Kunsthandwerk 01 2014

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KUNSTHANDWERK

01 2014

GOLD UND SILBERSCHMIEDE BUCHBINDER

ERZEUGUNG KUNSTGEWERBLICHER GEGENSTÄNDE

MUSIKINSTRUMENTENERZEUGER

UHRMACHER


BUBI Umschlag 2011_Layout 1 23.03.12 16:03 Seite 3

U3 4 Heidelberg Mutationen


Vorwort

Goldschmied

3

Liebe Leserinnen, liebe Leser Das Goldschmieden ist nicht nur einer der ältesten Berufe,

produzierenden Betriebe bedienen aus verständlichen

sondern war auch über lange Zeit einer der angesehensten.

Gründen meist nur mehr bestimmte Marktsegmente. Es

Das Können und Wissen war durch die Jahrtausende begehrt,

kommt Angst auf, wenn ein Kunde den Laden betritt, ihn

seine Stellung als Urvater des Bankgeschäfts und der schönen

aus Kostengründen nicht bedienen zu können.

Künste stets eine besondere. Die Lehrlingsausbildung geht zurück und trotz der vielen am Schmuck verkörpert viele grundlegende menschliche Bedürf­

Beruf Interessierten, gelingt es nur Wenigen mit der richtigen

nisse: Symbol für Macht und Beziehung, Sicherstellung von

Kombination aus Willens- und Durchsetzungskraft, Glück und

Werten, Staunen und Faszination über die Wunder der Natur.

finanziellen Mitteln, wirklich Fuß zu fassen. Dies gilt gleicher­

Edelsteine in ihren unterschiedlichsten Farben, Formen,

maßen für die klassische Lehre, die Schulausbildung, oder den

Lichterscheinungen und Verarbeitungseigenschaften haben

heute immer wichtigeren Weg des Quereinstiegs. Diese Ent­

seit jeher die Menschen inspiriert und in vielen Mythen Ein­

wicklung verlangt nach einer Rückbesinnung auf die ursprüng­

gang gefunden. Die Farben der Edelmetalle und Ihre Eigen­

lichsten Qualitäten und Tugenden der Goldschmiede­kunst, wie

schaften haben immer schon zur Verarbeitung aufgerufen.

Genauigkeit, Geduld, Maßhaltigkeit und Verlässlichkeit. Die

Zu Schmuck und Gerät verarbeitete Metalle und Edelsteine

Arbeit erfordert eine besondere Qualität der Gestaltung

haben bis heute nichts an Ihrer Wirkung verloren. Der Schmuck

und Umsetzung und eine intensive Beziehung zum Kunden.

als Geschenk ohne alltagspraktischen Wert dient zum Aus­ druck von Schönheit und Wertschätzung.

Die Grundvoraussetzung dafür ist die Möglichkeit des wirt­ schaftlichen Agierens und Arbeitens. Die technologische

In der Vorzeit erlaubte vor allen Dingen die Seltenheit allein

Entwicklung hat für den Goldschmied geeignete Werkzeuge

schon den Besitz nur der herrschenden Klasse und verlieh

hervorgebracht, um ihm genau das wieder zu ermöglichen.

damit deutliches Symbol von Macht. Erst in der Biedermeier­

Das digitale dreidimensionale Zeichnen und Modellieren am

zeit und durch den Beginn der Industrialisierung hat der

Computer (Computer Aided Design – CAD) und die an­

Edelmetallschmuck Einzug in die breite Gesellschaft gefunden.

schließende Produktion in Wachs- oder Metallrohlingen mit

Ausgelöst durch die Globalisierung und ein an Überflutung

Hilfe von CNC-Fräse und 3D-Drucker (Computer Aided Manu­

grenzendes Überangebot dient er nicht selten nur mehr dem

facturing – CAM), fordert dem Goldschmied einen neuen

Zweck des Accessoires. Der Großteil der Produktion wurde

Zugang zur Herstellung und Gestaltung sowie die Aneignung

in Länder mit niedrigen Lohnkosten verlagert und stellt das

neuer Fähigkeiten ab. Die Belohnung liegt in der noch nicht

Kunsthandwerk Gold- und Silberschmied vor die große

abschätzbaren Zunahme der Umsetzbarkeit kreativer Entwürfe

Herausforderung mit der ganzen Welt konkurrieren zu

und der wesentlichen Produktivitätssteigerung im Alltags­

müssen.

geschäft. Doch nicht das Werkzeug, sondern in erster Linie das kreative Schaffen des Goldschmieds und der geschickte

Viele Goldschmiede reduzieren oder schließen ihre Produk­

Einsatz aller Fähigkeiten macht ihn erfolgreich.

tion, treiben mehr Handel und betrachten das Gewerbe nur mehr als Serviceleistung. So geht sehr viel an Können, Wissen

Seit Jahren gibt es rege Diskussionen über diese neuen Tech­

und persönlichem Selbstverständnis verloren. Viele der noch

niken, finden diese nicht nur Befürworter. Zu sehr würden

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Vorwort

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Goldschmied

sie den Begriff Handwerk verwässern und alte, ehrwürdige

Die vielen erfolgreichen Goldschmiede, die sich die neuen

Techniken obsolet machen, meinen die Kritiker. Unsere

Techniken bereits angeeignet haben, berichten mit Be­

Vorfahren waren aus denselben Gründen wie wir heute immer

geisterung, dass mit Hilfe der neuen Werkzeuge auch die alten

darauf bedacht mit den Mitteln der Zeit ihre Entwürfe und

Techniken und das dahinter angeeignete Wissen wieder

Anfertigungen umzusetzen. Hat man vor Erfindung des

aktiviert und zum Einsatz kommen kann.

Zieheisens einen Vierkant mit dem Hammer rundgeschlagen, geschieht das heute höchstens aus Interesse oder Schulungs­

Wie jede Generation wird auch die Kommende das Berufsbild

zwecken. Bleche walzen wir heute selbstverständlich oder

neu interpretieren und mit Erfolg die Lebenskunst des Gold-

kaufen sie in höchster Qualität von Herstellern zu. Vor vierzig

und Silberschmieds weitertragen. Wir als die Bundesvertreter

Jahren gab es heftige Diskussionen über das Thema Feinguss.

der Gold- und Silberschmiede haben unsere Verantwortung

Mit Recht war damals die Qualität der Güsse unter Kritik, doch

sie dabei zu unterstützen wahrgenommen. Deshalb wurden

sind diese mit den Ergebnissen der heutigen Gusstechnik

neben den neuen, computerunterstützten Verfahren auch

nicht vergleichbar.

Spezialtechniken wie das Laser-Schweißen in unser Berufsbild eingefügt um sicherzustellen, dass angehenden Goldschmieden

Vor zehn Jahren war der Goldschmied im Bereich des CAD/

eine umfassende Ausbildung ermöglicht wird.

CAM ein Exot, gab es doch kaum Maschinen und Software,

Wir wünschen uns, dass diese Zeitung und der Internetauftritt

die für die Schmuckherstellung geeignet waren. Inzwischen

sich als Plattform für Information und Austausch entwickeln

gibt es jedes Monat neue 3D-Drucker, deren Qualität sich

und so eine positive Zukunft unseres Gewerbes unterstützt.

nach oben und die Preise nach unten bewegen. Die angebo­ tene Software gibt große Auswahlmöglichkeit, und für den genauen Beobachter hat der Erfolg am Markt die Entschei­

Viel Freude beim Lesen und Stöbern wünscht Peter Pfötscher

dung längst getroffen.

KARTENVERKAUF: TEL. 0676 551 61 41 www. goldschmiedeball.com e-mail: office@goldschmiedeball.com

9 DES MEISTERVEREINS DER GOLD- UND SILBERSCHMIEDE

17. MAI 2014 PALAIS ESCHENBACH SAALERÖFFNUNG: 20:00 UHR

BEGINN: 21:00 UHR ABENDKLEIDUNG

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die redaktion

Ein paar persönliche worte

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Liebe mitGLieder inhaLt

ja, es ist soweit: Sie halten soeben die erste Ausgabe der österreichweiten

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GoLdschmied Vorwort – Peter Pfötscher

Händen. Ich hoffe, dass wir Ihnen

5

die redaktion Ein paar persönliche Worte – Georg Lintner

einen interessanten Mix sowohl von

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GoLdschmied Themenschwerpunkt

Kunsthandwerkzeitung in Ihren

Fachthemen als auch von regionalen Neuigkeiten bieten können. Ich darf

– – – –

persönlich auf ein paar Neuigkeiten verweisen. Von nun an werden wir immer einen Branchenschwerpunkt haben: Diesmal sind es die Gold­ und Silberschmiede und da vor allem mit dem

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Themenkomplex „Nachhaltigkeit“ im Goldeinkauf. Weiters darf ich auf die neue Serie „Das andere Kunsthandwerk“

– –

uhrmacher

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buchbinder

Wien. Meine Kolumne wird in Zukunft von einem Cartoon begleitet, den für uns Herr Christian Urbanek aus Nieder­ österreich zeichnen wird. Schließlich darf ich auf die neue

„Großen Interview“ gewidmet sein. Beginnen werden wir mit

Das Österreichische Umweltzeichen Gestern – Heute – Morgen

BIM KommR Hans­Joachim Pinter & BIM­Stellvertreter KommR Werner Schober im Wordrap Papiermuseum Steyrermühl Automatisierung beim Schneiden – Polar Pace Days 2014

– –

einem Zwiegespräch mit dem Bundesinnungsmeister Pinter und dem Bundesinnungsmeisterstellvertreter Schober, die

unterweGs in österreich

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musikinstrumentenerzeuGer

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das andere kunsthandwerk

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aus den LandesinnunGen

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kommentar

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internationaL

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GoLdschmied Themenschwerpunkt

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GoLdschmied Nachwort

Eines möchte ich auf jeden Fall für dieses neue Medium klarstellen: Es soll die Möglichkeit geben, dass einzelne Mitglieder ihre Sicht der Dinge darstellen und damit durchaus auch gewünschte Diskussionen in Gang bringen. Diese Artikel sind namentlich gekennzeichnet und geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Reaktionen auf solche Themenbereiche und Artikel sind gewünscht – wichtig dabei ist mir als Chefredakteur immer nur, dass das Kunsthandwerk und das Handwerk an sich sowie der

– – – – –

Unternehmer in concretu nicht verunglimpft werden! Eines noch zum Abschluss: Bitte streuen Sie diese Zeitung in Ihrer Umgebung, wir wollen noch bekannter werden und erhoffen uns auch damit den

das Grosse interView

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werkezeitung mit Redakteurin Paula Pospisil und meiner Person sprachen.

Lebenswerk Uhrmacher – Hans­Joachim Pinter

– –

Blattmitte hinweisen; diese wird nunmehr dem sogenannten

über den Übergang der Buchbinderzeitung zur Kunsthand­

Neuerungen bei der Umsatzsteuer Umsatzsteuerbetrugsbekämpfungsverordnung – Veranstaltung der Wiener Gold­ und Silberschmiede www.kunsthandwerk­online.at

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werks sind, aber trotzdem Kunsthandwerker im weiteren Sinne sind: Wir beginnen mit einem Bildhauermeister aus

Soziale und ökologische Kriterien beim Goldeinkauf – Goldverkauf Fairtrade Gold 100% Recyclinggold Schmuckwerkstatt Skrein* Diva Diamant 2014 in 4 Kategorien vergeben

bundesinnunG informiert

verweisen, in dem Branchen und Unternehmer vorgestellt werden, die nicht Mitglied der Innungen des Kunsthand­

– –

Betriebsbesuche bundesweit

Die Flügel mit Wiener Mechanik – ein paar Gedanken zu einer ungerechten Polemisierung

Bildhauermeister Olaf Schöner

Interview mit Alois Karl Mach Mokume Gane Stammtische – Quo Vadis?! Claudia Fötinger Kunst Werk Tage – Renaissanceschloss Schallaburg

Berufsanerkennungsrichtlinie – Reglementierung der Gewerbe – Rupert Hofer

Inhorgenta München 2014

Der Juwelier – ein Gedicht Eva Tucek

Wolfgang Hufnagl – At Last

einen oder anderen neuen Inserenten – viel Vergnügen beim Lesen! Ihr Georg Lintner Jänner – März 2014


Go l dschmied

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Themenschwerpunkt

Soziale und ökologische Kriterien beim Goldeinkauf – Goldverkauf Langsam, aber sicher hat das Thema „Nachhaltigkeit“ im Sinne der Gesellschaft und der Umwelt auch die Edelmetalle und da besonders das Gold entdeckt. Wir dürfen Ihnen als Schwerpunktthema diesmal drei Statements von in der ganzen Branche bekannten Firmen über diesen Themen­ bereich übermitteln. Wir wollen damit einen Anstoß auch in

Wir freuen uns schon jetzt auf ihre persönliche Meinung zu

Fachkreisen machen, nachdem das Thema schon letzten

diesem Thema und ersuchen um Zusendungen

Herbst in den Medien kursiert ist.

unter georg.lintner@wkw.at

Fairtrade Gold

Die Aufarbeitung erfolgt unter Einsatz von Chemie aber unter allerhöchsten Umweltschutzstandards. Damit ist gewährleistet, dass keine giftigen Chemikalien in die Umwelt gelangen.

Fairtrade Gold ist ein wichtiges Thema. Es wurde von der Fairtrade International (FLO) ein Zertifikat geschaffen: die Fairtrade Gold-Zertifizierung.

Ein weiteres Thema ist der „Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act“, der besagt, dass sich börsen­ notierte Unternehmen dazu verpflichten der US-Börsenaufsicht SEC jährlich mitzuteilen, ob bestimmte Rohstoffe (darunter auch Gold) aus den Staaten Sudan, Uganda, Ruanda, Burundi,

Diese Initiative ermöglich Bergleuten

Tansania, Sambia, Angola, Kongo oder Zentralafrikanische

eine gerechtere Entlohnung und

Republik bezogen werden.

bessere Arbeitsbedingungen. Für den verantwortungsbewussten

Jedes Unternehmen muss in einem Bericht darlegen, dass es

Konsumenten bedeutet das

der Sorgfaltspflicht („Due Dilligence“) bezüglich der gefor­

zu­­sätzlich, dass er durch den Kauf

derten Angaben nachkommt. Die österreichischen Scheide­

von Goldschmuck aus Fairtrade

anstalten unterstützen die internationalen Bemühungen die

Gold auch den Umweltschutz

Finanzierung terroristischer Aktivitäten, militärischen

unterstützt.

Auseinandersetzungen und Menschenrechtsverletzungen in diesen Ländern im Zusammenhang mit Edelmetall­

Fairtradegold kommt aus dem Kleinbergbau mit Fairtradezer­

geschäften zu verhindern.

tifizierung. Für die Einhaltung dieser Standards erhalten die Kleinminen einen garantierten Abnahmepreis und eine

Der Beitrag der Scheideanstalten hierzu ist:

Prämie für Ihre Bemühungen für den Umweltschutz und für

Keine Annahme von Minengold (Primärgold)

die verbesserten Arbeitbedingungen der Minenarbeiter.

Teilnahme am Conflict-Free-Smelter CFS-Programm „gold-refiner“ und die Erfüllung der Anforderungen der EICC (Electronic Industry Citizenship Coalition)

Auch Kinderarbeit ist in diesen Betrieben ausgeschlossen. •

Schulungen der Mitarbeiter/innen zu diesem Themenbereich

Hier in Österreich wird der Goldbedarf der heimischen Scheideanstalten ausschließlich aus Scheidegut gewonnen,

Diese Politik wird jährlich auf ihre Aktualität und Angemessen­

das aus Industrie, Handwerk, von Privaten und gewerblichen

heit überprüft und soweit erforderlich angepasst.

Goldhändlern angeliefert wird. Mit freundlichen Grüßen Kommerzialrat Frank-Thomas MOCH (Bundesgremialobmann)

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Themenschwerpunkt

100% Recyclinggold – qualitativ hochwertiger und verantwortungsvoller geht es nicht. Seit über 150 Jahren leistet die Ögussa als Scheideanstalt

ISO 50.001 (Energiemanagement), TS 16.949 (Automobilindus­

und Halbzeughersteller ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit und

trie), ISO 13.485 (Medizinprodukte) etc. nach denen wir

Fairness in der Edelmetallindustrie.

– neben Responsible Care - zertifiziert sind.

Die Ögussa bietet den gesamten Edelmetallkreislauf (Scheide­

Die Ögussa bezieht direkt kein Minenmaterial, aber selbstver­

geschäft, Produktgeschäft und Edelmetallhandel) aus einer

ständlich muss trotz der im Vergleich zum Recycling schlechteren

Hand an. Ökologisch gesehen ist solch eine auf dem neuesten

Umweltbilanz auch zukünftig zur Deckung der Nachfrage auf

Stand der Technik befindliche Rückgewinnung von Edel­

globaler Ebene Minenförderung von Edelmetallen betrieben

metallen aus lokal anfallendem Recyclingmaterial nicht zu

werden. Die Ögussa überprüft daher alle Anlieferungen

über­treffen. Die nationale und europäische Gesetzgebung,

genau und lehnt die Annahme beim kleinsten Anzeichen

unsere Zertifizierungen und internen bzw. Konzernstandards

eines Zusammenhangs mit Konfliktmaterial strikt ab.

stellen ein Höchstmaß an sozialen und Umweltstandards sicher. Nicht zuletzt deshalb ist unsere Unternehmensgruppe

Sollte es je notwendig werden, trotz der schlechteren Umwelt­

Umicore 2013 zur Nr. 1 im von Corporate Knights jährlich

bilanz Minenmaterial zu beziehen, wird die Ögussa das nur

durchgeführten Ranking der „Global 100 Most Sustainable

aus zertifizierten Quellen tun, und etwa auf Kundenwunsch

Corporations in the World“ geworden.

auch Material mit dem „Fairtrade Fairmined“-Siegel beziehen, bei dem die Verbesserung der Arbeitsverhältnisse südameri­

Ohne überhaupt die sozialen Aspekte in Betracht zu ziehen:

kanischer Arbeiter in kleinen Goldminen im Fokus steht oder

Jedes Minenmaterial, aus dem Erz gefördert wird, ist in der

mit dem „Fairtrade Ecologically Fairmined“ Siegel, das auch

Umweltbilanz dem Recycling meilenweit unterlegen.

die Überwachung der Umweltsituation mit einbezieht.

