Verlag für moderne Kunst Nürnberg Spring 2011 Caatolgue

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Editorial Liebe Freunde des Verlags für moderne Kunst, wir laden Sie zu unserer Frühjahrsvorschau ein. Sie werden sicherlich spannende Entdeckungen machen! Viele Künstler aus unserem Programm haben in den letzten Jahren international renommierte Preise erhalten: Jeremy Deller, Turner-Preisträger 2004, ist der Protagonist unserer neuen Audio-CD (S. 42), von Nathalie Djurberg (S. 8), die 2009 auf der 53. Biennale in Venedig als vielversprechende Newcomerin ausgezeichnet wurde, haben wir einen großen Katalog im Programm, und die herausragende Künstlerin Eva Schlegel (S. 4), die 2011 als Kommissärin des österreichischen Pavillons bestellt ist, präsentiert eine beeindruckende Publikation anlässlich der spektakulären Ausstellung im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien. Da die Unterstützung und Ermutigung junger Künstler, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, seit jeher Anliegen des Verlages ist, möchten wir Sie besonders auf deren Bücher hinweisen. Mit Tatjana Gerhard, Kaspar Müller oder Ante Timmermans seien hier nur einige wenige genannt. Herausragende Highlights sind die Monografie des amerikanischen Künstlers Bruce Conner (S. 20) – dessen vielschichtiges und intelligentes Œuvre durch die wunderbare Ausstellung in der KUNSTHALLE wien eine internationale Wiederentdeckung erfahren hat – und der opulente Fotoband »The Lucid Evidence« (S. 10) des Museums Moderner Kunst Frankfurt am Main, in dem zum ersten Mal die hauseigene hochkarätige Fotografiesammlung dokumentiert ist: ein Muss für jeden Fotoliebhaber. Wir bedanken uns bei Ihnen allen, den Liebhabern und Käufern unserer Bücher, den Künstlern, Museen, Galerien und Buchhändlern für das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Mit freundlichen Grüßen Ihr Verlag für moderne Kunst

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EDITorIAL


Weltraum Kunst und ein Traum

TExT Cathérine Hug, Walter Famler, Justin Hoffmann, Sigmund Jähn, Christian Köberl, Michail ryklin INTErVIEW mit Alexey Leonov DoKUMENTArISCHES MATErIAL von Isaac Asimov, ray Bradbury, Italo Calvino, Arthur C. Clarke, Philip K. Dick, r. Buckminster Fuller, Juri Gagarin, William Gibson, Erich Jantsch, Timothy Leary, Judith Merril, Andrew o’Hagan, Wiktor Pelewin, Antoine de Saint-Exupéry, Konstantin Ziolkowski u. a. Deutsch / Englisch Dokumentarisches Material in originalsprache ca. 260 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe, Paperback, 25 × 20 cm ca. Euro 38,– ISBN 978-3-86984-175-5 Erscheint April 2011

Ein kritischer chronologischer Überblick über den Einfluss des außerirdischen raums auf Bildwelt und Philosophie der bildenden Kunst von 1961

In spite of the opinions of certain narrow-minded people, who would shut up the human race upon this globe, as within some magic circle which it must never outstep, we shall one day travel to the moon, the planets, and the stars, with the same facility, rapidity, and certainty as we now make the voyage from Liverpool to New York. (Jules Verne, »From the Earth to the Moon«, 1865) Am 20. Juli 2009 wurde der 40. Jahrestag der ersten Mondlandung gefeiert, und am 12. April 2011 ist es 50 Jahre her, dass Juri Gagarin als erster Mensch in das Weltall reiste. Das All fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten, Zeugnisse dafür lassen sich bereits in Überlieferungen aus der Antike nachweisen. Aber es dauerte bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dass den Menschen auch die Technologien zur Verfügung standen, um tatsächlich in den Weltraum aufzubrechen. Die ersten dokumentarischen Bilder sind nicht ohne Einfluss auf die Kunst geblieben, wo sie neue Impulse auslösten und die Perspektiven und Dimensionen verschoben. Die KUNSTHALLE wien nimmt die Feierlichkeiten zum Anlass, um in einer umfassenden Gruppenausstellung

bis heute. Ausstellung in der KUNSTHALLE wien, 1. Apr. – 15. Aug. 2011 NEUErSCHEINUNGEN

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das thematisch reiche Feld – von Meteoriten, Urknalltheorien über die Mondlandung, Science-Fiction und die Angst vor Marsmenschen bis zur politischen Bedeutung des Weltraums in Zeiten des Kalten Krieges und nach 1989 – spielerisch wie facettenreich zu beleuchten. KÜNSTLEr: Paweł Althamer, Eric Andersen, Julieta Aranda, Angela Bulloch, Björn Dahlem, Vladimir Dubossarsky & Alexander Vinogradov, Sylvie Fleury, Agnes Fuchs, Daniel & Geo Fuchs, Loris Gréaud, Toril Johannessen, William Kentridge, Lena Lapschina, Simone Leigh, Jen Liu, Basim Magdy, Mahony, Jyoti Mistry, Mariko Mori, Gianni Motti, Deimantas Narkevicˇ ius, Panamarenko, Simon Patterson, Amalia Pica, robert rauschenberg, Pipilotti rist, Thomas ruff, Tom Sachs, Wilhelm Sasnal, Hildegard Spielhofer, Michael Snow, Andrei Sokolov, Eve Sussman & rufus Corporation, Keith Tyson, Christian Waldvogel, Andy Warhol, Nives Widauer, Jane & Louise Wilson, Virginie Yassef, Carey Young u. a.

Mariko Mori, »Genesis (Soap Bubbles)«, 1996, Edition 1/3, Sammlung ringier, Schweiz, © VBK, Wien 2010

HErAUSGEBEr KUNSTHALLE wien, Gerald Matt, Cathérine Hug




Eva Schlegel In Between

Ausstellungsansicht, »Eva Schlegel. In Between«, MAK-Ausstellungshalle, © Wolfgang Woessner / MAK

Ein zentraler Schwerpunkt in Eva Schlegels künstlerischem Schaffen ist der Gegensatz zwischen Materiellem und Ephemerem, der in verschiedenen Kontexten thematisiert wird. Das Experimentieren mit konträren Zuständen (Anwesenheit / Abwesenheit, Schärfe / Unschärfe, außen / innen, statisch / beweglich) bedingt beim Betrachter das Bewusstwerden seiner Wahrnehmung. Der Katalog zur großen Einzelausstellung von Eva Schlegel im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst, Wien, dokumentiert – neben einer ausführlichen Präsentation der für die gleichnamige Ausstellung entstandenen Arbeiten – das breite Spektrum des künstlerischen Werks Eva Schlegels, von den pornografischen Lackbildern über Ausstellungsinstallationen und Rauminterventionen bis zu aktuellen Bleiarbeiten. Außerdem sind die bisher in dieser umfassenden Weise noch nicht veröffentlichten räumlichen Arbeiten der Künstlerin zu sehen.

15 Meter hohen Luftsäule gefilmt hat. Das Thema »Fliegen und Fallen« an der Grenze der Möglichkeit zwischen Gelingen und Scheitern ist bereits seit Langem ein Kernthema von Eva Schlegel ebenso wie die Überwindung der Schwerkraft. Für die Künstlerin ist die Losgelöstheit zugleich auch ein Synonym für das Risiko des ungesicherten Falls, des (Ab-)Sturzes: Seien es ihre Wolkenbilder, Aufnahmen ephemerer Gebilde, die sich in der Schwerelosigkeit bewegen und trotzdem mitunter bedrohlich über uns hinwegziehen, oder fotografische Dokumente schwebender Menschen. Eva Schlegel, geboren 1960 in Hall, Tirol, lebt und arbeitet in Wien. Von 1979 bis 1985 studierte sie an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien (heute Universität für angewandte Kunst) bei Oswald Oberhuber. Von 1997 bis 2006 lehrte sie als Professorin für Kunst und Fotografie an der Akademie der bildenden Künste Wien.

HERAUSGEBER Peter Noever, Direktor MAK Wien TExT Jacqueline Burckhardt, Bettina M. Busse, Thomas Macho, Peter Noever, August Ruhs, Ingo Taubhorn Deutsch / Englisch 200 Seiten, 189 Abb. in Farbe Paperback, 32 × 24 cm Euro 39,– ISBN 978-3-86984-174-8

Eva Schlegel, Kommissärin des Österreich-Pavillons auf der 54. Biennale von Venedig, ist eine der herausragenden

Die neue Serie der Bleibilder zum Thema »Fliegen« ist ein Schwerpunkt des Katalogs, außerdem eine spektakuläre Installation aus Flugzeugrotoren und Filmprojektionen, für die Eva Schlegel unter anderem Menschen in einer

Künstlerinnen ihrer Generation. Der Katalog zur jüngsten Ausstellung im MAK vereint neu geschaffene Werke mit einem Rückblick auf frühere Arbeiten der Künstlerin. Ausstellung im MAK Wien, 8. Dez. 2010 – 1. Mai 2011 5

NEUERScHEINUNGEN


Yves Netzhammer

HErAUSGEBEr Kunstmuseum Bern VorWorT Matthias Frehner GLoSSAr Kathleen Bühler INTErVIEW Kathleen Bühler im Gespräch mit Yves Netzhammer Deutsch / Englisch 136 Seiten, 70 Abb. in Farbe und s / w Leinen, 23,5 × 17,5 cm Euro 28,– ISBN 978-3-86984-158-8

Nach kleineren Einzelausstellungen im Helmhaus Zürich, 2003, und in der Kunsthalle Winterthur, 2009, ist die Werkschau im Kunstmuseum Bern, in der ältere Arbeiten mit eigens für die Ausstellung produzierten neuen Werken zusammengeführt werden, die erste große Einzelausstellung von Yves Netzhammer in einem Schweizer Kunstmuseum. Das Buch ist im Vorfeld der Installation »Die Subjektivierung der Wiederholung. Projekt B«, 2007, entstanden, die von der Stiftung GegenwArT für die Sammlung des Kunstmuseums Bern erworben wurde und dort zu sehen ist. Dieses Künstlerbuch beinhaltet einen Bildteil mit farbigen Zeichnungen als visuelle Bausteine und verfolgt in einem Glossar das Zusammenspiel der philosophischen Grundbegriffe in Netzhammers künstlerischem Denken. Gemeinsam mit den Kommentaren des Künstlers im Gespräch mit der Autorin leisten das Glossar und die Zeichnungen einen klugen Beitrag zum Verständnis dieses sehr eigenwilligen und komplexen Werkes.

Netzhammer erzeugt Bilder von eindringlicher Präsenz! Ausstellung im Kunstmuseum Bern, 5. Nov. 2010 – 27. Febr. 2011 NEUErSCHEINUNGEN

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Netzhammers Zeichnungen, rauminstallationen, Wandbilder und im Computer generierte Videofilme beeindrucken durch ihre formale Strenge und konfrontieren den Betrachter mit den »dunklen« Seiten unserer Existenz: Angenehmes ist mit Unangenehmem kombiniert, Totes verschmilzt mit Lebendigem, generiert sich zu seltsamen fremden Wesen. Merkwürdige Szenarien entwickeln sich, und selbst die rangordnung zwischen Mensch, Tier, Pflanze und Ding gerät in Bewegung. Die so geschaffenen Bilder sind auf ihre Weise schön und trotzdem beunruhigend. Sie veranlassen uns, über die Schnittstellen nachzudenken, indem sie die Vorurteile unseres Bilderdenkens infrage stellen. Wir erfassen auf einzigartige Weise drängende Probleme unseres Lebens neu. Fragen zum Verhältnis zur Natur, zu fremden Kulturen sowie die Angst vor dem Selbstverlust angesichts der zunehmenden Mediatisierung und Technologisierung der Welt fließen in neuartige Bildfindungen ein.

Yves Netzhammer, »Die Subjektivierung der Wiederholung. Projekt B«, 2007, Kunstmuseum Bern, Ankauf Stiftung GegenwArT Courtesy Yves Netzhammer und Galerie Anita Beckers, Frankfurt am Main, Foto: Stefan Daub, Darmstadt, Installationsansicht in der Karlskirche Kassel, 2007

Das Reservat der Nachteile



Natalie Djurberg & Hans Berg Snakes Knows it’s Yoga

HErAUSGEBEr kestnergesellschaft Hannover TExT Hans Berg, Pernille Fonnesbech, Florian Heesch, Kathrin Meyer, Kristin Schrader Englisch mit deutschem Summary 152 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe Hardcover mit Prägung, 27 × 20,5 cm Euro 32,– ISBN 978-3-86984-152-6

Nathalie Djurberg (*1978 in Lysekil) wurde 2009 mit dem Silbernen Löwen der 53. Biennale von Venedig als vielversprechende junge Künstlerin geehrt. Zur großen Personale in der kestnergesellschaft Hannover erschien dieses Buch, das durch imposante Ausstellungsansichten besticht. Auf 42 dunklen hölzernen Sockeln sind Djurbergs bunte Figurengruppen unter Plexiglashauben zu sehen; in der Gesamtschau ein großartiges installatives Ensemble. Wie in ihren Animationsfilmen, deren unverzichtbarer Bestandteil die Musik von Hans Berg ist,

exerzieren die nur scheinbar niedlichen Knetfiguren Bilder voller Brutalität. Djurberg irritiert auch mit der in ihren Filmen eingeblendeten Schrift, denn sie verzichtet auf korrekte Schreibweisen, so auch im Titel: »Snakes Knows it’s Yoga«. Djurbergs Yogaübungen führen allerdings allein denjenigen zur Erleuchtung, der nicht nur Schmerz ertragen kann, sondern der bereit ist, mit dem Tod zu bezahlen. Schmerz, Tod und Hingebung sind zentrale Themen von Djurberg, wie auch Leid, Angst vor dem Tod, obsession, Begehren, Macht, das obszöne, Groteske und Exotische.

