h Info 2/2014

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02 / 2014

Wirtschaft / Seite 7

n Ökonomen, n+1 Meinungen Forum / Seite 8–9

info

Forum KSH «Mobilität»: Raum Projekt / Seite 12–13

Ein Tag im Leben von ... öko-logisch! / Seite 15

HOTTINGEN W I RT S C H A F T S G Y M N A S I U M HANDELS– UND INFORMATIKMITTELSCHULE

Die Kantonsschule Hottingen: Eine ökologische Schule? Wort des Rektors / Seite 18

Downsizing? Gedankensplitter / Seite 19

Respekt Kolumne / Seite 20

Heisse Enthüllungen

termine

22 / 08 / 2014

Jubiläumsfeier Akzentklasse ab 18.00 Gartenfest

11 / 11 / 2014

Forum KSH «Grenzen»: Medizin

18 / 12 / 2014

Helden des Alltags

Ein Blick hinter die Kulissen des Hausdienstes editorial reportage hausdienst miniunternehmen lyrik

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Weihnachtskonzert

HOTTINGEN IST DIE WIRTSCHAFTSSCHULE MIT INNOVATIVEM UND PRAXISBEZOGENEM BILDUNGSANGEBOT IM RAUM ZÜRICH.


h info 02 / 2014 editorial

Helden des Alltags Liebe Leserin, lieber Leser

von sandra nussbaumer Seit geraumer Zeit hängt an der Innenseite jeder Zimmertür unseres Schulhauses eine Aluplatte im Format A4. Insgesamt sind es wohl ca. 80 Stück. Diese silberfarbenen Rechtecke sind nicht besonders dekorativ, sie wirken vielmehr etwas plump und ziemlich provisorisch, denn aus den konkaven Vertiefungen in den vier Ecken blitzen die Schraubenköpfe hervor. Allerdings ist eine transparente Plastikscheibe in die Kerbe des Rahmens eingelegt. Es liesse sich damit also allerlei anstellen. Nicht nur für den weiblichen Teil der Belegschaft unseres Hauses wäre ein Spiegel an dieser Stelle – die Aluplatte ist auf Augenhöhe angebracht! – eine praktische Anschaffung. So liesse sich vor dem Gang in die Stunde beziehungsweise in die Pause schnell und einfach überprüfen, ob auch alles so ist, wie es sein soll. Sitzt die Frisur? Ist der Lippenstift auch nicht verschmiert? Ist der Pickel auf der Nase nicht grösser geworden? Denkbar wäre auch eine Vorrichtung für Fahndungsfotos. Es gibt Schülerinnen oder Schüler, die zwar hin und wieder im Schulhaus gesichtet werden, den Unterricht jedoch nur sehr sporadisch besuchen. Mithilfe dieser Fotos könnten diese fehlbaren Schüler leichter dingfest gemacht und sicher in der Lektion verwahrt werden. Ferner könnte man das Bild unseres Herrn Rektor dort anbringen, oder aber dasjenige des Mitarbeiters des Monats. Dies ist in unserer von Reality- oder Castingshows geprägten Zeit gar keine abwegige Idee. In Anlehnung an die einschlägigen Formate könnte man den Helden des Alltags ausfindig machen. Vergesst GNTM! Vergesst DSDS! Hier kommt KSHSDHDA! Zugegeben: Am griffigen Akronym müsste man noch etwas feilen.

Wenngleich die Unterhaltungskultur auch in den höheren Bildungsstätten Einzug hält – und sei es nur aus Forschungsgründen –, sind wir aber zum Glück so weit (noch) nicht, dass wir uns dieser Methoden bedienen müssten! Neben dem monatlichen Betrag auf dem Kontoauszug besteht der Lohn für unsere Arbeit nämlich zu einem beträchtlichen Teil in neugierigen und aktiven Schülerinnen und Schülern, interessanten Auseinandersetzungen über Unterrichtsinhalte und herausragenden Schülerleistungen. Und davon können wir Ihnen in dieser Ausgabe des h Info wiederum einige präsentieren: Die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen der HMS haben im Rahmen einer Projektarbeit ältere Menschen besucht und berichten aus einem Tag in deren Leben. In unserer Serie der Miniunternehmungen stellt sich Savonelle vor. Und kleine sprachkünstlerische Produkte aus verschiedenen Projekten haben wir auf einer Lyrik-Doppelseite zusammengestellt. Kleine Helden des Alltags gibt es aber dennoch zu verzeichnen, beispielsweise unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hausdienstes. In diesem Heft werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Kantonsschule Hottingen und begleiten Hausmeister Peter Schuler und sein Team einen Tag lang. Und kleine Helden des Alltags sind wir ja vielleicht alle. Aber dafür gibt es viel zu wenig Türen in unserem Schulhaus!

Redaktion Bild oben: Barbara Ingold Bild unten: Sandra Nussbaumer

P.S. Der Grund für diese Aluplatten ist leider ein sehr profaner: Es sollen dort während der Sommerferien Sicherheitshinweise angebracht werden.

Schleifevent 2013

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h info 02 / 2014 reportage

Blick hinter die Kulissen Hausmeister Peter Schuler und sein Team gewährleisten einen reibungslosen Ablauf des Schulalltags.

von sandra nussbaumer In alten Filmen wie «Das fliegende Klassenzimmer» oder «Die Lümmel von der ersten Bank» ist der Hausdienst ein Ein-Mann-Betrieb, bestehend aus einer einzigen Person: dem Hausmeister. Dieser Hausmeister ist meist ein bär(t)iger End-Vierziger, alleinstehend, etwas grummelig, aber letztlich gutmütig, Verbündeter von Schülern wie Lehrern, gewandet in einen grauen Arbeitskittel und seine Arbeit besteht darin, morgens das Tor zu öffnen, an der Werkbank ein paar Stühle zu reparieren, einen Türgriff festzuschrauben und fehlbare Schüler im Büro des Direktors abzuliefern. Heute öffnen die Türen automatisch und der Hausmeister hat ein Team von mehreren Mitarbeitern unter sich, denn die Arbeit des Hausdienstes geht weit über ein paar Reparaturen und das Dingfestmachen von Lausbuben hinaus. Wenn Peter Schuler morgens in aller Frühe das Schulhaus betritt, ist noch alles ganz ruhig. Als Erstes fährt er den Computer hoch und checkt seine Mails. Ein Grossteil seines Alltags besteht im Organisieren und Koordinieren diverser Arbeiten. Nicht selten haben Lehrer am Vortag vergessen Spickwändli für die anstehenden Prüfungen zu bestellen. Dann muss Schuler die Auslieferung noch in die Wege leiten. Das ist heute allerdings nicht der Fall. Es ist der zweitletzte Schultag in diesem Schuljahr. Ab 6.30 Uhr bespricht er mit seinen Angestellten den Tagesplan. Heute ist ein spezieller Tag, denn am Abend findet in der Aula die Maturfeier statt. Gearbeitet wird in zwei Schichten: Die eine geht von 6.30 Uhr bis 15.30 Uhr, die andere von 13 Uhr bis 22 Uhr. Die Schichtzuteilung wechselt wöchentlich. Schulers Team besteht aus insgesamt acht Personen. Sechs davon sind Festangestellte, zwei Lernende. Obwohl die Schule stetig wächst, bleiben die vom Kanton bestimmten Stellenprozente die gleichen. Das ärgert den eidgenössisch diplomierten Hausmeister. Die Schülerzahlen steigen Jahr für Jahr, jetzt im neuen Schuljahr werden sogar neue

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Räumlichkeiten an der Freiestrasse bezogen, weil an der Minervastrasse Raumnot herrscht, doch Personal wird nicht aufgestockt. «Wir werden trotzdem jemanden einstellen müssen, der diese Räume reinigt. Wie auch immer wir das anstellen werden.», stellt Schuler fest. «Anders geht es nicht.» Paki hat Frühschicht. Der 26-Jährige Srilanker heisst mit vollem Namen Piratheep Sivaprakasam. Warum man ihn Paki nennt? Er weiss es nicht. «Das war schon immer mein Spitzname.» Am Morgen bringt er jeweils die Tageszeitungen ins Lehrerzimmer und schaut, ob alles in Ordnung ist. Wenn wieder einmal einer der Lehrer bis spät abends in der Schule gearbeitet hat und entsprechend noch Geschirr herum steht, räumt er es in die Abwaschmaschine ein. Dann geht er in den Kopierraum, schaltet die Kopiergeräte ein und schaut auch dort zum Rechten. Peter Schuler sitzt am Computer in seinem kleinen Büro und erledigt administrative Arbeiten. Der kleine Raum versprüht eine ganz eigene Atmosphäre. Es riecht heimelig warm nach Holz, aber auch nach Ölen und Metall. Als ein Schüler hereinplatzt, weist er ihn in barschem Ton zurecht. Seit einiger Zeit hat Schuler für die Schüler in der grossen Pause eine Sprechstunde eingerichtet. Er muss die Anfragen bündeln, sonst kommt er zu nichts. Der eine hat seinen Schlüssel verloren, der andere muss sich für Strafarbeiten bei ihm melden, ein weiterer hat am Vortag ein Handy liegen lassen... Diese Anliegen allein könnten ihn fast den ganzen Tag beschäftigen. In der gemeinsamen Kaffeepause um neun Uhr ist das Fussball-Halbfinal von letzter Nacht Thema. Gleichzeitig klingelt Schulers Handy im Fünf-Minuten-Takt. Ein Getränkelieferant ruft an. Von dem für heute Abend bestellten Weisswein hat er nur noch den 2013er-Jahrgang vorrätig. Schuler winkt ab, als stünde der Lieferant leibhaftig vor ihm: «Kein Problem!».

