Ikonengalerie Moenius - Impressionen 2020

Ikonengalerie Mรถnius Dependance Regensburg

Die faszinierende Welt der Ikonen

2020 Impressionen

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iebe Ikonenfreunde,

nachdem im letzten Herbst keine Broschüre mit Ikonen von uns herausgegeben werden konnte, möchten wir Ihnen in der österlichen Zeit mit diesem Heftchen eine kleine Freude bereiten. Die Corona-Pandemie und die damit verbundene Ungewissheit ängstigt uns alle, zeigt uns unsere Verletzlichkeit. Ikonen können uns in dieser Krise und anderen misslichen Lebenslagen helfen, den Blick wieder auf das Wesentliche zu lenken. Als Fenster zur Ewigkeit stellen sie eine Verbindung vom Abbild zum Urbild her und bieten auf diese Weise Trost und Zuversicht.

Blicken wir also hoffnungs- und vertrauensvoll in die Zukunft!

Eine gesegnete Osterzeit und herzliche Grüsse Ihre Ikonengalerie Mönius

Titelbild:

Pantokrator in der Aureole (Majestas Domini)

Monumentale nordrussische Ikone, 1650-1680 94 x 72,5 cm Preis auf Anfrage!

Biblische Grundlage für diese Darstellung sind vor allem Jesaja 66,1 „Der Himmel ist mein Stuhl und die Erde meine Fußbank“ sowie Ezechiel 1,26– 28 „Auf dem, was einem Thron glich, saß eine Gestalt, die wie ein Mensch aussah. Oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie Feuer und ringsum einen hellen Schein. Wie der Anblick des Regenbogens, der sich an einem Regentag in den Wolken zeigt, so war der helle Schein ringsum. So etwa sah die Herrlichkeit des Herrn aus“ und Offenbarung 4,6-8: „Und in der Mitte des Thrones und rings um den Thron waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten. Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.“

Aufgrund der Corona-Krise senden wir Ihnen gerne Ikonen zur Ansicht kostenfrei zu!

Hl. Dreifaltigkeit (alttestl. Typus) Russische Ikone, um 1700 31,5 x 27,5 cm 3800,- EUR

In Genesis 18,1-15 wird von der Gastfreundschaft Abrahams berichtet. Drei Wanderer, welche Abraham und Sara im Hain Mamre besuchen, werden von Abraham als Engel Gottes erkannt. Er läßt ihnen eine Mahlzeit bereiten, und sie prophezeien ihm die Geburt seines Sohnes Isaak. In der christlichen Auslegung wurden die drei Engel schon früh als Trinität gedeutet: Gottvater, Christus und Heiliger Geist.

Christus «Das Grimme Auge» Grosse russische Ikone, um 1850 53,5 x 44,5 cm 3300,- EUR

Die Ikone zeigt eine Variante des Christus Pantokrator, welche als „das grimme Auge“ oder auch „der feurige Blick“ bezeichnet wird. So nannte man eine Ikone, die Mitte des 14. Jahrhunderts in Moskau gemalt wurde und sich in der UspenskiKathedrale des Kreml befindet. Vorbilder waren vermutlich Pantokrator-Darstellungen in den Kuppeln byzantinischer Kirchen. Manche Gläubige meinen, dass Christus hier grimmig auf die Sünder blickt. Vermutlich ist mit grimmig jedoch „ernst“ gemeint, ein ernster, vielleicht besorgter Blick auf das Geschehen in der Welt.

Mandylion Jesu

Feingemalte und sehr grosse zentralrussische Ikone, 1. Hälfte 19. Jh. 88,5 x 71,5 cm Preis auf Anfrage!

Das auch „das nicht von Menschenhand geschaffene Bild Christi“ genannte Motiv präsentiert das Antlitz Jesu vor einem an den Zipfeln geschürzten und von zwei Engeln gehaltenen Tuch.

Nach einer legendarischen Überlieferung litt der Fürst Abgar von Edessa, ein Zeitgenosse Jesu, an einer schweren Krankheit. Schriftlich wandte er sich an Christus, mit der Bitte, ihn zu heilen. Jesus antwortete in einem Brief und übersandte gleichzeitig sein wundersam durch Abdruck seines Gesichtes auf einem Linnen entstandenes Porträt. Bei dessen Anblick wurde der Fürst geheilt. Dieses Bild wurde das Schutzbild von Edessa und ist in den folgenden Jahrhunderten zahlreich auf Ikonen nachgemalt worden.