Nathalie Djurberg mit Musik von Hans Berg, Filmstill, animierte Knetfiguren, Video, 6:30 min., Teil der Installation »Snakes Knows it’s Yoga«, 2010 © Nathalie Djurberg, Courtesy Nathalie Djurberg, Gió Marconi, Milan, Zach Feuer Gallery, New York NEUErSCHEINUNGEN

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Brigitte Kowanz Now I see

Das Licht ist das Medium und Motiv von Brigitte Kowanz. Es ist die Grundlage ihrer Wandarbeiten, objekte und rauminstallationen. Mit zahlreichen Abbildungen von frühen farbigen Leuchtstoffröhren bis zu Werken, die sich mit Sprache und Codierungssystemen auseinandersetzen, sowie neuesten Spiegelarbeiten bietet der Katalog einen spannenden Querschnitt durch das Schaffen von den frühen 1980er Jahren bis zu den ganz aktuellen Werken. Auch der spektakuläre Spiegelraum, der in Kowanz’ retrospektive im MUMoK zu sehen war, ist mit sensationellen Fotografien im Katalog abgebildet: eine prächtige Kulisse, in der die Wechselbezüge zwischen Licht, Sprache und

Spiegel in einer unendlich facettenreichen Durchdringung von realität und Fiktion kulminieren. Dargestellt sind ebenso zwei aktuelle Arbeiten im öffentlichen raum – eine mathematisch progressive Lichtmarkierung an der MUMoK-Fassade sowie ein dynamisch leuchtendes Sprachbild am UNIQATower.

HErAUSGEBEr MUMoK, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien TExT riccardo Caldura, rainer Fuchs, Edelbert Köb, Peter Weibel, Anton Zeilinger Deutsch / Englisch 296 Seiten, 400 Abb. Hardcover, 30 × 23 cm Euro 38,– ISBN 978-3-86984-141-0

Bigitte Kowanz wurde 1957 in Wien geboren, unterrichtet seit 1997 an der Universität für angewandte Kunst. Sie zählt zu den international erfolgreichen österreichischen Künstlern und erhielt 2009 den Österreichischen Staatspreis.

»Große Lichtkunst zwischen intellektuellem Heimleuchten und poetischem Design.« (Die Presse, 24.6.2010)

Ausstellungsansicht »Spiegelsaal«, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Foto: MUMoK

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The Lucid Evidence Fotografie aus der Sammlung des MMK

TExT Susanne Gaensheimer, Mario Kramer Deutsch / Englisch 500 Seiten, 460 Abb. Leinen mit Schutzumschlag, 30 × 25 cm Euro 58,– ISBN 978-3-86984-147-2

Das »Who is Who« der internationalen Fotografie

Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, MMK, verfügt mit mehr als 2600 Werken über eine der größten Sammlungen internationaler Gegenwartsfotografie. Mit der Präsentation »The Lucid Evidence. Fotografie aus der Sammlung des MMK« werden die Museumsräume erstmalig ausschließlich mit fotografischen Werken aus der eigenen Sammlung bespielt. Die Fotografie nimmt seit vielen Jahren im Museum für Moderne Kunst einen wichtigen Stellenwert ein. Entsprechend weist die Sammlung Spitzenwerke von internationalen Größen auf. Zum ersten Mal sind nun diese bedeutenden und wertvollen Bestände in einem Buch versammelt und auf formatfüllenden Bildtafeln präsentiert. Zu den internationalen Künstlern der Fotosammlung zählen u. a. Bernd und Hilla Becher, Anna und Bernhard Blume, christian Boltanski, Larry clark, Hanne Darboven, Hans-Peter Feldmann, Fischli / Weiss, Barbara Klemm, Timm Rautert, Bettina Rheims, Thomas Ruff, Beat Streuli, Miroslav Tichy, Oliviero Toscani, Jeff Wall.

des 20. Jahrhunderts in einem opulenten Bildband! 460 großformatige Fotografien auf 500 Seiten. Ausstellung im MMK, Frankfurt am Main, 25. Sept. 2010 – 25. Apr. 2011 NEUERScHEINUNGEN

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Die vielfältige technische Bandbreite innerhalb der Sammlung reicht von Vintage Prints auf Barythpapier über monumentale cibachrome bis hin zur Serie der originalen Plakate von Oliviero Toscani aus seiner mittlerweile legendären Benetton-Reklamekampagne. Abgebildet sind Werke von internationalen Künstlern, deren Arbeiten die verschiedenen Genres der Fotografie – Dokumentar- und Pressefotografie, Porträts, Landschaften, Stillleben und Interieurs – von den späten 1950er Jahren bis heute geprägt haben und prägen.

Bettina Rheims, »Sibyl Buck la joue ècrasée sur un lit«, 1996

HERAUSGEBER Susanne Gaensheimer, Mario Kramer



McDermott & McGough N o 26 Sandymount Avenue

IM GESPräCH David McDermott & Peter McGough mit Gerald Matt Deutsch / Englisch 72 Seiten, davon 48 Bildseiten Hardcover mit blauem Lederimitat und Goldfolienschnitt, 32 × 24,5 cm Euro 29,– ISBN 978-3-86984-153-3

Das edle und herausragend gestaltete Künstlerbuch zeigt die neuesten Arbeiten von McDermott & McGough, die nach einem alten Edeldruckverfahren entwickelt wurden: In 39 cyanoblauen Fotografien porträtieren die Künstler ihr Haus in der No. 26 Sandymount Avenue in Dublin, wo das Leben in der Historizität zum Gesamtkunstwerk stilisiert wird und die Zeit seit Langem still steht. Es ist das malerische Porträt ihres Hauses, wo sie die Lebensart zweier Gentlemen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zelebrieren. Das Datum im Titel jeder einzelnen Fotografie gibt 1917 als Entstehungsjahr vor. Die beiden Künstler haben eine Lebensaufgabe daraus gemacht, mit dandyistischer Attitüde der Banalität der zeitgenössischen Alltäglichkeit zu entfliehen. Der Geist vergangener Jahrhunderte weht durch ihre ästhetischen Konstruktionen: Landidylle statt Beton, Stummfilme statt High-DefinitionTV, ein Fotoapparat von 1910 statt einer Digicam.

Ein konsequentes Bekenntnis zur Nostalgie. Ein Gesamtkunstwerk!

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Ebenso wie McDermott & McGough sich privat den Gepflogenheiten des frühen 20. Jahrhunderts anpassen, rekurrieren sie in ihrer Kunst auch auf traditionelle Genres und historische Techniken, die ihren Bildern einen gemäldeartigen Charakter verleihen. Die ausgewählten Cyanotopien zeigen Interieurs, Stillleben, Landschaften und Porträts. Die weichen Konturen und diffusen Lichtverhältnisse sowie der präzise Blick auf das Detail verleihen den Fotografien einen gemäldeartigen Charakter. David McDermott, geboren 1952 in Hollywood, Kalifornien, lebt und arbeitet in Dublin. Peter McGough, geboren 1958 in Syracuse, New York, lebt und arbeitet in New York City.

McDermott & McGough, »The sage’s and the poet’s theme, 1917«, 2010, 60 × 45,4 cm, Cyanotype, Courtesy of the artists

HErAUSGEBEr KUNSTHALLE wien, Gerald Matt




Willy Maywald Art, Culture & Élégance – Ein deutscher Fotograf der Haute Couture in Frankreich

Manches vermisst man erst, wenn es schon beinah verschwunden ist. Das gilt zum Beispiel für das, was unsere Mütter »Schickmachen« nannten ... So wie in den 1950er-Jahren, als sich Frauen für den Gang ins nächste Café kleideten, als würde sie dort ein Modeshooting erwarten ... Eingehüllt nicht bloß in Stoffe, sondern in eine »ephemere Architektur, um die Proportionen des weiblichen Körpers zu sublimieren«, wie Christian Dior den Zauber seines New Looks beschrieb. Den niemand eindrucksvoller einfing als Willy Maywald ... Weltberühmt als Wegbereiter der Modefotografie, als Dior-Hausfotograf sowie als Chronist der künstlerischen Avantgarde, zeigen seine Werke sozusagen die Essenz des Schickmachens. (»Elle«, 12 / 2010)

Mit den Fotografien von Willy Maywald tauchen wir ein in die Pariser Haute Couture vor und nach dem Zweiten Weltkrieg und besuchen u. a. die Ateliers von Christian Dior, robert Piguet, Pierre Cardin, Nina ricci oder Jacques Fath.

HErAUSGEBEr Industriemuseum Chemnitz in Kooperation mit der Association Willy Maywald, Maisons-Laffitte und dem Institut français d’Allemagne – Leipzig TExT Jörg Feldkamp, Florence Muller, Jutta Niemann, Katharina Sykora, Franck Trouilloud, Sabine Weiss Deutsch / Französisch 228 Seiten Hardcover, 29,5 × 24 cm Euro 40,– ISBN 978-3-86984-165-6

Willy Maywald war ein Meister der Fotografie. Er verstand es wie kein anderer seiner Zeit, die Möglichkeiten der Schwarz-Weiß-Fotografie so zu nutzen, dass Mannequin, Modell und Umgebung zu einem einzigartigen Kunstwerk verschmolzen. Der Katalog präsentiert die eindrucksvollen Fotografien Maywalds aus der Welt der französischen Haute Couture. Luxus, wie Maywald ihn präsentiert, ist Schönheit, aber auch stete Herausforderung an die Kunstfertigkeit der Gestalter, Techniker, Produzenten und Kulturträger.

© Association Willy Maywald – ADAGP / Bildkunst

Die Schwarz-Weiß-Fotografien, die der aus Deutschland stammende Willy Maywald (1907 – 1985) zwischen 1930 und 1960 für Pariser Modehäuser machte, zeigen Fotomodelle in wallenden roben, perlenbestickten Kleidern, mit langen Handschuhen, Hüten, Blüten aus

Stoff. Maywalds erste Fotgrafien der Modelle von Yves Saint Laurent aus den Jahren 1958 bis 1961 läuteten dessen weltweite Karriere ein.

Ein opulentes Bilderbuch zum Œuvre des Modefotografen Willy Maywald in einem noch nie gezeigten Umfang. Ein Traum von Eleganz!

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Voyage autour de ma chambre Eine photographische Exkursion

HERAUSGEBER Gerald August Matt TEXT N. David, Durian Gray, Wolfgang Hermann, Gerald A. Matt 152 Seiten, 64 Abb. in Farbe Hardcover, 25 × 17 cm Euro 25,– ISBN 978-3-86984-167-0

Als Strafe für ein verbotenes Duell wird dem Lebemann Xavier de Maistre ein 42-tägiger Hausarrest auferlegt. Als »Gefangener« entdeckt er die Reisemöglichkeiten im eigenen Heim. »Voyage autour de ma chambre« ist ein am Ende des 18. Jh.s verfasster Roman, der in der Tradition des literarischen Topos’ der »Zimmerreisen« steht. De Maistre schildert die »Reise um sein Zimmer« und entdeckt seine Turiner Wohnung als »paradiesische Gegend, die alle Güter und Schätze der Welt in sich hat«. Für das gleichnamige Künstlerprojekt oder »13 Versuche, einem Reisenden zu begegnen« wurden Fotografen eingeladen, eine Entdeckungsreise durch eine Wiener Wohnung zu

unternehmen. Auf ihrer Exkursion durch den Mikrokosmos des fremden privaten Reichs halten die Fotografen ihre Eindrücke in zahlreichen Aufnahmen fest, wie es Reisende tun, die in einem fremden Land unterwegs sind. Beim Blättern im Buch wird auch der Leser zum Reisenden, zum Flaneur, der die Wohnung eines Unbekannten durchstreift: Seine Aufmerksamkeit wird dabei auf Arrangements von Schuhen, Hüten, Krawatten gelenkt genauso wie auf Armaturen, Bucheinbände, Möbelstücke sowie Kitsch und Nippes – gewöhnliche Dinge, denen wir nun ästhetische Qualitäten zusprechen. Unterschiede zwischen Kategorien wie neu oder originell, banal oder alltäglich scheinen in den wunderbaren Fotografien aufgehoben.

FoToGRAFEN: Sabine Jelinek, Leo Kandl, Angelika Krinzinger, Markus Krottendorfer, Krüger & Pardeller, Tatiana Lecomte, Paul Albert Leitner, Anja Manfredi, Ursula Mayer, Sebastian von Mayreck, Rita Nowak & Hans-Jürgen Hauptmann, corinne L. Rusch, Wolfgang Thaler

Eine Hommage an das Reisen, die imagination, Dekadenz und den ästhetischen Genuss. NEUERScHEiNUNGEN

Rita Nowak & Hans-Jürgen Hauptmann, »The man who wasn’t there«, 2006

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Christopher Muller Looking Pictures

»Looking Pictures« ist eine beeindruckende Werkschau des Fotografen christopher Muller mit zahlreichen Stillleben, interieurs, Landschaften und Porträts sowie Zeichnungen und 30 collagen. Diese Technik erscheint mit ihren Schnittkanten und dem Nebeneinander unterschiedlicher oberflächenund Materialqualitäten programmatisch für Muller, der für seine Fotografien die Gegenstände in immer neue Sinnzusammenhängen an- und umordnet. Vertraute Dinge tauchen in unerwarteten Konstellationen auf und offenbaren »verborgene« ästhetische Qualitäten.

christopher Muller findet seine »Bilder« nicht, er komponiert sie. Dieses aktive Bemühen um die endgültige inszenierung kann man in den zahlreichen Zeichnungen, die einem Foto vorausgehen, nachvollziehen. Muller tastet sich an ein Arrangement heran, er bezeichnet sich selbst als »Bildermacher«. Darin liegt auch sein Zweifel begründet, dass ein Motiv per se existiere. Mullers Fotografien sind immer auch Befragungen des Mediums selbst und Auseinandersetzungen mit dem Bildbegriff: Wann spricht man von einem Bild? Was macht es als solches lesbar?

HERAUSGEBER christopher Muller TEXT Magdalena Kröner, Maria Müller-Schareck Deutsch / Englisch 192 Seiten, 145 Abb. in Farbe Paperback, 24 × 30 cm ca. Euro 38,– ISBN 978-3-86984-182-3

Kunstpreis 2010 der Kunststiftung Herbert Hennig, Essen

christopher Muller, »Home & Dry ii«, 1996

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Olaf Unverzart don’t fade to grey

HErAUSGEBEr Annette oechsner TExT Tobias Haberl Deutsch / Englisch 104 Seiten, ca. 56 Abb. s / w Leinen, 28 × 22 cm Euro 36,– ISBN 978-3-86984-190-8 Erscheint März 2011

Unverzart schafft Bilder, die subtile, bisweilen auch melancholische Fragestellungen aufwerfen. Seine grobkörnigen, mit analogen Kameras aufgenommenen Schwarz-Weiß-Fotografien assoziieren auf der einen Seite eine Vergänglichkeit, gleichwohl aber eine die Narration betreffende offenheit. Seine Motive deuten an, sie meiden eine erklärende Darstellung. Beeinflusst von großen Namen aus der Geschichte der Fotografie wie robert Frank, Garry Winogrand oder Anders Petersen, flaniert Unverzart als Beobachter durch die Welt, jedoch immer bereit, sein Medium als Spiegel seiner selbst zu benutzen.

olaf Unverzart, ohne Titel, aus der Serie »Far away so close«, 2007

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»don’t fade to grey« bleibt eben nicht im Grau stecken, sondern weist mit den schwarzen und weißen Tönen auf die Extreme des Lebens hin, die jeden Moment mitschwingen. Unverzarts Art, Spuren zu lesen und festzuhalten, führt diese banale Erkenntnis immer wieder vor Augen. In Zusammenarbeit mit dem mehrfach ausgezeichneten Buchgestalter Andreas Töpfer begreift Unverzart seine Publikationen als ein Statement und Medium, seine Arbeiten in Buchform zu archivieren und gleichzeitig lebendig zu halten.