Peter Schuler arbeitet gerne an einer Schule – Nomen est omen! Zwar hat er als junger Mann nach Beendigung seiner Schulzeit jubiliert «Nie mehr Schule!», doch war er später selber als Hauswart an einer Schule tätig und ist dabei geblieben. Er ist gerne unter jungen Menschen. «Da merkt man nicht, wie man älter wird!», scherzt er. Auch die verschiedenen Lehrertypen und die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen, sofern sie sich denn ergibt, findet er interessant. Besonders aber schätzt er an der Kantonsschule Hottingen die Schulleitung. «Die hat eine klare Linie und steht zu ihrem Wort.» Nicht überall hat er das bisher so erlebt. Trotzdem ist auch hier nicht immer alles eitel Sonnenschein. Junge Menschen bedeuten manchmal auch Auseinandersetzungen oder Ärger. Insbesondere bei Sachbeschädigung hört der

«MAN MERKT NICHT,

WIE MAN ÄLTER WIRD.» Spass auf, das pubertäre Gekritzel auf den Schulbänken etwa oder die Schmierereien auf den Herren-Toiletten. «Zuhause malen diese Jugendlichen ja auch nicht die Wände voll.», schüttelt er den Kopf. Schuler glaubt, es wäre nicht so schwierig, diesem Problem Herr zu werden. Dazu müssten aber alle einander helfen. «Würden alle am gleichen Strick ziehen, hätten wir weniger Probleme.» Alles in allem jedoch ist er zufrieden. Auch Pakis Handy klingelt und unterbricht seine Reparaturarbeiten in der Werkstatt. Es ist sozusagen ein Notfall. Das eine Kopiergerät hat einen Papierstau verursacht. In der Eile versuchen die Lehrpersonen manchmal selber, das Problem zu beheben. Lieber ist Paki allerdings, sie rufen ihn an. Denn allenfalls entfernen sie nicht alles Papier und irgendwo bleibt noch ein Fetzchen hängen, das die Maschine weiter blockiert. Oder sie bringen nicht alle Hebel und Rädchen in die Ausgangsposition zurück. Auch so kann das Gerät den Kopierauftrag nicht wieder aufnehmen. Seltener werden die falschen oder zu viele Folien auf einmal eingelegt. Diese können zu schmelzen beginnen, verkleben oder beides. Dieses Mal jedoch ist das Problem rasch behoben und Paki geht zurück in die Werkstatt.

Kurz vor Mittag ist Peter Schuler in der Aula bei den Proben von Chor und Orchester dabei und macht den Soundcheck. Die Stimmung ist angespannt, denn es läuft

«WÜRDEN ALLE AM

GLEICHEN STRICK ZIEHEN, HÄTTEN WIR WENIGER PROBLEME.» noch nicht alles wie gewünscht. Am Abend selber wird dann aber alles reibungslos klappen. Vor zwei Jahren wurde die Soundanlage in der Aula erneuert. Die alte Anlage war schon fast antiquiert. Schuler lächelt zufrieden: «Jetzt gibt es kein Gepfeife und Gechlöpfe mehr, und auch keine anderen unliebsamen Nebengeräusche.» In den dreieinhalb Jahren, in denen er an der Kantonsschule Hottingen ist, hat er einige Neuerungen bewirkt: So wurde beispielsweise die gesamte Elektroanalage inklusive Beleuchtung saniert, die Türschliessung automatisiert oder die Entsorgungsstelle neu organisiert. Ausserdem wurde kürzlich ein Gartenteich angelegt. Bald wird der Fussballplatz saniert. Und dann steht auch der Umbau der Aula unmittelbar bevor – ein Riesenprojekt. Ursprünglich sollte nur die Bühnentechnik erneuert und die Aula als Ganze erdbebensicher gemacht werden. Nun wird zusätzlich das Dach saniert, die Fensterfront erneuert und ein neuer Parkettboden gelegt. Der Umbau betrifft nicht nur die Aula, sondern auch das Foyer sowie Teile des Musik- und Turntraktes. «Das Gröbste ist hoffentlich nach den Sommerferien durch.» erklärt Schuler, «Trotzdem wird man die Turnhalle und Umkleidekabinen, und natürlich auch die Aula selbst erst nach den Herbstferien wieder in Betrieb nehmen können.» Er gibt sich zuversichtlich, schliesslich war er in die Planung involviert und konnte die Wünsche der Schule einbringen. Eine gewisse Unsicherheit über den Verlauf der Arbeiten bleibt jedoch. Sommerferien wird er dieses Jahr keine machen, denn er muss während dieser Zeit vor Ort sein. Francesco Mandalà kommt gegen Mittag. Er deckt die zweite Schicht ab. Der kleingewachsene Italiener gehört schon fast zum Inventar der Schule. Seit 16 Jahren arbeitet er hier. In drei Jahren wird er in



h info 02 / 2014 reportage

hausdienst & reinigungspersonal

Hausdienst und Reinigungspersonal Was gefällt Ihnen an der Kantonsschule Hottingen? Pension gehen. Ob es ihm hier gefällt? «Es gibt Hochs und Tiefs.», sagt er schulterzuckend. Der heutige Nachmittag gehört bestimmt zu den Hochs. Die Aula wird für die Maturfeier am Abend hergerichtet. Die Podeste werden vor der Bühne aufgebaut, das Rednerpult aufgestellt und mit dezentem Blumenschmuck versehen, die Stühle aufgereiht. Im Foyer müssen das Buffet aufgestellt, die Kühlschränke hochgebracht und die Getränke kalt gestellt werden. Peter Schuler schaut vorbei und überprüft die Arbeiten. Zwischendurch legt er auch selber Hand an. Antonella Latina hat ihren Dienst um 13 Uhr begonnen. Die gut gelaunte Sizilianerin – darauf besteht sie – kann man nicht verfehlen. Da ist zum einen die grosse rote Blume, die an ihrem Putzwagen prangt und die einem durch den ganzen Gang entgegenleuchtet. Zwar hat Peter Schuler ihr kürzlich einen neuen Wagen gekauft, doch den mag sie nicht. Sie nimmt lieber den alten. Zum anderen ist da Latinas gellendlaute Stimme, die durch die Gänge hallt, wenn sie gerade mal wieder einen Schüler zurechtweist, der mit dreckigen Schuhen über den noch feuchten Boden gelatscht ist, eine Pet-Flasche auf dem Tisch hat stehen lassen oder beim Verlassen des Schulhauses auf der frisch geputzte Scheibe mit seinen Fingern Flecken hinterlassen hat. Seit 16 Jahren arbeitet sie als Reinigungskraft an der Kantonsschule Hottingen, und man kennt und liebt sie. Glücklicherweise ist diese Liebe eine gegenseitige. Häufig plaudert sie mit den Schülerinnen und Schülern über dies und das, am liebsten mit denen, die sie gut kennt, weil sie ihr bei den Putzarbeiten in den Ferien zugeteilt waren, und noch lieber parliert sie auf Italienisch. Mit den Italienischlehrerinnen tauscht sie sich über den neuesten Roman ihres Lieblingsautors Andrea Camilleri aus (es wird gemunkelt, die Bücher der Italienisch-Abteilung in der Mediothek würden eigens für sie angeschafft), manchmal stellt sie eine Vase mit Blumen ins Lehrerzimmer und an Weihnachten bringt sie selbst gebackene Plätzchen vorbei. Nur allzu gerne streitet sie sich mit ihrem Chef und redet ihn dabei in Grund und Boden. Und sie lacht – heller und lauter als sonst jemand in diesem Haus. Um 15.30 Uhr ist Pakis Arbeitstag zu Ende. Über seine beruflichen Ziele gefragt, gibt er sich wortkarg. Nächstes Jahr will er vielleicht die Hauswartschule absolvieren. Vielleicht. Und dann? Dann werden wir sehen. Währenddessen ist Francesco Mandalà unterwegs in den Kopierraum, aber nicht eines Papierstaus wegen. Es gehört zu den nachmittäglichen Aufgaben, den Papiervorrat zu überprüfen und wenn nötig aufzufüllen. Hätte er heute nicht in der Aula