Provenienz: Nachlass Egon Bahr (1922-2015)

Gottesmutter Bogolubskaja

Monumentale russische Ikone aus Nevjansk, kurz nach 1800 129 x 69,5 cm Preis auf Anfrage!

Die Kartusche unten enthält einen Gebetstext und eine nicht mehr lesbare Datierung.

Auf der linken Seite ist die Muttergottes auf Wolken stehend dargestellt. In der linken Hand hält sie eine Schriftrolle mit dem Gebet „Barmherziger Herr, Jesus Christus, mein Sohn und Gott, ich bitte dich, daß deine göttliche Gnade auf deinen Menschen auf ewig bleibe.“ Oben ist hinter einem Wolkenband der segnende Christus zu sehen. In der Linken hat er ein Schriftband, dessen Text nicht mehr zweifelsfrei entzifferbar ist. Vor der Muttergottes knien oder stehen -gestaffelt in mehreren Reihen- viele Heilige.

Das Motiv geht auf eine Begebenheit zurück, die mit der Geschichte der Vladimirskaja verbunden ist. Fürst Andrej Bogoljubov (gest. 1175) führte die Ikone der Vladimirskaja, die ursprünglich aus Byzanz stammte, mit sich, als er von Kiev ins Suzdaler Land übersiedelte.

Ungefähr elf Kilometer vor der Stadt Vladimir weigerten sich die Pferde, die den Schrein der Ikone zogen, weiterzugehen. Am nächsten Morgen, dem 18. Juni 1155, erschien die Muttergottes dem Fürsten und beauftragte ihn, an dieser Stelle eine Kirche erbauen zu lassen und die mitgeführte Ikone nach Vladimir zu bringen.

An dem Ort der Erscheinung ließ Andrej im Jahre 1158 eine Kirche und eine Fürstenresidenz errichten. Der Ort wurde Bogoljubovo (von Gott geliebt) genannt. Der Fürst ließ auch eine Ikone der Gottesmutter so malen, wie sie ihm erschienen war: In ganzer Gestalt und mit einer Schriftrolle in der Hand.

Gottesmutter von Tolga

Russische Ikone, Ende 17. Jahrhundert 31 x 26,5 cm 3600,- EUR

Der Legende nach erschien die Tolgskaja am 8.

August 1314 dem Bischof von Rostov (in anderen Berichten dem Bischof von Jaroslavl). In der russischen Kirche wird daher am 8. August das Fest der Erscheinung der Gottesmutter von Tolga gefeiert. 1314 wurde auch das Tolgakloster bei Jaroslavl gegrßndet, in dessen Kirche die Ikone zur Verehrung aufgestellt und fortan als wundertätiges Gnadenbild verehrt wurde.

Gottesmutter von Tschenstochau Russische Ikone, um 1850 32,4 x 27 cm 1200,- EUR

Die russische Variante der Gottesmutter von Tschenstochau weicht vom polnischen Gnadenbild ab. Christus und seine Mutter sind gekrönt.

Die Gottesmutter hält ein Zepter. Meist ist im unteren Bereich noch eine Mauer zu sehen, welche die Füsse des Jesuskindes verdeckt. Auf dieser Ikone ist diese «Wand», welche das mit Votivgaben bedeckte Gitter vor dem polnischen Gnadenbild wiedergibt, nicht zu sehen. Lediglich der Titel, die gekrönten Häupter und das Zepter verweisen auf die Gottesmutter von Tschenstochau, deren russische Variante oft auch als Gottesmutter «Erweichen der harten Herzen» genannt wird. Westliche Kupferstiche waren die Vorlage für diese, seit dem 18. Jahrhundert bekannte Form.

Gottesmutter «Unverbrennbarer Dornbusch» Russische Ikone, um 1850 31 x 26 cm 2400,- EUR

In der Bildmitte ist die Gottesmutter halbfigurig abgebildet. Mit der Linken hält sie das segnende Jesuskind, mit der Rechten eine Leiter, da in liturgischen Hymnen die Muttergottes als „die Leiter, die zum Himmel führt“ apostrophiert wird. Vor ihrer Brust ist zudem Christus als Vision des Ezechiel dargestellt. In den Zacken des roten Sternes sind die vier Evangelistensymbole zu sehen, in den Zacken des blauen Sternes und in den Ausbuchtungen der Rosette sind Engel mit Attributen aus dem Akathistoshymnos abgebildet.