Gregor Schmoll

Kaspar Müller

camill Leberer

Vexations

colmar & Strasbourg

Metaphysik des aufgeklärten Materials: Zeichnungen, Skulpturen und Fotografien

HERAUSGEBER Universalmuseum Joanneum; Neue Galerie Graz, christa Steinle, Günther Holler-Schuster

HERAUSGEBER Marc Munter, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen

Deutsch / Englisch ca. 142 Seiten, zahlreiche Abb. s / w, ISBN 978-3-86984-179-3 5 Ausklappseiten

TEXT Ralf christofori, Ulrike Groos, Sabine Gruber, Petra von olschowski, Simone Schimpf

TEXT Daniel Baumann, Kim Seob Boninsegni, Tobias Kaspar, Marc Munter, Eva Nägeli

TEXT Sønke Gau, claudia LehnerJobst, Anselm Wagner Paperback, 23,5 × 17,5 cm Euro 26,–

HERAUSGEBER Kunstmuseum Stuttgart

Euro 24,–

Deutsch / Englisch ca. 120 Seiten, 60 Abb. Paperback, 24 × 18 cm

80 Seiten, 71 Abb. in Farbe, Softcover mit Banderole, 28,5 × 19 cm Euro 19,90

ISBN 978-3-86984-154-0

ISBN 978-3-86984-169-4

Gregor Schmoll wurde mit dem Preis »The Missing Link« des Psychoanalytischen Seminars Zürich ausgezeichnet. Sein mehrteiliges, interdisziplinäres Werk »Vexations« setzt sich mit Bildern von pathologischen Verhaltensmustern auseinander und zeigt, wie von außen projektierte Bilder das eigene Selbstbild überlagern und letztlich identität prägen. Selbstporträts sind nur ein Bestandteil der Arbeit, die zudem aus Fotografien von Blumen, aus feinstem Biskuitporzellan gefertigten Vasen und den photographischen Abbildern dieser Vasen besteht. Die Formen der Vasen generieren sich wiederum aus dem zu Grimassen verzerrten Profil des Künstlers und bilden so ein klassisches Vexierbild (Vexations – version d’objets), in dessen Betrachtung die beiden Bildgegenstände miteinander um die Aufmerksamkeit konkurrieren.

Kaspar Müller präsentiert anlässlich des ManorKunstpreises Schaffhausen 2010 neue objekte, Druckgrafiken sowie eine filmische Arbeit. Mit subtilen, ungewöhnlichen Verschiebungen und unterschiedlichen Medien überträgt er profane Gegenstände und Motive in den Kunstkontext und regt zu vielseitigen Betrachtungen über Kunst, ihre Wahrnehmung und Wertigkeit an. Die Arbeiten wirken sonderbar direkt und irritieren bei näherer Betrachtung. Einerseits führen die Dinge ihre Schönheit und Unterhaltsamkeit vor; andererseits erscheint manches leicht merkwürdig oder unpassend. im Film »colmar & Strasbourg« trifft die Altstadtidylle auf moderne Urbanität. Dazwischen taucht ein Schauspieler mit Karnevalshut als Mitläufer und gleichzeitig Sonderling auf: eine Metapher dieser vielgestaltigen Gegenwartskulisse. Kaspar Müller (*1983, Schaffhausen) lebt in Basel und Zürich.

Der Stuttgarter Künstler camill Leberer (*1953) ist Preisträger des Peter Hans Hofschneider-Preises der Kunststiftung Baden-Württemberg und wird mit einer Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart geehrt. Er zeigt eine Plastik und parallel großformatige Zeichnungen zusammen mit Fotografien – die weitgehend unbekannt sind – von irritierenden Details aus seinen Plastiken. Die ungewöhnliche Zusammenstellung spiegelt sich im Katalog, der neue Einblicke in Leberers konsequente Entwicklung und sein vielgestaltiges Werk bietet.

Valentin Beinroth

Nadim Vardag

Anonyme Skulpturen Video und Form in der zeitgenössischen Kunst

Specimen Removed HERAUSGEBER Kerstin Skrobanek, Reinhard Spieler

HERAUSGEBER Agnes Husslein-Arco

HERAUSGEBER Kunstmuseen Krefeld, Sylvia Martin; Galerie im Taxispalais, innsbruck, Beate Ermacora

TEXT Martin Guttmann, Hans-Jürgen Hafner, Axel John Wieder

Deutsch / Englisch 112 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe Leinen, 17 × 22 cm

TEXT Martina Dobbe, Beate Ermacora, Ursula Frohne und christian Katti, Nina Heindl, Thomas Janzen, Sylvia Martin, christina Nägele, Sabine Maria Deutsch / Englisch Schmidt, Jürgen Tabor, 140 Seiten, 98 Abb. Rein Wolfs. interview der Paperback, 28 × 21 cm Herausgeberinnen mit Euro 28,– ISBN 978-3-86984-151-9 Wulf Herzogenrath

Deutsch / Englisch 112 Seiten, 131 Abb. Paperback, 23 × 18 cm ca. Euro 24,–

Euro 19,–

ISBN 978-3-86984-189-2

ISBN 978-3-86984-148-

Valentin Beinroth macht Kunst über Wissenschaft. Als Forscher zieht er in die Welt, um Proben der besonderen Art zu sammeln. Er fragt nach der Gültigkeit von ordnungssystemen und entlarvt Maßeinheiten als willkürliche Setzungen. immer wieder führt er die scheinbar objektiven wissenschaftlichen Methoden auf den Menschen zurück. Der Katalog stellt erstmals größere Werkkomplexe des Künstlers vor und greift in seiner Gestaltung die wissenschaftliche Ästhetik der Arbeiten auf. Faszinierende Messinstrumente, die Präzision und Wissenschaftsgeschichte verkörpern, stehen neben poetischen, den Mythos des Weltentdeckers bemühenden Arbeiten. Das ausführliche Gespräch mit dem Künstler und der Essay der Kuratorin Kerstin Skrobanek geben einen fundierten Einblick in die äußerst intelligente und humorvolle Arbeit des 2009 mit dem RudiSeitz-Kunstpreis ausgezeichneten Künstlers.

Nadim Vardag gewann 2009 den »Bc21 Bostonconsulting & Belvederecontemporary Art Award« – mit 20.000 Euro ist dies der höchstdotierte von der Privatwirtschaft vergebene Preis für zeitgenössische Kunst in Österreich. Der 1980 in Regensburg geborene Künstler hat an den Kunstakademien in Nürnberg und Wien studiert. Vardag überzeugt in seiner Einzelausstellung im Augarten contemporary, Wien, mit seinen Filmen, Zeichnungen und Skulpturen. Er arbeitet mit installativen Szenarien, oft mit Referenzen zum Kinofilm. Filmsequenzen von nur wenigen Sekunden montiert er zu Loops, deren minimale Bewegungen eine Spur zwischen Apparat und Bild zeichnen. Generell bildet die Komplexität von Film, Apparatur und Effekt projizierter Bilder ein zentrales Motiv der installativen objekte Vardags.

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»Anonyme Skulpturen« thematisiert den Umgang junger Künstler mit dem flüchtigen Videobild und dessen Präsenz im Raum. Video und Skulptur, zwei scheinbar natürliche Gegenpole, greifen in räumlichen installationen ineinander und schaffen ein komplexes ästhetisches Zusammenspiel zwischen Bild und objekt. Acht internationale Künstler gestalten mit videografischen und skulpturalen Elementen Bildräume, die durchaus auch widersprüchliche Erfahrungen im Spannungsfeld von Technik, Natur, Gesellschaft und individuum auslösen. Teilnehmende Künstler: Nathalie Djurberg, Matias Faldbakken, Zilla Leutenegger, Aernout Mik, Yves Netzhammer, Tony oursler, Paul Pfeiffer, Tracey Snelling, Fiona Tan, Diana Thater.

NEUERScHEiNUNGEN


Bruce Conner Die 70er Jahre

TExT Ursula Blickle, Gerald Matt, Thomas Mießgang, Michelle Silva, Barbara Steffen, Malcolm Turvey GESPräCHE Jean Conner mit Gerald Matt, Bruce Conner mit Peter Boswell 216 Seiten, 150 Abb. Hardcover, 24 × 19 cm Euro 38,– Deutsche Ausgabe ISBN 978-3-86984-161-8

Englische Ausgabe ISBN 978-3-86984-160-1

Bruce Conner (1933 – 2008) hat als bildender Künstler in sämtlichen Genres brilliert: in seinen Zeichnungen, Gemälden, Filmen oder Fotogrammen. Seine Experimentalfilme zählen heute zu den Vorläufern des MTV-Clips. Der Avantgardist hat jedoch nicht nur neue Wege des Filmemachens aufgezeigt, sondern sich durch seine Arbeiten in unterschiedlichsten Medien als bildender Künstler immer wieder selbst neu erfunden. Seine Zeichnungen und Gemälde sind Sinnbilder des Metaphysischen und Transzendentalen, sie erinnern an rorschachtests, zeigen Mandalas oder Sterne. In seinen Filmen ästhetisiert er die realität auf einzigartig lyrische Weise. Fotogramme mit dem Abdruck des eigenen Körpers nannte er ANGELS. ob er eine politische Kandidatur inszenierte, den Namen seines Freundes Dennis Hopper als Pseudonym verwendete oder sich selbst im »Who Was Who« 1973 für tot erklären ließ, zeitlebens entzog sich Bruce Conner, der mit Assemblagen bekannt wurde, künstlerischen, persönlichen und markttauglichen Kategorisierungen. Sein vielschichtiges Werk verbindet die

Erste umfassende retrospektive seit 11 Jahren. Ausstellung, KUNSTHALLE wien 8. okt. 2010 – 30. Jan. 2011

NEUErSCHEINUNGEN

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Leidenschaft für Musik von Soul bis Punk mit abstrakter Formschönheit von HellDunkel-Kontrasten und einem kritischen Blick auf Kunst, Gesellschaft und den American Way of Life. Der monografische Katalog legt den Fokus auf die 1970er Jahre und untersucht die Parallelen zwischen dem Filmemacher und bildenden Künstler Bruce Conner anhand zahlreicher Zeichnungen, Öl- und Acrylmalereien, Lithografien, Drucke, Fotogramme und Fotografien sowie drei seiner bekanntesten Filme: »Breakaway« (1966), »Crossroads« (1976) and »Marilyn Times Five« (1968 – 1973). Bruce Conner, geboren 1933 in McPherson, Kansas, starb 2008 in San Francisco. Die Ausstellung von Bruce Conner in der KUNSTHALLE wien ist die erste große Einzelausstellung seines Werkes in Europa und in Kooperation mit der Ursula Blickle Stiftung, Kraichtal, entstanden.

Bruce Conner, »UNTITLED«, 1974, Tinte auf Papier, ca. 18 × 13 cm, The Conner Family Trust

HErAUSGEBEr Ursula Blickle Stiftung; KUNSTHALLE wien, Gerald Matt, Barbara Steffen



Klaudia Schifferle sumsum im universum

HErAUSGEBEr Helmhaus Zürich, Simon Maurer TExT Simon Maurer, Ludmila Vachtova Deutsch / Englisch 108 Seiten , 102 Abb. Paperback, 32 × 24 cm Euro 30,– ISBN 978-3-86984-155-7

Hätte dieses eine Leben nicht das Exzessive so intensiv gesucht, wie es beileibe nicht jedermanns Sache ist, könnte es sich nicht in dieser Vielfalt entwickeln. Wie befreit man sich aus einer solchen Intensität, ohne Intensität zu verlieren? (Simon Maurer) Klaudia Schifferle (* 1955 in Zürich) malt und zeichnet, plastiziert und dichtet in einem Atelier in der roten Fabrik an der Seestrasse in Zürich. Es entstehen parallel unterschiedlichste Werkreihen: kopfüber im raum schwebende Figuren mit explosiven linienhaften Strukturen, stille, nahezu ungegenständliche Landschaften, heftige Markerzeichnungen vor Ölhinter-

Eine Legende der »Zürcher Bewegung«! Mitbegründerin der FrauenPunk-Band KLEENEx, die internationale Erfolge feierte. Erste Publikation seit Klaudia Schifferles rückkehr nach Zürich. NEUErSCHEINUNGEN

Atelieransicht, 2010, Foto: Klaudia Schifferle

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grund und realistische Fabeltiere ebenso wie archaische, vielköpfige Zementskulpturen, mal roh, dann mit greller Farbe überschüttet. Von innen ferngesteuerte Einlinienzeichnungen. Lange, seit 2004, hat man nicht mehr viel von dieser fragilen Künstlerin gesehen. Nach unruhigen Jahren in der Zürcher Bewegung und internationalem künstlerischem ruhm zog sich Klaudia Schifferle 1988 nach Mailand zurück, kehrte darauf im Tessin in die Stille ein − und erfindet sich seit ihrer rückkehr nach Zürich im Jahr 2002 neu und erneut. Die Spannung, die sich in den Bildern und Skulpturen verdichtet, ist immer eine Gratwanderung zwischen Lebenssucht und Lebensangst, zwischen Distanz und Nähe und lässt nicht unberührt.


Marilyn Manson and David Lynch Genealogies of Pain

Marilyn Manson (*1969) ist in erster Linie für seine Musik und als Skandalfigur bekannt. Dass er sich seit vielen Jahren mit Malerei auseinandersetzt, wissen nur wenige. Anlässlich der Ausstellung im projectspace der KUNSTHALLE wien erscheint der erste Katalog mit zahlreichen Aquarellen, die formal sehr gefühlsbetont und sanft anmuten und damit in starkem Kontrast zu den Bildthemen stehen: Menschliche Urängste, Verlust, Verzweiflung, Selbstentfremdung ist die Themenpalette, die Manson inszeniert. Einer der Impulsgeber für Manson ist der Regisseur David Lynch (*1946), der mit vier Kurzfilmen aus den Jahren 1967 bis 1973 in der Ausstellung vertreten war: Die Filmtitel deuten die Bezugspunkte an: »Six Men Getting Sick (Six Times)« (1967), »The Alphabet« (1968), »The Grandmother« (1970) und »The Amputee« (1973).

