›› FrIZZ MEINUNG
Redaktion: Petra Hartmann, Markus Becker, Klaus J. Frahm
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Post hin und zurück Sagen Sie uns Ihre Meinung, schreiben Sie eine mail an redaktion@frizz-mittelhessen.de oder einen Brief an FRIZZ Das Magazin, Pf 110570, 35350 Gießen. Unter allen veröffentlichten Einsendungen verlosen wir auch dieses Jahr wieder einen wertvollen Füllfederhalter. Weiberheld Sehr geehrte Frau Hartmann, sehr geehrter Herr Frahm, was der Begriff „womanizer“ in Zusammenhang mit Herrn Steinmeier soll, erschließt sich mir überhaupt nicht. Laut meinem PONS (allerdings) von 1983, ist ein „womanizer“ ein „Schürzenjäger“. Dieser Ausdruck mag ja veraltet sein, aber die Bedeutung dürfte heute noch dieselbe sein wie damals. Mit freundlichen Grüßen Anna Stamer Sehr geehrte Frau Stamer, vielen Dank für Ihren Einwand. Ihr 33 Jahre alter PONS hat immer noch Recht. Auch neuere Wörterbücher übersetzen den „womanizer“ unter anderem als Frauenheld, Frauenjäger, Weiberheld oder mit dem eher im Österreichischen gebräuchlichen Begriff „Steiger“. Noch extremer wäre die Formulierung „serial womanizer“, was ungefähr mit notorischer Schürzenjäger zu vergleichen wäre. Wir vermuten hier einfach mal, dass unser Autor,
obwohl seit Jahrzehnten glaubwürdig geübt in politisch korrekten Formulierungen und in gendergerechter Sprache, seinen eigenen unterbewussten Männlichkeitsbildern nachgeeifert ist, und einem verantwortungsvollen und sicher auch in der Beziehung zum anderen Geschlecht sich immer diplomatisch korrekt verhaltenden zukünftigen Präsidenten eine kleine Portion Machismo verleihen wollte. Das ist natürlich falsch, zumal ja in dem betreffenden Text steht, dass „der Frank einfach nur noch ruhiger“ wurde. Und diese Ruhe bezog sich noch nicht einmal auf das andere Geschlecht, sondern trat einfach nach Alkoholgenuss auf. Mit freundlichen Grüßen, FRIZZ Mittelhessen
Betrugssoftware Hallo, ich sehe das genauso wie Ihr (Ausgabe 12/2016 „Frizz Meinung“). Vor allem sollte man berücksichtigen, dass die Wer-
Alles hängt te im Winter so katastrophal sind, weil ja genau da die Betrugssoftware der tollen TDIs & Co. auf Hochtouren läuft und die Stickoxide in hohen Mengen ausgestoßen werden. Und diese Karren haben alle - oh Wunder - eine grüne Plakette. So ein Schwachsinn! Schönen Gruß aus der HLB, Stefan Hallo Stefan, Dankeschön für die Zustimmung. Selbst die Stadtverwaltung sieht das Ganze mittlerweile als sinnlos an. HLB steht ja wahrscheinlich für die HessischeLandesBahn, und das ist in punkto Emission sicher die bessere Transportlösung. Wenn da nicht noch die privaten Haushalte wären, die wohl immer noch die größten Dreckschleudern sind. Aber denen kann man ja kein Innenstadtverbot erteilen, die SIND die Innenstadt. Schönen Gruß, FRIZZ Mittelhessen
Hallo FRIZZ, Ihr seid doch eine regionales Magazin. Deshalb wundert es mich etwas, wieso a la SPIEGEL & Co hier Kommentare zu Trump und Steinmeier veröffentlicht werden. Nichts dagegen, aber das sind doch keine regionalen Themen. Viele Grüße, Heiko Schlump Hallo Heiko, jein. Wie man dem Text entnehmen kann, war Frank-Walter Steinmeier lange Jahre in Gießen, hat hier seine Frau kennengelernt und es existieren etliche lokale Zeitzeugen, die etwas zum zukünftigen Präsidenten aus „Gießener Sicht“ sagen können. Bei Trump ist die Frage, wie sich dieser viele Menschen irritierende Wahlsieg eventuell auf die lokale Wirtschaft auswirken könnte. Alles hängt mit allem zusammen, aber wir reden nur mit Menschen aus der Region darüber. Passt doch eigentlich, oder? Viele Grüße, FRIZZ Mittelhessen
FRIZZ Straßenbefragung zum Thema: Hacker im Netz Neulich wurden Telekom-Router gehackt und ca. 1.000.000 Kunden waren über 24 Stunden offline. Waren Sie ggf. selbst betroffen? Wenn ja, wie war das für Sie? Glauben Sie, dass solche Hackerangriffe zukünftig noch bedrohlicher werden könnten? Oder glauben Sie, dass Sicherheit dahingehend nachgebessert wird und solche Hackerangriffe nicht sonderlich relevant werden in der Zukunft?