In Russland war das -dort in dieser Form im 16. Jahrhundert entwickelte Motiv- vor allem im 18. und 19. Jahrhundert sehr beliebt. Ikonen der Gottesmutter vom unverbrennbaren Dornbusch wurden als Schutz gegen Feuer sehr verehrt.

Passion Jesu

Grosse zentralrussische Ikone, kurz nach 1800 52,5 x 46,5 cm 4600,- EUR

Selten ist auf einer Ikone allein das Leiden Jesu so detailreich thematisiert. Im Mittelfeld ist die Kreuzigung Jesu abgebildet. Darum sind in 16 Bildfeldern Szenen aus der Passion dargestellt: Letztes Abendmahl, Fußwaschung, Zurücklassung der Jünger, Ölbergszene, Verrat des Judas, Judaskuß, Christus vor Kaiphas, Geißelung, Christus vor Pilatus, Dornenkrönung, Christus vor Herodes, Zuschaustellung Jesu, Christus nimmt das Kreuz auf, Kreuztragung, Grablegung und Kreuzabnahme.

Kreuztragung Jesu Russische Ikone, um 1800 22 x 20,5 cm 750,- EUR

Kreuzigung Jesu

Russische Ikone, 1. Hälfte 19. Jh. 31 x 26 cm 2200,- EUR

Grablegung Jesu

Grosse und feingemalte russische Ikone, um 1800 Durchmesser: 53 cm mit Rahmen 2800,- EUR

Anastasis

Zentral- bis nordrussische Ikone, Ende 17. Jh. 32,5 x 27,5 cm 2800,- EUR

Die Ikone zeigt den Abstieg Jesu in die Unterwelt.

Der von einer Mandorla umgebene Christus steht auf den zerbrochenen Flügeln des Unterwelttores und hat gleichzeitig Adam und Eva am Handgelenk ergriffen, um sie zu erlösen. Weitere Gestalten des Alten Testaments, wie David, Salomon, Daniel, Johannes der Täufer und Moses, sind dahinter zu sehen. Unten bitten in Totenkleider gehüllte Seelen ebenfalls um Befreiung. Rechts unten ist der aus seinem Sarg auferstehende Jesus zu sehen. Der Verschlussstein seines Grabes ist beiseite gerollt, die Soldaten liegen schlafend davor.

Das im christlichen Osten mit dem Titel „Auferstehung“ (griechisch: „Anastasis“; kirchenslavisch: „BOCKPECEHIE“) versehene Motiv ist das offizielle orthodoxe Osterbild. Die Verknüpfung von Bild und Wort ist für das Verständnis des Sujets essentiell. Der Betrachter erfährt, daß die Darstellung nicht allein die Erlösung der vor der Zeit Christi Verstorbenen thematisiert und mit dem Titulus nicht das westliche, sich nur auf Jesus beziehende Auferstehungsverständnis gemeint ist, sondern im Sinne der Allerlösung die Auferstehung des Gottessohnes und der vergangenen Geschlechter, sowie -auf die Endzeit bezogen- die Hoffnung auf Auferstehung für alle kommenden Generationen.

Das gleichzeitige Ergreifen der Handgelenke von Adam und Eva ist sehr selten auf Anastasis-Ikonen zu finden.

Die Salbenträgerinnen am Grabe Jesu

Monumentale russische Oster-Ikone aus Vetka, kurz nach 1900 80 x 70,5 cm 5500,- EUR

Das Motiv der Salbenträgerinnen am leeren Grabe Jesu ist das älteste Ostermotiv, welches schon im Frühchristentum nachweisbar ist.

Ohne den Auferstandenen zu zeigen, verweist das zurückgelassene Leinentuch auf die Auferstehung Jesu. Als Ikonensujet ist es jedoch ausgesprochen selten zu finden. Ungewöhnlich an dieser Ikone ist zudem die Vielzahl an hl.

Frauen, da normalerweise höchstens drei abgebildet sind. Eine weitere besondere Note sind die Nebenszenen im Hintergrund: Der GolgathaHügel, die Auferstehung Christi und das Nolime-tangere-Motiv, das ist die Erscheinung des Auferstandenen vor Maria Magdalena, welche ihn zunächst für einen Gärtner hält, dann ihn erkennt und umarmen möchte, doch von Christus mit den Worten zurückgewiesen wird: «Noli me tangere» - «Berühre mich nicht».

Das orthodoxe Kirchenjahr, die Passion Jesu und marianische Gnadenbilder

Zentralrussische Ikone in Miniaturmalerei, um 1900 45 x 37 cm Preis auf Anfrage!

