Nach meinen zwei Saisons allein in Finnland habe ich mich hier im HOME OF TALENTS in Bern sehr gut eingelebt. Ich finde es sehr cool mit anderen Mitspielern im gleichen Haus zu wohnen, da wir zusammen ins Training gehen können und auch neben dem Training Dinge zusammen unternehmen.

Mein Vorbild: Mein Vorbild:

Ich denke, dass ich mir von jedem Profi-Eishockeyspieler etwas abschauen kann und jeder Spieler andere Fähigkeiten mit sich bringt.

Im Eishockey verfolge ich viele verschiedene Spieler. Als mein Vorbild würde ich den ehemaligen Basketballprofi Kobe Bryant bezeichnen. Meine Stärken im Eishockey:

Meine Stärken im Eishockey:

Meine Stärken sind das Lesen des Spiels und dass ich schnelle Entscheidungen während dem Spiel treffe. Ich würde mich eher als defensiven Verteidiger bezeichnen. Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Momentan mache ich eine Lehre als ICT-Fachmann. Jetzt bin ich im dritten Lehrjahr und im Praktikum in Thun, was mir sehr gefällt.

Meine Stärken sehe ich in der Spielübersicht und beim Spiel mit der Scheibe. Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Ich absolviere eine Lehre als Logistiker und bin im zweiten von drei Jahren. Nach der Lehre möchte ich die Berufsmatur anhängen.

Meine Hobbys neben dem Eishockey:

In meiner Freizeit spiele ich gerne Golf oder gehe mit meinem Vater im Graubünden gerne auf die Jagd. Mein Vorbild:

Ein grosses Vorbild von mir ist Andres Ambühl. Als ich mit dem Eishockeyspielen angefangen habe, habe ich bereits zu ihm aufgeschaut und auch jetzt gehört er immer noch zu den besten Spielern der National League. Das mache ich in meiner beruflichen Ausbildung:

Momentan besuche ich die Feusi und mache dort eine Lehre als Kaufmann. Wir haben eine sehr coole Klasse mit vielen Eishockeyspielern und anderen Sportlern. Ich bin erst im ersten Jahr, deshalb weiss ich noch nicht, was ich nachher machen will.


46 | SPIRIT | SCB Future

HOCKEYSCHULE BERN Die Hockeyschule Bern kann seit dieser Saison auf die neue Partnerin, die GVB Privatversicherungen AG zählen. In der Hockeyschule lernen Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren spielerisch das Eishockey kennen. Text: Dina Benetik Fotos: Brigitte Münger

Seit September bieten die Vereine SC Bern Future, EHC Rot-Blau BernBümpliz, Bern 96, HC Münchenbuchsee und HC Wisle Kurse durch, um K ­ indern für das Schlittschuhlaufen und Eishockey zu begeistern. Dank dem Engagement der GVB Privatversicherungen AG konnten alle Kinder mit einem neuen Jerseys eingekleidet werden, wobei jeder Verein sein eigenes Clublogo auf der

Brust trägt. Die Kinder werden von erfahrenen Trainer­innen und Trainern in ihren ersten Gehversuchen auf dem Eis begleitet. In der Hockeyschule Bern lernen die Eis­ hockey-Schülerinnen und -Schüler von Grund auf, sich auf dem Eis zu bewegen und mit dem Puck und Stock umzugehen. Nach dem Motto «Mach mit, melde dich bei deinem Club in der Nähe», versuchen die Vereine Kinder zu animieren. Fähigkeiten im Schlittschuhlaufen werden auf dieser Stufe noch nicht ­ vorausgesetzt. Ziel dieser

Unterrichtsstunden ist, den Mädchen und Buben das Eishockey spielerisch näher zu bringen. Neben dem zweimal wöchentlichen Training bekommen die Kinder die Gelegenheit, an Turnieren ihr Können unter Beweis zu stellen. Die GVB Privatversicherungen AG als neue Naming Partnerin Seit dieser Saison ist die GVB Privat­ versicherungen AG Naming Partnerin der Hockeyschule Bern. ●

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GVB Hockeyschule | SPIRIT | 47

PostFinance Arena

Eisbahn KA WE DE

Jeweils Samstag 11.45 - 12.45 Uhr

Jeweils Samstag, 11.00 – 12.15 Uhr Jeweils Montag, 16.45 – 17.45 Uhr Alter: ab Jahrgang 2019 bis 2014

Trainingshalle

Jeweils Donnerstag 17:30 – 18.30 Uhr Alter: ab Jahrgang 2019 bis 2016 2015 und älter auf Anfrage

Kontakt: André Steiner 079 203 22 58, hockeyschule@bern96.ch Infos unter: www.bern96.ch

Kontakt: Leo Dijkstra 079 817 11 84, hockeyschule@scb.ch Infos unter: www.scbfuture.ch

«Als Naming Partnerin der Hockeyschule Bern unterstützen wir die Nachwuchsförderung in der Region. Die GVB Privatversicherungen AG will sich mit diesem Sponsoring-Engagement aktiv für das Wohlergehen und die Entwicklung der jungen Generation einsetzen. Unsere Sponsoringziele stehen im Einklang mit den Unternehmenswerten: kooperativ, erfolgsorientiert, neugierig und kompetent. Diese Werte wollen wir als Berner Unternehmen fördern und verstärken.»

Weyermannshaus

Jeweils Dienstag, 16.45 - 17.45 Uhr Jeweils Samstag, 11.45 - 12.45 Uhr Alter: ab Jahrgang 2018 bis 2013 Kontakt: Toni Isenschmid 079 761 74 57, nachwuchs@rot-blau.ch Infos unter: www.rot-blau.ch

Sandra Jordi, GVB Privatversicherungen AG

Wislepark Worb

Jeweils Samstag 10.35 - 11.45 Uhr Alter: ab Jahrgang 2019 bis ca. 2013 Kontakt: Dominique Thierstein-Slongo 079 586 98 40, eishockeyschule@hcwisle.ch Infos unter: www.hcwisle.ch

Hirzenfeld

Jeweils Samstag 10.15 - 11.15 Uhr Alter: ab Jahrgang 2019 bis 2011 Kontakt: Andreas Huber 079 702 98 03, nachwuchs@hcm-m.ch Infos unter: www.hcm-m.ch


48 | SPIRIT | SCB-Legenden: Zu Besuch bei Marco Bührer

DIENSTLEISTER IM VERTRAUENSBUSINESS Marco Bührer gehört zu jenen ehemaligen Spitzensportlern, denen der Übergang ins Leben B leicht gefallen ist. Der viermalige Meistergoalie des SC Bern ist heute mit Herzblut als selbständiger Treuhänder tätig und dem Eishockey unter anderem als TV-Experte verbunden geblieben. Text: Adrian Ruch Fotos: Reto Fiechter, Pius Koller