Manson wie Lynch geht es um die Reflexion über und die Ästhetisierung von Schmerz sowie die Deformation und Vergänglichkeit des menschlichen Körpers. Die Härte seiner Filme nimmt die Atmosphäre vorweg, der man in Mansons malerischem Werk begegnet. In Kontrast zum zarten Duktus der Aquarelle malt Manson pervers geschändete Leichen, Porträts mit Schmerzensmann-Topoi, deformierte Embryonen und berühmte Opfer aus der amerikanischen Kriminalgeschichte. Umso mehr erstaunen die Aussagen Mansons in einem Gespräch mit Gerald Matt über seine Entscheidung für die Aquarellmalerei und Begriffe wie Schönheit und das Böse als Thema sowie seinen Blick auf Einflussgrößen wie beispielsweise Egon Schiele. Solche und vergleichbare Äußerungen mögen all jene überraschen, die in ihm allein die perfekte mediale Selbstinszenierung einer Skandalfigur sehen.

Marilyn Manson, »Elizabeth Short as Snow White (A smile I)«, 2006

HERAUSGEBER KUNSTHALLE wien, Gerald Matt, Cathérine Hug, Brigitte Schenk TExT David Galloway, Cathérine Hug, Adrian Notz, Brigitte Schenk IM GESPRÄCH Gerald Matt mit Marilyn Manson Deutsch / Englisch 176 Seiten, 76 Abb. in Farbe, 13 Abb. s / w Hardcover, 27 × 19,5 cm Euro 28,– ISBN 978-3-86984-129-8

Erster Katalog mit den Aquarellen von Marilyn Manson! Marilyn Manson in einem persönlichen Interview über Kunst, Wien und seine Beziehung zu David Lynch.

David Lynch, »The Grandmother«, 1970, 16 mm übertragen auf DVD, 34 Minuten Courtesy David Lynch und mk2, Paris, © 2005 ABSURDA, all rights reserved

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NEUERSCHEINUNGEN


Gülsün Karamustafa Etiquette

HERAUSGEBER ifa-Galerien Berlin und Stuttgart TEXT iris Lenz, November Paynter iNTERViEW November Paynter mit Gülsün Karamustafa Deutsch / Englisch 84 Seiten, 50 Abb. in Farbe Paperback, 20,5 ×16,5 cm Euro 22,– ISBN 978-3-86984-180-9

Unter dem Motto »Solo für ...« werden Künstler präsentiert, die am Beginn ihrer internationalen Karriere von dem institut für Auslandsbeziehungen gefördert worden waren. Heute leben, arbeiten und unterrichten diese Künstler international, sind auf der documenta, auf den Biennalen in Venedig, São Paulo, istanbul oder Gwangju vertreten und haben Ausstellungen in renommierten Häusern. Den Auftakt macht die Künstlerin Gülsün Karamustafa, eine der wegweisenden türkischen Künstlerinnen der Gegenwart. ihr Umgang mit Themen wie identität und Migration, kulturelle Differenzen und Akkulturationen, orientalismus oder

Postkolonialismus überzeugt durch Karamustafas Ernsthaftigkeit, ihr großes Engagement und ihre tiefe Menschlichkeit, oft mit einer gewissen Melancholie, zuweilen auch mit Humor. Auch wenn Gülsün Karamustafa messerscharf politische oder soziale Verhältnisse analysiert und kritisiert, so klagt sie nicht an, sondern agiert stets mit Blick auf die Betroffenen und bezieht auch persönliche Erfahrungen von ihrer Stadt ein, die zwei Kontinente und verschiedene Kulturen umfasst. Gülsün Karamustafa wurde 1946 in Ankara / Türkei geboren; sie lebt und arbeitet in istanbul.

Monografische Reihe international erfolgreicher Künstler, anlässlich der Jubiläen der ifa-Galerien Stuttgart und Berlin. Ausstellungen in der ifa-Galerie Stuttgart, 4. Febr. – 9. Apr. 2011 und in der ifa-Galerie Berlin, 6. Mai – 26. Jun. 2011 NEUERScHEiNUNGEN

Gülsün Karamustafa, »compromise«, 2004, Gastfotograf: Yıldırım Arıcı Sammlung: MUMoK, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

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Radical Shift

Politische und soziale Umbrüche in der Kunst Argentiniens seit den 60er Jahren

Der Katalog spannt einen Bogen von der politischen Konzeptkunst der 1960er Jahre über die Auseinandersetzung mit der Zeit der Diktatur im folgenden Jahrzehnt bis zur Kunst der 1980er und 1990er Jahre. Wurden vor vier Jahrzehnten häufig direkte Stellungnahmen zum politischen Geschehen formuliert, so gewinnen heute Identitätsfragen, verbunden mit existenziell menschlichen Erfahrungen, an Bedeutung – Isolation, Einsamkeit und Verschwinden. Gewalt, ob in physisch-repressiver Form oder im historischen Kontext verhandelt, spielt in nahezu allen Werken eine zentrale rolle. Die Annäherung an die zeitgenössische Kunst Argentiniens zeigt, welch identitätsstiftende Qualität diese bis heute besitzt. Dass noch vor wenigen Jahren die retrospektive von León Ferrari,

eines der Protagonisten der Kunstszene, in Buenos Aires mehrfach polizeilich geschlossen und gerichtlich verhandelt wurde, zeigt die anhaltende Brisanz der argentinischen Gegenwartskunst. Eine Chronologie, Manifeste, Künstlerbiografien sowie eine Bibliografie bieten weitergehende Informationen zur Entwicklung der argentinischen Kunst seit den 1960er Jahren. MIT ArBEITEn Von: oscar Bony, nicola Costantino, León Ferrari, Gabriela Golder, norberto Gómez, Victor Gríppo, Alberto Heredia, Guillermo Kuitca, Jorge Macchi, Fabián Marcaccio, Charly nijensohn, Cristina Piffer, Juan Carlos romero und Graciela Sacco

HErAuSGEBEr Museum Morsbroich TExT Claudia Gilman, Andrea Giunta, Heike van den Valentyn Deutsch / Spanisch ca. 240 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe Paperback, 28,5 × 21 cm ca. Euro 28,– ISBN 978-3-86984-195-3

Ausstellung im Museum Morsbroich, Leverkusen 13. März – 22. Mai 2011

Graciela Sacco, »Esperando a los bárbaros / Warten auf die Barbaren (Detail)«, 1996, Heliogravüre auf Papier und Holz, Maße variabel, Installationsansicht, 23. Biennale São Paulo, Brasilien

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Albrecht Schnider Die Rückseite des Spiegels

HErAuSGEBEr Kunstmuseum Solothurn, Christoph Vögele TExT Katja Blomberg, roman Kurzmeyer, Christoph Vögele 152 Seiten, 93 Abb. in Farbe Hardcover, 28,5 × 20 cm ca. Euro 30,– ISBN 978-3-86984-183-0

Die Solothurner Ausstellung konzentriert sich auf Albrecht Schniders Skulpturen und Papierarbeiten aus den vergangenen 25 Jahren. Diese Werke sind bislang weit weniger öffentlich präsentiert worden als Schniders Gemälde, obwohl sie für dessen künstlerisches Œuvre unverzichtbar sind, wie Christoph Vögele konstatiert: »ohne Schniders Zeichnungen als Quellen könnten auch seine weiteren Kunstwerke, zumal seine Gemälde, mit denen er heute vor allem bekannt ist, nicht entstehen.« »Die rückseite des Spiegels« spielt auf den Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903 – 1989) an. Wie diesem geht es dem Künstler um Erkenntnisprozesse, im Besonderen um die Hinterfragung der Methoden und Grenzen dieses Forschungsgebietes. Gemeint ist: Schniders Blick fällt nicht nur »in«, sondern auch

Albrecht Schnider, »ohne Titel«, 1999, Gouache auf Papier, 14,6 × 20,9 cm, im Besitz des Künstlers

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»hinter« den Spiegel. So ist es das Porträt, dem Schnider eine zentrale Bedeutung verleiht. Der Katalog setzt bei den frühen Kohle-Porträtzeichnungen Anfang der 1990er ein bis hin zu der Gemäldeserie der »leeren« Köpfe, die vor wenigen Jahren abgeschlossen wurde. Den Arbeiten auf Papier stehen die ab 2000 entstandenen kleinen Skulpturen gegenüber – auffallend kleine Sockelarbeiten, die aus (Atelier-)Abfällen hergestellt werden und wie Modelle oder Ideen für noch auszuführende Werke wirken. Zutreffender wäre es vermutlich, sie als Assemblagen zu bezeichnen. Trotz ihrer Leichtigkeit und ihrem kleinen Format erreichen Schniders Zeichnungen und Skulpturen eine unauslöschliche Bildwirkung, die in vorliegendem Buch in einer Vielzahl von Abbildungen bestaunt werden kann.


Bjørn Melhus NACHTWACHE / NIGTHWATCH

Von einem Billboard fällt Mondschein über eine Ansammlung von Zelten. Aus den temporären Behausungen dringen Atemgeräusche, sichtbar gebunden in farbige Lichtabfolgen. Während die stumme Gestalt eines uhus die nächtliche Szenerie beobachtet, treibt der filmische Ton die Lichtreflexe aus dem Inneren der Zelte in einen traumatischen Albdruck aus Schmerz oder Lust, der den ganzen raum erfasst. nACHTWACHE / nIGHTWATCH ereignet sich auf der Schwelle von Bewusstseinszuständen der Kontrolle und dem Kontrollverlust, dem Wechselspiel von bewachen und bewacht werden und dem halluzinatorischen Zustand der Insomnia. Diese monumentale 3-Kanal-Videoinstallation hat Bjørn Melhus für das 44 m lange Tonnengewölbe des einstigen refektoriums im Kunstmuseum Magdeburg entwickelt. Die Publikation illustriert diese

und weitere fünf wichtige Videoinstallationen aus den letzten Jahren, in denen Melhus ebenfalls farbiges Licht in Verbindung mit gefundenem Ton kodiert und gezielt den Dialog mit unserem medialen Bewusstsein sucht. Bjørn Melhus’ Installationen greifen über die Medien hinaus in den realen raum ein. Der Ausstellungsraum wird zum sozialen raum, der den Betrachter integriert. Wenige Künstler haben in ihren Arbeiten so tiefgründig die Psychologie unseres Fernseh- und Medienzeitalters analysiert, die Idee der ständigen rollenverwandlungen in Parallelwelten, wie er. Wenige verstehen es, so subjektiv und skurril wie allgemein zutreffend die Symptome dieser Gegenwart aus sich selbst als Akteur und Betroffener abzuleiten.

HErAuSGEBEr Annegret Laabs und uwe Gellner, Kunstmuseum Magdeburg TExT Annegret Laabs Deutsch / Englisch 80 Seiten, viele ganzseitige Abb. in Farbe Hardcover, 27 × 21 cm ca. 28,– Euro ISBN 978-3-86984-184-7

Ausstellung, Kunstmuseum Magdeburg, 12. okt. 2010 – 9. Jan. 2011 Das Buch enthält eine vom Künstler selbst produzierte DVD, mit Dokumentationen von sechs installativen Arbeiten der letzten Jahre.

Installationsansicht, Kunstmuseum Magdeburg

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Österreichs Kunst der 60er-Jahre Gespräche

Österreichs Kunst der 60er-Jahre Gespräche

HeRAUSGeBeR Gerald Matt; Österreichisches Parlament ca. 550 Seiten, zahlreiche Atelierfotografien und Werkabbildungen, Hardcover, 23,5 × 16,5 cm ca. Euro 45,– ISBN 978-3-86984-168-7

erscheint Januar 2011

Für den mehr als 500 Seiten umfassenden Interviewband besuchten Gerald Matt, Sabine Breitwieser, Ingried Brugger, Bettina Busse, Lena Maculan, Andrea Schurian u. a. die bedeutendsten Protagonisten und Protagonistinnen der österreichischen Kunst der 1960er-Jahre in deren Ateliers. Die Aufzeichnungen der geführten Gespräche geben ein facettenreiches Bild der damaligen Kunstszene: Unter welchen Bedingungen arbeiteten Wiener Künstler in den 1960erJahren? Mit welchen Problemen hatten vor allem Künstlerinnen zu kämpfen? Konnten sie die Aufmerksamkeit des

Galeriebetriebs und der Museen erringen? Gab es in Wien in den 1960erJahren so etwas wie eine »solidarische« Kunstszene? Kannte man sich untereinander? Traf man sich in denselben Lokalen? Welches politische, soziale und kulturelle Klima herrschte in den 1960ern in Wien? Welche Rolle spielte damals der Tabubruch? Und auch ganz Persönliches: Wie VALIe exPoRT zu ihrem Namen kam oder warum Kiki Kogelnik in die USA ging oder was Christian Ludwig Attersee seiner Schönheit zu verdanken hat.

KüNSTLeR: Raimund Abraham, Friedrich Achleitner, Christian Ludwig Attersee, Konrad Bayer, Arik Brauer, Lui Dimanche, VALIe exPoRT, Padhi Frieberger, Heinz Gappmayr, Bruno Gironcoli, Roland Goeschl, Christa Hauer-Fruhmann, Hans Hollein, Alfred Hrdlicka, Kurt Kalb, Kiki Kogelnik, Peter Kubelka, Maria Lassnig, erich Lessing, otto Muehl, Hermann Nitsch, oswald oberhuber, Laurids ortner, Hermann Josef Painitz, Max Peintner, Walter Pichler, Klaus Pinter, Markus Prachensky, Karl Prantl, Wolf Dieter Prix, Carl Pruscha, erwin Puls, Ferry Radax, Arnulf Rainer, Franz Ringel, Gerhard Rühm, Alfons Schilling, elfie Semotan, Hans Staudacher, Dominik Steiger, erwin Thorn, Peter Weibel, Susanne Widl, oswald Wiener, Michel Würthle, Zünd-Up (Timo Huber, Bertram Mayer, W. M. Pühringer) Hermann Nitsch, »5. Malaktion, 15.1.1962«, © Ludwig Hoffenreich, S. Klein, VBK Wien

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Daniel Spoerri Ein Augenblick für die Ewigkeit

A henchman of chance, that could be my job description. (Daniel Spoerri) Hintergründiger Witz, skurrile Phantasie – die sich vor provozierenden, Heiterkeit und unbehagen zugleich auslösenden, manchmal morbiden und makabren Bildformulierungen nicht scheut – kennzeichnen Daniel Spoerris Arbeiten. Der Katalog anlässlich seines 80. Geburtstags begleitet die Einzelausstellung in der Kunsthalle Krems, die sich auf das Frühwerk des Künstlers, aus den späten 1950er, 1960er und 1970er Jahren konzentriert.

die sich schwer einer einzelnen richtung zuordnen lassen. Seine unterschiedlichen Tätigkeiten gehen ineinander über und berühren immer mehrere künstlerische Bereiche. Diese übersicht über das bisherige Werk von Daniel Spoerri belegt eindrucksvoll die unbändige Schaffenskraft – in den weitläufigen Terrains von Literatur, Theater, Ballet, Musik, Performance, bildender Kunst und Eat Art – einer der herausragendsten und vitalsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts.