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zu tun gehabt, so hätte er das Treppenhaus geputzt oder Reparaturarbeiten erledigt. In Schulers Team übernimmt Mandalà ausserdem häufig die Metall- oder Schlosserarbeiten. Er fertigt spezielle Halterungen oder Gestelle an oder er- und versetzt beispielsweise eine Schiene, um den Lauf einer Wandtafel, der zu weit Richtung Boden führt, zu kürzen. Gegen 17 Uhr schaut er im Lehrerzimmer zum Rechten, räumt die Abwaschmaschine ein und lässt sie laufen. Antonella Latina reinigt die Schulzimmer im Hochparterre: Abfalleimer leeren, Boden wischen, Wandtafel putzen, allenfalls noch ein bisschen aufräumen. Auch für die Korridore und Toiletten ist sie zuständig. Latina mag ihre Arbeit. Doch es gibt zwei Dinge, die sie nicht mag: Abendschichten und Graffiti an den Wänden in den WCs. Lauthals schimpft auch sie über die Schüler, die dafür verantwortlich sind. Zu den Abendschichten gehört für sie neben Sondereinsätzen wie beispielsweise am Gartenfest auch der Mittwoch. Der Mittwoch sei ihr anstrengendster Tag, sagt sie, denn da putze sie im Anschluss an das tägliche Pensum noch die Mediothek. Es ärgert sie, dass die Schülerinnen und Schüler in letzter Zeit häufiger Abfall liegen lassen. Deshalb blickt sie auch der Neuregelung, bei der die Mediothek nachmittags ohne Aufsicht bis um 17 Uhr geöffnet sein wird, ziemlich sorgenvoll entgegen beziehungsweise weigert sich schon jetzt, unter diesen Bedingungen die regelmässige Reinigung dieser Räume zu übernehmen. Diese Diskussion wird sie aber wohl noch mit Peter Schuler zu Ende führen müssen. Ab den frühen Abendstunden werden die Räumlichkeiten der Schule für Abendkurse genutzt. Sportvereine belegen die Turnhallen, Sprachschulen die Schulzimmer. Normalerweise verläuft die Abendschicht recht ruhig für Francesco Mandalà. Heute allerdings ist es wegen der Maturfeier etwas hektischer als sonst. Nach den verschiedenen Reden, musikalischen Darbietungen und der feierlichen Zeremonie der Zeugnisübergabe sind die Gäste hungrig und durstig. Glücklicherweise helfen ein paar Schülerinnen, die ihr Taschengeld aufbessern, beim Ausschank der Getränke. Es ist laut und stressig, doch schon nach einer Stunde lässt der Ansturm langsam nach. Gegen 20 Uhr ist der ganze Spuk vorbei. Dann wird das Nötigste aufgeräumt und im Keller das Geschirr abgewaschen. Die grossen Sachen erledigen die jungen Kollegen am nächsten Tag. Mandalà macht noch einen letzten Rundgang durch das Haus, kontrolliert alle Zimmer, schliesst alle Fenster und Türen. Um 22 Uhr ist Feierabend. Dann schaltet auch die automatische Türschliessung wieder ein.

Mirushe Azizi-Alili, Reinigung: «Die geregelten Arbeitszeiten und guten Arbeitsbedingungen sind mir wichtig.»

Francesco Mandalà, Hauswart: «Ich mag den Kontakt mit den Schülern und Lehrern.»

Seljimka Redja-Basini, Reinigung: «Die Schulleitung ist freundlich, die Lehrer sind freundlich, die Sekretariatsangestellten sind freundlich.»

Antonella Latina, Reinigung: «Ich plaudere gerne mit den Schülerinnen und Schülern, aber auch mit den Lehrerinnen und Lehrern. Ich schätze den guten Kontakt zu all den Menschen hier.»

Prasanth «Pira» Suthaniran, Lernender: «Ich mag meine Arbeit, das Personal, die Lehrer und die freundlichen Schüler.»

Kalosh Shaipi, Lernender: «Mir gefällt die Arbeit mit dem Personal vom Hausdienst und manchmal auch mit den Lehrern. Alle sind nett und freundlich.»

Xhevaire Thaqi-Basha, Reinigung: «Die Schule ist nicht so gross, man kennt sich. Ich schätze den persönlichen Kontakt.»

Piratheep «Paki» Sivaprakasam, Hauswart: «Es gibt viele junge Leute hier. Auch die Zusammenarbeit mit Lehrern und Schülern gefällt mir sehr.»

Peter Schuler, Hausmeister: «Das Gebäude!»


h info 02 / 2014 wirtschaft

n Ökonomen, n+1 Meinungen

Unter der fachkundigen Leitung von namhaften Ökonomen üben die Maturanden das öffentlichkeitswirksame Debattieren.

von oliver bär, wirtschaftslehrer «Grüezi mitenand!» Ein elegant gekleideter Gewerkschafter betritt ein Schulzimmer der Gymi-Abschlussklassen. Noch immer läuft über den Beamer die letzte «10 vor 10»-Sendung, in welcher der Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Daniel Lampart, einen gesetzlichen Mindestlohn von CHF 4'000.– anpreist. Nun steht Daniel Lampart in persona vor versammelter Klasse, um vor der Abstimmung vom 18. Mai der Schülerschaft beizubringen, wie man öffentlichkeitswirksam debattiert. «Wir Intellektuellen, also Sie und ich, wir sind alle ein bisschen im gleichen Spital krank», glaubt Lampart zu wissen. Intellektuelle würden dazu neigen, Themen in Fernsehdebatten allzu differenziert diskutieren zu wollen. «Egal, was ein Gegner sagt; in ein paar Sätzen müssen Sie das Gespräch wieder auf Ihre Offensivbotschaft lenken können». Dass solche Debatten folglich oft oberflächlich erscheinen, nimmt Lampart selbst vorweg. Doch schliesslich gehe es darum, mit den beschränkten Ressourcen der Gewerkschaft die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen.

Im Zimmer nebenan schlägt der Vertreter von Economiesuisse, Fabian Schnell, in dieselbe Bresche: «Nicht nur das Argument gewinnt!», warnt Schnell. Es sei zentral, sich der Emotionen bewusst zu werden, die in einer Debatte bewirtschaftet werden. Nach dem zweistündigen Coaching durch Lampart und Schnell setzen die SchülerInnen die Ratschläge in einer Arena um den Mindestlohn in die Praxis um. Nach dem Mittagessen erörtert der Vizedirektor des Instituts für Banking und Finance der Uni Zürich, Professor Marc Chesney, die Krankheiten des Finanzsektors. Besorgt warnt der Finanzfachmann vor «toxischen» Finanzprodukten und überdimensionierten Banken. Der «Homo Oeconomicus» sei in den letzten dreissig Jahren einem «Homo Finanziarius» gewichen. Letzterer stelle kurzfristige Gewinne und Boni über menschliche Werte. Selbst die Grundsätze des Kapitalismus, allen voran das Haftungsprinzip, würden ihm nichts bedeuten.

Weniger kritisch, dafür genauso bildhaft, geht es weiter: «Die Preisstabilität ist wie ein Lastwagen auf einer kurvigen Strasse. Links lauert der Inflations-, rechts der Deflationsgraben, und von beiden Seiten weht ein starker Wind in Form von Wechselkursschwankungen». Martin Bögli von der Konjunkturabteilung der Schweizerischen Nationalbank muss tief in die rhetorische Trickkiste greifen, um den SchülerInnen die momentane Geldpolitik zu erklären, die zeitweilig selbst gestandenen WirtschaftslehrerInnen ein Rätsel aufgibt. «Steckt man zwei Ökonomen in einen Raum», soll Winston Churchill einmal gewitzelt haben, «kriegt man zwei Meinungen; ausser einer der beiden ist Keynes, dann kriegt man drei Meinungen». Am VWL-Tag wurden die TeilnehmerInnen Zeugen von den fortwährenden Differenzen unter Wirtschaftswissenschaftlern, welche so permanent erscheinen wie die Wirtschaftskrisen, in die Länder weltweit immer wieder schlittern.

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h info 02 / 2014 forum mobilität

Zürich kann noch wachsen

Annette Gigon, Mike Guyer und André Odermatt zum Thema «Raum» an der Kantonsschule Hottingen.

und diene dazu, die Zersiedelung wieder zu konzentrieren. «Je automobiler die Gesellschaft, desto grösser die Zersiedelung», ist Odermatt überzeugt mit Blick auf die USA als automobilste Gesellschaft mit den am meisten zersiedelten Städten überhaupt. Zur Zersiedelung trage im Übrigen auch der nach wie vor weit verbreiteten Wunsch nach dem eigenen Haus mit Garten bei, das viel Fläche brauche.

von verena stauffacher Mike Guyer, zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Annette Gigon Architekt des Zürcher «Prime Tower» (unter vielem anderem), und der Stadtrat André Odermatt, Vorsteher des Hochbaudepartements der Stadt Zürich, diskutierten am 15. Mai im «Forum KSH» mit Rektor Peter Stalder Fragen zum Thema «Raum». Mit dieser dritten Veranstaltung fand die Forums-Reihe dieses Schuljahres unter dem Obertitel «Mobilität» ihren Abschluss. Das Forum wird nächstes Schuljahr mit Veranstaltungen rund ums Thema «Grenzen» fortgesetzt. Zwei Thesen aus einer Maturitätsarbeit zum Thema «Öffentlicher Verkehr und Zersiedelung» standen am Anfang der Diskussion. Die eine: «Die Zersiedelung der Landschaft ist das Ergebnis der Förderung des Öffentlichen Verkehrs.» Dem stellte Odermatt die Gegenthese entgegen, die Zersiedelung sei eine Folge der Automobilisierung der Gesellschaft. Verfolge man die Siedlungsentwicklung über die Jahre hinweg zurück, sei augenfällig, dass diese erst mit der Verbreitung des Autos überhaupt möglich geworden sei. «Das Auto überschwemmt die Landschaft, der ÖV hingegen durchzieht sie wie ein Fluss», stellte Odermatt den heutigen Zustand bildhaft dar. Die heutige Förderung des ÖV sei als Nachbesserung dessen zu verstehen, was in der Vergangenheit versäumt worden sei,

