Chemieplus 1-2/2015

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie | www.chemieplus.ch

1/2 2015

4 Thema: Outsourcing – Chance und Risiko 14 Analytik: Moderne HPTLC kann mehr 42 Instandhaltung: Einfach näher dran

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

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editorial

Euro-Schock ohne Ende?

V

om Stammtisch über die Werkbank bis hin zum Kabinettstisch dominiert derzeit ein Gesprächsthema: die sprunghafte Aufwertung des Schweizer Frankens und ihre Folgen. Drei Wochen nachdem die Schweizerische Nationalbank im Kampf um die Aufrechterhaltung des Euro-Mindestkurses von 1.20 Franken vor einem scheinbar übermächtigen «Gegner» – die ihre Abwertungspolitik forcierende Europäische Zentralbank – die Segel strich, stehen die Zeichen für die Schweizer Wirtschaft auf «Sturm». Unter der Annahme, dass der Franken nahe der Parität zum Euro(1 EUR = 1 CHF) verharrt, erwartet die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) eine waschechte Rezession im kommenden Sommerhalbjahr. Im Gesamtjahr 2015 würde die Wirtschaft demzufolge um 0,5 Prozent schrumpfen, gefolgt von einem Nullwachstum im Jahr 2016. Drastischer könnte der Klimawechsel nicht ausfallen, lief der Schweizer Konjunkturmotor mit Zuwachsraten um die 2 Prozent doch gerade noch auf vollen Touren. Unter der Franken-Hausse leidet neben dem Tourismussektor und weiteren im internationalen Wettbewerb stehenden Dienstleistern in aller erster Linie die Exportwirtschaft.

Das Leiden ist freilich nicht symmetrisch verteilt. Grosse Player wie z. B. Novartis oder Roche können ihr weitverzweigtes Standortnetz nutzen, um Produktionen – auch temporär – in Länder mit schwachen Währungen zu verschieben. Umfragen zufolge haben viele Unternehmen nach dem ersten «Euro-Schock» vor zwei Jahren ihr Standortnetz im Ausland signifikant ausgebaut. Andere Hersteller, deren Personal- und Infrastrukturkosten schwerpunktmässig in Schweizer Franken anfallen und die ihre Produkte mehrheitlich in der Euro-Zone verkaufen, trifft der wäh-

ralf.mayer@azmedien.ch

rungskursbedingte Kostenhammer aber mit voller Wucht. (Ebenfalls währungsbedingte) Einsparungen auf der Rohstoffseite bringen meistens nur relativ wenig Entlastung. Die bisher bekannt gewordenen Schadensbegrenzungsmassnahmen betreffen denn auch (leider) fast ausschliesslich das Personal: Lohnsenkungen, Auszahlung von Euro-Löhnen an Grenzgänger und Arbeitszeitverlängerungen gehören zum bekannten Arsenal der schnellen Kostenreduktion. Im Laufe des Jahres könnte vielerorts ein Stellenabbau hinzukommen.

So stereotyp es klingen mag – aber natürlich bietet die neue Situation auch Chancen. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten stellen viele Unternehmen ihre etablierten Supply-Chains auf den Prüfstand. Das eröffnet Zulieferern und Dienstleistern die Möglichkeit, mit dem richtigen Angebot zur rechten Zeit neue Kunden zu gewinnen. Nicht zuletzt dürfte auch das Outsourcing von Leistungen an spezialisierte Partner (siehe Artikel Seite 6) neue Impulse erhalten.

Schadensbegrenzung trifft vor allem die Beschäftigten

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inhalt

4 THEMA DES MONATS Outsourcing birgt Chancen und Risiken Hohe Komplexität moderner Verfahren in Chemie- und Pharmaindustrie, im Lebensmittel- und Biotechbereich, höherer Druck zu effizienterer Produktion und höchstens im Quartalstakt planbare Liefermengen führen praktisch jeden Hersteller zum Überdenken seiner Portfoliostrategie: Was will ich noch selbst produzieren, welche Prozessschritte in Eigenregie übernehmen? Wo bietet sich ein externer Partner an? Damit steht die Option Outsourcing mehr denn je auf der Tagesordnung. Indes bergen global ausgerichtete Outsourcing-Strategien auch Risiken. Erfahren müssen dies derzeit europäische Generikaunternehmen, die klinische Studien bei einer indischen «Contract Research Organisation» (CRO) in Auftrag gaben.

ZUR TITELSEITE

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Die dafür nötigen Informationen werden in Stabilitätsprüfungen ermittelt. Die UFAG Laboratorien AG ist einer der führenden unabhängigen Anbieter von Stabilitätsprüfungen für pharmazeutische Produkte in der Schweiz.

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1 Editorial 64 Impressum T H E M A D E S M O N A TS 4 Manipulierte Generika-Studien in Indien fordern Europas Behörden 6 Outsourcing: Druck im Kessel braucht Entlastung M Ä R K TE & A K TE U R E 9 Spezialisten weiterhin gesucht 10 Nachrichten 13 Glosse A N A LY TI K 14 «Ein Drittel aller Analysen könnte mit HPTLC günstiger gelöst werden» 18 visionCATS – Die neue Generation der HPTLC-Software 20 Real-time PCR: DNA identifizieren und quantifizieren

20 ANALYTIK

42 MAINTENANCE

Erfolgsmodell Real-Time-PCR

Sensoren lassen tief blicken

Die Real-Time-PCR ist Goldstandard für die akkurate Quantifizierung und Charakterisierung von Nukleinsäuren.

Einsatz findet die Methode in der Forschung und in Routineapplikationen wie beispielsweise der Detektion und Identifikation von Pathogenen in der medizinischen Diagnostik oder Lebensmittelanalytik. Seit Beginn der 90er-Jahre wird die Methode erfolgreich angewandt und Lösungen werden für die Datenanalyse stets weiterentwickelt. «Chemie plus» bietet einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen.

Zu den wesentlichen Aufgaben der Instandhaltung einer Chemie-, Pharma- oder Biotech-Produktion gehört die Zustandsüberwachung von Komponenten wie Pumpen, Kompressoren – alles, was Lager und Welle hat. Innovative analytische Methoden zur Öluntersuchung erlauben einen tiefen Einblick in tribologische Effekte am Ort des Geschehens, und mit speziellen Sensoren «sieht» man sogar direkt in die betreffende Komponente hinein, ohne eine Schmierstoffprobe nehmen zu müssen.

PHARMA 24 Massgeschneiderte Stabilitätstests für Pharmakunden B I O TE C H N O L O G I E 27 Olten Meeting: Diagnosewerkzeuge im Aufwind 30 Neuartige und ungewöhnliche Stoffwechselwege PUMPEN & ARMATUREN 34 Vakuumtechnik auf dem neuesten Stand 36 Service, Tipps und Tricks von «Mr. Vakuum» 38 So finden Sie den richtigen PTFE-Schlauch 40 Creating Fluid Solutions I N S TA N D H A L TU N G 42 Einfach näher dran

P R O D U K TE 45 Kompaktinfos zu Innovationen FLB 47 Berichte aus dem Fachverband Laborberufe F I L TR A T / S TE L L E N 54 Veranstaltungskalender 55 Stelleninserat, Filtrat Nachrichten BEZUGSQUELLEN 57 Wer liefert was?

SCHLUSSPUNKT U3 Cartoon, Firmenregister

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thema des monats

O U TS O U R C I N G B I R G T A U C H R I S I K E N

Manipulierte Generika-Studien in Indien fordern Europas Behörden Die Auslagerung bestimmter Aktivitäten an Auftragsproduzenten und externe Dienstleister (Outsourcing) gilt in den Prozessindustrien seit langem als bevorzugte Option, wenn z.B. Kosten gespart und/oder Kapazitäten für Kernkompetenzen freigemacht werden sollen. Pharmaunternehmen vertrauen häufig auch Forschungsprojekte, insbesondere klinische Studien, spezialisierten Partnern – sogenannten «Contract Research Organisations» (CRO) – an.

«Dick im Geschäft» sind auch CROs aus Indien und Fernost. Ein indischer Vertreter der Zunft hat nun einen mittleren Skandal auf europäischen Arzneimittelmärkten ausgelöst.

C H R I S TI A N E H R E N S B E R G E R

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ei einem Nachahmerpräparat ist der Wirkstoff bekannt; Details entsprechen aber nicht dem Original-Medikament des Erfinders, so etwa die genaue Formulierung. Für die Zulassung des Generikums verlangen die Behörden daher Bioäquivalenzstudien, um sicherzustellen: Der Wirkstoff steht dem Körper in ausreichendem Masse zur Verfügung. Kann man die dafür notwendigen Studien extern durchführen lassen? Die Antwort ist: Ja, dafür stehen weltweit CROs (contract research organisation) zur Verfügung, aber es gibt aktuell ein warnendes Beispiel, wie das schiefgehen kann.

Eine ganze Reihe von Generikaherstellern hat solche Bioäquivalenzstudien beim indischen Unternehmen GVK Biosciences, Hyderabad, in Auftrag gegeben, darunter auch weithin bekannte Unternehmen. Nun hat aber eine Inspektion zur Guten klinischen Praxis (GCP) durch ein französisches Team vor Ort in Indien ergeben: Die Studien von GVK Biosciences weisen schwerwiegende Mängel auf und sind daher als nicht mehr valide anzusehen. Dies hat zu einer Kaskade von Untersuchungen und Gegenmassnahmen beim deutschen BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittelsicherheit und Medizinprodukte), Bonn, und beim Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic, Bern, geführt.

Das BfArM hat im Rahmen eines Anhörungsverfahrens 176 Zulassungen von insgesamt 28 pharmazeutischen Unternehmen überprüft. Bei insgesamt 80 Arzneimittelzulassungen von 16 pharmazeutischen Unternehmen besteht nun ein Verdacht auf Manipulation von Studienergebnissen. Die weitere Abgabe der betreffenden Produkte an den Grosshandel hat das BfArM gestoppt.

Wie verhält sich ein Medikament im Körper: Klinische Tests müssen auch für die Zulassung von Nachahmerprodukten durchgeführt werden.

(Themenbild: iStockphoto)

Im Gefolge hat die EMA Ende Januar sogar die Streichung von insgesamt rund 700 Zulassungen in verschiedenen europäischen Ländern empfohlen. Dazu wurden 1000 Präparate als «GVK-Kandidaten» identifiziert und bewertet.

Überprüfung von Generika-Zulassungen unter Hochdruck Swissmedic wurde im September 2014 im Rahmen eines Treffens bei der EMA (European Medicines Agency) über den Sachverhalt informiert und hat danach mit den internen Abklärungen begonnen. Man durchforstete mit hohem Tempo eine grosse Anzahl Zulassungen auf GVK-Bioscience-Studien, wobei die vom BfArM und der französischen Behörde ANSM (Agence nationale de sécurité du médicament et des produits de santé) veröffentlichten Wirkstofflisten die Basis darstellten. Nach Einschätzung der

Organisation scheint die Schweiz «Glück gehabt zu haben», denn man fand bisher nur zwei Generika eines Herstellers, die mit den fragwürdigen Studien der indischen Firma zugelassen wurden. Zudem sind diese nicht auf dem Schweizer Markt erhältlich. Es handelt sich lediglich um Exportzulassungen.

Beide Medikamente enthalten den richtigen Wirkstoff in der richtigen Dosis. Swissmedic liegen denn auch keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren für Patientinnen und Patienten vor. So wurde bisher kein Produkt oder seine Zulassung sistiert, und auch für die besagten Produkte mit Exportzulassungen hat Swissmedic zunächst ein Überprüfungsverfahren nach Artikel 16 Absatz 2 und Artikel 58 des Bundesgesetzes vom 15. Dezember 2000 über Arzneimittel und Medizinprodukte (HMG; SR 812.21) eröffnet. Demgemäss wurden die betroffenen

thema des monats

Firmen aufgefordert, zur Aktenlage Stellung zu nehmen. Dieses Verfahren kann nötigenfalls zur Sistierung oder zum Entzug der Zulassung durch Swissmedic führen.

Für alle betroffenen Präparate gilt jedoch zurzeit: Es gibt bisher keine Belege dafür, dass die Medikamente gefährlich sind oder nicht ausreichend wirksam sind. Ausserdem relativieren sich die hohen Zahlen der EMA recht schnell, wenn man gemäss Abschätzungen von Swissmedic bedenkt: Die Schweizer zählen anders als die EMA. Für deren 700-Präparate-Liste wird jede Zulassung in jedem Land extra gezählt, dazu auch jede Stärke eines Wirkstoffs, und so kann es geschehen, dass sich zwei oder mehr Zulassungsinhaber in einem Land auf die gleiche Bioäquivalenzstudie berufen und somit quasi dieselben Präparate unter verschiedenen Namen mehrfach auf einem nationalen Markt vertreten sind. So entsprechen übrigens auch den 52 zur Sistierung empfohlenen Präparaten in Deutschland nur 13 betroffene Wirkstoffe. Diese würde die Swissmedic als je eine Zulassung (mit mehreren Stärken) zählen.

Nach Einschätzung von Swissmedic ist es aber für eine Entwarnung zu früh. Man bezieht inzwischen zusätzlich die Informationen der neuen EMA-Liste in die eigene Recherche ein. Wann diese abgeschlossen ist, lässt sich noch nicht genau sagen – Mitte Februar, so hofft man. Es könnte durchaus sein, dass sich in dieser Zeit doch ein Medikament auf dem Schweizer Markt findet, das mit klinischen Studien der Firma GVK zugelassen wurde.

Das Schweizerische Heilmittelinstitut trifft auch zur zukünftigen Vorbeugung gegenüber Studienmanipulation keine zusätzlichen Massnahmen. Man setzt darauf, dass das Instrument, das solche Manipulationen verhindern soll, die Gute klinische Praxis ist. Voraussetzung bleibt natürlich, dass sie auch angewendet wird – was bei den vorliegenden Fällen nicht gegeben war.

Trotzdem nimmt Swissmedic all die Vorgänge rund um GVK Bioscience sehr ernst.

Wenn viele CROs weltweit so unseriös arbeiten würden, wie es GVK Bioscience offenbar gehandhabt hat, wäre das eine Katastrophe für die Arzneimittelsicherheit.

Für wirkungsvollere Präventivmassnahmen wäre es möglicherweise hilfreich, wenn Swissmedic schon bei Studienbeginn (z.B. in Indien) wüsste: Die hier gestarteten Untersuchungen dürften wohl in fünf bis sechs Jahren für ein Zulassungsgesuch in der Schweiz eingereicht werden. Über eine

solch umfassende Kenntnis verfügt man in Bern derzeit nicht.

Vieles hängt an einem guten Informationsfluss Im Besonderen verfügt Swissmedic weder über Rohdaten aus Indien noch ist eine Untersuchung vor Ort geplant. In Bern setzt man in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit den europäischen Partnerbehörden. Dazu steht Swissmedic im Dialog mit der EMA. Da es jedoch zwischen diesen beiden Organisationen keine Vereinbarung zum Austausch vertraulicher Informationen gibt, muss man sich auf öffentliche oder freiwillig weitergegebene Informationen stützen.

Dasselbe gilt für das Verhältnis zur französischen Behörde ANSM. Mit dem BfArM konnte im Januar 2014 eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit und zum Informationsaustausch abgeschlossen werden.

Daneben bleibt Swissmedic bestrebt, die Zusammenarbeit mit der EMA und den nationalen Behörden in der EU zu verbessern und wird in diesem Anliegen auch vom Bundesrat unterstützt. Dennoch konnte eine Vereinbarung zum Informationsaustausch zwischen EMA und Swissmedic bislang aus politischen Gründen nicht abgeschlossen werden. Dagegen bestehen bereits mit zirka 15 Behörden auf der ganzen Welt Vereinbarungen zum Informationsaustausch. Zudem ist Swissmedic in ein Meldesystem eingebunden, über das sich Arzneimittelbehörden über schwerwiegende Qualitätsprobleme informieren (PIC/S Alert System).

Was speziell die Schwellen- und Entwicklungsländer betrifft, so erscheint es unmöglich, sämtliche dortigen Studien ständig zu überwachen. Zudem warnt Swissmedic aber auch davor zu glauben, dass es sich um ein Problem der Schwellenländer handelt. Es seien in der Vergangenheit auch schon in Europa manipulierte oder gefälschte klinische Studien gefunden worden.

Fazit für die Praxis: keine zu komplexen Strukturen mit CROs schaffen Allerdings bringt es die Globalisierung der Arzneimittel-Entwicklung mit sich, dass Firmen CROs in aller Welt mit der Durchführung der klinischen Studien im Rahmen der Arzneimittelentwicklung und -zulassung beauftragen – und diese möglicherweise wiederum Sub-CROs engagieren. Die Verantwortung für die Einhaltung der international geltenden fachlichen und ethischen Qualitätsvorgaben von klinischen Studien bleibt beim ursprünglich auftraggebenden Unter-

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nehmen. Sicher, man kann einen Dienstleister qualifizieren, doch verschachtelte Strukturen schaffen tendenziell eine schwerer zu überblickende Studienlage; das liegt in der Natur der Sache. Die externe Vergabe sensibler Studien ist und bleibt jenseits aller Kontrollen Vertrauenssache.

Die aktuell aufgedeckten Fälle von StudienManipulationen stellen indessen insofern keinen Riesenskandal dar, als die von der französischen Heilmittelbehörde ANSM festgestellten Daten-Manipulationen sich auf die Sicherheit der betreffenden Arzneimittel nicht auswirken. Die beiden Schweizerischen Medikamente mit Exportzulassungen enthalten den richtigen Wirkstoff in der richtigen Dosis. Swissmedic hat denn auch keine Hinweise auf Gesundheitsgefahren für Patientinnen und Patienten.

Die Arzneimittel, für die das BfArM ein Ruhen der Zulassung angeordnet hat, haben jedoch ihre Verkehrsfähigkeit fürs erste verloren. Betroffen sind sowohl kleinere Pharma- und Biotech-Unternehmen als auch grosse Namen (z.B. Heumann Pharma, Stadapharm). Fairerweise muss festgehalten werden, dass auch dem BfArM keine Hinweise auf eine Gefährdung der Patientensicherheit vorliegen – daher keine Rückrufaktionen. Und das aufgelistete Produkt Entacapon STADA 200 mg Filmtabletten (Stadapharm, Bad Vilbel) wird zurzeit oh■ nehin nicht in Verkehr gebracht.

Contract Research Organisations Klinische Studien – also Testreihen mit menschlichen Probanden – sind zentraler Bestandteil des Zulassungsverfahrens für neue Medikamente. Sie sind teuer und erfordern neben pharmazeutischem Know-how auch eine genaue Kenntnis der regulatorischen Erfordernisse in den Vermarktungsregionen. Weltweit führen Contract Research Organisations (CRO) klinische Studien im Auftrag der Pharmaindustrie durch. Die in der Organisation Acro (www.acrohealth.org) zusammengeschlossenen CRO führen pro Jahr rund 11000 klinische Studien mit insgesamt fast 2 Millionen Probanden in 115 Ländern durch.

Im Jahr 2014 setzte die Branche gemäss Acro-Schätzung 23,6 Milliarden US-Dollar um.

CRO seien in der Lage, eine klinische Studie um durchschnittlich 30 Prozent schneller durchzuführen, was dem Auftraggeber Einsparungen von 120 bis 150 Millionen Dollar ermögliche. 46 Prozent aller klinischen Studien werden Branchenangaben zufolge in den USA durchgeführt, 30 in Europa und 24 Prozent in Asien, Lateinamerika und dem Mittleren Osten. (rma)

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thema des monats

Dieser Richtungsentscheid steht in komplex organisierten Unternehmen permanent auf der Tagesordnung.

(Themenbild: iStockphoto)

O U TS O U R C I N G – E I N S C H W E R P U N K T D E R L A B O TE C 2 0 1 5 I N L A U S A N N E

Der Druck im Kessel braucht Entlastung Hohe Komplexität moderner Verfahren in Chemie- und Pharmaindustrie, im Lebensmittel- und Biotech-Bereich, höherer Druck zu effizienterer Produktion und höchstens im Quartalstakt planbare Liefermengen führen praktisch jeden zum Überdenken seiner Portfoliostrategie: Was will ich noch selbst produzieren, welche Prozessschritte in Eigenregie übernehmen? Wo bietet sich ein externer Partner an? Damit steht die Option Outsourcing mehr denn je auf der Tagesordnung.

C H R I S TI A N E H R E N S B E R G E R

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in Pharmaunternehmen entwickelt Wirkstoffe, führt Studien dazu durch, stellt Arzneimittel her, lagert, verpackt und vertreibt sie? Das mag in be-

stimmten Fällen zutreffen, ist aber längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Dabei fällt die Auslagerung bestimmter Tätigkeiten oder ganzer Unternehmensbereiche nicht immer leicht – und stellt sich doch oft als sinnvoll heraus.

Ein Paradebeispiel ist in der Logistik zu sehen. So gibt der deutsche Generikahersteller Stada seine Lagerhaltung gerade an das Logistikunternehmen DHL ab. Diese Tochter der Deutschen Post konnte mit ihrem

Service zu Medikamenten-Transport und Lagerung bereits zuvor bei Pfizer und GlaxoSmithKline landen. Bei Stada sieht die Konstruktion folgendermassen aus: Das Pharmaunternehmen behält seine Gebäude und technischen Anlagen, während DHL ihren Betrieb übernimmt. Hier sind im Einzelnen auch andere Modelle denkbar.

Der mögliche Vorteil des Outsourcings liegt unmittelbar auf der Hand: Der externe Logistik-Spezialist kann Lagerhaltung und

Logistik möglicherweise kostengünstiger betreiben, wobei nicht zuletzt die Lohnstrukturen eine wichtige Komponente darstellen.

Er muss selbstverständlich ein gewisses Pharma-Know-how mitbringen, wird aber kaum in die Kernkompetenzen seines Auftraggebers vordringen. Insofern lässt sich die Entscheidung pro Outsourcing hier leichten Herzens treffen. Zuweilen bleibt trotzdem alles beim Alten. Bei Merck, Darmstadt, betreibt man die Logistik nach einigem Hin und Her nun doch als internes Service-Zentrum weiter, statt es auszulagern.

Die outgesourcte Waage Eine spezielle Chance zur Auslagerung logistiknaher Dienstleistungen stellen Wägeprozesse beim Warenein- und -ausgang dar.

So kann etwa ein Dienstleister die Verwiegung von Gütern übernehmen, die auf dem LKW transportiert werden. Vor allem der Einsatz von RFID-Technologie (radio-frequency identification, «Funketiketten») und das automatische Fahrzeugwiegen in nur 15 bis 20 Sekunden garantieren dabei einen reibungsarmen Verkehrsfluss. Dies erweist sich zum Beispiel dort als entscheidend, wo aufgrund hoher Sicherheitsanforderungen nur wenige Einfahrtstore eines Chemieparks für bestimmte Waren freigegeben sind.

Ebenso wichtig wie die Sicherheit ist selbstverständlich die Genauigkeit. Dazu tragen heute Ultraschallsensoren bei, die die Waage vor der Auffahrt durch das Fahrzeug auf null stellen. Gleichzeitig «achten» sie darauf, dass der LKW weder vorne noch hinten die Waagefläche überragt. Mit einer konfektionierten RFID-Karte lösen die Fahrer dann den Wiegeprozess aus. Über eine Referenznummer findet bereits im Moment des Verwiegens der Datenaustausch zum SAP-System des Auftraggebers statt.

Externes Schüttgut-Management vom Profi Einen Schritt weiter geht, wer über Lagerhaltung und Warentransport hinaus über Auslagerungen im Bereich der betriebsinternen Logistik nachdenkt – zum Beispiel über ein externes SchüttgutManagement. Das kann von der reinen Förderung bis zur Entnahme bzw. Abfüllung und vom Explosionsschutz bis zum hygienischen Design reichen.

Hier ist in den vergangenen Jahrzehnten so mancher ursprüngliche Hersteller von Industriesieben, Vakuumförderern oder Bandwaagen zum Allround-Spezialisten herangereift. Solche Unternehmen sind immer noch Mittelständler, nun jedoch als Schnittstelle zu einer Vielzahl von Lösungen rund um das Schüttgut-Management.

Dabei gehen die outsourcebaren Dienstleistungen heute weit über den Produktionsbereich hinaus. Auslagern lassen sich zum Beispiel ohne Weiteres auch die Verwaltung und der termingerechte Versand von Mustern an Kunden. Erfahrungsgemäss ist dies in jüngster Zeit eine so komplexe Angelegenheit geworden, dass manches Unternehmen es schlicht nicht mehr schafft und ihm damit Aufträge verloren gehen.

Auch umfangreiche analytische Prüfungen kann zwar ein internes Labor vornehmen, aber Schwankungen in der Auslastung können es schnell kostspielig werden lassen. Man denke hier nur an Verfahren wie die Laserbeugung (trocken oder nass dispergiert), an die Karl-Fischer-Titration zur Feuchtemessung inklusive computergestützter Auswertungen für sehr geringe Restfeuchten, an Stampfdichte- und Schüttgewichtmessungen! Dies und vieles mehr lässt sich an ein klassisches analytisches Labor oder auch

an einen Schüttgut-Spezialisten outsourcen.

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Diagnostik-Forschung für die personalisierte Medizin Ausgesprochene Analytik-Spezialisten sind womöglich der ideale Partner, wenn es um Neuentwicklungen in der personalisierten Medizin geht. Hier braucht ein Arzneimittelhersteller oft im Tandem mit einem neuen Wirkstoff einen diagnostischen Test.

Dieser liefert auf der Grundlage bestimm-

thema des monats

ter individueller Parameter des Patienten (z. B. seine Ausstattung mit bestimmten Genen) die entscheidende Information: Wird das Medikament bei ihm wirken oder nicht? Danach wird der Arzt seine Therapie ausrichten.

Zwar besteht bei den Arzneimittelherstellern stets eine gewisse Sorge, Know-how an den externen Analytik-Spezialisten ab-

zugeben. Doch je komplexer die Aufgabenstellung, desto eher findet sich der richtige Partner für Big Pharma ausserhalb des eigenen Unternehmens. Auch wenn dies juristisch anspruchsvoll werden kann, eines stimmt in jedem Fall: Eine frühzeitige Vernetzung von pharmazeutischer und analytisch-diagnostischer Entwicklung sind für den späteren Erfolg entscheidend.

Outsourcing ganzer Studien kann Risiken bergen

Bruker ALPHA: Der Massstab in FTIRSpektroskopie – mit 10 Jahren Garantie Wichtige analytische Arbeit im Labor muss heute besonders schnell und einfach, aber trotzdem auf hohem Niveau durchgeführt werden.

Das ALPHA setzt neue Massstäbe in Kompaktheit und Stabilität (Abb. 1), ohne dabei auf die gewohnt hohe Präzision zu verzichten. Mit dem Grundriss eines A4-Blattes hat es in jedem Labor Platz. Jedes ALPHA wird mit 10 Jahren Garantie auf die Herzstücke des Geräts ausgeliefert (Interferometer, Laser und Messeinheit).

Zudem ist das ALPHA intuitiv bedienbar (Abb. 2) und bietet verantwortungsbewussten Laboranten so die optimale Möglichkeit, Produkte mit geringem Aufwand auf ihre Qualität hin zu prüfen.

IR-Spektroskopie – einfach und günstig Diese optische Analysetechnik funktioniert wie ein Fingerabdruck. Durch Licht werden Molekülschwingungen angeregt, die als Absorptionslinien im Infrarotspektrum sichtbar werden. Diese sind für jedes Molekül charakteristisch. So kann eine Substanz eindeutig identifiziert und als Komponente in einer Mischung quantifiziert werden: egal, ob Flüssigkeit, Pulver, Feststoff oder Gas.