HErAuSGEBEr Kunsthalle Krems, Hans-Peter Wipplinger TExT ugo Dossi, Margrit Hahnloser-Ingold, André Heller, Wolfgang Henze, Wulf Herzogenrath, Karin Pernegger, Barbara räderscheidt, Wieland Schmied, Hans-Peter Wipplinger, Ben Vautier, Erwin Wurm 112 Seiten, 80 Abb. Hardcover, 22,5 × 21 cm Euro 26,– ISBN 978-3-86984-166-3

Mit beeindruckend vielfältigen Aktivitäten gehört Daniel Spoerri zu den Künstlern,

Ausstellung, Kunsthalle Krems 21. nov. 2010 – 20. Febr. 2011 Eine Hommage an den Menschen und Künstler Daniel Spoerri. Zahlreiche zum ersten Mal veröffentlichte dokumentarische Fotografien aus der Graphischen Sammlung der Schweizerischen nationalbibliothek in Bern. Mit vielen seiner berühmten objektkästen, Assemblagen und Fallenbilder.

Daniel Spoerri vor seinem Atelier, 2010, Foto: Barbara räderscheidt

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Jeppe Hein

Joachim Bandau

Die Kunst des Sammelns

1 × Museum, 10 × Rooms, 11 × Works

Grusinische Tänzer

Schriftenreihe der Kunstvilla im KunstKulturQuartier, Band 2 HeRAUSGeBeR Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg

HeRAUSGeBeR Neues Museum – Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg TexT Vorwort Angelika Nollert. Text Melitta Kliege Deutsch / englisch 44 Seiten, 40 Abb. ISBN 978-3-86984-172-4 Paperback, 28 × 21 cm ca. Euro 15,–

TexT Thomas Heyden, Jürgen Morschel, Angelika Nollert, Rolf Wedewer Deutsch / englisch 24 Seiten, 13 Abb. Euro 15,– ISBN 978-3-86984-122-9 Paperback, 28 × 23 cm

HeRAUSGeBeR Andrea Dippel, Matthias Strobel, Kunstvilla im KunstKulturQuartier 112 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe Paperback, 24 × 17 cm

ca. Euro 29,– ISBN 978-3-86984-194-6

Der international renommierte dänische Künstler Jeppe Hein verschränkt in seiner Ausstellung im Neuen Museum Nürnberg wichtige frühe mit neuen und aktuellen Arbeiten in einer ortsspezifischen und übergreifenden, Ausstellungsarchitektur, die eher virtuellen Charakter hat. Das Besondere an den Arbeiten des heute in Berlin lebenden Künstlers ist deren Klarheit, Minimalismus und Komplexität gleichermaßen. einerseits arbeitet er mit Architektur, setzt wenige und elementare Materialien ein, wie Licht, Wasser, Luft, Schrift oder Spiegel, und wählt auch einfache Formen, wie Kugel, Quader, Fläche, Würfel oder Winkel. Andererseits entstehen trotz der reduzierten Mittel doch sehr komplexe räumliche, oft interaktive erlebnissituationen. Immer jedoch steht das Verhältnis des Individuums zu seiner Umwelt und die psychologische Reaktion auf räumliche Veränderungen im Zentrum seiner Arbeiten.

1972 fuhren sie zum ersten und letzten Mal in Nürnberg: die »Grusinischen Tänzer« (1971) von Joachim Bandau (geb. 1936). Die kinetischen Skulpturen sind aus acht verschiedenen elementen eines raffinierten Modulsystems zusammengesetzt. Langsam bewegen sie sich, stoßen gegeneinander, bleiben unvermittelt stehen, fahren weiter: ein Roboter-Ballett. In ihrer an zeitgenössisches Design und Science-Fiction-Phantasien angelehnten Formensprache erscheinen diese Plastiken heute wieder ganz gegenwärtig. Sie können als »Personifizierungen unserer subjektiven und kollektiven Probleme« verstanden werden, sind dabei aber von bestechender Schönheit. Nicht weniger als die Zukunft des Menschen in einer zunehmend technisierten Welt ist ihr unvermindert aktuelles Thema.

Die Ausstellung »Die Kunst des Sammelns«, mit der die Kunstvilla – Museum für regionale Kunst in Nürnberg repräsentative Nürnberger Kunstsammlungen vorstellen wird, fragt danach, was eine kommunale Kunstsammlung, die vornehmlich durch Stiftungen, Nachlässe und Ankäufe zusammengesetzt ist, von einer Privatsammlung, die aus persönlichem Interesse und mit Leidenschaft und engagement zusammengetragen wurde, unterscheidet. Wie sammeln Künstler Arbeitsgrundlagen für ihr Schaffen und wie dokumentieren sie ihr Œuvre? Welche Charakteristika hat die Sammlung eines Galeristen, an der sich zumeist Freundschaften und/oder Geschäftsbeziehungen ablesen lassen? Zu welchem Zweck sammeln Banken und Versicherungen Kunst und wie wird sie dort betreut und ausgestellt?

Look at me

Julia Kissina

Anatoly Shuravlev

Celebrity Culture at The Venice Art Biennale

Dead Artists Society

Temporary Visual Wound

HeRAUSGeBeR Andrea Sick und Mona Schieren, Hochschule für Künste Bremen University of the Arts englisch ca. 160 Seiten, ca. 50 Abb. Paperback, 24 × 16 cm

TexT Ludwig Seyfarth, Wolfgang Ullrich

HeRAUSGeBeR Dolores Denaro, CentrePasquArt, Biel

Deutsch / englisch 122 Seiten, 45 Abb. s / w Paperback, 22 × 15 cm

TexT Dolores Denaro, Susanne Prinz

ca. Euro 20,–

Euro 19,–

ISBN 978-3-86984-177-9

ISBN 978-3-86984-146-5

»Look at me« führt Mechanismen und Spielregeln der Celebrity-Kultur am Beispiel der ältesten und ehrwürdigsten Biennale, der Kunst-Biennale von Venedig, vor. Inszenierung und Auftritt sind in der Celebrity- wie in der Kunstwelt wichtige Faktoren der erfolgslogiken. es gilt, Aufmerksamkeit zu vermehren, um im Regime der Visibilität Geltung zu erlangen. Profitable Strategien entfalten sich besonders gut in Venedig, das als filmgleiche Kulisse zu einem fortwährenden Spiel der Inszenierungen und überschreitungen einlädt. über Diskursstars, Glamour, Aufmerksamkeit, Tabu und Markt.

»Die Unsterblichkeit der Seele ist ganz und gar nicht mystisch. Viel mystischer erscheint mir die Vorstellung, dass nach dem Tod nichts mehr sein wird ...« Im Geiste von Marcel Duchamp wiedererweckt Julia Kissina mit Telepathie-experimenten, Wünschelrutengängen und übersinnlichen experimenten berühmte verstorbene Künstler und lässt diese aus dem Jenseits zu uns sprechen. Mit den transkribierten Gesprächsprotokollen können wir die Seancen nachvollziehen und hören, was John Cage, Nam June Paik, Ilja Repin, Kasimir Malewitsch, Hugo Ball u. a. aus dem Jenseits zu berichten haben und von der heutigen Kunstszene halten. 2006 gründete Julia Kissina den »Klub der toten Künstler«. In ihren Werken konfrontiert sie das Publikum mit den Möglichkeiten von Fiktion und künstlerischer Provokation im Alltag. Julia Kissina lebt und arbeitet in Berlin.

MIT BeITRäGeN VoN: Dorothee Albrecht, Andreas Bernhardt, Beatrice von Bismarck, Jolanka Boeke, Paola Bonino, Anna Bromley, Régis Debray, Pamela Church Gibson, elke Krystufek, Rachel Mader, Jana Riester, Mona Schieren, Andrea Sick und Wantanee Siripattananuntakul

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Deutsch / Französisch 64 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe, Paperback, Euro 19,– 22,5 × 15,7 cm ISBN 978-3-86984-197-7 erscheint Februar 2011 Der in Moskau und in Berlin lebende russische Konzeptkünstler Anatoly Shuravlev (*1963) präsentiert erstmals eine Werkauswahl der letzten 15 Jahre. Das CentrePasquArt zeigt als erstes Schweizer Museum Fotografien und objekte sowie raumbezogene Arbeiten. International machte der Künstler u. a. 2009 mit seiner Installation im russischen Pavillon an der Biennale in Venedig von sich Reden. Für »Temporary Visual Wound« zerschneidet Anatoly Shuravlev den 360 qm großen Ausstellungsraum des CentrePasquArt. Der Besucher muss näher an die Wände zu treten, um die Technik zu erkennen: es handelt sich um hunderte von kleinen Fotos, Motive der globalisierten Welt, der alltäglichen Bilderflut von Magazinen, Fernsehen und Internet entnommen. Der Katalog gibt einen überblick über das thematisch breite Spektrum der Werke Shuravlevs, die stets von einer tiefgründigen Auseinandersetzung mit dem Bildgegenstand zeugen.


Mihály Biró Pathos in Rot

Mihály Biró begründete ein neues Genre – das politisch motivierte Bildplakat, Zeugnisse der österreichischen und ungarischen Politik der Vor- und Zwischenkriegszeit. 1886 in Budapest geboren, verschrieb er sich schon früh den Ideen der Sozialdemokratie. Von seinem sozialen und politischen engagement erzählen die Plakate und Illustrationen, die er 1910 bis 1914 für die Sozialdemokratische Partei Ungarns und 1918 bis 1919 für die revolutionäre Räterepublik gestaltete. Der politische Umschwung 1919 zwang ihn zur Flucht nach Wien. Die Gräueltaten der Miklós-Horthy-Diktatur dokumentierte er auf eindringliche Weise in der sogenannten »Horthy-Mappe« (1920), einer Serie von 20 Farblithografien. In Wien

entstanden neben weiteren politischen Plakaten gebrauchsgrafische Arbeiten sowie Werbesujets für die Wirtschaft (u. a. für die Wiener Messe oder Julius Meinl) und die in der Zwischenkriegszeit boomende Filmbranche, die ihn schließlich 1928 mit Aufträgen nach Berlin lockte. Der wirtschaftliche Zusammenbruch der 1930er Jahre unterbrach Birós Karriere jäh, die politische Katastrophe trieb ihn vor sich her, bis er, geehrt von der Sozialdemokratischen Partei Ungarns, 1948 in Budapest starb.

HeRAUSGeBeR Peter Noever, Direktor MAK Wien TexT Michael Diers, Sebastian Hackenschmidt, Peter Klinger, Peter Noever, Kathrin Pokorny-Nagel Reihe MAK Studies 19 Deutsch / englisch 144 Seiten, 70 Abb. in Farbe Paperback, 24 × 12,5 cm Euro 20,– ISBN 978-3-86984-157-1

In der vorliegenden Publikation wird der gesamte Bestand des MAK an MihályBiró-Plakaten dokumentiert.

Mihály Biró ist einer der bekanntesten und kompromisslosesten ungarischen Grafiker zu Beginn des 20. Jh.s! Ausstellung im MAK Wien 6. okt. 2010 – 9. Jan. 2011

Mihály Biró, »Palma«, um 1911, Lithografie, 94 × 124 cm, © MAK

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Welt und System Zeitgenössische Kunst zwischen Analyse, Erkenntnissuche und Dilemma

HErAuSGEBEr Gisbert Porstmann, Johannes Schmidt für die Städtische Galerie Dresden TExT Thilo Gross, robert König, Gisbert Porstmann, Johannes Schmidt, Stefan Schmidt, Stephan Schwan Deutsch/Englisch 156 Seiten, 100 Abb. in Farbe, 20 s /w Hardcover, 23,5×21,4 cm Euro 30,– ISBN 978-3-86984-159-5

Pencks »Systembilder« aus den 1960er Jahren gaben Anstoß, sich einem inhaltlichen, konzeptionellen Aspekt im Werk des Künstlers zu widmen. »Welt und System« ist der Versuch einer exemplarischen Bestandsaufnahme des umgangs mit den Phänomenen System, Vernetzung und Komplexität. Im Zusammenklang mit internationalen Künstlern werden die ästhetischen Innovationen von A. r. Penck deutlich. Das Buch reflektiert einen der Grundzüge menschlicher Existenz, die

reaktion auf scheinbares Welt-Chaos durch selbst geschaffene Hierarchien und Systeme, sei es der antike Götterhimmel oder die orientierungstafel in den Konsumtempeln der Gegenwart. KünSTLEr: Franz Ackermann, Thea Böttger, Mark Dion, Charles Eames, ray Eames, Benjamin Edwards, Öyvind Fahlström, Andreas Gursky, olaf Holzapfel, Mark Lombardi, Frank nitsche, A. r. Penck, Christoph rihs, Jorinde Voigt

update – Die Welt als Modell Kunstprojekt

HErAuSGEBEr Montag Stiftung Bildende Kunst, Bonn Deutsch/Englisch 136 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe Hardcover, 25 × 24 cm, mit DVD zum Kunstprojekt Euro 24,– ISBN 978-3-941185-93-7 Erscheint Januar 2011

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Bei der Entstehung und der Entwicklung von Modellen spielen Projektionen, Simulationen oder Transformationen eine entscheidende rolle. Modelle können Erkenntnis- und Forschungsmedium sein und sind ein Mittel zur (re-)Konstruktion menschlicher »Weltbegegnung«. Acht Künstlerinnen und Künstler aus Lettland, den niederlanden und Deutschland zeigten großformatige Installationen, objekte, Videos und Fotografien in einem leer stehenden Bürogebäude in Bonn. Alle in der Publikation dokumentierten

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Arbeiten sind inspiriert durch das facettenreiche Thema »Die Welt als Modell« und eigens für das Bonner Kunstprojekt und den speziellen ort entwickelt worden. KünSTLEr: Stefan Eberstadt, Clemens Botho Goldbach, Susanne Kutter, Miks Mitrevics, Maurice van Tellingen, Ina Weber, Markus Zimmermann und Edwin Zwakman


Die Welt als Kulisse

neun Künstler setzen sich mit unserem Verhältnis zu der uns umgebenden Wirklichkeit auseinander. Durch die inzwischen zur Selbstverständlichkeit gewordene alltägliche nutzung von Mobiltelefon, Internet oder die omnipräsente Konfrontation mit Werbedisplays nehmen wir die umwelt verstärkt als medial definierten raum wahr – als Erlebnis- und Kunstraum, der für cultural performances wie Sport- und Kulturveranstaltungen, Tourismus oder die Herausbildung gesellschaftlicher Identitäten entworfen und gestaltet wird. Die Inszenierung unseres Lebensraumes macht uns zu einem Akteur auf der Bühne des Alltags. Landschaft und Stadt

werden zum Themenpark, zur Kulisse, die in verschiedene Kontexte transferiert werden kann und immer authentisch erscheint, da sie von vorneherein eine Mischung aus verschobener oder manipulierter realität und Erfundenem ist. Mit unterschiedlichen Medien wie Skulptur, raum- und Lichtinstallation, Video, Fotografie und interaktiven Arbeiten untersuchen die Künstler Mechanismen und Blickregime, die von der Auseinandersetzung mit filmischen Illusionstechniken und der Erforschung von optischen oder akustischen Wahrnehmungsmustern bis zur untersuchung und Aneignung kultureller Gestaltungsprozesse reichen.

