3 minute read

Die Hidden Champions der Waldbewirtschaftung

ROSEWOOD4.0 hat rund 280 nachhaltige Waldbewirtschaftungslösungen des Kontinents identifiziert, zusammengefasst und miteinander vernetzt. 21 Projektpartner:innen aus 18 verschiedenen Ländern waren mit dabei. Doch das Ende des offiziellen europäischen Projekts ist erst der Anfang einer langfristigen Zusammenarbeit.

Das Projektende von ROSEWOOD4.0 ist eher ein Anfang. Warum?

Advertisement

Visnja Košćak: Wir haben uns zweieinhalb Jahre lang mit verschiedenen Akteur:innen der Wertschöpfungskette vernetzt, um die Holzmobilisierung in Europa und die Digitalisierung in diesem Bereich zu stärken. Das große Konsortium hat nach dem erfolgreichen Austausch und den diversen Delegationsreisen in

Weitere Informationen:

Mag. Visnja Košćak

T: +43 316 587850 220

E: koscak@holzcluster-steiermark.at

Delegationsreisen und internationaler Austausch hier zum Nachsehen: www.youtube.com/ playlist?list=PLJRWjCWvtHn0vI3dtSvs0VepwrUXo7kza

Projektdetails und Best Practises: www.holzcluster-steiermark.at/projekte/rosewood-4-0 diesem Jahr entschieden, dass wir an diesem Punkt nicht aufhören dürfen. Wir arbeiten auf Volontärbasis weiter. ROSEWOOD4.0 war aber vor allem auch Startschuss für Folgeprojekte.

Was ist mit ROSEWOOD4.0 gelungen?

Visnja Košćak: Wir haben die Best Practise-Beispiele der Waldbewirtschaftung von morgen zusammengetragen, diese umfassen 280 Konzepte aus dem ganzen europäischen Kontinent. Neben unseren Vorzeigelösungen von Festmeter, FORSITE, HolzmobRegio, Woodlogistics und BioRES sind auch andere digitale Lösungen aus Österreich vertreten. Damit konnten wir die österreichische Kompetenz nicht nur über die Grenzen tragen, sondern auch externe Inspirationen in unser Netzwerk bringen. Die Best Practise-Beispiele wurden analysiert und können nun in einem gesamten Überblick online abgerufen werden.

Welchen Nutzen bringt das?

Visnja Košćak: Die forstlichen Best Practices aus ganz Europa werden dadurch sichtbarer und nutzbar, auch werden regionale Unterschiede ausgeglichen. Besonders wertvoll war es, die Hidden Champions in den einzelnen Ländern ausfindig zu machen und kennenzulernen – auch mit Reisen nach Finnland, Schweden oder Norwegen. Das entstandene Angebot richtet sich sowohl an Forstbetriebe als auch an Bildungs- und Entwicklungsorganisationen. Darüber hinaus wurde eine neue Plattform mit Onlinekursen für Forstunternehmer:innen und private Waldbesitzer:innen entwickelt.

Forstausbildung von morgen

Rosewood hat gezeigt, dass es Aufholbedarf bei der forstlichen Aus- und Weiterbildung gibt. Das neue Erasmus+ Projekt „FOREE – Boosting Digital Competencies and Skills in Forest Education“ führt die Ausbildung in der Waldbewirtschaftung in die digitale Zukunft.