Abb. 1: ALPHA – kompaktes FTIR-Spektrometer

Abb. 2: Intuitive Bedienung

Dr. Heinrich Orsini-Rosenberg, heinrich.orsini@bruker.com Bruker Optics GmbH, Industriestrasse 26, 8117 Fällanden Tel. +41 44 825 98 11, Fax: +41 44 825 96 38, www.brukeroptics.com

Je enger die partnerschaftliche Zusammenarbeit, desto grösser muss das Vertrauen sein, und man muss zugeben: Es kann dabei am Ende zu Enttäuschungen kommen.

So haben verschiedene Generikahersteller dem indischen Unternehmen GVK Biosciences grosses Vertrauen entgegengebracht, als sie es mit der Durchführung von zulassungsrelevanten Patientenstudien zur Bioäquivalenz beauftragten.

Was nun passiert, stimmt nachdenklich. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Bonn, hat die weitere Abgabe der betreffenden Produkte an den Grosshandel gestoppt – Verdacht auf Manipulation von Studienergebnissen (siehe voranstehenden Artikel).

Fazit: Eine fundierte Entscheidung über die Auslagerung von der Standard-Dienstleistung bis zu ganzen Produktionsteilen oder hochsensiblen Projekten an einen Partner braucht zweierlei: Einblick in dessen fachliche Expertise und persönliches Vertrauen. Wie lässt sich beides gewinnen?

Am besten mit einem Rundgang über eine aktuelle Fachmesse. Outsourcing-Spezialisten mit ihrem technischen Equipment sowie oft mit einem Mitglied der Geschäftsführung und mit einem Team von Mitarbeitern und vieles mehr präsentiert die Labotec 2015 in Lausanne am 6./7. Mai dieses Jahres.

märkte und akteure

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Spezialisten weiterhin gesucht Gero Knüfer, Senior Department Manager bei Hays (Schweiz), analysiert regelmässig für «Chemie plus» die Entwicklung auf dem Markt für Spezialisten im Bereich Life Sciences.

W

ie lautet Ihr grundsätzliches Fazit für das letzte Quartal?

Gero Knüfer: Wir sind mit dem Quartal grundsätzlich sehr zufrieden. Spezialisten werden weiterhin in allen Bereichen gesucht.

in der Regel einer Wellenbewegung folgt. Es wurden viele Stellen neu besetzt und neue Mitarbeiter eingestellt, worauf im Normalfall eine Konsolidierungsphase folgt. Sobald diese überstanden ist, das heisst beispielsweise neue Einstellungspläne und -strategien festgelegt oder auch nur die eingestellten Mitarbeiter eingearbeitet wurden, wird die Nachfrage wieder steigen.

Einmal mehr die Frage: Ist in den aktuellen Zahlen bereits eine Auswirkung der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative feststellbar? In welchen Bereichen wird sich diese besonders auswirken?

Aktuell können wir noch keine direkten Zusammenhänge zwischen der Masseneinwanderungsinitiative und der Einstellungspolitik feststellen. Die Annahme dieser Initiative wird sich auch eher langfristig auf den Markt auswirken, und es wird auch nicht immer leicht sein, einen direkten Zusammenhang zwischen der Initiative und Unternehmensentscheidungen herzustellen. Generell gehe ich davon aus, dass ein Bereich weniger betroffen sein wird, je höher die Spezialisierung ist. Fürs Erste haben sich die Unternehmen aber wieder ihrem Tagesgeschäft zugewendet.

Vor einem halben Jahr haben Sie den damaligen starken Anstieg mit den positiven Studienergebnissen vieler Unternehmen erklärt. Ist dieser positive Effekt verflogen? Stehen in nächster Zeit keine solchen Studienergebnisse mehr an?

Das ist kein einmaliger Effekt, der einfach verfliegt. Diese Studienergebnisse sind unternehmensabhängig, es sind immer wieder andere Unternehmen, die eigene Studien erfolgreich abschliessen können oder auch neue auflegen. Ich denke eher, dass die Nachfrage in der Vergangenheit einen sehr hohen Stand erreicht hat: Selbst wenn jetzt nur eine «Marktbereinigung» stattfindet, wirkt dies wie ein Rückgang – in Wahrheit aber bewegen wir uns weiterhin auf einem hohen Niveau.

Nach einigen Quartalen sehr positiver Nachfrageentwicklung sind im letzten Quartal 2014 gleich drei Bereichsindizes (Medical Manager, Quality Manager und Regulatory Affairs Manager) mehr oder weniger deutlich gesunken. Warum?

Ich halte diese Entwicklung für eine Auswirkung der vorherigen Einstellungspolitik, die

Clinical Project Manager Medical Manager Quality Manager Regulatory Affairs Manager

SKILL-INDEX

2011 Q4 100 100 100 100

2012 Q1 118 121 143 97

Q2 125 122 136 68

Gesamtnachfrage

100

123

gleit. Durchschn.

100

111

Die Nachfrage im Skill-Bereich Clinical Project Manager hat den einstigen Höchststand von Mitte 2012 wieder erreicht und sogar etwas übertroffen. Ist damit der Höhepunkt des jetzigen Zyklus erreicht?

Gerade die klinische Forschung ist sehr volatil und eine Vorhersage entsprechend schwierig. Ich vermute, der Bedarf wird sich auch hier in den nächsten Monaten wieder einpendeln – auch weil der Anstieg mittlerweile schon relativ lange anhält.

Welche Entwicklungen erwarten Sie für die erste Jahreshälfte 2015? Wird es wieder zu Wachstum kommen, oder wird die Nachfrage weiter zusammenfallen?

Die Entwicklung im Bereich der klinischen Forschung dürfte Vorbildcharakter für die Gesamtentwicklung haben. Ich glaube nicht, dass die Nachfrage zusammenfallen wird, aber natürlich kann es zu einer Marktbereinigung aus den vorher bereits erwähnten Gründen kommen. Die gesamte Nachfrage wird sich wahrscheinlich gegen Sommer wieder stabilisieren, da spätestens dann zumeist auch die Einstellungspolitik der Unternehmen feststeht.

■ 2013 Q1 63 124 149 113

Q2 68 169 152 127

Q3 50 134 170 138

2014 Q1 89 214 184 210

Q3 70 131 140 76

Q4 79 134 127 97

Q4 59 131 159 135

115

112

115

120

138

133

130

184

208

256

233

119

114

114

118

129

136

132

157

196

232

245

Referenzwert: Quartal 4/2011 = 100 Veränderung: relativ zu dem Referenzwert in Quartal 4/2011

350

Q2 93 247 209 237

Q3 125 315 259 266

Q4 130 304 230 215

HAYS FACHKRÄFTE-INDEX SCHWEIZ - LIFE SCIENCES

350

Gesamtnachfrage nach Life Sciences Spezialisten

Nachfrage nach Skills 300

Clinical Project Manager

300

250

Medical Manager

250

200

Quality Manager

200

150

Regulatory Affairs Manager

150

Gesamtnachfrage

100

gleit. Durchschn.

100

50

50 Q4

2011

Q1

Q2

Q3

2012

Q4

Q1

Q2

Q3

2013

Q4

Q1

Q2

Q3

2014

Q4

Q4

2011

Q1

Q2

Q3

2012

Q4

Q1

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Q3

2013

Q4

Q1

Q2

Q3

2014

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märkte und akteure

Clariant übernimmt brasilianischen Giesserei-Zulieferer CBB komplett

persönlich

Drei Chefs von Firmen der Endress+Hauser Gruppe wechseln Ende 2014 in den Ruhestand. Führungskräfte aus den eigenen Reihen übernehmen das Ruder. Bei Endress+Hauser Deutschland tritt der langjährige Geschäftsführer Kurt Johannsen ab. Nachfolger Günther Lukassen (Bild links) ist bereits jetzt in der Geschäftsführung des Sales Centers. Nach 15 Jahren an der Spitze von Endress+Hauser Österreich geht Wolfgang Adelsmayer in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird der langjährige Vertriebsleiter Wolfgang Maurer (Bild Mitte). In den Ruhestand tritt auch der Geschäftsführer von

Zitat des Monats «Der Franken gilt mehr denn je als Fluchtwährung, die alle haben wollen.»

Prof. Thomas Straubhaar, Ökonom

Nordwestschweiz»Quelle

Process Solutions, Dr. Raimund Sommer. Sein Nachfolger Dr. Rolf Birkhofer (Bild rechts) war bis-

Der Spezialchemiekonzern Clariant übernimmt die restlichen 50 % an dem Giesserei-Zulieferer Companhia Brasileira de Bentonita (CBB). Durch die Transaktion gehen eine Rohtonmine und eine hochmoderne Produktionsanlage mit 101 Beschäftigten in Vitória da Conquista im brasilianischen Bundesstaat Bahia in den Besitz von Clariant über. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben. CBB habe in Lateinamerika eine ausgezeichnete Marktposition bei Produkten für die Pelletierung von Eisenerz, für Giessereien, für

Öl- und Bergbaubohrungen sowie für den Hochund Tiefbau, teilte Clariant weiter mit. «Die Akquisition steht im Einklang mit unserer Strategie, gewinnbringende Geschäftsmöglichkeiten in den Schwellenmärkten zu ergreifen», sagte Hariolf Kottmann, CEO von Clariant. «CBB bietet uns einen ausgezeichneten Zugang zu Märkten mit überdurchschnittlichem Potenzial für unser bestehendes Geschäft, aber auch für künftige Innovationen, beispielsweise für die Landwirtschaft oder Futtermittelindustrie.» www.clariant.com

Biosimilars in den USA: Novartis steht in der Pole Position Novartis steht vor dem Start des BiosimilarMarktes in der USA offenbar in der «Pole Position». Die Kommission der US-Behörde FDA hat das Filgrastim-Biosimilar von Sandoz, der Generika-Tochter von Novartis, zur Zulassung empfohlen. Biosimilars sind Imitationen von biopharmazeutischen Originalpräparaten, deren Patenschutz abgelaufen ist. Anders als z. B. in Europa gab es in den USA bisher kein Zulas-

sungsverfahren für Biosimilars. Das Marktpotenzial ist enorm, durch die Einführung der preisgünstigeren Biosimilars erhofft sich das US-Gesundheitswesen Einsparungen von 44 Milliarden Dollar in den nächsten 10 Jahren. Filgrastim stimuliert das Immunsystem und wird zur Eindämmung von schweren Nebenwirkungen bei Chemotherapien eingesetzt. www.novartis.com

Endress+Hauser

her Geschäftsführer bei CodeWrights, einem Software-Dienstleister für PC-basierte Geräteintegration, an dem Endress+Hauser zwei Drittel hält.

Dr. Ulrich Küsthardt ist neuer Chief Innovation Officer bei Evonik. Er hat diese Funktion von Dr. Peter Nagler übernommen und will die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetzen.

Steffen Szeidl wurde neu in den Vorstand von Drees & Sommer bestellt. Er ergänzt das bestehende Team von Peter Tzeschlock und Dierk Mutschler.

Der Architekt Steffen Szeidl hat zuvor zwei neue Standorte für die Drees & Sommer Gruppe, Basel und Zürich, aufgebaut und erfolgreich etabliert. Sichtbar wird das z. B. an der Vernetzung der Expertenteams aus der Unternehmensgruppe für langfristige und nachhaltige Projekte wie z. B. für Roche in Basel.

Drei Industrieforscher erhalten KGF-SCS Awards In Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Leistungen für die Schweizerische Chemie- und Pharmaindustrie erhalten drei Forscher die KGF-SCS Industrial Science Awards 2015. Die höchste Auszeichnung, den mit 15 000 CHF dotierten KGF-SCS Distinguished Industrial Science Award, erhält Dr. Jürg Zimmermann von der Novartis Pharma AG. Zimmermann J. Zimmermann M. Scalone D. Hüglin wurde für seine Pionierarbeit in diversen wichtigen und bahnbrechenden wissenschaftlichen Projekten gewürdigt. Insbesondere verdanke man ihm die Entdeckung von Proteinkinase-Inhibitoren, die einen enormen Einfluss auf die Erforschung und die Therapie von Krebserkrankungen sowie weiteren Krankheiten haben. Die Entwicklung von Imatinib (Gleevec) revolutionierte die Therapien von bestimmten Leukämieformen und beeinflusste deren Weiterentwicklungen sowohl im industriellen als auch im akademischen Umfeld. Den mit 10 000 CHF dotierten KGF-SCS Senior Industrial Science Award erhält Dr. Michelangelo Scalone, F. Hoffmann-La Roche, für seine wegweisenden Beiträge von zeitsparenden und kosteneffizienten Synthesen in Projekten mit asymmetrischen Katalyse-Reaktionen. Der mit 7000 CHF dotierte KGF-SCS Industrial Science Award wird an Dr. Dietmar Hüglin von der BASF Schweiz AG verliehen. Seine Forschungen zur Entwicklung neuer Zusatzstoffe für den Kosmetikmarkt, insbesondere die Entwicklung und Einführung von UV absorbierender, auf Nanotechnologie basierenden Stoffen, ermöglichte die Einführung neuer Produktepaletten, welche heute den globalen Standard zum Schutz der menschlichen Haut definieren. Die Preise werden alle anlässlich des SCG Gala-Dinners vom 3. September 2015 in Lausanne verliehen. www.scg.ch; www.kgf.ch

märkte und akteure

Polypropylen erfreut sich starker Nachfrage Die Marktforscher von Ceresana sehen den Weltmarkt für Polypropylen weiterhin auf Wachstumskurs: «Wir erwarten bis 2021 ein weltweites Umsatzwachstum von durchschnittlich 5,8 % pro Jahr», erläutert Ceresana-Geschäftsführer Oliver Kutsch. Im Jahr 2013 wurden gemäss der neuen Ceresana-Studie weltweit 55,1 Millionen Tonnen Polypropylen (PP) verbraucht. Damit ist PP nach Polyethylen (PE) die meistverkaufte Kunststoffsorte. Massiv steigt die Nachfrage nach wie vor in China und Indien, weshalb auf die Region Asien-Pazifik im Jahr 2021 voraussichtlich rund 58 % des weltweiten Verbrauchs entfallen wird. In den USA, dem grössten Abnehmer von starren Kunststoffverpackungen, zieht die Nachfrage nach PP ebenfalls an. In Deutschland, Italien und Frankreich, den grössten europäischen Verbraucherländern, steigt die Nachfrage dagegen kaum noch. Über die Hälfte des weltweit verbrauchten PP wird zur Herstellung von Verpackungen eingesetzt. Die grösste Wachstumsrate wird in den kommenden Jahren voraussichtlich durch den Einsatz in der Fahrzeugindustrie erzielt. Die Produktionskapazitäten für den Grundstoff Propylen werden derzeit besonders in China stark ausgebaut, vor allem alternative Technologien zur Dehydrierung von Propan (PDH-Anlagen) und zur Nutzung von Kohle (CTO-Technologie). In der Folge entstehen dort auch zahlreiche neue Anlagen zur Herstellung von PP. www.ceresana.com

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Krebsdiagnostik: Roche steigt bei FMI ein Roche übernimmt für gut eine Milliarde US-Dollar die Mehrheit (56,3%) an dem US-Diagnostikunternehmen Foundation Medicine (FMI). Darüber hinaus wird Roche rund 150 Mio. USD investieren, unter anderem um die Entwicklung neuer Produkte von FMI zu beschleunigen. Foundation Medicine (FMI) ist in der molekularen Diagnostik von Krebserkrankungen tätig. Die Produkte von FMI unterstützen personalisierte Krebstherapien. Dabei werden jene Veränderungen im Genom erkannt, die zu patientenspezifischen Tumorerkrankungen beitragen, was wiederum auf den Patienten zugeschnittene Medikationen erlaubt. FMI hat bislang zwei Gentest-Assays auf den Markt gebracht – einen für feste Tumoren und einen für Blutkrebserkrankungen. Sie erlauben die präzise Analyse des Genoms und der molekularen Struktur der Krebszellen. Die Entwicklung von neuen, personalisierten Therapieformen ist ein strategischer Schwerpunkt des Pharma- und Diagnostikkonzerns Roche. www.roche.com

Life Sciences: Wachstum auch dank Fusionen und Übernahmen

Shire akquiriert NPS Pharma

Die Life-Sciences-Branche wird bis 2018 weltweit um 5,2 Prozent wachsen. Dies prognostiziert der «Global Life Sciences Sector Outlook – Adapting to an Era of Transformation» von Deloitte. Neben den asiatischen Emerging Markets mit einer Steigerung von 8,1 Prozent erweisen sich gemäss Studie der Mittlere Osten und Afrika mit 8,7 Prozent als Wachstumsmotor. Treiber sind die demografische Entwicklung (chronische Krankheiten) sowie der weltweite Bevölkerungsanstieg. Transparenz, Arzneimittel- und Datensicherheit sowie der Schutz geistigen Eigentums seien wichtige Faktoren für die Life-Sciences-Branche. «Die Personalisierung hält durch Wearables und digitale Medizin Einzug in die Life-Sciences-Branche. Bei richtiger Vermarktung bieten diese Kostensenkungspotenziale sowie einen Mehrwert für die Patienten», erklärt Dr. Gregor-Konstantin Elbel, Partner und Leiter Life Sciences & Health Care bei Deloitte. Zusätzlich nutzt die Branche M&A-Aktivitäten, um sich zu spezialisieren oder in fremde Märkte einzusteigen.

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens KPMG betrug im Jahr 2014 der Gesamtwert der Fusionen und Übernahmen (M&A) alleine im Pharmasektor 162 Milliarden USDollar, das ist der höchste Wert seit 2009. «Wir erwarten, dass dieser Aufwärtstrend 2015 anhält, weil viele pharmazeutische Unternehmen durch gezielte Transaktionen ihre strategische Neuausrichtung vorantreiben dürften», sagt Vir Lakshman, Leiter des Bereichs Chemie und Pharma bei KPMG Deutschland. Der dreiseitige Deal zwischen Novartis, GSK und Eli Lilly im vergangenen Jahr sei ein gutes Beispiel dafür, wie Firmen strategische Ziele durch Veräusserung und Tausch von Assets realisieren können. www.deloitte.com; www.kpmg.de

Der irische Pharmakonzern Shire will in die Topliga der Biopharmazie-Unternehmen aufsteigen. Zu diesem Zweck übernimmt Shire für 5,2 Milliarden US-Dollar das US-Unternehmen NPS Pharmaceuticals. NPS hat sich auf die Behandlung seltener Krankheiten spezialisiert. Besonders interessiert sind die Iren an den von NPS entwickelten Therapien gegen MagenDarm-Probleme. Im letzten Jahr war Shire selber noch ein Übernahmekandidat. Der US-Konzern AbbVie wollte durch die angestrebte Fusion mit dem irischen Konkurrenten Steuervorteile realisieren, war jedoch von der US-Regierung zurückgepfiffen worden. Mit der Übernahme von NPS Pharma werde Shire sein Umsatz- und Gewinnprofil stärken, teilten die Iren mit. NPS hat mit «Gattex» in den USA ein Injektionsmittel auf dem Markt, das die Langzeitbehandlung von Patienten mit dem Short Bowel Syndrome (SBS) verbessert.

Das Medikament hilft Patienten, deren Darm operativ verkürzt wurde und soll nun auch in Europa lanciert werden. Ein weiteres NPS-Medikament, das Parathyroid-Hormon «Natpara» für die Behandlung der seltenen Drüsenkrankheit Hypoparathyroidism (HPT), befindet sich sowohl ,in den USA als auch in Europa in der Zulassungsphase. www.shire.com

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märkte und akteure

Roche eröffnet neues Learning Center in Kaiseraugst

Vertrieb neu geordnet: Endress+Hauser und Metso Die Endress+Hauser Gruppe und Metso Automation Inc. ordnen mit Wirkung vom 1. Juli 2015 ihre Vertriebs- und Serviceaktivitäten in der Schweiz und Finnland neu. Beide Firmengruppen werden ihre gegenseitigen Minderheitsbeteiligungen an den jeweiligen Partnergesellschaften auflösen und ihre Kunden mit eigenen Vertriebs- und Serviceorganisationen bedienen. Beide Seiten, so heisst es in Pressemitteilung weiter, werden weiterhin eng zusammenarbeiten, um den Übergang für ihre Kunden möglichst einfach und reibungslos zu gestalten. In der Schweiz überträgt Metso Automation Inc. die Beteiligung an der Endress+Hauser Metso AG auf Endress+Hauser. Die Vertriebs- und Servicegesellschaft wird in Endress+Hauser (Schweiz) AG umbenannt und konzentriert sich ganz auf das Endress+Hauser-Angebot für die verfahrenstechnische Industrie. Metso wird den Schweizer Markt weiterhin mit dem eigenen Angebot an Ventilen und Pumpen bedienen. www.endress.com

Roche hat am 19. Januar in Kaiseraugst ein neues Learning Center eröffnet. Unter anderem umfasst das Learning Center ein nach neustem Stand eingerichtetes Schullabor, das gemäss Roche in dieser Form in der Schweiz einzigartig ist. Die Investitionen in das Gebäude belaufen sich auf rund 86 Millionen Schweizer Franken. «Mit der Investition in das Learning Center bekennen wir uns klar zur eigenen Ausbildung von Fachkräften am Standort Basel/Kaiseraugst,» sagte Jürg Erismann, Leiter Standort Basel/Kaiseraugst.

Die Lernenden werden in dem neuen Gebäude modernste Labor- und Werkstattinfrastruktur vorfinden. Mit dem neuen Schullabor bietet Roche zudem Kindern und Jugendlichen die Chance, die Begeisterung für naturwissenschaftliche und technische Berufe zu entdecken. 3500 Lernende in mittlerweile 14 verschiedenen Berufen wurden seit 1957 bei Roche in Basel/Kaiseraugst ausgebildet. Jedes Jahr beginnen rund 100 Jugendliche dort eine Ausbildung. Die Erfolgsquote an der Lehrabschlussprüfung beträgt 98,5 Prozent. Roche hat das duale Modell der Schweizer Berufsbildung ausgebaut und bildet heute nach dem trialen Modell aus. Dabei teilen sich drei Bildungspartner – die interne Werkschule, die Linienausbildungsplätze und die staatliche Berufsfachschule – die Aufgabe der Berufsbildung. www.roche.ch

Brenntag stärkt Geschäft mit Industriechemikalien in Skandinavien Der weltgrösste Chemikalienhändler Brenntag übernimmt den schwedischen Chemiedistributeur Fred Holmberg & Co. Das Unternehmen mit Sitz in Malmö, das in diesem Jahr voraussichtlich 75,3 Millionen Euro umsetzen wird, ist auf den Vertrieb von organischen und anorganischen Chemikalien in Skandinavien spezialisiert und stellt darüber hinaus Mischungen her. «Die Transaktion passt sehr gut in unsere Strategie im Bereich der Industriechemikalien und erweitert unser existierendes Spezialangebot an Produkten und Dienstleistungen für die Kunden», erläuterte Karsten Beckmann, CEO Brenntag Europe, Middle East and Africa. Zudem investiere Brenntag mit dieser Übernahme einmal mehr in den Ausbau der Infrastruktur. www.brenntag.com

DISCOVER NEW SOLUTIONS FOR LIQUID CHROMATOGRAPHY

Vitamin A: BASF erhöht Kapazität

Geissbrunnenweg 14 · CH-4452 Itingen BL Tel. 061 971 83 44 · Fax 061 971 83 45 E-Mail: info@sebio.ch · www.sebio.ch

Die BASF erhöht ihre Produktionskapazität für Vitamin A um 25 %. Das Unternehmen hat die zu seinem Citral-Verbund gehörende Anlage in Ludwigshafen ausgebaut. Mit dieser Kapazitätserweiterung reagiert die BASF auf die steigende Nachfrage nach ihren hochwertigen Vitamin-A-Produkten und auf das globale Marktwachstum. Die zusätzlichen Kapazitäten sind ab sofort verfügbar. Vitamin A ist ein wichtiger fettlöslicher Mikronährstoff. Dieser wird von der Futter- und Nahrungsmittelindustrie in Produkten zur Tier- und Humanernährung eingesetzt, findet aber auch bei der Herstellung von Körperpflegeprodukten Verwendung. Vitamin A ist beispielweise wichtig für die Funktion der Augen, schützt die Lunge und nimmt Einfluss auf den Aufbau der Haut. Daneben trägt es zur Prävention von Wachstumsstörungen bei und fördert die Entwicklung des Knochenbaus. www.basf.com

GLOSSE

glosse

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«WELCHER SCHWACHKOPF HAT BEHAUPTET, die Zeit bringe den Fortschritt mit sich, Haettenschweiler?», fragte ich meinen beinahe allwissenden Assistenten. «Ich mag mich täuschen, aber die klugen Köpfe unserer Zeit waren klug genug, eine solche Verknüpfung der Zeitachse

Muslime in der Bevölkerung, das ist ja weniger als in der Nati! Und davor haben die Angst, die demnächst spazieren wollen? Haettenschweiler, da stimmt was nicht. Wie oft hat man versucht, Sie in den letzten Jahren zum Islam zu bekehren?»

«Zum Islam? Gar nicht. Wir hatten einen Bap-

mit der geistigen oder technischen Entwicklung der Menschen nicht herbeizureden», antwortete der gute Doktor. «Das ist kein Zitat, mein Bester? Dabei reden Schwachköpfe doch so viel. Z. B. diese Verführer von Pegida, die rechtsradikales Gedankengut in die Mitte der politischen Debatte bringen wollen. Da könnte man meinen, der Sachse Carl Gottlieb Hering hätte gerade gestern und nicht vor gut 200 Jahren ein Lied für deren Dresdner Spaziergänge geschrieben: ‹C-A-F-F-E-E, trink nicht so viel Kaffee! Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blass und krank, sei doch kein Muselmann, der das nicht lassen kann.› Derart verhetzendes Liedgut wurde an deutschen Schulen noch vor 30 Jahren kommentarlos gelehrt, um den Kanongesang zu üben. Heute ist Kaffee das beliebteste Getränk der Deutschen, so beliebt, dass sie Jahr für Jahr drei Milliarden Einwegkaffeebecher wegwerfen. Und das ganz ohne Massenkonvertierungen. Dennoch stellt sich ein wegen Drogendelikten Vorbestrafter hin, warnt vor einer Islamisierung und fordert Null-Toleranz für straffällige Ausländer – und ein paar Tausend frustrierte Menschen gehen ihm auf den Leim.

Dass die chronischen Xenophobiker hierzulande da applaudieren und mittun wollen, wundert wohl niemanden. Islamisierung! Welche Islamisierung, Haettenschweiler? Wie hoch ist der Anteil der Muslime an der Schweizer Bevölkerung, mein wandelndes Lexikon?» «Nun, Herr Hagen-Rundkorn, ich bedauere, es nicht ganz genau sagen zu können, aber es sind weniger als 6 %. Und, um Ihre Frage nicht nur vorwegzunehmen, sondern sie auch gleich zu beantworten, etwa 50 dieser Muslime, werden dem islamistischen Spektrum zugeordnet», liess mich mein promovierter Datenservice wissen.

«Na diese 50 Islamisten können Sie von den Muslimen ja gleich wieder abziehen. Nicht mal 6 %

tisten in der IT und vor unserem Hausberg standen neulich die Zeugen Jehovas, aber ansonsten …»

«Genau, werter Haettenschweiler. Um uns herum machen alle Yoga oder Tai-Chi, von Hinduisierung oder einer Buddhismisierung des Abendlandes habe ich trotzdem bisher wenig gehört. Die Chinesen haben den Kapitalismus der Frühzeit und den westlichen Kleidungstil komplett assimiliert und demonstrieren nicht gegen eine Christianisierung des Morgendlandes. Wissen Sie, was ich glaube, mein guter Doktor? Die westliche Welt hat sich ihres Glaubens weitestgehend entledigt – unsere derzeitige Wirtschaftsform ist mit keiner Religion vereinbar. Es geht um Gewinnsteigerung, Karriere, allenfalls goldene Kälber in Form von Luxuslimousinen und Mobiltelefonen werden auf religiös anmutenden Messen gefeiert. Die Globalisierung verbreitet ein Lebensmodell, das Moral, Ethik oder Glauben marginalisiert. Und dann sind da diese Leute, die fürs Freitagsgebet ihr Mobiltelefon ausschalten! Menschen mit einem Glauben, das verängstigt kleine Geister ohne echte Werte. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Die vollbärtigen Verwirrten von ISIS oder Boko Haram sind gefährliche, bösartige Verbrecher. Und wer zurecht darauf verweist, dass dem mittelalterlichen Islam in weiten Teilen der arabischen Welt eine Aufklärung noch bevorsteht, der sei daran erinnert, dass das Frauenwahlrecht im Kanton Appenzell Innerrhoden erst 1990 vom Bundesgericht gegen den Mehrheitsbeschluss der dortigen Männlichkeit durchgesetzt wurde. Was mich daran erinnert, dass Sie doch sicher rasch zu Ihrem Jour fixe mit der Leiterin unserer Kommunikation Frau Schleefuchs müssen, mein leicht errötender Doktor.»