Da die Ögussa Ihren Edelmetallbedarf zum Großteil aus selbst

Wir wollen aber im 1. Halbjahr 2014 noch einen Schritt weiter

zurück gewonnenem Material decken kann, sind wir in der

gehen, indem wir durch ein Audit gem. „RJC Chain of

Lage, den Zukauf an Feinmetallen gering zu halten. Unsere

Custody“ eine zertifiziert konfliktfreie Lieferkette sicherstellen.

Geschäftspartner können damit Ihren Kunden und anderen

Hier geht es um ein exaktes Material-Tracking, bei dem alle

Interessengruppen ein Höchstmaß an Umweltverträglichkeit

Aspekte über die gesamte Lieferkette der Edelmetalle

beim Zukauf bzw. beim Recycling und der Bearbeitung Ihres

betrachtet und dokumentiert werden, also: Ethik (Geldwäsche,

Materials zusichern.

Konfliktfreiheit), Sozialverträglichkeit (Situation bei Minen, Verarbeitern, Transporteuren, Händlern etc.) und Umweltver­

Um dies nach außen zu dokumentieren, sind wir bereits Ende

träglichkeit (bei Abbau und Recycling) und wo jede Material­

2011 dem nicht gewinnorientierten Responsible Jewelry

charge von einem Transferdokument begleitet ist. Damit ist

Council (RJC, Sitz in London) als Mitglied beigetreten.

eine chargenweise Rückverfolgung und strikte Trennung von

Damit ist unsere strikte Verpflichtung zu ethischem, sozialen

Edelmetallen über die gesamte Lieferkette hinweg

und umweltverträglichen Verhalten auch gegen den Code of

gewährleistet.

Practice des RJC (CoP) durch akkreditierte Drittauditoren in einer transparenten, zuverlässigen und verifizierten Art und

Dieser Nachweis der konfliktfreien Lieferkette ist nach

Weise bestätigt (Zertifikat Nr. 94). Mitglieder beim RJC sind

EICC-GeSi und CFS als gleichwertig anerkannt (EICC-GeSI

u.a. die weltweit größten und bekanntesten Uhren- und

Electronic Industry Citizenship Coalition – Global e-Sustainabi­

Schmucklabels*), aber auch eine große Anzahl kleiner

lity Initiative, Conflict Free), dahinter steht also die gesamte

Unternehmen.

Elektronikindustrie.

Es handelt sich um ein volles Managementsystem,

„Faires Gold“, „grünes Gold“, „ethisches Gold“, „konfliktfreies

vergleichbar mit ISO 9001 (QM), ISO 14001 (Umwelt),

Gold“, „Öko-Gold“ und „recycletes Gold“ sind keine

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Themenschwerpunkt

geschützten Begriffe, daher

Dass Schmuck von Luxus-Labels aus Recyclingmaterial

ist die Gefahr hoch, mit

hergestellt werden, ist übrigens durchaus kein Widerspruch.

deren freier Verwendung in

Während sich Recyclingpapier, Flaschenglas oder Kunststoffe

den Geruch des „greenwa­

nämlich mit jedem Recyclingvorgang verschlechtern, können

shings“ zu kommen. Umso

Metalle buchstäblich unendlich oft recycelt werden, ohne

wichtiger sind in diesem

dass sich die Materialeigenschaften auch nur im Geringsten

Zusammenhang Zertifikate

verschlechtern. Wir setzen unsere in höchster Reinheit zurück

namhafter Organisationen

gewonnenen Feinmetalle gleichermaßen für Schmucklegie­

- wie z.B. des RJC Respon­

rungen ein, aber auch in der Messtechnik, oder für Medizin­

sible Jewellery Council,

produkte wie Herzschrittmachergehäuse und -elektroden, etc.

oder des Conflict Free Smelter Programms der

Meines Erachtens muss es daher das Ziel sein, dass bewusste

EICC-GeSI Electronic

Konsumenten Schmuck aus 100 % aus in Europa recyceltem

Industry Citizenship Coalition -

Material nachfragen – denn nachhaltiger und qualitativ

Global e-Sustainability Initiative, oder der „Responsible Gold

hochwertiger geht es nicht.

Guidance“ der LBMA (London Bullion Market Association),

Mag. Marcus Fasching

um die größten zu nennen. Die Fairtrade-Organisation ist bei Konsumenten aus dem Lebensmittelsektor sehr bekannt, wird aber m.E. – bei aller Wertschätzung - schon alleine aufgrund der geringen verfügbaren Materialmenge nur eine kleinere Rolle spielen. Erfreulich ist, dass alle diese Organisationen am selben Strang ziehen.

Ombudsstelle für Goldund Silberschmiede

*) um nur einige zu nennen: Baume et Mercier, Boucheron, Bulgari, Cartier, Christian Dior, Girard-Perregaux, Gucci, Hermès, Hublot, Jaeger-Le Coultre, Luis Vouitton, Montblanc, Pandora, Piaget, Ralph Lauren, Rothschild, TAG Heuer, Tiffany & Co, Vacheron Constantin, Van Cleef & Arpels, Zenith ….

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Forum Goldschmiede

der Gold- und Silberschmiede

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Themenschwerpunkt

Schmuckwerkstatt SKREIN* Die erste Adresse für fairen Goldschmuck in Österreich. Als erster Goldschmied in Österreich hat die Schmuckwerkstatt SKREIN* ab Oktober 2013 die gesamte Produktion auf Faires Gold umgestellt.

„Wir sind eine Kreativ-Schmuck-Werkstatt, kein Juwelier und

Initiiert wurde die Umstellung auf Faires Gold vom Teammit­

keine Schmuckgalerie. Alles, was wir machen, muss authen­

glied Caroline Kerschbaumer, die als Juristin mit Schwerpunkt

tisch sein. Deshalb sind bei uns nur Goldschmiede im Verkauf

Menschenrechte ihr branchenübergreifendes Know-how in die

tätig“, sagt Alexander Skrein, Gründer und Inhaber, über das

Schmuckwerkstatt einbringt.

Geheimnis seines Erfolgs. Die Schmuckwerkstatt in der Wiener Spiegelgasse legt bei ihren exklusiven Schmuckstücken großen Wert auf individuelle Beratung. SKREIN* steht für emotionalen Schmuck, höchste Qualität, Werkstatt-Charakter und eine persönliche Handschrift.

Recycling-Gold ist besonders ressourcenschonend Faires Gold hat zwei Herkunftsquellen: Die ressourcenscho­ nendste Option ist, Recycling- Gold neu zu verarbeiten.

Für Alexander Skrein ist Schmuck nicht nur zum Schmücken da, sondern steht für besondere Momente. Jedes Schmuck­ stück ist eine individualisierte Liebeserklärung an die Trägerin. Ein Herzstück der Schmuckwerkstatt sind deshalb die indivi­ duell gefertigten Eheringe, weil sie Zeit und Raum überdauern und im Liebesleben von Paaren eine unschätzbare Bedeu­ tung haben. Über die Skrein*-Kollektionen hinaus präsentiert Skrein* auch Schmuckstücke von befreundeten Künstlerinnen und Künstlern wie Ulla+Martin Kaufmann, Barbara SchulteHengsbach, Angela Hübel, Rudi Sand oder Georg Spreng.

So können nicht mehr verwendete Schmuckstücke entweder unmittelbar neu designt werden oder das Recycling-Gold (bei­ spielsweise aus elektronischen Geräten) wird zuvor in einer Scheideanstalt von Zusätzen getrennt, sodass reines Gold übrig bleibt. Der Energieaufwand und die Umweltbelastung sind deutlich niedriger als der aufwändige Abbau von Minen­ gold, das zudem noch die Umwelt durch den Transport über die halbe Welt nach Europa belastet.

Zertifizierte Lieferantenkette Die zweite Quelle ist der Abbau des Edelmetalls aus zertifi­

Die Initiative für die Umstellung auf Faires Gold geht auf das

zierten Goldminen. Kauft die Schmuckwerkstatt SKREIN*

Team-Mitglied Caroline Kerschbaumer zurück.

Minengold, dann ausschließlich über eine Kette von Akteuren – Mine in Peru, Scheideanstalt, Großhändler – die für faire

Nachahmung erwünscht „Wir haben uns entschieden, ausschließlich mit Gold zu arbei­ ten, das die Welt nicht belastet“, so Alexander Skrein. Faire Arbeitsbedingungen und ein ressourcenschonender GoldAbbau sind dem Inhaber und Geschäftsführer, der zugleich Vorstandsmitglied der Internetplattform www.respekt.net ist, ein Herzensanliegen. Deshalb wünscht sich Alexander Skrein weiter: „Ich freue mich über möglichst viele Nachahmer in der Schmuckbranche. Die Textilbranche hat uns ja gezeigt, wie konsequente Nachfrage nach fairer Erzeugung die Produkt­ ionsbedingungen tatsächlich verbessert. Als politischer Mensch kann ich auf diese Weise in meiner Branche etwas für mehr Gerechtigkeit in der Welt tun.“

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Löhne und Arbeitsbedingungen zertifiziert wurden. Die Zertifizierung kontrolliert beispielsweise das Verbot von Kinderarbeit und verpflichtet zu Schulungen zu den Themen Sicherheit, Gesundheit und verantwortungsvoller Umgang mit Chemikalien. Die Arbeiter sind verpflichtet, Schutzkleidung zu tragen. Darüber hinaus werden die Organisationen von Minenarbeitern unterstützt. Um die Aufwendungen für diese Verbesserungen und Investitionen anzuerkennen, erhalten die Minenarbeiter einerseits einen fixierten Mindestpreis für ihr Gold sowie eine zusätzliche Prämie. Rückfragehinweis, Fotos, weitere Informationen: Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf www.skrein.at oder kontaktieren Sie uns: Sollak Kommunikationsarchitekten, Gabriele Strodl-Sollak, +43 664 4342864, office@sollak.at


GoLdschmied

Themenschwerpunkt

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diVa diamant 2014 in 4 kateGorien VerGeben unsere dIva vergab gestern abend zum zweiten mal ihren Publikumsaward für österreichisches schmuck- und Juwelendesign. die Gewinner wurden im rahmen eines champagnerempfangs im sofitel geehrt. Überzeugen konnten dieses Jahr die Werkstatt

„Als Chefredakteurin eines österreichischen Mode­ und

Rozet & Fischmeister in der Kategorie Ring, Palido

Luxusmagazins finde ich es immer wieder großartig zu

in der Kategorie Ohrring und Juwelier Holzhammer

sehen, wieviel Kreativität, Leidenschaft und Können die

in der Kategorie Collier. Letzterer durfte sich außerdem

heimische Juwelierbranche in ihren Schmuckdesigns

über die Auszeichnung für das Meisterstück freuen. Das

beweist. Am liebsten würde ich jedes einzelne der

Design „Rare and Well Done“ – ein Unikat­Ring in Weiß­

eingereichten Meisterstücke selbst tragen!“,

gold mit Tansanit und Brillanten – setzte sich beim

so Karen Müller, DIVA­Chefredakteurin und

Online­Voting auf diva­online.at durch und konnte die

Geschäftsführerin Styria Multi Media Ladies.

meisten der knapp 1.200 Stimmen für sich gewinnen. Präsentiert werden die Siegerstücke der einzelnen Kategorien auch in der Februarausgabe der DIVA. Beim elitären Gettogether im Sofitel mit dabei waren Dieter Holzhammer (Juwelier Holzhammer), Georg Fischmeister (Rozet & Fischmeister), Simone Wirth und Christoph Paukner (Palido), Rudolf Vogt (Gremialgeschäfts­ führer Wirtschafskammer Wien), Georg Lintner und Wolf­ gang Hufnagl (Landessinnung Wien der Kunsthandwerke), die Vorjahressiegerin des Meisterstückes Alja Neuner (Neuner Schmuckatelier), Claudia Egger (Juwelier Egger) u.a..

Shop

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Ab 1. Dezember 2012 eröffnet das Forum Goldschmiede seinen Shop Montag – Samstag von 10:00 bis 18:00

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Das Kompetenzzentrum für Schmuck

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bundesinnun g

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informiert

Neuerungen bei der Umsatzsteuer (Umsatzsteuerbetrugsbekämpfungsverordnung – UStBBKV) Seit Jahresbeginn gibt es Neuerungen bei der Verrechnung der

wenn tatsächlich Anlagegold gekauft wurde. In Zweifelsfällen

Umsatzsteuer bei Metallen. So wird die Reverse Charge auf

kann bei der Lieferung in Anlehnung an die Regelung zu den

Anlagegold seit 1. Jänner eingehoben. Die Umsatzsteuerbe­

Bauleistungen vom Leistenden und vom Leistungsempfänger

trugsbekämpfungsverordnung weitet damit das System der

davon ausgegangen werden, dass es zum Übergang der

Umkehr der Steuerschuld aus. Für Umsätze, die seit dem

Steuerschuld auf den Leistungsempfänger kommt. Das sollte

31.12.2013 getätigt werden, gibt es in einigen Produktbereichen

sicherheitshalber schriftlich festgehalten werden.

Änderungen bei der Verrechnung der Umsatzsteuer. Während in den Normfällen der liefernde oder leistende Unternehmer

Beschreibung Anlagegold laut UStG 1994 § 6 Art 1 Z 8 Lit j –

Schuldner der Umsatzsteuer ist, gibt es in speziellen Bereichen

Anlagegold im Sinne dieses Bundesgesetzes sind:

bei Warenlieferungen und bei Dienstleistungserbringungen

aa) Gold in Barren- oder Plättchenform mit einem von den

schon wie bisher die Regelung, dass die Steuerschuld vom

Goldmärkten akzeptierten Gewicht und einem Feingehalt von

liefernden oder leistenden Unternehmer auf den Leistungs­

mindestens 995 Tausendstel, unabhängig davon, ob es durch

empfänger übergeht. Hintergrund dieser Regelung ist es, die

Wertpapiere verbrieft ist oder nicht;

Möglichkeiten des Umsatzsteuerbetrugs einzudämmen oder

bb) Goldmünzen,

diesen sogar gänzlich zu verhindern. Neben der schon bisher

– die einen Feingehalt von mindestens 900 Tausendstel

im Reverse-Charge-Verfahren zu verrechnenden Lieferung von

aufweisen,

Bruchgold wird nunmehr auch die Lieferung von Anlagegold

– die nach dem Jahr 1800 geprägt wurden,

einbezogen. Es fällt auch die Lieferung von Metallen unter

– die in ihrem Ursprungsland gesetzliches Zahlungsmittel sind

dieses Verfahren – außer die Lieferung fällt unter die schon

bestehende Schrottverordnung oder es wird die Differenz­

– die üblicherweise zu einem Preis verkauft werden, der den

besteuerung angewendet.

Offenmarktwert ihres Goldgehaltes um nicht mehr als

80% übersteigt

oder waren und

Im Einzelnen bedeutet das: Für Lieferungen von Rohmetallen

Der Bundesminister für Finanzen kann mit Verordnung ein

und Metallhalberzeugnissen wird die Umsatzsteuer nicht mehr

Verzeichnis jener Münzen aufstellen, die diese Kriterien

in Rechnung gestellt, sondern ist vom Empfänger zu berechnen

jedenfalls erfüllen. Die in dem Verzeichnis angeführten Münzen

und in der USt-Erklärung zu berücksichtigen. Solche Lieferungen

gelten als Münzen, die während des gesamten Zeitraumes, für

in Reverse Charge betreffen: Feinmetalle in Form von Barren,

den das Verzeichnis gilt, die genannten Kriterien erfüllen.

Platten, Plättchen, Planschen, Granalien, Kristallen, Pulvern, Mohren und Schwämmchen. Ebenso Halbzeuge in Form von

Zu § 2 Z 4 UStBBKV: „Kommt es auch bei Lieferungen von

Granulaten, Pulvern, Barren, Planschen, Blechen, Bänder,

Perlen und Edelsteinen zum Übergang der Steuerschuld?“

Streifen, Plättchen, Ronden, Drähten, Profilen, Rohren und

Antwort des BMF im Rahmen von FAQ: „Nein. Aufgrund des

Loten. Für die Lieferung von Halbfertig- oder Fertigprodukten

eindeutigen Wortlautes des § 2 Z 4 UStBBKV (‚Lieferung von

ändert sich hingegen nichts. Solche Produkte mit höherer

Metallen [...]‘) kommt es bei Lieferungen von Perlen und

Verarbeitungstiefe sind beispielsweise Fertigprodukte, die ohne

Edelsteinen nicht zum Übergang der Steuerschuld.“

weitere Bearbeitung zu verwenden sind, etwa Colliers, oder

FAQ siehe https://www.bmf.gv.at/steuern/selbststaendige­

Halbfertigprodukte, die als Teil vom Goldschmied herge­

unternehmer/umsatzsteuer/FAQ-UStBBKV.html

stellten Produkten noch erkennbar sind. Dazu zählen etwa Meterketten oder Springringe.

Bei Unklarheiten, ob eine Ware (Einzelfälle) einer Unterposition der kombinierten Nomenklatur zuzuordnen ist, steht die zentrale

In Erläuterungen zur neuen Verordnung klärt das Finanzminis­

Auskunftsstelle/Zoll des Bundesministeriums für Finanzen für eine

terium auf, dass die übergangene Steuerschuld in der Umsatz­

unverbindliche telefonische Tarifauskunft unter der

steuervoranmeldung sowie in der Jahreserklärung in Kennzahl

Tel.Nr. ++43/1/514 33-564053 zur Verfügung.

032, die korrespondierende Vorsteuer in Kennzahl 089 einzutragen

Erreichbarkeit: Montag bis Freitag, 06.00 bis 22.00 Uhr.

ist. Es muss dabei beachtet werden, dass unter dieser Kennzahl

Darüber hinaus stehen auch die ZollexpertInnen der Wirtschafts­

der dazugehörige Text auf Schrott und Abfallstoffe hinweist, auch

kammer Ihres Bundeslandes für Anfragen gerne zur Verfügung. Bundesinnung der Kunsthandwerke

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informiert

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umsatzsteuerbetruGsbekämpFunGsVerordnunG – VeranstaLtunG der wiener GoLd- und siLberschmiede Am 13. Februar 2014 fand im Wiener Gewerbehaus eine Informationsveranstaltung der Landesinnung Wien der Kunsthandwerke zu der Novelle der Umsatzsteuerbetrugs­ bekämpfungsverordnung, die nunmehr auch die Lieferung der Metalle umfasst, statt. Nunmehr gelten die Regeln des Reverse Charge Systems auch für diesen Bereich. Sehr Die interessierte Zuhörerschaft

kompetente Vortragende, Herr Mag. Marcus Fasching, Geschäftsführer der ÖGUSSA, und Frau Mag. Martina Schrittwieser, Umsatzsteuerexpertin der Wirtschaftskammer Wien, präsentierten dieses komplexe Thema in kurzweili­ gen Vorträgen. Eine entsprechende anschließende Diskus­ sion wurde durch ein gemütliches Zusammensein bei einem kleinen Buffet abgelöst. Für alle jene, die nicht an der Veranstaltung teilnahmen – und das waren doch einige –

Wolfgang Fröhlich, Wolfgang Hufnagl, Martina Schrittwieser, Marcus Fasching

dürfen wir auf den Artikel der Bundesinnung verweisen. GL

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bundesinnun g

informiert

www.kunsthandwerk-online.at www.kunsthandwerk-online.at Die Zeitung geht ins Netz!