Diese sogenannte Jahresikone zeigt im Mittelfeld die Auferstehung Christi.

Darum sind 12 Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu angeordnet. In weiteren 12 Bildfeldern sind die Heiligen jedes Monats zu sehen. Das orthodoxe Kirchenjahr beginnt links oben mit dem Monat September. In zwei Reihen sind 80 verschiedene Darstellungen der Gottesmutter abgebildet, in den vier Himmelrichtungen unterbrochen durch die Motive der Krönung Mariens, der Gottesmutter «Unverbrennbarer Dornbusch», der Gottesmutter «Unerwartete Freude» und der Gottesmutter «Aller Betrübten Freude».

Festtage und Passion Jesu

Zentralrussische Ikone in Feinmalerei, um 1800 35,5 x 30,5 cm 3800,- EUR

Im Zentrum ist das orthodoxe Osterbild, die Hadesfahrt und Auferstehung Jesu mit Nebenszenen, abgebildet. Darum sind zwölf Sequenzen aus der Passion Christi dargestellt: Letztes Abendmahl, Fußwaschung, Ölbergszene,Verrat des Judas, Judaskuß, Christus vor Pilatus, Geißelung, Dornenkrönung, Kreuztragung, Kreuzigung, Kreuzabnahme und Grablegung.

Sechzehn Festtagsbilder sind um diesen Passionskranz angeordnet: Geburt der Gottesmutter, Einführung Mariens in den Tempel, hl. Dreifaltigkeit (alttl. Typus), Verkündigung, Geburt Jesu, Darstellung Christi im Tempel, Taufe Jesu, Einzug Jesu in Jerusalem, Verklärung Christi, Himmelfahrt Jesu, Entschlafung der Gottesmutter, Auferweckung des Lazarus, Enthauptung des hl. Johannes des Vorläufers, Szenen aus dem Leben des Propheten Elias, Gottesmutter Pokrov, Aufrichtung des Wahren Kreuzes.

An den vier Ecken des umlaufenden Randes sind die Evangelisten zu sehen, oben mittig die hl. Dreifaltigkeit (westl. Typus).

Taufe Christi

Zentralrussische Ikone in Feinmalerei, nach 1850 31 x 26 cm 3600,- EUR

Der in den Evangelien (Matth. 3,17; Mk 1,11; Lk 3,22) beschriebenen Taufe Jesu wird in den Ostkirchen am 6. Januar gedacht, dem Fest der Epiphanie (=Erscheinung) bzw. Theophanie (=Gotterscheinung). Als Offenbarung der Dreifaltigkeit wurde es gedeutet, als gleich nach der Taufe sich der Himmel öffnete, der Hl. Geist gleich einer Taube herab kam und die Worte von oben erschollen: „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe“.

Auf der Ikone ist der nackte Christus im Jordan zu sehen. Johannes der Täufer ist links abgebildet. Rechts stehen drei Engel mit aus Ehrfurcht verhüllten Händen. In der Mitte öffnet sich der Himmel. Darunter schwebt der Hl. Geist in Gestalt einer Taube. Zu Füssen des Täufers liegt eine Axt an einem Baum, ein Bezug auf eine Bibelstelle, wie Matthäus 3,10: „Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.“ Eine ikonographische Besonderheit ist die Personifikation des Jordans, welche als Flussgott im Wasser schwimmt. Dieses Detail ist auf griechischen Ikonen der Taufe Jesu sehr beliebt gewesen, in Russland jedoch selten zu finden.

Ausgiessung des Hl. Geistes (=Pfingsten) Russische Ikone, kurz nach 1800 35,5 x 28 cm 1800,- EUR

Vor einer Architekturkulisse thront mittig die Gottesmutter. Ihr zur Seite sind jeweils sechs Apostel abgebildet. In den Nimben der Apostel sind die Feuerzungen des Hl. Geistes zu sehen.

Darstellungen des Pfingstereignisses gehen auf die Schilderung in der Apostelgeschichte (2,113) zurück. Von der Anwesenheit der Mutter Jesu bei diesem “Gründungstag der Kirche” wird nicht explizit gesprochen, doch laut Apg 1,14 war sie von Anfang an bei der Urgemeinde. Seit dem 13. Jahrhundert, gelegentlich aber schon früher, ist sie auf Pfingstbildern zu sehen.

Entschlafung der Gottesmutter Museale russische Ikone, 16. Jh., mit Silberbasma, Moskau 1809 35,5 x 29 cm Preis auf Anfrage!

