sb 1 2018 (deutsch)

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Editorial

LIEBE IAKS-MITGLIEDER UND FREUNDE DER „SB“, Frau Dipl.-Ing. Karin Schwarz-Viechtbauer vom österreichischen Institut für Schul- und Sportstättenbau und ich durften im Rahmen des IAKS-Kongresses 2017 zur „Expertenrunde Sporthallen“ einladen und moderieren. Die unterschiedlichen Betätigungsfelder der Teilnehmer reichten von der Beratung, dem Bau und Betrieb von multifunktionalen Zuschaueranlagen, dem Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung von Nachhaltigkeitskonzepten, der Sicherung von Qualitätsstandards der eingesetzten Produkte und Systeme bis zur Planung und Gestaltung von Schul- und Trainingssporthallen. Die rege Teilnahme zeigte das große Interesse der Branche am Thema Sporthalle. Im Zuge des Expertengespräches wurde die Vielfalt der „Bauaufgabe Sporthalle“ evident. Insbesondere wurde die Erfordernis eines neuen, differenzierten wordings diskutiert, das dieser Vielfalt gerecht wird. Der Begriff der Sporthalle wird derzeit für die mulitfunktionale polysportive Veranstaltungshalle genauso wie für die spezialisierten Sportstätten einer GerätTurnhalle, einer Kletterhalle oder eines Velodroms verwendet, was diese Gebäude und ihre Funktionalitäten letztendlich nur unzulänglich beschreibt. Die Ihnen vorliegende Ausgabe der sb stellt aktuelle und herausragende Projekte von Sporthallen vor. Die internationale Auswahl spannt einen thematischen Bogen von der Schulsportstätte über den Sportcampus bis hin zur großvolumigen Veranstaltungsarena und beweist den inhaltlichen Reichtum der Bauaufgabe Sporthalle. Der Neubau der „Schulturnhalle in Solothurn“ stellt sich dem historischen Kontext der bestehenden Schule und findet eine Antwort auf höchstem baukünstlerischem Niveau. Die minimalistisch gestaltete Schulturnhalle ist sportfunktional auf ihren Zweck heruntergebrochen und wartet auf die bunte Welt der Schülerinnen und Schüler. sb 1/2018

Die „Topsportschool“ in Antwerpen und die „Royal Arena“ in Kopenhagen führen den Dialog von großformatiger Architektur mit ihrer Nachbarschaft auf jeweils unterschiedliche Weise und leisten neben ihrer unmittelbaren Funktion als Sport- und Veranstaltungsstätte durch zusätzliche Angebote einen Beitrag zum urbanen Leben. Während die „Topsportschool“ als polysportive Trainings- und Veranstaltungsstätte mit mehreren universalen, aber auch konkret definierten Bewegungs- und Sport-Veranstaltungsräumen maßstäblich in den städtischen Kontext eingebunden ist, ist die „Royal Arena“ – vom Kontext weitgehend freigespielt – eine multifunktionale großvolumige Veranstaltungs­ arena, die sowohl Kultur- als auch Sport­ events beherbergen kann. Das „David Ross Sports Village“ an der Universität Nottingham verfügt über alle zeitgemäßen Komponenten einer ganzheitlichen Sport- und Freizeitanlage. Trainings- und Veranstaltungshallen, Fitness-, Regenerationsund öffentliche Bereiche werden angeboten und sprechen viele Facetten von Bewegung an. Last but not least demonstriert die beeindruckende Bambus-Konstruktion der „Panyaden International School of Sports“, wie ein Sportgebäude die Bautradition eines Landes verkörpern kann, selbst wenn die Bauaufgabe durch internationale Vorstellungen vom Raum- und Funktionsprogramm geprägt ist. Ich wünsche Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, viel Freude beim Entdecken und Erkunden der vielfältigen Welt der Sport-, Bewegungs- und Freizeiträume sowie -hallen. Architekt Dipl.-Ing. Harald Fux Sportarchitektur Raumkunst ZT GmbH

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