VORWORT
Nachdem die Senfl-Studien 1 und 2 in den Jahren 2012 und 2013 den internationalen Forschungsdialog zu Ludwig Senfl und seinem Umfeld in Buchform eröffneten, freuen sich die Bandherausgeber und die Herausgeberin der Reihe Wiener Forum für ältere Musikgeschichte, die Serie mit dem vorliegenden dritten Band fortsetzen zu können. Die Senfl-Studien wurden als begleitendes kritisches Organ zu der laufenden Grundlagenforschung zum Œuvre Senfls konzipiert, welche seit 2008 am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien durchgeführt wird: Stefan Gasch und Sonja Tröster erarbeiteten in einem sechsjährigen Forschungsprojekt unter der Leitung und Mitarbeit von Birgit Lodes einen umfassenden Catalogue Raisonné zu den Werken und Quellen Senfls, der in Kürze in zwei umfangreichen Bänden im Verlag Brepols erscheinen wird. Die dort eingeführten Werkverzeichnis-Nummern (SC-Nummern) kommen in den Senfl-Studien 3 zum ersten Mal zur Anwendung. Im Jahr 2015 begann die Arbeit an der ebenfalls vom österreichischen FWF geförderten und von Stefan Gasch geleiteten New Senfl Edition. Das Editionsteam (Gasch, Tröster und Scott Edwards) hat in einer ersten Tranche bereits die vier- und fünfstimmigen Motetten erarbeitet. Aus dieser Edition – die im Rahmen der Denkmäler der Tonkunst in Österreich erscheinen wird – stammen die Notenbeispiele in einigen der hier versammelten Beiträge. In einer zweiten Tranche werden die sechs- und achtstimmige Motetten, die Magnificat-Vertonungen und die Messordinarien Senfls vom selben Team ab Dezember 2018 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ediert. Die Aufsätze in den Senfl-Studien 3 gehen teils auf Workshops und Tagungen zurück, die von den HerausgeberInnen initiiert wurden; einige der Beiträge stammen darüber hinaus von KollegInnen am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien, die wir für unser Anliegen begeistern konnten. Nicht wenige von diesen konnten wir bereits in einem Frühstadium in unserem regelmäßigen Laboratorium, der von interessierten ForscherInnen aus verschiedenen Wiener Forschungsstätten besuchten „Common hour. Early Music Forum“, diskutieren. Inhaltlich lassen sich die Beiträge nach drei Schwerpunkten
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