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Skyline wie in Amerika? Zur zweiten These, «Ohne subventionierten ÖV hätte Zürich eine Skyline wie eine nordamerikanische Stadt.», nahm auch Mike Guyer eine Gegenposition ein. In den 1960er-/70er-Jahren sei die Stadtbevölkerung aufgrund des damals inflatorisch zunehmenden Individualverkehrs drastisch zurückgegangen. Erst ab Ende der 1980erJahre sei es dank des massiven Ausbaus des ÖV gelungen, den Autoverkehr zurückzudrängen, wodurch die Stadt wieder attraktiver wurde. Guyers Vermutung: Ohne diese Förderung des ÖV wäre Zürich heute eine Kleinstadt von etwa 350‘000 Einwohnern, tatsächlich im Muster amerikanischer Städte, aber ohne Hochhäuser-Skyline, weil niemand Interesse hätte, in dieser Stadt zu investieren, jedoch mit einer komplett zersiedelten, weitflächigen Ringstadt um das Zentrum herum. BZO als Meilenstein Eingangs hatte der Hochbauvorstand die Revision der Bau- und Zonenordnung BZO der Stadt Zürich als einen Meilenstein in seinem bisherigen Amtswirken bezeichnet. Im Rahmen der neuen BZO geht man davon aus, dass bei Ausnützung aller vorhandenen Möglichkeiten in der Stadt Zürich Raum für bis zu 580‘000 Einwohner vorhanden ist. Ob allerdings die unzähligen Grundeigentümer diese Nutzungsmöglichkeiten auch ausschöpfen wollten, sei eine andere Geschichte, so Odermatt. Für verdichtetes Bauen brauche es grössere

Areale, die zuerst zu mobilisieren seien. So berechne und plane man die Reserven auf einen Zeitraum von 15 Jahren hinaus. Ein Plus von Einwohnern bedinge zudem, dass ein entsprechendes Umfeld zur Verfügung stehe. Als Beispiele nennt Odermatt Schulen, Erholungsräume und ÖV-Ausbau. Dies alles brauche Geld und Platz. Gerade für Schulanlagen benötige man grosse Landflächen, und um in den Quartieren zu solchen zu kommen, sei es unabdingbar, die einzelnen Grundeigentümer in die Planung miteinzubeziehen. «Verdichtet bauen kann man nur gemeinsam», bringt es der Stadtrat auf den Punkt. Innovation trotz staatlicher Regulierung Dass staatliche Regulierung beim Bauen unabdingbar ist, steht für Odermatt ausser Zweifel, und er nannte drei Gründe im Sinn von Beispielen: das Nachbarrecht, die Bauqualität und die Erschliessung. Diese Regulierung sei aber nicht zu verwechseln mit der Einschränkung von Innovation, Freiheitlichkeit und liberalem Unternehmertum, die gleichwohl zu fördern seien, ergänzte Guyer. Ein stringentes, gut gesetztes Regelwerk sei hilfreich, weil sich das System in unserer westlichen Gesellschaft nicht von selbst regle. Guyer sieht die BZO als «hartes Regelwerk», das von allen zu respektieren ist, auch wenn die Interessen kollidieren. In Detailfragen gilt es für ihn als Architekten, die Strategie der Stadt, in gewissen Gebieten verdichtet zu bauen, mit eigenen Entwicklungsprozessen umzusetzen und fallbezogen Kompromisse zu finden. Das Hauptproblem besteht für ihn darin, dass fast der ganze Boden in Privatbesitz ist, der stark geschützt ist. Die Öffentlichkeit habe damit zu wenig Möglichkeiten, ein Quartier nachhaltig zu verändern. Das immer engere Zusammenleben bedinge deshalb, dass der Schutz des Privateigentums zugunsten des öffentlichen Interesses abgebaut werde.


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Hochhäuser sind keine Patentlösung Dass generell Hochhäuser eine geeignete Lösung für verdichtetes Bauen wären, verneinte der Architekt und verwies darauf, dass in der Schweiz Häuser bereits ab 25 m Höhe als Hochhäuser gelten. Dank der Freiräume der revidierten BZO seien aber einzelne höhere Bauten dort, wo es das Stadtbild zulässt, und auch in Verbindung mit eher gestreckten älteren Gebäuden gezielt möglich. André Odermatt gab darüber hinaus zu bedenken, dass Hochhäuser teure Bauten sind und sich gerade für preisgünstigen Wohnungsbau nicht eignen. Sie seien deshalb nicht das Allerheilmittel. Dennoch seien in Zürich Nord sieben derartige Objekte in Planung. Für eine erfolgreiche Stadtentwicklung sei zudem nicht nur die bauliche, sondern vor allem auch die soziale Dichte ein wichtiger Aspekt. Während 20 Jahren seien in Zürich massenhaft Wohnungen gebaut worden, und trotzdem habe die Bevölkerungszahl abgenommen. Ein effizientes Mittel, um zu mehr Wohnraumreserven zu kommen, sähe Mike Guyer darin, den Wohnraum pro Kopf von heute 45 bis 50 Quadratmetern um 10 Quadratmeter zu verringern, was auch zu niedrigeren Mietpreisen führen würde. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass mit dieser Idee «keine Volksabstimmung zu gewinnen wäre». Grosszügig bemessener Wohnraum gehöre zu unserem Wohlstand, den niemand ohne Not aufzugeben bereit sei. Wohnen, wo man arbeitet Anhand von Fotos, welche die anwesenden zweiten Klassen eingereicht hatten, stellten die Schülerinnen und Schüler anschliessend den beiden Gästen konkrete Fragen, als erstes zum täglichen Verkehrsstau. Dessen Quelle sei kein Raumproblem und die Staus gründeten auch nicht darauf, dass zu viele Menschen in der Stadt seien, stellte Odermatt klar. Den Ursprung sieht

er erneut in der Zersiedelung, die zu viele Autofahrten nötig mache. Für Zürich gelte es in Umsetzung einer bereits erfolgten Abstimmung den gesamten Mehrverkehr mit dem ÖV abzuwickeln. «Die Stadt kann nur mit einer stärkeren Regulierung den Verkehr reduzieren und damit überhaupt überleben», prophezeit der Stadtrat. Guyers Rat an die Schülerinnen und Schüler: «Ihr müsst ein Lebensmodell entwickeln, das euch gar nie in die Situation von Verkehrsstaus bringt.» Er meint damit: dort wohnen, wo man arbeitet. Wenn dies konsequent gehandhabt werde, würden sich die Verkehrsprobleme lösen. Als Beispiel für einen städtischen Erholungsraum diente ein Foto des neuen Sechseläutenplatzes, bevölkert von auf dem Boden sitzenden Leuten. Guyer wertet es als grossen Erfolg für die Stadt, dass dieser Platz jetzt vorwiegend von der jüngeren Bevölkerung «besetzt» werde. Solche Erholungsräume brauche es vermehrt, wenn die Stadt weiter wachse, ergänzte Odermatt. Abstimmung Hardturmstadion: «eine Schande» Als seine grösste politische Niederlage bezeichnete Stadtrat Odermatt das Scheitern des neuen Hardturmstadions. Nachdem im Abstimmungskampf ins Feld geführt worden sei, Private könnten das Stadion billiger und besser bauen, sei es nun an ihnen, das zu beweisen. Fünf Projekte seien

eingereicht, drei davon näher zu prüfen. Der Stadt dürften jedoch keine höheren Kosten erwachsen, als wenn sie das Stadion selbst gebaut hätte. Guyer nannte das Abstimmungsresultat eine «Schande», damit seien Projektierungskosten von 10 Mio. Franken in den Sand gesetzt worden. Er rief die Schülerinnen und Schüler auf, sich politisch aktiv zu betätigen, weil bei solchen Projekten die Stimmen der Jungen fehlen würden. Zürich in 50 Jahren Wie sieht Zürich in 50 Jahren aus? Guyer geht von 600‘000 Einwohnern aus, dies innerhalb der heutigen Stadtgrenzen. Es obliege den nächsten Generationen, das Zusammenleben auf neue Ebenen zu stellen, die eigenen Ansprüche einzumitten, weniger Raum, aber mit hoher Qualität zu beanspruchen. André Odermatt sieht die Stadt ebenfalls weiter wachsen. Die Lebensqualität werde sehr hoch bleiben, die Infrastrukturen hochwertig, es werde eine Stadt der kurzen Wege sein und die 2000-Watt-Gesellschaft werde Realität werden. Dies alles sei aber nur möglich mit einer viel engeren planerischen Zusammenarbeit über die Stadtgrenzen hinaus und nur dann, «wenn wir uns als Gesellschaft neu definieren, planen und miteinander leben.»

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Soziale Appelle / Plakatgestaltung

Fach Bildnerisches Gestalten Die Sch체lerinnen und Sch체ler der ersten Klassen des Gymnasiums haben zu unterschiedlichen Themen einpr채gsame Plakate mit sozialen Appellen gestaltet.



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Ein Tag im Leben von ... In Rahmen einer Projektarbeit erhielten die SuS Einblicke in die Jugend einer ganz anderen Zeit.

«Auch wir waren einmal jung! – Begegnungen zwischen Jung und Alt» So lautete der Titel des diesjährigen AE-Projekts (AE = Ausbildungseinheit), mit dem sich die ersten Klassen der HMS im Fach Deutsch zu beschäftigen hatten. Zu diesem Zweck besuchten die SuS ältere Menschen im Altersheim, um mit ihnen ein Interview über deren Jugend zu führen. Erste interessante Ergebnisse wurden der Klasse in anschaulichen Vorträgen vermittelt. Danach verfassten die SuS einzeln einen Text, der «Einen Tag im Leben von…» schildern sollte. Zwei dieser eindrücklichen Einblicke publizieren wir hier.