Österreichkarte, auf der Ihr Betrieb mit Ihren Daten verlinkt sein kann, mit einer Jobbörse und einem Facebook-Account

Es ist nunmehr soweit - es gibt nicht nur erstmals eine

diese Seite auch interaktiv gestalten.

österreichweite Kunsthandwerkzeitung, sondern das Gleiche und noch viel mehr im Internet.

Sie, als Unternehmer und ganz besonders auch Ihre Kunden, sollen einfach nach Branchen unterteilt, die

Landesinnungsmeister Wolfgang Hufnagl, Klaviermacher­

wichtigsten, aktuellsten aber auch fachlich interessantesten

meister Heinz Letuha und last but not least Frau Mag.

Informationen über „unsere“ Kunsthandwerke erfahren.

Katharina Glasner haben mitgewirkt, dass ab 2014 alle

Zusätzlich gibt es Platz für jene Informationen und Fach­

Artikeln, die in den vier Ausgaben pro Jahr erscheinen,

artikel, die es sonst aus redaktionellen Gründen nicht in die

auch online gelesen werden können. Darüber hinaus

Zeitungsausgaben „geschafft“ haben. Darüber hinaus

wollen wir unseren so wichtigen Sponsoren zusätzlich

wollen wir Sie in regelmäßigen Abständen auf aktuelle

diese Plattform anbieten und mit Tools wie einer

Artikel auf der Website aufmerksam machen. Wichtig ist, dass wir den Wert und den Nutzen des Kunsthandwerks mit diesen Medien – sei es auf dem klassischen und unverzichtbaren Wege der Zeitung oder in Form des World Wide Web – den Kunden, den Lieferanten, aber auch der breiten Öffentlichkeit – und das vom Bodensee bis zum Neusiedler See – bekannt machen. Die Nachfrage nach individueller Hand­ werksleistung aus Öster­ reich ist im Steigen, daher möchten wir gemeinsam diesen Trend verstärken, meint Ihr Chefredakteur Georg Lintner

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U hrmacher

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Lebenswerk Uhrmacher Gedanken eines Uhrmachers im Wandel der Zeit.

Die Motivation der Berufsein­ steiger wird dadurch gedämpft und sogenannte gestandene

Das Wort Zeit hat für diesen Beruf eine vielschichtige

Uhrmacher mit jahrzehntelan­

Bedeutung. Zuerst benötigt man ausreichend Zeit, um

ger Praxis überlegen, ob sie

den Beruf gewissenhaft und fundiert mit Fachwissen zu

ihre Werkstätten zeitgemäß

erlernen. In meiner Generation wurden Fachkenntnisse

aufrüsten und Schulungsseminare besuchen wollen.

auch durch Vorfahren oder den Lehrherren weitergege­

Die Veränderungen sind gravierend und eine Spezialisierung

ben. Viele Kollegen haben einen Betrieb übernommen

ist eine zukunftsorientierte Notwendigkeit. Erfolgreiche

und die Tradition der Handwerker fortgeführt.

Uhrmacher werden in der Zukunft das gewählte Segment auch zur vollsten Zufriedenheit der Kunden bearbeiten.

Unsere Kunden sind es gewohnt zu ihrem Uhrmacher mit

Ein Zusammenrücken der Uhrmacher ist notwendig, um

allen Reparaturen zu kommen. Die Erwartungshaltung zur

unsere Wettbewerbsfähigkeit erhalten und steigern zu

Lösung aller Probleme mit ihren Zeitmessern ist nach wie vor

können. Ich denke zum Beispiel an Kooperationen zwischen

sehr groß. Viele Uhren sind jahrelange Begleiter und sehr oft

mehreren Kollegen. Der Konsument wird auch über die

auch ein Andenken. Persönliche Anlässe waren oft der Grund

Medien den Fachmann für sein Produkt finden.

für den Erwerb der Uhr. Zur Zeit müssen wir leider immer wieder Arbeiten ablehnen, da wir die nötigen Ersatzteile

Fingerspitzengefühl und Begabung gepaart mit Begeisterung

nicht mehr erhalten. Die Begründungen dafür sind sehr

und technischem Verständnis werden auch in Zukunft die

unterschiedlich. Teilweise werden die Fähigkeiten zur

besten Voraussetzungen zur Ausübung dieses Berufes sein.

Durchführung dieser Arbeiten von unseren Lieferanten in Frage gestellt. Einige verbinden eine Belieferung aus­

Im Laufe des Berufslebens ist der Besuch von Fortbildungs­

schließlich mit der Lagerhaltung und dem Verkauf der

seminaren eigentlich selbstverständlich. In diesem Punkt

Uhrenmarken.

gehen wir im Gleichschritt mit allen anderen Berufen.

Gewachsene Strukturen und Handschlagqualität sind

Uhrmacher und Zeitmesstechniker werden auch in der

zeitgeistig nicht mehr erstrangig. Investitionen in die

Zukunft vielfältige Betätigungsmöglichkeiten vorfinden. Die

Werkstattausstattung sind erforderlich, um die

Ausbildungsmöglichkeiten in Mitteleuropa sind von hoher

Erwartungen zu erfüllen.

Qualität und eröffnen gute Chancen zur Berufsausübung. Ihr Bundesinnungsmeister Hans-Joachim Pinter

Wir sind anders! Wir arbeiten für Ihren und Unseren Erfolg! runspeed Werbemittelherstellungs KG Percostraße 21 / 1. Stock, 1220 Wien Tel: 0664 / 8923559 Handy: 0664 / 4893946 E-Mail: sh.runspeed.kg@gmail.com rv.runspeed.kg@gmail.com

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buchbinder

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das österreichische umweLtzeichen

Peter Wilfinger

Harald Sexl

… ist ein freiwilliges Produktzeichen und gilt als Auszeich­

Herr Sexl informierte über das Procedere einer Antragstellung,

nung für Unternehmen, die eine nachhaltige Produktion

die für mehrere Betriebe gleichzeitig laufen könnte und gab

unterstützen und fördern.

Auskunft über weitere Teilaspekte und Förderungen.

Werden Teile der Produktion, wie z.B. Binden oder Veredeln,

Zu diesem Projekt können sich österreichweit Interessierte

nicht vom Umweltzeichen­Lizenznehmer durchgeführt,

bei der Wiener Landesinnung melden (diana.tomsu@wkw.at).

sind diese Produktionsschritte bei dem/der beauftragten

Da noch nicht genügend Interessenten vorhanden sind,

Unternehmen mit zu zertifizieren.

warten wir auf weitere Meldungen.

Darüber hinaus ist eine Vereinbarung zwischen Umwelt­

Herr Wilfinger ging auf die einzelnen papierbezogenen

zeichen­Lizenznehmer und beauftragtem/n Unternehmen

Zertifizierungen (FSC – Forest Stewardship Council, PEFC

abzuschließen, die festhält, dass für die Herstellung von

– Programme for the Endorsement of Forest Certification

Umweltzeichen­Druckerzeugnissen nur zertifizierte Geräte

Schemes) und Umweltzeichen (Europäisches Umweltzei­

und Verbrauchsmaterialien verwendet werden dürfen.

chen, Nordischer Schwan, Blauer Engel) ein, wobei Österreich als europäischer Vorreiter bei der Produktion von chlorfrei­

Ab 1.1.2015 darf das Umweltzeichen auf Druckerzeugnissen

em Papier und ökologischer Herstellung gilt. Papernet ist seit

nur mehr dann verwendet werden, wenn alle Verarbeitungs­

2006 erster österreichischer Papiergroßhändler mit FSC­ und

schritte (z.B. buchbinderische Verarbeitung, Veredlung)

PEFC­Zertifikat.

von Umweltzeichen­Lizenznehmern durchgeführt werden. Wir danken den beiden Am 28.1.2014 fand ein Informationsabend für wiener und

Vortragenden und den

niederösterreichische Gewerbebetriebe im Wiener Gewerbe­

Teilnehmern für Ihr Kommen

haus statt. Als Vortragende durften wir Herrn Harald Sexl als

und Engagement.

Sachverständigen und Herrn Peter Wilfinger von Paperlinx begrüßen. Das Thema sollte vor allem Handwerksbuchbindereien in kleiner Unternehmensgröße ansprechen und zu einer eventuellen gemeinsamen Zertifizierung anregen.

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Christine Weiner


PAPYRUS Landesinnun g

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Qualität . Produktivität . Termintreue . Flexibilität . Trendsetter Die Buchbinderei Papyrus hat seit der Gründung die Fokussierung auf kompromisslose Qualität, nie aus den Augen verloren. Damit diese auch weiterhin in der gewohnten Form gehalten werden kann, hat das Unternehmen in eine neue Buchfertigungslinie BF530 (Anschaffung Juli 2013) und in einen Prägeautomat PE312 (Anschaffung: Jänner 2013), beides von Kolbus, investiert. Mit diesen beiden Maschinen wird sowohl die Leistungsfähigkeit, als auch die Qualität gesteigert, und nachhaltig auf einem hohen Niveau gehalten. Die Leistungsdaten sprechen für sich: Buchfertigungslinie BF530: Buchblockformat beschnitten (gerader oder runder Rücken); Min. 70 mm (B) x 100 mm (H) x 3 mm (Rückenstärke); Max. 300 mm (B) x 375 mm (H) x 70 mm (Rückenstärke); 70 Takte/Min. Des weiteren kann die BF530 beigestellte Buchblocks mit Drahtspiralbindung (bis max. 25 mm Durchmesser), sowie beigestellte asymetrische, flexible, PVC und Halb-/ Ganzintegral Decken verarbeiten. Der Prägeautomat PE312 hat ein max. Prägeformat von 460 x 375 mm; Buchdecken offenes Format: Min. 170 x 100 mm, Max. 660 x 405 mm, 80 Takte/Min.

Buchfertigungslinie BF530

Buchfertigungslinie BF530

Auszeichnungen: 21.06.2006 Goldene Securitas 20.02.2008 5 x schönstes Buch Österreich 18.11.2009 Golden Pixel Award 2009 26.11.2009 Österreichisches Staatswappen 25.01.2010 Österreichisches Umweltzeichen 21.10.2010 3. Platz – Trio des Jahres 2010 07.09.2012 Chain of Custody-Zertifikat / PEFC 07.09.2012 FSC Zertifikat

Prägeautomat PE312

Buchbinderei Papyrus GesmbH & co KG Murbangasse 5 • 1100 Wien Tel: +43 1 6892550 • Fax: +43/1/6892554 E-Mail: office@papyrus.co.at • www.papyrus.co.at

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B uchbinder

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Gestern – heute – morgen Fortsetzung von Ausgabe 04/2013

Ein Handwerk im Wandel Gastkommentar von Martin Kugler Heute

Deutlich wurde – was in erster Linie aufgezeigt werden sollte! – , dass sich die Fertigungsbereiche unterschiedlich entwickeln. Das kann man beispielhaft besonders deutlich erkennen beim einsti­ gen(?) Hauptumsatzträger „Bibliothekseinband“, der gesamt gesehen immer stärker an Bedeutung verliert. Erklärt werden kann dies, vereinfacht ausgedrückt, mit Veränderungen im Medien- und

Seit Gutenberg, bis ins 20. Jh. hinein, blieben sich die Herstellungs­

Bibliothekswesen (u. a. Verringerung der Mengen), durch die

weisen im (modern ausgedrückt:) Printmedien-Bereich ungefähr

brancheninterne Wettbewerbssituation (auch durch unterschiedliche

gleich. Natürlich gab es Anpassungen. Zum Hochdruck kamen

technische Ausstattung der Betriebe) und durch eine nicht immer

weitere Druckverfahren. In der Buchbinderei war – zum Beispiel

glückliche Vergabepolitik, die häufig europaweite Ausschreibungen

– die Erfindung der Klebebindung die wohl revolutionärste Neuerung.

einsetzt.

In allen beteiligten Berufen wurden Produktionsmethoden und

Was folgert aus dem? Dass wir ein Beruf im Wandel sind! Dass wir

Betriebseinrichtungen den Erfordernissen der Zeit angepasst. Die

aber auch ein Beruf mit erstaunlicher Breite sind. Das ist unsere

Buchbinderei teilte sich im Zuge der allgemeinen Industrialisierung

Chance, die jeder Betrieb für sich anders nutzen kann. Ich möchte

auf in Handwerk und Industrie.

hier wieder meine theoretische Formel für die Zukunft unseres

Die Verfahren der Serienfertigung entwickelten sich von Einzelgeräten

Berufes nennen:

hin zu Fließstrecken. Mit der Erfindung der „Prägnant“ (ca. 1960)

„Der Buchbinder (die Buchbinderin) von morgen muss das anbieten,

begann auch im Buchbinderhandwerk eine neue verarbeitungs­

was er (sie) mit den Techniken, Geräten, Einrichtungen, mit den

technische Zeit.

Materialien (plus aktuell hinzukommenden) fertigen kann. Mit dem

Die Bedeutung und der Stellenwert des Printmediums als Massen­

also, was seit alters her beherrscht wird. Es müssen jedoch Produkte

medium aber blieben unangefochten.

hergestellt werden, welche die jeweilige Zeit, der jeweilige Markt

Mitte/Ende des 19. Jh. änderte sich das. Zum Druckmedium kam die

braucht – und das muss nicht unbedingt oder nur ein Buch sein.“

Telegraphie, kam das Telefon hinzu, die Fotografie, später Tonband/ Schallplatte, dann Film, Hörfunk, Fernsehen. Es kam das digitale Zeitalter mit seinen schier unübersehbaren Varianten. Das Printmedi­

Morgen

um in seinen verschiedenen Ausformungen, und mit ihm das Buch, wird natürlich bleiben – allerdings unter veränderten Bedingungen

In unserer Branche wurde schon früh erkannt – und das schließt an

und im Wettbewerb; als eine Möglichkeit unter vielen.

die obigen Ausführungen an –, dass zur Fertigungspalette neben

1995 erschien im Jahrbuch des „Bund Deutscher Buchbinder“ ein

dem namensgebenden Binden von Büchern auch herstellungstech­

Aufsatz zur Zukunft des Berufs. Darin wurde gefordert, nicht den

nisch verwandte Produkte gehören: Kassetten, Etuis, Prägungen,

Beruf als Ganzes zu betrachten, sondern zunächst seine einzelnen

Bildeinrahmungen, Restaurierungen und so weiter. Produkte aus

Fertigungsbereiche: Bibliothekseinbände, Individuelle Einzelbände,

Papier, Karton, Gewebe, tierischen Häuten und so weiter. Die

Buchreparaturen, etc.

fachlichen Hintergründe finden sich im Berufsbild unseres vielseitigen

Es folgten für etwa zehn der wichtigsten Bereiche Aufstellungen und

Handwerks verankert – diese Vielseitigkeit gilt es neu zu nutzen! Sie

Tabellen mit Themen wie: Umsatzanteil im Gesamt-Buchbinder­

ist der Reichtum, den wir haben! (Es sei gestattet, auf eine detaillierte

handwerk. Umsatzanteile Öffentliche Hand, Privatwirtschaft, Privat.

Auflistung von Möglichkeiten an dieser Stelle verzichten zu dürfen.)

Standort. Notwendige Betriebsausstattung/ Maschinenanteil.

Was unterscheidet wohl das Heute vom Morgen – oder anders

Personalqualifizierung – und andere, jeweils also bezogen auf das

gefragt: welche Anforderungen werden künftig an das Buchbinder­

Buchbinderhandwerk insgesamt. In der Zeile „Umsatzanteil“ z. B.

handwerk, in erster Linie an UnternehmerInnen aber auch an

wurde der Umsatzanteil in Prozent für jeden dieser Fertigungsbereiche

MitarbeiterInnen verstärkt zu stellen sein? Welche Voraussetzungen

gemacht. Und zwar für das damalige Jahr 1995, sowie eine (versuchte)

erwartet „der Markt“ heute und morgen von uns?

Prognose für 2000. Der Ansatz zu dieser Betrachtung war richtig, wenn auch die Ergebnisse – das sei zugegeben – damals amateur­

Ein paar Beispiele in willkürlicher Reihenfolge:

haft und wissenschaftlich nicht erhärtet waren.

• Kreativität bei Produktfindung, Technik und Design.

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buchbinder •

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Erkunden des Herstellermarktes nach neuen Materialien

Rüstzeug an die Hand gegeben werden kann, um in der sich

– Individualität wird sich noch entscheidender als bisher durch

wandelnden Buchbinderwelt zu bestehen.

unser Angebot ziehen, unabhängig von einer jeweiligen

Dieser Aufsatz hatte die Aufgabe, ein paar Anregungen zu einem

Auflagenhöhe.

aktuellen Thema zu geben. Man kann diese – wenn man will

Verstärkter Aufwand bei Beratung und Verkauf.

– diskutieren. Man kann einzelne Thesen ablehnen. Aber jeder

Aktive Beteiligung am Markt, erhöhter Präsentationsaufwand.

Leser wird sich eigene Gedanken machen müssen! Es beschäftigen

(Materialmuster, Produktmuster im Büro/Empfangsraum.)

sich damit selbstverständlich auch unsere Verbände, unsere Aus­ und

Durch individueller werdende Aufträge ständige Überprüfung der

Weiterbildungseinrichtungen, Fachblätter. Eigentlich böte sich an,

Betriebsorganisation und herstellungstechnischen Abläufe im

das existenzielle Thema „Wandel“ grenzübergreifend zu behandeln.

Betrieb – ob im „großen“ oder „kleineren“ Unternehmen.

