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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG
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Wohnanlage in Wiesbaden Housing Estate in Wiesbaden Architekt: Peter Kulka, Köln Mitarbeiter: Uwe Bernd Friedemann, Werner Gronmayer, Karl Klingemann Tragwerksplaner: Kunkel + Partner, Düsseldorf
Zwei städtebaulich ganz unterschiedliche Situationen an den Längsseiten des Grundstücks führten zu einer kammartigen Anordnung der drei Gebäuderiegel. Am südlichen Rand verläuft eine stark befahrene Hauptstraße, im Norden geht das Gelände in eine offene Grünzone mit Sport- und Freizeiteinrichtungen über. Die leicht abfallende Topografie ermöglicht Blickbeziehungen bis zu den Höhen des Taunus. Um den städtischen Charakter des heterogenen Straßenzuges zu klären und den inneren Bereich zu schützen, wurde südseitig eine geschlossene, fünf- bis sechsgeschossige Gebäudezeile angeordnet mit 97 Wohneinheiten und Läden im Erdgeschoss. Orthogonal zu diesem »Rückgrat« liegen zwei weitere Zeilen mit ingesamt 112
Wohnungen. Auf Grundlage des städtebaulichen Wettbewerbes wurde dieses Prinzip inzwischen um weitere Zeilen ergänzt. In dem ruhigen, auf die Landschaft ausgerichteten Gartenhof ist das Gelände sorgfältig und abwechslungsreich gestaltet. Leicht hügelig modelliert, mit Wohnwegen, Spielplätzen und unterschiedlicher Bepflanzung, soll es den Bewohnern als Erholungslandschaft dienen. Die Hofbauten nehmen in den vier Obergeschossen Wohnungen auf. Im offenen Erdgeschoss und im Untergeschoss liegen die Parkplätze. Den Wohnungen im 1. Obergeschoss wurden Flächen auf der auskragenden Garagendeckenplatte als Terrassenbereiche zugeordnet. Bei dem zur Straße parallel verlaufenden Riegel wurde darauf verzich-
The development was laid out with a five- to six-storey spine along the southern edge of the site. This strip, which screens the inner areas of the estate from a busy main road, contains 97 dwellings, with shops on the ground floor. Laid out at right angles to the spine are two further strips with a total of 112 dwellings. The initial development has since been extended by the addition of further tracts based on the same layout principle, which was established through an urban planning competition. In the quiet garden courtyard, the lightly sloping topography of the site was carefully landscaped to provide a space for recreation and leisure. The courtyard is oriented to the open countryside and affords views of the Taunus hills. The courtyard structures contain dwellings on the four upper floors and parking areas on the open ground floor and at basement level. The cantilevered deck over the garages provides open terraces for the first floor flats. In the tract parallel to the road, there are no south-facing loggias, but the large areas of fenestration along the north side are designed as folding, sliding elements to allow a flowing transition between indoors and outdoors. Each of the long window strips marks a dwelling unit. Wall abutments within these strips are covered by opaque areas of glass to maintain the rhythm of the fenestration. The buildings are in a cross-wall form of construction, with storey-height precast concrete facade elements prefabricated in large numbers. These elements are fixed on brackets cantilevered from the filigree floors.
Lageplan
Maßstab 1:7500
tet, an der lauten Südseite oder der schattigen Hofseite Loggien anzuordnen. Stattdessen sind die großen Fensterflächen im Norden als Faltschiebeelemente konzipiert und öffnen so die Zimmer zum Außenraum. Die konstruktive Fassadenebene der in Schottenbauweise errichteten Gebäude besteht aus in großen Stückzahlen gefertigten, geschosshohen Stahlbetonfertigteilen, aufliegend auf Konsolen, die aus den Filigrandecken auskragen. Als Außenhaut dient eine wärmegedämmte Putzfassade. Die langgestreckten Fensterbänder markieren jeweils eine Wohneinheit. Wandanschlüsse im Bereich der Öffnung liegen hinter einem opaken Glasfeld, damit der Rhythmus der Fensterteilungen beibehalten werden kann.
Site plan
scale 1:7500