Auf einer Bahre liegt der Leichnam der Gottesmutter. Die trauernden Apostel sind um das Totenbett gruppiert. Umgeben von einer Gloriole steht Christus hinter dem Totenbett und hat die Seele seiner Mutter, welche einem gefatschten Kind gleicht, auf den Arm genommen, um sie ins Paradies zu geleiten.

Darüber schwebt ein Seraph. Je zwei hl.

Bischöfe, wohl Kirchenväter, stehen zu Seiten Jesu. Das Buch in ihren Händen verweist auf einen schon früh nachgewiesenen orthodoxen Brauch: Am Bett einer verstorbenen Person werden die vier Evangelien gelesen.

Ikonen aus dem 16. Jahrhundert sind mittlerweile eine gesuchte Rarität. Die ikonographisch klassisch gehaltene Tafel ist von musealer Qualität und sehr gutem Erhaltungszustand!

In der oberen Bildhälfte ist die Vision des hl. Andreas (gest. 936), eines sog. Narren in Christo, dargestellt. Zusammen mit seinem Schüler Epiphanias ist er rechts unten auf der Ikone zu sehen. Beide besuchten einen nächtlichen Gottesdienst in der Blachernenkirche zu Konstantinopel, in welcher als kostbarste Reliquie das Maphorion (=Schleier) der Gottesmutter aufbewahrt wurde. Während der Liturgie sah Andreas die Gottesmutter und viele Heilige aus der Königstüre der Ikonostase hervortreten. Die Muttergottes nahm ihren Schleier vom Kopf, hielt ihn ausgebreitet über die Gläubigen und betete für den Schutz des Volkes. Diese Vision war die Grundlage für das in der russischen Kirche seit dem 13. Jahrhundert am 1. Oktober gefeierte Fest der Gottesmutter Pokrow (=Schutz).

Am gleichen Tag hat auch der hl. Romanos, der bekannteste Hymnendichter der Ostkirche, seinen Festtag. Deshalb ist er unten auf der Ikone abgebildet. Auf einem Ambo stehend singt der Diakon Romanos in der Hagia Sophia vor dem Kaiserpaar Leo und Zoe, dem Patriarchen Tarasios und allen Gläubigen den Weihnachtskontakion vor.

Nach der Überlieferung verbirgt sich hinter der Darstellung des hl. Romanos folgende Geschichte: Romanos (geb. 485) genoss als begnadeter Dichter das Wohlwollen des Kaisers, war jedoch deshalb dem Neid anderer Diakone ausgesetzt. Da er nicht gut singen konnte, schoben die anderen Kleriker ihn beim Weihnachtsgottesdienst auf den Ambo, damit er die Kontakien singe. Er versuchte zu singen, stotterte vor Aufregung, probierte es noch einmal. Schließlich kamen ihm die Tränen und er floh aus der Kathedrale.

In der Nacht fand er keinen Schlaf. Als er endlich einschlummerte, hatte er eine Vision. Es erschien ihm die Gottesmutter und gab ihm eine Schriftrolle zu schlucken. Als am nächsten Morgen während der Liturgie die missgünstigen Diakone das Spiel mit Romanos wiederholen wollten, geschah das Wunder. Nach anfänglichem Stottern sang er so überirdisch schön, dass jegliches Geräusch verstummte und alle dem Kontakion vom Weihnachtsfest lauschten.

Selten ist die Szene des Verschluckens der Schriftrolle, wie hier auf dieser Ikone, dargestellt worden.

Gottesmutter Pokrov

Grosse russische Ikone in Feinmalerei (Palech), kurz nach 1800 44 x 39 cm 3800,- EUR

Synaxis zu Ehren der Gottesmutter Nordrussische Ikone, 18. Jahrhundert 54 x 43,5 cm 3800,- EUR

Die Ikone zeigt eine Versammlung ausgewählter Heiliger zu Ehren der Gottesmutter, welche in der Mitte thront. Die wohl im speziellen Auftrag gemalte Ikone ist ungewÜhnlich, da hier sehr viele Kinder zu sehen sind.

Hl. Prophet Elias mit Szenen seiner Vita Russische Ikone, 1. Hälfte 19. Jh. 35,5 x 31,9 cm 2800,- EUR

Von allen Propheten geniesst Elias in der Ostkirche die grösste Verehrung. Er kämpfte in Israel während der Herrschaft des Königs Ahab (874-852 v. Chr.) unermüdlich für die alleinige Verehrung des Gottes Israels und gegen des Baalskult. Da er in Israel eine grosse Dürre und nach seinem Sieg über die heidnischen Kulte den einsetzenden Regen verkündet hatte, wurde Elias in Russland zu dem für das Wetter zuständigen Heiligen. Zudem ist er der Schutzpatron gegen Feuer und Blitzschlag.