Es muss ein unbeschreibliches Gefühl sein, wenn Tausende nach einem Match deinen Namen skandieren, wenn du in den Playoffs mit mehreren Glanzparaden deinem Team den Sieg ermöglichst, oder wenn du nach einer langen, intensiven Saison im ausverkauften Stadion gar den Pokal in die Höhe stemmst. Marco Bührer erlebte derartige Gänsehautmomente während seiner langen Profikarriere immer

wieder. «Eishockey ist einzigartig, einerseits wegen des Kabinenlebens, andererseits, weil du dreimal in der Woche unter Hochdruck performen musst», erzählt der ehemalige SCB-Goalie und fasst seine Zeit als Profi in drei Worten zusammen: «Es war geil!» Und trotzdem stellt er fest, er vermisse das Eishockey nicht. «Ich habe eine neue Herausforderung gefunden», sagt der 44-Jährige. Die Tätigkeit als Treuhänder ist für ihn nicht nur Beruf, sondern Berufung. Der Umstieg fiel ihm insofern leicht, als er

nach Beendigung seiner Sportlerkarriere nicht bei Null beginnen musste. Denn er hatte beim SCB schon früh eine Abwechslung zum Alltag gesucht, «eine Aufgabe, bei der ich den Kopf brauchen konnte».

Aha-Erlebnis bei der Steuerberatung Als Vollprofi ohne Nebenbeschäftigung war Bührer nur bei Kloten tätig. Doch spürte er in dieser Phase bald: Die freien Nachmittage vorwiegend mit Gamen und Fernsehschauen zu verbringen, tat


Marco Bührer ihm nicht gut. Er hatte als Jugendlicher eine Maurerlehre abgeschlossen und arbeitet bis heute gern mit den Händen, doch eine körperliche Tätigkeit kam aufgrund der Belastung nicht in Frage. Das Aha-Erlebnis kam, als er, mittlerweile beim SCB unter Vertrag, einem bei einer Bank angestellten Steuerberater gegenüber sass. Dieser kümmerte sich nicht nur um das Finanzielle, sondern fragte seinen Kunden mit Weitsicht, was er später mal tun wolle. Bührer überlegte kurz und antwortete: «So etwas wie Sie.» Der Steuerberater knüpfte den Kontakt zu Pierre-Alain Rom, und kurz darauf war Bührer bei der Rom Treuhand AG zu

20 Prozent angestellt. Der Eishockeyprofi konnte sich seine Arbeit einteilen, ging aber meistens für zwei Nachmittage ins Büro – auch während der Playoffs. Seinen Leistungen sei das nie abträglich gewesen, sagt er überzeugt, «im Gegenteil». Bührer empfiehlt daher den heutigen Eishockeyprofis, sich frühzeitig mit der Zukunft zu beschäftigen, eventuell in diverse Jobs reinzuschnuppern. «Irgendwann ist es fertig mit Spitzensport; die Landung ist sicher weicher, wenn du nur schon weisst, welche Richtung du einschlagen willst.» Für den Torhüter war der Umstieg auch deshalb kein Problem, weil er in seiner letzten Saison wegen einer Fussopera-

Beim SCB trat Marco Bührer ein schweres Erbe an, wurde der Zürcher doch 2001 Nachfolger Renato Tosios. Doch der heute 44-Jährige löste die schwierige Aufgabe mit Bravour: Bis zu seinem Rücktritt bestritt der Goalie in der höchsten Spielklasse 800 Partien für die Mutzen, feierte einen Cupsieg sowie vier Meistertitel. Noch heute hält er zwei Schweizer Rekorde (95 Shutouts; 269 Minuten und 9 Sekunden ohne Gegentor). Seit sieben Jahren hängt seine Nummer 39 unter dem Hallendach. (ar)


tion nur am Anfang mittun konnte und sich danach ans Zuschauen gewöhnen musste. Seinen vierten Meistertitel erlebte er in Lugano nicht zwischen den Pfosten, sondern von der Tribüne aus. An seiner Stelle hexte der Tscheche Jakub Stepanek für die Mutzen. Während der Sportlerlaufbahn hatte Bührer nicht nur Erfahrung gesammelt, sondern sich ab 2011 auch immer wieder weitergebildet, daher konnte er bei der Rom Treuhand AG sein Pensum problemlos aufstocken. 2020 wechselte er zur Schönenberger Die Treuhänder AG, und seit dem 1. Juli 2023 ist er selbständig, wobei er bei seinem früheren Arbeitgeber ein Büro gemietet hat und ab und zu noch aushilft. Er spricht daher von einer Win-Win-Situation und sagt in Bezug auf seine zweite Karriere: «Ich bin auf Kurs.» Für die Kunden Geld sparen Begriffe wie Steuererklärung und Mehrwertsteuer-Abrechnung lösen beim Normalbürger wenn nicht gerade Albträume, dann doch ein leichtes Schau-

dern aus. Warum nicht bei Marco Bührer? Er muss lachen, als er die Frage hört. «Buchhaltung hat mich sofort fasziniert. Es geht ums Optimieren. Ich empfinde es als spannend, eine Steuerplanung über fünf, sechs Jahre zu machen und so für den Kunden Geld zu sparen.» Vier Meistertitel, 269 Minuten und 9 Sekunden ohne Gegentor, 95 Shutouts – der Zürcher hatte auf dem Eis ein Flair für spektakuläre Werte, wobei ihm logischerweise am liebsten war, wenn auf dem Videowürfel unter dem Namen des Gegners eine 0 stand. Auch heute misst sich seine Leistung daran, ob die Zahlen stimmen, einfach auf andere Art. «Ich bin gern Dienstleister, Treuhand ist ein Vertrauens-Business.» Und in dieser Hinsicht sind seine Vergangenheit respektive sein Bekanntheitsgrad sehr hilfreich. Er geniesst einen Vertrauensbonus. «Es fällt mir leichter als anderen, Kunden zu gewinnen.» Bührer berät und unterstützt vorwiegend Einzelpersonen oder KMU mit bis zu 25 Personen. Etliche seiner Klienten haben einen engen Bezug zum Eishockey.