Ein Tag im Leben von Eleonore Tarass (geb. 1919) von bo lohmüller, h1c 30. Mai 1943 – Ein Arbeitstag wie kein anderer Meiner inneren Uhr habe ich zu verdanken, dass ich schon seit einer halben Stunde wach bin. Ich zähle die Regentropfen, die an unser Fenster prasseln und ein faszinierendes Geräusch im Innern des Raumes hinterlassen. Es ist halb sechs in der Früh. Alle anderen schlafen noch, ausser meiner neben mir liegenden Mutter. Ich mache das Fenster auf, denn der Mief der fünfzig auf engstem Raum zusammenlebenden Menschen ist unerträglich. Da ich von den anderen Frauen als die Verlässlichste befunden werde, haben sie mich zum täglichen Weckdienst auserkoren. So wie Hitler seinen Krieg täglich führt, führen wir den unseren. Täglich haben die Arbeiter der Patronenfabrik Fürth um sechs Uhr in der grossen Fabrikhalle anzutraben. Ich streife mir meine Arbeitskleidung über und mache mich daran, an den schlafenden Leibern zu rütteln. Als Zeichen der Dankbarkeit erhalte ich morgendliche Grüsse in Form von missmutigem Geraune und Gegrunze.

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In der Fabrik in der morgendlichen Dunkelheit angekommen, erhalten wir zum Frühstück eine Scheibe Brot, etwas Butter, ein Glas Milch. Dann heisst es: an die Arbeit. Unsere Aufgabe besteht darin, Patronen auf ihre Einsatztauglichkeit zu überprüfen, zu reinigen und zu sortieren. Wir setzen uns an die langen Holzbänke und warten auf die erste Lieferung Patronenhülsen. Wer nicht arbeitet oder sich den Vorgesetzten widersetzt, muss mit schmerzhaften Konsequenzen an Leib und Seele rechnen. Eine Unmenschlichkeit, die eine gerechtigkeitsliebende Person wie ich nicht verstehen kann. Ich kann mich nicht entsinnen, jemals von meinen Eltern oder sonstigen Menschen geschlagen worden zu sein. Um 13.00 Uhr erhalten wir eine zweite Mahlzeit, bestehend aus einer dünnen Suppe und wie gewohnt, einer Scheibe Brot. Dann geht es zurück zur Kriegsmunition. Wir sind froh um die derzeit tiefen Temperaturen, denn im Sommer erschwert die Hitze unsere Arbeit um ein Vielfaches. Ich denke immerzu an meinen Grossvater, dem ich als kleines Mädchen im Sommer bei unerträglicher Hitze auf dem Feld zur Hand gegangen bin, um die Rüben aus dem Boden zu holen. Ruckartig werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als mir einer der Aufseher einen Schlag an den Kopf versetzt und mich mit Verwünschungen eindeckt, um mich auf das Geschehen im Eingang der Fabrik aufmerksam zu machen: Dort baut sich gerade ein gross gewachsener Mann auf in schwarzer Uniform mit einer roten Binde am rechten Arm, auf dem das schwarze Hakenkreuz prangt. Der Abgesandte der Schutzstaffel trifft bei uns ein. Er durchschreitet die Reihen der Arbeiter und Maschinen und wird von dem Fabrikbesitzer aufgeklärt, wie die Produktion voranschreitet und wie schnell die nächste Lieferung fertig ist. Als er in seiner ganzen Selbstgefälligkeit und grenzenlosen Arroganz auch unsere Reihe durchquert, passiert mir genau in diesem Moment das kleine Unglück. Meine Patronenreinigungsbürste fällt mir aus der Hand und genau auf die blank geputzten, schwarzen Knobelbecher-Stiefel des SS-Mannes runter. Mein Herz setzt aus.

Ich fühle mich wie damals, als meine Freundin die brillante Idee hatte, von einem Scheunendach zu springen. Mir blieb das Herz stehen, als ich ihr von unten zuschaute, wie sie aus zehn Metern Höhe in das weiche Stroh plumpste. Hitlers Vasall bleibt vor mir stehen und sieht mir eine Ewigkeit starr und mit eiskaltem Blick in die Augen, bis er – endlich – seine Inspektion fortsetzt. Am Abend versuchen wir immer sehr früh zu Bett zu gehen, um wenigstens ein paar Stunden Tiefschlaf auf engstem Raum mit fünfzig Personen zu finden. Vor körperlicher Erschöpfung gelingt dies meist allen sehr rasch. Nur mir nicht. Heute Abend finden mein ausgelaugter Körper und Geist keine Ruhe. Ich bringe Ausdruck und Blick des SS-Mannes nicht mehr von meinem geistigen Auge weg. Die heute empfundene Angst wird mich noch viele Jahre verfolgen.


h info 02 / 2014 projekt

memories

Ein Tag im Leben von Margrit Gähler von lukas scheier, h1a Durch eine automatische Türe betrete ich einen schlecht eingerichteten, mässig grossen Empfangsraum mit altertümlichen Vorhängen. An kleinen Tischen sitzen still einzelne Bewohner, einige jassen. Margrit, eine Frau mittlerer Grösse, den linken Arm in einer Schlaufe tragend, holt uns wohlwollend am Empfang ab und weist uns den Weg in ihre Alterswohnung. Bei Tee und Kuchen finden wir uns an ihrem Esstisch wieder. Nach anfänglich schwer zusammensetzbaren Erinnerungsfragmenten versinkt Margrit mit glänzenden Augen in ihrer eigenen Geschichte: Ich erwache ungewöhnlich früh, es dämmert bereits, doch der Hahn hat noch nicht gekräht, oder ich habe es zumindest nicht gehört. Ich liege noch eine Weile im Bett und höre meine Schwester im Schlaf schnaufen, ich will sie nicht wecken. Nach einer Weile höre ich die hastigen Schritte meiner Mutter auf dem Gang: «Margrit, Paula, aufstehen, beeilt euch, ihr müsst zur Schule.» Geschwind krieche ich unter der Decke hervor und ziehe mich an. Ich

setze mich mit Paula und meiner Mutter an den Esstisch und esse ein Stück Brot, das sie zuvor in der Bäckerei geholt hat. Zur Zeit sind gewisse Lebensmittel wegen des Krieges rationiert und nur gegen Bons erhältlich. «Nun musst du aber los!», sagt meine Mutter. Ich ziehe meine Schuhe an und betrachte beim Verlassen des Hauses noch ein letztes Mal die Rucksäcke, die zur Flucht bereitstehen. An der Kreuzung treffe ich meinen Physiklehrer Meier. Die Sonne hängt inzwischen als gräuliche Scheibe hinter dichten Wolken, es ist kalt. Herr Meier trägt dicke, braune Manchesterhosen. Für Mädchen gehört es sich nicht lange Hosen zu tragen. Wir sprechen über die Prüfungen der letzten Woche und er versichert mir, dass es nicht allzu schlecht gelaufen sei. Samstags beginnt der Schultag mit meinem Lieblingsfach, Mathematik, bei meinem Lieblingslehrer, Herrn Schälchli. Die Doppelstunde vergeht wie im Flug. Nach einer unausstehlichen Stunde Französisch wechselt meine Klasse ins Physikzimmer, das auch für den Chemieunterrricht benutzt wird. Die Gerüche in diesem Zimmer variieren von Woche zu Woche, heute riecht es nach Desinfektionsalkohol. Herr Meier beginnt die Stunde mit der Rückgabe der Prüfungen von letzter Woche. Gespannt warte ich darauf, dass Herr Meier mir die Prüfung aushändigt; er beklagt sich darüber, dass der Klassenschnitt zu tief sei. Er übergibt mir die Prüfung mit einem Lächeln, ich habe eine Fünf. Auf Grund meiner guten Note muss ich nicht für die Prüfungsbesprechung bleiben und darf nach Hause gehen, die Vorfreude, zuhause von der hervorragenden Prüfung zu berichten, ist riesig.

Der Himmel ist nach wie vor verhangen und der Wind hat aufgefrischt; als ich das Haus betrete, fallen die ersten Tropfen. Kurz nach mir schreitet mein Vater mit tropfendem Regenschirm durch die Tür, seine nassen Schuhe hinterlassen eine Lache im Türbereich. Ich geselle mich zu meiner Mutter in die Küche; ich liebe es, ihr beim Haushalt zu helfen. Wir setzen uns an den Tisch und meine Mutter serviert mein Lieblingsessen, Gehacktes mit Reis und Apfelmus – auch Fleisch ist in diesen Tagen knapp. Wir sprechen über das anstehende Pfadilager, an dem ich teilnehmen werde. Ich freue mich besonders auf das Kochen in den grossen Pfannen über dem offenen Lagerfeuer. Plötzlich hört man die Stimme des Nachrichtensprechers aus dem Radio und mein Vater ermahnt uns still zu sein. Schwer trommelt der Regen gegen das Küchenfenster. Als wir vom schrecklichen Schicksal Schaffhausens erfahren, scheint es mir, der bereits graue Tag werde noch finsterer. Allen steht das Entsetzen ins Gesicht geschrieben, als berichtet wird, es seien Bomben in Schaffhausen niedergegangen, diverse Brände wüteten, die Zahl der Verletzten und Toten sei noch unbekannt. Mein Vater ist der Erste, der wieder das Wort ergreift und über den sinnlos brutalen Krieg in Europa und die von ihm so verhassten Nazis zu schimpfen beginnt. Wortlos räumt meine Mutter den Tisch ab. Ich verlasse stumm den Tisch, ziehe meine Schuhe an, nehme meinen Beutel und schreite durch die Tür in den Regen. Mit gemischten Gefühlen und wild durcheinanderrasenden Gedanken begebe ich mich auf den Weg zum Jugendverein der reformierten Kirche. Durch das Küchenfenster meiner Nachbarn sehe ich die Mutter meines Schulkollegen Hans weinen. Zum Glück lenkt mich der Jugendverein ab. Doch selbst hier macht sich schnell die schlechte Neuigkeit breit, bis uns der Leiter bittet, Ruhe zu bewahren. Wir beginnen

unser bereits ganz gut eingeübtes Theater, dessen Aufführung in zwei Wochen stattfindet. Nach der Verpflegung mache ich mich in der Dämmerung auf den Heimweg und suche schleunigst das Bett auf. Als das letzte Stück Kuchen aufgegessen und die letzte Tasse Tee getrunken ist, nähert sich die Zeit des Abendessens im Altersheim. Auf der Türschwelle erinnert sich Margrit an die Worte ihrer Mutter an besagtem Abend: «In all den Tränen, die jetzt geweint werden, sollte man Hitler ersäufen!» Ich verabschiede mich bei ihr und bedanke mich für ihre Freundlichkeit und trete aus der Geborgenheit des Altersheims in den kalten, schweren Regen hinaus. Durch den Regen streife ich heimwärts, doch in Gedanken durch das Jahr 1944.