Die forstwirtschaftliche Ausbildung muss digitaler werden – auch das war eine Erkenntnis des europäischen Vernetzungsprojekts ROSEWOOD4.0. „Die forstlichen Ausbildungszentren in Europa arbeiten noch sehr traditionell und betreiben mit Ausnahme der nordischen Länder Wissenstransfer fast ausschließlich in Präsenz“, erklärt Roland Oberwimmer. Digitales Lehren und Lernen stellt einen Paradigmenwechsel im forstlichen Ausbildungsbereich dar. „Die Auszubildenden kommen mit Vorwissen zu den Veranstaltungen und können idealerweise digitale Trainingsvideos und Animationen später noch einmal verwenden, um sich in Präsenz angeeignetes Wissen wieder in Erinnerung zu rufen.“ Ein digitales Weiterbildungsangebot erleichtert es hoffernen Waldbesitzer:innen weiters, sich forstliches Wissen anzueignen, und in die aktive Waldbewirtschaftung (wieder)einzusteigen. Auch dem fehlenden Nachwuchs im Lehrpersonal soll durch moderne Ausbildung entgegengewirkt werden. Das Projekt wird von drei forstlichen Ausbildungszentren aus Österreich, Deutschland und Estland, der auf eLearning spezialisierten Universität Padua (Italien), sowie dem Holzcluster Steiermark als Koordinator im Zeitraum bis Mitte 2025 umgesetzt.

Weitere Informationen:

Mag. Visnja Košćak

T: +43 316 587850 220

E: koscak@holzcluster-steiermark.at

Virtuell erlebbare & aktive Waldbewirtschaftung

Wissenschaftliche Daten werden in Zukunft die Basis für Entscheidungen der Waldbewirtschaftung sein. In den nächsten drei Jahren werden digitale Werkzeuge erarbeitet, um waldbauliche Maßnahmen und deren langfristigen Auswirkungen im Zeichen des Klimawandels für steirische Waldbesitzer:innen begreifbar zu machen.

Der Holzcluster Steiermark beteiligt sich im aktuellen Waldfondsprojekt „ForForestInnovation-WF“. Dadurch werden Daten aus vorangegangenen Projekten wie der dynamischen Waldtypisierung FORSITE, die sich mit Wasservorrat, Nährstoffen oder Temperaturen an den Standorten beschäftigte, mit vorhandenen Bestandsdaten der österreichischen Waldinventur verknüpft. „Am Ende entsteht so ein gesamtheitlicher Blick auf den Waldbestand auf Einzelstandorten“, weiß Projektleiter Roland Oberwimmer. Durch die Kombination von umfassenden Standortdaten mit Klimaentwicklungsszenarien wird es möglich, Aussagen darüber zu treffen, wie sich der Waldbestand kleinräumig in den kommenden Jahren entwickeln wird. „Wir wissen dann aber auch, mit welchen Holzmengen und -sortimenten beispielsweise ein Sägewerk in einer Region rechnen kann.“ Zudem bekommen forstliche Fachberater:innen oder Ziviltechniker:innen ein aussagekräftiges Werkzeug für eine klimafitte Planung und Beratung des Kleinwaldes in die Hand.

App erhebt und bewertet Holzernte

Im Rahmen von „HolzmobRegio“ entwickelte der Holzcluster Steiermark gemeinsam mit dem Waldverband Steiermark und dem Softwareentwickler „Love-IT“ eine App, das Waldbesitzer:innen die moderne Erntetechnik schmackhaft macht.

Analoge Notizen oder ausgedruckte Tabellen, die bei der Begehung ausgefüllt wurden, sind Vergangenheit in der Holzernte. Ein neues Qualitätssicherungstool in Form einer digitalen App kann nach Ernte anhand von Stichproben die Pfleglichkeit von Holz erheben und bewerten. „Das dient einerseits dazu, die guten Unternehmen herauszufinden, und andererseits das Vertrauen der Waldbesitzer:innen in die moderne Erntetechnik zu stärken“, erklärt Peter Wolf, der die Entwicklung für den Holzcluster Steiermark begleitet hat. Es handelt sich um eine digitale Lösung am Puls der Zeit, wie Peter Wolf erklärt: „Es kommen unter anderem auch GPS und Fotos als zusätzliche Funktionen zum Einsatz. Das alles führt dazu, dass die Bewertung nachvollziehbar wird und alle Beteiligten dem Tool vertrauen.“

Weitere Informationen:

DI Peter Wolf

T: +43 316 587850 217

E: wolf@holzcluster-steiermark.at

Spitzen!Leistung Holz 2022+

This article is from: