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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
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Eingangshalle der Universität Bremen Entrance Hall to University of Bremen Architekten: Jan Störmer Architekten, Hamburg Mitarbeiter: Stefan Wirth, Frauke Schröder, Christine Delius, Anja Bremer, Christiane Forsting, Juliz Buse, Florian Oelschläger, Simon Schülke, Uwe Wunderlich, Sven Schäfer, Cordula Claußen, Wolfgang Gesselmann Tragwerksplaner: Werner Sobek Ingenieure, Stuttgart Ingo Weiss, Heike Myland
Lageplan Maßstab 1:2000 Site plan scale 1:2000
Die neue, ca. 1300 m2 große Empfangshalle ist Bestandteil einer städtebaulichen Neuordnung des Zentralbereichs der Universität Bremen. Die Halle verbindet zwei Ebenen – einen aufgeständerten Boulevard und den öffentlichen Straßenraum mit Bahnlinie. Die minimierte Konstruktion aus Stahl und Glas steht in deutlichem Kontrast zu den schweren Betonkonstruktionen der angrenzenden Gebäude und wirkt, obwohl sie an zwei Seiten an den Bestand anschließt, von außen fast wie ein Solitär. Der nicht klimatisierte Raum enthält neben großzügigen Treppenanlagen kleinere Läden, einen Aufzug und eine Medienwand. Das Dachtragwerk der 15 m hohen Glashalle wird von sechs V-Stützen und sechs auf dem vorhandenen Gebäude stehenden Pendelstützen getragen. Diese sind über eingesetzte Edelstahlkugeln gelenkig gelagert. Die Dachkonstruktion selbst besteht aus einem orthogonalen, biegesteif verschweißten System von Haupt- und Nebenträgern. Neben den üblichen Verkehrslasten nimmt sie Zugkräfte aus vertikal gespannten Seilen auf, an denen die Klemmhalter der Fassadenverglasung befestigt sind. Die Träger aus verschweißten Blechen sind hierzu im Randbereich den Schnittgrößen entsprechend gevoutet. Sechs Hauptträger im Abstand von 7,20 m gliedern die Konstruktion. Zusammen mit den dazwischen eingehängten Nebenträgern bilden sie eine horizontale steife Dachscheibe. Die vertikale Aussteifung ist in Hallenquerrichtung durch die statisch bestimmte Lagerung auf V-Stützen und Pendelstützen sowie zusätzliche Abspannseile an den Giebelseiten gewährleistet; in Längsrichtung sind zwei Felder zwischen den Pendelstützen durch Seile ausgekreuzt. Die Dachfläche ist mit vierseitig gelagerten, betretbaren Glasscheiben eingedeckt. Die Tragseile der Fassaden werden durch Federelemente an den Fußpunkten unter konstanter Vorspannung gehalten. So konnten die Vorspannkraft und damit die Profilquerschnitte des Dachtragwerks klein gehalten werden.
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The new entrance hall, roughly 1,300 m2 in area, links the level of the raised boulevard with that of the public street and trams. The minimal steel-and-glass structure forms a bold contrast to the solid concrete construction of the adjoining university. The internal space affords shelter from the elements, but is not air conditioned. In addition to the broad staircase, it contains small shops, a glazed lift and a media wall. The roof of the 15-metrehigh hall is borne by six V-shaped columns, and six hinged columns on the existing building. At the feet of the tubular steel columns are stainless-steel ball and socket bearings. The roof construction, consisting of an orthogonal, welded system of primary and secondary beams that form a rigid horizontal dia-
phragm, also bears the tension loads from the vertical cables that support the facade glazing. The beams are constructed of welded sheet steel and are haunched at their ends along the outer edge of the hall. The system is articulated by the six primary beams at 7.20 m centres over the columns. Vertical bracing across the width of the hall is provided by the columns and additional cable stays in the end walls. In the longitudinal direction, bracing is provided by crossed cables between the hinged columns in two bays. The roof is covered with sheets of glass supported on all four edges and capable of bearing foot traffic. The facade cables are fixed at the base to spring elements that maintain a constant degree of tension.