Doch auch sonst ist Bührer seinem Sport weiterhin verbunden. So unternimmt er mit ehemaligen Teamkollegen jedes Jahr eine Kurzreise. Und beim TVSender MySports ist er als Experte tätig. Obwohl er die National League weniger intensiv verfolgt als beispielsweise Andreas Hänni und Sven Helfenstein, die sich auch hauptberuflich mit Eishockey beschäftigen, machen ihm die Analysen und Diskussionen im Fernsehstudio Spass. «Ich habe weniger Statistiken präsent, sehe dafür andere Dinge und kann die Perspektive des Goalies einbringen.» Mit Jann Billeter sei mehr Drive in die Berichterstattung gekommen, findet er. Zwei bis viermal pro Monat begibt sich der frühere SCB-Keeper nach Erlenbach ZH, um in einer Sendung mitzuwirken. In den Playoffs kommt er jeweils häufiger zum Zug. Das MySports-Mandat lässt sich gut mit seiner Haupttätigkeit vereinbaren, weil sich im Treuhandbereich vieles planen lässt. Jahresabschlüsse, Steuererklärungen und MehrwertsteuerAbrechnungen müssen zu fixen Terminen eingereicht werden.


SCB-Legenden: Zu Besuch bei Marco Bührer | SPIRIT | 51

Ich empfinde es als spannend, eine Steuerplanung über fünf, sechs Jahre zu machen und so für den Kunden Geld zu sparen.

Teure Füllfederhalter und herzkranke Kinder Bührer ist sehr vielseitig interessiert. So ist er, seit er in seiner letzten Profisaison vom SCB an einen entsprechenden Event nach Lyss entsendet wurde, Markenbotschafter von Montegrappa. Die italienische Firma stellt edle, nach Mass angefertige Füllfederhalter und Kugelschreiber her. «Zum Teil werden solche Schreiber nur einmal benutzt, für das Signieren eines wichtigen Vertrags zum Beispiel.» In der Schweiz seien schon Stifte für 80 000 Franken verkauft worden, erzählt der Olympia- und siebenmalige WM-Teilnehmer, der von einer faszinierenden Welt spricht. «Ich habe sonst nichts mit Luxus zu tun, aber so ein spezieller Stift kann schon etwas Cooles sein.» Neu ist der ehemalige Goalie Teil des von Thierry Carrel präsidierten Stiftungsrats von Corelina. Die Stiftung setzt sich für herzkranke Kinder im In- und Ausland ein. Im Stiftungsrat ebenso dabei sind die OL-Legende Simone Niggli-Luder, Nicole Loeb sowie Kardiologie Damian Hutter, der mit Bührer befreundet ist. Zudem hat der 44-Jährige ein paar Verwaltungsratsmandate, die ihm interessante Einblicke in diverse Branchen ermöglichen. Er weiss selber, dass es nicht das fachliche Knowhow ist, das ihm derartige Positionen ermöglicht. «Die Leute sind in erster Linie an meinem Netzwerk interessiert.» Aus seiner reichen Erfahrung schöpft er hingegen, wenn er sich ein paar Mal pro Jahr als Redner buchen lässt. Er hält

dann 30 Minuten bis zwei Stunden dauernde Vorträge zu Themen wie «Mentale Stärke» und «Bereit sein, wenn‘s zählt». Zuweilen tritt er auch zusammen mit Eishockeyfachmann Ueli Schwarz oder Sportpyschologe Jörg Wetzel auf. Derartige Einsätze bezeichnet er als «gute Abwechslung, aber ich forciere diesen Bereich nicht, denn das Treuhandgeschäft hat Priorität». Den ungewöhnlichsten Auftritt hatte er, als er an der 1-August-Feier seiner Wohngemeinde Vechigen die Festansprache hielt. Marco Bührer referierte über die Nationalhymnen im Sport und machte deutlich, dass er es wichtig findet, dass die Athleten mitsingen. «Die Rede hat meine Frau Sara geschrieben», gibt er zu. Ein grosses Ziel hat er noch nicht erreicht Überhaupt hat die Familie, zu der auch noch Tochter Kira und Sohn Kai gehören, im Leben Marco Bührers einen sehr hohen Stellenwert. «Es funktioniert super, weil ich zwar viel zu tun habe, mir die Zeit aber selber einteilen kann.» So arbeitet er als Treuhänder oft sehr früh am Morgen, um danach mit den Kindern Zeit verbringen zu können. Kürzlich begleiteten ihn Kira und Kai am Zukunftstag, allerdings nicht ins Büro, sondern ins Fernsehstudio. Für Kids sind Kameras und Eishockey doch noch etwas spannender als Steuererklärungen und Jahresabschlüsse. Marco Bührer hat seine zweite Karriere seit dem Rücktritt intensiv vorangetrie-

ben. Er ist mit sich und der Welt zufrieden. Und was hat er noch nicht erreicht? Das Golfspielen und das Fitnesstraining habe er bisher nicht priorisiert. Es schwebt ihm vor, in Zukunft gemeinsam mit Kai vermehrt die Schläger zu schwingen. Golf betrachtet er als ideales Vater-Sohn-Hobby. Am Tag, als seine Rückennummer in der PostFinance Arena unter das Hallendach gezogen wurde, erzählte der ExGoalie, er wolle dereinst einen Marathon absolvieren. «Das ist immer noch mein Ziel, aber du musst viel Zeit haben, um dich vorzubereiten.» Er möchte erleben, wie sich das Laufen von gut 42 Kilometern anfühlt, «denn ich bin immer gern gerannt». Er weiss, dass sich das Vorhaben bei seinem beruflichen Pensum nicht heute und auch nicht morgen umsetzen lässt. «Aber irgendwann, vielleicht, wenn ich 50 bin – oder noch etwas später.» ●

SCB Legenden In loser Folge besuchen wir für das spirit SCB-­ Legenden. Den Anfang macht Marco Bührer. Bei Redak­ tionsschluss haben beim SCB 13 ­ tatus erlangt. Deren Spieler diesen S Nummern wurden als «Retired ­Number» unter das Dach der Post­ Finance Arena gezogen und werden nicht mehr ver­ geben. Mit Beat Gerber (Nummer 2) wird am 24. ­ ­November 2023 einem 14. Spieler ­diese Ehre zuteil kommen.


Mir sueche Helde im Autag.

Florian, 37 Netzelektriker EFZ, gelernter Elektroinstallateur Nina, 27 Netzelektrikerin EFZ, gelernte Schreinerin

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«Eisblicke»: Gerhard Ryser | SPIRIT | 53

EINMAL SCB, IMMER SCB! Gerhard Ryser steht in seiner 31. (!) Saison als Speaker des SC Bern. In der Serie «Eisblicke» gibt er Einblick in seine Arbeit. Gerhard, du bist seit der Saison 1992/93 beim SCB als Speaker tätig. Was zeichnet den SCB aus?

