Die Seele jenseits der Grenzen von Horacio Marcelo Valera Nürnberg, 05.06.2022 „Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit. Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam.“ (Apostelgeschichte 4:31-32) Anstelle des Ausdrucks die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele konnte Lukas was anderes schreiben sowie, dass sie nah beieinander waren und die gleichen Ideen hatten, oder dass sie ein starkes Zugehörigkeitsgefühl teilten, oder dass sie einen sehr starken und funktionellen eingetragenen Verein bildeten, Ironie beiseite… Aber er beschrieb, was er vor Augen hatte. Sie waren ein Herz, vom Heiligen Geist so angetrieben und motiviert. Aber auch die Seele von jedem war dabei in so einer Art, dass sie als eine eigene Seele aussah. Es konnte nur möglich sein, weil jeder im Einzelnen eine freie und lebendige Seele hatte. Das Problem mit vielen Christen ist, dass sie lesen, sie sehnen sich nach dem was sie gelesen haben, sie interpretieren aber das total falsch und versuchen durch religiöse Wege dieselbe Erfahrung zu haben und schließlich leben sie in einer atemberaubenden Frustration. Woher kommen die Konflikte und die Verleugnung der Seele, in denen viele Gläubige gefangen sind? Ist es nicht ein echter Widerspruch, wenn wir die Dogmen, die ihr Leben unter solchem Druck halten, mit den Wahrheiten vergleichen, die die Heilige Schrift über die Seele verkündet? Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Sie leben von einem religiösen Bewusstsein durchdrungen. Sie sprechen von der Gnade, ohne sie zu kennen, sie verkünden die Freiheit, ohne sie in vollem Umfang zu leben, sie behaupten oft, wiedergeboren zu sein, ohne das neue Leben, das Christus denen, die ihm nachfolgen, zu schenken behauptet, auch wirklich zu leben. Heute fragen sich viele in der Gemeinde, was die Zukunft der Gemeinschaft der Heiligen ist. Werfen wir also einen Blick auf die wirklichen Wurzeln der Gemeinschaft der Christen am Anfang. Denn die Zukunft der Gemeinde ist einfach eine drastische Rückkehr zur Vergangenheit. „Die Menge der Gläubigen war ein Herz und einer Seele“ Der Satz ist keine bloße Metapher, sondern eine Beschreibung einer Realität, die sich im Alltag der ersten Jünger widerspiegelt. 1