Grenzen überschreitend sind die Veränderungen schließlich auch!

Aktuelle, fl exible, schnelle Kalkulationssysteme.

Zum Beschluss.

Bereitschaft zu Kooperationen – Offenheit gegenüber Kollegen.

„Alles fließt“, sagten schon die alten Griechen. „Was nicht mit der

Präsenz auf dem Internetmarkt. Engagement bei Werbung,

Zeit geht, geht mit Zeit“, lautet ein modernerer Spruch. Wie kann man

Auftragsvermittlung etc.

die derzeitige Phase unseres jahrhundertealten Handwerks auf

Verstärkt kollektive Darstellung des Berufes nach außen.

einen kurzen Nenner bringen und was könnte die Reaktion sein?

Ständige Weiterbildung, Kollegengespräche.

„Wir sollten die Gegenwart als eine ungeheuer interessante Heraus­

… und natürlich immer und aus Überzeugung auch morgen: die

forderung annehmen. Als einen quasi sportlichen Ansporn, um

intensive Beschäftigung mit dem Buch und seinen Möglichkeiten!

Veränderungen von außen zu erkennen. Um sie zu bewerten. Um

Als Gebrauchseinband und in seiner Exklusivität.

ihnen mit kreativen Lösungen zu begegnen.“

Vielleicht muss manches, zum Beispiel bei der Meisterausbildung, neu

Diese Weisheit galt und gilt übrigens immer. Gestern. heute. morgen.

gedacht werden, damit jungen Menschen das notwendig­aktuelle

Martin Kugler

The World of Bookbinding.

„Der neue Online-Shop von Schmedt hat mich total überzeugt: Übersichtlicher, bedienerfreundlicher und noch umfangreicher... Schauen Sie doch mal: www.schmedt24.de und sparen Sie jetzt bares Geld, wenn Sie den folgenden Code eingeben: OEBB2014*

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das Grosse interView

bundesinnunGsmeister kommr hans-Joachim pinter & bundesinnunGsmeister-steLLVertreter kommr werner schober im wordrap es meiner Meinung nach leichter, weil sie in einigen Bereichen äußerst kunstvolle Objekte erzeugen. Für die Goldschmiede ist es sicherlich gewöhnungsbedürftig, weil bei den Konsumenten die neue Benennung noch nicht so präsent ist. Auch bei den Uhrmachern, dies bestätigen mir Branchenkollegen aus dem Ausland, ist das Wort in der Öffentlichkeit noch nicht verwurzelt. Ich finde, dass die Bezeichnung „Kunsthandwerk“ gut gewählt wurde. Für die kleinen Berufsgruppen war der geschäftliche Fortbestand in den letzten Jahren schwierig. Durch den Eintritt in die neue große Gruppe sind die Chancen für eine gute Zukunft sehr gestiegen.

Hans-Joachim Pinter, Paula Pospisil, Georg Lintner, Werner Schober

Georg lintner: Lieber Herr Bundesinnungsmeister die Kunst­ handwerke wurden 2010, also die Musikinstrumentenerzeuger, die Buchbinder, Goldschmiede, Uhrmacher und die Erzeuger von kunstgewerblichen Gegenständen wurden zu einer Innung ver­ eint. Wo sehen Sie die Vorteile dieser Fusion und welche Vorteile können Sie schon jetzt erkennen. Hans-Joachim Pinter: Die Vorteile dieser Fusion sehe ich darin, dass man gewisse Synergien für alle Gruppen verwenden kann. Dieses Zusammenwirken verbindet die unterschiedlichen Berufsgruppen. Es ist auch für die österreichische Wirtschaftskammer einfacher die von der Mitgliederzahl relativ kleinen Gruppen in einer Innung zu verwalten.Trotzdem sind andererseits die Probleme der einzelnen Berufsgruppen sehr vielschichtig und müssen separat behandelt werden. Ich denke auch, dass die Berufe in der Öffentlichkeit eine größere Wertschätzung durch die Fusion erfahren haben. Alle Berufe haben in irgendeiner Form mit Kunst zu tun und erzeugen außergewöhnliche Sachen. Ein großes Thema verbindet uns alle: die Sorge um den Nachwuchs. G.l.: Sehr geehrter Herr Bundesinnungsmeister­Stellvertreter, wo sehen Sie die Vorteile dieser Fusion? Werner Schober: Man muss einmal voraussetzen, dass die Buchbinder eine der kleinsten Gruppen war, mit österreichweit 280 Mitglieder, die auch nicht mehr, sondern immer weniger werden. In der Fusion sehe ich unsere Vorteile durch den Lobbyismus, der in einer größeren Gruppe leichter möglich ist.Weitere Vorzüge sehe ich bei der Durchführung von gemeinsamen Projekten. Die Zusammensetzung Buchbinder, Musikinstrumentenerzeuger, Goldschmiede, Uhrmacher und Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstände ist gut gewählt. Die Geschichte der Buchbinder zeigt, dass viele Mitglieder auch begnadete Musiker und musikinteressierte sind. Die Gruppe der Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstände ist eine junge aufstrebende Berufsgruppe mit ständig wachsenden Mitgliederzahlen. Hier werden noch viele neue Ideen in die Gemeinschaft einfließen. G.l.: Wie ist die Bezeichnung „Kunsthandwerk“ von den Mitgliedern, von den Konsumenten und von der Öffentlichkeit wahrgenommen worden? Sehen Sie eine Veränderung und wie empfinden Sie diese? H-J.P.: Die neue Bezeichnung wird von den Konsumenten und auch von den Interessierten an den einzelnen Berufsgruppen unterschiedlich aufgenommen. Prinzipiell können sich die Erzeuger von kunstgewerblichen Gegenstände am ehesten mit der neuen Bezeichnung identifizieren. Auch den Musikinstrumentenerzeugern fällt

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G.l.: Wie haben die Buchbinder es aufgenom­ men, dass sie jetzt zur Innung der Kunsthandwerke gehören? W.S.: Ich glaube, dass in der Zwischenzeit diese Bezeichnung eine gute ist für meine Branchenkollegen. Mit dem neuen Namen der Innung fühle ich mich recht wohl. Auch Buchbinder sind bei Instandsetzungen, bei Reparaturen von Büchern immer ein Kunsthandwerk gewesen. Ich finde für die Buchbinder, Musikinstrumentenerzeuger, Goldschmiede, Uhrmacher und Erzeuger kunstgewerblicher Gegenstände gibt es keinen anderen Begriff als „Kunsthandwerk“, diese Bezeichnung ist sehr verbindend. G.l.: Dann bleiben wir gleich bei dem heutigen Thema „Die neue österreichweite Zeitung Kunsthandwerk“ löst erstmalig die Österreichische Buchbinderzeitung bzw. die Wiener Kunsthand­ werkezeitung ab. Was erwarten Sie sich davon, dass es hier jetzt eine einheitliche österreichweite Zeitung gibt, die an die 5.000 Personen erreichen wird? W.S.: Es werden nicht 5.000 sein, sondern 6.000 Personen sein und diese Anzahl wird sich erhöhen, weil die Gruppe „Erzeugung kunstgewerblicher Gegenstände“ wird immer größer. Die Zeitung ist für die gesamte Innungsgruppe sehr wichtig, weil sie uns verbindet, weil sie von allen Berufsgruppen die aktuellsten Informationen bringen kann. Die Kunsthandwerkzeitung geht aus der Buchbinderzeitung hervor. Sie ist eine Weiterentwicklung mit einer höheren Auflage und wird sich am Markt bestimmt bewähren. Es gibt nicht so viele Fachzeitungen und wenn ich mir die Kunsthandwerkzeitung genau anschaue, finde ich, dass sie eine der bestgestaltesten Zeitungen ist, die ich kenne und ich bin froh, dass sie dadurch auch die Möglichkeit hat finanziell zu überleben. G.l.: Was erwarten Sie sich von der Kunsthandwerkzeitung für positive Effekte für die Gruppe? H-J.P.: Ich erwarte mir von der Zeitung, dadurch, dass sie jetzt österreichweit aufgelegt wird, vor allem, dass unsere verschiedenen Berufsgruppen besser zueinander finden, sich besser gegenseitig kennen zu lernen und auch — so glaube ich, dass sich durchaus Möglichkeiten ergeben werden, sich in Querverbindungen zu vernetzen. Alle Berufsgruppen können ihre Kontakte untereinander verbessern und was wir uns auch wünschen, dass aus den Gruppen auch entsprechende Inserate geschalten werden, die uns alle miteinander verbinden können. G.l.: Das ist jetzt das Thema wo ich nachhacken möchte. Wie können wir es schaffen, dass wir mehr Inserenten bekommen bzw. die zuständigen Lieferanten aller Branchen erkennen, dass es durchaus von Vorteil für sie ist. Wie können wir da vorgehen? H-J.P.: Ich denke, dass wir die ganzen Ersatzteil- und Werkzeuglieferanten aus der Uhren- und Schmuckbranche durchaus dazu bringen könnten permanent Werbung


Das grosse I nter view zu schalten. Bei ihnen sehe ich die Möglichkeit, dass sie dadurch zusätzliche Umsätze erzielen könnten. Sie können einen größeren Personenkreis ansprechen. Werkzeuge werden von jedem einzelnen unserer Mitgliedsbetriebe benötigt. Das ist jetzt nur ein Beispiel wo ich mir vorstellen könnte, dass sich der Kreis schließen könnte. Das ist die Grundsatzidee, dass sich durch die Zusammenlegung ein Kreis schließen sollte, der jetzt noch ein paar Kanten hat. G.L.: Wie könnte es uns gelingen die Inserenten noch stärker ins Boot zu holen bzw. zu verhindern, dass gerade aus dem Buch­ bindersektor viele abspringen?

aber mit den Lehrlingen in der Zukunft nicht rechnen kann, weil diese nach Beendigung der Lehrzeit in die Industrie abwandern. Es kann doch nicht sein, dass das Gewerbe ausbildet und die Industrie die fertigen Gesellen dann übernimmt. Hier ist einmal die eine Schwierigkeit und die zweite ist die Kostenfrage und die dritte ist, dass die Rahmenbedingungen für den Lehrherrn verbessert werden müssen. Es sollte auch die Möglichkeit geben, dass der Lehrling während der Lehrzeit auch in einem anderen Betrieb arbeiten kann, um sich weiter zu entwickeln, mehr lernen und seinen Horizont erweitern kann. G.L.: Welche Rahmenbedingungen würden Sie gerne ändern?

W.S.: In der langen Geschichte der Zeitung gab es immer wieder neue Inserenten und die bisherigen Inserenten wollten nicht mehr ein Inserat schalten oder wieder zu einem späteren Zeitpunkt. Den Vorteil der Kunsthandwerkzeitung möchte ich folgendermaßen hervorheben. Durch Werbung werden die Mitglieder der anderen Berufsgruppen aufmerksam gemacht, dass es bei den Inserenten Materialien zu kaufen gibt, die sie in ihren Produkten einarbeiten können. Nehmen wir einmal die Berufsgruppe Erzeugung kunstgewerblicher Gegenstände, die sehr viele Einzelkunstwerke herstellen, da wäre z.B. die Fa. Nebel sehr interessant, weil sie sehr viel Papier hat, Glitzersachen und Werkzeuge etc. Ich kann mir auch vorstellen, dass es für die anderen Berufsgruppen Goldschmiede, Uhrmacher, Musikinstrumentenerzeuger interessant ist, hier zu schalten. Die Zeitung hat ja eine Auflage von 6.000 Stück, damit würde sich der Bekanntheitsgrad der eigenen Produkte um ein Vielfaches steigern.

H-J.P.: Eine Bedingung, die jährlich angesprochen wird im Zuge unserer Kollektivvertrags-Verhandlungen mit der Gewerkschaft, ich vertrete das Metallgewerbe, sind sicherlich die hohen Nebenkosten. Meiner Ansicht nach ist auch die Lehrlingsentschädigung schon sehr hoch gegriffen und dann werden uns von der Arbeitnehmerseite noch gewisse Sonderkonditionen abverlangt, sei es die Bezahlung des Internats usw. Die Fahrtkosten zur Berufsschule sind auch ein leidiges Thema. Die Abgaben für den Arbeitgeber bzw. Lehrherrn sollten keinesfalls größer werden, ganz im Gegenteil wir sind bestrebt eine Entlastung zu erwirken. Aber ich denke, das wird noch ein sehr langer Prozess werden bis wir eine Verbesserung für unsere Betriebe erreichen. Momentan ist es so, dass wir auf unsere Betriebe nur einwirken können, dass sie Lehrlinge aufnehmen.Wenn es uns ein Anliegen ist, unsere Berufe zu erhalten, dann müssen wir derzeit auch unter der gegebenen Situation versuchen Lehrlinge auszubilden.

G.L.: Ich sehe, das wird noch ein langer und interessanter Weg werden. Ich denke, wenn die 1. Ausgabe versandt wurde, wird es für uns leichter sein das Produkt an die Inserenten zu bringen. Ein anderes Thema hätte ich gerne noch kurz angesprochen, das sie auch alle verbindet — mit einer Ausnahme — das Thema Lehrlinge. Welche Lösungsansätze gibt es, damit wir Nachwuchs für diese Kunsthandwerksbrachen bekommen, noch dazu wo wir wissen, dass es einerseits einen Bedarf gibt und andererseits ist es schwieriger geworden. Welche Lösungsansätze gäbe es?

W.S.: Ich möchte gerne noch hinzufügen, dass die Kosten für die Lehrlingsausbildung dem Unternehmer angelastet werden. Für die Schüler und Studenten übernimmt der Staat einen Großteil der Ausbildungskosten. Die Argumentation der Gewerkschaft ist immer, der Lehrling erbringt ja eine Leistung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Lehrling ein Produkt herstellen kann, dass man dem Kunden anbieten kann. Dazu braucht es Zeit bis z.B. ein Lehrling ein Buch fachgerecht erzeugen kann. Ich diskutiere immer wieder mit meinen Branchenkollegen wie wir eine noch bessere Ausbildung machen können. In den Großbetrieben hat man leider zu wenig Zeit. In den kleineren Betrieben wird meistens kein Lehrling benötigt und vor allem haben diese Betriebe von einem Gesellen, der dann in die Industrie oder in einen anderen Betrieb geht, keine Wertschöpfung. Es wäre aber höchste Zeit für eine Änderung der Rahmenbedingungen, denn es sollte kein Jugendlicher ohne Lehrstelle sein.

H-J.P.: Ich denke, dass wir grundsätzlich und das gilt für alle Berufsgruppen, Lehrlinge in der heutigen Zeit nur bekommen können ,wenn wir attraktive Werbung für den jeweiligen Beruf machen. Sei es jetzt, wie es bei den Uhrmachern schon gemacht wurde mit dieser Image DVD, die den Berufsschulen zur Verfügung gestellt wurde bzw. bei der Berufswahl präsentiert werden kann. Ganz wichtig ist, dass die Schulen auch die Berufsinformationsmessen besuchen und sich Informationen holen. Sonst besteht die Gefahr, dass gerade diese Nischenberufe, die wir vertreten, in Vergessenheit geraten.Wir wissen ja, dass 80 % der Lehrlinge in weniger als zehn Lehrberufen tätig sind und eben diese durchwegs bekannten Lehrberufe sind in aller Munde. Für unsere Berufe müssen wir eben durch Werbung Lehrlinge gewinnen.Wir müssen noch stärker informieren über die Möglichkeiten, die unsere Berufe den jungen Menschen eröffnen, über die Schönheit und Vielfalt. Mundpropaganda ist sicherlich eine Möglichkeit auf unsere Berufe aufmerksam zu machen. Auch die Eltern müssen mehr Information über unsere schönen Gewerbe erhalten. Die Wirtschaftskammer sollte verstärkt in Printmedien auf die Vielfalt der Berufe gezielt aufmerksam machen und über die Berufsinformationszentren unsere Berufe auch dementsprechend anpreisen. W.S.: Es gibt mehrere Möglichkeiten, die man jetzt durch die Fusionierung der Berufsgruppen zur großen Kunsthandwerkgruppe leichter ergreifen kann. Die Buchbinder veranstalten bereits seit mehr als zehn Jahren einen Internationalen Lehrlingswettbewerb. An diesem Wettbewerb nehmen die Ländern Schweiz, Deutschland und Österreich teil. Die Arbeiten, die die teilnehmenden Lehrlinge erbringen sind sensationell. Ich könnte mir vorstellen, dass in Zukunft vielleicht auch die Goldschmiedelehrlinge an diesem Wettbewerb ebenfalls teilnehmen. Somit könnten mehr Lehrlinge angesprochen werden und der Wettbewerb würde an Bekanntheitsgrad gewinnen. G.L.: Ich möchte gerne nachhacken wie könnte man die Betriebe wieder dazu gewinnen, dass sie junge Personen ausbilden?

G.L.: Haben Sie noch ein Anliegen, das Sie gerne unseren Lesern transportieren möchten? Darf ich den Herrn Bundesinnungs­ meister noch ersuchen? H-J.P.: Sicherlich. In erster Linie möchte ich nochmals betonen, dass es uns wirklich ein gemeinsames Anliegen ist gerade im mitteleuropäischen Kulturkreis, wo wir uns in Österreich, Deutschland und der Schweiz bewegen, dass wir diese Lehrberufe alle erhalten sollen. Dies muss uns ein ganz großes Anliegen sein, das gilt für alle Berufsgruppen und dementsprechend sollten sich auch die Betriebe, die mit dieser Zeitung erreicht werden, auch mit diesem Thema auseinandersetzen, damit wir in Zukunft noch Ausbildungsplätze haben. Das ist mir ein großes Anliegen und sehr, sehr wichtig. Des Weiteren wird es sehr interessant sein Berichte aus den anderen Berufsgruppen zu bekommen, um Einblicke gewinnen zu können. Ich denke auch, dass sich durch die verschiedenen Berufe spannende Synergien ergeben werden. G.L.: Was würden Sie noch gerne unseren Lesern mitteilen? W.S.: Es würde mich sehr freuen, wenn sich mehr für das Handwerk und Gewerbe interessieren und es hochhalten. Es soll uns nicht so ergehen, wie viel anderen Ländern, dass immer mehr Gewerbe ein freies Gewerbe werden, wo keine Ausbildung mehr stattfindet und jeder das Gewerbe ausüben kann.Wir wollen unsere Produkte nach alter Tradition und Handwerkskunst herstellen, um eine Langlebigkeit für das Produkt zu gewähren und die Lebensqualität für die Allgemeinheit zu heben. Für das steht das Handwerk und das Gewerbe. G.L.: Das sind schöne Schlussworte, meine Herren danke für das Gespräch.