Der SCB ist eine Herzensangelegenheit. Seit ich ein kleiner Bub bin, ist die Eishockeybegeisterung gross. Ich spiele übrigens immer noch im Senioren- und Veteraneneishockey – es ist eine Art «Fahren mit Stock». Der SCB war immer ein Bestandteil meines Lebens: einmal SCB, immer SCB! Man darf nicht vergessen: Die Tätigkeit als Speaker ist wie alle Zeitnehmeraufgaben eine Benevol-Tätigkeit. Entsprechend ist die Freude der wichtigste Bestandteil dieser Arbeit. Dabei geht es nicht nur um Spiele der ersten Mannschaft, wir begleiten von der U9 bis zur U20 Elit auch sämtliche Nachwuchsteams. Kannst du die schönste Erinnerung mit dem SCB ­benennen?

Foto: Brigitte Münger

In über 30 Jahren gibt es natürlich viele schöne Erinnerungen. Aber eine ragt heraus. Am 24. April 2010 haben wir im siebten Finalspiel gegen Servette den Titel geholt. Zum ersten Mal in der Playoff-Ära wurde der SCB zuhause Meister. Da hat die Hütte wirklich ­gebebt. Unvergesslich. Gibt es auch witzige, skurrile Erinnerungen?

Ich erinnere mich, dass ich einst während einer Drittels­ pause ein Dutzend Paralympics-Gewinnerinnen und Paralympics-Gewinner auf dem Eis hatte und diese vorstellen durfte. Plötzlich hatte ich einen «Härdöpfu» im Hals, und bei mir ging gar nichts mehr. Jubelst du innerlich, wenn der SCB ein Tor erzielt?

Etwas vom Wichtigeren bei meiner Tätigkeit ist: Ich bin besorgt, dass das Mikrofon zu ist, wenn ich nichts

­agen sollte. Was im Zeitnehmerhäuschen gespros chen wird, ist nicht immer druckreif. Ich fiebere mit dem SCB mit, aber ich sage immer: Ich bin nicht der 23. Spieler auf dem Matchblatt des SCB, meine Teamkameraden sind die Schiedsrichter. (rek)

«Eisblicke» In der neuen Serie «Eisblicke» begleiten wir in dieser Saison auf u ­ nseren ­Online-Kanälen verschiedene Protagonisten, die an Match­tagen für den SCB Grosses leisten. Dabei gewähren wir einen Blick hinter die Kulissen. In der e ­ rsten Folge haben wir Gerhard Ryser bei einem Heimspiel mit der Kamera über die Schulter geblickt. Rysers SCB-Zeit begann an der Eishockey-WM 1990 in Bern, als er die militärische Hilfe koordinierte. In der Folge kam er über die Teambetreuung zum OK-Präsidium des damaligen inter­nationalen Juniorenturniers in der Altjahreswoche. Nachdem er die Siegerehrungen «gespeakert» hatte, kam die Anfrage des SCB als Stadionspeaker. Einen speziellen Kurs besuchte Ryser nie. Das Video mit Gerhard Ryser ist hier zu finden


54 | SPIRIT | Sportgastro

EIN BLICK INS HERZ DER GASTRONOMIE Der eine zaubert Gerichte auf unsere Teller, der andere zieht im Hintergrund die Fäden – die Sportgastro AG beschäftigt Menschen in allen erdenklichen Sparten der Gastronomie: von der hochstehenden Küche bis zum Catering. Wir haben mit zwei Personen gesprochen, deren Berufe unterschiedlicher nicht sein könnten; trotz derselben Branche. Text: Republica Fotos: Sportgastro

Die Welt der Gastronomie ist reich an Geschichten, Kreativität und kulinarischer Exzellenz. Also öffnen wir die Tür zu einem Universum, in dem Jürgen Jalowitzki und Kevin Bachofner die ­ Hauptrollen spielen. Durch ihre Arbeit bei der Sportgastro verkörpern sie eine Philosophie, die Tradition und Innovation vereint, während sie gleichzeitig den ­ Nachwuchs fördern und nachhaltige Praktiken verfolgen. Die Reise in die ­Höhen eines architektonischen Juwels in Ostermundigen, in die Tiefen der Fleischkunst und in die Dynamik des Event-Caterings zeigt uns, dass in der Gastronomie Leidenschaft und Teamgeist die wahren Zutaten für Erfolg sind. Ein Sammler der anderen Art Manche sammeln Briefmarken, andere Kaffeerahmdeckel und wieder andere Haarlocken von Prominenten. Jürgen Jalowitzki hingegen sammelt Gault Millau Punkte – könnte man meinen. Denn kumuliert man die Auszeichnungen der Betriebe, in denen er in den vergangenen 20 Jahren tätig war, kommt eine beachtliche Summe zusammen. Der ­ 39-Jährige exekutiv Küchenchef des BärenTowers in Ostermundigen, ursprünglich aus Deutschland, ist mittlerweile seit 15 Jahren in der Schweiz – deren vier in den Diensten der Sportgastro. Sein Lebenslauf ist geschmückt mit bekannten Stationen wie dem Hotel Krone in Sihlbrugg oder dem Sternehaus Victoria Jungfrau in Interlaken. Dann ­

Deine Ausbildung bei Sportgastro Mit unseren Betrieben bilden wir einen Lehrlingsverbund, mit welchem wir als KMU im Kanton Bern eine Pionierrolle in der gastronomischen Lehrlingsausbildung einnehmen. Wir suchen kreative, engagierte und interessierte junge Persönlichkeiten, die sich auf eine Ausbildung in einem erfahrenen Lehrbetrieb freuen! Lehrstelle als Koch/Köchin EFZ Lehrstelle als Restaurationsfachmann/-frau EFZ

Ab Sommer 2024 Ab Sommer 2024


Sportgastro | SPIRIT | 55

wechselte er im Jahr 2019 zur Sportgastro. Seine Anfänge machte er im The BEEF Steakhouse, gleich neben dem Berner Zytglogge: «Die vertiefte Arbeit mit Fleisch war zu Beginn eine Herausforderung; das führte aber auch dazu, dass ich unglaublich viel gelernt und Neues entdeckt habe.» Jalowitzki meint damit etwa das Nose-to-Tail-Konzept der Sportgastro. Denn das Gastrounternehmen arbeitet mit vier Bauernbetrieben aus der Region zusammen, von ­denen es die Rinder exklusiv aus Muttertierhaltung bezieht – und jede einzelne Komponente des Tiers verwendet. Deshalb stehen manchmal auch ausser­ gewöhnliche oder in Vergessenheit geratene Gerichte, wie eine Rindsvariante des berühmt-berüchtigten Haggis oder Ochsenschwanzsuppe auf der Karte. Während seiner Zeit bei der Sportgastro hatte Jalowitzki die Möglichkeit, seine Ausbildung zum Eidgenössisch diplomierten Küchenchef zu absolvieren. «Die Sportgastro achtet darauf, ihre