HErAuSGEBEr Galerie im Taxispalais, Innsbruck TExT Julia Brennacher, Beate Ermacora, Christina nägele, Jürgen Tabor Deutsch / Englisch 112 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe Klappenbroschur, 23 × 16 cm ca. Euro 24,– ISBN 978-3-86984-181-6

Ausstellung Galerie im Taxispalais, Innsbruck 11. Dez. 2010 – 6. Febr. 2011

Jun yang, »Paris Syndrome«, 2007, Farbfotografie auf Dibond, 50 × 50 cm, Courtesy Galerie Martin Janda, Wien

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Gordon Matta-Clark Moment to Moment: Space

Englische Ausgabe ISBN 978-3-86984-138-0

Gordon Matta-Clark (1943 – 1978) war ein Stücke-Schreiber. ob mit Hammer, Pickel, Axt oder Kettensäge für die Häuser, ob mit Messer oder Schere für die Cut Drawings, Bleistift, Farbstift oder Filzstift für die Zeichnungen, ob mit Fotoapparat oder Filmkamera, ob mit dem Kochtopf oder mit Tinte, der Architekt und Künstler Gordon Matta-Clark schuf tatsächlich kurzweilige Stücke, raumStücke, Ton-Stücke, Schrift-Stücke, Tanz-Stücke, Foto-Stücke, Film-Stücke. Als »räumliche Epiphanien« bezeichnete richard nonas die Interventionen von Gordon Matta-Clark.

Die erste deutschsprachige Einzelveröffentlichung zum Werk von Gordon Matta-Clark!

Wie kaum ein anderer Künstler dachte und schuf Matta-Clark ephemere Architekturen als Entwurf von gesellschaftlichen Möglichkeiten, als Durchdringungen

HErAuSGEBEr Hubertus v. Amelunxen, Angela Lammert und Philip ursprung in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin TExT Hubertus v. Amelunxen, Jane Crawford, Corinne Diserens, Peter Fend, Mark Glöde, Dan Graham, Angela Lammert, Michael Laux, Pamela Lee, Gwendolyn owens, Elisabeth Sussman, Philip ursprung, Mark Wigley Paperback, mit ca. 100 teils unveröffentlichten Abbildungen ca. Euro 35,– Deutsche Ausgabe ISBN 978-3-86984-109-0

Gordon Matta-Clark, Videostill aus »The Wall«, Berlin, 1976, © Estate of Gordon Matta-Clark

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des urbanen raums und als Aufbau eines sozialen Gedächtnisses. Seine Kunst ist eine Arbeit der Vermittlung gewesen, innerhalb der Künste und zwischen Kunst und Gesellschaft. Heute zählt Gordon Matta-Clark zu den bedeutendsten Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Band ist die erste deutschsprachige Einzelveröffentlichung zum Werk von Gordon Matta-Clark. Die Beiträge von den renommiertesten Kennern des Werks von Matta-Clark aus Kunst und Wissenschaft gehen in Teilen auf ein internationales Symposium zurück, das die Akademie der Künste 2007 in Berlin veranstaltete.


Barbara Holub found, set, appropriated,

Barbara Holubs neues Buch ist ein Mal-, Hör- und Lesebuch. Es untersucht das Potenzial ungeplanter Aneignungen des öffentlich-urbanen und -regionalen raums im internationalen Kontext. Am Stadtrand Wiens, wo die AspernSeestadt entstehen soll, lud Barbara Holub zu »Stadtrandspaziergängen« ein, die in Performances und Lesungen den Begriff des »rands« und das Potenzial des ungeplanten thematisierten. Die Planung einer Stadt der Zukunft wird zum Anlass, die utopien der Moderne in der postindustriellen Gesellschaft zu hinterfragen. Sich die Möglichkeit

der Veränderbarkeit, des Konflikts zu vergegenwärtigen, ungeplantes in Zukunftsvisionen einfließen zu lassen, Skepsis gegenüber Konsens wird zur zivilen notwendigkeit jedes / jeder Einzelnen. Fotografien und Kurztexte dokumentieren diese Stadtrandspaziergänge.

HErAuSGEBEr Barbara Holub TExT Ines Gebetsroither, Barbara Holub Deutsch / Englisch 176 Seiten, 128 Seiten mit Zeichnungen, Schweizer Broschur, 16,8 × 25 cm

Erhältlich ist eine nummerierte und signierte Vorzugsausgabe mit einzelnen von Barbara Holub mit Buntstift kolorierten Malbuch-Bildern. Auflage: 15 Exemplare, 180,– Euro

Aufnahmen der Performances und Lesungen während der Spaziergänge wurden als Hörstück vertont. Die CD mit dem Ö1-Kunstradio-Stück »Die Blue Frog Society spaziert auf den Mond« liegt bei. (Produzenten: Barbara Holub, Bruno Pisek; Stimmen: Anne Bennent, Dirk nocker) Euro 28,– ISBN 978-3-86984-164-9

Fotos: Enrico Bravi

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Dellbrügge & de Moll

publicartvienna

ConT3xT.nET

guerre en forme

Kunst im öffentlichen raum Wien

content / form / im-material

HErAuSGEBEr roland Schöny

HErAuSGEBEr Sabine Hochrieser, Michael Kargl, Birgit rinagl, Franz Thalmair

TExT Silvia Eyblmair, Christian Höller, roland Schöny

TExT Dellbrügge & de Moll, Claudia Emmert

TExT Josephine Bosma, MaryAnne Breeze, Steve Dietz, Thomas Dreher, Jeremy Hight, Stefan nowotny u. v. a. m.

Deutsch / Englisch ca. 200 Seiten Paperback

Deutsch / Englisch 140 Seiten, 75 Abb. Hardcover, 27 × 21 cm Euro 28,–

ca. Euro 30,–

ca. Euro 25,–

ISBN 978-3-86984-150-2

ISBN 978-3-86984-188-5

ISBN 978-3-86984-187-8 ca. 100 Abb. in Farbe

Englisch, 224 Seiten, Paperback, 21 × 14,8 cm

Die Künstler entwickeln Planspiele zum Städtebau, Szenarien zur Besetzung von orten sowie Strategien zu deren umnutzung und diskutieren die rolle der darin lebenden Akteure. Der öffentliche raum ist immer auch Austragungsort von Konflikten um Herrschaftsgewalt und Besitzansprüche. Die schlimmste Konsequenz der Auseinandersetzung im und um öffentlichen raum ist ein Krieg, der als Thema bereits im Buchtitel genannt wird. Dellbrügge & de Moll arbeiten mit Formen der Interaktion und Partizipation und mit Sprache in der Verwendung als Text und als Diskurswerkzeug. Ihre Arbeiten sind Conversation Pieces, die im konkreten Wortsinn die Debatte und die Kommunikation fördern und fordern!

Die Publikation dokumentiert die Entstehung der Initiative »Kunst im öffentliche raum Wien« im Kontext der regionalen und internationalen Debatte. über die Spurensicherung und nachzeichnung der Genese von Projekten hinaus befragt sie aktuelle Begriffe von urbanität, die Aufteilung und Aushandlung von Kräfteverhältnissen oder aktuelle Formen symbolischer Agglomeration im Stadtraum. Essays verhandeln die Intervention im Spannungsfeld zwischen Öffentlichkeit und Privatheit. Im dokumentarischen Teil richtet sich der Fokus auf Kunstwerke und temporäre Projekte aus den Jahren 2004 bis 2007. Peter Fattinger, Veronika orso und Michael rieper berichten mit umfangreichen Abbildungen von ihrer großangelegten Arbeit »add on«.

ConT3xT.nET – Sabine Hochrieser, Michael Kargl, Birgit rinagl und Franz Thalmair – ist ein engagiertes Kollektiv aus Künstlern und Kuratoren mit Sitz in Wien und wurde im Januar 2006 gegründet. ConT3xT.nET steht in regem Austausch mit internationalen Künstlern, Kuratoren, Theoretikern und Autoren und ergründet neue kreative Territorien und Praktiken, die zwischen Virtualität und realität oszilieren. ConT3xT.nET entwickelt und organisiert Plattformen für virtuelle Debatten, Ausstellungen, Publikationen, Lesungen und öffentliche Vorträge. Außerdem Kooperationen mit internationalen Kunst- und Kulturinstitutionen wie etwa dem Museum Moderner Kunst Ljubljana, dem Museum zeitgenössischer Kunst rijeka, dem Kunstverein Medienturm Graz oder dem Kunstraum niederösterreich Wien.

hard to sell, good to have HErAuSGEBEr Alexandra Grausam, Barbara Horvath, Elsy Lahner ESSAyS Diana Baldon, Gabrielle Cram, Franziska Herzog, Genoveva rückert, Axel Stockburger, Thomas D. Trummer Englisch Kartonbox mit 4 Booklets und DVD, 21 × 14,8 cm ca. Euro 25,– ISBN 978-3-86984-173-1 Erscheint Februar 2011

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Das vielteilige Projekt mit Ausstellung, einer Podiumsdiskussion in Kooperation mit departure und einer Kunstauktion in Zusammenarbeit mit Sotheby’s befasst sich mit Kunst und »Wert«, dem Verkaufen, Sammeln und Bewahren. Seit den 1960er Jahren haben sich Künstler immer wieder mit ihren Arbeiten bewusst dem Kunstmarkt widersetzt: Konzeptkunst, die nur aus einer Idee besteht, ortsspezifische Land Art, temporäre Fluxusaktionen oder Happenings. Wie geht man mit ephemerer, brachialer Kunst um? Mit

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Soundinstallationen oder Performances, die nur vor ort und für eine bestimmte Zeit zu erleben sind? Anlässlich des Projekts ist eine limitierte Kartonbox erhältlich mit Ausstellungsplakat, einer DVD (rundgang durch die Ausstellung, Künstlerinterviews, Podiumsgespräch und Auktion) und 4 Volumes: Editorial, Essays von Axel Stockburger, Genoveva rückert, Gabriele Cram, Franziska Herzog), Statements zum Thema von internationalen Experten von u. a. Diana Baldon, Joseph Beuys, Sabeth Buchmann, Chris Burden, Lorenzo Fusi, Hans Haacke, Francesca von Habsburg, Thomas Hirschhorn, William Kentridge, Sol LeWitt, olaf nicolai, Carsten nicolai, yoko ono, robert Smithson, robert Storr, Ausstellung (Installationsansichten, Manuals der Künstler zu deren Werken sowie eine Dokumentation der Ausstellung.)

Aus »hard to sell, good to have«: Klaus Weber, »St. Seb cactus«, 2010, Lebende Skulptur / Installation, 56 × 20 × 20 cm, Courtesy: Andrew Kreps Gallery ny, Herald St Gallery, London

HErAuSGEBEr Claudia Emmert, Kunstpalais Erlangen



Sophia Schama

Dashdemed Sampil

Thomas Hartmann

boomerang, Malerei 1998–2011

unruhe – Bilder 1979 – 2010

HErAuSGEBEr Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung, Linda Karohl und Gisbert Porstmann

Hardcover mit Folienumschlag, 23 × 21 cm

TExT Peter Angermann, Alexandra Flieht

HErAuSGEBEr Die Weserburg / Museum für moderne Kunst, Kunsthalle rostock, Kunsthalle Erfurt

Deutsch / Englisch 64 Seiten, 44 Abb. in Farbe Paperback

TExT Linda Karohl, Susanne Prinz, Jasper Kettner, Hans Gerd Koch

TExT Carsten Ahrens, Michael Astroh, Annette Meyer zu Eissen

Deutsch / Englisch 120 Seiten, zahlreiche ISBN 978-3-86984-185-4 Abb. in Farbe

ca. Euro 19,–

Sophia Schamas Bilder sind als hybride Landschaften zu verstehen. Die natur bei Sophia Schama hat nichts Idyllisches. Tiere treten uns hier ebenbürtig gegenüber, distanziert, nicht schutz- oder hilfsbedürftig. Die Bilder lassen sich als Ausdruck einer Koproduktion von natur und Gesellschaft lesen. Dass die natur vergesellschaftet wird, während die Gesellschaftsentwicklung naturwüchsig verläuft, ist ein gedanklicher Komplex, den die Künstlerin mit ihren Motiven immer wieder anreißt, ohne eine endgültige Positionierung vorzunehmen, und so dem Betrachter ermöglicht, seinen eigenen Standpunkt zwischen natur und Kultur zu hinterfragen. Schamas Bildwelten stecken voll verwirrender motivischer Bezüge. Mit nur wenigen sorgfältig gesetzten Pinselstrichen entstehen komplexe Flächeraum-Verhältnisse.