W.S.: Und zwar müssten die Rahmenbedingungen für Lehrlinge verändert werden. Es kann nicht sein, dass die Ausbildung den Unternehmern angelastet wird. Diese

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buchbinder

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papiermuseum steyrermühL

lauf besonders sehenswert. Ob das Schöpfen an der Bütte, gautschen oder Zusehen beim Trocknen, auf jeden wartete eine persönliche Herausforderung, die zugleich mehr Einblick in das Handwerk geben ließ. entstehung eines handgeschöpften büttenpapiers: Im 19. Jahrhundert waren Lumpen, Hadern und abget­ ragene Leinenkleidung der Rohstoff für die Papierher­ stellung. Die geweichten Lumpen wurden aufgeweicht und zu einzelnen Fasern zerstampft. Somit begann die Blattherstellung damals im ersten Schritt mit der Schöpfung des fein zerstampften Lumpen als wäss­ riger Brei. Dabei verwendete der Schöpfgeselle ein feines Drahtsieb.

Rupert Hofer, Geigenbaumeister, bei der Papierherstellung

Im weiteren Schritt musste der geschöpfte Brei gut abtropfen, um diesen dann dem „Gautscher“

Zur Ausstellungseröffnung und Preisverleihung des 13.

weiterzugeben.

Internationalen Jugendleistungswettbewerb der Buchbinder

Der „Gautscher“ drückte dann das frisch geschöpfte Blatt

in Steyrermühl eingeladen, hat sich Bundesinnungsmeister­

auf einem Filz ab. Diese Blätter wurden sodann samt Filz

Stv. Rupert Hofer auf die Reise gemacht, um die kreativen

gesammelt und mit einer Spindelpresse gepresst.

Arbeiten des engagierten Buchbindernachwuchses zu

Das handgeschöpfte Büttenpapier mit Wasserzeichen war

würdigen. Im Rahmen des Vorprogramms im Papiermuseum

nun fertig.

durfte er einige spannende und lehrreiche Dinge rund um

Das Papiermuseum in Steyrermühl ist auf jeden Fall eine

das Handwerk erfahren. Möglichkeiten zum Selbstversuch

Reise wert und die dabei gewonnenen Eindrücke werden

wurden angeboten und machten dabei den gesamten Ab­

mit Sicherheit jeden begeistern.

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produktinFormation

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automatisierunG beim schneiden poLar pace days 2014 HOFHEIM, 11. FEBRUAR 2014 vom 12. - 16. mai 2014 veranstaltet Polar am Firmensitz

Zeit kann der Bediener bereits die nächste Schneidlage

in hofheim seine Pace Days 2014. im Fokus stehen dabei

vorbereiten. Damit kann entweder die Produktivität gesteigert

die automatisierungsmöglichkeiten beim Schneiden.

oder Personal eingespart werden.

Polar zeigt dort, wie Kunden ihren Schneidprozess optimieren können.

Mit dem Dreiseitenschneider BC 330 bietet POLAR auch ein Produkt zum automatischen Schneiden klebegebundener

Highlight der PACE Days ist zugleich eine Weltneuheit:

Produkte an. Das Gerät ist speziell für die Kunden interes­

POLAR EasyLoad 7S. Das Produkt schließt die Lücke

sant, die hin und wieder klebegebundene Produkte fertigen

zwischen dem manuellen und automatischen Rütteln

und diese manuell auf der Schneidemaschine auf Format

bis zum Format 121 × 162.

schneiden. Mit dem BC 330 kann das Binden und Schnei­ den parallel von einem Bediener erledigt werden, ohne die

Die CuttingSystems PACE von POLAR stehen für die Auto­

Schneidemaschine zu blockieren.

matisierung beim Schneiden. PACE ist die Abkürzung für

Die Highlights der POLAR PACE Days 2014 im Überblick:

POLAR automation for cutting efficiency. Kernstück sind der Drehgreifer Autoturn und der Schnellschneider Autotrim.

cuttingsystem 200 mit neu entwickelter beladehilfe

cuttingsystem pace (200-137)

dreiseitenschneider bc 330

easyload 7s

Das ermöglicht bis zu 5 automatische Schnitte. Während dieser

Parallel zu den POLAR PACE Days finden am 14. und 15. Mai 2014 die Heidelberg Info Days „Schön­ und Widerdruck mit LE UV“ im Print Media Center in Heidelberg statt. ÜBER POLAR Als selbständiges Familienunternehmen entwickelt POLAR effiziente Lösungen im Bereich der Druckweiterverarbeitung Wir können es besser!

und ist als zukunftsweisendes Technologieunternehmen weltweit positioniert. Zum Produktspektrum gehören Komponenten und Systeme, die alle Prozesse vom Beladen

Banderoliermaschine US-2000AD Weitere Informationen und Verpackungsmöglichkeiten für Ihre Bücher unter: www.gigant.at

über Rütteln, Schneiden und Stanzen bis zum Entladen und Banderolieren vernetzen und automatisieren. Unter dem Markennamen MOHR werden seit 2012 Schneidmaschinen produziert, welche sich speziell für die Print­on­demand­ Märkte mit Formaten bis 46 x 64 cm eignen. Ebenfalls zur POLAR Mohr­Gruppe gehört die Dienst Verpackungstechnik GmbH, Hersteller von Komponenten und Systemen für das automatische Verpacken von Waren, vornehmlich im Bereich der Lebensmittelindustrie. Matthias Langer

GIGANT Verpackungstechnik GmbH, Pfarrgasse 62, 1230 Wien, Österreich T +43 1 610 69 | F +43 1 615 55 61 | E office@gigant.at | www.gigant.at

Senior Product Marketing & PR Manager matthias.langer@polar-mohr.com

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unterweGs in österreich

Jarosinski & VauGoin

silberschmied viele Jahre. Sein Sohn Jean­Paul Vaugoin übernahm 2005 den Betrieb. Die Silberschmiede wird bereits in der sechsten Generation geführt. Im Verkaufsraum gibt es ein großes Sortiment. Es beinhaltet nicht nur Tafelbesteck aus echtem Silber, sondern auch Teeservice, Kerzenhalter, Tabletts, Teller, Schalen, Vasen und Manschettenknöpfe um die elegante Garderobe der Herren zum Glänzen zu bringen. Den Überblick über das beeindurckende Angebot haben zwei Mitarbeiter im Verkauf, stets haben sie ein offenes Ohr für die Wünsche ihrer Kunden. Die Silberschmiede ist ebenfalls ein Lehrbetrieb, zurzeit sind jedoch keine Lehrlinge beschäf­

Wolfgang Hufnagl, Jakup Kurter, Jean-Paul Vaugoin

tigt. In der Werkstatt, zu ebener Erde, arbeiten fünf Mitarbei­ ter, die jedes Stück mit der Hand pressen, gießen und schlagen. Im ersten Stock befindet sich die Schleiferei,

Wer exquisites handgefertigtes Silberbesteck für einen

in der die Feinarbeiten stattfinden. Erfreulich ist der Um­

besonderen Anlass wie Taufe oder Hochzeit sucht ist im

stand, dass das Tafelsilber problemlos in der Spülmaschine

7. Wiener Gemeindebezirk in der Zieglergasse 24 toprichtig.

gereinigt werden kann. Stärkere Verunreinigungen können

Die Silberschmiede Vaugoin gibt es schon seit 1847. Seit

auch chemisch entfernt werden. Exquisite Hüllen und

1905 kam es dann zur Verschmelzung vom Meisterbetrieb

Kassetten zur optimalen Aufbewahrung der Silberwaren

Jarosinski. Fortan heißt es Jarosinski & Vaugoin. Ing. Hans

können produziert werden, die jedenfalls den edlen

Vaugoin, ein gelernter Silberschmied, leitete das Unternehmen

Charakter aller angefertigten Stücke unterstreichen.

uhren- und schmuckwerkstätte mühLbauer uhrmacher und Goldschmied

Im Rahmen der Betriebsbesuche der Wirtschaftskammer Steiermark, besuchte Bundesinnungsmeister­Stv. Rupert Hofer die Uhren­ und Schmuckwerkstätte Mühlbauer in der Leonhardstraße in Graz. Fritz Mühlbauer und sein Sohn Robert führen den bereits seit 1864 bestehenden Familien­ betrieb, in dem die Uhren im Mittelpunkt stehen. Dabei werden nicht nur neue Uhren verkauft, sondern auch Reparaturen und Restaurationen durchgeführt. Robert Mühlbauer, der die Leidenschaft zum Handwerk genauso verinnerlicht hat wie sein Vater, fügt hinzu: „Unser Uhrenservice beginnt bei der genauen Fehlersuche über die Anfertigung von ganzen Teilen, einer umfang­ reichen Reinigung des Uhrwerks bis zur Instandhaltung von alten Groß­ und Kleinuhren.“ Auch Schmuckstücke aus Gold, Silber und Platin werden in der Werkstätte kreativ angefertigt, repariert oder umgear­ beitet. Durch das jahrhundertlange Bestehen, besitzt die Uhren­ und Schmuckwerkstätte einen großen Bestand an Fritz Mühlabauer, Rupert Hofer ©

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seltenen Furnituren, Werkzeugen und ausgezeichnete handwerkliche Qualifikationen.


unterweGs in österreich

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die kLaViermachermeister – Letuha & müLLer oG musikinstrumentenerzeuger

Im Verkaufsraum findet man eine breit gefächerte Auswahl der Marken Steingraeber & Söhne, Sauter, Seiler und Samick. Ein Angebot, das vom Einstiegsinstrument bis zur Top­Liga alles bietet. Aber das sind nur die neuen Instrumente. Hier befinden sich auch hochwertig aufgearbeitete Flügel von Firmen wie z.B. Bösendorfer, die in der eigenen Werkstatt überarbeitet werden. Die Werkstatt ist auch Ausbildungsort. Der Klavierbauer Meisterbetrieb hat immer einen Lehrling im Unternehmen und legt sehr viel Wert darauf, das traditionsreiche Wissen um Klavierbau, Stimmung, Reparatur und Service weiter zu geben. Im hinteren Teil des Hauses befindet sich ein Übungsraum mit zwei Flügeln, der durch seine ruhige Lage besticht und sich dadurch auch für Musikaufnahmen eignet. Heinz Letuha, Wolfgang Hufnagl

Regelmäßig dienen die Schauräume als Veranstaltungsort für das „Fest der Sinne“, das ein breites Programm vom klassischen Konzertteil über Jazz Musik, eine Werkstatt­

Am Wiener Spittelberg in der Burggasse 27, 1070 Wien,

führung, Büffet und Wein bietet. Es werden in entspannter

befindet sich der Klavierbauer Meisterbetrieb von Heinz

Atmosphäre Kundenbeziehungen gepflegt und Kontakte

Letuha und Martin Müller. Hier sind Musikliebhaber, was

geknüpft.

Begutachtung, Reparatur, Stimmung und Verkauf von

Sowohl die Geschäftsführer als auch die Mitarbeiter sind in

Klavieren betrifft, bestens aufgehoben. Darüber hinaus steht

diesem Betrieb mit dem Herzen bei der Sache und bemühen

Heinz Letuha als Gerichtssachverständiger zur Verfügung.

sich, für jeden Kunden die beste Lösung zu finden.

Unbenannt-2 1

19.02.2014 14:04:30

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unterweGs in österreich

kLaVierhaus FiedLer & sohn

musikinstrumentenerzeuger

mieten. Das Team des renommierten Klavierhauses hält Qualität und Kundenorientiertheit besonders hoch. Neben zahlreichen öffentlichen Institutionen wie der Oper Graz sowie der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz betreut das Traditionshaus Fiedler auch Privatkunden in der ganzen Steiermark, Kärnten und dem Burgenland. Besonders freut mich als Bundesinnungsmeister der Musikinstrumentenerzeuger, dass im Klavierhaus Fiedler Lehrlinge ausgebildet werden, um das wertvolle Wissen um diese einzigartigen Instrumente weiterzugeben und zu erhalten. Möge dieses Wissen noch viele weitere Generati­ Rupert Hofer, Felix Lukas Prattes, Stephan Fiedler

onen begleiten! Als das größte Klavierhaus im Süden Österreichs ist es sich durchaus seiner Verpflichtung

Das 1848 gegründete Klavierhaus Fiedler & Sohn wird

bewusst, die Künste zu fördern und daher werden regel­

mittlerweile in sechster Generation von Stephan Fiedler

mäßig wohltätige Konzerte mit jungen hochbegabten

geführt und befindet sich Am Eisernen Tor 2 in Graz. Neben

Pianistinnen und Pianisten veranstaltet, die nicht nur ihr

der österreichischen Premium Marke Bösendorfer finden

Können präsentieren, sondern auch noch die Möglichkeit

Kunden hier auch Klaviere der Marken KAWAI, Petrof, Seiler,

haben, behinderten Kindern zu helfen.

Sauter uvm. Es besteht die Möglichkeit, gebrauchte und fabrikneue Instrumente zu kaufen oder aber auch diese zu

Jänner – März 2014

Weitere Informationen unter www.klavierhaus-fiedler.at.


unterweGs in österreich

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GeiGen- und boGenbaumeister GÉza sÁLi musikinstrumentenerzeuger

Im Jänner besuchte Rupert Hofer, Bundesinnungsmeister der Musikinstrumentenerzeuger, seinen langjährigen Kollegen Géza Sáli. Dieser absolvierte ein zwölfjähriges Geigenstudium in Ungarn sowie eine Ausbildung zum Geigen­ und Bogen­

die Möglichkeit, diese unverbindlich und in Ruhe auszu­

bauer an der Franz Liszt Akademie in Budapest, wo er

probieren. Anschließend wird, wenn nötig, feinjustiert,

anschließend die erste Meisterprüfung ablegte. Die zweite

sodass bestmögliche Spieleigenschaften erreicht werden.

folgte in Wien. Géza Sáli ist nunmehr seit 25 Jahren in Graz tätig und führt seit 2008 als Geigen­ und Bogenbaumeister sein Geschäft in der Schillerstraße in Graz selbstständig, wo er sich neben Repara­ turen und Restaurierungen vor allem seiner Leidenschaft, dem Neubau von Bögen im französischen Stil, widmet. Als aktiver Geigenspieler legt er besonderes Augenmerk auf klangliche Feinheiten und Probleme, die sich im Spiel ergeben. Das Dreieck aus Spieler, Instrument und Bogen muss harmonieren. Wird eine dieser Komponenten verändert, kann das gravieren­ de Veränderungen im Klang zur Folge haben. Hierbei spielt das Können der MusikerIn nur eine untergeordnete Rolle. Neben Optimierungen wird daher auch der Bau von maßge­

Rupert Hofer, Gezá Sali

schneiderten Bögen angeboten. Die InteressentInnen haben

karL wiesmeier & sohn Ges.m.b.h

kartonagenwarenerzeuger

Die Firma Karl Wiesmeier & Sohn Ges. m. b. H. befindet sich

Frau Kopecky könnte sich auch vorstellen, Aufträge von

in der Sagedergasse 29 im 12. Bezirk. Im Jahr 1906 gründete

Gold­ und Silberschmieden anzunehmen. Schließlich gilt

Karl Wiesmeier sen. den Betrieb Wiesmeier als Kleinunter­

auch für Verpackungen, wie in allen anderen Kunsthand­

nehmen im 15. Bezirk. Mehrmals übersiedelte man bis im

werken, dass der Formen­ und Artenvielfalt keine Grenzen

Jahr 2008 der jetzige Standort bezogen wurde. 1980 hat Frau

gesetzt sind. So faltet, biegt und schneidet Frau Kopecky so

Kopecky ihre Lehre in dem Betrieb von Karl Wiesmeier jun.

lange herum, bis sie die perfekte Verpackung ganz nach

zur Kartonagenmeisterin begonnen und erfolgreich absol­

Wunsch ihrer Kunden hergestellt hat.

viert. Nach dessen Ableben im Juni 2005 übernahm sie, gemeinsam mit ihrem Mann den Betrieb. Die betriebswirt­ schaftlichen Agenden, vor allem das Rechnungswesen unterliegt dem Fachbereich von Frau Sabine Irkér­Herzog. Die Produktpalette reicht von überzogenen Luxuskartonagen, Diplomrollen für Sponsionen – bis hin zu sämtlichen Arten von Rohkartonagen. Kundenbestellungen vor Ostern werden natürlich gerne angenommen. Im Moment werden von den engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Verpackungen für Schokolade produziert. Alte und dennoch funktionstüchtige Maschinen gibt es viele in der Fabrik. Auf eine ist Frau Kopecky besonders stolz – die Original Heidelberg Cylinder aus dem Jahr 1965, diese Maschine läuft immer noch einwandfrei und produziert 2000 ­ 3000 Kartonagen pro Stunde.

Gabriele Kopecky, Wolfgang Hufnagl

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unterweGs in österreich

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sabine neumann

Erzeugung von kunstgewerblichen Gegenständen immer ein Händchen fürs Nähen gehabt, bereits als Kind war es ihre große Leidenschaft. Mit Hilfe von Stoffen, Zwirn und Nadeln entstehen wunder­ schöne individuelle Kreationen von Armschmuck. Mit der gleichen Kreativität und Sorgfalt werden auch Halsketten mit Stoff feinsäuberlich über­ zogen. Sowohl Hals­ wie auch Armschmuck wird in allen Farben und Formen je nach Kunden­ wunsch hergestellt. Frau Neumann hat ein weiteres Betätigungsfeld für sich entdeckt, die Herstellung von Trachtenschmuck. Ein Bild ihrer Schmuckstücke kann man sich auf den zahlrei­

Sabine Neumann, Diana Tomsu, Wolfgang Hufnagl

chen Ausstellungsmärkten, die ihr als Präsenta­ tionsbühne dienen, machen. Außerdem ist Frau

Frau Sabine Neumanns Atelier befindet sich im 19. Wiener

Neumann auch im Internet präsent auf ihrer

Gemeindebezirk. Im geräumigen, sehr geschmackvoll

Homepage www.1001 ideen.at. Im April stellt sie erstmalig im

eingerichteten Arbeitszimmer befindet sich ihr wichtigstes

Palais Festetics aus, eine gute Gelegenheit um nicht nur Frau

Arbeitsgerät, eine Nähmaschine. Dazu findet sich ein regel­

Neumann kennenzulernen, sondern alle anderen Aussteller

rechter Kosmos an bunten Stoffen. Frau Neumann hat schon

auch und natürlich die neuesten Trends zu bestaunen.

