Warum setzen die Ägypter am 30. Juni 2013 ihre Revolution fort? Dr. Hala el-Hawari
Am 14. Januar 2011 wurden Rufe nach einer Revolution in Ägypten immer lauter. Am 25. Januar 2011 war es dann soweit. Das Hauptziel der Revolution war der Ruf nach Brot, Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde. In dieser Zeit haben die Muslim-Bruderschaft, die MB, und die anderen islamischen Gruppierungen bekannt gegeben, dass sie an keiner Revolution teilnehmen werden. Als die Revolution startete, waren sie überrascht, dass die Straßen und Plätze in Ägypten von Millionen Demonstranten gefüllt wurden. Sie haben – wie man es von der MB kennt – ihr Wort nicht gehalten und ihre Anhänger auf die Straßen zum Mitmachen geschickt. Gleichzeitig haben sich die Führer der MB im Februar 2011 mit dem damaligen Präsidenten Hosni Mubarak und General Omar Soleimen getroffen und versuchten mit ihnen eine Vereinbarung zu treffen. Sie haben dem alten System angeboten, die Revolution zu töten und die Straßen und Plätze von den Revolutionären zu leeren. Als Gegenleistung dafür sollte die Regierung die Muslim-Bruderschaft anerkennen und die Genehmigung zur Bildung einer islamischen Partei erlassen. Am 11. Februar 2011 trat Hosni Mubarak, der damalige Präsident Ägyptens, aufgrund des Druckes des Volkes und des Rates seines Stellvertreters, General Omar Suleiman, des Chefs der ägyptischen Staatssicherheit, „freiwillig“ zurück. Der Militärrat, der SCAF, sollte die Macht übernehmen, um das Land in der Übergangsphase zu führen. Nach der Machtübernahme des SCAF hat dieser seine Kräfte gesammelt, um die Revolution zu unterdrücken. Es darf nicht vergessen werden, dass die Armee in den letzten 60 Jahren ein großes wirtschaftliches Imperium aufgebaut hat, das sie nicht einfach wieder aufgeben wollte. Jeder Ruf nach Demokratie ist eine Bedrohung der Privilegien der Armee in Ägypten. Die Interessen des SCAF bestanden darin, das alte System fortbestehen zu lassen. Es verging kein Monat ohne Auseinandersetzungen mit den Demonstranten, was zu vielen Toten, Verletzten und zu willkürlichen Festnahmen von Aktivisten führte. Inzwischen waren die Muslim-Bruderschaft mit konspirativen Aktivitäten beschäftigt. Sie bewegten sich zwischen den USA und verschiedenen Treffen mit dem SCAF, um beide zu überzeugen, die Muslim-Brüder seien in der Lage, in Ägypten die Macht zu übernehmen. Die MB seien die einzige organisierte Opposition im Lande. Sie haben ihre