FABIen, W., 22J.
ArslAn I., 42 J.
Solche Vorkommnisse müssen als Warnschuss verstanden werden. Ich war nicht betroffen. Je nachdem wie man von Technik abhängig ist, ist solch ein Vorfall natürlich schlimm. Ich denke aber, dass die Sicherheitstechnik besser werden muss und man daran arbeitet. Jeder sollte sich zukünftig auch überlegen, was er von seinen Daten preisgibt.
Solange Hacker existieren, werden solche Angriffe zukünftig noch mehr werden. Hacker haben 24 Stunden nichts anderes zu tun, als zu hacken, sind also Profis. Bei Microsoft gab es den Vorfall, dass man Hacker in den eigenen Reihen ausmachte, damit wieder neue Sicherheitssoftware gekauft werden muss. Die Chefs werden es wohl wissen, wie es geht und wie man es verhindern könnte.
rAIner e.,55 J.
MIrIAM B., 31 J.
Wenn Hacker mittlerweile ins Pentagon reinkommen, kommen sie zukünftig überall rein. Natürlich ist der Hackerangriff auf den Router der Telekom zwar schlimm, aber nicht verwunderlich. Die Leute, die so etwas machen, haben viel Übung darin. Man muss sich privat in Zukunft besser schützen durch Sicherheitssoftware, das ist zwar auch keine Garantie, zumal Jedermanns Daten überall gespeichert sind, aber hilfreich.
Das Problem fängt damit schon an, dass man durch das Preisgeben von eigenen Daten abhängig in Gefahr geraten kann, dass diese zweckentfremdet werden. So wird das Sicherheitsrisiko zukünftig größer, solange Daten in Gefahr sind.
STaTeMeNT deS MONaTS Dr. Martin Reulecke ist Verwaltungsdirektor am Stadttheaters Gießen. Geboren in Essen studierte Reulecke zunächst Jura in Göttingen und später Jura und Theaterwissenschaften in Bayreuth. Es war die Nähe zum „Hügel“, wie die Spielstätte der Wagneropern von Wagnerianern genannt wird, die den Juristen nach Bayreuth lockte. Dass er mit seinem Studium eine Tätigkeit im Kulturbereich anstrebte war dem heute 39jährigen früh klar. Realisieren konnte er dies zunächst in der Hamburger Kulturbehörde, bevor er für zwei Jahre am Brüsseler Palais des Beaux-Ars tätig war. Zurück aus Belgien nahm Reulecke die Stelle des Justitiars bei der Ruhrtriennale an. Das Besondere sei die immer neue Herausforderung gewesen, Spielstätten zu finden, die nicht unbedingt an Theater denken lassen, so Reulecke. Im vergangenen Jahr schien es für den Musikaffinen Juristen an der Zeit, etwas neues zu versuchen und so bewarb er sich nach Gießen. Die Verwaltung eines festen Hauses unterliege anderen Regeln, als die Festivalorganisation, so Reulecke. In Gießen sei er zu seiner Freude auf ein sehr engagiertes Team gestoßen. Vom ersten Tag an habe es ihm Freude gemacht in diesem Haus zu arbeiten. Privat besucht der neue Verwaltungsdirektor gerne Liederabende und Opern. Seine Liebe gehört der Romantik und zuhause spielt Reulecke gerne Klavier.
Neulich wurden Telekom-Router gehackt und ca. 1.000.000 Kunden waren über 24 Stunden offline. FRiZZ fragte daher: FRIZZ: Waren Sie selbst betroffen?
Dr. Martin Reulecke: Ich war von dem Hacker-Angriff auf die Telekom-Router nicht betroffen. FRIZZ: Glauben Sie, dass solche Hackerangriffe zukünftig noch bedrohlicher werden könnten? Oder glauben Sie, dass Sicherheit dahingehend nachgebessert wird und solche Hackerangriffe nicht sonderlich relevant werden in der Zukunft?
Dr. Martin Reulecke: Hackerangriffe stellen ganz allgemein eine große Bedrohung dar – mit Risiken, deren Ausmaß ich nicht überblicke, die ich mir aber als potentiell sehr gravierend vorstelle. Dafür muss man kein Anhänger von Verschwörungstheorien sein. Und: Sicherheit ist immer relativ.
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Januar 2017
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