Gerhard hoFer

uhrmacher

Am Schulhof 2 im 1. Wiener Gemeindebezirk befindet sich ein

In einem Innenhof nahe seinem Geschäft befindet sich eine

kleines dafür umso feineres Uhrengeschäft. Inhaber, dieses von

kleine Tischlerwerkstätte. Sie diente früher der Erzeugung und

den Wiener zur Institution erhobenen Betriebs, ist Uhrmacher­

Restauration von Uhrenkästen nach traditioneller Art und

meister Gerhard Hofer. Herr Hofer führt das Familienunterneh­

Weise. Auch heutzutage werden Uhren in der Werkstätte

men bereits in dritter Generation. Gegründet hat es sein

repariert, weshalb es ab und zu vorkommen kann, Herrn Hofer

Großvater im Jahr 1914. Anschließend übernahm sein Vater Karl

mit Hobel und Co. zu sehen, anstatt der üblichen Uhrmacher­

Hofer die Firmenleitung und seit vielen Jahren führen Gerhard

werkzeuge. Heuer am 21. April 2014 feiert das von Gerhard

Hofer und seine Frau das geschmackvoll eingerichtete Uhren­

Hofer geleitete Familienunternehmen sein 100 jähriges

geschäft. Passend zur Tradition des Betriebs befindet sich im

Jubiläum. Wir gratulieren recht herzlich!

selben Haus das Uhrenmuseum. Ein Besuch dieses Museums ist für Liebhaber antiker Uhren absolut empfehlenswert. Herr Hofer ist Fachmann für antike Uhren, die er liebevoll und mit viel Geschick von Grund auf restauriert, auch Reparaturen werden schnell und mit größter Genauigkeit durchgeführt. Außerdem werden moderne Armbanduhren aller Marken, sowie Taschenuhren, Tisch­ und Wanduhren angeboten. Schmuck, oder gar Juwelen sucht man hier vergebens, dafür erlebt man als Kunde Herrn Hofers ein traditionell sowie professionell geführtes Uhrmachergeschäft, hier bedarf es keiner anderen Produkte, es steht gediegenes Handwerk und beste Beratung im Mittelpunkt.

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Gerhard Hofer, Wolfgang Hufnagl


unterweGs in österreich

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PaperNet GmbH Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 6, Objekt 28 A-2355 Wiener Neudorf

Diese Zeitschrift wurde gedruckt auf

Tel +43 (02236) 602-0 Fax +43 (02236) 602-159 e-Mail: unser.bestes.at@paperlinx.com www.paperlinx.at Medien aus Papier, Kunststoff und Textil, Hardware, Verpackung und Hygiene sind unsere Handelswaren. Menschlichkeit gibt es gratis dazu. Respekt, Vertrauen und gegenseitiges Verständnis prägen unseren Umgang mit Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern, Vorgesetzten und allen anderen Menschen, denen wir im Laufe unserer Tätigkeit begegnen. Service und Beratung nehmen einen hohen Stellenwert in unserer Geschäftsphilosophie ein.

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M usikinstrumentenerzeu g er

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Die Flügel mit Wiener Mechanik – ein paar Gedanken zu einer ungerechten Polemisierung (wohl ein Kollege in Deutschland) verfasst worden war und der so ziemlich alle Vorurteile kurz und gebündelt in sich vereinigt. Der Artikel beginnt damit, dass die Wiener Mechanik in ihrer „genialen Einfachheit“ vor 200 Jahren den englischen Systemen überlegen gewesen sei. Aber diese hätten eben rasch aufgeholt und waren dann bald „allesamt der Wiener Mechanik technisch haushoch überlegen“. Als Nachteile werden angeführt: 1) Offenbar waren die meisten Hersteller Wiener Mechaniken auf deren Einfachheit sehr stolz. Es gäbe wohl mancherlei Einstell­ elemente zur Präzisierung, nur wurden sie in der Regel nicht verwendet. In Folge dessen lässt sich fast nichts regulieren. Nach vielen Jahren des Gebrauchs spielen sich Flügel mit Wiener Mechanik auch bei geringen Ansprüchen nicht wirklich zufrieden­ stellend, und ändern läßt sich das nur mit recht hohem Aufwand und ziemlich beschränktem Erfolg. 2) Die Hammerköpfe der meisten Wiener Mechaniken sind mit Leder bezogen. Dadurch sind die Möglichkeiten der Hammerkopfverarbeitung und Intonation erheblich eingeschränkt bzw. erschwert, weil mit teuren operativen Eingriffen verbunden… Nun, wie sagt der Bayer: „Wer koo, der koo (wer kann, der kann)“! Die Wiener Meine Berufswahl, Klavierbauer mit Schwerpunkt

Mechanik läßt sich nicht über eine große

Restaurierung von Klavieren des 19. Jhdts., war

Anzahl Schrauben regulieren, sondern im

maßgeblich geprägt von der Faszination, die die

Grund nur mit einer einzigen, der Kapsel.

Wiener Flügel dieser Zeit immer auf mich ausgeübt

Das erfordert viel Erfahrung und Finger­

haben. Dass ich in einer fortschrittsverliebten

spitzengefühl. Vor allem gelten dabei völlig

Gesellschaft wohl die Ausnahme (wenn auch nicht die Einzige!)

andere Regeln als beim modernen Flügel mit Doppelrepetitions­

sein würde, war mir wohl immer klar, allerdings begann sich

mechanik. Auch das schafft, in Unkenntnis dieser Regeln,

irgendwann der Ärger über die allzu locker vorgebrachten,

Unverständnis und Probleme.

negativen Urteile über diese Instrumente zu summieren.

Der zweite Punkt ist noch heikler: Schon die österreichischen

Viele meiner Klavierbauer-Kollegen legen bei ihrer Tätigkeit

Kollegen sind der Kunst des Belederns entfremdet, um wie viel

einen sehr einseitigen Maßstab an. Das Instrument wird nicht

mehr erst die deutschen, die das nie gelernt haben. Schon die

so sehr als Gerät zur Hervorbringung schöner Klänge betrachtet,

Auswahl des Leders ist schwierig (wobei gutes Intonierleder – ja,

sondern mehr als eine Maschine, die möglichst perfekt zu

es heißt aus gutem Grund so! – heute sehr schwer zu finden ist),

funktionieren hat. Ich möchte nicht einmal sagen, der Klang,

ebenso, wie man es schneidet und mit Warmleim aufbringt. Die

als vielmehr die Ästhetik sind da zweitrangig. Das ist sicher einer

Lederwahl und die Art des Aufleimens sind die Intonation. Wenn

der Hauptgründe für die vielen schlechten Urteile über Flügel

diese Tätigkeiten nicht ordentlich gemacht wurden, ist der Fehler

mit Wiener Mechanik.

nicht behebbar und führt wieder zum schlechten Urteil...

Kürzlich fand ich im Internet einen „Ratgeber“, der für e-bay-

Es soll nicht geleugnet werden, dass es in der Spätphase des

Kunden gedacht ist und von einem gewissen pianocandle

Wiener Klavierbaus ziemlich schlechte Produkte gab, die das

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M usikinstrumentenerzeu g er Vorurteil natürlich weiter nähren. In Wien steht fast in jedem zweiten Haushalt irgendein zäher, uninteressanter Kleinflügel, der wohl über Jahrzehnte nicht gewartet wurde. Wenn die Auslöser­ federn nicht bewegt werden, werden sie zäh, sodass die Auslösung und damit auch die Spielart hinüber sind. Kommt dann noch ein ausgespieltes Intonierleder und ein hoher Grad an Verstimmung dazu, kann man ja verstehen, dass niemand so etwas gut heißen wird. Aber die Spitzenprodukte? Warum hatte Brahms in seiner ganzen Wiener Zeit einen Streicher mit Wiener Mechanik? Warum spielten überhaupt alle großen Künstler hier auf Flügeln mit Wiener Mechanik? Warum bestellte Liszt für seinen Verwandten Eduard Liszt bei Streicher einen Flügel mit Wiener Mechanik? Warum schließlich baute man hier so lange solche Instrumente, wenn sie doch angeblich so schlecht waren? Wären sie wirklich so gewesen, hätte es ja keinen Markt dafür geben dürfen! Und, und, und… Man sieht, die Vorurteile halten den Tatsachen wieder einmal nicht Stand. Die Polemik begann schon Mitte des 19. Jhdts. und wurde von profilierungswütigen deutschen Klavierbauern wie Heinrich Welcker von Gontershausen oder Rudolf Ibach geführt. Wenn man deren Schriften liest, geht es, wie eingangs erwähnt, nie um Klang oder Ästehtik, sondern immer nur um technische Aspekte. Abgesehen davon widerspiegelt die Hinwendung zu Mechaniksystemen mit Stoßzungen („englische oder französische Mechaniken“) die Änderung im Klavierspiel – man denke hier an die Klaviervirtuosen – und die Notwendigkeit, immer größere Säle akkustisch füllen oder sich als Solist gegen immer größere Orchester durchsetzen zu müssen. Das sind, mit wenigen Ausnahmen, auch nicht die Stärken der Wiener Flügel. Dafür hat selbst der schlechteste Wiener Flügel einen Diskant, der den meisten Flügel mit englischer Mechanik weit überlegen ist. Das Besondere, vor allem an den wirklich exzellenten Instrumenten von Streicher, Bösendorfer, Ehrbar, Schweighofer, Heitzmann, Schneider oder Bachmann etc. ist der wahrhaft schöne, innige, singende Ton, der so sehr geeignet ist, Musik der Romantik wiederzugeben. Schlussendlich ist es einfach falsch zu behaupten, die Vorteile der leichten Wiener Hammerflügelmechanik hätten sich gegen 1900 hin ins Gegenteil verkehrt. Eine gut regulierte Wiener Mechanik spielt genau so schnell wie eine englische, nur muss der Spieler mehr mit seinen Fingern machen und darf auch insgesamt nicht so sehr das Armgewicht einsetzen. Das sind natürlich sehr „altmodische“ Forderungen ans Klavierspiel, aber wenn es um klangliche Schönheit geht, bin ich gerne altmodisch, wie auch etliche meiner Kunden, die sich ganz bewusst für einen Wiener Flügel entschieden haben! Mag. Hecher

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das andere kunsthandwerk

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die biLdhauerei EIN sEhr aLTEs vIELFÄLTIGEs haNdwErk – Zu bEsuch bEI bILdhauErmEIsTEr OLaF schÖNEr

Olaf Schöner bei einer Schnitzvorführung

Wien, 23. Bezirk, der alte Weinort Mauer: Ganz unscheinbar von

Der Bildhauer kann in fast allen Materialien arbeiten und da

außen betritt man den malerischen Innenhof und ist sogleich in

gibt es wahrlich viele: Holz, da besonders das Lindenholz, Stein,

einer anderen Welt. Wir sind zu Besuch bei Bildhauermeister

Metalle, Kunstharz, Meerschau, Kunststoffe, Gips, Terrakotta

Olaf Schöner, ein Bildhauermeister mit Leib und Seele und

oder auch tierischen Materialien wie früher das Elfenbein. Auch

einem ganz besonderen Auftrag: Jungen Menschen das

der Ton spielt eine große Rolle, das Modellieren ist eine

Handwerk näher zu bringen. Seit seiner Pensionierung als

wichtige Grundfähigkeit für die Bildhauerei. Wichtig sind

Berufsschullehrer hat er wieder Zeit für sein Handwerk und hat

neben dem handwerklichen Geschick die Kreativität und die

sich auf einen Trend gesetzt, der sukzessive in unseren übersät­

Vorstellungskraft. Ganz toll sieht man diese Eigenschaften bei

tigten Welt wieder Platz greift: Er biete seit geraumer Zeit

den Kunstwerken, die die Eisbildhauer mit Kettensäge in

Kinderschnitzkurse an. Kinder ab 8 Jahren haben die Möglich­

China zaubern.

keit am Samstag Vormittag in die Kunst des Holzschnitzens eingeführt zu werden. In der kleinen entzückenden Werkstatt

zwei wesentliche richtungen gibt es in der Bildhauerei:

stehen mehrere ältere Hobelbänke und die Kinder gehen ganz

Die Figuristik – Krippenfiguren, Heiligenstatuen, Tierdarstel­

beherzt ans Werk, ja hier lebt das Handwerk!

lungen,… ­ und die Ornamentik. Für zweiteres sind vor allem gute Zeichenkenntnisse unerlässlich. Heutzutage widmet sich

Gefragt zur Bildhauerei sprudelt der Meister schon los. Die

der Bildhauer und speziell der Holzbildhauer der Restaurierung

Bildhauerei gehört zu den ältesten (Kunst­)Handwerken der

und da sind auch Kenntnisse des Vergoldens von großem

Welt. Erste Spuren gibt es im Paläolithikum, in Österreich wird

Vorteil. Ein besonderes Steckenpferd von Herrn Schöner ist

diese mit der kleinen Statuette der Venus von Willendorf

die Restaurierung alter Möbel, so bis dahin reicht die

verbunden, die mehr als 20.000 Jahre alt ist. Diese Bildhauer

Bildhauerkunst… Wir hoffen, dass noch viele junge Leute sich

haben diese Kunsthandwerke geschaffen, um den Wunsch oder

von der Faszination dieses Handwerks anstecken lassen und

Sehnsucht der Menschen nach einer höheren Macht zufrieden

diesen Beruf erlernen, wir wünschen Herrn Schöner dabei viel

zu stellen. Der religiöse Ausdruck in der Kunst war so eben

Erfolg!

erfunden. Sukzessive entwickelte sich die Bildhauerei weiter, über die ersten großen Bronzeplastiken im alten Ägypten, über die klassische Antike bis hin zu den großen europäischen Kunstrichtungen der Gotik, des Barock bis hin zum Jugendstil spannt sich der historische Bogen.

Zur Person: 1960 – 1962 Lehre im väterlichen Betrieb in Wien, Wieden 1962 Gesellenprüfung, nach mehreren Jahren als Geselle und diverser Wanderjahre – 1976 Meisterprüfung, danach selbständig 2003 – 2012 Lehrer an der Berufsschule in Wien für Bildhauerei 2012 Silberne Ehrenmedaille der Wirtschaftskammer Wien

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aus den LandesinnunGen

interView mit aLois karL mach Am Stadtplatz im oberösterreichischen Wels befindet sich das Atelier „Machwerk“ von Alois Karl Mach. 2013 wurde Alois Mach mit dem Oberösterreichischen Handwerkspreis in der Kategorie Mode und Lifestyle ausgezeichnet. Grund genug für Landesinnungsmeister Christian Oucherif ihn zu besuchen und in der erste Ausgabe der „Kunsthandwerk“­Zeitung zu präsentieren. Christian Oucherif: Alois, du bist seit 2005 selbstständiger Gold- und Silberschmied, wie bist du zu diesem Beruf gekommen? alois Mach: Durch eine sehr liebe Professorin in meiner Gymna­

Alois Karl Mach, Christian Oucherif

siumszeit, die meine Liebe zum Zeichnen, Entwerfen und mein handwerkliches Geschick, meiner Lernfaulheit und meinem Hierarchie­Widerwillen gegenüberstellte und mir empfahl beim

C.O.: Wie siehst du die Entwicklung im Gold- und Silberschmiedebereich

Goldschmied ihres Vertrauens (damals ein wirklich Begnadeter)

in den nächsten Jahren, bzw. auch im Hinblick auf den Rückgang der

zu schnuppern. Damit war ich für das Gymnasium verloren und

klassische Ausbildung durch eine Lehre?

für unsere Zunft gewonnen!

a.M.: Für Goldschmiede, die eigene Anfertigungen reali­ sieren, grundsätzlich gut bis sehr gut. Der Wunsch sich zu

C.O.: Im Vorjahr erhieltst du für einen Armreif, den du in der Mokume

schmücken und dabei seine Persönlichkeit und Individualität

Gane-Technik gefertigt hast, den OÖ Handwerkspreis.Was ist Mokume

zu unterstreichen, ist so alt wie die Menschheit und wird ebenso

Gane eigentlich, wie wurdest du auf diese Arbeitstechnik aufmerksam?

lange andauern. Unsere vorrangige Kunst besteht nicht nur

a.M.: Auf diese Technik aufmerksam wurde ich durch eine

im Handwerk, sondern auch im Vermitteln vom „Traum der

Publikation in einem Fachjournal bereits vor etwa 20 Jahren.

Schönheit“ – darin liegt meiner Meinung nach unsere Chance

Eigene Versuche führten nur zu Frustration und einer Menge

als Goldschmiede. Was die Ausbildung betrifft, geht für mein

Materialverlust. Bis ich dann vor acht Jahren einen Kurs in

Dafürhalten nichts über das duale System. Die klassische Lehre

Pforzheim belegte, um das Ganze von Grund auf zu lernen.

mit eben diesem genialen Praxis­Bezug ist nicht ersetzbar.

Neben dem Schmieden und Vertiefen in das Metall, im

Lehre mit Matura ist eine zeitgemäße Einrichtung, die den

wahrsten Sinne des Wortes, war für mich die Aussage

jungen Menschen jede weitere Ausbildungsmöglichkeit bietet.

unseres Schulungsleiters dabei von besonderer Bedeutung. Er meinte nämlich, dass sich „der Erfolg nur dann einstellen

C.O.: Was hat dich dazu bewogen zwei Stücke beim OÖ Handwerkspreis

wird, wenn man Mokume Gane nicht aus rein kommerziellen

einzureichen und wie waren deine diesbezüglichen Erfahrungen?

Gründen macht, sondern vielmehr aus Leidenschaft am

a.M.: Der Reiz lag einerseits darin, die Technik des Mokume

Entdecken und Entwickeln.“

Gane bekannt zu machen und andererseits die Goldschmiede­ kunst als Handwerk im Rahmen der Wirtschaftskammer ins

C.O.: Klingt spannend. Wie lange lernt man, wie viel geht kaputt bis

rechte Licht zu rücken. Geklappt hat es zwar erst beim zweiten

man optimale Resultate vorlegen kann?