Rundkorn und das Abendland

WIE

S A G TE

DOCH

GANDHI

ZU

F R E U N D E I N S TE I N : N A M A S TE IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN

MEINEM

A L TE N

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analytik

M O D E R N E D Ü N N S C H I C H TC H R O M A TO G R A F I E : Z I E L S I C H E R U N D Q U A N TI TA TI V

«Ein Drittel aller Analysen könnte mit HPTLC günstiger gelöst werden» Professorin Gertrud Morlock von der Justus-Liebig-Universität in Giessen sieht in der Dünnschichtchromatografie mehr Potenzial als gegenwärtig genutzt wird. Wird die High Performance Thin-Layer Chromatography (HPTLC) mit weiteren Methoden kombiniert, ist die Analytik durchaus eine Alternative zur aufwendigen GC. C H R I S TI A N E H R E N S B E R G E R

M

it der Dünnschicht-Chromatografie (DC) hatte jeder schon einmal Kontakt – einfach, günstig und schnell. Jedoch wird sie für schwierige analytische Fragestellungen kaum eingesetzt, da die Trennleistung im Vergleich zu anderen chromatografischen Methoden geringer ist. Professorin Gertrud Morlock, Institut für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Giessen, sieht enorme Chancen in der PlanarChromatografie, wenn sie als HochleistungsDünnschicht-Chromatografie (High-Performance Thin-Layer Chromatography, HPTLC) und in Kombination mit Bioassays bzw. enzymatischen Assays und verschiedenen Kopplungstechniken angewendet wird.

Frau Professorin Morlock, die Dünnschichtchromatografie steht weithin im Ruf, schnelle Ergebnisse liefern zu können – aber wer auf Genauigkeit und Präzision Wert legt, betreibe besser GC (Gaschromatografie) oder HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatografie).

Was bringt Sie dazu, mit der HPTLC gegenzuhalten?

Gertrud Morlock: Darf ich Sie berichtigen? «… betreibe besser HPTLC, GC oder HPLC.» Die Präzision ist bei richtiger Anwendung der HPTLC-Methode gar nicht so

Abb. 1: HPTLC-UV/Vis/FLD-Bioassay-MS

schlecht. Zum Beispiel kommt sie vielleicht nicht ganz an die 0,2% der HPLC heran, aber mit 0,6% ist sie doch auch noch gut!

Gertrud Morlock

Untersucht man komplexe Proben, erübrigt sich die Haarspalterei, denn da kommt «Unpräzision» seitens der Probenvorbereitung hinzu und man ist, egal ob HPLC, GC oder HPTLC, bei einigen Prozent. Die Richtigkeit

ist oftmals eine Frage der richtigen Probenvorbereitung, also Wiederfindung der Zielanalyten. Zusammengenommen führt das auch in der HPTLC zu einer adäquaten Genauigkeit. Ganz gewiss kann die HPTLC quantitativ sehr gut eingesetzt werden. Sie muss dazu aber als Option erkannt werden.

Seit Jahrzehnten kann man auf einer Kieselgel-Fertigplatte ein Stoffgemisch trennen und im UV-Licht oder einfach im sichtbaren Bereich Zonen erkennen und mit einem entsprechenden Detektor quantitativ erfassen. Sie gehen aber offenbar weit darüber hinaus. Wie funktioniert das genau?

Klassisch verfügen wir seit Jahrzehnten über HPTLC-Scanner zur Messung von UVAbsorption oder Fluoreszenz. Das reicht für einfachere analytische Aufgaben, zum Beispiel für die Trennung bekannter oder zumindest weniger Komponenten. Ein wichtiges Stichwort in der modernen HPTLC lautet: «wirkungsbezogene Analytik». Der Clou besteht in Folgendem: Nach der Trennung wird ein Bioassay appliziert, indem man die HPTLC-Platte in das entsprechende Kulturmedium taucht. Zum Beispiel können darin Hefezellen kultiviert sein, die den menschlichen Estrogen-Rezeptor in sich tragen und somit estrogene, also hormonähnliche Stoffe

(Nachdruck mit Genehmigung von Anal. Chem. 86 (2014) 8289–8295. Copyright 2014. American Chemical Society)

analytik

Abb. 2: Estrogenartig wirkende Substanzen (*markiert) sichtbar als charakteristische blaue Bänder bei UV 366 nm nach direkter Bioautografie – hier in Bier-Proben (Nachdruck mit Genehmigung von J. Chromatogr. A 1360 (2014) 288-295. Copyright 2014 Elsevier)

sichtbar machen. So erkennt man nach Trennung und insgesamt vier Stunden Inkubation Nonylphenol, Estron, 17 -Ethinylestradiol, 17 -Estradiol und Estriol als scharf begrenzte, blau fluoreszierende Zonen im Spurenbereich. Aber auch weitere unbekannte estrogenartig wirkende Verbindungen werden entdeckt. Diese Non-target-Detektion erfolgt für viele Proben auf der Platte parallel, was die gesamte Analysenzeit pro Probe reduziert. So hat man bei 20 Proben 15 Minuten je Probe. Die HPTLC lässt sich also gut mit Bioassays oder enzymatischen Assays koppeln, da das Lösungsmittel der Chromatografie abgedampft ist.

Es ist eben diese besondere Stärke der «hyphenated» HPTLC, in einem ersten Schritt Zonen mit den interessierenden Wirkkomponenten aus komplexen Vielstoffgemischen nach Trennung zielsicher zu entdecken. In einem zweiten Schritt wird eine zielgerichtete Substanzcharakterisierung durch die Kopplung mit strukturaufklärenden Verfahren – im analytischen Massstab – ermöglicht. Das kann alles von derselben Platte, also vom selben Chromatografielauf erfolgen (Abb. 1).

Worin besteht der wesentliche Fortschritt gegenüber der klassischen Detektion?

Lassen Sie mich das an einem Beispiel darstellen: Zu analysieren ist ein Teeextrakt, wobei estrogene Stoffe interessieren. Da ein

Vielstoffgemisch vorliegt, wählt das Laborteam die zweidimensionale Gaschromatografie mit massenspektrometrischer Detektion als Verfahren der Wahl. Das klingt erfolgversprechend, das Durchrechnen führt aber in der Praxis oft zu dem Ergebnis: GC x GC = zirka 3000 Peaks. Das Team beschäftigt sich nun zunächst ein halbes Jahr mit der Methodenentwicklung, aber dann ist immer noch nicht klar, was sich hinter den aufgetrennten Komponenten für Molekülstrukturen verbergen und welche der 3000 Peaks estrogenartig wirken. Schliesslich muss das Fazit gezogen werden: Die analytische Aufgabe ist so nicht in einem überschaubaren zeitlichen Rahmen lösbar.

Die HPTLC in Kombination mit dem Bioassay stellt hier eine echte Alternative dar.

Denn wir bekommen die Komponenten des Teeextrakts auf 6 Zentimetern Laufstrecke bereits grob getrennt, und die Hefezellen zeigen uns anschliessend die interessanten Zonen. Möglicherweise müssen wir dann zum Beispiel nur fünf Zonen weiter untersuchen – genau diejenigen mit den gesuchten estrogenen Wirkkomponenten (Abb. 2).

Nach einem klassischen Vorgehen würde man diese Zonen anschliessend von der Platte kratzen, in Lösungsmittel aufnehmen und weiteren Analyseschritten unterwerfen. Wie handhaben Sie es?

Es geht an diesem Punkt um die Strukturaufklärung der Substanz. Dazu verwenden

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wir verschiedene massenspektrometrische, Kernspinresonanz- oder Infrarot-spektroskopische Verfahren (MS, NMR, IR), wie auch in der GC oder der HPLC. Wir arbeiten dabei mit einem universellen Interface (TLCMS Interface): Ein spezieller Elutionskopf spült die in der betreffenden Zone lokalisierte Substanz innerhalb einer halben Minute heraus. Am Ausgang dieses Kopfs sitzt eine Fritte, die verhindert, dass das Kieselgel in das Eluat übergeht. In der Ausgangsleitung befindet sich zusätzlich ein In-line-Filter, solche nutzt man auch in der HPLC. Das Eluat wird nun entweder direkt an ein massenspektrometrisches Detektionsverfahren übergeben, oder es wird ein Probengläschen für die NMR- beziehungsweise IR-Detektion befüllt. Neben diesem elutionskopfbasierten Verfahren gibt es noch die berührungslose Flüssigextraktion der Zone (Liquid Extraction Surface Analysis, LESA).

Und was, wenn sich unter einer mit dem Bioassay angezeigten Zone mehrere Komponenten verbergen?

Dann schalten wir eine kleine monolithische Säule dazwischen – idealerweise orthogonal zur stationären Kieselgel-Phase auf der HPTLC-Platte. In diesem Falle erhalten wir sogar eine zweidimensionale Heart-cutTrennung.

Wie sehen die eigentlichen Detektionsschritte anschliessend aus?

Im Falle der Massenspektrometrie lassen sich bekannte Ionisierungsverfahren wie Elektrospray-Ionisation (ESI) oder Matrixunterstützte Laser-Desorption/Ionisation

Abb. 3: Quantitative Bestimmung wasserlöslicher Lebensmittelfarbstoffe mit HPTLC (antiparallele Entwicklung mit 8 mL Ethylacetat – Methanol – Wasser – Essigsäure 65 : 23 : 11 : 1, Trennzeit: 12 min).

(Nachdruck mit Genehmigung von Die Aktuelle Wochenschau der Gesellschaft Deutscher Chemiker Woche 26 (2009).

Copyright 2009 G. Morlock)

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analytik

Abb. 4: Wirkungsbezogene Analytik mit HPTLC-UV/Vis/FLD-Bioassay-ATR-IR/HRMS/NMR: von der bioaktiven Zone zur Struktur (Nachdruck mit Genehmigung von CBS 112 (2014) 1)

(MALDI) nutzen. Auch ambiente Ionisierungsverfahren wie Direct Analysis in Real Time (DART) oder Desorptions-Elektrospray-Ionisation (DESI) sind idealerweise geeignet. Viele weitere Ionenquellen sind in der Erforschung – es bleibt spannend!

Für die IR-Spektroskopie, hier in der Variante der abgeschwächten Totalreflexion (Attenuated Total Reflection, ATR), werden im Probengläschen typischerweise 150 Mikroliter gesammelt, auf einen Tropfen eingeengt und mit einer Spritze aus dem konischen Vial entnommen. Nach der Aufgabe auf den Diamantkristall des ATR-Geräts verdunstet der Rest des Lösungsmittels schnell. Man kann schliesslich direkt den entscheidenden Fingerprint-Bereich des IR-Spektrums sehen und zur Substanz-Identifizierung heranziehen. Ähnlich funktioniert es bei der NMR: Nach dem Einengen wird in deuteriertem Lösungsmittel wieder aufgenommen, zum Beispiel in deuteriertem Methanol. Dann überführt man die Probe in das englumige NMR-Röhrchen.

Die Kopplungsverfahren klingen alle recht bewährt und sollten so ohne weiteres funktionieren. Aber «vernebelt» der Bioassay nicht von vorneherein das gesamte Chromatogramm?

Ein Bioassay benetzt für mehrere Stunden die HPTLC-Platte mit seinem wässrigen Zellkulturmedium, und Wasser mit seiner hohen Elutionskraft auf der Kieselgelschicht sorgt gern für eine Diffusion der SubstanzZonen und macht damit die chromatografische Trennung zunichte. Wir stellten uns daher zu Anfang eine Grundfrage: Warum sollten wir die übliche Kieselgelschicht einsetzen? Eine wasserbenetzbare Umkehrphase, sprich: RP 18 W, ist doch viel eher prädestiniert! Diese Idee allein reichte zwar nicht, aber in einem zweiten Streich haben wir dann den pH-Wert der Umkehrphase berücksichtigt und ein bisschen Enzymkinetik betrieben. Innerhalb eines Monats bekamen wir scharfe Zonen. Dennoch benötigten wir für das Feintuning und die Reproduzierbarkeit der Methode dann noch etwas mehr Zeit.

Wie könnte man die Leistungsfähigkeit der modernen HPTLC auf den Punkt bringen?

Wir können mit HPTLC zum Beispiel 20 Proben parallel abarbeiten. Durch die direkte Kopplung mit dem Assay schaffen wir die Non-Target-Analytik und sehen, wo sich Zonen mit Wirkstoffen befinden. Das können zum Beispiel estrogene, toxische, ein be-

stimmtes Enzym hemmende oder antibakterielle Substanzen sein. Je nach Wirkprinzip muss man den Assay auswählen. Wegen der hohen Flexibilität eignet sich die HPTLC für eine grosse Bandbreite von Fragestellungen mit hoher aktueller Bedeutung – etwa aus den Bereichen der Naturstoffchemie, der Farbstoffe, der Konservierungsmittel, der Zucker-, Fett- oder Aminosäureanalytik, der Biopolymere (Monomere), der pharmazeutischen Wirk- und Hilfsstoffe, nicht zuletzt neuer Antibiotika-Kandidaten, der traditionellen Medizin oder der funktionellen Lebensmittel. Der Non-Target-Analytik folgt im nächsten Schritt dank der Kopplungstechnik mit dem Elutionskopf eine Strukturaufklärung, die man nicht anders als highly-targeted bezeichnen kann.

Ich schätze, dass man ein Drittel aller analytischen Aufgabenstellungen unter Verwendung der HPTLC günstiger lösen könnte als mit den gängigen Verfahren. Nehmen Sie zum Beispiel Farbstoffe! Hier lässt sich unmittelbar eine HPTLC durchführen, und in einer halben Stunde wissen wir, welche Substanzen und wie viel davon die Probe enthält (Abb. 3). Warum sollte man stattdessen einen qualitativen DC-Vorversuch durchführen, gefolgt von einer quantitativen HPLC-Trennung?

analytik

Wo sehen Sie denn die Grenzen des Verfahrens?

An die Grenzen stösst die HPTLC, wenn es um flüchtige Substanzen geht oder höhere Trennleistungen erforderlich sind oder der Ultraspurenbereich direkt ohne Anreicherung gefordert wird. Hier sind GC oder HPLC die Verfahren der Wahl.

Selbst die klassische DC stellt aber für Nischenanwendungen eine probate Alternative dar. Ein Beispiel ist die Anwendung in stromausfallgefährdeten oder von Stromknappheit beherrschten Regionen, wie etwa auf den indonesischen Inseln.

Wenn die HPTLC so erfolgversprechend aussieht: Warum findet sich dann eigentlich nicht die Verbreitung, die sie möglicherweise schon heute verdiente?

Es ist einfach eine Frage der kritischen Masse: Wenige Forscher betreiben heute ernsthaft HPTLC. In der Lehre an Universitäten und Schulen kommt sie zu kurz. Man handelt sie schnell ab, dabei müsste die Theorie wegen des Zusammenspiels dreier Phasen – der stationären, der mobilen und der Gasphase – sogar eher ausführlicher behandelt werden. In den einschlägigen Journals gibt es zwar Methodenvergleiche zur GC und zur HPLC, die zeigen: Die Verfahren sind gleichwertig. Aber es sind insgesamt zu wenig Veröffentlichungen.

Aus demselben Grunde fehlt uns auch die personelle Kapazität in wichtigen Gremien. Zu nennen sind etwa Arzneibuchkommissionen oder der Bereich der ISO-Normung.

Wo liegen aus heutiger Perspektive die Zukunftshorizonte für die HPTLC? Die wirkungsbezogene Analytik (Abb. 4) wird an Fahrt gewinnen. Interessante Bioassays oder enzymatische Assays werden mit der Planar-Chromatografie verbunden.

Kopplungsverfahren werden massgeschneidert Anwendung finden. Standardisierte Chromatogramme (Plattenbilder) werden in Bilddatenbanken zur Bildsuche hinterlegt.

Die Miniaturisierung wird voranschreiten und ein Online-System auch in der PlanarChromatografie ermöglichen.

Wir selbst forschen an ganz unterschiedlichen Stellen. Bei den Kopplungstechniken geht es zum Beispiel darum, nach dem Eluieren die polaren Kulturmedium-Bestandteile, wie Salze, Aminosäuren oder Zucker,

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wegzuspülen. Hier rechne ich mit recht schnellen Verbesserungen. Darüber hinaus sind wir dabei, die Nachweisgrenzen weiter nach unten zu senken. Für IR-Spektren reichen in der Regel schon einige Mikrogramm Substanz. Bei der NMR-Detektion kommen wir zurzeit bis zehn Mikrogramm hinunter.

Dies lässt sich optimieren. Wir arbeiten eben stets im analytischen Massstab – und effizient! Mit einem empfindlichen Bioassay konnten wir sogar schon die 500 Femtogramm (Billiardstel Gramm) erreichen, wodurch Wirkstoffe bis in den Ultraspurenbereich (ng/L) ohne anreichernde Probenvorbereitungsschritte direkt detektierbar sind.

Und durch die Vielzahl von ambienten Ionisierungsmöglichkeiten rechnen wir bei den Kopplungstechniken noch mit hohen Synergieeffekten. Dabei hilft es uns, dass die HPTLC ein offenes Verfahren darstellt wie kaum ein anderes. So sind wir dankbar für neue Ergebnisse in angrenzenden Gebieten, denn jedes einzelne davon hilft uns unmit■ telbar weiter.

ORIGINALPUBLIKATIONEN (BILDQUELLEN) Morlock, G.E., Klingelhöfer, I., Analytical Chemistry 86 (2014) 8289 Klingelhöfer, I., Morlock, G.E., Journal of Chromatography A 1360 (2014) 288 Morlock, G., in B.S. Patil, G.K. Jayaprakasha, F. Pellati (Eds.), Instrumental Methods for the Analysis of Bioactive Molecules, 246th ACS National Meeting and Exposition, Indianapolis, Indiana, September 8-12, 2013, American Chemical Society, Washington, DC, 2013, in Druck ■ Morlock, G., q&more Journal für höchste Qualität in Labor und Prozess 01.14 (2014) 43-47 ■ Morlock, G., Scholl, I., Kunz, N., Schroeder, A., CAMAG Bibliography Service 111 (2013) 13-15 ■ ■ ■

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Q U A L I TA TI VE U N D Q U A N TI TA TI VE H P T L C - A N A L Y TI K

visionCATS – Die neue Generation der HPTLC-Software von Camag Die neue Software-Generation für qualitative und quantitative HPTLC-Analysen, visionCATS 2.0, bringt eine intuitive Oberfläche und viele nützliche Funktionen mit, die dem Analytiker das Leben erleichtern. So stand bei der Entwicklung von visionCATS die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Dank der modernen Software-Architektur, die sich hinter der modernen Benutzeroberfläche von visionCATS verbirgt, wird das direkte Vergleichen von Proben und Referenzen von unterschiedlichen Platten mit Unterstützung von Bildoptimierung Realität. Auch das Aufspüren von relevanten Proben anhand der eindeutigen Proben-ID ist mit visionCATS besonders einfach und schnell möglich.

v

isionCATS 2.0 besticht durch eine moderne und klar strukturierte Oberfläche, die dem Anwender intuitive Bedienbarkeit ermöglicht: Der gesamte HPTLCProzess wird abgebildet und der Benutzer von der Software durch alle Prozessschritte geführt. Auch Anwender, die mit HPTLC bisher kaum Berührungspunkte hatten, können mit visionCATS spielend leicht Analysen durchführen.

Mit der völlig neuen Methodensammlung bietet visionCATS bahnbrechenden Support für Analytiker, die HPTLC für die Identifizierung von Pflanzen anwenden. Validierte HPTLC-Methoden inklusive Bildern von chemischem und botanischem Referenzmaterial können heruntergeladen und bequem in die eigene Datenbank importiert werden.

Nicht nur die Benutzeroberfläche von visionCATS ist topmodern: Mit dem Client-Server System ist die gesamte Software-Architektur auf dem neuesten Stand der Technik und bietet sowohl hinsichtlich der Anzahl Geräte als auch der zeitgleich zugreifenden Benutzer eine enorme Flexibilität. Für klei-

Die Benutzeroberfläche bildet den gesamten HPTLC-Prozess ab und führt den Benutzer durch alle Prozessschritte.

nere Labors bietet sich die Möglichkeit, die Software in wenigen Minuten auf einem Rechner, welcher alle Geräte ansteuert, zu installieren. In grösseren Arbeitsgruppen können Geräte in verschiedenen Labors über ein Netzwerk vom gleichen Server aus betrieben werden. Benutzer in verschiede-

Vergleichsdatei einzelner Bahnen in unterschiedlichen Detektionsarten.

nen Räumen können über individuelle Arbeitsplätze mit derselben Software arbeiten.

Das Herzstück von visionCATS ist die Datenbank: während die Proben analysiert werden, können jetzt über die Proben-ID alle einer Analyse zugehörigen Daten abgerufen werden. Laborübergreifender Datenaus-

Kalibrierfunktion von Koffein – polynome Regression mittels Peakhöhe.

analytik

tausch bleibt auch nicht länger ein Wunschtraum: Methodendateien, Analysendateien und Vergleichsdateien können von dem einen Benutzer exportiert und von einem anderen in dessen Datenbank importiert werden. Das Versenden von einmaligen oder seltenen Proben/Standards wird dadurch überflüssig. Chromatogramme können nun als Referenzbilder in Vergleichsdateien verwendet werden.

Zusammen mit dem TLC Visualizer liefert visionCATS 2.0 rauscharme, hochdynamische Bilder in hoher Auflösung (HDRI). Das visionäre Vergleichswerkzeug («Image Comparison») ermöglicht es dem Analytiker, die Daten mehrerer Proben oder Detektionsarten nebeneinander zu betrachten.

Unabhängig davon, von welcher Platte die Daten stammen, können die Proben neu geordnet und mit Referenzsubstanzen verglichen werden. Somit können «virtuelle» Platten aus mehreren Bahnen zusammengestellt werden. Mit der neuen Funktion «Exposure Normalization» wird nun auch der Vergleich von Proben verschiedener Platten unter nahezu gleichen Belichtungseinstellungen ermöglicht. Mit den «Image Enkönnen hancement Tools» selbst schwächste Zonen ohne Veränderung des Hintergrunds sichtbar gemacht werden.

Mit visionCATS 2.0 wird nicht nur das volle Potenzial des TLC Visualizers ausgeschöpft, sondern auch erstmals die quantitative Analytik mit der neuen Software-Generation ermöglicht: Im Zusammenspiel mit dem TLC Scanner erlaubt visionCATS 2.0 die Quantifizierung von Substanzen auf einer Platte.

Für die Bestimmung einer Substanzkonzentration in einer Probe stehen dabei fünf verschiedene Regressionsfunktionen zur Verfügung. Mehrere Scans und bis zu fünf unterschiedliche Auswertungen können in einer Analyse ausgeführt werden. So ist z.B. das Scannen nach der Entwicklung und ein erneuter Scan nach der Derivatisierung

möglich. Es können Einzel- oder Mehrwellenlängen-Scans mit bis zu 31 verschiedenen Wellenlängen durchgeführt werden.

Selbst eine Kombination von Absorptionsund Fluoreszenzmessung ist möglich. visionCATS bietet eine serverbasierte Anwendung zur Steuerung, Durchführung und Dokumentation von HPTLC-Analysen in einem Labornetzwerk mit mehreren Benutzern und unterstützt ein cGMP – und FDA

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21 CFR Part 11 konformes Arbeiten. Eine vollfunktionsfähige 60 Tage Testversion kann unter www.camag.com/visionCATS heruntergeladen werden.

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analytik

Q U A N TI TA TI VE R E A L - TI M E - P C R

DNA identifizieren und quantifizieren Die Real-Time-PCR ist Goldstandard für die akkurate Quantifizierung und Charakterisierung von Nukleinsäuren.

Einsatz findet die Methode in der Forschung und Routineapplikationen wie beispielsweise der Detektion und Identifikation von Pathogenen in der medizinischen Diagnostik oder Lebensmittelanalytik. Seit Beginn der 90er-Jahre wird die Methode erfolgreich angewandt und Lösungen werden für die Datenanalyse stets weiterentwickelt. Ein Überblick.

SONJA BICHSEL-KÄSER

I

m Zeitalter der Lebensmittelskandale wünschen sich die Konsumenten mehr Sicherheit. Für den Nachweis von «Verunreinigungen» (Allergene, genveränderte Organismen, mikrobielle Belastung oder falsch deklariertes Fleisch) hat sich die quantitative Real-Time-PCR (Echtzeit-PolymeraseKettenreaktion) in der Analytik bestens bewährt. Im Gegensatz zum klassischen Verfahren mit Zellkulturen verkürzt die RealTime-PCR die Untersuchungszeit drastisch: Während klassische Nachweise Voranreicherung der Mikroorganismen und Kultivieren auf Selektivmedien beinhalten und daher mehrere Tage dauern, liefert die Real-Time-PCR Resultate in 24 Stunden. Die molekularbiologische Methode zeichnet sich durch eine hohe Sensitivität und Spezifität aus. Weitere Anwendungsgebiete der Methode sind die molekularbiologische Forschung und die klinische Diagnostik. Für die schnelle und zuverlässige Identifikation und Quantifizierung von DNA ist die RealTime-PCR die Methode der Wahl und hat an Aktualität nichts verloren.

Live aus dem Cycler Grundsätzlich basiert die Real-Time-PCR oder auch quantitative PCR auf den gleichen Mechanismen wie die herkömmliche PCR, 1983 von Kary Mullis erfunden: Eine thermostabile DNA-Polymerase (Taq Polymerase) kopiert ein gewünschtes Stück DNA (Matrize, Zielsequenz) mithilfe von Nukleotiden (DNA-Bausteinen) und zwei spezifisch bindenden synthetischen Oligonukleotiden (Primern), welche die Zielsequenz flankieren. In einem PCR-Gerät (Thermocycler) wird die Doppelstrang-DNA durch Erwärmen auf 95 °C denaturiert, sodass Einzelstränge frei werden. Während einer Hybridisierungsphase bei 50–65 °C lagern sich die Primer an den zu kopierenden Sequenzen auf den Einzelsträngen an, so-

Milch, Eiweiss, Nüsse und Co.: Allergiker sind froh, wenn prozessierte Lebensmittel auf Allergenspuren getestet werden.

(Bild: istock)

analytik

dass ein kurzes Stück Doppelstrang-DNA entsteht (Hybridisierung). Je nach Polymerase wird dann eine Temperaturänderung auf 68–72 °C durchgeführt. Das Enzym wird aktiv und synthetisiert DNA, indem es die Primer mit Nukleotiden komplementär zur Vorlage der Einzelstrang-DNA-Matrize verlängert (Elongation). So entsteht für die Länge des Matrizenabschnitts wieder ein Doppelstrang der Zielsequenz. Nach erfolgter Reaktion wurde der Matrizenabschnitt also verdoppelt. Mehrere dieser Denaturierungs-, Hybridisierungs- und Elongationszyklen werden wiederholt, sodass eine grosse Menge an gewünschter Zielsequenz-DNA entsteht. Die Vermehrungsrate ist dabei exponentiell.

Die Quantifizierung eines herkömmlichen PCR-Produkts ist aufwendig und unpräzis.