Die Gemälde des aus der Mongolei stammenden Dashdemed Sampil sind intensiv, bunt und eindringlich. Peter Angermann, sein Professor an der nürnberger Akademie, bezeichnet sie als »unbequem«. Man begegnet in Sampils Malerei expressiven Gestalten mit maskenhaften Gesichtern, manchmal erinnern sie an Tiere, manchmal an außerirdische, fremde Wesen. Meist starren sie uns mit auffallend großen Augen aus den Bildern heraus an. Sie sehen menschlich aus und bleiben doch fremd und unheimlich. Sampil malt figürlich, dennoch wirken die Bilder in ihrer Art der Bildkomposition oft abstrakt – und trotzdem verführt uns diese Malerei, nach Geschichten zu suchen. Dashdemed Sampil, geboren 1971 in der Mongolei, lebt und arbeitet in ulan-Bator und nürnberg.

»Ich verfolge ein imaginäres Ziel. Jedes Bild ähnelt einer Entdeckungsreise; ist es fertig, begibt man sich auf eine neue. Die Lust an der Veränderung treibt mich an und hält meine Arbeit im Fluss.« (Thomas Hartmann) Im Wechselspiel von Bildern aus frühen und späten Schaffensphasen entfaltet das Buch die experimentelle Vielschichtigkeit einer Malerei, die auf die Wirkung der Farben, Formen und Lineaturen vertraut. unbeirrbar von jeweils aktuellen Trends und Bewegungen hat Hartmann stets seine Vorstellungen von Malerei konsequent vorangetrieben und zählt zu den wichtigen Malern unserer Zeit

Conrad Steiner

Ernst Stark

Paul Thesing

Holz / Bois

Maler und politischer Zeichner

Euro 28,–

160 Seiten, ca. 130 Abb. Paperback mit SchutzISBN 978-3-86984-149-6 umschlag, 29 x 24,2 cm

Euro 34,–

ISBN 978-3-86984-193-9

HErAuSGEBEr Museum zu Allerheiligen Schaffhausen

HErAuSGEBEr Andreas Bee

HErAuSGEBEr Institut für moderne Kunst nürnberg

TExT Andreas Bee, Arnold Stadler

TExT Manuela reißmann, Markus Stegmann

TExT Susanne Thesing, mit einem Werkverzeichnis der Gemälde

Deutsch / Französisch 124 Seiten, 60 Abb. Leinen, 24,5 x 18,5 cm

IM GESPräCH Sibylle omlin mit Conrad Steiner

296 Seiten, 315 Abb., davon 245 in Farbe Hardcover, 30 x 24 cm

Euro 28,–

Euro 58,–

ISBN 978-3-86984-140-3

ISBN 978-3-86984-022-2

Der 1957 in Schaffhausen geborene Conrad Steiner untersucht in seinen zumeist großformatigen Bildern Möglichkeiten gegenstandsloser Malerei. Doch so abstrakt, wie sie zunächst erscheinen, sind die Bilder nicht, da sie minimale gegenstandsnahe Merkmale aufweisen und somit Erinnerungen an die äußere Wirklichkeit erlauben. Im rätselhaft vieldeutigen Bilderkörper findet sich eine schillernde Farbpalette, die Steiners Gemälde zu einem Sehereignis machen. neben der Malerei dokumentiert die Publikation eine Serie von Polaroids, aus dem Jahr 2008. In den nachträglich verfremdeten Fotografien betritt Steiner vielschichtige, traumartige orte und befragt unsere Wahrnehmung von raum, Privatem und Öffentlichem.

nach vorgefundenen Bildvorlagen überträgt Ernst Stark seine Motive in das Material Holz. Aus kleinen Holzblöcken arbeitet er Strukturen heraus: winzige Figuren oder Tiere, aber auch ganze Landschaften, Totenschädel und Skelette, genauso wie Badewannen und Särge. Durch ihre Anordnung auf dem Holzblock, ihre Bemalung mit Aquarellfarbe und die gewählte Perspektive gelingt es Ernst Stark, mit kleinen Skulpturen eine enorme Wirkung zu erzielen und die Aufmerksamkeit auf genau diese kleinteiligen Werke zu bannen. Seine rohen Holzblöcke werden zu imposanten Bühnen für sein Bildpersonal, genauso wie die überdimensionierten Sockel, auf denen die Blöcke stehen. Weitere Werkserien sind geschnitzte Werkzeuge, und zahlreiche Holztafeln mit Darstellungen des Hl. Sebastian aus den Jahren 1999 bis heute.

Paul Thesing (1882–1954) ist ein Maler und politischer Zeichner, den es für die klassische Moderne neu zu entdecken gilt. Die erste umfassende Darstellung von Leben und Werk dieser ungewöhnlichen Doppelbegabung schließt eine kunsthistorische Lücke. Thesing gehörte in Paris zum deutschen Künstlerkreis des Café du Dôme, fand in Frankreich und Spanien zu einem expressiven Stil und stieß nach dem Ersten Weltkrieg zur Künstlergruppe »Das Junge rheinland«. Er wurde Mitglied und Präsident der Darmstädter Sezession und erhielt 1924 den Georg-Büchner-Preis. In seinen bissigen Karikaturen verhöhnte Thesing schon früh die nationalsozialisten und zählte zu den als »entartet« gebrandmarkten Künstlern. Mit journalistischer Verve und satirischer Schärfe begleitet Thesing die deutsche Politik von der wilhelminischen Epoche über die Weimarer republik durch die Diktatur bis hin zur Demokratie.

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Euro 24,– ISBN 978-3-86984-178-6

72 Seiten, ca. 45 Abb. Hardcover, 28 x 24,5 cm


Tatjana Gerhard

Fumie Sasabuchi

Ante Timmermans

Malerei HeRAUSGeBeR Helmhaus Zürich, Simon Maurer in Kooperation mit Daniel Morgenthaler

HeRAUSGeBeR Kunstverein Gera

HeRAUSGeBeR o. T. Raum für aktuelle Kunst, Luzern; Galerie Zink München / Berlin

TexT Gregor Jansen, Berthold Reiß, Holger P. Saupe

TexT Simon Maurer, Daniel Morgenthaler

TexT Konrad Bitterli, Philippe van Cauteren, Mirjam Varadinis

Deutsch / englisch 96 Seiten, 62 Abb. Paperback, 24 × 17 cm

80 Seiten , 40 Abb. Hardcover, 16,8 × 25 cm

Deutsch / englisch 160 Seiten, 296 Abb. Paperback, 24 × 17 cm

Euro 22,–

Euro 20,–

Euro 28,–

ISBN 978-3-86984-156-4

ISBN 978-3-86984-144-1

ISBN 978-3-86984-145-8

Tatjana Gerhard (geboren 1974) malt–mit klassischsten Mitteln – unklassischste Figuren: es sind fiktive Wesen mit übergroßen Köpfen, ihre Gesichter sind auch schon mal mit grobem Pinselstrich übermalt. »Skurrile Geschöpfe geistern in Tatjana Gerhards Welt umher. Zwischen Tagtraum und Albtraum changierende Dramen gerinnen in Gerhards Ölmalerei zu zweideutigen Schlüsselmomenten. Maskiert und entblösst zugleich, finden sich ihre Protagonisten exponiert auf bühnenhaftem Gelände wieder. ein unschuldiger ernst umgibt sie. Darin ganz aufgehend, wirken sie fast komisch.« (Simon Maurer im Vorwort des Katalogs). Die Publikation verfolgt die entwicklung dieses Figurenkabinetts über die letzten drei Jahre; ein essay konzentriert sich auf die Rolle des Gesichts im Bildganzen. Tatjana Gerhard (*1974, Zürich) lebt und arbeitet in Zürich und Gent.

Die Japanerin Fumie Sasabuchi entwirft faszinierende Szenarien, deren Bilder sie tief aus unserem Unterbewusstsein hervorzuholen scheint, um sie anschließend in ihren Arbeiten zu manifestieren. In ihren Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen werden die Protagonisten gehäutet und deren organe, Knochen, Muskeln und Adern freigelegt und sichtbar gemacht. Virtuos zieht sie alle kunsthistorischen Register der Verfremdung von mittelalterlichen Totentänzen, Anatomiestudien der Renaissance oder Kriegszeichnungen von Dix oder Grosz bis hin zu Paul Theks »Meat Pieces«. Sasabuchis Bilder sind radikal, aber eben auch von poetischer Schönheit und voll subversivem Humor. Fumie Sasabuchi, geboren 1975 in Tokio, lebt und arbeitet in München.

Der Belgier Ante Timmermans zeichnet poetische Großstadt-Reflexionen. eine Vielzahl filigraner Strukturen, Stromleitungen, Straßen und eisenbahnschienen verdichten sich zu bizarren Megacitys, in denen bisweilen Spuren von menschlicher existenz aufscheinen. Auf humorvolle Art und Weise schildert Timmermans das Banale und Absurde des routinierten menschlichen Alltags in der steten Wiederholung der Motive. Seine Zeichnungen liefern komplexe und höchst intelligente Szenerien, die immer wieder neue entdeckungen machen lassen.

yasmin Alt

Matthias Zinn

Asgar / Gabriel

Lost Forms

Auflösung der Ökonomie TexT Holger Birkholz

TexT Konrad Bitterli

HeRAUSGeBeR Mannheimer Kunstverein

64 Seiten, 57 Abb. in Farbe, Hardcover, 26,2 × 20,2 cm

48 Seiten, 47 Abb. in Farbe, Hardcover, 28 cm × 23 cm

TexT Martin Stather, Florian Steininger, Alfred Weidinger

erscheint Januar 2011

erscheint Januar 2011

144 Seiten, ca. 45 Abb. in Farbe Klappenbroschur, 29 × 24,5 cm

ca. EUR 20,–

ca. Euro 24,–

ca. Euro 30,–

ISBN 978-3-86984-192-2

ISBN 978-3-86984-186-1

ISBN 978-3-86984-196-0 erscheint Februar 2011

yasmin Alt arrangiert in ihren Ausstellungen objekte, die in einem Reigen miteinander agieren: ohne Sockel aufgestellte Plastiken dominieren die Bodenfläche und wirken trotz ihrer hüfthohen Größe monumental. Wandarbeiten, manchmal auch Architekturmodelle, erscheinen auf wackligen Stelzen an die Wand montiert. Kreisrunde Leuchtkästen erinnern an die großen Rundfenster gotischer Kathedralen. Hinzu kommen Fotografien, die sie seit gut fünf Jahren auf Autofahrten macht. Der künstlerische Ansatz von yasmin Alt zielt auf eine Auseinandersetzung mit der Signifikanz von Zeichen. Gebäude beispielsweise werden aus der Landschaft extrahiert und auf geometrische Grundformen reduziert. Bewegung in einem bildnerischen Medium darzustellen und außerdem diesen Bewegungsmoment anzuhalten, ist eine Herausforderung für die Künstlerin – und für den Betrachter, ihn mittels sinnlicher erfahrung gedanklich wieder zu animieren.

Das malerische Schaffen von Matthias Zinn erfährt zunehmend Aufmerksamkeit, wie wichtige einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen bezeugen, insbesondere seine eindrückliche Präsenz bei »Ambigu – Zeitgenössische Malerei zwischen Abstraktion und Narration« im Kunstmuseum St.Gallen 2010. Die im Dialog mit Raoul De Keyser hervortretende Haltung zeigte Zinns Loslösung von seinen frühen Arbeiten im Stile der Pop Art. Konsequent verabschiedete sich der Künstler von den Verführungen von oberflächen, um den Dingen gleichsam malerisch auf den Grund zu gehen und die Herausforderung Malerei uneingeschränkt aufzunehmen, wie dieses Künstlerbuch eindrücklich belegt.

Delacroix’ berühmtes Gemälde »Die Freiheit führt das Volk« war Vorbild für das Gemälde von Daryoush Asgar und elisabeth Gabriel, »Nous pensons …«. Hier wird im Prinzip die gleiche Szenerie geboten, nur sind Personage und Umfeld radikal zeitgenössisch umformuliert. Nicht Pistolen und Gewehre beherrschen die Szene, vielmehr kommen Bücher, ein Molotow-Cocktail und ein Fotohandy zum einsatz. Die wehende Trikolore wird ersetzt durch eine blutige Hand – oder ist es vielleicht doch nur Farbe? Asgar und Gabriel sind Meister im Verwirrspiel mit kunsthistorischen Anspielungen und visuellen Täuschungen. Auffallend die Tatsache, dass hier beinahe nur Frauen agieren – die Zukunft ist weiblich. eine realistische Malerei, die dennoch nicht fotorealistisch daherkommt, verbindet sich mit Graffiti-elementen und Spuren laufender Farbe auf der Leinwand – aber alles ist gemalt, nichts gesprüht.

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NeUeRSCHeINUNGeN


bereits vergriffen

sediment 8 / 2005 Max Ernst und Der Spiegel 96 Seiten, 95 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-938821-27-5

sediment 11 / 2006 Thannhauser, Händler, Sammler, Stifter 96 Seiten, 106 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-938821-61-9

sediment 9 / 2005 »on sunny days, count the waves of the rhine ...« 96 Seiten, 104 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-938821-28-2

sediment 12 / 2007 um ’67 – rudolf Zwirner und die frühen Jahre des Kunstmarkt Köln Deutsch / Englisch 104 Seiten, 96 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-938821-98-5

sediment 10 / 2006 ZEro ist gut für Dich 96 Seiten, 90 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-938821-25-1

SEDIMEnT

sediment 13 / 2007 ErHArD KLEIn VoLLKonZEnTrIErT 96 Seiten, 100 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-939738-08-4

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sediment 14 / 2007 Wolf Vostell auf Strassen und Plätzen … durch die Galerien 112 Seiten, 142 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-939738-61-9 sediment 15 / 2008 Blinky Palermo 96 Seiten, 91 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 15,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-939738-90-9 sediment 16 / 2009 Joseph Beuys – Wir betreten den Kunstmarkt 112 Seiten, 18 Abb. in Farbe, 46 Abb. s / w Paperback, 28 × 18 cm Euro 20,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-941185-15-9

sediment 17 / 2009 Heiner Stachelhaus 96 Seiten, 60 Abb., Paperback, 28 × 18 cm Euro 20,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-941185-69-2 sediment 18 / 2010 Am Anfang war das Informel 96 Seiten, 120 Abb. s / w, Paperback, 28 × 18 cm Euro 20,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-86984-045-1


sediment 19 / 2011

HErAuSGEBEr Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels e. V. ZADIK in Kooperation mit der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn

Wärme- und Kälteeinheiten Allan Kaprow in Deutschland

TExT Charlotte Kraft, Günter Herzog, Heinz Holtmann, Brigitte Jacobs van renswou 96 Seiten, ca. 100 Abb. s / w Paperback, 28 × 18 cm Euro 20,– ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-86984-191-5 Erscheint zur ArT CoLoGnE, April 2011

Trotz seines internationalen Einflusses auf Künstler entdeckte der europäische Kunstbetrieb die Arbeit Allan Kaprows erst zu Beginn der 1970er Jahre. Kaprow, Begründer des Happenings, nahm 1970 an der von Harald Szeemann im Kölnischen Kunstverein kuratierten überblicksschau »Happening & Fluxus« teil. Diese Einladung führte den Künstler zum ersten Mal nach Deutschland. Seine Kunst öffnete sich einem breiteren Publikum durch erlebbare Aktivitäten, die durch die Galeristen rené Block und insbesondere Inge Baecker initiiert und mithilfe von Museen, universitäten und Sponsoren ausgeführt wurden.