­Mitarbeitenden durch Aus- und Weiterbildungen zu fördern», meint er dazu. Gestaltungsfreiheit dutzende Meter über dem Boden In der Region Bern darf kein Gebäude höher sein als das Münster, besagt ein ungeschriebenes Gesetz. Der Ostermundiger BäreTower, seit Ende 2021

das neuste Schmuckstück des Vorortes, unterbietet das Wahrzeichen deshalb um sechzig Zentimeter. Im neunten Stockwerk dieses höchsten Wohnhauses des Kantons befindet sich das Uma Tower Restaurant, im Erdgeschoss das Restaurant Osito – beide unter der Leitung von Jalowitzki. Der Küchenchef war von Beginn an bei der Konzeption, der Küchenplanung und der Erarbeitung von Prozessen involviert. «Ich habe während dieser Zeit viel gelernt. Schliesslich stampft man nicht alle Tage ein neues Restaurant aus dem Boden», ergänzt er schmunzelnd. Das junge und motivierte Team sowie die enge Zusammenarbeit mit primär regionalen Lieferanten entspringt deshalb seiner Feder. «Dieser Gestaltungsfreiraum ist grossartig. Dazu kommen die engen Synergien mit den anderen neun Betrieben der Kette, die alle einen anderen Fokus haben», erzählt Jalowitzki begeistert. So haben Mitarbeitende des Unternehmens die einmalige Möglichkeit, innerhalb des gleichen Arbeitgebers Erfahrungen von der Matchgastronomie bis hin zur hochstehenden Küche zu sammeln. Lernende rotieren deshalb auch ca. halbjährlich in den Betrieben: «Besonders in der Ausbildung ist es wichtig, unterschiedliche Seiten der Gastronomie zu sehen. So findet man viel besser heraus, was einem gefällt und was man später machen möchte. Das will ich, und auch die Sportgastro, unterstützen.» Bundesplatz statt Gotthardröhre Dass die Sportgastro ein fördernder ­Arbeitgeber ist, findet auch Kevin Bach­ ofner. Der 30-Jährige zieht die Fäden bei

Offene Stellen bei Sportgastro Sie möchten teil von Geschichten wie den obigen werden? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Koch / Köchin (w/m) 100 % Restaurant Arena, PostFinance Arena Stellvertretende Leitung Bankette & Events 100 % PostFinance Arena Produktionsleitung Catering 100 % 24/7 Catering & Events Mitarbeitende im Stundenlohn (w/m) Sportgastro AG Allrounder Catering (w/m) 100 % 24/7 Catering & Events Kontakt:

hr@sportgastro.ch, 031 332 56 44


Hol dir den grossartigen Geschmack. Best #TakeATaste

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Ever? Unwiderstehlicher Geschmack.


Sportgastro | SPIRIT | 57

24/7, dem Catering-Anbieter der Sportgastro. Konzepte neu denken, durch Innovation bestechen und auch «einfach mal ausprobieren» gehört für ihn zur ­Tagesordnung; schliesslich schwimmen nur tote Fische mit dem Strom. Bachofner arbeitet seit rund sieben Jahren bei der Sportgastro, zu Beginn in der Casa Buitoni (heute Swiss Black Angus Grill). Dann überkam ihn die Lust, auf dem Bundesplatz zu arbeiten – die Sportgastro erfüllte ihm diesen Wunsch, und so wurde er Teil des Catering-Teams der Kunsteisbahn vor dem Parlamentsgebäude. Dass er dadurch seinen anderen Berufsweg, Lokführer zu werden, nicht eingeschlagen hat, stört ihn nicht: «Mir wurde irgendwann das Angebot einer Festanstellung gemacht und ein Jahr später wurde ich in meine heutige Rolle als Leiter Catering befördert.» Anstatt mit 250 km/h durch den Gotthard zu düsen, gleist Bachofner heute also Caterings auf – und verpflegt teilweise zehntausende Personen über mehrere Tage mit Leckerbissen. «Besonders liebe ich die Abwechslung in meinem Beruf – man muss ständig neue Lösungen finden. Manchmal ist man in einer privaten Wohnung, manchmal in voll ausgerüsteten Eventlokalen, manchmal auf einem offenen Feld. Und

Unsere Gastropartner

manchmal haben wir nicht mal Strom oder Wasser», führt er aus. Die Caterings von 24/7 haben «keine Grenzen»; regelmässig macht das Team das Unmögliche möglich. So etwa auch im Feldschlösschen-Zelt an der BEA, wo sie während zehn Tagen mit rund 200 Mitarbeitenden hungrige Messebesuchende bis spät in die Nacht bedienten: «Man spürt in diesen Situationen jeweils, wie alle am ­gleichen Strang ziehen und ihr Herzblut reinstecken – das ist grossartig!» Kreativität, neue Bekanntschaften und Polizeibesuche Laut Bachofner kann man im 24/7 Kreativität voll ausleben: «Die Sportgastro hat grosses Vertrauen in ihre Mitar­ beitenden; wir dürfen Entscheidungen selbständig treffen, das fördert die Kreativität und gibt einem das Gefühl von Wertschätzung.» Weiter werde bei der Sportgastro auch eine gesunde Fehlerkultur gelebt – diese sind fast schon erwünscht, denn das gemeinsame Besprechen dieser und das Finden von Lösungen fördert den Teamspirit und

lässt das Team innovativ werden. Allgemein sei das Team zentraler Bestandteil der Sportgastro-Kultur: «Wir arbeiten mit vielen Aushilfen und ich lerne so ständig neue Menschen kennen – das macht unglaublich viel Spass! Gleichzeitig arbeite ich auch regelmässig mit wiederkehrenden Aushilfen zusammen; es ist diese Kombination, die für mich den Job ausmacht», fasst Bachofner zusammen. Dazu gesellen sich die Überraschungen des Berufs – wie wenn etwa wegen eines unbewilligten Feuerwerks an einer Veranstaltung die Polizei auftaucht und ein Fest aus dem Nichts abgebrochen wird. Und auch wenn Situationen wie diese glücklicherweise nicht zum Alltag gehören, sind sie doch ein tolles Beispiel dafür, dass in der Gastronomie eben immer mit der einen oder anderen Überraschung – und damit guten Geschichte – zu rechnen ist. ●