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h info 02 / 2014 miniunternehmen

Firmenporträt

Die Miniunternehmung Savonelle stellt sich vor

von savonelle.ch Wir sind sechs junge, engagierte Schüler der Kantonsschule Hottingen, die im Rahmen des Akzents Entrepeneurship mit unserer Idee am Company Programme von Young Enterprise Switzerland teilnehmen.

Finale des Jungunternehmerwettbewerbes Wir gratulieren der Miniunternehmung Savonelle zum 2. Rang und dem «Best Brand Award» am Schweizer Finale des Jungunternehmerwettbewerbes von Young Enterprise Switzerland! Wir gratulieren der Miniunternehmung Faltbar zum 3. Rang und dem «UBS Most Innovative Product Award» am Schweizer Finale des Jungunternehmerwettbewerbes von Young Enterprise Switzerland!

Name Der Name Savonelle setzt sich aus zwei Teilen zusammen: «Savon» ist das französische Wort für Seife, «elle» heisst «sie» und soll das Weibliche in unseren Produkten betonen. Idee Mit unseren in der Schweiz handgefertigten Badekugeln, Basesalzen sowie Naturseifen wollen wir ein wundervolles Badeset herstellen. Die Badesets sind als Geschenk und für den Eigengebrauch geeignet und ermöglichen mehrere entspannende Bäder. Unsere Produkte eignen sich für Frauen, welche sich ab und zu etwas gönnen und sich richtig entspannen wollen. Da die Einzelteile sowie das Set sehr gut als Geschenk geeignet sind, ist es auch für jene gedacht, die noch das perfekte Geschenk für Mutter, Frau oder Freundin suchen. Zurzeit bieten wir vier verschiedene Duftnoten an, die von berühmten Frauen inspiriert worden sind. Marilyn Monroe wurde für die Rose, Kleopatra für den Honig und Marie Antionette und Brigitte Bardot für Obstgartenfrüchte beziehungsweise Kokosnuss als Vorbild genommen. Ziel ist es, durch die Produkte ihre Werte und Eigenschaften zu vergegenwärtigen. Wir geben jedem ein Stück von «pure eternity», der reinen Zeitlosigkeit, nach Hause.

V.l.n.r: Laura Zehnder, Finanzen Raffaele Taparelli, Verkauf Christian Walther, Einkauf Nico Ruckstuhl, Marketing Una Paunovic, CEO Fabian Pospisil, Produktion (Betreuung: Beda A. Riklin /  Boris Zwyssig)

Savonelle Im oberen Boden 5 8049 Zürich info@savonelle.ch

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h info 02 / 2014 öko-logisch!

Die Kantonsschule Hottingen: Eine ökologische Schule?

Wir geben uns Mühe eine ökologische Schule zu sein. Was merken die Schülerinnen und Schüler davon?

von christoph meier Ich habe die Klasse G3e vor den Sommerferien gebeten, mir Aspekte zu nennen, die sie an unserer Schule als mehr respektive weniger ökologisch wahrnehmen. Ich greife hier ein paar Wortmeldungen heraus. Die meisten lasse ich unkommentiert stehen. Abfall: Die «Ökomöbel» zur Abfalltrennung werden als nützlich empfunden, die neue Beschriftung als klar. Aus Sicht der Schüler funktioniert die Abfalltrennung mit Ausnahme des Kompostes gut. Einige Schülerinnen werfen nichts mehr in den Kompostkübel, weil dieser in der Vergangenheit zu selten geleert wurde und sich deshalb zum Teil Schimmel bildete. Als inkonsequent wird empfunden, dass nicht in allen Schulzimmern (vollständige) Ökomöbel vorhanden sind. In den Gängen liegt aus Sicht der Schüler zu viel Abfall herum. Es hat zwar genügend Eimer, jedoch anteilmässig zu viele PET-Kübel, die wiederum zu klein sind. So wirft man meist allen Abfall in denselben Kübel unbesehen, ob dort PET oder Müll hineingelangen sollte. Für die Styroporverpackungen der Mahlzeiten sind die Öffnungen der Eimer auch viel zu klein, so dass sie schon «überlaufen», wenn kaum etwas drin ist. Als sehr zweckdienlich wurden je-

doch die Abfallwägelchen genannt, die in der Mittagspause zusätzlich zu den fest installierten Eimern vom Hausdienst bereitgestellt werden. Diese sind auch deshalb praktisch, weil sie genügend gross sind. In der Raucherecke liegen für das Befinden der Schüler zu viele Kippen herum. Sie interpretieren das so, dass auf den Tischen zu wenige Aschenbecher stehen. Meist fehlen diese auf einigen der Tische ganz. Energie: Die Wärmeverteilung durch die Heizkörper erscheint den Schülern nicht optimal: Im Winter finden sie es insbesondere in den Gängen zu kalt, im Sommer laufen die Radiatoren manchmal unnötigerweise. [Anmerkungen: Wahrscheinlich ist aber eher die Übergangszeit gemeint, d.h. Frühling und Herbst, da fast alle Heizsysteme Mühe haben, bei ca. 10°C Aussentemperatur die optimale Wärme bereit zu stellen. Die Wärmeverteilung wird im Herbst neu reguliert und voraussichtlich im nächsten Jahr wird das fast 30-jährige Blockheizkraftwerk revidiert.] Angesprochen wurde auch der Einsatz elektronischer Geräte: Die StundenplanTablets an einzelnen Schulzimmern werden als überflüssig angesehen, ebenso der grosse Bildschirm beim Sekretariat, der manchmal statt nützlicher Informationen

stundenlang Bilder des Schulhauses zeigt. Dass die Schule ihr Dach für eine Solaranlage zur Verfügung stellt, finden alle wertvoll. Toiletten: Weil die bestehenden Händetrockner nichts taugen, greifen die Schülerinnen nach dem Händewaschen – falls sie sie diese überhaupt noch waschen – auf Toilettenpapier zurück, welches sie dann mangels genügend grosser Eimer auf den Boden werfen. Der Wunsch lautet: Wenn möglich konventionelle Handtuchrollen zum Händetrocknen oder effizientere Händetrockner. Die (männlichen) Schüler finden mehrheitlich, dass zum Händetrocknen doch auch die Hosen reichen… Grössere Abfalleimer in den Toiletten werden aber auch von ihnen gewünscht. Gefallen finden die Schüler hingegen an den Wassersparköpfen mit dem (alten) KSH-Logo.

Christoph Meier, Physiklehrer

Es gibt also noch einiges zu optimieren – packen wir’s an!

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h info 02 / 2014 lyrik

Meine Schweiz J’aime ma Suisse

von der klasse g1d Während einer Arbeitswoche im Kanton Freiburg konnte die G1d ihr dichteriches Potential so richtig ausschöpfen. Zusammen mit Tatjana Rampone (Französisch) und Andreas Forster (Musik) komponierten die SuS Rap-Lyrik zum Thema Integration und Kultur – was auch Anlass zu vertieften Reflexionen und Diskussionen bot. Wie sich herausstellte, haben die 26 SuS der Klasse Wurzeln in unterschiedlichsten Kulturen und sprechen insgesamt 15 verschiedene Sprachen, nämlich Schweizerdeutsch, Hochdeutsch, Englisch, Französisch, Chinesisch, Russisch, Tschechisch, Vietnamesisch, Igbo, Türkisch, Spanisch, Persisch, Serbisch, Slowakisch und Japanisch. Der Rap unter dem Titel «Ma Suisse» ist ein Gemeinschaftswerk der Klasse, zu dem jeder einen Vers beisteuerte.

Ma Suisse J’aime ma Suisse: Ses lacs sont bleus, ils sont très fameux. On peut faire des randonnées ou du ski, avec toute la famille. Les étrangers et l’intégration?? Ben … un sujet difficile! Il faut du temps et aussi beaucoup de patience. Cependant … c’est dommage! Regardez la cécité qui aveugle les gens! Ils ne voient pas la vérité.

Ma Suisse pense que tu n’es pas intelligent, parce que les gens n’aiment pas ce qui est différent.

Ma Suisse est la meilleure pour moi, Ta Suisse ne l’est peut-être pas pour toi, Étranger parmi les gens.

Oui, ma Suisse a 4 langues et cultures. Et même plus… mais elles se cachent bien sûr.

Ma Suisse: un cadeau pour moi, Ta Suisse ? – Peut être une prison pour toi. Ma Suisse ne veut surtout pas ta tête. Ma Suisse pense que tu es bête.