Das sediment-Heft gibt Einblicke in die enge Zusammenarbeit, den organisationsaufwand zwischen zwei Kontinenten und in unveröffentlichte Projekte, zeigt aber auch die anfänglichen Schwierigkeiten der Institutionen mit der Integration transitorischer Kunstformen. »Wärmeund Kälteeinheiten« ist daher nicht nur Titel einer zentralen Aktion, sondern charakterisiert auch Kaprows intensive und zum Teil schwierige Kooperation mit dem Kunstbetrieb. Der Bestand des ZADIK umfasst wichtige Korrespondenzen, fotografische Dokumentationen sowie Pläne einiger unverwirklichter Projekte.

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SEDIMEnT


Brigade Commerz Audio Arts Archives

Joseph Beuys’ Begriff des Plastischen beginnt beim Hören. In der Sprache, bei einer »inneren Skulptur im menschlichen Denken«, die er als die Voraussetzung für das Werden der sozialen Skulptur sieht. Am ende der Moderne entwickelt Beuys einen sozialen Kunstbegriff, der auf das schöpferische Wesen jedes einzelnen vertraut. »Jeder Mensch ist ein Künstler« wurde Joseph Beuys zur formalen Formel und zum »Begriff der Zukunft schlechthin«. Neben Ausschnitten aus den »Reden über das eigenen Land: Deutschland« wird die berühmte Rede »Mein Dank an Lehmbruck« präsentiert, die Joseph Beuys elf Tage vor seinem Tod in Duisburg gehalten hat.

2004 wurde Jeremy Deller für seine Multimediainstallation »Memory Bucket« mit dem bedeutendsten britischen Preis für zeitgenössische Kunst, dem Turner Prize, ausgezeichnet. Seine wohl bekannteste Arbeit ist »The Battle of orgreave« von 2001. Sie steht am Anfang einer Reihe von Werken, die brisante gesellschaftspolitische Fragen aufgreifen und sich mit zu Unrecht vergessenen politischen Themen beschäftigen. Seit der »Manchester Procession« benutzt Deller den Begriff »Social Surrealism«: »It’s going back to the original idea of carnival and procession, which is about inverting reality and changing reality if only for a day or a week and changing how you look at the world.«

JoSePH BeUyS Die Zukunft des Plastischen

JeReMy DeLLeR Social Surrealism

Audio-CD, 30 Min. Euro 19,80 ISBN 978-3-86984-051-2

englisch, Audio-CD, 48 Min. Euro 19,80 ISBN 978-3-86984-052-9

BRIGADe CoMMeRZ

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Bereits erschienen:

LIAM GILLICK An Idea just out of reach

oTTo DIx Ich folge lieber meinem Dämon

MArTIn KIPPEnBErGEr I was born under a wand’rin’ star

Englisch, Audio-CD, 51 Min. Euro 19,80 ISBN 978-3-941185-46-3

Audio-CD, 60 Min. Euro 19,80 ISBN 978-3-941185-44-9

Audio-CD, 55 Min. Euro 19,80 ISBN 978-3-941185-43-2

JAKE & DInoS CHAPMAn From Hell to Hell

JonATHAn MEESE Lolita de Sade

Englisch, Audio-CD, 52 Min. Euro 19,80 ISBN 978-3-941185-45-6

Audio-CD, 75 Min. Euro 19,80 ISBN 978-3-86984-050-5

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BrIGADE CoMMErZ


Künstlerpost

Olaf Nicolai

aus den Beständen des ZADIK

Mirador, rodakis, Samani HErAuSGEBEr ZADIK, Köln

HErAuSGEBEr Kunstmuseum Thurgau, Kartause Ittingen

TExT Helga Behn, Günter Herzog, Heinz Holtmann

TExT roland Barthes, Stefan Heidenreich, Dorothee Messmer, olaf nicolai

224 Seiten, 175 Abb. in Farbe Halbleinen, 27 x 24 cm

Deutsch / Englisch Paperback

Euro 39,– Euro 30,–

ISBN 978-3-86984-137-3

ISBN 978-3-86984-033-8

Der opulente Band enthält inhaltlich wie optisch originelle Autographen bildender Künstler. Von kleinen Zeichnungen als Vignetten (Max Ernst, Gerhard richter) bis hin zur Gestaltung der nachricht als veritables Kunstwerk (nam June Paik, Jean Tinguely) reicht das Spektrum des künstlerischen Einfallsreichtums. Zu lesen sind Geschichten über Kunst, Ausstellungen und Freundschaften.

»Mirador« von olaf nicolai zu den Arbeiten der Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau, 2009, übersetzt die drei inhaltlichen Schwerpunkte der Ausstellung – rückzug / Einsamkeit; robinson Crusoe-Thematik; Verhältnis von Individuum und Gesellschaft – in ein mehrteiliges Künstlerbuch: drei großformatige gefaltete Bögen, drei kleinformatige Hefte und ein Bilderbogen, zusammen in einer im Siebdruck beschrifteten Plastiktasche eingeschweißt.

Im Wettbewerb »Die schönsten deutschen Bücher 2010« haben zwei unserer Publikationen in der Rubrik »Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge« eine Auszeichnung erhalten: Monika Brandmeier

Johan Lorbeer

Sachverhalt, Arbeiten / Works 1982–2009

Geschäftsbericht

HErAuSGEBEr Leonhardi-Museum Dresden, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt VorWorT Tobias Hoffmann TExT Manuela Ammer, Tan Lin, Viola Vahrson, Bernd Heise im Gespräch mit der Künstlerin

HErAuSGEBEr Institut für moderne Kunst nürnberg TExT Harald Fricke, Peter Funken, Karlheinz Lüdeking, Cathrin nielsen 236 Seiten, 230 Abb. in Farbe, Paperback, 29 × 22 cm Euro 30,–

AnErKEnnunG

Deutsch / Englisch 194 Seiten, 191 Abb. in Farbe Paperback, 24 × 30 cm Euro 45,– ISBN 978-3-86984-008-6

BErEITS AnGEKünDIGT

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ISBN 978-3-941185-85-2

GEWInnEr


Michael Morgner Das innerste Reich

In nur 100 Exemplaren ist dieses besondere Buch aufgelegt, das auf der Freundschaft eines Künstlers mit einem Mediziner beruht. Michael Morgner hat zu den lyrischen Texten von Mathias Jähnig passende Zeichnungen aus seinem Œuvre ausgesucht und für die Publikation eingerichtet. Zusammen mit

originalarbeiten des bildenden Künstlers wird eine Vorzugsausgabe vorgelegt, die Fragen zu Sterben und Vergehen stellt. Trotz aufwühlender Motive lädt dieses besondere Buch der Stille zur Meditation ein.

TExT Mathias Jähnig ZEICHnunGEn Michael Morgner 52 Seiten, Hardcover, 32 × 24 cm Euro 950,– / 350,– / 250,– ISBN 978-3-86984-170-0

Zu bestellen und zu beziehen über den Verlag.

Das besondere Buch: jedes Exemplar ein unikat!

Exemplare (1 bis 40) mit einer Zeichnung von Michael Morgner: Euro 950,– Exemplare mit einer zweifarbigen radierung von Michael Morgner: Euro 350,– Exemplare mit einer einfarbigen radierung von Michael Morgner: Euro 250,–

45

EDITIon


Weltraum ca. Euro 38,–

Eva Schlegel Euro 39,–

yves netzhammer Euro 28,–

natalie Djurberg & Hans Berg Euro 32,–

Brigitte Kowanz Euro 38,–

The Lucid Evidence Euro 58,–

ISBN 978-3-86984-175-5

ISBN 978-3-86984-174-8

ISBN 978-3-86984-158-8

ISBN 978-3-86984-152-6

ISBN 978-3-86984-141-0

ISBN 978-3-86984-147-2

McDermott & McGough Euro 29,–

Willy Maywald Euro 40,–

Voyage autour de ma chambre Euro 25,–

Christopher Muller ca. Euro 38,–

olaf unverzart Euro 36,–

Gregor Schmoll Euro 26,–

ISBN 978-3-86984-153-3

ISBN 978-3-86984-165-6

ISBN 978-3-86984-167-0

ISBN 978-3-86984-182-3

ISBN 978-3-86984-190-8

ISBN 978-3-86984-179-3

Kaspar Müller Euro 24,–

Camill Leberer Euro 19,90,–

Valentin Beinroth Euro 24,–

nadim Vardag Euro 19,–

Anonyme Skulpturen Euro 28,–

ISBN 978-3-86984-154-0

ISBN 978-3-86984-169-4

ISBN 978-3-86984-189-2

ISBN 978-3-86984-148-9

ISBN 978-3-86984-151-9

Euro 38,– ISBN 978-3-86984-161-8

Bruce Conner Englische Edition Euro 38,–

Klaudia Schifferle ca. Euro 30,–

Marilyn Manson und David Lynch Euro 28,–

Gülsün Karamustafa Euro 22,–

radical Shift Euro 28,–

Albrecht Schnider ca. Euro 30,–

ISBN 978-3-86984-160-1

ISBN 978-3-86984-155-7

ISBN 978-3-86984-129-8

ISBN 978-3-86984-180-9

ISBN 978-3-86984-195-3

ISBN 978-3-86984-183-0

Bjørn Melhus ca. 28,–

Österreichs Kunst der 60er-Jahre ca. Euro 45,–

Daniel Spoerri Euro 26,–

Jeppe Hein ca. Euro 15,–

Joachim Bandau Euro 15,–

Kunst des Sammelns ca. Euro 29,–

ISBN 978-3-86984-184-7

ISBN 978-3-86984-168-7

ISBN 978-3-86984-166-3

ISBN 978-3-86984-172-4

ISBN 978-3-86984-122-9

ISBN 978-3-86984-194-6

Look at me ca. Euro 20,–

Julia Kissina Euro 19,–

Anatoly Shuravlev Euro 19,–

Mihàly Biro Euro 20,–

Welt und System ca. Euro 30,–

update – Welt als Modell Euro 24,–

ISBN 978-3-86984-177-9

ISBN 978-3-86984-146-5

ISBN 978-3-86984-197-7

ISBN 978-3-86984-157-1

ISBN 978-3-86984-159-5

ISBN 978-3-941185-93-7

Welt als Kulisse ca. Euro 24,–

Gordon Matta-Clark Deutsche Edition ca. Euro 35,–

Gordon Matta-Clark Englische Edition ca. Euro 35,–

Barbara Holub Euro 28,–

Dellbrügge & de Moll Euro 28,–

publicartvienna ca. Euro 30,–

ISBN 978-3-86984-181-6

ISBN 978-3-86984-109-0

ISBN 978-3-86984-138-0

ISBN 978-3-86984-164-9

ISBN 978-3-86984-150-2

ISBN 978-3-86984-188-5

ConT3xT.nET ca. Euro 25,–

hard to sell, good to have ca. Euro 25,–

Sophia Schama Euro 28,–

Dashdemed Sampil ca. Euro 19,–

Thomas Hartmann Euro 34,–

Conrad Steiner Euro 24,–

ISBN 978-3-86984-187-8

ISBN 978-3-86984-173-1

ISBN 978-3-86984-185-4

ISBN 978-3-86984-193-9

ISBN 978-3-86984-149-6

ISBN 978-3-86984-178-6

Ernst Stark Euro 28,–

Paul Thesing Euro 58,–

Tatjana Gerhard Euro 22,–

Fumie Sasabuchi Euro 20,–

Ante Timmermans Euro 28,–

yasmin Alt ca. Euro 20,–

ISBN 978-3-86984-140-3

ISBN 978-3-86984-022-2

ISBN 978-3-86984-156-4

ISBN 978-3-86984-144-1

ISBN 978-3-86984-145-8

ISBN 978-3-86984-192-2

Matthias Zinn ca. Euro 24,–

Asgar / Gabriel ca. Euro 30,–

Joseph Beuys Euro 19,80

Jeremy Deller Euro 19,80

Künstlerpost Euro 39,–

ISBN 978-3-86984-186-1

ISBN 978-3-86984-196-0

ISSN 1438-9495 ISBN 978-3-86984-191-5

ISBN 978-3-86984-051-2

ISBN 978-3-86984-052-9

ISBN 978-3-86984-137-3

olaf nicolai Euro 30,–

Monika Brandmeier Euro 45,–

Johan Lorbeer Euro 30,–

Michael Morgner Euro 950,–/350,–/250,–

ISBN 978-3-86984-033-8

ISBN 978-3-86984-008-6

ISBN 978-3-941185-85-2

ISBN 978-3-86984-170-0

sediment 19 / 2011 Euro 20,–

Bruce Conner Deutsche Edition


VeRLAG FüR MoDeRNe KUNST NüRNBeRG Geschäftsführer: Dr. Karl Gerhard Schmidt Verlagsleitung: Martina Buder Vertrieb: Johann Zenger Presse: Marion Voigt Luitpoldstraße 5 D – 90402 Nürnberg Telefon +49-911-2402114, -25, -26 Telefax +49-911-2402119 e-Mail verlag@moderne-kunst.org www.vfmk.de Büro Wien Silvia Jaklitsch Projektmanagement Telefon +43-1-535497021 Telefax +43-1-535497020 Mobil +43-680-1405739 e-Mail S.Jaklitsch@gmx.net

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CoVeR + U4: Gülsün Karamustafa: »The City and the Secret Panther Fashion«, 2007 Installationsansicht: Salzburger Kunstverein, Fotos: Andrew Phelps

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