58 | SPIRIT | Splitter

Trauer um Alfred Lack Der SC Bern trauert um Alfred Lack. Das älteste Ehrenmitglied ist am 12. November 2023 mit 99 Jahren verstorben. Alfred Lack hat die frühe Geschichte des 1931 gegründeten SC Bern geprägt. Bereits mit 17 Jahren stand er 1941 für die erste Mannschaft im Einsatz. Als eleganter Läufer, starker Offensivverteidiger und phasenweise auch als Captain übernahm er in den Folgejahren viel Verantwortung und war ein Eckpfeiler der ersten SCBMeistermannschaft von 1959. Den damaligen Meistertrainer Ernst Wenger hatte Lack zum Eishockey und via den EHC Polar zum SCB gebracht. Fast 20 Jahre lang stand Lack für die Berner im Einsatz. Zudem nahm er als Schweizer Nationalspieler an mehreren Weltmeisterschaften teil. Aufgrund seiner ausserordentlichen Verdienste und seiner grossen Clubtreue wurde Lack nach seiner Aktivzeit zum Ehrenmitglied des SC Bern ernannt. Dem Club blieb Lack auch im fortgeschrittenen Alter verbunden. Am 12. November 2023 verstarb das älteste Ehrenmitglied des SCB mit 99 Jahren. Der SCB entbietet den Angehörigen sein herzliches Beileid. Alfred Lack wurde am 19. November vor dem Spiel gegen Gottéron mit einer Schweigeminute gedacht.

Luoto verlängert bis Saisonende Der SC Bern hat den Vertrag mit Stürmer Joona Luoto bis Saisonende verlängert. Der 26-jährige Finne stiess unmittelbar vor dem Saisonstart mittels Try-OutVertrag bis 10. November 2023 zum SCB. In 17 Partien für die Berner hat Luoto 7 Tore und 4 Assists erzielt. Sportchef Andrew Ebbett sagt: «Joona Luoto hat sich schnell und gut integriert. Er passt ins System von Jussi Tapola. Wir sind glücklich, können wir weiterhin auf seine Dienste zählen.» Martin Frk hingegen hat den SCB während der Nationalmannschaftspause verlassen. Der bis Frühling 2025 laufende Vertrag mit dem tschechischen Stürmer wurde im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst und er spielt seither und

mindestens bis Ende Saison für die SCRJ Lakers. SC Bern bedankt sich bei Martin Frk und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute. Der SCB gab zudem bekannt, dass der Vertrag mit Noah Fuss um zwei Jahre bis Frühling 2026 verlängert wurde. Zusätzlich erhält der 18-jährige Thierry Schild einen ersten Profivertrag, der ebenfalls bis und mit Saison 2025/26 gültig ist. (db)

BLUTSPENDEAKTION VOM 9. JANUAR 2024

Die VIP-Lounge in der PostFinance Arena widr wiederum zum Blutspende-Zentrum.

Alfred Lack, Mitglied des ersten SCB-Meisterteams 1959

Am 9. Januar 2024 findet der nächste Blutspendetag beim SCB statt. Spende in der PostFinance Arena Blut und rette damit Leben! Blut spenden können grundsätzlich alle gesunden Menschen zwischen 18 und 60 Jahren, die über 50 Kilogramm wiegen.

Alles weitere zu Terminreservation, Spendekriterien, Online-Fragebogen, Vorbereitungen etc. findest du auf scb.ch/blutspendetag. Der SCB und die betroffenen Blutempfänger freuen sich auf deine Blut● spende!


Abschied von Claude Blatter Es gibt sie, diese ganz seltenen Momente im Leben, die uns derart bewegen, berühren und beschäftigen, dass wir den Sinn für den Ablauf der Zeit verlieren. Ein solcher Moment widerfuhr mir, als mich Ueli Reinhard am Donnerstag, 19. Oktober über den völlig überraschenden Tod von Claude Blatter informierte. Für einen Augenblick stand die Zeit still – danach schweiften die Gedanken zu Claudes Ehefrau Jenny und Sohn Sven. Im Rahmen des Heimspiels gegen Rapperswil vom 21. Oktober hielten wir zu Ehren von Claude kurz inne und gedachten ihm mit einer Schweigeminute. Auch Jenny und Sven waren in der PostFinance Arena. Bei diesem Treffen mit ihnen, so unglaublich schmerzhaft und traurig der Anlass auch war, bestätigte sich, dass aus einer geschäftlichen Beziehung über all die Jahre hinweg eine freundschaftliche,

enge Bindung entstanden war. Claude Blatter war für uns mehr als «nur» Sponsoring Manager unseres Goldsponsors Feldschlösschen – Claude war ein Freund, ein zuverlässiger Partner, Claude war ein Mensch, auf den du dich verlassen konntest. Eine von Claude Blatters grössten Qualitäten war, dass er das Business nie höher gewichtete als die involvierten Menschen. Er leistete im Dienst von Feldschlösschen stets das Maximum. Aber unabhängig davon, wer ihm gegenüber sass, ob Vertreter des SC Bern, anderer Sportclubs oder Schwinger: Claude brachte die Kooperationen auf eine menschliche Ebene, er hörte zu, war lösungsorientiert und unverzichtbar im Bestreben, die nicht immer einfache Kombination aus Sport, Sponsoring und Bier zum Fliegen zu bringen. Kam bei uns eine Sponsoringaktivität auf den Tisch, war Claude häufig die erste Ansprechperson.

Egal, in welchem Umfeld sich Claude bewegte und wo man ihn antraf: Er war authentisch, akribisch, tatkräftig, strahlte stets eine grosse Gemütlichkeit aus und hatte eine unglaubliche Präsenz. Ob ein Schwingfest oder ein Eishockeyspiel: Claude war von A bis Z mit grossem Engagement bei der ­Sache. Kurz: Claude war immer da. Und nun soll er nicht mehr da sein, ist er nicht mehr da – ausgerechnet Claude! Es schmerzt sehr und ist schwer zu fassen. Wir haben einen lieben Freund verloren, blicken in Trauer, aber auch in grosser Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit zurück und entbieten den Angehörigen unser herzliches Beileid. Rolf Bachmann und die ganze SCBFamilie