J’aime ma Suisse, j’aime ta Suisse. Nous devons le dire et en être fiers! Mes Suisses prétendent être tolérants, Mais dans leurs cœurs, ils sont ennuyants. Mes Suisses ne veulent pas le dire, mais ils détestent les étrangers. Eh, les Suisses: l’entière mentalité doit changer! C’est un fait que toi, l’étranger n’as pas la même chance que moi. Rien n’a changé: peu de jobs, beaucoup de jeunes. Ce n’est pas facile du tout.

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Moi, j’ai ma famille, ma patrie et mes amis. Toi peut-être pas, ça complique ta vie. Ma Suisse m’offre la possibilité de faire toutes sortes de formations. On a la liberté de choisir presque n’importe quelle profession. Mes Suisses ont tous la même chance, peu importe si femme ou homme. Il n’y a pratiquement aucune différence. Ce n’est pas important si tu es blanc ou noir. Ça dépend de ce que tu peux et veux pouvoir. On dit: le coeur des hommes est le même. Notre Suisse le sait... et c’est ce que j’aime.


h info 02 / 2014 lyrik

Spaltengedicht Der Passatwind

So schnell wie wildgewordene Büffelhorden von marc bucheli, g1d Anlässlich einer Geografieexkursion mit Prorektor Hans Suter musste jeder Schüler vor Herrn Bucheli zu einem vorgegebenen meteorologischen Prozess eine kurze Erklärung vortragen, die fachlich korrekt, möglichst anschaulich, für Laien verständlich und «medientauglich» zu sein hatte. Das Thema durfte durchaus humorvoll, unkonventionell oder auf überraschende Art präsentiert werden. Ziel dieser Übung war, die Kernaufgabe eines Medienmeteorologen nach dem Motto KISS (keep it short & simple) zu erfahren. Marc Bucheli, Sohn des bekannten Wetterprofis, beschrieb den Passatwind in einem originellen (wenn auch metrisch etwas wackeligen) Gedicht so:

In meinen eigenen 4 Wänden von michael keck, g4d Im Rahmen des SOL-Projektes im Fach Deutsch entstandenes Spaltengedicht. (Betreut von Martin Strauss)

ich hasse es

weit weg zu gehen

nur zuhause rumzusitzen

ist doch am angenehmsten

viel zu stressig ist es

in der Ferne

Als Ostwind kommt er von Süden,

in meinen bekannten Kreisen

bin ich am entspanntesten

als Ostwind auch von Norden,

überangestrengt bin ich

wenn ich fort bin

so schnell wie wildgewordene

in meinen eigenen 4 Wänden

finde ich es am bequemsten

Büffelhorden.

ich halt es einfach nicht mehr aus in der Ferne

Als Druckausgleich dient dieser Wind,

auf meinem Anwesen

ist es am schönsten

das lernt man schon als kleines Kind.

nach Hause?

ja, ich will

(Und wenn nicht, dann spätestens von

nein, ich will nicht

weg

Herrn Suter in der Stunde, dann ist es wirklich in aller Munde.) In der innertropischen Konvergenzzone weht er mit Ach und Krach, mit einer Stärke, da hält sich nicht mal mehr Bucheli auf dem Dach. Nun wissen alle was mein Thema war, natürlich die Passatwinde, ist ja klar!

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h info 02 / 2014 wort des rektors

Downsizing?

Die Schule zwischen Bildungsauftrag und Sparwut

von dr. peter stalder, rektor Vor einigen Wochen rief mich ein verzweifelter Vater an und fragte, ob sein Sohn an unsere Schule wechseln könne. Er habe schon in einer unserer Nachbarschulen angefragt und dort die Antwort bekommen, sie hätten leider keinen Platz mehr! Keinen Platz für einen Schüler? Die telefonische Nachfrage bei meinem Kollegen der Nachbarschule ergab tatsächlich: Kein Platz mehr! Irgendwie verstand ich die Welt nicht mehr und nahm den Schüler auf. Denn es kann nicht sein, dass eine öffentliche Schule einem Schüler, der immerhin eine Aufnahmeprüfung bestanden hat, den Platz verweigert. Schauplatzwechsel: Im vergangenen Schuljahr haben wir aus verschiedenen Gründen zu hohe Lohnkosten generiert; mit anderen Worten: auf unserem Konto haben sich zu viele lohnwirksame Lektionen angehäuft. Die genaue Analyse ergibt, dass wir mit dem Gymnasium die Handels- und Informatikschule quersubventionieren, weil dort die Lektionenfaktoren viel tiefer liegen als im Gymnasium. Es ist ausserdem erkennbar, dass wir in der HMS wie auch in der IMS zu viele Klassen führen, deren Schülerzahlen eindeutig zu tief liegen. Ob eine Lehrperson in einer Klasse mit 26 Schülerinnen und Schülern unterrichtet oder in einer Klasse mit 16, wirkt sich mit Sicherheit auch auf das Lernergebnis aus: Ich behaupte, es habe etwas mit der Qualität des Unterrichts zu tun. Überdies setzt die

Dr. Peter Stalder, Rektor

Schülerzahl von 26 auch gewisse infrastrukturelle Rahmenbedingungen voraus, welche in unserem Gemäuer schlicht nicht gegeben sind: zu kleine Zimmer im Bildnerischen Gestalten, zu kleine Turnhallen, zu wenig Informatikeinrichtung. Downsizing? Das «Allerweltslexikon wikipedia» sagt dazu: «Downsizing (engl. für Verkleinerung, Verringerung, Abbau, Gesundschrumpfung) bedeutet eine Verkleinerung technischer Grössen (zum Beispiel Gewicht, Hubraum) bei gleicher oder ähnlicher Leistungsfähigkeit – hierdurch sinkt der Energieverbrauch. Am häufigsten wird der Begriff in den letzten Jahren im Zusammenhang mit Fahrzeugmotoren verwendet, …». Natürlich bin ich mir bewusst, dass unsere Schule kein Fahrzeugmotor ist. Am ehesten passt wohl der Begriff «Gesundschrumpfung» zu unserem Finanzproblem. Einen Abbruch an Qualität im Unterricht darf es dabei natürlich nicht geben. Und ob der Energieverbrauch sinkt, wage ich zu bezweifeln. Downsizing schmerzt. Mit Sicherheit ist mein Rektorkollege, von welchem eingangs die Rede ist, bereits an der Arbeit: er dreht an der «Schülerzahlmikrometerschraube».

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h info 02 / 2014 gedankensplitter

agenda

Respekt

August 2014

Warum wir mit Respekt Grenzen überwinden

von rufus butz Respekt scheint mir ein wichtiger Begriff für die heutige Zeit zu sein. Die Stanford Encyclopedia of Philosophy bestimmt ihn wie folgt: «An attitude of respect is, most generally, a relation between a subject and an object in which the subject responds to the object from a certain perspective in some appropriate way». Die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt ist dabei mehr vom Objekt her bestimmt, welches uns Respekt auferlegt, von uns Respekt einfordert, Respekt evoziert. Respekt weist also so etwas wie eine deontische Komponente auf, insofern er von uns verlangt wird, insofern wir erfahren, dass wir Respekt zollen sollen. Ein Objekt, das wir erfahren und achten, verlangt uns Respekt ab, wir respektieren es in seiner Gegen-Ständlichkeit, Andersheit. Die Objekte, die von uns Respekt einfordern, sind näher die Menschen (Mitmenschen), die Natur mit ihren Lebenwesen und ihren ‹Gegenständen› sowie Institutionen und höhere Mächte (Gottheiten, Gott). Aber auch das Subjekt muss in der Lage sein, Respekt zu erfahren und dann auch zu zollen. Wenn wir nicht die Sensibilität für den Nächsten aufbringen, werden wir ihn auch nicht respektieren. Deshalb ist Respekt immer auch eine Haltung, die durch Erziehung erreicht wird und die es weiterhin zu kultivieren gilt. In einer Kultur des Respekts zu leben bedeutet, Respekt als positiv zu erfahren, da andere mich respektvoll behandeln, und selbst respektvoll mit anderen umzugehen. Dies ist eine Art Goldene Regel des Respekts. Im Zwischenmenschlichen ist also diese Gegenseitigkeit des Respekts essentiell; Respekt ist beidseitig geschuldet, sowohl vom Ich als

auch vom Du. Auch hier also wieder die deontische Komponente. Wenn ich eingangs von der Wichtigkeit des Respekts für die heutige Zeit gesprochen habe, dann meine ich genau das: Respekt könnte so etwas wie ein (das) Fundament einer säkularen, in einer pluralistischen, offenen Gesellschaft tragbaren Ethik sein, da er frei von Voraussetzungen bestimmter globaler Lehren ist und verbindlich für alle in einer Gesellschaft Lebenden gilt. Diese Verbindlichkeit beruht zudem letztlich nicht allein auf vernünftigen Überlegungen, sondern hat auch ihr Fundament in unserem Fühlen und unserer Erziehung, mithin unseren Traditionen... Bleibt noch zu ergänzen, dass Respekt nicht nur im Zwischenmenschlichen grundlegend ist, sondern uns auch von unpersönlichen ‹Objekten› wie Institutionen, der Natur oder Gottheiten abverlangt wird. Damit aber verweist Respekt auch über das Menschliche hinaus und bringt doch so etwas wie Transzendenz, in welcher Form auch immer, wieder ein. Schliessen möchte ich in diesem Zusammenhang mit dem wichtigen Respekt vor der Natur bzw. den ‹Naturgegenständen›. Es ist heutzutage (weitgehend) unbestritten, dass Tiere gewisse Rechte haben, dass Umweltschutz nicht nur menschlicher Selbstzweck ist und dass wir Menschen auf Ökotope achten sollten (immer natürlich im Rahmen von Nutzenabwägungen). Respekt vor dem Anderen, der Natur, dem Kleinen und Grossen in ihr ist also gefordert. Natürlich ist hier der Respekt einseitig – wir Menschen zollen zwar Respekt, werden aber von der Natur nicht respektiert – das soll uns aber nicht stören. Auch im Zwischenmenschlichen ist Respekt nicht immer beidseitig: Wir respektieren erstens andere, auch wenn diese gar nicht in der Lage sind, uns aufgrund irgendwelcher Einschränkungen/Begrenzungen zu respektieren. Und die Natur nötigt uns zweitens oft diesen Respekt ab, indem sie durch ihre Schönheit oder auch Erhabenheit Gefühle der Achtung und Ehrfurcht, eben des Respekts, in uns evoziert. Dadurch erfahren wir zum einen so etwas wie Glück und Rekreation (im Falle der Schönheit der Natur), zum anderen so etwas wie Transzendenz durch das Erhabene – Kant hat dies wunderschön in seiner Kritik der Urteilskraft herausgearbeitet. So gibt uns Natur, metaphorisch gesprochen, also auch etwas. Und der Respekt verweist dadurch auch über die menschliche Sphäre hinaus, weist eine universelle Seite auf, womit auch die (willkürlich gezogene) Trennung zwischen Mensch und Natur zum Teil überwunden wird.