Die Mengenabschätzung des PCR-Produkts durch elektrophoretische Analyse von mit Ethidiumbromid behandeltem Agarose-Gel erfolgt visuell, was bestenfalls eine zehnfache Auflösung zulässt. Weiterführende Analytik mittels Blot-Techniken (Northern, Southern Blots) ist zeit- und arbeitsintensiv. Der Vorteil der Real-Time-PCR liegt darin, dass schon während der Vervielfältigung der DNA ein Einblick in den Kopiervorgang möglich ist – eine Liveübertragung des Geschehens. Das ist insofern interessant, da die Reaktionen zu Beginn exponentiell verlaufen (exakte Verdoppelung), mit weiterem Fortschreiten jedoch linearen Charakter aufweisen (Ausgangsmoleküle sind nicht mehr im Überfluss verfügbar) und gegen Ende, wenn Ausgangsmoleküle verbraucht wurden, eine Plateau-Phase erreichen. Bei der herkömmlichen PCR findet eine End-PunktAnalyse in der Plateau-Phase statt. Diese wird aber in jedem Reaktionsansatz zu einem anderen Zeitpunkt erreicht. Die RealTime-PCR hingegen detektiert die Vermehrung in der exponentiellen Phase, was eine genauere Quantifizierung und Abschätzung der Reaktionseffizienz zulässt.

Als Matrize kann übrigens auch RNA verwendet werden. Durch einen zusätzlichen Syntheseschritt – die Synthese von cDNA

(reverse Transkription) – wird zunächst die DNA-Matrize hergestellt und danach die Real-Time-PCR durchgeführt. Dies ist zum Beispiel für den Nachweis viraler RNA in der medizinischen Diagnostik von Interesse oder auch bei der Untersuchung der Genexpression, welche sich im mRNA-Gehalt in der Zelle äussert.

Da DNA nach dem Zelltod noch relativ lange Zeit stabil bleibt, eignet sich ebenfalls eine Analyse der RNA, welche nur in lebenden Zellen nachweisbar ist. So kann für eine Bestimmung der Keimbelastung zwischen lebenden und toten Mikroorganismen unterschieden werden.

Fluorimetrische Detektion Die Menge der PCR-Produkte wird fluorimetrisch bestimmt. Auf dem Markt sind viele verschiedene Real-Time-PCR-Cycler erhältlich. Allen gemeinsam ist der Aufbau: Das Gerät muss neben dem schnell steuerbaren Heizblock über ein optisches System mit Lichtquelle einen Detektor verfügen, um die Fluoreszenz messen zu können. Daneben benötigt jeder Real-Time-Cycler geeignete Software für die Sammlung und Auswertung von Analysedaten.

Während der Reaktion nimmt die Fluoreszenz proportional zur Menge an PCR-Produkt zu. Das Prinzip der Messung beruht auf der Anregung der eingesetzten Fluorophore, welche Licht emittieren. Dabei soll das Licht aber nicht permanent, sondern erst nach erfolgreich verlaufener Amplifikation der DNA abgestrahlt werden. Dazu muss das Lichtsignal zunächst unterdrückt werden.

Das bekannteste System für die Unterdrückung der Fluoreszenz ist die TaqManethode. Dazu wird eine DNA-Sonde (Oligonucleotid) verwendet, welche an einer Stelle zwischen den Primern an die Matrizen DNA bindet. Die Sonde trägt an einem Ende den Reporter-Fluoreszenzfarbstoff und am anderen Ende einen Quencher – ein Molekül, welches basierend auf dem Förster-Resonanzenergietransfer (FRET) die Energie vom angeregten Reporter übernimmt, ohne dabei

n n n n

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Licht im Wellenbereich des ersten Fluorophors zu emittieren. So wird das Signal unterdrückt, so lange die Sonde intakt ist und die Nähe zwischen Reporter und Quencher gegeben ist. Während der Elongation synthetisiert die Polymerase ausgehend vom Matrizenstrang den zweiten DNA-Strang.

Beim Fortschreiten kollidiert das Enzym irgendwann mit der Sonde. Aufgrund der Exonuklease-Aktivität der Polymerase wird die Sonde abgebaut. Auf diese Weise wird mit fortschreitender Synthese gleichzeitig die Sonde von der Matrize gelöst. Der Quencher wird entfernt und der Reporter-Fluorophor kann schliesslich Licht emittieren, welches detektiert wird.

Neben der TaqMan-Methode werden noch andere, auf FRET basierende QuencherTechniken eingesetzt, wie zum Beispiel Molecular-Beacon-Sonden mit spezieller Sekundärstruktur, welche das Quenching erlauben, oder Scorpion-Primer-Sonden, bei denen Fluorophore und PCR-Primer in einer Sonde kombiniert sind. Die FRET-Methoden sind zwar teuer, haben dafür aber eine sehr hohe Spezifität.

Eine preislich günstigere Variante der Detektion ist zum Beispiel der Einsatz von SYBR Green. Der Fluoreszenzfarbstoff interkaliert wie Ethidiumbromid zwischen die Basen der kleinen Furche von Doppelstrang-DNA, wodurch die Fluoreszenz ansteigt. Proportional zur steigenden Kopienzahl verstärkt sich das Signal. Der Nachteil dieser Detektionsmethode ist die geringe Spezifität. Der Farbstoff markiert jegliche DNA, so auch Primer-Dimere. Umgehen kann man das Problem dieses Hintergrundsignals mit einer Schmelzkurvenanalyse im Thermocycler.

Hierbei wird die Doppelstrang-DNA aufgeschmolzen. Bei der für das Fragment spezifischen Temperatur denaturiert der Doppelstrang in zwei Einzelstränge. Dies setzt den interkalierten Farbstoff wieder frei und eine Änderung in der Signalstärke kann detektiert werden. Unspezifische Primer-Dimere denaturieren meist bei tieferen Temperaturen als die längeren amplifizierten Fragmente. So ist eine Unterscheidung möglich. Die

Schauglasarmaturen Leuchten und Kamerasysteme LED-Technik Für den Ex-Bereich

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analytik

Amplifikationskurve (schematische Darstellung): Dargestellt ist die Fluoreszenzstärke gegen die Anzahl PCR-Zyklen. Mit zunehmender Zyklenzahl nimmt die DNA-Menge und somit das Fluoreszenzsignal zu. Die Reaktion verläuft zu Beginn exponentiell und erreicht anschliessend eine nicht exponentielle Plateau-Phase, wenn die Ausgangsstoffe in abnehmender Konzentration vorliegen.

(Bild: Sonja Bichsel-Käser)

Höhe des Schmelzkurvenpeaks widerspiegelt die Menge des gebildeten Fragments.

Hindernisse Mögliche Schwierigkeiten beim Einsatz einer Real-Time-PCR beginnen schon bei der Isolation der Matrizen-DNA. Denn die DNA muss ausreichend rein sein, da schon geringe Mengen an Salzen oder Proteinen die PCR stören. Dies ist vor allem wichtig bei Lebensmittelproben oder komplexen Proben menschlichen Ursprungs wie Blut, Stuhl oder Sputum. Ein kritischer Schritt ist auch das Design der Primer und Sonden. Hier sind Punkte wie GC-Gehalt, Bindungsspezifität, Ausbildung von Sekundärstrukturen, Schmelztemperatur, Hybridisierungstemperatur und -position ausschlaggebend für eine gute Reaktion. Weiter spielen die Pufferlösungen eine wichtige Rolle für ein optimales Ablaufen der Reaktion. Die Konzentrationen von Salzen, die Mengen an Magnesiumionen, Primern oder Matrizen-DNA wirken sich auf die Reaktion aus. Da oft viele Kleinstansätze im Mikroliterbereich durchgeführt werden, muss auch die Präzision des Pipettierens gegeben sein. Deshalb werden in der Regel Pipettierroboter eingesetzt. Standardisierte Assays und verbesserte Auswertealgorithmen helfen, Probleme der Referenzgene und Standardkurven zu überwinden.

Absolut oder relativ Während der Reaktion im Thermocycler zeichnet eine Software die detektierten Lichtsignale auf. Klassische Rohdaten eines Ansatzes sind – gemessen in jedem Reakti-

Symbolbild: Micro Test Tubes für PCR.

onsgefäss – sigmoidal verlaufende Kurven.

Die korrekte Interpretation dieser Analysendaten setzt gutes Verständnis der Methode voraus und ist nicht trivial. 2009 wurden gar die MIQE-Richtlinien von einer Gruppe internationaler Wissenschaftler ins Leben gerufen. Die Guidelines sollen die Qualität, Richtigkeit und Zuverlässigkeit der gewonnen Real-Time-PCR-Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen und Labors steigern.

Gängige Rechenmodelle im Rahmen der Quantifizierung der Real-Time-PCR sind die Bestimmungen des Ct-(auch Cp)-Wertes und der Effizienz. Ct oder Cp beschreibt einen Schwellenwert, welcher in dem Zyklus erreicht wird, in dem die Fluoreszenz erstmals über das Hintergrundsignal (Baseline) ansteigt. Der Schwellenwert wird zu Beginn der exponentiellen Phase überschritten.

Geht man von einer 100-Prozent-Effizienz der Reaktion aus, so kann die PCR-Reaktion mit einer exponentiellen Gleichung beschrieben werden. Für die Bestimmung der tatsächlichen Effizienz wird eine Reaktion mit einer Verdünnungsreihe einer bekannten DNA-Probe durchgeführt und eine Standardkurve erstellt.

Eine Standardkurve wird auch für die Quantifizierung verwendet: Eine absolute Quantifizierung erlaubt die Mengenbestimmung eines einzelnen PCR Produkts und gibt das Ergebnis als absoluten Wert mit einer Einheit an. Für die absolute Quantifizierung wird ein Vergleich des Ct-Werts einer unbekannten Probe mit definierten, bekannten externen Standards gemacht. Dazu wird die PCR mit einer Verdünnungsreihe des Stan-

(Bild: Wikimedia)

dards durchgeführt. Durch Auftragen der Standardkonzentrationen gegen die Ct-Werte und linearer Regression resultiert eine Standardkurve. Durch Vergleich der Ct-Werte mit der Standardkurve lassen sich die Ziel-Sequenz-Konzentrationen ermitteln.

Die relative Quantifizierung hingegen vergleicht die Mengen an PCR-Produkt mit denen eines Referenzgens und gibt das Ergebnis als Verhältnis an. Relative Quantifizierung wird zum Beispiel zur Bestimmung der Veränderungen der Genexpression verwendet. Dazu muss als interne Kontrolle die Expression eines Referenzgens mitbestimmt werden. Die beiden Werte werden dann miteinander verglichen und das Ergebnis ist eine relative, dimensionslose Zahl, die nur zum Vergleich mit anderen Proben geeignet ist. Bei dem Referenzgen handelt es sich um ein konstitutiv exprimiertes Gen, das eine unveränderte Expression unter allen getesteten Bedingungen zeigt. Dieses Referenzgen, bietet die Basis für die Normalisierung von Unterschieden zwischen den einzelnen Proben. Auf diese Weise können auch Aktivitäten von zwei Zielgenen untereinander und relativ zum Referenzgen verglichen werden.

Wie auch immer quantifiziert wird, eine entsprechende statistische Auswertung darf natürlich auch hier nicht fehlen. Heute ist hoch entwickelte Software erhältlich, welche die Datenanalyse erleichtert.

Im Dienste der Gesundheit Analyselabors verwenden die Real-TimePCR zum Nachweis von Allergenen, Mikroorganismen oder auch Infektionskrankheiten und deren Erregern in unterschiedlichs-

analytik

ten Proben. In der molekularen Diagnostik ist mittlerweile auch die Multiplex-Real-Time-PCR Standard. Hierbei können in einer einzelnen Reaktion mehrere Zielsequenzen amplifiziert werden oder mehrere Primerpaare für dasselbe Gen eingesetzt werden, was die Diagnostik beschleunigt.

Die Palette an Dienstleistungsangeboten am Beispiel der Lebensmittelanalytik ist breit: Entweder man überlässt die Analytik dem Auftragslabor, oder man legt selbst Hand an: Für fallspezifische Analysen werden Methodenentwicklung und -durchführung von Spezialisten angeboten. Für Standardnachweise kann man fertige Test-Kits erwerben. Diese enthalten vorgefertigte Primer und Sonden-Mischungen, welche nur noch mit dem Probenmaterial versehen werden müssen. Zielsequenzen der Kits sind die molekularen Marker, eindeutig identifizierbare, kurze DNA-Abschnitte, deren Ort im Genom bekannt ist. Mit einem Kit und zugehöriger SOP kann die Analyse Schritt für Schritt durchgeführt werden.

Multiplex-Kits für Allergen-Marker quantifizieren zum Beispiel Spuren von Sellerie, diversen Nüssen, Sesam, Hühnereiweiss, oder Kuhmilch.

Für den Nachweis der Fleischherkunft und -zusammensetzung stehen Kits mit Markern für Pferdefleisch zur Verfügung. Multiplex-PCR macht es aber auch möglich, einen Reaktion-Marker für mehrere Fleischsorten gleichzeitig nachzuweisen. Nicht zuletzt lassen sich auch genveränderte Organismen (GVO) mittels Real-Time-PCR nachweisen. Molekulare Marker von GVOs sind oft DNA-Abschnitte (Gene oder deren regulierende Sequenzen usw.), welche bei der Transformation der Pflanze mit der Fremd-DNA eingeschleust werden. Durch diese Marker unterscheiden sie sich jeweils von ihrem Wildtyp. Dank Real-TimePCR wird so manches Geheimnis um die Herkunft und Vergangenheit einer Lebensmittelprobe gelüftet.

Der Nachweis von Mikroorganismen mittels Real-Time-PCR in einer Probe kann in der Le-

bensmittelanalytik oder der medizinischen Diagnostik hilfreich sein. Colibakterien, Salmonellen und Listerien sowie Campylobacter sind häufige Erreger von Lebensmittelvergiftungen und daher von besonderem Interesse.

In der klinischen Forschung wird die quantitative PCR bei der Suche nach Angriffspunkten für neue Therapieansätze eingesetzt. Die Identifikation von an Krebsentstehung beteiligten Genen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besseren Behandlung.

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Real-Time-PCR trägt also dazu bei, Krankheit zu verhindern, Krankheitsursachen schnell zu identifizieren oder Behandlungs■ methoden zu optimieren.

QUELLEN http://www.lifetechnologies.com (real-time-pcr-handbook.pdf) ■ www. wikipedia.com ■

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pharma

D I E N S T L E I S TU N G D E R U FA G L A B O R A TO R I E N A G

Massgeschneiderte Stabilitätstests für Pharmakunden Was nützt eine Tablette, wenn sie nicht erst im Magen des Patienten, sondern bereits auf dessen Nachttisch zerfällt?

Das drastische Beispiel verdeutlicht: Die chemische und physikalische Stabilität ist mit ausschlaggebend für die Wirksamkeit und Marktfähigkeit eines jeden Medikaments. Stabilitätsprüfungen bilden somit einen zentralen Bestandteil der pharmazeutischen Entwicklung. Ausgeführt werden sie von qualifizierten Analytikdienstleistern wie der UFAG Laboratorien AG in Sursee, die ihre Kunden mit massgeschneiderten Stabilitätstests unterstützt.

R A L F M AYE R

I

n Stabilitätsprüfungen wird untersucht, wie sich ein pharmazeutischer Wirkstoff bzw. ein fertiges Arzneimittel unter bestimmten Umgebungseinflüssen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht, pH usw.) während einer gewissen Zeitperiode chemisch, physikalisch oder mikrobiell verändert. Aus den Resultaten werden u. a. die empfohlenen Lagerbedingungen sowie die Haltbarkeit eines Medikaments abgeleitet. Stabilitätsstudien sind obligatorischer Bestandteil des Zulassungsverfahrens für neue Arzneimittel.

Sämtliche Stabilitätstests beinhalten die Lagerung der Produkte unter definierten Klimabedingungen sowie die Entnahme und Analyse von Proben in protokollarisch festgelegten Zeitabständen. Prinzipiell unterscheidet man aber drei Arten von Stabilitätstests: ■ Stresstest: Pharmazeutische Produkte (Wirkstoffe und Fertigprodukte) werden für relativ kurze Zeit extremen Bedingungen ausgesetzt, welche die Zersetzung beschleunigen.

■ Langzeitstudien: Die Proben werden mindestens 12 Monate lang unter den empfohlenen Bedingungen gelagert. (Voraussetzung für die Registrierung und Zulassung neuer Arzneimittel.)

■ Intermediäre Stabilitätstests: Die Proben werden Bedingungen ausgesetzt, die zwischen den Stresstest- und den empfohlenen Lagerbedingungen liegen. (Obligatorisch für Medikamente, die in tropischen Ländern vermarktet werden sollen.)

Stabilitätsprüfungen erfordern somit neben umfassenden pharmaanalytischen auch spezifisches logistisches Know-how sowie eine ausgefeilte Lagertechnologie, die nicht zuletzt auch viel Platz beansprucht. Mit dem Ziel, sich optimal auf ihre eigentlichen Kernkompetenzen zu konzentrieren, gingen forschende Pharmaunternehmen zunehmend

Dokumentation: Priska Spahr, Leiterin Stabilitätsprüfungen bei der UFAG Laboratorien AG, beim Ausfüllen eines Türöffnungs-Protokolls.

Bilder: ufag

dazu über, zertifizierte Labordienstleister mit der Planung und Durchführung von Stabilitätsprüfungen zu beauftragen.

Ein führender Anbieter von Stabilitätsprüfungen in der Schweiz ist die UFAG Laboratorien AG in Sursee. Um mit der steigenden Nachfrage seitens der Pharmabranche Schritt zu halten, hat UFAG die Lagerkapazitäten in ihrem vor rund vier Jahren in Sursee eröffneten neuen Stabilitätscenter sukzessive erweitert.

Dem Stabilitätsprüfungs-Team unter der Leitung von Priska Spahr stehen derzeit 22 Klimakammern- und -schränke zur Verfügung.

Die grösste von ihnen – eine im Jahr 2012 installierte Kühlkammer – umfasst eine Fläche von 130 Quadratmetern. Die Surseer Spezia-

listen sind nun nicht nur in der Lage, eine grosse Zahl von standardisierten Stabilitätstests gleichzeitig durchzuführen, sondern auch sehr flexibel auf Kundenwünsche einzugehen. Das Spektrum der Lagerbedingungen reicht von der Tiefkühlung bei –80°C und –20°C über die Lagerung bei verschiedenen Temperaturen zwischen 5°C und 60°C und relativen Luftfeuchtigkeiten (r. F.) zwischen 25% und 75%. In speziell ausgelegten Schränken werden zudem Freeze and Thaw Cycle Tests durchgeführt.

Dabei durchlaufen Proben Gefrier- und Auftauzyklen, um beispielsweise zu testen, wie Arzneimittel auf extrem wechselnde Transportbedingungen reagieren.

pharma

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Monitoring: Die Bedingungen in den Klimakammern/ -schränken werden permanent überwacht.

Blick in das Stabilitätscenter der UFAG: In insgesamt 22 Klimakammern und -schränken werden pharmazeutische Produkte unter kontrollierten Bedingungen gelagert.

UFAG bietet ihren Kunden aus der Pharmabranche massgeschneiderte Stabilitätsprüfungen an. Dabei können die Anforderungen stark variieren. Zu berücksichtigen ist beispielsweise, in welchen Klimazonen ein neues Arzneimittel vermarktet werden soll.

Für die Marktzulassung in Europa und Nordamerika sind beispielsweise Einlagerungen bei 25 °C / 60 % r. F. vorgeschrieben, während die für subtropische Gebiete bestimmten Produkte auch deutlich «heisseren» Bedingungen standhalten müssen. Die flexibel geschnürten Leistungspakete der UFAG reichen von der GMP-gerechten Einlagerung der Produkte im Kundenauftrag bis hin zur Planung und Durchführung kompletter Stabilitätsprüfungsprojekte. Diese umfassen u. a.: ■ Projektplanung mit Kunden ■ Entwicklung und Validierung der analytischen Testmethoden ■ Einlagerung der Proben gemäss Protokoll (für Stresstests, Langzeitstudien, intermediäre Stabilitätstests) ■ Analytische Tests in definierten Intervallen ■ Dokumentation der Ergebnisse, Stabilitätsbericht.

«Unsere Kunden können darauf vertrauen, dass sämtliche Phasen eines Projekts kompetent und termingerecht umgesetzt werden», betont Alexander Oleschinsky, Leiter Kundenservice Pharma. Der wachsende Markterfolg untermauert diese Aussage.

UFAG führt derzeit mehr als 700 Stabilitätsprüfungen für eine Vielzahl von grossen und kleineren Pharmaunternehmen durch. Die Tendenz ist weiter steigend. Methodenentwicklung, Methodenvalidierung und Durchführung von Stabilitätsprüfungen sind Kernkompetenzen der UFAG Laboratorien AG. Eine umfassende Expertise besitzt das Unternehmen zudem im Transfer von kundeneigenen Methoden in den Surseer Betrieb.

«Der persönliche Kontakt zum Kunden wird bei uns grossgeschrieben», nennt Alexander Oleschinsky ein zentrales Erfolgskriterium.

In der Regel sei gewährleistet, dass ein Auftraggeber über den gesamten Projektverlauf hinweg den gleichen Ansprechpartner hat.

Als vorteilhaft für eine direkte, effiziente Kommunikation erweist sich nicht zuletzt die zentrale, verkehrsgünstige Lage der UFAG im Kanton Luzern. Besprechungen bei UFAG in Sursee oder beim Kunden kön-

nen jederzeit mit wenig Aufwand organisiert werden.

Dass UFAG sämtliche Compliance-Anforderungen international tätiger Pharmakunden erfüllt, lässt sich das Unternehmen regelmässig in Audits durch FDA (erstmals im Jahr 2006), Swissmedic, SAS sowie in zahlreichen Kundenaudits bestätigen. Die jüngste (erfolgreiche) Re-Auditierung durch die Inspektoren der US-amerikanischen Food&Drug Administration (FDA) fand im Dezember 2014 statt. Als Leitlinie für die Durchführung von Stabilitätsprüfungen dienen den Surseer Spezialisten die ICH Richtlinien (ICH = International Conference on Harmonisation of Technical Requirements for Registration of Pharmaceuticals for Human Use) durch, welche unter anderem die Lagerung der Arzneimittel unter strengen GMP-Bedingungen vorschreiben.

Am Puls des Marktes Die langjährige Erfahrung in der Planung und Durchführung von Stabilitätsstudien, die ausgebauten Lagerkapazitäten sowie das umfassende analytische Know-how des erfolgreichen Labordienstleistungsunternehmens erlauben es den UFAG-Experten, unmittelbar auf Veränderungen der Marktbedürfnisse zu reagieren. Ein markanter Trend besteht darin, dass Kunden zunehmend umfangreichere Stabilitätsstudien in Auftrag geben. Um wertvolle Entwicklungszeit zu sparen, möchten global ausgerichtete Pharmaunternehmen zum Beispiel in einer einzigen Stabilitätsstudie die Daten für die Zulas-

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pharma

Stabilitätsprüfungen : Das Angebot der UFAG Das Dienstleistungsspektrum der UFAG Laboratorien AG umfasst u. a. chemische, chemischphysikalische, mikrobiologische und molekularbiologische Analytik in den Bereichen Pharma, Kosmetik, Medizintechnik, Lebensmittel und Agrarökologie. Das Unternehmen beschäftigt in Sursee etwa 110 geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet nach internationalen Qualitätsstandards. Eine zunehmend wichtige Rolle im Portfolio nehmen die Stabilitätsprüfungen ein, die UFAG für Pharmaunternehmen realisiert. Sie umfassen u. a.: ■ ■

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Planung von Stabilitätsstudien gemäss Kundenanforderungen (vgl. Haupttext). Als Leitfaden dienen die ICH-Richtlinien Q1A-Q1F. Stresstests mit Wirkstoffen: Sie liefern dem Tester erste Informationen über das Stabilitätsprofil eines Wirkstoffs. Die Ergebnisse fliessen in die galenische Forschung und die Entwicklung und Validierung der Analysenmethoden ein.

Stabilitätsprüfung – Vorformulierung: Die Stabilität von verschiedenen Vorformulierungen (Wirkstoffe und Hilfsstoffe) wird in Abhängigkeit von den Lagerbedingungen geprüft. Hauptziel ist es, die definitive Formulierung für das neue Arzneimittel zu bestimmen.

Stresstests mit Scale-up-Chargen: Mit diesen Tests lässt sich u. a. die Haltbarkeit eines neuen Arzneimittels voraussagen. Sie sind unabdingbar für die Freigabe der Proben zu den klinischen Studien (Tests am Menschen) und überwachen die Stabilität während dieser klinischen Studien.

Stress- und Langzeittests mit Registrierchargen: Die Tests werden an je drei repräsentativen Produktionschargen des Wirkstoffs und des Fertigprodukts durchgeführt. Die Stabilitätsstudie dauert mindestens 12 Monate, wobei Lagerbedingungen und Probenentnahme-Zyklen den Empfehlungen der ICH-Leitlinien entsprechen. Dabei wird die Haltbarkeit eines Arzneimittels – also die Dauer, in der es bei den empfohlenen Lagerbedingungen garantiert seine Spezifikationen behält – ebenso festgelegt wie die «re-test period» des Wirkstoffs – das heisst die Dauer, in der der Wirkstoff seine Spezifikationen behält und somit weiterverarbeitet werden darf.

Follow-up-Stabilitätsprüfungen: Die Haltbarkeit eines neuen Medikaments wird mit maximal einem Jahr ausgewiesen. In Follow-up-Stabilitätsprüfungen, die für alle zugelassenen Arzneimittel obligatorisch sind, kann die Haltbarkeit auf maximal fünf Jahre heraufgesetzt werden. Ebenso kann die «re-test period» des Wirkstoffs bestätigt oder verlängert werden.

sungsanträge in verschiedenen Marktregionen (z.B. Europa, Nordamerika, Brasilien usw.) generieren. Für den Dienstleister UFAG bedeutet dies einen koordinativen Mehraufwand pro Projekt: Proben eines neu entwickelten Wirkstoffs bzw. Fertigprodukts müssen mitunter in sechs oder mehr Klimaschränken parallel gelagert werden.

Wie stabil ein Medikament ist, hängt massgeblich von seiner Verpackung ab. Die Marktzulassung eines Arzneimittels erfolgt deshalb immer in Verbindung mit der entsprechenden Primärverpackung. Auch hier geht der Trend zur Vielfalt. Das heisst, dass Pharmakunden verstärkt gleich mehrere Verpackungsformen in einer einzigen Stabilitätsstudie testen lassen. Ebenfalls reagiert hat UFAG auf das Kundenbedürfnis, Stresstests bei besonders extremen Bedingungen durchführen zu lassen. Während die ICHRichtlinien 40°C / 75% r. F. als extremste Lagerbedingung für Accelerated Studies empfehlen, werden nun häufig auch Einlagerungen bei 50°C / 75% gefordert. «Auf Kundenwunsch haben wir auch bereits Stabilitätstests bei 60°C / 75% vorgenommen», be-

richtet Priska Spahr, Leiterin Stabilitätsprüfungen bei der UFAG Laboratorien AG. Zwar sind Medikamente in der Praxis kaum derart extremen Bedingungen ausgesetzt, indes lässt mit solchen Stresstests sehr schnell ein erstes aussagekräftiges Stabilitätsprofil erstellen. Auch hier folgen die Auftraggeber der Devise: Zeit ist Geld.