Mal, aber Hartnäckigkeit und Zielstrebigkeit ist für uns Selb­

a.M.: Man lernt mit jedem Stück immer noch Neues dazu

ständige ja nichts Fremdes. Die Freude über die Nominierung

und perfektioniert die Gratwanderung zwischen Plan und

war entsprechend groß, die Preisverleihung ein stimmiger

Ergebnis. Natürlich bleibt ein Restrisiko, dass beim Brennen

Event, bei dem Handwerker aus diversesten Sparten stolz ihr

der Barren, sowie beim Ausschmieden Material unwider­

Können präsentierten. Auch der Werbewert dieses Preises ist

ruflich zerreißt, schmilzt oder nicht die gewünschte Zeichnung

nicht zu unterschätzen, da er in vielen regionalen Printmedien

zeigt. Im Schnitt ist ein Viertel bis ein Fünftel Schwund.

publiziert wurde. In Summe gesehen: ein voller Erfolg!

C.O.: Wer kauft diese einmaligen Schmuckstücke,

C.O.: Alois, danke für das Gespräch und deine Begeisterung für unser

welche Kundenstruktur sprichst du damit an?

Handwerk!

a.M.: Gekauft werden Mokume Gane Stücke in erster Linie von Schmuck­Begeisterten und kunstsinnigen Menschen mit Sinn für das Besondere und Einzigartige in der Schmuckwelt. Jänner – März 2014

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aus den LandesinnunGen

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mokume Gane

Torsions­, oder Schmiedetechniken weiterverarbeitet. Der optische Eindruck der Oberflächenstruktur ähnelt dem einer feinen Holzmaserung. Daher stammt der Name holz­

Mokume Gane bedeutet frei übersetzt „holzmaseriertes

maseriertes Metall.

Metall“. Diese 300 Jahre alte japanische Schmiedekunst besteht im Gegensatz zu Damast oder Damaszener­Stahl

Diese neue/alte Technik erlaubt eine Farben­ und Formenviel­

aus Edelmetallen, wie Gold, Silber und Palladium.

falt wie sie bisher kaum möglich war. Mit Nostalgie hat diese Technik kaum etwas zu tun, eher mit intensiver Auseinander­

In diesem Falle traditionell japanische Legierungen:

setzung, Entwickeln neuer Ideen und dem sich Entfernen von

Shakudo (eine Legierung aus Kupfer und 4 % Feingold) und

Alteingesessenem.

Shibuishi (eine Legierung aus Kupfer und 24 % Feinsilber) Von einfachen Zeichen bis zu intensiv gemusterten Oberflächen Die Basis für Mokume Gane entsteht durch die Verschweis­

ist alles möglich. Es liegt im Ermessen des Goldschmieds die

sung dünner Bleche verschiedener Edelmetalle. Die so

gewünschte Farbzusammenstellung auszuwählen, das Metall

entstandenen Schichtmetall­Blöcke werden anschließend in

mit gezielter Musterung zu versehen und aus dem so gemuster­

zeitintensiver Bearbeitung mit Punzier­, Fräs­, Gravier­, Ätz­,

ten Metall dann Schmuck oder Objekte herzustellen.

stammtische – quo Vadis?! Um in der Innung der Kunsthandwerke die Synergien noch besser zu nutzen, möchten wir unsere Berufsgruppen auch untereinander noch besser vernetzten und schicken die Stammtische auf Wanderschaft. So sollen die Berufsgruppen in verschiedene Regionen kommen und dazu laden wir gleich noch alle KollegInnen des Kunsthandwerks zu diesem Treffen ein. Der Start wird bereits am 13. März 2014 in Leoben erfolgen. So lädt die Berufsgruppe der Buchbinder im Namen von „Stammtisch der Musikinstrumentenerzeuger“ © Rupert Hofer

Franz Dienbauer, Kunst Buchbinderei Dienbauer, Leoben und Dietmar Reiber, LIM­Stv. Kunsthandwerke, die Mitglieder der Landesinnung der Kunsthandwerke zum Treffen in die

In einigen Berufsgruppen gibt es schon eine längere oder

Gösser­Brauerei Leoben ein. Viel Service inklusive. So können

auch jüngere Tradition, sich zu treffen und auszutauschen, den

Mitglieder von Graz aus mit dem Bus nach Leoben mit­

Stammtisch. Bei den Musikinstrumentenerzeugern wird dies in

fahren – ein Zwischenstopp z.B. in Bruck a. d. Mur wäre nach

der Steiermark dreimal jährlich genutzt, um sich in gemütlicher

Absprache möglich. Der Buchbinderstammtisch hat in der

Atmosphäre besser kennenzulernen, Branchenneuigkeiten

Steiermark jahrzehntelange Tradition. Mit der Einladung und

auszutauschen, gemeinsame Aktivitäten zu besprechen,

Organisation durch Franz Dienbauer ist nun ein erster Schritt

über Arbeitserfahrungen zu berichten, Trends aufzuspüren,

in die Regionen möglich.

Messeaktivitäten zu koordinieren und aktuelle Heraus­ forderungen zu diskutieren. Sollte es einmal Unstimmigkeiten

Vor Ort werden auch AnsprechpartnerInnen anderer Berufs­

geben, bietet sich Gelegenheit, diese in entspannter

gruppen sein, die Mitglieder der Region haben die Möglich­

Stimmung auszuräumen.

keit, ihre kostenlosen Werbemittel der Innung abzurufen.

Was mich persönlich freut, ist die bunte Mischung der

Wir sind gerne für Ihre Fragen, Wünsche, Anregungen da

KollegInnen. So gibt es nicht nur StammbesucherInnen,

und freuen uns schon auf diesen Stammtisch. Möge fleißig

sondern immer wieder KollegInnen, die auch eine weitere

fachgesimpelt, Kontakte geknüpft als auch gemeinsam

Reise auf sich nehmen, um mit dabei zu sein.

gefeiert werden!

Jänner – März 2014


A us den Landesinnun g en

35

Liebe Mitglieder des Kunstgewerbes Ein großartiges Jahr mit bekannten und neuen Veranstal­

Locations für Ausstellungen und Veranstaltungen zu finden,

tungen, Workshops und der Ausrichtung der heurigen Fach­

damit noch mehr Abwechslung gegeben ist und reichlich

gruppentagung für unsere Innung ist schon voll im Gange.

Interesse für das Wiener Kunsthandwerk geweckt wird.

Was haben wir also vor? Nun im April – genauer gesagt am 4. und 5. – findet im stilvollen Palais Festetics die Ausstellung

Auch möchte ich Sie erneut zum Beginn des Jahres auf das

unserer Wiener Kunsthandwerker „Wiener Kunsthandwerk

Angebot im FORUM EPU hinweisen, wo Sie eine Vielzahl an

im Palais“ mit dem passenden Titel „Frühlingszauber“ statt.

kostenlosen Workshops zu wichtigen Fragen und Themen

Entsprechend dem Motto freuen wir uns auf eine bunte Viel­

der Unternehmensführung in Anspruch nehmen können.

falt von engagierten Kunsthandwerkern, welche ihre Produkte

Nützen Sie die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit

ausstellen und ihr Handwerk präsentieren können.

anderen Unternehmern! Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen des FORUM

Mitte Juni ist eine Outdoor-Veranstaltung am Donaukanal

EPU finden Sie auch unter

bzw. am Kai geplant, wozu wir Sie schon jetzt sehr herzlich

wko.at/wien/epu.

zur Teilnahme und/oder als Besucher einladen möchten. Sobald alle Details geklärt sind, werden wir eine Information mit allen notwendigen Infos aussenden und freuen uns schon

Ich wünsche uns allen ein er­

jetzt auf Ihre rege Teilnahme bei diesem Pilotprojekt.

folgreiches und kreatives Jahr und freue mich schon jetzt auf

Im Herbst ist ein Workshop bzgl. Warenpräsentation geplant

viele gemeinsame Aktivitäten!

und Anfang Dezember unsere Weihnachts-Ausstellung wieder im Palais Festetics. Wir bemühen uns auch, weitere

Claudia Fötinger

KUNST WERK TAGE RENAISSANCESCHLOSS SCHALLABURG 15. – 17. August 2014 9 bis 18 Uhr 2014 finden erstmals die KUNST WERK TAGE der NÖ Landesinnung der Kunsthandwerke in Kooperation mit der Schallaburg in dem historischen Burggarten des Renaissance­ schlosses Schallaburg im nördlichen Mostviertel statt. Diese qualitativ hochwertige Verkaufsausstellung wird durch folgende Branchen vertreten sein: Keramik, Glas, Textil, Schmuckdesign, Holzkunst, Malerei, Metall, u.v.m. Es gilt KLASSE STATT MASSE: von der Idee bis zum fertigen Kunstwerk – alles aus einer Hand – reine HANDARBEIT – jedes Stück ist ein UNIKAT und HANDWERKSKUNST aus Österreich. Bestellen Sie auch kostenlos den KUNST WERK TAGE Flyer und Poster zur Bewerbung bei ihren Kunden unter: kunsthandwerk@wknoe.at

Jänner – März 2014


Kommentar

36

Berufsanerkennungsrichtlinie – Bezugnehmend auf die Absicht der Änderung der Berufs­

blieb aus. Die Anzahl der Betriebe ist durch die Einführung

anerkennungsrichtlinie des Rats der Europäischen Union,

freier Gewerbe gestiegen, jedoch sind deutlich weniger

spricht sich die Bundesinnung der Musikinstrumentener­

Mitarbeiter beschäftigt worden.

zeuger nicht nur klar gegen eine Abschaffung des reglemen­ tierten Gewerbes, sondern vielmehr für eine Stärkung der

Größte Sorge ist eine sich ausbreitende Dequalifizierungs­

dualen Ausbildung aus.

spirale. Es wurden wesentlich weniger Jugendliche ausge­

Von den Unternehmern, so auch der Berufsgruppe der

prüfungen abgelegt. Niedrigere Qualifizierung führt in der

Musikinstrumentenerzeuger, wird erwartet, dass diese ein

Folge auch zu geringeren Gewinnen, wodurch weitere Mittel

hohes Maß an Wissen und Können aufweisen, sich äußerst

für die Investition in Ausbildung fehlen.

bildet, es wurden deutlich weniger Gesellen- und Meister­

sensibel in einer dynamischen Zeit bewegen, um mit einer hohen Einsatzbereitschaft dem ständigen Wandel des

Die Mobilität ist bereits im Gemeinschaftsrecht als auch

Gewerkes proaktiv zu begegnen. Neben den angeeigneten

in umfänglichen Anerkennungsregelungen verankert;

spezifischen Qualifikationen macht die Komplexität des

Marktzugangsschranken bestehen folglich nicht.

Umfeldes auch eine ständige Weiterbildung in allen Bereichen der Branche erforderlich.

Unserer Ansicht nach ist somit eine Stärkung der beste­ henden Strukturen unumgänglich. Die Reglementierung

Das Qualifikationsniveau stellt eine maßgebliche Basis für

des Gewerbes hat die maßgebliche Aufgabe, einen hohen

den unternehmerischen Erfolg oder Misserfolg dar.

Verbraucherschutz zu gewährleisten sowie die Ausbildungs­

Eine fundierte Berufsqualifikation, z.B. die Meisterprüfung,

fähigkeit und -leistung abzusichern. Diese Merkmale dienen

ist eine zentrale Voraussetzung für einen dauerhaften unter­

in Form der dualen Ausbildung und des Meisterbriefes als

nehmerischen Erfolg. Dieser Erfolg führt zu Ausbildung von

Gütesiegel für das Umfeld. Immerhin gilt das System der

Lehrlingen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Somit ist

dualen Ausbildung in der Europäischen Union als „Best

die fundierte Berufsqualifikation zentrale Voraussetzung zur

Practice“. Auch im Rahmen der „Europa 2020“ Strategie

Sicherung eines angemessenen Einkommens.

wird die deutliche Ausweitung des betrieblichen Bildungs­ angebotes empfohlen.

2002 fand eine umfassende Reform der Gewerbeordnung statt. Diese Liberalisierung reduzierte die Anzahl der regle­

Wie viele Handwerksbetriebe steht auch die Berufsgruppe

mentierten Gewerbe von 153 auf 82 und war gleichzeitig

der Musikinstrumentenerzeuger vor dem Problem der Fach­

eine Zwischenstation eines bis heute andauernden Liberali­

kräftesicherung, was es unerlässlich macht, weitere Qualifi­

sierungsprozesses.

kationsanreize zu schaffen. Diese sollten sich nicht nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner richten, sondern vielmehr an

Nunmehr sind 81 reglementierte Gewerbe verblieben, die

den leistungsstärksten Systemen orientieren.

in ihrem Wirken einen Einfluss in Bereichen wie auf Leib und Leben, Umwelt, Gesundheit, Sicherheit oder auf das Vermögen

Reglementierte Gewerbe sind zur Qualifizierung verpflichtet,

der Konsumenten haben. Genau dadurch müssen diese

was auch ein wirksames Instrument zu der optimalen Vorbe­

Gewerbe auch reglementiert bleiben.

reitung auf unternehmerische Tätigkeiten ist. Die Wichtig­ keit der dualen Ausbildung von jungen Menschen, welche

Auch in Deutschland wurden 2003 Änderungen in der Hand­

nur durch einen qualifizierten Unternehmer gewährleistet

werksordnung durchgeführt, 53 zulassungspflichtige Hand­

werden kann, wird durch die niedrige Jugendarbeitslosigkeit

werksberufe wurden zu zulassungsfreien und in der Folge die

bekräftigt. Auch hier kann wieder auf negative Auswirkungen

Auswirkungen evaluiert. Es konnten keine positiven Effekte

der deutschen Handwerkeränderungen Bezug genommen

festgestellt werden. Sowohl der gewünschte Umsatzzuwachs

werden.

ist nicht erfolgt, als auch der positive Beschäftigungseffekt

Jänner – März 2014


kommentar

37

reGLementierunG der Gewerbe Zusammenfassend kann

Ein auf gesetzlicher Basis geregeltes Berufsqualifikations­

gesagt werden, dass eine

system, wie in der Gewerbeordnung verankert, ist trans­

gute Ausbildung nur durch

parenter, gerechter und kostengünstiger als jene Systeme,

die Voraussetzung eines

denen zufolge Qualitätssicherung und ­kontrolle mangels

leistungsfähigen Unter­

gesetzlicher Vorgaben durch privatrechtlich organisierte

nehmens erreicht werden

Vereinigungen und Verbände übernommen werden. Zudem

kann.

unterliegen Betriebe den strengen Richtlinien des Arbeit­

Der Meisterbrief stellt

nehmerschutzes, des Umweltschutzes – aktuell insbesondere

dabei den Garant für die

des Artenschutzes ­ uvm., sodass nur eine qualifizierte Aus­

erforderlichen Fachkompe­

und Weiterbildung diese notwendigen inhaltliche Kenntnisse

tenzen des ausbildenden

gewährleisten kann.

Betriebes dar. Rupert Hofer

Für die Erlangungen des

Ohne das Handwerk gäbe es weder das hohe Maß an

Meisterbriefes sind neben

Beschäftigung, noch so herausragende Ausbildungsmöglich­

dem erfolgreichen Ab­

keiten, eine Zukunftsperspektive für viele junge Menschen.

schluss der fachlich­praktischen und theoretischen Prüfung

Stärken wir bestehende Strukturen!

auch der positive Erfolg über die Unternehmerprüfung und Ausbilderprüfung notwendig. Rupert Hofer, Bundesinnungsmeister­Stv., hat zu diesem Betriebe, welche die Unternehmerprüfung absolvieren,

Thema Stellung bezogen. Die Bundessparte Gewerbe und

verfügen über ein breites Verständnis der modernen Un­

Handwerk hat auf Grund der geplanten Bewertung und

ternehmensführung und können die Zusammenhänge des

Überprüfung der reglementierten Berufe auf EU­Ebene

Managements sowie Handlungsfelder eines Unternehmens

bereits konkrete Vorbereitungen auf die kommenden

verstehen. Inhalte zu den Bereichen des Rechnungswesens,

Argumentationserfordernisse gesetzt.

der Gesetzeslage, des Marketings, der Organisation und

Rupert Hofer beschäftigt sich weiter intensiv mit den

der Führung von Mitarbeiter/innen werden anhand dieser

Themenfeldern „Artenschutz“, „Wartungserlass“ und

Prüfung abgefragt und sind Grundsteine eines jeden erfolg­

„Reverse Charge“.

reichen Betriebes. Die Ausbilderprüfung ist ein wichtiger Bestandteil des dualen

Quellen:

Bildungssystems, da die Lehrlinge neben dem Schulbesuch

• Empfehlungen der Ausschüsse zu Punkt … der 917.

auch praxisnah im Betrieb ausgebildet werden. Die Ablegung der Ausbilderprüfung stellt sicher, dass der Lehrbetrieb alle praktischen und theoretischen Inhalte erlernt,

Sitzung des Bundesrates am 29. November 2013, Druck sache 717/1/13, Bundesrat. • KOM-Mitteilung zur Bewertung der nationalen

welche für die Weitergabe des eigenen Wissens an dessen

Reglementierungen des Berufszugangs, Koalitionsvertrag

Lehrlinge wichtig sind. Dabei stellt auch die genaue

und Bundesratspositionierung, ZDH Zentralverband des

Ausbildungsplanung einen zu erlernenden Bereich dar. Die Vermittlung von pädagogischen und psychologischen

deutschen Handwerks. • Stellungsnahme, Reglementierung von Berufen – Ein

Kenntnissen, die rechtlichen Belange sowie der Einsatz von

moderner Ansatz zur Stärkung der dualen Ausbildung,

modernen Ausbildungsmethoden werden im Zuge dieser

ZDH Zentralverband des deutschen Handwerks.

Prüfung abgefragt und garantieren im Weiteren eine optimale Ausbildung aller im Betrieb auszubildenden Lehrlinge.