Zukunftstag beim SC Bern Der SCB und die Sportgastro haben v­ iele Berufsmöglichkeiten zu bieten. 57 Kinder der fünften bis siebten Klasse durften dies am Donnerstag, 9. November, hautnah erfahren und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Der Zukunftstag begann um 9 Uhr im Arena Restaurant

mit heisser Schokolade und Gipfeli. ­Danach wurden den Kindern vier Berufe vorgestellt, die sie jeweils in kleineren Gruppen kennenlernen durften: Physiotherapie, Koch, Service und KV-Lehre. Unter anderem lernten die Jugend­ lichen, wie eine Eventplanung funktio-

niert, was bei einem guten Service zu beachten ist – und in der Physiotherapie konnten sie Übungen mit einem verletzten Spieler mitmachen. Und natürlich bietet ein Zukunftstag auch immer Zeit für Besonderes: So zeigte der Koch den Kindern just vor dem Mittagessen, wie sie ihren eigenen Crêpe zubereiten, ­wobei das Nutella grosszügig auf den Crêpes verteilt wurde. Und unmittelbar vor 12 Uhr wartete im Bärengraben eine Überraschung. ZuTeilnehmenden des erst konnten die ­ ­Zukunftstags den letzten Teil des Trainings der ersten SCB-Mannschaft verfolgen, ehe es auf dem Eis ein Gruppenfoto mit dem Team gab. Danach blieb Autogramme. Mit Zeit für Fotos und ­ Hörnli und Gehack-tem und vielen tollen Eindrücken ging der Zukunftstag zu Ende. (am)


60 | SPIRIT | Kolumne

EIN QUERSCHNITT DER RIVALITÄTEN Es gibt Kantonal-Derbys, Tatzen-Schlachten, Begegnungen mit Rivalen aus früheren Epochen oder einfach auch Spiele, bei denen einem der Gegner schlicht und einfach egal ist. Eine äusserst subjektive Übersicht über die Rivalitäten des SC Bern. SCL Tigers Zuerst einmal: Derbys gibt es für den SCB genau zwei – nämlich die Kantonalderbys gegen Langnau und Biel. Das Original-Derby heisst: SC Bern - SC Langnau. Besonders in den 1970er-Jahren wurden auf allen ­ Ebenen Nettigkeiten ausgetauscht. Zu dieser Zeit glich beispielsweise ein Wechsel zum Erzrivalen einem Hochverrat. Den Inbegriff dieser Todsünde verkörperte Edi Grubauer. Der Stadtberner wurde 1976 mit Langnau Meister, wechselte 1980 zu seinem Herzensverein SCB, mit dem er 1986 in die NLA aufstieg. Heute ist von der einstigen Stadt-/Land-Feindschaft nicht mehr viel übrig. Später wechselten immer wieder Spieler die Fronten (Andreas Beutler, Peter Sullivan, Beat Gerber, Simu Moser). Es soll sogar zahlreiche SCB-Fans geben, die den Tigern (heimlich) ein bisschen die Daumen drücken. Vielleicht auch, weil die Langnauer in den ­vergangenen Jahrzehnten nie mehr um den Meister­ titel kämpften. EHC Biel Die Bieler sind bei den SCB-Fans deutlich weniger beliebt. Das hat vor allem mit ihren unsäglich nervenden Auswärtsfans zu tun, die vor, während und nach dem Spiel den Max machen und lieber 60 Minuten lang den Gegner verschmähen als den eigenen Club zu unterstützen. Das Team und der Staff hingegen werden weitgehend akzeptiert.

Denis Jeitziner Denis Jeitziner ist seit 1971 mit dem SCB verbunden. Er war 1989 Mitbegründer des Kult-Fanclubs Bäregrabe und arbeitete später jahrelang als freier Journalist für ­diverse Medien. Denis Jeitziner ist seit 25 Jahren selbständig. Heute führt er ­seine eigene Kommunikationsagentur Amber Kommunikation AG.

HC Lugano Man mag es kaum glauben, aber zwischen dem HC ­Lugano und dem SCB gab es einst eine Fanfreundschaft. Diese wurde aber Ende der 1980er-Jahre glücklicherweise beerdigt – dann nämlich, als der SCB zwischen 1989 und 1992 drei von vier Meistertiteln ­holte. Heute werden die Luganesi wegen ihres teuren Kaders und ihrer langjährigen Erfolgslosigkeit eher belächelt. Auswärtsfahrten sind bis heute eine Tortur, weil man im Gästesektor von wild gestikulierenden Bankangestellten mit Münzen, Zigaretten und anderem Dreck beworfen wird, während der lokale Sicherheitsdienst Däumchen dreht und wegschaut.


ZSC Lions In den 1980er und 1990er-Jahren war die Reise nach ­Zürich ein grosses Risiko. Die Fancars wurden oft mit Steinen beworfen, das Gelände rund um das Hallen­ stadion war ein Hochrisiko-Gebiet – immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen. Die Rivalität bezieht sich heute mehr auf die sportlichen Begegnungen. Die beiden Clubs duellierten sich immer wieder in teils hochdrama­ tischen Playoff-Duellen. Dazu kommt der Zürich-BernFaktor – die ewige Rivalität zwischen der wirtschaftlichen und politischen Hauptstadt der Schweiz. Der Club und die Spieler werden mehrheitlich akzeptiert – nicht zuletzt, weil die Zürcher auch immer wieder eigene Junioren erfolgreich in die erste Mannschaft integrieren. Der Rest Davos ist vielleicht zu weit entfernt für eine richtige ­Rivalität. Früher waren die Davoser einer der beliebtesten Gegner – nach dem Abgang von Arno Del Curto ­verloren sie aber an Identität und Ausstrahlung. Mit Servette ist die Sache ähnlich gelagert: Solange Chris McSorley Trainer war, gingen die Emotionen hoch – es herrschte eine Mischung aus Abneigung, aber auch Bewunderung. Zumindest hatten die Genfer eine Identität. Ambrì ist das Gegenstück von Lugano und schon deshalb die Hälfte so schlimm wie die überkandidelten und verwöhnten Millionarios aus dem Sottoceneri. Der ­Verein wird von den Fans akzeptiert, weil er Kult ist, Charakter hat und irgendwie einzigartig ist. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Mit Kloten gab es vor 30 Jahren letztmals so etwas wie eine Art Rivalität – auch hier, weil es harte Playoff-Duelle gab (1989!) – danach flachte die Rivalität wieder ab. Heute bewegt sie sich in etwa auf der gleichen Stufe wie mit Ajoie, Zug, Rappi und Lausanne. Sie sind einfach Gegner, die regelmässig in Bern zu Gast sind – und wir bei ihnen. Man nimmt sie zur Kenntnis, aber die Emo­ tionen bleiben meist in einem bescheidenen Rahmen. Haben wir etwas und jemanden vergessen? Ich denke nicht.