Der erweiterte Umfang der einzelnen Stabilitätsstudien stellt auch die firmeneigene Analytik der UFAG Laboratorien AG vor wachsende Herausforderungen. «Deutlich gestiegen ist die Anzahl der Proben, die wir pro Untersuchungsauftrag an unsere Analytiklabors verteilen», erklärt Priska Spahr. Zu Engpässen kommt es in dem hochmodern ausgestatteten, straff organisierten Laborbetrieb der UFAG dennoch nicht. Hier werden die Proben auf sämtliche Veränderungen hin untersucht, die ein Medikament oder ein Wirkstoff im Laufe seines «Lebens» erfahren kann. So bilden Wirkstoffe ein potenzielles «Angriffsziel» für chemische Reaktionen wie beispielsweise Hydrolyse oder Oxidation, oder sie erfahren physikalische Veränderungen wie etwa einen Wechsel der Kristall-

form. Noch vielfältigere Angriffspunkte bieten galenische Zubereitungen, die aufgrund zahlreicher chemischer, physikalischer und mikrobiologischer Veränderungen ihre Spezifikation verlieren können. So sind Tabletten z.B. in Hinblick auf Wirkstoffgehalt, Bruchfestigkeit, Farbe, Geruch und Oberflächenbeschaffenheit zu untersuchen. Wichtige Messparameter sind zudem die Zerfallszeit und das Wirkstofffreisetzungsprofil von Tabletten oder Kapseln unter Bedingungen, die die Umgebung im Verdauungstrakt simulieren.

Die für Stabilitätsprüfungen erforderliche Analytik führen die UFAG-Mitarbeiter quasi komplett im eigenen Labor durch, in Ausnahmefällen werden akkreditierte Partnerlabors mit der Durchführung einzelner Tests beauftragt, die nicht zu den Standardanforderungen gehören. Das in das LIMS System der UFAG integrierte «Stabi-Modul» (so die firmeninterne Bezeichnung) unterstützt den protokollgetreuen Ablauf der Stabilitätsprüfungen sowie die Dokumentation der Ergebnisse.

Sicherheit ist Trumpf Was aber, wenn doch nicht alles nach Protokoll verläuft, und beispielsweise ein Stromausfall in einer Klimakammer zu einer nicht tolerierbaren Abweichung von der einprogrammierten Temperatur führt? «Unser Online-Überwachungssystem funktioniert sehr zuverlässig», erklärt Alexander Oleschinsky, «darüber hinaus verfügen wir über ein effizientes Notfallkonzept.» Datenlogger in jedem Klimaschrank bzw. in jeder Klimakammer übermitteln permanent die Temperaturund Feuchtewerte. Sollten die Werte gewisse Toleranzgrenzen (die bei UFAG noch enger gefasst sind als in den ICH-Richtlinien vorgeschlagen) überschreiten, alarmiert das System automatisch den gesamten involvierten Personenkreis – unter anderem via Telefon und via E-Mail. Falls eine Störung nicht rechtzeitig behoben werden kann, stehen für alle betroffenen Chargen AusweichLagerplätze zur Verfügung. Ergänzt wird das Online-Monitoring durch regelmässige Vor-Ort-Kontrollen sowie durch manuelle Aufzeichnungen wie etwa Türöffnungspro■ tokolle.

KONTAKT UFAG Laboratorien AG CH-6210 Sursee Telefon 058 434 43 00 service@ufag-laboratorien.ch www.ufag-laboratorien.ch

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Diagnosewerkzeuge im Aufwind «Kristallklare Einblicke» lautete das Motto des Olten Meetings 2014, zu dem das biotechnet Switzerland im Rahmen des Nationalen Thematischen Netzwerks NTN Biotech erstklassige Fachleute zum Gedankenaustausch versammelte. Die Mischung aus Forschung und Industrie schafft neue Impulse und die Entwicklung von Schlüsseltechnologien der Zukunft.

ELSBETH HEINZELMANN

L

eidet mein Patient an einem neuroendokrinen Tumor oder an einem invasiv wachsenden Adenokarzinom? Gewisse Adenokarzinome nehmen einen weit weniger aggressiven Verlauf. Mit der treffenden Frühdiagnose kann der Arzt die richtige Therapie wählen und Menschenleben retten.

Das Damoklesschwert des Kostendrucks Doch während der Arzt alle diagnostischen Möglichkeiten zum Wohl des Patienten ausschöpft, dreht sich die gesundsheitsökonomische Debatte um das Kosten/Nutzen-Verhältnis, gesteigerte Leistung und Wettbewerb. «Unter dem zunehmenden Kostendruck geht der akademische Aspekt der Diagnostik verloren», warnt PD Dr. med. Alexander Leichtle vom Universitätsinstitut für Klinische Chemie (UKC) am Inselspital Bern. Er zitiert das Beispiel des Klinikums Aachen, das vor zwei Jahren beschloss, sein Zentrallabor an einen privaten Betreiber auszugliedern. Von diesem Schritt versprach sich die Aachener Klinikführung Einsparungen von rund 5 Millionen Euro trotz Einsatz von über 1000 Untersuchungsmethoden. Es steht viel auf dem Spiel, wird doch der deutsche Labormarkt auf rund 6,4 Milliarden Euro geschätzt und dürfte angesichts der alternden Bevölkerung rapide zunehmen.

«Laborberichte beeinflussen 70 – 80% aller medizinischen Entscheide, womit Labormedizin eine Kernkompetenz darstellt», so Alexander Leichtle. In seinem Fokus stehen neue Lösungsansätze für die Labormedizin in Zeiten von ‹big data› im Sinn von Computational Medicine. Da die Labormedizin einen rasanten Automatisierungs- und Konsolidierungsprozess durchläuft, die Analyten immer kostengünstiger, schneller und präziser werden, setzt das Berner Inselspital auf ‹Omics›-Technologien, beispielsweise Metabolomics, und deren Auswertung mit Methoden aus dem Umfeld von ‹big data›.

Zudem ist eine Biobank für die integrierte

Design-Modell des künftigen POC-Instrumentes für TDM. Ein Blutstropfen wird in einer wegwerfbaren Probenpräparationskartusche verarbeitet. Analytenmoleküle – dargestellt als Dreiecke – lassen sich in einem analytischen Modul quantifizieren, dann die Resultate an eine Datenbank senden.

(Illustration: C. Guiducci, EPFL, adapted by M. Pfeifer)

Gesundheitsforschung geplant. «Unsere Biobank Bern wird eine umfangreiche Automatisation und Informationstechnologie bereitstellen, damit Plasma, Serum und Derivate von Blutzellen zukunftssicher und in bestmöglicher Qualität für die Forschenden des Inselspitals zur Verfügung stehen», so Leichtle. «Ziel ist es, Analysen aus BiobankProben mit weiteren Spitaldaten in einem ‹big data›-Verfahren zusammenzuführen, um in Zukunft eine präzise und damit effektive Diagnose von unterschiedlichsten Krankheitsbildern zu ermöglichen.»

Schnelle Diagnose – sofortiger Behandlungsbeginn Sich rasch Klarheit zu verschaffen über ein Krankheitsbild, ist besonders dort lebenswichtig, wo eine bakterielle Infektion vorliegt, wie im Fall einer Endokarditis. Diese Entzündung der bindegewebigen Herzinnenhaut kann jeden Menschen betreffen, vor allem jene mit Herzfehlern. Besonders hoch ist das Risiko nach Operationen, wo sie gravierende Schäden der Herzklappen bewirken kann. Die Behandlung muss so-

fort erfolgen, bevor ein Herzklappendefekt entsteht oder die Infektion im ganzen Körper gestreut wird. Es steht einiges auf dem Spiel, denn die akute Form der bakteriellen Endokarditis rafft 30 – 40% der betroffenen Menschen dahin.

Dies ist das Spezialgebiet der Hutman Diagnostics AG in Basel. Sie entwickelt Diagnosekits für die Detektion von lebensgefährlichen Krankheitserregern und Infektionskrankheiten. Ihr neu realisiertes EndocardiGene Tissue identifiziert infektiöse Erreger in weniger als vier Stunden mit einer Inklusivität von 96 % und einer Sensitivität von 80 %. Auf diese Weise kann der Kliniker im Handumdrehen das geeignete Antibiotikum wählen und die bakterielle Infektion rasch und effizient behandeln. Das Test-Kit besteht aus einer universellen PCR-Reaktion (Polymerase-Kettenreaktion), artspezifischer Microarray-Erkennung und softwarebasiertem Auslesen. Die Methoden der Probenpräparation für eine optimale DNA-Extraktion und die Sensitivität sind unterschiedlich.

«Der frühe Erregernachweis rettet Leben, verbessert das klinische Ergebnis und redu-

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ziert durch Medikamente verursachte Nebeneffekte», erklärt Laborchefin Dr. Sabine Kressmann. «Anderseits senkt das Verfahren die Krankheitskosten und verkleinert das Risiko einer Ausbreitung von Antibiotikaresistenz.» Der Test fusst auf derselben einzigarten Technologieplattform, auf der alle Hutman-Produkte basieren. «Neben bakterieller Endokarditis entwickeln wir Diagnosekits für Knochen- und Gelenksentzündungen, Meningitis und Fieber», so Sabine Kressmann. Für technische und wissenschaftliche Aspekte von Design und Entwicklung kooperiert das Team mit Ärzten und Mikrobiologen an Spitälern in ganz Europa. «Das Spektrum möglicher Anwendungen ist enorm, reicht von humanen Erkrankungen über Veterinärmedizin bis zu Umweltschäden und Lebensmittelsicherheit.»

Kampf gegen häufigste Krebsart Relativ wenig bekannt ist die Tatsache, dass Prostatakrebs der häufigste bösartige Tumor ist und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern. Heute erweisen sich drei von vier Frühdiagnosen jedoch als falsch und führen zu unnötigen Biopsien und damit zu vermeidbarem Stress für die Patienten. Infolge unpräziser Prognosemethoden für Prostatakrebs wird oft übertherapiert, denn zwei Drittel der Tumore bedürfen eigentlich keiner sofortigen Behandlung. Weiter sind die Therapiemethoden unspezifisch, was erklärt, dass 75% der Patienten auf die verabreichten onkologischen Medikamente nicht ansprechen. Dies verursacht massive Kosten, kommt doch eine einzige Biopsie auf rund 1500.00 CHF zu stehen, während sich die Kosten für Über-

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behandlung auf ungefähr 7500.00 CHF belaufen dürften.

Dr. Ralph Schiess, heute CEO des 2010 gegründeten ETHZ-Spin-offs ProteoMediX AG, entwickelte während seiner Doktorarbeit einen blutbasierten Test. Dieser erzielt eine wesentlich höhere Genauigkeit als der gängige klinische Standard. Die ProteoMediXStrategie basiert auf drei thematischen Achsen: «Einerseits entwickeln wir diagnostische Biomarker, um den Tumor in einem frühen Stadium zu entdecken und falsche Positivanzeigen zu entlarven. Anderseits stellen wir Prognosewerkzeuge her, um aggressive von indolenten Tumoren zu unterscheiden», erklärt Ralph Schiess. «Schliesslich zeigen unsere Stratifizierungsbiomarker in klinischen Tests ein beachtliches Potenzial, um Patienten Therapien mit mehr Sicherheit und Effizienz zu ermöglichen und damit eine personalisierte Medizin zu erlauben.» Um den Standard-Technologieplattformen der Diagnoselabors zu entsprechen, passte das ProteoMediX-Team sein nicht invasives Testformat an und übertrug seine Biomarker-Assays von der ursprünglich eingesetzten Massenspektrometrie-Plattform in ein Immunoassay-Format. Die Methode ermöglicht eine rasche, sensitive, reproduzierbare, kosteneffiziente und leicht zu handhabende Analyse.

Der Erfolg lässt nicht auf sich warten: «Die hohe Spezifizität unseres neuen PMX-DxTests, gezeigt in ersten klinischen Studien, könnte die Anzahl unnötiger Biopsien in der klinischen Praxis um über 60% reduzieren», bilanziert Ralph Schiess. «Und es stecken noch vielversprechende Prognosewerkzeuge in der Pipeline.»

Das Hutman-Team von rechts nach links: Gustavo Gershuber, Dr. Sabine Kressmann, Dr. Bruno Golding, Michael Cernochova, Dr. Nicolas Ponroy.

(Copyright Kenneth Nars, bz Basellandschaftliche Zeitung)

Dezentralisierte MedikamentenspiegelBestimmung «Auf den ersten Blick erscheint das Prinzip einfach, aber die Realität ist komplex», betont Professor Marc Pfeifer. Die Konzentration eines Medikamentes im Blut eines Patienten kann oberhalb einer gewissen Grenze unerwünschte und gefährliche Nebenwirkungen auslösen. Ein zu geringer Medikamentenspiegel hingegen führt nicht zum erwünschten therapeutischen Ergebnis. Die Medikamentenspiegelbestimmung (Therapeutic Drug Monitoring TDM) soll sicherstellen, dass der Patient eine optimale Dosis erhält. So lässt sich beispielsweise eine gefährliche Organabstossungsreaktion eines Patienten mit transplantierter Niere wegen einer zu niedrigen ImmunosuppressivumKonzentration verhindern. Umgekehrt verhindert das Bewahren zu hoher Konzentrationen nephrotoxische Effekte und andere eventuell tödlich verlaufende unerwünschte Nebenwirkungen.

Die pharmakokinetische Variabilität aufgrund von Alter, Geschlecht oder genetischen Faktoren kann die Konzentration des Medikamentes im Blut und damit den therapeutischen Verlauf wesentlich beeinflussen. Deshalb berücksichtigt der betreuende Arzt diese Aspekte in der Therapie. Was die Sache weiter verkompliziert, ist die Tatsache, dass solche Analysen mehrere Milliliter Blut benötigen und in klinischen Laboratorien grosser Spitäler durchzuführen sind. Ein kleines Tischgerät für den Hausarzt, das nur einen Tropfen Blut für die Messung benötigt, entwickelt gegenwärtig die HES-SO Valais-Wallis gemeinsam mit einer Schwesterschule

Acquity UPLC Trennungssystem gekoppelt mit einem Xevo TQ-S (Waters) Massenspektrometer am Inselspital Bern: Das UPLC trennt die Metaboliten, das Massenspektrometer ionisiert dann die Moleküle für die Analysen.

(Bild: Inselspital Bern)

Die beiden Mitbegründer der ProteoMediX CEO Dr Ralph Schiess (rechts) imd CFO Christian Brühlmann. Diagnosewerkzeuge der ProteoMediX ermöglichen eine personalisierte Medizin und vermeiden so Überbehandlung.

(Bild: ProteoMediX)

in Yverdon, drei Forschungsgruppen der EPFL mit Professor Carlotta Guiducci sowie dem CHUV Lausanne in einem von nano-tera / SNF finanzierten Projekt. Die Forschungsgruppen der Professoren JeanManuel Segura und Marc Pfeifer von der HES-SO, verantwortlich für die Test-Entwicklung und das Design der Prototypen, arbeiten eng zusammen, denn Geräteund Assay-Spezifikationen sind gegenseitig abhängig. «Unser Ziel ist es, den status quo zu hinterfragen und die Tür zu öffnen zu einer einfacheren und weniger teuren Medikamentenspiegelbestimmung» resümiert Marc Pfeifer. «Vielleicht kommt eines Tages ein solches Point-Of-Care (POC) Gerät auch effizient in klinischen Studien zum Einsatz?»

Erwähnte Partner/ Projekte ■

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Universitätsinstitut für Klinische Chemie (UKC) am Inselspital Bern: www.ukc.insel.ch Hutman Diagnostics AG: www.hutman.ch ProteoMediX AG: www.proteomedix.ch HES-SO, EPFL, CHUV www.nano-tera.ch/projects/368.php www.hevs.ch/dxs-itv Swiss biotechnet: www.biotechnet.ch

Blick in die Zukunft «Neben klassischer Biotechnologie, die zunehmend an Bedeutung gewinnt in der fermentativen Produktion von natürlichen Substanzen sowie von biochemischen und rekombinanten Proteinen, beobachten wir – als Teil von Automation, Miniaturisierung und Interoperabilität von Instrumenten und Devices – einen globalen Trend zu neuen Anwendungen von Biotechnologie», stellt Professor Daniel Gygax fest. Er ist Präsident von biotechnet Switzerland, welches das Olten Meeting 2014 im Rahmen des NTN Biotech organisierte. «Der britisch-US-amerikanische Physiker und Mathematiker Freeman Dyson benannte diesen Prozess die ‹Domestizierung› der Biotechnologie. Der personalisierte Gebrauch von Smart Phones, HightechUhren oder -Brillengläser für die Überwachung von Zuständen und Funktionen wie die Kontrolle von Glukose, Herzrate oder prostataspezifische Antigen-Texts (PSA) zeigt in etwa, was Dyson meinte.» Man denke nur an den vielseitigen Nutzen eines Handys, der Inbegriff von Hightech zu geringen Kosten. «Mit seiner Kamera bis zu 40 Megapixel, den integrierten Sensoren, einer Speicherkapazität bis zu 32 GB und seiner erstaunlichen Konnektivität erreicht es 7 Milliarden Handy-Abonnenten weltweit. Biotechnologie ist heute an der Schwelle zu einer neuen Ära – und biotechnet Switzerland ist an vorderster Front ■ aktiv!

Themenbild: Im Toten Meer, ausgezeichnet durch einen sehr hohen Salzgehalt, niedrige Sauerstoffkonzentrationen und starke Sonneneinstrahlung, überleben nur extremophile Organismen mit ausgeklügelten und angepassten Stoffwechselwegen.

(Bild: Istock) A C E TY L - C O E N Z Y M - A - A S S I M I L A TI O N I N M I K R O O R G A N I S M E N

Neuartige und ungewöhnliche Stoffwechselwege Der mikrobielle Metabolismus bildet einen riesigen, längst nicht erschöpften Fundus an potenziell biotechnologisch nutzbaren Bioreaktionen und Biokatalysatoren. Mikrobiologen der Universität Freiburg im Breisgau konnten bereits zwei neue Acetyl-CoA-Assimilierungsstrategien aufzeigen. Aktuelle Forschungsergebnisse werfen neues Licht auf das Wettrüsten zwischen Pathogenen und infizierten Wirtszellen und liefern damit neue Ansatzpunkte für die Wirkstoffsuche.

B E A TE P E I S E L E R - S U T TE R

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van Berg, Mikrobiologe und Privatdozent an der Universität Freiburg im Breisgau, kennt den Stoffwechsel diverser exotischer Mikroorganismen aus dem Effeff. Berg stammt aus Moskau, wo er während seiner Doktorarbeit die Acetat-Assimilation im phototrophen Purpurbakterium Rhodospirillum rubrum erforschte. «Wir sind damals der Frage nachgegangen, warum R. rubrum, das auf Acetat als einziger Kohlenstoffquelle wachsen kann, Glyoxylat ins Medium abgibt. Und dies obwohl ihm das zum Glyoxylatzyklus gehörige Schlüsselenzym Isocitratlyase fehlt. Der 1957 von Kornberg und Kollegen aufgeklärte Glyoxylatzyklus war bis dahin der einzige bekannte Stoffwechselweg, mittels dessen Bakterien aus aktiviertem Acetat bzw. Acetyl-Coenzym A Zellbausteine synthetisieren», erzählt Berg. Ein Widerspruch, der zur selben Zeit an der Universität Freiburg in der Gruppe von Prof.

Georg Fuchs und Dr. Birgit Alber am Beispiel des phototrophen Purpurbakteriums Rhodobacter sphaeroides untersucht wurde.

Es kam zur russisch-deutschen Zusammenarbeit und endete damit, dass Berg in der

Ivan Berg, Mikrobiologe und Privatdozent an der Universität Freiburg im Breisgau, erforscht Stoffwechselwege diverser exotischer Mikroorganismen.

(Bild: Beate Peiseler-Sutter)

Gruppe Fuchs ein Postdoktorat absolvierte.

Inzwischen ist Fuchs emeritiert und Berg baut am Institut für Biologie II eine eigene Forschungsgruppe auf. Zusammen mit Tobias Erb, damals Doktorand bei Fuchs, inzwischen Gruppenleiter am Institut für Mikrobiologie der ETH Zürich und am Max-

Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie an der Universität Marburg, konnte Berg zeigen, dass die Assimilation von Acetat in R. rubrum sowie in R. sphaeroides über den bis dahin unbekannten Ethylmalonyl-CoAWeg erfolgt. Dieser setzt sich aus altbekannten und neuentdeckten Reaktionen zusammen. Die zentrale Reaktionssequenz wird von drei bis dahin unbekannten Enzymen – Crotonyl-CoA-Carboxylase/Reduktase, Ethylmalonyl-CoA-Mutase und MethylsuccinylCoA-Dehydrogenase – katalysiert. Im Ergebnis werden drei Moleküle Acetyl-Coenzym A (Acetyl-CoA) und zwei Moleküle Kohlendioxid zu Malat und Succinyl-CoA umgewandelt, die unter anderem als Bausteine bei der Zuckersynthese dienen und indirekt bei der Aminosäuresynthese eine Rolle spielen. Die Ergebnisse wurden 2007 im Fachjournal PNAS veröffentlicht.

Gensequenzvergleich zeigt Homologien 2011 konnten die Freiburger Metabolismusforscher im renommierten Fachmagazin Science dann den nächsten, bis dahin unbekannten Stoffwechselweg, den Methylaspar-

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Stoffwechsel Der Stoffwechsel (Metabolismus) lebender Organismen gestaltet sich als Netzwerk zusammenhängender, von Enzymen katalysierter biochemischer Reaktionen. Dieses gewährleistet die Energiegewinnung der Zellen (Katabolismus) sowie die Biosynthese von Zellbausteinen und Speichermolekülen (Anabolismus).

■ Heterotrophe: Tiere, Pilze, die meisten Bakterien und Archaeen sind als heterotrophe Organismen darauf angewiesen, energiereiche organische Moleküle mit der Nahrung aufnehmen und diese unter Energiegewinnung in organismuseigene Verbindungen umzuwandeln (heterotrophe Assimilation). Vorab werden Kohlenhydrate in Einfachzucker (Monosaccharide) zerlegt und Proteine zu Aminosäuren abgebaut, Fette werden gespeichert. Sauerstoffabhängige (aerobe) heterotrophe Organismen gewinnen die für ihre biologische Arbeit nötige Energie bei der Zellatmung durch die Oxidation von Monosacchariden wie Glukose. Das Zuckermolekül wird über die bekannten Stoffwechselwege Glykolyse, oxidative Decarboxylierung und Citrat-

zyklus in diversen Reaktionsschritten bis hin zu CO2 und Wasser abgebaut. Bei den ersten, sauerstoffunabhängig (anaerob) ablaufenden Schritten dieser Reaktionsfolge entstehen aus einem Molekül Glukose zwei Moleküle Pyruvat, welche in eine Reihe anderer Produkte zur Synthese von Zellbausteinen umgewandelt werden können. Gleichzeitig werden zwei Energiespeichermoleküle Adenosintriphosphat (ATP) und zwei Reduktionsäquivalente Nicotinamidadenindinukleotid (NADH) gebildet. Anstelle von Sauerstoff können diverse Mikroorganismen Nitrat, Eisenoxid, Sulfat, Schwefel usw. als Oxidationsmittel verwenden (anaerobe Atmung).

■ Autotrophe: Die von heterotrophen Organismen konsumierten organischen Verbindungen werden ursprünglich von autotrophen Organismen produziert, die den zum Aufbau organischer Materie benötigten Kohlenstoff aus anorganischem Kohlendioxid (CO2) beziehen. Als Energiequelle dienen ihnen Licht (photoautotrophe Organismen) oder reduzierte anorganische Verbindun-

gen (chemoautotrophe Organismen). Pflanzen, Algen und Cyanobakterien sind photoautotroph und aerob. Sie reduzieren CO2 mittels Lichtenergie zu organischem Kohlenstoff. Die hierfür nötigen Elektronen erhalten sie aus Wasser, als Nebenprodukt entsteht dabei molekularer Sauerstoff. Einige Bakterien, z.B. Schwefelpurpurbakterien, sind zur anaeroben Photosynthese befähigt. Statt Wasser dient ihnen Schwefelwasserstoff (H2S) als Elektronenlieferant. Viele andere Bakterien assimilieren Kohlenstoff mittels aerober Chemosynthese. Sie oxidieren H2S (Sulfurikanten), Ammoniak (Nitrifizierer), Eisen(II)-Ionen (eisenoxidierende Bakterien) oder Methan (CH4; methanoxidierende Bakterien), um CO2 zu organischem Kohlenstoff reduzieren.

■ Mixotrophe: Schliesslich gibt es noch mixotrophe Organismen, die je nach Umweltbedingungen CO2 assimilieren oder organische Stoffe verstoffwechseln. Zu diesen gehören z. B. die von Ivan Berg untersuchten Bakterien Rhodospirillum rubrum und Rhodobacter sphaeroides.

tatzyklus, publik machen. Unter Verwendung des Computerprogramms BLAST (Basic Local Alignment Search Tool), das den Vergleich experimenteller DNA- und Protein-Sequenzen mit Datenbankeinträgen erlaubt, war das Freiburger Team der Verbreitung von Glyoxylatzyklus und Ethylmalonyl-CoA-Weg bei Prokaryoten nachgegangen. Dabei fiel den Mikrobiologen das halophile Archaebakterium (Archaeon) Haloarcula marismortui auf. Der Einzeller lebt im Toten Meer, einem durch einen sehr hohen Salzgehalt (ca. 30%), niedrige Sauerstoff-

konzentrationen und starke Sonneneinstrahlung gekennzeichneten Milieu. Wie die Bakterien R. rubrum und R. sphaeroides kann auch H. marismortui auf Acetat als einziger Nahrungsquelle wachsen. Dies, obwohl ihm sowohl das Schlüsselenzym des Glyoxylatzyklus als auch Enzyme des EthylmalonylCoA-Wegs fehlen, wie die BLAST-Analysen ergaben. Über das Regensburger Archaeenzentrum gelangten die Freiburger Wissenschaftler an lebende H. marismortui-Zellen, die in Gegenwart von Acetat als einziger Kohlenstoffquelle und zum Vergleich auf al-

ternativen Substraten kultiviert wurden.

Proteomische Untersuchungen zeigten, dass die Verstoffwechselung von Acetat mit einer erhöhten Produktion von drei charakteristischen Enzymen – einer Methylaspartat-Ammonium-Lyase, einer Enoyl-CoA-Hydratase und einer Lyase – einhergeht.

Überleben dank Methylaspartat «In Zeiten des Mangels baut das Archaeon seinen unter nährstoffreichen Bedingungen angelegten Speichervorrat an Polyhydroxyfettsäuren zu Acetyl-CoA ab. Dieses kann

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Regensburger Archaeenzentrum Am Lehrstuhl für Mikrobiologie der Universität Regensburg isoliert, identifiziert und charakterisiert die Arbeitsgruppe von Prof. Michael Thomm bisher noch unbekannte Prokaryoten (einzellige Lebewesen ohne Zellkern). Neben der Forschung an Bakterien ist die Erforschung von Archaeen eine Spezialität der Regensburger Wissenschaftler.

Archaeen stellen eine sehr alte, vielleicht die älteste Lebensform überhaupt dar und bilden neben den Bakterien und Eukaryoten (Organismen mit Zellkern) die dritte stammesgeschichtliche Entwicklungslinie des Lebens. Archaeen kommen in allen Ökosystemen vor, finden sich aber besonders häufig auch in ökologischen Nischen, die von extremen Bedingungen – hohe Temperaturen, extreme pH-Werte, hoher Salzgehalt, hoher Druck – bestimmt sind. Bisher wurden etwa 500 verschiedene Arten beschrieben, welche anhand physiologischer und morphologischer Merkmale in die fünf Gruppen der Methanogenen, Sulfatreduzierer, Halophilen, Zellwandlosen und Extremthermophilen eingeteilt werden. In marinen Biotopen mit gemässigter Temperatur kommen ausserdem nitrifizierende Ammonium-verwertende Archaeen vor. Als Studienobjekte sind Archaeen für zahlreiche

Forschungsgebiete sehr wertvoll. In Hinblick auf die genetische Maschinerie hinterfragen Evolutionsbiologen die auffälligen Unterschiede zwischen Archaeen und Bakterien und ihre diversen Gemeinsamkeiten mit Eukaryoten. Mikrobiologen erforschen ihre an extreme Umgebungen angepassten Stoffwechselwege. Biotechnologen loten das Potenzial ihrer aussergewöhnlichen, z.B. hitzestabilen Enzyme als Biokatalysatoren für industrielle Prozesse aus. Und Pharmazeuten und Naturstoffchemikern bieten Archaeen eine Quelle neuartiger Natur- und Wirkstoffe.