18. Eröffnung des Schuljahres für Erstklässler und ihre Eltern, Église française, 16.30 Uhr

22. 10 Jahre Akzentklasse (Jubiläumsfeier ab 10.30 Uhr für alle SuS und Eltern der Akzentklasse Ethik/Ökologie) ab 18.00 Gartenfest (für alle)

September 2014

3. Orientierungsabend IMS, 19:30 Uhr

11. Kontaktseminar Schule-Wirtschaft (HMS & IMS)

15. Knabenschiessen (unterrichtsfrei ab 11.35 Uhr)

29. Arbeitswochen (nicht alle Klassen) und Studienreisen (Abschlussklassen) (29. September – 3. Oktober)

Oktober 2014 6.– 17. Herbstferien

November 2014 11. Forum KSH «Grenzen»: Medizin, Aula, 10.45 – 12.15 Uhr 18. Orientierungsabend Gymnasium und HMS, Aula, 19.30 Uhr 20./21. Weiterbildung Lehrerschaft 25. Schnuppertag Sekundarschüler und Übertreter

Dezember 2014 18. Weihnachtskonzert, Aula, 18.30 Uhr

22. Weihnachtsferien

impressum Redaktionsschluss Nr. 3/2014: 12. November 2014 Redaktion: Barbara Ingold (b.ingold@ksh.ch), Sandra Nussbaumer (s.nussbaumer@ksh.ch) Mitwirkende an dieser Nummer: Oliver Bär, Marc Bucheli, Rufus Butz, Barbara Ingold, Michael Keck, Klasse G1d, Bo Lohmüller, Christoph Meier, Sandra Nussbaumer, Lukas Scheier, Peter Stalder, Verena Stauffacher, Savonelle Team Fotografien: Simon Haas, Anabel Wörner, Stefan Kubli Gestaltung: gyselroth™ – Agentur für Brand Identity und Digital Media, Simon Haas (BG-Seite)

Rufus Butz, Deutsch- und Philosophielehrer

Druck: Bühler Druck AG, Schwerzenbach

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h info 02 / 2014 kolumne

Heisse Enthüllungen

Eine oberflächliche Betrachtung zur Sommermode

von barbara ingold Der Sommer kam heuer quasi über Nacht. Anfang Juni zogen die Temperaturen plötzlich an – und die Schülerinnen sich aus. Nicht gänzlich, aber ziemlich: «Arsch frisst Hose» heisst der neue Modetrend, bei dem die Stofflänge der Höschen die des zu bedeckenden Körperteils oft deutlich unterschreitet. Das sieht an den (meisten) Girls heiss aus, daher wohl auch der Name Hot Pants. Die ebenfalls angesagte textilsparende Alternative dazu ist diesen Sommer der Hot Dress, eine Art Outdoor-Negligé aus luftigem Chiffon. Kompensatorisch zu diesen enthüllenden Kleidchen gibt es auch noch die verhüllende Variante, nämlich das bodenlange schlauchige Langkleid. Es erinnert irgendwie an Stehtisch-Hussen aus dem Gastronomiebedarf oder, je nach Figur der Trägerin, diese braunen FleeceSäcke, die man Gartenpflanzen im Winter als Kälteschutz überzieht. Ganz so neu ist der Trend ja nicht. Meine Mutter trug vor rund 40 Jahren auch schon Hot Pants und sehr hohe Plateauschuhe dazu, jedoch nur im häuslichen Rahmen oder in der Ferien, beim Wandern im Unterengadin zum Beispiel (mit Wanderschuhen natürlich). Das sah umwerfend aus und ich frage mich noch heute, ob der einsame Kuhhirt auf der Alp Laret damals ein echter Stotterer war oder ob ihm diese Höschen die Stimme verschlagen hatten. Mütterlicherseits inspiriert, entledigte auch ich mich an einem düppigen Sommertag im Kindergarten kurzerhand meiner Latzhosen und spielte in Unterhosen weiter. Das

T-Shirt zog ich bequemlichkeitshalber auch noch aus und der perfekte SommerOutfit war geboren! Meine Gschpänli fanden das toll und schon bald rannte der ganze Kindsgi in Unterhosen herum – zum hellen Entsetzen unserer Kindergärtnerin, welche die Urheberin dieser unschuldigen Tenuerevolution schnell eruiert hatte und mich mit einem Brief unbekannten Inhalts nach Hause schickte. Wir wurden mit einem kollektiven Ausziehverbot in Öffentlichkeit belegt und ich realisierte einmal mehr, dass Eltern eben nur selektiv als Vorbilder taugen. Ein paar Jahre später, als ich die Bekleidungshoheit endlich erlangt hatte, waren Hot Pants und Miniröcke dann aber leider schon wieder out. Ich hätte mich als Teenie aber ehrlich gesagt auch gar nicht getraut so rumzulaufen, denn ich war (wie die meisten meiner Mitschülerinnen) viel zu gehemmt. Exhibitionismus lag uns Pubertierenden damals fern, war uns doch jedweder Ansatz weiblicher Kurven eher peinlich und wurde unter möglichst weitem Schlabberzeugs versteckt. Schön war das nicht und sexy schon gar nicht. Eigentlich schade, denn wann, wenn nicht zwischen 15 und 25, kann man sich mehr oder weniger bedenkenlos entblössen? Die heutige Generation kennt da glücklicherweise keine Hemmungen mehr. Geschätzte 80% der Mädchen an unserer Schule folgten dem neuen Modediktat – ob aus purer Lust an der eigenen Körperlichkeit oder aus Zugzwang kann ich natürlich nicht beurteilen. Doch ich bewundere die selbstbewusste Selbstverständlichkeit, mit welcher die jungen Frauen heute ihren Körper spazieren führen.

Verblüffend ist auch die rasante Umstellung von Wintermontur auf Sommergarderobe. Darüber mach ich mir gewöhnlich erst Gedanken, wenn es langsam warm wird und heuer hatten wir ja gar keine Übergangszeit zum lustvollen KleidchenShoppen. Wie machen die Girls das bloss? Gehen sie bei frostigen 7 Grad Celsius Hot Pants anprobieren oder geschieht das quasi im Gleichschritt mit dem Wetterumsturz via Zalando? Ich vermute fast, die trugen die Wäsche schon den ganzen Winter über drunter und liessen an besagtem Stichtag einfach die Oberbekleidung weg. Jedenfalls muten manche Outfits sehr unterwäschemässig an und der morgendliche Griff in die Garderobe fällt hier und dort auch etwas gar gewagt aus. Womit wir beim eigentlichen Kritikpunkt angelangt wären: Zu tiefe Einblicke in gepushte Dekolletés, bauchfreie Tops und Pobackenblitzer stellen die Konzentration der Lehrkräfte zuweilen hart auf die Probe und sorgen für Gesprächsstoff im Lehrerzimmer. Zumindest einige männliche Kollegen empfinden die provokativ aufreizenden Fähnchen als Zumutung – die Schüler hingegen scheinen es gelassen zu nehmen. Sie sind wohl schon abgehärtet durch die permanente, erotisch aufgeladene Reizüberflutung der Popkultur, wo der Eros pornographische Züge angenommen und der Imagination jeglichen

Spielraum geraubt hat. Die sensibleren älteren Semester jedoch wünschen sich so langsam aber sicher einen Kleiderkodex an der Schule... Allein schon der Gedanke an die Durchsetzung einer solchen Vorschrift ist amüsant. Wann, wie und wo fände etwa die Kleiderkontrolle statt? Um 7:45 beim Haupteingang durch den Hausdienst? Oder hätten die Lehrpersonen unziemlich gekleidete Schülerinnen bei der Schulleitung zu melden? Würden sie zum Umziehen nach Hause geschickt oder erhielten sie von Rektor Stalder persönlich einen KSH-Trainer übergezogen? Käme es etwa zu Tussi-Riots? Mein Bauch gehört dir! Für mehr Beinfreiheit! h-h-h-ot pants! Busen statt Bildung! Soweit wird es nicht kommen. Der Sommer neigt sich bereits dem Ende zu und nächste Saison sind die Teilchen bestimmt wieder sowas von out, da holen wir doch besser mal tief Luft und lassen den Girls den Spass.


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