Pm magazin k7

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kommentare

Keine Zeit zu verschenken Wie auf der Titelseite zu sehen, stand 1956 der große Erfolg der Gewerkschaft unter dem Motto: „Samstag gehört Papi mir.“ 2018 stellt der Erfolg der Gewerkschaft ebenso einen Meilenstein dar. Das „Potsdamer Modell (PM)“ gibt einen Rahmen für mehr Arbeitszeitvielfalt. Bald heißt es in Familien: „Hallo Chef, so teile ich Papi gern mit Dir!“ Egal, ob Mama, Papa, Alleinerziehende, Singles, Ü60. Egal ob Chefs, Abteilungsleiter, Schichtarbeiter – alle partizipieren an flexiblen Arbeitszeiten. Denn keiner hat Zeit zu verschenken.

Ralf Sikorski Mitglied im geschäfts­ führenden Hauptvorstand der IG BCE

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ach dem Spiel ist vor dem Spiel. Als neuer Verhandlungsführer Chemie übernehme ich von Peter Hausmann stolz auch das Feld „Potsdamer Modell“, mit dem ein wegweisender Abschluss hin zur Angleichung des Tarifs Chemie Ost an die Tarife Chemie West gelungen ist. Jetzt geht es weiter. So

startet die erste Tarifrunde auf Bundesebene am 5. Sep­ tember. In den Betrieben aber beginnen schon jetzt die Dis­kussionen der Vertrauensleute, bevor die regionalen Tarifkommissionen ihre Forderungen beschließen. Im Juni folgen dann nach dem Forderungsbeschluss der Bundestarifkommission die regionalen Tarifverhand­ lungen. Auf die Frage, was ich persönlich mit 90 Minuten mehr Zeit anstellen würde, kann ich klar antworten: „Ich würde mir ein Fußballspiel meines Lieblingsvereines Schalke 04 anschauen. Also 90 Minuten mehr Fan sein.“

Oliver Heinrich Landesbezirksleiter Nordost

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o ein Wille ist, ist auch ein Weg: Das von der IG BCE Nordost und dem AGV Nord­ostchemie gemeinsam auf die Beine gestellte Berater-Team ist ein Signal dafür, wie Sozial­partnerschaft funk­tionieren kann. Keiner von uns schickt einen Berater einzeln los. Es wäre übertrieben zu sagen, dass wir ab nun Hand in Hand gehen. Aber durch­aus Seite an Seite.

Das ist wichtiger denn je, denn die Umsetzung des Potsdamer Modells wirft viele Fragen auf. Deshalb wird es von diesem Service-Magazin mehrere Ausgaben geben, das zugleich begleitend eine Unterstützung für unser Berater-Team darstellt. Ich bin sicher: In spätestens zwei Jahren gehört das Potsdamer Modell zum betrieb­ lichen Alltag. Dann sind auf Grund der gesammelten Erfahrungen die Betriebsvereinbarungen überarbeitet und das, was unser Ziel des PM war, ist lebendig: Flexibilität und Arbeitszeit­ souveränität für die Beschäftigten, mehr Freizeit. Und alles hat mit den berühmten „90 Minuten mehr …“ begonnen.

Gastkommentar

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Nora Schmidt-Kesseler Hauptgeschäftsführerin Arbeitgeberverband (AGV) Nordostchemie

ie Zukunft der Arbeit ist flexibel. Deshalb sind wir stolz auf unser „Potsdamer Modell“, den bundesweit ersten Manteltarifvertrag mit Wahlarbeitszeit. Zu Recht ist er auch in anderen Branchen auf großes Interesse gestoßen. Für unsere Unternehmen war und ist es wichtig, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, die Leistungsfähigkeit zu steigern und flexibel reagieren zu können, also zum Beispiel die Arbeitszeiten besser der Auftragslage anpassen zu können. Unser Modell bringt viele Vorteile mit sich. In unserem Verbandsgebiet finden wir viele produktionsorientierte Betriebe, die wir nicht mit starren Arbeitszeitmodellen

Das Potsdamer Modell Magazin | April | 2018 |

ein­engen dürfen. Eine flexible Tarifpolitik hilft uns beim Werben um Investitionen, bei der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs und beim Werben um Fachkräfte. Die einen wollen sich mehr Zeit für Familie und Kinder nehmen, die anderen wollen ein Haus abbezahlen oder sich einen persönlichen Traum erfüllen und dafür mehr arbeiten. Beides geht mit dem Potsdamer Modell. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es in den nächsten Monaten, die Umsetzung in den Betrieben voranzubringen. Dafür setzen wir mit Birgit Grunow und Daniel Hupka ein schlagkräftiges Team ein, das als Ansprechpartner für Unternehmen und Mitarbeiter bereitsteht.


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