Eine wichtige Voraussetzung für solche Forschungen ist die Kultivierung von Archaeen.

Diese wiederum ist Gegenstand der Forschung am Archaeenzentrum der Universität Regensburg. Unter Thomms Leitung unterstützt das Zentrum Forscher in Deutschland und weltweit bei ihrer Arbeit, indem Zellmaterial oder DNA aus hunderten verschiedener Stämme zur Verfügung gestellt wird. Die Regensburger verfügen über eine Sammlung von ca. 3000 Stämmen thermophiler und hyperthermophiler Bakterien, die über einen Zeitraum von 30 Jahren in der Gruppe von Thomms Vorgänger Karl Stetter zusammengetragen wurden. Das zum Ar-

chaeenzentrum gehörige Biotechnikum beherbergt 12 für die Züchtung und Vermehrung von Hochtemperaturorganismen ausgelegte Spezialfermenter mit 10 bis 300 Litern Fassungsvermögen, in denen sich die natürlichen vulkanischen Lebensverhältnisse von Archaeen simulieren lassen. Von bestimmten Stämmen können beachtliche Zellmassen bis in den Kilomassstab hinein gewonnen werden. Doch die Zukunft des Zentrums ist ungewiss: «Der Lehrstuhl für Mikrobiologie ist 2014 in ein neues Gebäude für die Biologie umgezogen.

Das Archaeenzentrum nicht, da es zu aufwendig gewesen wäre, die grossen Fermenter inklusive Installationen zu transferieren. Nachträglich hat sich herausgestellt, dass das alte Gebäude, in dem das Archaeenzentrum untergebracht ist, im Herbst 2016 abgerissen werden soll. Eine neue Lösung oder gar ein Gebäude für das Zentrum gibt es bisher nicht. Dies zu organisieren wird eventuell meinem Nachfolger obliegen, da ich im Herbst 2016 in Pension gehe», sorgt sich Michael Thomm. Die Fakultät will ihm zufolge einen Archaeenforscher berufen, aber nur, wenn ein hervorragender Kandidat gefunden werden kann, der das Zentrum leiten und modernisieren kann.

dann über den Methylaspartatzyklus zum Aufbau von Proteinen verwendet werden», veranschaulicht Berg den Nutzen des Stoffwechselwegs unter natürlichen Bedingungen. Beim Methylaspartatzyklus wird Acetyl-CoA in aufwendigen neun Schritten zu Glyoxylat oxidiert. Die Kondensation von Glyoxylat mit einem weiteren Molekül Acetyl-CoA liefert Malat, das zum Zellaufbau verwendet werden kann. Durch die zwischenzeitige reduktive Einführung einer Aminogruppe entstehen bei dem Zyklus als Zwischenprodukte die bekannte Aminosäure Glutamat und die ungewöhnliche Aminosäure Methylaspartat. Der neu entdeckte Stoffwechselweg bildet damit eine Schnittstelle zwischen Stickstoff-Metabolismus und Acetat-Assimilation. Die Forscher konnten zudem zeigen, dass die bei diesem Stoffwechselweg anfallenden hohen Glutamatkonzentrationen den neuartigen Weg ankurbeln. Dieser ermöglicht dem Organismus nicht nur das Überleben in nährstoffarmen Zeiten. Die hohen Glutamatkonzentrationen im Inneren der Zelle erlauben H. marismortui gleichzeitig, den hohen Salzkonzentrationen im Toten Meer zu trotzen, statt durch Wasserentzug infolge osmotischer Vorgänge auszutrocknen. Dass die Gene der charakteristischen Enzyme des Methylaspartat-Zyklus normalerweise nicht bei Archaeen vorkommen, dafür aber bei diversen Bakterien

gefunden werden, lässt darauf schliessen, dass H. marismortui sie aus der Umgebung aufgenommen und via horizontalen Gentransfer ins eigene Erbgut integriert hat. Dafür spricht auch, dass die Gene im Erbgut von H. marismortui alle auf demselben Gencluster liegen.

reaktionen und ihre natürlichen Katalysatoren aufmerksam zu machen, haben Berg und Fuchs 2014 im Journal of Biotechnology einen Artikel über ungewöhnliche Stoffwechselwege und -verknüpfungen im zentralen Kohlenstoffmetabolismus veröffentlicht. Auch Berg selbst spielte das neue Wissen über die Assimilation von Acetat kürzlich einen weiteren Trumpf in die Hände.

Enzyme für biotechnologische Anwendung Die Aufklärung neuer Stoffwechselwege ist nicht nur für die Grundlagenforschung von Bedeutung. Die Ergebnisse haben auch für andere Disziplinen ein grosses Anwendungspotenzial, darunter die Biotechnologie, wo neue Produktionsorganismen entworfen und Enzyme als Biokatalysatoren eingesetzt werden. Ein Beispiel ist das aussergewöhnliche Enzym Crotonyl-CoA-Carboxylase/Reduktase aus dem EthylmalonylCoA-Weg, welches Crotonyl-CoA zu (2S)-Ethylmalonyl-CoA carboxyliert, ohne dass dabei komplexe Cofaktoren wie Biotin oder Metall-Ionen nötig wären. Das Enzym spielt ausserdem im sekundären Metabolismus, bei der Biosynthese von Bausteinen zum Aufbau antibiotisch wirksamer Polyketide, eine wichtige Rolle. Viele Enzyme aus thermophilen und hyperthermophilen Organismen sind zudem äusserst hitzestabil, was industriellen Anwendungen entgegenkommt. Um Biotechnologen und synthetisch arbeitende Biologen auf die neuen Bio-

Enzyme als Pathogenitätsfaktoren «Als Cheryl Strelko und Mary Roberts vom Chemiedepartement des Boston College im Herbst 2011 bekannt machten, dass Immunzellen nach einer Stimulierung mit Lipopolysacchariden Itaconsäure produzieren und dies vermutlich eine Rolle bei der Antwort des angeborenen Immunsystems auf Pathogenbefall spielt, wurde ich hellhörig. Ich kannte den in diversen Bakterien und Mitochondrien bereits in den 1960er-Jahren aufgeklärten Itaconsäure-Abbauweg, bei dem Itaconsäure in die Zellbausteine Pyruvat und Acetyl-CoA umgewandelt wird.Und ich wusste, dass Itaconsäure als effizienter Inhibitor das Schlüsselenzyms Isocitratlyase aus dem Glyoxylatzyklus hemmt», erinnert sich der Metabolismusforscher. Die Gene der drei in den Itaconsäure-Abbauweg involvierten Enzyme – Succinyl-CoA:ItaconatCoA-Transferase, Itaconyl-CoA Hydratase und Citramalyl-CoA Lyase – waren bis da-

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hin noch nicht identifiziert worden. Im Genom diverser pathogener Bakterien kommen Abschnitte mit drei Genen vor, die für ihre Fähigkeit, in Wirtszellen zu überleben, von Bedeutung sind. Dies ist aus Studien an Mutanten bekannt, denen die betreffenden Gene fehlen und die darum nicht virulent sind. Solche 3-Gen-rip-Operons (rip steht für «required for intracellular proliferation») finden sich beispielsweise beim Pesterreger Yersinia pestis oder bei Salmonella enterica serovar Typhimurium, dem häufigsten Erreger unangenehmer, für Menschen mit intaktem Immunsystem aber meist harmloser Brechdurchfälle. In beiden Pathogenen funktioniert der Glyoxylat-Zyklus und damit auch das Enzym Isocitratlyase. Die Freiburger Mikrobiologen stellten die Hypothese auf, dass die drei rip-Gene für Enzyme des Itaconsäure-Abbauwegs codieren. Sie synthetisierten die entsprechenden Gene von Y. pestis, überführten sie in den Modellorganismus Escherichia coli, isolierten die Enzyme und testeten diese beim Abbau von Itaconsäure: Und es funktionierte!

Mit infizierten Speisen aufgenommene Salmonellen piratisieren zunächst die Epithelzellen des Dünndarms und gelangen anschliessend in die von Immunzellen durchsetzte Bindegewebsschicht. Hier werden sie über Mustererkennungsrezeptoren auf der Oberfläche von Fresszellen (Makrophagen) des angeborenen Immunsystems erkannt. Diese sprechen unter anderem auf die Lipopolysaccharide an, wie sie in der äusseren Membran gramnegativer Bakterien, also auch bei Y. pestis und S. Typhimurium, vorkommen. Der Makrophage umfliesst die von ihm erkannte Salmonellenzelle, die sich daraufhin in einer Zellorganelle (Vakuole) im Inneren der Makrophagenzelle wiederfindet. Normalerweise fusionieren solche Vakuolen mit Lysosomen – Zellorganellen mit saurem pH-Wert, die hydrolytische Enzyme enthalten – zu Phagolysosomen, in denen das Pathogen verdaut wird. Doch Salmonellen und an-

dere Pathogene können die Fusion von Vakuole und Lysosom verhindern. Vermutlich sekretieren sie Bakterienproteine, die den intrazellulären Vakuolentransport lahmlegen. Anscheinend unbehelligt verbleiben die Salmonellen in der Zellorganelle, wo sie sich vermehren, schliesslich aus der Wirtszelle entkommen und weitere Zellen infizieren. Strelkos Ergebnisse weisen darauf hin, dass Makrophagen die Eindringlinge mit dem Isocitratlyase-Inhibitor Itaconsäure bekämpfen. Nun lassen die Forschungsergeb-

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nisse von Ivan Berg vermuten, dass Pathogene wie Y. pestis und S. Typhimurium den Isocitratlyase-Inhibitor Itaconsäure dank ihrer Rip-Enzyme nicht nur unschädlich machen, sondern sich sogar davon ernähren.

Ein spannendes Wettrüsten, dessen Erforschung neue Ansatzpunkte für die Therapie von Infektionskrankheiten und die Wirkstoffsuche verspricht und dem Berg zusammen mit dem Zürcher Salmonellenforscher Wolf-Dietrich Hardt und anderen Kooperati■ onspartnern weiter nachgehen will.

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pumpen & armaturen

VA C U U B R A N D G M B H + C O K G , W E R T H E I M

Vakuumtechnik auf dem neuesten Stand Im Stammwerk der Firma in Wertheim entwickelt und fertigt Vacuubrand seit über 50 Jahren Vakuumpumpen und Vakuumsysteme mit einer sehr hohen Fertigungstiefe. Der Produktname VACUUBRAND steht seit vielen Jahrzehnten als Synonym für qualitativ hochwertige Vakuumpumpen, Pumpstände und Vakuumsysteme. Ein Rundgang durch das Werk verdeutlicht, weshalb die Produkte für ihre hohe Qualität bekannt sind.

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eim Neubau des Vacuubrand-Firmengebäudes im Jahr 1991 wollte man nicht nur ein modernes, zeitgemässes Produktions- und Bürogebäude errichten. Um möglichst effiziente Arbeitsabläufe zu gewährleisten, wurden vielmehr auch die Vorstellungen der Produktionsplanung berücksichtigt. Da genügend Landreserven vorhanden sind, konnte das Gebäude 2001 erstmals erweitert werden. Im Zuge der Erweiterung der Produktions- und Bürokapazitäten ist derzeit eine weitere Ausbaustufe in Planung.

Eigene Produktentwicklung und hohe Fertigungstiefe Ein entscheidendes Kriterium für die hohe Qualität der VACUUBRAND-Produkte ist die eigene Produktentwicklung. Die Entwicklungsabteilung sowohl für die Mechanik, die Elektrik wie auch für die Elektronik wird durch eigene hoch qualifizierte Mitarbeiter besetzt. So bleibt das Know-how in der Firma, zudem sind die Wege für Änderungen

und Anpassungen kurz und können sehr flexibel gehandhabt werden. In der Entwicklungswerkstatt werden die Produkte weiter optimiert und getestet, bis sie schliesslich Serienreife erlangen.

Beim Gang durch die Produktionshallen sticht der hochmoderne Park von Bearbeitungszentren ins Auge. Hier werden fast alle Einzelteile für die Pumpen und Systeme gefertigt. In den firmeneigenen Kunststoffspritzgiessmaschinen stellen die Vacuubrand-Mitarbeiter verschiedenste Plastikkleinteile her. Die Mitarbeiter überprüfen in drei Stufen die Qualität und können sofort eingreifen, wenn kleinste Abweichungen festgestellt werden.

abhängig vom Pumpentyp – mehrere Stunden oder Tage einen Dauertest. Mit zentral gesteuerten Mess- und Prüfmaschinen und einem vollautomatischen Endprüfstand werden die Spezifikationen und die Gerätesicherheit gemessen. Erst wenn die Pumpe die vorgegebenen Werte erreicht, gibt der Rechner die Pumpe und den Druck des Ty-

Geprüfte Sicherheit und Qualität Die gefertigten Teile kommen zunächst in ein Zwischenlager, bevor sie für die Montage des Endprodukts bereitgestellt werden. In der Montage selbst findet dann bereits die erste Funktionsprüfung statt. Im Prüfraum durchläuft anschliessend jedes Produkt –

Blick in die Produktionshalle der Vacuubrand GmbH + Co. KG in Wertheim.

(Bilder: Vacuubrand)

Präzision: Jede vakuumtechnische Komponente wird vor dem Einbau genauestens vermessen.

Ausbildung: Zahlreiche junge Leute absolvieren bei Vacuubrand ihre Berufslehre – beispielsweise als Lageristin.

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penschildes frei. Somit kann jeder Kunde sicher sein, dass seine Vakuumpumpe die im Katalog angegebenen Leistungsdaten erfüllt.

Zusammen mit der frisch gedruckten und somit jeweils aktuellen Bedienungsanleitung wird die Pumpe verpackt und dann entweder ins Lager gebracht oder gleich zum Kunden versandt.

Umwelt- und Gesundheitsschutz im Fokus Grosses Augenmerk legt man bei Vacuubrand auch auf den Umweltschutz. So werden die Prozesse permanent optimiert, um Abfälle zu vermeiden und einen sparsamen Umgang mit wertvollen Ressourcen zu gewährleisten.

Gesunde Arbeitsumgebung und sinnvolle Anordnung der Sozialräume sorgen neben kurzen Wegen auch für Synergien im Arbeitsalltag. So befindet sich der grosse Pausenraum zwischen dem Bürogebäude und der Produktionshalle, wodurch Mitarbeiter aller Abteilungen den Kontakt untereinander pflegen können.

Kalibrierung: Mitarbeiter im akkreditierten DAkkS-Kalibrierlabor.

Akkreditiertes Kalibrierlabor Vacuubrand betreibt eines der vier in Deutschland akkreditierten DAkkS-Kalibrierlabors. Hier können Vakuum-Messgeräte und Controller kalibriert und mit den entsprechenden Kalibrierscheinen versehen werden. Auch Geräte, die nicht bei Vacuubrand gefertigt wurden, können nach Überprüfung mit entsprechenden Zertifizierungen versehen werden. Und nicht zuletzt erlauben die Messeinrichtungen natürlich auch die korrekte Messung und Kalibrierung der eigenen Produkte. Der Kunde hat stets die Gewissheit, dass die angegebenen Werte korrekt sind.

Qualitätskontrolle: Mitarbeiter am Endprüfstand.

Die Vacuubrand-Erfolgsgeschichte 1961: Gründung der Abteilung Vakuumpumpen bei der Firma Rudolf Brand in Wertheim. Herstellung erster Drehschieberpumpen.

1978: Entwicklung der ersten Generation von Membranpumpen.

1982: Entwicklung von chemiebeständigen Membranpumpen.

1985: Gründung der Firma VACUUBRAND GMBH + CO KG. 1987: Fertigstellung der ersten Generation mikroprozessorgesteuerter Vakuumregler.

1988: Mit dem PC 5 kommt das erste Vakuumsystem mit druckseitigem Emissionskondensator zur Lösemittelrückgewinnung auf den Markt.

1991: Membranpumpen mit grossem Saugvermögen.

1992: Einzug in das neue Firmengebäude in der Alfred-Zippe-Strasse.

1994: Modulares Vakuumsystem MVS für die laborlokale Vakuumversorgung.

1996: Chemie-Vakuumsysteme der Baureihe PC 500 und PC 600. Erste drehzahlgeregelte Membranpumpen und Vakuumsysteme auf dem Markt.

1998: Lokales Vakuumnetzwerk VACUU˙LAN 2001: Kompakter, drehzahlgeregelter, dreistufiger Chemie-Vakuumpumpstand PC 2001 VARIO 2007: Membranpumpen mit NT-Technologie; Chemie-Vakuumsysteme mit Controller CVC 3000 VACUU˙BUS; BioChem-VacuuCenter BVC 21 NT und NT VARIO; Emmissionskondensator EK PELTRONIC mit Peltier-Elementen 2009: Erster chemiebeständiger Pirani-Vakuumsensor VSP 3000.

2010: Kleine, einstufige Membranpumpen ME 1 / ME 1C 2012: Neuentwickelte Flüssigkeitsabsaugsysteme BVC basic, control und professional 2013: Verbesserung der grossen Membranpumpenbaureihe und Umstellung auf NT-Technologie. Controller CVC 3000 detect für einfaches Nachrüsten von bereits bestehenden Vakuumsystemen auf Vakuumregelung 2014: Webbasiertes Fernsteuerungsmodul (LAN und WLAN) VACUU˙CONTROL für Vakuumpumpen und -pumpstände mit CVC 3000 und für Messgeräte DCP 3000.

Mensch im Mittelpunkt Hohen Stellenwert geniesst bei Vacuubrand auch die Ausbildung.

So lernen junge Menschen in den verschiedensten Berufen wie etwa Industriemechaniker, Fachkraft für Lagerlogistik und – in Kooperation mit den Schwesterfirma Brand – auch kaufmännische Angestellte ihr Handwerk bei Vacuubrand. Eine eigens dafür eingerichtete Lehrwerkstatt mit einem Ausbildungsverantwortlichen garantiert den jungen Leuten eine fundierte Ausbildung. In mehr als 50 Jahren haben hier über 150 junge Menschen den Einstieg ins Berufsleben in Angriff genommen.

Bei Vacuubrand arbeiten derzeit rund 200 Mitarbeiter, wovon zirka 180 im Werk Wertheim beschäftigt sind. Der hohe Grad an Eigenfertigung veranlasst die Mitarbeiter zum permanenten Wissensaustausch. Dies erzeugt hohe Motivation, um effizient und produktiv zu arbeiten. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit aller Mitarbeiter beträgt derzeit 14 Jahre.

All dies macht die Wertheimer schon seit vielen Jahren zu einem führenden und einem der innovativsten Produzenten von Laborgeräten. Mit seiner umfassenden Produktfamilie zur Vakuumerzeugung, Vakuummessung und Vakuumregelung für den Grob- und Feinvakuumbereich im Labor stellt sich Vacuubrand täglich neu den Herausforderungen des Marktes. So ist es möglich, den Anwendern in chemischen, medizinischen, pharmazeutischen und physikalischen Labors stets neue und verbesserte vakuumtechnische Lösun■ gen zur Verfügung zu stellen.

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VA C U U B R A N D I N D E R S C H W E I Z

Service, Tipps und Tricks von «Mr. Vakuum» Vacuubrand ist in der Schweiz mit einem eigenen Vertriebsbüro präsent, das seit rund 20 Jahren von Roland Leu geleitet wird. Im Interview lässt Leu die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens auf dem Schweizer Markt Revue passieren.

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err Leu, Sie vertreten die Firma Vacuubrand seit mittlerweile 20 Jahren in der Schweiz. Wie hat alles angefangen?

Roland Leu: Vacuubrand hatte zu Beginn der Neunzigerjahre das Potenzial für ihre Produkte im Schweizer Markt gesehen und wollte durch die Schaffung eines Vertriebsbüros in unserem Land die Marktbearbeitung in die eigene Hand nehmen.

Es war damals eine visionäre Entscheidung, und der Erfolg hat uns zwischenzeitlich Recht gegeben.

War die Gründung eines eigenen Firmensitzes in der Schweiz kein Thema?

Diese Variante wurde in die Überlegungen miteinbezogen. Es war aber der Wunsch einiger Kunden, vor allem der Basler Pharmaindustrie, die Lieferantenzahl zu verkleinern (Stichwort: Single-Sourcing). Wir überliessen die logistische Seite des Vertriebs den Laborfachhändlern, die über die entsprechende Infrastruktur verfügen und eine sehr gute Arbeit machen. Zudem steht die Vakuumtechnik bei Beschaffungen oft nicht alleine auf der Bedarfsliste. Laborfachhändler können dem Kunden ein gut abgestimmtes Gesamtpaket, bei dem die Vakuumpumpe nur ein Teil ist, anbieten.

zung von mehreren Arbeitsplätzen in Form der lokalen Vakuumnetzwerke VACUU•LAN an, die in der Zwischenzeit in Laboratorien bei weit über hundert Firmen und Instituten in der Schweiz montiert wurden.

Welches sind die Innovationen, die in dieser Zeit auf den Markt kamen?

Roland Leu.

Wie hat sich die Vakuumtechnik in der Zwischenzeit entwickelt, was hat sich verändert?

Wasserstrahlpumpen waren zu Beginn meiner Tätigkeit noch weitverbreitet. Weiter waren zentrale Vakuumversorgungen für Forschungsgebäude noch der Standard. Vacuubrand hat Konzepte für eine zeitgemässe Vakuumversorgung entwickelt und zusammen mit den Nutzern ausgetestet. So bieten wir heute Komplettlösungen für die Einzelplatzversorgung, aber auch für die Vernet-

Hervorzuheben sind in erster Linie die drehzahlgeregelten Membranpumpen und Vakuumsysteme VARIO. Diese haben für den Kunden sehr viele Vorteile: Durch die punktgenaue Regelung wird die Prozesssicherheit erhöht (Stichwort: Siedeverzug), die Prozessdauer verkürzt sich um bis zu 30%, der Stromverbrauch wird massiv gesenkt, und die ohnehin schon sehr leisen Pumpen werden noch ruhiger. Zu Beginn noch etwas belächelt haben sich diese Systeme sowohl bei Einzelplatzversorgungen wie auch in den lokalen Netzwerken als

Standard etabliert. Aber auch der weltweit erste chemisch beständige Pirani-Druckaufnehmer VSP 3000, die VACUU•BUSTechnologie bei den Messgeräten und Controllern, der Emissionskondensator EK PELTRONIC sowie das Flüssigkeitsabsaugsystem BVC – um nur einige zu nennen – sind Produkte, die während dieser Zeit neue Massstäbe gesetzt haben.

Worin unterscheidet sich Vacuubrand von anderen Anbietern?

Für unsere Firma ist die Vakuumtechnik für das Labor von zentraler Bedeutung. Mehr als die Hälfte unserer Produkte sind für diesen Markt bestimmt. Die Anforderungen an Vakuumsysteme sind in den verschiedenen Laboratorien sehr unterschiedlich. Als Komplettanbieter für Vakuumtechnik vom Grobvakuum über das Fein- bis zum Hochvakuum decken wir die diesbezüglichen Ansprüche ab. Daher ist der Fokus unserer Produktentwicklung in erster Linie auf die Anwendungen im Labor gerichtet. Vacuubrand gilt heute als der kompetente Anbieter für Vakuumsysteme für Laboratorien in der Chemie, Pharmazie und Life Science und ist heute daher klar der Marktführer in diesem Segment. Weiter haben wir auch Systeme für Kilo- und Scale-upLabors in unserem Produktportfolio.

Ein weiterer Punkt ist die hohe Langlebigkeit unserer Produkte. So sind heute noch viele Drehschieberpumpen des Modells RD 4 im Einsatz, die alle schon über zwanzig Jahre alt sind. Auch zahlreiche ChemieMembranpumpen sind schon über viele Jahre zuverlässig im täglichen Betrieb. Bei Firmen und Instituten, die über eigene Werkstätten verfügen, schätzen deren Mitarbeiter die langen Serviceintervalle und die einfache Instandsetzung unserer Pumpen, sowie den geringen Bedarf an Ersatzteilen.

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Was schätzen Sie am meisten bei Ihrer Tätigkeit?

Das meist uneingeschränkte Vertrauen der Kunden. Meine Basisausbildung als Laborant, die guten technischen und anwendungsspezifischen Kenntnisse sowie meine langjährige Erfahrung ermöglichen es mir, dem Anwender Lösungsvorschläge zu unterbreiten, mit denen er bestmöglich arbeiten kann. Zu meinem Service gehört es zum Beispiel, dass ich eine Bestandesaufnahme der vorhandenen Vakuumsysteme vornehme, die Wünsche der Nutzer höre und so gezielt spezifische Vorschläge zur Optimierung präsentieren kann. Dies alles kostenlos und unverbindlich. So habe ich bei einigen

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Kunden den Spitznamen «Mr. Vakuum», was mich sehr freut.

Firmen und Instituten mit der Vakuumtechnik vertraut machen darf.

Was gehört sonst noch zu Ihren Dienstleistungen?

Nebst meiner beratenden Tätigkeit führe ich auch Schulungen durch. Unter dem Titel «Tipps und Tricks für den Einsatz und die Pflege von Vakuumsystemen» biete ich ein Fachseminar an, das den Anwendern hilft, die tagtägliche Arbeit mit Vakuumsystemen zu erleichtern und teure Reparaturen, die auf falsche Handhabung zurückzuführen sind, zu vermeiden. Besonders freut es mich, dass ich regelmässig Laborantenlehrlinge von den verschiedensten

Fachspezifische Beratung bei der Planung von Labor-Neu- und -Umbauten, Probestellungen von Geräten sowie Inbetriebnahmen und Einweisungen gehören weiter zu meinen Tätigkeiten.

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KONTAKT Vacuubrand GmbH+Co. KG Roland Leu CH-8484 Theilingen Telefon 052 384 01 50 roland.leu@vacuubrand.com www.vacuubrand.com

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B E I A L L E R V I E L S E I TI G K E I T D E N Ü B E R B L I C K B E H A L TE N

So finden Sie den richtigen PTFE-Schlauch Die Flexibilität und Modularität von PTFE-Schläuchen sind unbestrittene Vorteile. Allerdings ist ein Mindestmass an Fachwissen erforderlich, um den Überblick zu behalten. Jeder Schlauch muss genau auf seinen finalen Einsatz abgestimmt sein. Leider ist die Vielzahl der unterschiedlichen Typen und Ausführungen bisher wenig genormt.

Deshalb fliessen oft herstellerspezifische Angaben in die Beschreibung mit ein.

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m zu bestimmen, welcher PTFESchlauch infrage kommt, sollten zunächst folgende Angaben geklärt werden: ■ Nennweite ■ Länge ■ Biegeradius ■ Druck- und Temperaturbereich.

Hilfreich für die Auswahl sind auch Zusatzangaben über Umgebungs- und Reinigungsbedingungen.

Von Geflechten, Anschlüssen und Linern Ein grosser Vorteil von PTFE-Schlauchleitungen ist ihr modularer Aufbau. Der Inliner des Schlauches (kurz «Liner») kann mit unterschiedlichen Druckträgern und Deckenbeschichtungen kombiniert werden. Druckträger sind als Edelstahlgeflechte – mit oder ohne Deckschicht – sowie als Kunststoffgeflechte verfügbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die modular aufgebauten Typen problemlos bördeln lassen. Beim Bördeln wird der Liner durch die Armatur gezogen und zu einer Dichtfläche geformt. Sind Medien so aggressiv, dass sie die Armatur angreifen, ist die Bördel eine kostengünstige Variante zum Schutz von Produktanschlüs-

marsoflex-PTFE-Schlauch mit Silikondecke.

sen. Auch können Flanschanschlüsse, Aseptik- oder Milchrohrverbindungen durchgängig und nahtlos von PTFE durchzogen werden, um Schmutznester zu vermeiden.