Rupert Hofer

Jänner – März 2014


I nternationa l

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INHORGENTA München 2014 – Eindrücke eines „Branchenfremden“

Da ich dieses Wochenende geschäftlich in München unterwegs war, nutzte ich die Gelegenheit, um meinen Kollegen Georg Wiesauer, Juwelier und Goldschmiedemeister, auf der Messe zu besuchen und das Geschäftsfeld unserer KollegInnen des Kunsthandwerkes besser kennenzulernen. Erleben, genießen, Kontakte knüpfen und sich inspirieren lassen, sind Schlagworte der diesjährigen INHORGENTA in München. Bereits zum

Präsentationen. Einer der Höhepunkte des Inspiration Lab

41. Mal fand die Fachmesse vom 14. bis 17. Februar 2014 für

Symposiums war ein internationales Perlenforum, an dem

bezahlbaren Luxus statt. Knapp 30 000 BesucherInnen aus 80

Perlenproduzenten, Händler und Juweliere aus aller Welt teil­

verschiedenen Ländern konnten sich von der diversen Vielfalt

nahmen. Umwelteinflüsse und Auswirkungen auf die Austern­

und Pracht der Schmuckstücke beeindrucken lassen.

zucht (Erderwärmung und Verschmutzung der Ozeane) wurden

Am gesamten Messegelände waren die einzigartige Atmo­

mit Wissenschaftlern diskutiert. Weitere spannende Themen

sphäre sowie das hochwertige Ambiente spürbar. Als Neuling

waren „Fair Trade in Coloured Gemstones“, „Neuromarket­

musste ich mich einmal orientieren und konnte ein breites Aus­

ing. Erkenntnisse der Hirnforschung für Marketing, Werbung

stellerspektrum in den Bereichen Schmuck, Uhren, Edelsteine,

und Verkauf“, „Margen. Wo geht es hin?“ oder auch „Sterben

Perlen, Silberwaren, Verpackungen, Werkstattausstattungen für

Juweliere wegen zu niedriger Uhren-Marge?“.

Uhrmacher, Goldschmiede, Juweliere, Ladenbau, neue Techno­ logien, Dienstleistungen und branchenspezifische IT-Lösungen

Mein absoluter Favorit war die Halle C2, gefüllt mit Schmuck­

entdecken. All dies war in Schwerpunkten auf verschiedene

stücken, die mir wirklich gefielen; nichts war gewöhnlich,

Hallen verteilt. Aufgelockert durch innovative Inszenierungen

alles einzigartig, sehr kreative, individuelle Schmuckstücke.

wie den „Catwalk“, „Prestige de France“, „Forum Innovation“,

Außergewöhnliche Materialen und Werkstoffe verliehen so

„Forum Silberschmiede“ oder beeindruckende Bars wie die

manchem Meisterwerk ein zeitloses Design. Besonders

American, Buddha oder Contemporary Design Bar, die vom

beeindruckte mich, dass der Schmuck enorm kreativ und oft

Sternekoch Holger Stromberg mit Köstlichkeiten für Auge und

sehr einfach aber wirkungsvoll präsentiert wurde.

Gaumen befüllt wurden. Auf der Messe fielen mir einerseits der Trend zu kräftigen Das „Inspiration Lab“, eine interdisziplinäre Veranstaltung mit

Farben und großen, dekorativen Mustern auf, anderseits Ohr­

Experten, Designern und Vordenkern, bot Veranstaltungen

ringe und Ketten, die sehr zart und feminin sind, diese wieder

wie Symposien, Vorträge, Workshops, Ausstellungen und

eher dezent in den Farben Beige und Rosé.

Jänner – März 2014


in ternationaL

39

Diesen Farbton konnte ich auch vermehrt beim Goldschmuck

hingegen geht die Tendenz wieder in Richtung kleiner

finden, auch bei den Uhren ist Roségold scheinbar sehr beliebt.

Uhren. Teils lebhafte, kräftige Farben, auch jede Menge

Perlen ­ auch ein großes Thema, in das ich mich in Vielfalt,

Strasssteinchen sind immer wieder um das Zifferblatt zu sehen.

Größe, Qualität und Produktion vorab von Georg Wiesauer ein­

Diese sind mir in einer Vielzahl auch bunt ins Auge gestochen.

führen ließ, – beobachtete ich in vielen Hallen. Mit dem gewon­ nenen Wissen machte das Durchforsten der Hallen viel Spaß!

Ich denke, dass das erlebnisorientierte Konzept, die prunkvol­

Bei Ringen konnte ich oft das Aneinanderreihen, oft recht

len Hallen sowie die interessanten Seminar­ und Diskussionsver­

zierlicher, zarter Stücke beobachten, sowohl an den Händen

anstaltungen all den Gästen, die von vielen Teilen des Erdballs

als auch Ohren.

gekommen waren, Lust machen, gerne wieder zu kommen.

Armbänder werden teils auch aus Edelstahl mit Glitzersteinen

Die nächste Inhorgenta findet von Freitag, den 20. Februar

kombiniert, auch recht individuelle Manschettenknöpfe zum

2015, bis Montag, den 23. Februar 2015, statt.

„Aufpeppen“ wurden angeboten. Rupert Hofer

Bei den Uhren bleibt bei den Männern der Trend, diese groß

alle Fotos: © Rupert Hofer

am Handgelenk zu tragen, bei den Modellen der Frauen

Jänner – März 2014


GoLdschmied

40

Themenschwerpunkt

der JuweLier Wie glitzert und funkelt so manches Geschmeide,

Der Preis ist nicht wichtig. Ob Kette, ob Ring,

welch Vielfalt an Formen, die herrlich uns kleide,

das ist ihm egal, soll hübsch sein, das „Ding“.

von billig bis teuer, von üppig bis schlicht, all dies sieht der Mensch und gibt ihm Gewicht.

Wer weiß schon, dass dieses nur Sand für die Augen. Betrogen ward sie. Ja, und er kann nichts taugen.

Allein was die Wahrheit oft hinter den Steinen, den Perlen, dem Gold, kann oft anders erscheinen.

Dann kommt dieses Pärchen, so schüchtern und still, Verzaubert ist er, sie verzaubern er will.

Ein ältlicher Hofrat kauft teures Gehänge, ein großer Demant in spahir‘nem Gepränge. Wie glücklich die Frau, mit solchem beschenkt, im Grunde jedoch, er ganz and´res bedenkt:

Zwei glitzernde Tropfen fürs zierliche Ohr, die heben die Anmut so richtig hervor. Welch himmlisches Leuchten belohnt diesen Kauf, und niemals mög‘ enden dies Glück seinen Lauf.

Wie kann ich den Reichtum mir sicher verwahren? Ich kaufe mir Schmuck und Juwelen in Scharen.

Der Schmuck, das Geschmeide, sie stehen als Stück für schlummernde Wünsche, vergängliches Glück.

Das blutjunge Mädchen kauft glitzernden Tand, den sie wohl als cool, auch erotisch empfand. Sie legt ein paar Euro dafür auf den Tresen, ein Schnäppchen ­ so meint sie ­ sei dies nun gewesen,

Wie wertvoll solch Sehnen und Träumen erscheint, begründet den Preis und die Schönheit vereint. So ist Juwelier wohl ein hehrer Beruf, den einst ein geschäftstücht‘ger Träumer erschuf.

und denkt an die Burschen, die das Glitzern besticht, so kaufte sie Werbung ­ ganz einfach und schlicht.

Prof. Mag. Franz Nono Schreiner

Ein uralter Ring hier verlockt Baronesse, er hat etwas B‘sond‘res: gedieg‘ne Noblesse. Der Preis macht sie stocken, doch schließlich: was soll‘s? Solch edles Geschmeide ist schließlich ‚was Toll‘s. Der Ring weckt in ihr eine uralte Lieb‘, von der weiter nichts als ein Seufzen mehr blieb.

Über den Dichter Franz nono Schreiner: (von Goldschmiedemeister Georg Wiesauer, der Nachbar des angeführten Dichters ist) Ich danke Franz Nono Schreiner für die Erlaubnis, dieses Gedicht in dieser Zeitung „Kunsthandwerke“ veröffentlichen

Und grad im Vorbeigeh‘n kauft rasch noch ein Mann, was Schönes für „sie“, viel liegt ihm nicht dran.

K

E M IN ER

R

zu dürfen. Nachdruck und Verbreitung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Dichters.

E MME RS

KART ONHA NDELS

S

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Jänner – März 2014


Go l dschmied

Themenschwerpunkt

Eva Tucek Wie ich meine kühnsten Schmuckdesignträume verwirkliche! Aufgewachsen in Südafrika erinnere ich mich noch an die regelmäßigen Reisen meiner Eltern in die Schweiz, wo sie die Schmuckmesse in Basel besuchten und von dort dann Wachsmodelle, gussbereit und entworfen nach den neuesten internationalen Schmucktrends, mit nach Hause brachten. Das war bereits zu Beginn der 1990er Jahre, zu dieser Zeit verwen­ deten die wenigsten Menschen in der Schmuckindustrie Computer in ihren Läden oder Werkstätten. Computer, damals, waren für Leute die Schriftstücke verfassten,

von Kollektionen, früher nur den ganz großen Marken

oder für die Suche nach Dingen im Internet. Diese, noch neue

möglich, war nun auch für kleine und mittlere Unternehmen

Technologie, wurde hauptsächlich für Kommunikation und

erreichbar geworden. Darüber hinaus konnte sich der Kunde

weniger zur Produktion, verwendet. In der Erzeugung von

gegen einen geringen Aufpreis eines wesentlich aufwändi­

Schmuck, betrachtet als eine Handwerkskunst die ich auch

geren Stückes erfreuen.

heute noch so sehe, war kein Platz für die digitale Welt, noch... Nach sieben Jahren Erfahrung, erkenne ich, dass die Möglich­ Deshalb hatten meine Mutter und mein Bruder, beide her­

keiten auf diesem Gebiet noch lange nicht erschöpft sind. Von

vorragende Goldschmiede (mein Bruder gewann 2003 den

der simplen bis zur kompliziertesten Form – und dem sich

ersten Preis im Plat-Africa Award) bis zum Jahre 2005 nicht

ewig entwickelnden Begriff was Schmuck bedeutet – wandeln

die Absicht diese Technologie in ihren Arbeitsablauf zu

sich Juwelen im Gleichschritt mit dem Zeitgeist, wobei die

integrieren, wenigstens nicht bis zu dem Zeitpunkt wo sie

Integration von Technologie mit Accessoires und die

ein wenig darüber recherchiert hatten!

Umsetzung dessen, eine technische Perspektive der Materie unumgänglich macht. Die neue Generation wird in Zukunft

Ich, für meinen Teil, entschied mich für den Bereich Kommuni­

nicht nur mit einem Schmuckstück zufrieden sein, sondern

kationdesign und konzentrierte mich sowohl auf das Erlernen

etwas „Spezielles“, für sie Leistbares aber doch Einzigartiges

von rechnerischen Designmethoden, als auch anderer Arten

ihr eigen nennen wollen.

von Multimedia was sich als großer Vorteil erwies, nachdem ich zum ersten mal mit 3D Modellierung und Rapid-Prototyping

Zu diesem Zweck beabsichtigen wir im Forum Goldschmiede

in Berührung kam. Plötzlich öffnete sich mir eine ganz neue

in Wien einen Vorzeige „Workshop“ zu veranstalten, mit

Welt, besonders auch deswegen, weil ich von der Expertise

dem Schwerpunkt auf die Computationale Perspektive im

des mich umgebenden Teams, gelinde gesagt, enorm

Entwerfen eines Designs oder Kollektion, wie auch deren

profitiert habe und auch angeregt wurde.

Verwirklichung durch Rapid – Prototyping und letztendlich, dem Zusammenfügen und der Fertigstellung von Hand, um

Trotz der beinahe grenzenlosen Möglichkeiten die sich nun

damit den Arbeitsablauf zu veranschaulichen und dadurch

boten, nicht zu vergessen die Herausforderung eines tech­

diese großartige Entwicklung den Betroffenen näher zu bringen.

nisch komplizierten Stückes, und der Tatsache, dass das in Wachs gedruckte Modell nur noch gegossen wird, kommt

Zögern Sie bitte nicht, nutzen Sie die Gelegenheit und

die Befriedigung etwas erschaffen zu haben nicht zu kurz,

machen Sie mit in der im Juli stattfindenden algorithmischen

weil am Ende jedes Stück nicht ohne Handarbeit vollendet

Verzierungen – eine „Mode Sommer Schule“ für progressives

werden kann.

Schmuckdesign.

Ohne die Magie eines individuell handgeschmiedeten

Danke, dass Sie sich die Zeit nahmen, diesen Artikel zu lesen,

Schmuckstückes schmälern zu wollen, erwies sich nun die

Ich hoffe, dass er Ihnen eine neue Einsicht in die Zukunft von

Tatsache, dass hier noch vieles mehr möglich war. Der Entwurf

Design und Manufaktur gegeben hat.

Jänner – März 2014

41


N achwort

42

Goldschmied

At Last

immer, dazu Stellung beziehen müssen und unsere Argumente klar darlegen.

Zur Klarstellung – ich besitze mehrere Krawatten, eine davon

Ein Thema – welches nahezu alle

kennen viele, die „Unterwegs in Wien“ mitverfolgt haben. Die

unsere Berufe betrifft, ist der

Frage nach der Krawatte wurde endlich von Claudia Föttinger

Einsatz von CAD und CAM in

gestellt – und beantwortet, ja das ist meine „Unterwegs“

unseren Werkstätten. Eva Tucek

Krawatte, ja es stört mich nicht, wenn ich wieder erkannt

hat einen kleinen Abriss über die

werde. Dieser Ausgabe liegt ein kleines Formular bei, welches

tatsächliche Situation im Bereich

ausgefüllt und unterschrieben an uns zurückgesendet werden

der Juwelenmontage geschrie­

soll. In unserer neuen Onlineausgabe der Kunsthandwerke

ben, dieses Thema wird uns in

Zeitung werden alle HandwerkerInnen, die Ihr Einverständnis

vielfältigster Form über die nächsten Ausgaben begleiten.

geben aufgelistet und in einer Österreichlandkarte eingetra­

Ein Artikel in der Ausgabe der Presse am Sonntag hat die

gen. Wir wollen damit zeigen, wo wir zu finden sind, wer wir

Gemüter einiger Goldschmiede zu Recht sehr erregt, ich

sind und was wir tun …

wurde aufgefordert Maßnahmen zu setzen. Ich möchte Ihnen

Für die Goldschmiede birgt diese Ausgabe einiges an

allen ins Gedächtnis rufen das Beste, um solche Artikel zu

Zündstoff, die Reverse Charge Geschichte haben wir – so

verhindern ist, „Gutes“ zu tun und darüber zu sprechen.

scheint es - halbwegs verdaut, schon ist das nächste Thema

Wir werden nicht müde werden unseren Beruf mit Stolz und

auf dem Tisch. In irgendeiner Art und Weise werden wir uns in

Freude zu präsentieren, um uns nicht als designbefreite

den nächsten Monaten und Jahren mit dem Thema Fairness

Handlanger diffamieren zu lassen.

im Goldeinkauf und -verkauf auseinandersetzen. Ein wichtiger Motivationsschub wird die Haltung unserer Kunden sein und

So bleibt nur noch zu sagen – Guten Morgen Österreich – ich

wie wir darauf reagieren. In einzelnen Gesprächen durfte ich

wünsche allen gute Geschäfte und die notwendige Freude an

mich mit diesem Thema um Abbau und Verarbeitung von

Ihrem Schaffen

Gold schon seit einigen Jahren beschäftigen, jetzt kommt das Thema massiv auf uns zu. Wir werden, in welcher Form auch

Wolfgang Hufnagl

Goldschmiede &

Goldschmiede & Silbermanufaktur Silbermanufaktur

Föhrengasse Föhrengasse 15 15 A-2333 Leopoldsdorf A-2333 Leopoldsdorf Goldschlagstrasse Goldschlagstrasse 10 - 10 12 - 12 1150 Wien 1150 Wien Fon: 0043-676-551 61 31 Fon: 0043-676-551 61 31 wh@silbermanufaktur.at wh@silbermanufaktur.at Schmuck – – Schmuckist istmeine meineLeidenschaft Leidenschaft Goldschmied Beruf! Goldschmiedmein mein Beruf!

IMPRESSUM Fachzeitschrift des österreichischen Kunsthandwerks | Offizielles Organ der Bundesinnung der Kunsthandwerke Österreichs und der Landesinnungen Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und der Fachvertretung Burgenland. | Medieninhaber (Verleger): Fa. Schogla, Percostraße 21, 1220 Wien, Tel.: 01/257 32 22, Fax-DW 23 | Herausgeber: Verein zur Förderung des österreichischen Buchbinder, Kartonagewarenerzeuger, Etui- und Papierwarenerzeuger, Percostraße 21, 1220 Wien | Redaktion: Mag. Georg Lintner (Chefredakteur), Paula Pospisil, e-mail: kunsthandwerkezeitung@aon.at | Graphik und Druckvorstufe: Markus Rothbauer, e-mail: office@studio02.at | Druckherstellung: Paul Gerin Druckerei, A-2120 Wolkersdorf, Gerinstraße 1-3 | Papier: teilweise gesponsert von Papernet | Anzeigenannahme: Paula Pospisil, e-mail: kunsthandwerkezeitung@aon.at | Erscheinungsweise: 4 mal im Jahr | Auflage: 4.500 Exemplare, Sammel-Jahresbezug für die Mitgliedsbetriebe | Anzeigen- und Redaktionsschluss: Jeweils am 20. des Vormonats | Onlineportal: www.kunsthandwerk-info.at | Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Verein zur Förderung des österreichischen Buchbinder, Kartonagewarenerzeuger, Etui- und Papierwarenerzeuger, Sitz: Percostraße 21, 1220 Wien, Tel.: 01/257 32 22, Fax-DW 23 | Unternehmensgegenstand: Vertretung der Interessen der nach dem Wirtschaftskammergesetz angehörenden Mitglieder der Bundesinnung der Kunsthandwerke, Beteiligung: 100% | Blattlinie: Die Zeitung vertritt die unternehmerischen Interessen der Mitgliedsbetriebe und dienst der Information der Leser über die für die Führung eines Unternehmens in wirtschaftlicher, gesellschaftspolitischer, technischer und betriebswirtschaftlicher Hinsicht bedeutsamen Fakten und Meinungen. Für eingesandte Beiträge wird keine Gewähr übernommen. Zum Abdruck angenommene Arbeiten gehen in das unbeschränkte Verfügen des Herausgebers über. Nachdruck – auch auszugsweise – bedarf der gesonderten Erlaubnis. Mit Name oder Signatur gekennzeichnete Veröffentlichungen stellen jeweils die Meinung des Verfassers dar und geben nicht in jedem Fall den Standpunkt des Herausgebers wieder. | Respect! Sämtliche von der Redaktion verfasste Artikel beziehen sich gleichwertig auf Mann und Frau, lediglich zugunsten der Lesefreundlichkeit der Texte verzichten wir auf spezielle geschlechtergerechte Sprachformulierungen.

Jänner – März 2014


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