Du warst noch niemals in New York. Egal, Du findest uns in Bern. Cheers to that.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

LIQUID STORE IM WESTSIDE Mo – Do, 9 – 20 Uhr Freitag, 9 – 21 Uhr Samstag, 8 – 17 Uhr

Kramgasse Westside | vis-à-vis Migros Steinhölzli/Liebefeld Riedbachstrasse 100 | 3027 Bern Westside


62 | SPIRIT | SCB Kontakte

Geschäftsleitung

Organisation Sandra Rolli CEO Assistant Reto Kirchhofer Head of Communication

Marc Lüthi Delegierter des Verwaltungsrats

Pascal Signer Chief Operating Officer

Rolf Bachmann Chief Sponsoring Officer

Andrew Ebbett General Manager

Peter Bischoff Head of Event Logistics Marc Weber Managing Director Future Judith Browne Head of Ticketing Pascal Gigandet Managing Director PostFinance Arena

Stefan Moser Chief Human Resources Officer

Richard Schwander Chief Financial Officer

Sven Rindlisbacher Chief Hospitality Officer

Adressen SCB Eishockey AG Mingerstrasse 12B, 3014 Bern Telefon 031 336 80 80 info@scb.ch, www.scb.ch

SCB Future AG Mingerstrasse 12B, 3014 Bern Telefon 031 336 80 80 info@scb.ch, www.scbfuture.ch

Ticketing judith.browne@scb.ch Telefon 031 336 80 80 www.ticketcorner.ch

IMS Marketing AG Offizielle SCB-Vermarktungsagentur Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz Telefon 031 978 20 20 ims@ims-marketing.ch, www.ims-marketing.ch

Sportgastro AG PostFinance Arena Mingerstrasse 12, 3014 Bern Telefon 031 332 56 44 restauration@sportgastro.ch, www.sportgastro.ch SC Bern Frauen Mingerstrasse 12B, 3014 Bern Telefon 031 336 80 80 info@scb.ch www.scb.ch/frauen

SCB Fanshop www.scbshop.ch Auf der West-Seite der PostFinance Arena vis-à-vis der BEA-­Hallen (Mingerstrasse 12a, 3014 Bern) Mittwoch 13.30 – 18.00 Samstag 12.00 – 17.00 Bei Heimspielen ist der Shop zwei Stunden vor Spielbeginn, während der Drittelspausen und bis ca. 1 Stunde nach dem Spiel geöffnet.

INTERHOCKEY AG Industrie Neuhof 8d, 3422 Kirchberg Telefon 034 448 80 80 (Gesamtes Sortiment verfügbar) Montag 13.30 – 18.30 Dienstag – Donnerstag 09.00 – 12.00 13.30 – 18.30 Freitag 09.00 – 18.30 Samstag 09.00 – 16.00 Fanbetreuung peter.bischoff@scb.ch fandelegierte@scb.ch SCB on Social Media my.scb.ch sc_bern_official SCBern scbern_news @SCBern_news company/scbern-eishockey-ag/

IMPRESSUM SPIRIT Nr. 2, Saison 2023 / 24 Erscheint 4 x jährlich mit einer Auflage von 18 000 Expl.

Verkauf Michael Steiner, Ricardo Krenger, Claudio Moggi, IMS Marketing AG

Fotos Reto Fiechter, Thomas Hiller, Brigitte Münger, Marcel Bieri, Samuel Stähli

Herausgeber SCB Eishockey AG, 3014 Bern Tel. 031 336 80 80

Redaktion Reto Kirchhofer (rek), Anic Marchand (am), Adrian Ruch (ar), Denis Jeitziner (dj), Dina Benetik (db)

Lektorat Pierre Benoit (be)

Verlag IMS Marketing AG, 3098 Köniz Tel. 031 978 20 20

Inserate-Administration Dina Benetik

Verlags- und Produktionsleitung Michel Bongard

Layout Reto Fiechter (rf), Ralf Küffer (rk)

Druck FUNKE LETTERSHOP AG OUTPUT MANAGEMENT Redaktionsschluss: 17. November 2023


Jüres Corner | SPIRIT | 63

BRUCE HAMILTON, DER ERSTE GUTE AUSLÄNDER Jürg «SCB-Jüre» Wymann ist einer der grössten Fans und führt ein eigenes SCB-Museum mit unzäh­ligen Kultgegenständen. Im spirit stellt er einzelne Objekte vor – und erzählt seine Geschichte dahinter. Bruce Hamilton war der erste richtig gute Ausländer des SCB. Er kam 1954 als Spielertrainer von Schottland in die Schweiz – und ich habe die erste Vertragsofferte, die ihm der SCB damals machte. 8000 Franken betrug das Salär für die Zeit von 1. November bis Ende ­Februar, wobei die An- und Abreise in die Schweiz zusätzlich vergütet wurde. Auf heutige Verhältnisse umgerechnet wären das rund 80 000 Franken. Nach den ersten zwei Jahren gab Bruce Hamilton das Coaching ab und beschränkte sich nur noch aufs Spielen. Beim Meistertitel 1959 bildete er mit Peter Stammbach und Rolf Diethelm die Traumlinie.

Dieses Papier bekam ich, weil Walter Freiburghaus, der Ehrenpräsident des Club der Sieger, aufräumte und die Objekte seines Museums mir weitergab. Bruce Hamilton war einer meiner Lieblingsausländer, ein Vorbild und einer, der wirklich gut Schlittschuhlaufen und Tore erzielen konnte. Ich war sechs Jahre alt, als ich auf der KaWeDe an meinen ­ersten SCB-Match durfte, das war gegen den HCD und der SCB feierte mit Hamilton nach einem 5:4-Sieg den ersten Meistertitel in der Clubgeschichte. In all diesen Jahren, in denen ich den SCB verfolge, hatten wir viele gute Ausländer, aber in meinen Augen waren

zwei von ihnen besonders gut – die Nummern 15 und 29, Gordon Joseph Alan Haworth und Rexi Ruotsalainen. Zudem auch die Nummer 17, Gates ­Orlando, bei dem am Anfang viele dachten, was dieser Italiener wohl beim SCB will, und die 16, Kirk Bowman, der in den 1980er Jahren von Schwenningen zu uns kam. Sie waren schlicht und einfach geniale Spieler, grosse Vorbilder und richtige Publikumslieblinge, die ich nie mehr vergessen werde. Sie haben immer gegrüsst und waren anständig – doch das ist auch mit den heutigen Ausländern nicht anders.


«HARTE KERLE LASSEN IHRE WEICHTEILE CHECKEN.» Jesse Zgraggen | SCB Verteidiger

Moustaches gegen Prostatakrebs. Die SCB-Männer unterstützen Movember und setzen sich für Projekte zur Männergesundheit ein. Mehr Infos: prostata-zentrum-bern.ch


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