Gewindeverbindungen sind zum Bördeln eher ungeeignet. Hier bietet sich das klassische Hineinstecken des Fittings in den Schlauch an. Die Fittinge lassen sich mit PTFE auskleiden, was der Schutzfunktion einer Bördel entspricht. Allerdings wird dabei der lichte Querschnitt des Schlauches im Anschlussbereich verringert.

Beim Strömen von Fluiden ist die Elektrostatik ein wesentliches Auswahlkriterium, um Unfälle durch Entladungen zu vermeiden. Die TRBS 2153 beschreibt ausführlich die Einsatzgrenzen und Möglichkeiten einer Schlauchausführung unter diesen Bedingungen. Ausserdem ist es wichtig, zwischen der Prozess- und Umgebungsatmosphäre zu unterscheiden. Liegt beim Fördern oder Reinigen ein explosionsfähiges Mediengemisch vor, muss der Liner antistatisch sein. In einer explosionsgefährdeten Umgebung ist die Decke antistatisch oder elektrisch leitend auszuführen. Antistatische PTFE-Liner sind mit leitfähigem Russ schwarz eingefärbt.

Nicht leitende Liner sind weiss oder milchig

transparent. Beide Typen genügen den Anforderungen der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie.

Alle PTFE-Schlauchvarianten sind chemisch hoch beständig. Sie reagieren nur mit wenigen Chemikalien wie z. B. flüssigen Alkalimetallen oder Halogenen. Durch die Molekül-Netz-Struktur der Liner lassen sich Absorption und Permeation aber nicht ganz ausschliessen. Bei der Absorption lagern sich Chemikalien zwischen den Molekülketten ein und können die mechanischen Eigenschaften des Schlauches erheblich mindern. Sprödbrüche können die Folge sein.

Die Permeation führt dazu, dass Chemikalien durch den Liner diffundieren und andere weniger beständige Komponenten angreifen. Die PTFE-Sorten für Schlauchleitungen sind modifiziert, um diese Auswirkungen zu mildern. Der Anwender sollte daher wissen, aus welchem PTFE der Liner besteht, da sich verschiedene Zusammensetzungen auch anders verhalten.

Die richtige Geometrie für jeden Einsatz Ebenso wichtig sind die Geometrie und die Wanddicke des Liners. Er kann schräggewellt, glatt oder gerippt sein. Die bekannten

marsoflex-PTFE-Schlauch mit Edelstahlgeflecht und Knickschutz.

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schräggewellten Liner werden wegen der Biegefreudigkeit überwiegend dort eingesetzt, wo die Schlauchleitung eine hohe Biegeflexibilität haben muss, zum Beispiel in Bereichen, in denen oft an- und entkuppelt wird, starke Vibrationen auftreten und enge Einbaumasse bestehen. Die Wellung ist spiral- bzw. gewindeförmig. Das gewährleistet, dass die Schlauchleitung bis auf den letzten Tropfen leerläuft. Diese Liner sind in der Norm DIN 26054 beschrieben und für ein breites Anwendungsspektrum verfügbar.

Mögliche Nennweiten reichen von DN 13 bis DN 150.

Die Flexibilität hat allerdings ihren Preis.

Die Strömungsgeschwindigkeiten sind geringer und der Druckverlust etwas höher.

Beim Einsatz im Vakuum ist die Schlauchleitung zusätzlich mit einer Edelstahlspirale verstärkt, die nicht mit dem Fördermedium in Kontakt kommt.

Glatte PTFE-Liner erzielen ihre Biegeflexibilität über Dehnung und Stauchung des

Liners. Sie haben die geringste Biegefreudigkeit und werden daher nur in kleinen Nennweiten bis maximal DN 25 eingesetzt. Sie sind häufig werksseitig schon mit einem Edelstahlgeflecht umflochten und lassen sich nicht oder nur mit hohem Aufwand bördeln. Ihr Einsatzgebiet sind vorwiegend hydraulische Anwendungen.

Die gerippten oder annähernd glatten Liner, vorzugsweise in hochsensiblen und hochreinen Bereichen eingesetzt, weisen an der Aussenseite unterschiedliche Verstärkungen für mehr Biegeflexibilität auf. Bekannt sind beispielsweise «Burgzinnenprofile» oder Edelstahldrahtspiralen. Sie sind ebenfalls modular aufgebaut, was eine Bördel und den Einsatz von anforderungsgerechten Druckträgern ermöglicht. Im pharmazeutischen Bereich ist eine Deckenbeschichtung mit Silikon oder Gummi für eine hygienische oder vollständige Reinigung erforderlich.

PTFE-Schlauchleitungen lassen sich durch ihre Gestaltungsmöglichkeiten gut auf unter-

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schiedlichste Anforderungen anpassen und finden in sensiblen Bereichen wie der Pharma- oder Lebensmittelindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau ihren Einsatz. Selbst bei Hydraulikanwendungen mit aggressiven Medien oder mit hohen Biegewechselzyklen sind PTFE-Schlauchleitungen zu finden. ■

ZUM AUTOR Dr.-Ing. Thomas Gottschalk ist Technischer Leiter der Markert Gruppe.

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Die Markert Gruppe stellt anforderungsgerechte PTFE-Schlauchleitungen für die unterschiedlichsten Branchen her und wird geschätzt für ihr Expertenwissen zu diesem Thema.

KONTAKT marsoflex Vertrieb Schweiz CH-5442 Fislisbach Telefon 079 962 60 36 www.markert.de

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L E WA P U M P E N A G : K O M B I N A TI O N A U S B E R A TU N G S - , TE C H N O L O G I E - U N D S E R V I C E K O M P E TE N Z

Creating Fluid Solutions

Die Lewa Pumpen AG mit Sitz in Reinach BL ist seit fast 40 Jahren ein verlässlicher Partner für Anwendungen im Umgang mit Flüssigkeiten. Mit einem breit gefächerten Produktportfolio und erfahrenen, langjährigen Mitarbeitern konnte LEWA schon verschiedene kundenspezifische Lösungen mit und für Kunden erfolgreich umsetzen. Bei grösseren Systemen mit hohem Engineering- und Steuerungsanteil stehen den Anwendungsberatern aus Reinach ausserdem mehr als 200 Ingenieure aus den Bereichen Prozessentwicklung, EMSR und Verfahrenstechnik aus dem Stammhaus in Leonberg bei Stuttgart (D) mit ihrer Expertise zur Verfügung.

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as zuverlässige Dosieren von Fluiden war schon Mitte des letzten Jahrhunderts eine Aufgabe für Spezialisten. Herbert Ott, der das Unternehmen Lewa 1952 gründete, hatte auf diesem Gebiet einen hervorragenden Ruf. Heute zählt Lewa weltweit zu den Kompetenzführern in der Flüssigkeitsdosierung und entwickelt, konstruiert und vertreibt anspruchsvolle Dosier- und Prozess-Membranpumpen. Diese kommen insbesondere in kritischen Verfahren und sicherheitsrelevanten Industrieanwendungen zum Einsatz. Die von Lewa eingesetzte Membrantechnologie ermöglicht einen präzisen, sicheren und umweltfreundlichen Betrieb beim Kunden.

Lewa konzentriert sich aber nicht allein auf die Pumpentechnik. In ihre Systemlösungen integrieren die Lewa-Spezialisten Entwicklungen aus Fachgebieten wie Verfahrenstechnik, Strömungslehre, Regel- und Steuerungstechnik sowie Mechatronik. Die Innovationskraft spiegelt sich auch in den zahlreichen Patenten wider, die weltweit erteilt wurden.

Pietro Pettoruto, Vertriebsleiter bei Lewa in Reinach.

(LEWA triplex Prozess-Membranpumpen für Hochdruckverfahren in kompakter Monoblock-Bauweise.

Marc Geiselhart, Geschäftsführer der Lewa Pumpen AG.

Marc Geiselhart, Geschäftsführer der Lewa Pumpen AG, hat mehr als 18 Jahre Erfahrung in der Pumpentechnik. «Ein sehr grosser Vorteil für unsere Kunden ist das breite Produktspektrum von Lewa», erklärt er. «Neben den oszillierenden Verdrängerpumpen haben wir auch Kreiselpumpen oder rotierende Verdrängerpumpen für die verschiedenen Druckstufen in unserem Portfolio. So können wir Anwendungen für flüssige Gase wie Kohlendioxid bei 500 bar oder hochviskose Gelatine bei 5 bar in gleicher Weise mit einem passenden Produkt bedienen.»

Mit den oszillierenden Verdrängerpumpen spielt Lewa eine wichtige Rolle für den industriellen Beitrag zur Vermeidung von Treibhausgasen. Oszillierende Verdrängerpumpen haben über einen grossen Stellbereich Wirkungsgrade, die teilweise um den

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Pomac Drehkolbenpumpe.

Dosier-Membranpumpe LEWA ecosmart.

Faktor 2 oder 3 höher liegen als bei anderen Pumpenprinzipien. Diese positive Eigenschaft ist auch eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz im Zukunftsfeld der Speicherung von elektrischer Energie als Flüssigkeit oder Flüssiggas.

Auch für hygienische Prozesse bietet die Lewa Pumpen AG ein vielfältiges Produktspek-

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trum an. Die hohen steriltechnischen Vorgaben der Kunden werden von Drehkolbenpumpen, Kreiselpumpen, Schraubenspindelpumpen und den oszillierenden Membranpumpen aus dem Hause Lewa eingehalten.

Pietro Pettoruto, Vertriebsleiter bei Lewa in Reinach, betont: «Neben den erstklassigen Produkten ist auch die professionelle Kundenberatung durch erfahrene Mitarbeiter ein wichtiges Qualitätsmerkmal unseres Unternehmens.»

Die Konformität mit gängigen Standards wie EHEDG, ATEX, FDA sowie die individuelle Konstruktion und Auslegung der Produkte von Lewa bilden die Basis für werthaltige Prozesse bei den Kunden des Unterneh■ mens.

KONTAKT LEWA Pumpen AG CH-4153 Reinach BL Telefon 061 717 94 00 info@lewa-pumpen.ch www.lewa-pumpen.ch

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instandhaltung

Z U S TA N D S Ü B E R W A C H U N G VO N L A G E R N U N D W E L L E N

Einfach näher dran Zu den wesentlichen Aufgaben der Instandhaltung einer Chemie-, Pharma- oder Biotech-Produktion gehört die Zustandsüberwachung von Komponenten wie Pumpen, Kompressoren – alles, was Lager und Welle hat. Innovative analytische Methoden zur Öluntersuchung erlauben einen tiefen Einblick in tribologische Effekte am Ort des Geschehens, und mit speziellen Sensoren «sieht» man sogar direkt in die betreffende Komponente hinein, ohne eine Schmierstoff-Probe nehmen zu müssen.

C H R I S TI A N E H R E N S B E R G E R

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umpen und Kompressoren, Lager und Wellen kommen an allen Ecken und Enden einer industriellen Produktion zum Einsatz. Allein in der chemischen Industrie Deutschlands sind nach Schätzungen rund 500 000 Pumpen installiert. Selbstverständlich müssen auch in Pharmazie und Lebensmittelchemie Prozessflüssigkeiten und -gase bewegt werden. Was Stillstandszeiten während notwendiger Wartungsarbeiten bedeuten, sieht man eindrucksvoll bei der Abfackelung von Gas in der Öl- und Gasindustrie. Hier geht wertvoller Energieoder Chemierohstoff einfach verloren.

Welch extreme Anforderungen teilweise an die Komponenten gestellt werden, verdeutlicht der Blick in ein Stahlwerk. Wenn die glühenden Brammen den Hochofen verlassen, um anschliessend gewalzt zu werden, so ist bei diesem Vorgang nicht zuletzt ein Haufen von Druckluftanlagen, Lagern und Walzen beteiligt.

Es ist gar nicht einmal der Austausch von Verschleissteilen an sich, der den Instandhaltungsverantwortlichen an erster Stelle Sorge bereitet. Vielmehr ist schon bei einem Ausfall vermeintlich kleiner Komponenten die Gefahr eines Stillstands kompletter Prozesse oder der gesamten Produktion gegeben. Aus diesem Grunde versucht man, möglichst vorausschauend zu erkennen, wo sich solche Risiken andeuten. Ein Ansatzpunkt besteht in der kontinuierlichen Überwachung all dessen, was man mit den Ohren hört oder mit der Hand auf einem Motor fühlen kann. So schätzten schliesslich Autofahrer und Reparaturwerkstatt auch die Funktionstüchtigkeit eines Kraftfahrzeugs ab. In der Prozessindustrie werden diese Kenngrössen durch den Einsatz geeigneter Sensoren objektiviert. Diese funken inzwischen immer häufiger drahtlos. Der Instandhalter braucht daher nicht einmal den Ort des Geschehens zu inspizieren, sondern via Software und WLAN bekommt er die Über-

Optimierte Tribologie: Dank neuer Werkstoffe und deren optimiertem Zusammenspiel halten moderne Sauergas-Kompressorlager bis zu zehn Mal länger als bislang übliche Lösungen.

(Bild: SKF)

schreitung von Grenzwerten bei Vibrationsund Geräuschentwicklung einfach auf seinen PC oder das Smartphone gesendet. So kann er zeitnah Gegenmassnahmen einleiten.

Die Chance liegt in der Tribologie Sensoren werden zum Beispiel mit einem Flansch am Gerät befestigt, also von extern montiert. So liefern sie zwar wertvolle Informationen, können aber keine Rückmeldung

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Höhere Drehzahlen und Betriebsbelastungen: Gegenüber konventionellen Lagerungssystemen ermöglichen aktive Magnetlager einen hocheffizienten und wartungsarmen Betrieb von Gasspeicher- und Polyethylen-Verdichtern oder auch von Ethylen-Turbo-Expandern bei langer Gebrauchsdauer.

(Bild: SKF)

aus dem Inneren geben. Dort spielen sich jedoch mitunter besonders interessante Vorgänge ab. Oft sind die eigentlichen Ursachen für mögliche Ausfälle im Zusammenwirken von Oberflächen begründet: in Reibung, in Abrieb und damit zusammenhängenden Phänomenen – kurz: in der Tribologie. Die Fortschritte in dieser Wissenschaft erlauben aktuell sogar die meisten Erfolge bei der Gesamt-Optimierung von industriellen Prozessen. Daneben spielt selbstverständlich auch die Verbesserung einzelner Bauteile (z. B. Lager und Lagereinheiten, Dichtungen, Schmiersysteme, Mechatronik) eine wichtige Rolle.

Ein aktuelles Beispiel für den Fortschritt sind die Sauergas-Kompressorlager, die bei der Rückgewinnung von Gasdämpfen eingesetzt werden – die Alternative zur Abfackelung. Technische Grundlage dafür sind ausgewählte Hochleistungswerkstoffe, darunter ein neu entwickelter, harter und ultrareiner Stahl mit hohem Stickstoffgehalt. Aufgrund dieser und anderer Merkmale verringert sich der Instandhaltungsaufwand für Sauergas-Kompressoren. Diese Lager zeichnen sich durch extreme Schlagzähigkeit, hohe Verschleissfestigkeit und hervorragende Korrosionsbeständigkeit gegen Sauergas (H2Shaltiges Erdgas), Kondenswasser, saure Gase (CO2) und andere Medien aus, die schnell zu Schälungen bzw. Abplatzungen auf herkömmlichen Lagerlaufbahnen und Wälzkörpern führen können.

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Weniger Strom für sauberes Wasser: Hochtourige Permanentmagnetmotoren mit aktiven Magnetlagern können die Betriebskosten von Abwasseraufbereitungsanlagen erheblich senken.

(Bild: SKF)

Ein weiteres besonders innovatives Beispiel betrifft Gasspeicher- und Polyethylen-Verdichter oder auch Ethylen-Turbo-Expander.

Hier kommen nun verstärkt aktive Magnetlager zur Anwendung: Sie lassen die Welle quasi innerhalb des Lagers «schweben». Der reibungslose, ölfreie Betrieb solcher Lager steigert die Effizienz der Verdichter und reduziert den Wartungsaufwand. Ausserdem erlauben diverse Diagnosefunktionen des Aktivmagnetlagers die Überwachung kritischer Anlagenparameter (Drehzahl, Schwingungen, Temperatur) aus der Ferne. Eine ähnliche Technologie findet übrigens auch beim Belüftungs-Antrieb von Klärbecken in Wasseraufbereitungsanlagen Anwendung.

Gegenüber den konventionellen Radialkolbenmotoren halten die Permanentmagnetmotoren deutlich länger und verbrauchen wesentlich weniger Energie – für Kläranlagen eine grosse Sache, denn im Schnitt macht der Stromverbrauch bis zu 80 Prozent der Lebenszykluskosten eines solchen Gebläses aus.

Neben den tribologischen Eigenschaften von Welle und Lager entscheidet über den Aufwand der Instandhaltung immer auch das verwendete Schmiersystem. Und seine regelmässige chemische Analyse eröffnet schon heute einen – wenn auch indirekten – Blick ins Innere von Pumpen, Kompressoren und ähnlichen Komponenten. Denn sowohl bei der Korrosion infolge gewisser Anteile an Wasser oder Säuren als auch bei der Ab-

rasion infolge der Reibung gelangen typische «Verschleiss-Metalle» ins Schmieröl. Da gilt es etwa, Antimon, Beryllium, Cadmium, Kobalt, Lithium, Mangan, Silber, Titan, Vanadium und Wolfram zu erfassen. Daneben spielen auch Aluminium, Barium, Blei, Bor, Chrom, Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer, Magnesium, Molybdän, Natrium, Nickel, Phosphor, Schwefel, Silizium, Zink und Zinn eine Rolle. Mit der Information über den Gehalt bestimmter Metalle fällt die Diagnose leichter. Man kennt ja zum Beispiel die verbauten Stähle oder Keramiken. Mit diesem Wissen kann man ableiten, an welcher Stelle ein Abrieb stattgefunden haben muss, durch den die gefundenen Metalle ins Öl gelangt sind.

Optische Emissionsspektrometrie punktet mit vielen Extras Die Bestimmung der Elementgehalte kann durch Flammen-Atomabsorptionsspektrometer (FAAS) oder durch optische Emissionsspektrometrie nach Anregung im induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-OES; inductively coupled plasma-optical emission spectrometry) erfolgen. Die zweite Lösung ist zwar in der Anschaffung normalerweise teurer, kann sich aber bei hohem Probendurchsatz oder bei der Analyse einer Vielzahl von Elementen schnell bezahlt machen. Die Probendurchlaufzeit kann bei fortgeschrittenen ICP-OES-Systemen 90 Sekunden und weniger betragen, und bei je-

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der Messung wird das komplette Spektrum erfasst und gespeichert – spätere Auswertung nicht ausgeschlossen.

Entscheidend ist beim Kauf eines bestimmten Geräts nicht zuletzt, ob es auch für die leichteren Elemente Natrium, Magnesium, Aluminium und Silizium eine hohe Empfindlichkeit bietet. Daneben kann ein niedriger Spülgasfluss für das optische System die Gasverbrauchskosten minimieren und damit über die Betriebsdauer durchaus einige Tausende Euro sparen.

Eine deutliche Erleichterung des Laboralltags bringt die Implementierung der wichtigsten ASTM- und EN-konformen Methoden schon bei Lieferung des Geräts (z. B. ASTM D4951-09, D5185-09, D7111-11 und D7691-11 sowie EN 14538:2006 und 16294:2012). Diese Methoden lassen sich dann einsetzen, ohne dass man selbst eine eigene entwickeln müsste, wobei insbesondere Abriebe in Öl eingeschlossen sind (z.B. SPECTRO GENESIS, SPECTRO Analytical Instruments). Ein risikobehaftetes Lager liesse sich mit hoher Wahrscheinlichkeit früh genug erkennen.

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das ganze Sensormodul funkfähig. Reicht in einer gegebenen Betriebsumgebung das eigentlich zuständige WLAN nicht weit genug, so gelangen die Informationen eben über ein anderes und möglicherweise über mehrere Lager zum Leitstand beziehungsweise auf das Smartphone des Instandhaltungsverantwortlichen: Die Lager bilden intelligente Netzwerke und kommunizieren über drahtlose Gateways, bis sie ein WLAN-Netz erreichen.

Testläufe haben diese ins Lager integrierten Sensoren bereits in den Rotoren von Offshore-Windanlagen absolviert und in den Radlagern von Schienenfahrzeugen. Der Bedarf liegt auf der Hand: Offshore-Windräder zu inspizieren, ist mit hohem Aufwand verbunden, schon wenn man allein an die Anfahrt denkt. Da möchte man möglichst genau und frühzeitig wissen, wenn sich etwa-

Seidel vom Anbieter SKF. «Das System dürfte für die Zustandsüberwachung auf jeden Fall eine Chance darstellen. Vermutlich wird man es nicht in jede Bohrmaschine einbauen. Für die betriebliche Praxis kommt es aber weniger auf die Grösse der Komponente an, sondern vielmehr auf die Frage: Handelt es sich um einen neuralgischen Punkt in der Prozesskette? Falls ja, so dürfte sich der nun mögliche Blick ins Innere lohnen.

Denn dank dieses ‹Frühwarnsystems› lässt sich die Lagergebrauchsdauer – und damit das Austauschintervall – genau anhand der tatsächlichen anstatt der zuvor kalkulierten Betriebsbedingungen bestimmen.»

Detailanalyse oder Echtzeitüberwachung

Die Analyse mit den typischen apparativen Techniken, wie FAAS oder ICP-OES, erlaubt zwar gegenüber den ins Lager eingebauten Sensoren einen tieferen Einblick.

Dafür ermöglichen die Sensoren eine vollautomatische und kontinuierliche Überwachung in Echtzeit. Eine Probenahme ist dafür nicht erforderlich. So könnte dieses System in Zukunft eine grössere Bedeutung gewinnen – überall dort, wo Komponenten schwer zugängMonitoring direkt im Lager Aber noch näher am Ort des Gelich sind oder eine umfassende schehens wäre doch ein Sensor, der Analyse nicht nötig erscheint. zum Beispiel direkt im Lager der beDie Optionen werden vielfältiger, treffenden Komponente sässe? Das wahrscheinlich werden auch die Beste an diesem Gedanken ist: Das Datenmengen im Bereich der Zugibt es schon, zwar nicht in der Sestandsüberwachung noch grösser. rienfertigung, aber als ValidierungsSo ist neben einem Blick ins Innere modell in der Praxis-Erprobung. Die der Komponenten auch die Auslains Lager integrierte Überwachungsgerung bestimmter Aufgaben eine Zustandsüberwachung direkt im Lager: Eingebaute Sensoren messen technik kann nicht nur Drehzahlen, Drehzahlen, Temperaturen, Schwingungen, die Akustik und die SchmierÜberlegung wert. Da können zum Schwingungen, Geräusche und bedingungen. Den Strom für ihre Funktionen erzeugen sie selbst – aus Beispiel die «Condition Monito(Bild: SKF) ring»-Informationen direkt von den Temperaturen messen, sondern der Anwendungsumgebung heraus. auch Rückschlüsse auf die VerSensoren in die Cloud eines exterschmutzung des Schmiermittels liefern – ige Probleme anbahnen. In einigen Off- nen Spezialisten übergeben werden (z.B. beispielsweise, ob sich Metallfragmente von shore-Stationen können die Kosten für den @ptitude Connect, SKF). Dass darüber hinden Laufbahnen der Ringe oder von den «Not-Austausch» eines Hauptlagers sogar so aus der «Blick von aussen» Kosten sparen Wälzkörpern abschälen. Auf diese Weise hoch sein, dass sich die gesamte Anlage kann, zeigt auch ein Beispiel aus der petrolässt sich eine Steigerung des Ausfallrisikos nicht mehr amortisiert. Und bei der Bahn chemischen Industrie: Weil in einem Ölnoch schneller erkennen – und das bei sind im plötzlichen Versagensfalle sogar und Gaswerk häufig die Kompressoren für gleichzeitiger Ursachenforschung. Die erfor- Menschenleben bedroht.

Pressluft ausfielen, wandten sich die Anladerlichen Wartungsmassnahmen sind damit Nun sind die Sensoren im Betrieb selbst ho- genbetreiber an SKF. Deren Experten ermitbesser planbar. hen mechanischen Belastungen ausgesetzt. telten nicht nur die Hauptursache des ProEin Problem bei der Entwicklung bestand in Da stellt sich automatisch die Frage, wie blems, sondern implementierten auch ein der Frage, wie die Sensoren mit dem nöti- lange sie durchhalten. «Wir verfügen bei ei- System zur proaktiven Zustandsüberwagen Strom versorgt werden können. Dazu ner Neuheit wie dieser naturgemäss noch chung. Das Resultat: Allein durch die Elimiverfügt das Lager nun über einen eigens über keine belastbaren Daten über die Lang- nierung ungeplanter Stillstände spart das dort eingebetteten «Dynamo», der die Rota- zeit-Haltbarkeit in unterschiedlichsten An- Werk nun rund zwei Millionen Euro pro tion der Welle zur Stromerzeugung nutzt. wendungen, gehen aber davon aus, dass Jahr ein, wie die Betreiber an das sogenannUnd um die Übertragung der an Ort und eher andere Lager-Hardware verschleisst als te Documented Solutions Program (SKF, ■ Stelle gemessenen Daten sicherzustellen, ist die eingebauten Sensoren», schätzt Dietmar Schweinfurt) zurückmeldeten.»

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Schnellster Muffelofen der Welt

XPE Waagen: präzis, sicher und flexibel

> Der Kunststoff-Schnellverascher Phönix MIV mit Inertgas-Atmosphäre ermöglicht die schnelle Veraschung einer Vielfalt von unterschiedlichen Kunststoffen und Kautschuk zur Bestimmung des Russ- bzw. Kohlefaseranteils und des Gehaltes an Carbon-Nanotubes. Das Resultat: Was früher Stunden brauchte, wird jetzt in Minuten erreicht. Die Einsatzgebiete für derartige Kunststoffcompounds sind typischerweise im Flugzeug- und Automobilbau (Stossstangen, Zierleisten, Armaturen, Wannen, Abdeckungen, Fertigteile usw.) zu finden. Da die Werkstoffeigenschaften eines Kunststoffcompounds wesentlich von seinem Füllstoffgehalt abhängen, ist eine Schnellbestimmung desselben (Russ, Kohlefaser, Carbon-Nanotubes usw.) zur effektiven Prozesskontrolle unerlässlich. Mit schnellem Eingreifen in die laufende Produktion kann enorm Geld eingespart werden. Mit konventionellen Muffelöfen werden Polymer und Füllstoff gemeinsam im Tiegel verascht, somit kann der Füllstoff nicht gemessen werden. Eine Alternative stellt der Phönix MIV mit Inertgas-Atmosphäre wie z. B. Stickstoffspülung dar. Die Schnellveraschung im Phönix MIV liefert in nur 10 Minuten das Ergebnis: Die Heizmuffel wird dazu mit Inertgas wie z. B. Stickstoff gespült.

Das Kunststoffpolymer verschwelt und verlässt den Tiegel, während der kohlenstoffhaltige Füllstoff im Tiegel zurückbleibt. So wird im Phönix MIV innerhalb kürzester Zeit der Kunststoff verascht und die kohlenstoffhaltigen Füllstoffe in ihrem gesamten Gewebe freigelegt. Das eingebaute Gebläse entfernt Rauch, Hitze und Dämpfe automatisch und erhöht so die aktive Arbeitssicherheit.