Im Zentrum der Ikone sitzt der Prophet Elias in einer Höhle und wird von einem Raben ernährt. Um dieses Mittelfeld sind Begebenheiten aus seinem Leben in 12 Bildfeldern angeordnet: Geburt des Elias, Elias im Haus der Witwe, das Opfer der Baalspriester, das von Gott durch Feuer angenommene Opfer des Elias, Ermordung der Baalspriester, Gebet um Regen, ein Engel weckt den schlafenden Propheten, ein Engel befiehlt ihm, die Höhle zu verlassen, Elias und sein Schüler Elisäus, die Überquerung des Jordans, indem Elias mit seinem Mantel auf das Wasser schlägt und die Fluten sich teilen, die feurige Himmelfahrt des Elias, die Rückkehr des Elisäus mit Hilfe des Mantels.

Hl. Nikolaus mit Szenen seiner Vita

Zentralrussische Ikone in Feinmalerei aus Palech, um 1800 51 x 42 cm Preis auf Anfrage!

In der Bildmitte ist der hl. Nikolaus halbfigurig abgebildet. Mit der Linken hält er das aufgeschlagene Evangelienbuch, mit der Rechten erteilt er den Segen. Auf Schulterhöhe sind links Christus und rechts die Gottesmutter ganzfigurig dargestellt, eine Erinnerung an die Ariuslegende.

Um das Mittelfeld sind folgende Szenen aus dem Leben des Heiligen angeordnet: Obere Reihe v.l.n.r.: Geburt des Nikolaus; Taufe des Heiligen; Nikolaus heilt als Kind den Arm einer Frau; Nikolaus geht zu seinem Onkel, einem Mönch, in die Schule; Nikolaus wird zum Diakon geweiht.

Zweite Reihe, links: Nikolaus wird zum Bischof geweiht; rechts: Nikolaus erscheint Kaiser Konstantin im Traum.

Dritte Reihe, links: Nikolaus verhilft drei armen Mädchen zur Aussteuer; rechts: Rettung dreier unschuldig zum Tode Verurteilter Vierte Reihe, links: das Patriarchenwunder; rechts: die Rettung des Demetrios aus dem Wasser.

Untere Reihe v.l.n.r.: Rettung des Patriarchen Athanasios aus Seenot; das Teppichwunder; Rettung des jugendlichen Christensklaven; Tod des Nikolaus; Überführung der Gebeine des Heiligen nach Bari.

Hl. Nikolaus

Zentralrussische Ikone in Feinmalerei, Ende 19. Jahrhundert 31 x 26 cm 2200,- EUR

Hl. Georg

Russische Ikone, 2. Hälfte 18. Jh. 33 x 27,5 cm 2400,- EUR

Hl. Märtyrerinnen Irina und Alexandra

Grosse russische Ikone, um 1800, mit vergoldetem Silberoklad, Moskau 1804 40,5 x 35 cm Preis auf Anfrage!

Deesis und Heilige Griechisches Triptychon, frühes 18. Jahrhundert 31 x 50 cm (geöffnet) 2800,- EUR

Das beeindruckende Triptychon ist auf der Rückseite des linken Flügels signiert und datiert 17?1, möglicherweise 1721.

Taufe und Kreuzigung Jesu Kleines geschnitztes Kreuz, Griechenland, wohl Berg Athos, 19. Jh. 10,8 x 6,4 x 1,0 cm 850,- EUR

Die Mönche des hl. Berg Athos sind berühmt für ihre feine Schnitzkunst.

Das Kreuz zeigt auf der einen Seite die Kreuzigung und auf der anderen Seite die Taufe Jesu. Büsten von Heiligen und Propheten umgeben diese Szenen.

Hl. Mönchsvater Antonius der Grosse und hl. Mönch Fein gemalte, kleine Ikone, Griechenland, Kreta oder ionische Inseln, 18. Jh. 14,5 x 11 cm 750,- EUR

Ikonengalerie Mönius Dependance Regensburg Hinter der Grieb 3 93047 Regensburg Germany

Telefon/Fax: +49.(0)941.52425 Website: www.icons-art.com E-Mail: info@icons-art.com

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