less minimal - Architektur schafft Arbeit

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Die ehemaligen Junkalorwerke sind eine baulich groß angelegte Industrieanlage, die heute verwaist ist und in absehbarer Zeit keine Wiederansiedlung erfahren wird. Weder ein Technologiepark noch neue Wohnsiedlungen sind denkbar, einen Bedarf in dieser Richtung gibt es in Dessau nicht. Wohl aber sind auf dem Gelände Junkalor kunst- und industriegeschichtlich bedeutende Produkte hergestellt worden (z.B. die Stahlrohrmöbel von Marcel Breuer in der Schlosserei) und es ist wünschenswert, dass einzeln bauliche Monumente erhalten und in ein kleines Museum umgewandelt werden. Der weitaus größere Teil aber überwuchert und wird von der Natur zurückerobert. Genau hier setzt das Entwurfskonzept an.

Eine natürliche Ressource dieses Geländes ist seine Weite und Größe und gleichzeitig die Vielzahl der ungenutzten großräumigen Hallen. Eine Baumschule und Gärtnerei könnte ohne Vorinvestitionen, z.B. mit ABM Kräften, begonnen werden. Eine Anzuchtstätte für die Aufforstung der abgebrochenen Plattenbauareale oder auch für den Bedarf der Gärten umliegender Wohngebiete. Diese Wiederbesiedlung benötigt kein Suchen nach Investoren, sie könnte ein start up Unternehmen aus dem Ich-AG Bereich sein. Wird sich langsam der Wirtschaftskreislauf in Bewegung setzen, werden unweigerlich andere Aktivitäten folgen: denn der verwaiste Ort wird zur ‘Landschaft’, auch wenn nicht alle Gebäude genutzt werden.


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