> Die neue XPE-Waagenreihe von METTLER TOLEDO umfasst Mikroanalysen-, Analysen- und Präzisionswaagen sowie mit den Quantos-Modulen zur Pulver- und Flüssigkeitsdosierung Systeme für automatisierte Dosiervorgänge. Die XPE-Waagen liefern dank neuer Technologien wie StaticDetect, SmartPan und StatusLight fortlaufend zuverlässige und konforme Resultate. Dank der integrierten StaticDetect-Technologie gehören die Schwierigkeiten elektrostatischer Aufladung, eine der grössten Herausforderungen bei analytischen und mikroanalytischen Wägevorgängen, von nun an der Vergangenheit an. Die innovative SmartPan-Waagschale ermöglicht Wägevorgänge mit einer Ablesbarkeit von 5 mg auf einer Präzisionswaage, ohne dass ein Windschutz erforderlich ist. Ausserdem erhalten Sie Ihre Resultate bis zu zweimal schneller, selbst beim Wägen unter einem Abzug. Auch die Wiederholbarkeit der Resultate kann bis um das Zweifache verbessert werden. Alle Waagen sind darüber hinaus mit den neuen Touchscreen-Terminals von METTLER TOLEDO ausgestattet, deren einheitliche Benutzeroberfläche die wechselnde Verwendung unterschiedlicher Waagen sowie auch anderer Instrumente von METTLER TOLEDO erleichtert. Das integrierte StatusLight an der Vorderseite des Terminals zeigt mithilfe intuitiver Farben an, ob die Waage für den Beginn der Wägeaufgabe bereit ist. Die LabX-Laborsoftware von METTLER TOLEDO wurde ebenso überarbeitet und unterstützt nun sowohl StaticDetect und StatusLight als auch neue RFID-Funktionen.

CEM GmbH D-47475 Kamp-Lintfort Telefon +49 284 296 440 info@cem.de; www.cem.de

Mettler-Toledo (Schweiz) GmbH CH-8606 Greifensee Telefon 044 944 45 45 info.ch@mt.com; www.ch.mt.com

Flanschdichtungen sachkundig montiert

Berührungslose Durchflussmessung

> Seit Oktober 2013 müssen in der EU alle Verschraubungsmonteure und deren Vorgesetzte, die in druckbeaufschlagten Systemen im kritischen Einsatz Flanschdichtungen einbauen, besonders geschult und geprüft sein. Das schreibt die DIN EN 1591-4 vor und gilt auch für die Schweiz. Unternehmensinterne Prüfungen sind nach der neuen Norm nicht zulässig, da hier in der englischen Originalfassung eine «third party»-Regelung festgehalten ist, bei der Begutachter und Schulungsleiter unterschiedliche und neutrale Personen sein müssen. Deshalb bietet Kubo Tech AG zusammen mit ihrem langjährigen Partner Garlock GmbH, einem der führenden Anbieter von technischen Dichtungen, als neuen Service zertifizierte Montageschulungen an. Der zweitägige Lehrgang, den Mitarbeiter aus der Industrie und aus Montagebetrieben belegen können, schliesst mit einer Prüfung ab. Neben einem Zertifikat erhalten die Absolventen einen Ausweis, der ihre Sachkunde bestätigt.

Die Dichtungsspezialisten von Garlock erläutern zuerst den fachgerechten Umgang mit den diversen Flanschdichtungen betreffend Lagerung, Transport, Demontage und Montage, Arbeitssicherheit, geeignete Hilfsmittel usw. Anschliessend werden die einzelnen Montageschritte an verschiedenen Dichtungssystemen praktisch geübt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Bedeutung des spezifischen Anzugsmoments sowie die korrekte Handhabung des Dichtungselementes gelegt. Ziel ist es, die Monteure zu befähigen, eine Verbindung herzustellen, die über die gesamte Betriebslebensdauer «dicht» bleibt.

Kubo Tech AG CH-8307 Effretikon Telefon 052 354 18 18 EMail: info@kubo.ch; www.kubo.ch

> Zuverlässigkeit sowie Präzision zeichnen das Durchflussmessgerät C38 SonicLine der Firma GEMÜ aus. Die in SonicLine integrierten Ultraschallsensoren erfassen pro Sekunde bis zu 250 Messwerte. So werden auch stark schwankende Durchflussmengen präzise erfasst.

Alle medienberührenden Bauteile bestehen aus hochreinem PFA. Die Messelektronik besitzt ein Gehäuse aus PP und wird während der Produktion vergossen. So sind alle elektronischen Komponenten nach aussen hermetisch abgedichtet. Durch diese Art der Fertigung ist das Gerät besonders unempfindlich gegen korrosive Umgebungsbedingungen. Sonic Line C38 eignet sich vor allem für den Einsatz in kritischen Medien wie aggressiven Chemikalien (Schwefel- oder Flusssäure sowie Kalilauge) oder hochreine Medien ( DI-Wasser). In Prozessen, die eine vollkommene Metallfreiheit verlangen, findet das Gerät ebenfalls Anwendung. Zusätzlich wird SonicLine auch für Dosieraufgaben eingesetzt: Die Ventilansteuerung wird über die integrierte Elektronik vorgenommen. Diese bietet noch weitere Funktionen, wie zum Beispiel eine Leerrohrmeldung oder einen Grenzwertalarm. Anwender können auf ein zusätzliches Schnittstellenpaket zurückgreifen, welches die Verbindung mit einem PC zulässt und ebenfalls als Stromversorgung dienen kann. Für individuelle Anpassungen steht eine mehrsprachige Software zur Verfügung.

Neben einem integrierten Summenzähler können auch der aktuelle Durchfluss angezeigt sowie alle zum Betrieb nötigen Grundeinstellungen kontrolliert und verändert werden.

GEMÜ Gebr. Müller Apparatebau GmbH & Co. KG D-74653 Ingelfingen info@gemue.de; www.gemu-group.com

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Mehr Punch im Fliegengewicht

Thermostatenprogramm weiter ausgebaut

> Im Kampf um hohe Leistung bei geringstem Gewicht hat Faulhaber mit der Entwicklung seiner Serie 3274 BP4 einen neuen Champion in den Ring geschickt.

Der bürstenlose DC-Servomotor, 32 mm Durchmesser und 74 mm Länge, hat ein Dauerdrehmoment von satten 165 mNm. Mit knapp 320 g bringt er dabei weniger als die Hälfte an Gewicht auf die Waage als herkömmliche Motoren mit vergleichbarem Leistungsvermögen.

Der vierpolige bürstenlose DC-Servomotor ist besonders für Anwendungen geeignet, in denen es auf hohe Leistung und dynamischen Start/Stopp-Betrieb bei möglichst geringstem Gesamtgewicht ankommt, wie beispielsweise in Gelenkantrieben von humanoiden Robotern, elektrischen Greifern in der Prozessautomatisierung oder Hochleistungsfahrantrieben für die Inspektionsrobotik. Der 3274 BP4 ist überlastfähig und arbeitet ohne verschleissanfällige mechanische Kommutierung. So erreicht er eine Betriebslebensdauer, die um ein Vielfaches höher ist als die eines herkömmlichen DC-Kleinstmotors. Die Steigung der Motorkennlinie beträgt nur 3 rpm/ mNm bei einem Anhaltemoment von 2,7 Nm. Auch unter härtesten Umgebungsbedingungen wie niedrigen Temperaturen oder hohen mechanischen Belastungen kann der 3274 BP4 zuverlässig liefern, was die Anwendung fordert. Dafür sorgen u.a. ein robustes Edelstahlgehäuse und der Verzicht auf die sonst übliche Verwendung von Klebstoffen bei der Montage. Standardmässig ist die Serie 3274 BP4 mit digitalen Hall Sensoren ausgestattet. Hochauflösende optische und magnetische Encoder lassen sich einfach am hinteren Multifunktionsflansch anbringen.

> Huber Kältemaschinenbau hat das Angebot an klassischen Wärme- und Kältethermostaten weiter ausgebaut. Das Programm gliedert sich in zwei Produktlinien: Während die CC-Modelle höchsten Ansprüchen genügen, überzeugen die MPC-Modelle mit einfacher Bedienung und günstigen Preisen. Erhältlich sind Einhänge-, Bad- und Umwälzthermostate für Heiz- und Kühlaufgaben von –90 bis +300°C. Zur Produktreihe gehören auch die kleinsten Kältethermostate der Welt, die Ministate. Die CC-Modelle und Ministate sind mit dem Pilot ONE Touchscreen-Regler ausgestattet, welcher über ein 5,7" TFT-Farbdisplay sowie USB- und LAN-Anschlüsse verfügt. Zu den weiteren Funktionen zählen die regelbare Pumpenleistung, Fühlerkalibrierung, Uhrfunktion, Autostart sowie ein Favoritenmenü und eine komfortable Menüführung in 11 Sprachen. Ein weiterer Pluspunkt ist die elektronische Upgrademöglichkeit – damit können Zusatzfunktionen wie Programmgeber oder Prozessregelung aktiviert werden. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich die MPC-Modelle auf das Wesentliche. Die Geräte sind preisgünstig und empfehlen sich für viele Routineaufgaben. Die Geräte verfügen über eine LED-Temperaturanzeige sowie Schutzfunktionen gemäss Klasse III/FL (DIN 12876). Beide Modellreihen sind mit Polycarbonatoder Edelstahlbädern erhältlich. Die Kältethermostate arbeiten umweltverträglich mit natürlichen Kältemitteln.

FAULHABER MINIMOTOR SA CH-6980 Croglio Telefon 091 611 31 00 info@minimotor.ch; www.faulhaber.com

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg Telefon +49 (0)781 960 30 info@huber-online.com www.huber-online.com

Veraschung von Automotive-Kunststoff-Bauteilen COMSOL Apps weltweit teilen: zur Messung des Glasfasergehaltes COMSOL Server ab sofort verfügbar > Der Gehalt an Füllstoffen, z.B. Glasfasern oder Glaskugeln, bestimmt wesentlich die Eigenschaften, die Produktqualität und die Kosten eines Kunststoff-Compounds. Zu jedem Herstellungsprozess und zur Eingangskontrolle gehören daher die Messung des Aschegehaltes bzw die Kontrolle der Glasfaser-Struktur. Im Zeichen zertifizierter Qualitätssicherungssysteme nach DIN ISO 9000ff, die heute von den meisten Produktionsbetrieben eingerichtet sind, soll die Überprüfung der Produktqualität in kurzen Abständen erfolgen und als Konsequenz ein rasches Eingreifen und Anpassen des Fertigungsprozesses ermöglichen. Dieser Forderung steht eine Veraschungszeit von mehreren Stunden (bis zu 8 Stunden) im konventionellen Muffelofen gegenüber – viel zu lange, um aufgrund der Messergebnisse noch wirksam in die Produktion eingreifen zu können oder bei der Warenanlieferung die Abladung zu beeinflussen. Auch in Forschung und Entwicklung, z.B. von Automotive-Kunststoff-Bauteilen, wird eine schnelle, flexible Versuchsdurchführung immer wichtiger. Hier gewährleistet der High-Tech-Schnell-Muffelofen PhönixTM von CEM eine deutliche Zeitverkürzung von bis zu 97% gegenüber der konventionellen Technik bei gleichbleibender analytischer Güte. Was früher Stunden brauchte, wird nun in Minuten ermöglicht. So werden Automotiv-Bauteile in nur 15 Minuten verascht und der Glasfasergehalt sowie die -struktur ermittelt.

> COMSOL Server, das neueste Produkt von COMSOL Multiphysics, wurde speziell für den Application Builder entwickelt, um den Kunden die Möglichkeit zu bieten, Applikationen mit Kollegen und Kunden weltweit zu teilen. Der Application Builder bietet Anwendern die Möglichkeit, eine intuitive Benutzeroberfläche aus ihren Modellen zu erstellen – eine sogenannte Applikation – und diese mit Benutzergruppen mit unterschiedlichem Anspruch zu teilen. Applikationen können so einfach aufgebaut sein, dass auch Personen ohne Simulationserfahrung diese intuitiv bedienen können. COMSOL Server ermöglicht Design- und Produktionsabteilungen das Teilen von Applikationen im Unternehmen auf einen Computer mit Windows-Betriebssystem oder über einen Webbrowser. COMSOL Server ist die treibende Kraft hinter den COMSOL Apps und die Kontrollstation für deren Bereitstellung, Verteilung und Verwendung. Nachdem die Applikationen mit dem Application Builder erstellt wurden, bietet der Server den Ingenieuren und Forschern die Möglichkeit, die Apps zu managen. Die Anwender können entscheiden, mit wem sie die App teilen möchten – innerhalb des eigenen Unternehmens oder weltweit z. B. mit Kunden.

CEM GmbH D-47475 Kamp-Lintfort Telefon +49 (0)28 42 - 96 44 0 info@cem.de; www.cem.de

COMSOL Multiphysics GmbH CH-8005 Zürich Telefon 044 515 78 00 info@ch.comsol.com; www.ch.comsol.com

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Fachverband Laborberufe Postfach 3001 Bern Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberuf.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Telefon 031 301 77 92 (Charlotte Rothenbühler) Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad lvl@laborberuf.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 lvs@laborberuf.ch Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberuf.ch

Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch Charlotte Rothenbühler Redaktorin «chemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs- und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberuf.ch

ZENTRALVORSTAND

Einladung zur 22. Delegiertenversammlung des Fachverbandes Laborberufe Die Delegiertenversammlung des FLB findet dieses Jahr am 30. Mai 2015 statt. Diese wird von der Sektion Zürich organisiert.

Traktandenliste 1. Begrüssung 2. Wahl des Stimmenzählers 3. Genehmigung der Traktandenliste 4. Protokoll der 21. FLB Delegiertenversammlung 2014 5. Jahresbericht 2014 6. Kassabericht 2014 7. Revisorenbericht 8. Budget 2015/2016 9. Wahlen 10. Anträge 11. Informationen Zusammenarbeit mit andern Verbänden 12. Diverses (Bericht der Funktionsträger z.B. BiVO/wblb/Beiträge der Gäste etc.)

Falls Anträge seitens der Delegierten vorhanden sind, bitten wir sie, diese schriftlich einzureichen bis am 11. Mai 2015 an charlotte.rothenbuhler@bluewin.ch. Danke!

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DSM Nutritional Products AG Werk Sisseln

ZENTRALVORSTAND

Interviews bei DSM Nutritional Products AG Werk Sisseln Als erstes herzlichen Dank an Herrn Ruess für den netten Empfang in Sisseln und dafür, dass er mir die Interviews ermöglichte. Ein lieber Dank gilt auch Herrn Käser, Verantwortlicher für die Ausbildung, und Tatjana Topka, Lernende der Fachrichtung Chemie, die sich beide spontan für das Gespräch bereit erklärten.

DSM Werk Sisseln Das Produktionswerk Sisseln ist heute weltweit einer der grössten Hersteller von Vitaminen und Carotinoiden.

Ebenso werden hier pharmazeutische Wirkstoffe und Grundstoffe für Parfums hergestellt. Für einzelne Produkte deckt das Werk in Sisseln einen grossen Teil des Weltmarktbedarfs ab. Die Vitamine werden im Tierfutter, im Lebensmittelbereich sowie in der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie eingesetzt.

Produziert wird unter strengsten Qualitätsvorgaben.

Das Werk Sisseln wurde 1965 als Roche AG gegründet und im Jahr 2003 von der DSM übernommen. Seither ist das Werk Sisseln eine Zweigniederlassung der DSM Nutritional Products AG. Das Werk umfasst heute beinahe 90 Hektaren. Im Jahr 2013 gab es im Werk Sisseln 960 Vollzeitstellen, inklusive 47 Auszubildende. Es ist im Fricktal einer der grössten Arbeitgeber und bietet Lernenden mit der beruflichen Grundbildung eine optimale Vorbereitung für den Start ins Berufsleben. Alle Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, sich durch interne und externe Bildungsangebote weiterzuentwickeln.

Die DSM Werk Sisseln bietet in folgenden Berufen Lehrstellen an:

■ ■ ■ ■

Automatiker/in EFZ Chemie- und Pharmatechnologe/in EFZ Laborant/in Fachrichtung Chemie EFZ Anlagen- und Apparatenbauer/in EFZ.

Gespräch mit Herrn Alexander Käser, Ausbildungsverantwortlicher bei DSM Schon liegen einige Jahre zurück seit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung von Herrn Käser.

Erinnern sie sich noch, was damals zur Entscheidung für die Berufslehre Laborant EFZ geführt hat, frage ich ihn. «Ja bestimmt», lacht Herr Käser, «es liegt bei mir schon fast in der Familie. Mein Vater übte diesen Beruf aus. Vorerst entschloss ich mich für den GymnasiumAbschluss. Danach entschied ich mich für ein Chemiestudium. Da dieses Studium aber meinen Erwartungen nicht entsprach, beendete ich es schon nach kurzer Zeit. Mein Bestreben war es nun, eine anspruchsvolle Ausbildung zu absolvieren mit der Möglichkeit, die erlernte Theorie in die Praxis umzusetzen. Wichtig waren mir auch die Weiterbildungsangebote.»

So entschied sich Herr Käser für eine Lehre als Laborant. «Mein Ziel und meine Interessen waren schon damals, nach erfolgtem Abschluss in der Ausbildung tätig zu sein», erinnert er sich weiter.

«Dabei sind beide Seiten, Theorie und Praxiskenntnisse wichtig. Ich schaute mir die Inserate betreffend Lehrstellen in den Zeitungen an und sah das Inserat der Firma Novartis. Ich bewarb mich für eine Lehrstelle der Fachrichtung Chemie und hatte Glück, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.»

Kurz danach konnte er den Lehrvertrag unterschreiben. «Ich freute mich richtig auf die Ausbildung», erzählt Herr Käser begeistert. Nach der Abschlussprüfung absolvierte er die nötigen Weiterbildungsanforderungen für Ausbildner, unter anderem auch die HFP. Ausbildner sind sehr gefordert, was faszinierte Sie besonders, wollte ich nun wissen. «Es ist eine anspruchsvolle, aber befriedigende Aufgabe», betont Herr Käser. «Ich kann den jungen Menschen beim Einstieg in die Berufswelt etwas mit auf den Weg geben, das später für ihre Berufskarriere nützlich ist. Zu der Vermittlung von den fachlichen Kenntnissen kommt der soziale Aspekt hinzu.

Es ist ein interessantes Alter, die Umstellung von der Schule in die Berufslehre bringt eine grosse Veränderung in den Alltag der jungen Leute. Nebst weniger Freizeit kommen die Integration in ein Team am Arbeitsplatz und der Besuch der Berufsfachschule dazu. Lernende

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während der Ausbildungszeit zu begleiten, ist für mich eine wertvolle Tätigkeit.

Meinerseits profitiere ich davon, dass mir das breite Spektrum der Grundausbildung immer präsent ist. Nebenbei ist zwingend erforderlich, sich mit allem was neu dazukommt, auseinanderzusetzen. Die eigene Weiterbildung ist ein unerlässliches Muss. Dabei ist der ständige Kontakt mit dem Expertenteam und der Berufsfachschule ein grosser Vorteil. Die Herausforderungen in diesem Tätigkeitsfeld sind oft gross, eines aber ist für mich persönlich feststellbar: Man bleibt jung dabei», sagt Herr Käser strahlend.

Man merkt schnell, Herr Käser vermittelt nicht nur Fachwissen, er setzt sich gesamthaft für die Jugendlichen ein.

Die Ausbildung wurde in den letzten Jahren mit grösseren Änderungen konfrontiert, wie geht man mit all den neuen Verordnungen um? «Für uns bei der DSM war es eigentlich kein Problem», erklärt Herr Käser. Als 2002 die Vitamindivision der Firma Roche an die DSM verkauft wurde, entschloss sich die Firma DSM in Sisseln/Kaiseraugst, die Lernenden selber im Werk Sisseln auszubilden. So erarbeiteten wir die Lehrlingsausbildung komplett neu bei DSM. Die Gesamtausbildung wurde sorgfältig und mit all den nötigen Anforderungen aufgelistet. Hier mitzuarbeiten war für mich eine wertvolle Erfahrung in Hinblick auf

Tatjana Topka mit Ausbildner Alexander Käser.

die kommende Umsetzung der neuen BiVo. Ein wichtige Aspekt dabei ist: Die Ausbildungsreglemente und -verordnungen müssen so erarbeitet werden, dass diese für alle Ausbildungsfirmen und Institute durchführbar sind. Auch kleinere Betriebe müssen die Möglichkeit haben, Lernende auszubilden. Das ist sogar ein sehr relevanter Punkt.

Darf man daraus schliessen, dass bei der Umsetzung der neuen BiVo bei DSM keine grösseren Probleme entstanden sind, wollte ich von Herrn Käser wissen.

«Dank der guten Vorarbeit grundsätzlich nein», antwortet er. «Anfangs gab es Befürchtungen, aber aufgrund der grosszügigen Interpretierung war uns schnell bewusst, dass es für alle Betriebe umsetzbar ist. Es betraf vor allem das Qualifikationsverfahren der IPA. Im Kanton Aargau wird diese während zweier Tage durchgeführt. Wertvoll für die Gesamtausbildung ist der gute Kontakt mit der üK Aargau und der Berufsfachschule. Zusätzlich trifft man sich regelmässig im Expertenteam. Zudem kommen die Lernenden vom Kanton für das üK Modul 5 zu uns in den Betrieb.. Ein wichtiger Punkt ist es für mich, die Arbeitsplanung und Reflektion von Versuchen frühzeitig zu vermitteln. Wir beginnen schon im 2. Lehrjahr damit. Die Lernenden müssen genügend Zeit haben, diese Grundlagen anzuwenden und zu vertiefen. Das Expertenteam im Kanton Aargau suchte immer wieder nach einer einheitlichen Lösung, welche es ermöglicht, alle Lernenden gerecht zu beurteilen.»

Wie Alexander Käser weiter ausführt, bietet die DSM jedes Jahr fünf bis sechs Lernenden eine Ausbildung zum Laboranten EFZ der Fachrichtung Chemie an.

Frühzeitig wurde erkannt, dass dem eigenen Fachkräftemangel nur durch ein gutes Ausbildungsangebot entgegenzuwirken ist. Das heisst auch, es müssen genügend Ausbildungsangebote da sein.

Nebst dem theoretischen Wissen ist in der heutigen Zeit das praktische Können gleichermassen wichtig. Damit ist gesichert, dass die Laboranten/innen nach der Lehre konstruktiv im Labor mitarbeiten können. So ist der Nachwuchs, sei dies im Beruf Laborant/in EFZ oder später nach einem Studium, stets bestens und motiviert im Team integriert.

«Der Beruf Laborant EFZ stellt heute grosse Anforderungen», betont Alexander Käser, «und ist dadurch zu einem in-

teressanten Tätigkeitsfeld geworden. Laboranten/innen EFZ arbeiten selbstständig und übernehmen eine grosse Verantwortung. Uns erspart die interne Ausbildung die Einarbeitungszeit und Kosten, die für die Suche auf dem externen Arbeitsmarkt aufgewendet werden müssten.»

Wie sieht es mit der BMS während der Lehre aus, fragte ich weiter. «Wir empfehlen dies nicht unbedingt während der Lehre, sondern danach», sagt Alexander Käser. «Die Schultage der BM finden zum Teil auch am Samstag statt. Im Labor müssen die fehlenden praktischen Arbeiten nachgeholt werden. Besonders bemerkbar macht sich dies während den üK-Wochen. All dies muss nachgeholt werden. Dabei kommt die Freizeit zu kurz, was bei Beginn der Lehre von den jungen Leuten oft nicht realisiert wird.

Der Verzicht führt dann rasch zu einer Überforderung. Falls aber Lernende diesen Weg unbedingt anstreben, können sie selbstverständlich die BM besuchen.

Die Leistungen in der Berufsfachschule und diejenigen im Betrieb dürfen selbstverständlich dadurch nicht betroffen werden.»

Die DSM bietet zudem im Zusammenhang mit dem Euregio-Zertifikat ihren Lernenden einen Austausch mit dem Forschungsinstitut in Karlsruhe an. Es ermöglicht den Lernenden während vier Wochen, sich frühzeitig mit anderen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. «Für die jungen Leute von Karlsruhe ist es oft ungewohnt, sich eine Arbeitsplanung zu erstellen, um in einer nützlichen Frist die Analysenergebnisse zu realisieren», erläutert Herr Käser. «Im Gegensatz zu unserem System sind sie sich nicht gewohnt, an der Linie mitzuarbeiten. Eine gute Grundausbildung mit Möglichkeiten, die Arbeitsschritte zu vertiefen, aber auch an der Linie mitzuarbeiten, um einen Zeitplan einzuhalten, halte ich persönlich für einen idealen Mix. Nach erfolgreichem Qualifikationsverfahren sind die Laboranten/innen EFZ gut gerüstet für eine anspruchsvolle Tätigkeit in ihrem Arbeitsbereich.»

«Als Ausbildner», sagt Alexander Käser, «darf ich mich nach drei Jahren am erfolgreichen Qualifikationsverfahren mitfreuen und bin motiviert für den Alltag mit den neu eintretenden Lernenden.»

Nicht nur im Berufsalltag, auch in der Freizeit ist Herr Käser aktiv mit dem Ziel Ausbildung. Er trainiert die Junioren

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beim Fussball. Hier wird Ausdauer und Teamarbeit gefördert. Damit übernimmt er auch in der Freizeit eine wichtige Aufgabe.

Sein Motto ist: Was auch immer kommt, die Sonne scheint immer wieder.

Wir danken Herrn Käser herzlich für das offene, interessante Gespräch. Wir freuen uns zu erfahren, dass er trotz der nicht immer einfachen Funktion stets motiviert an seine Arbeit geht, was beim Gespräch deutlich zu spüren war. Dank seiner Einstellung, dass es für alles eine Lösung gibt, wird dies sicher immer der Fall sein.

Interview bei DSM Frau Tatjana Topka 3. Lehrjahr Fachrichtung Chemie

Tatjana Topka bei der Arbeit.

Frau Tatjana Topka absolviert eine Zweitausbildung als Laborantin EFZ. Nach der obligatorischen Schule war Tatjana Topka noch unsicher welchen Beruf sie erlernen will. «Langsam wurde die Zeit knapp, erzählt sie, «es war bereits Frühling, und ich hatte aufgrund meiner Unentschlossenheit noch keine Lehrstelle. Im Internet entdeckte ich eine Ausbildungsstelle zur Drogistin. Ich bewarb mich umgehend und erhielt die Lehrstelle. Bereits während der Ausbildung wurde mir bewusst, dass dies nicht meinen Berufsvorstellungen entsprach.»

Während der ersten Ausbildung informierte sich Tatjana Topka über Alternativmöglichkeiten. Dabei stiess sie auf die Ausbildung Laborantin, Fachrichtung Chemie. Aufmerksam auf diese Berufsausbildung wurde sie durch eine Freundin. Da sie schon in der Schule Interesse

an den naturwissenschaftlichen Fächern hatte, entschied sie sich für eine 2. Ausbildung als Laborantin EFZ, Fachrichtung Chemie.

Wie schwierig war es, eine Lehrstelle zu finden, fragte ich weiter. «Ich war in der glücklichen Lage, nicht lange suchen zu müssen», erinnert sich Tatjana Topka.

«Durch ein Zeitungsinserat wurde ich auf DSM aufmerksam. Mein Interesse war geweckt. Ich meldete mich für eine Lehrstelle und wurde zum Eignungstest eingeladen. Nach dem ich diesen erfolgreich gemeistert hatte, wurde ich für zwei Tage zum Schnuppern eingeladen.

Danach erhielt ich ziemlich schnell eine Zusage – zum Glück, denn durch meine erste Ausbildung hatte ich keine Zeit, um Eignungstest und Schnupperlehre bei mehreren Firmen durchzuführen.»

Heute ist sie davon überzeugt, die richtige Wahl getroffen zu haben. «Ich schätze es, die erlernte Theorie in die Praxis umzusetzen. Dies fördert das Verständnis der Arbeit. Heute gehören die chemischen Zusammenhänge zum Alltag.

Und ich freue mich, dass ich täglich neue Erkenntnisse hinzugewinnen kann.»

Die Berufsfachschule wird in Aarau besucht. Die ÜK’s werden intern durchgeführt. «Ich schätze die Aufteilung Lehrbetrieb, Lehrlabor resp. ÜK und Berufsschule sehr», erklärt Tatjana Topka. Zu Beginn der Ausbildung, im internen ÜK Modul 1 und 2, erlernt man die praktischen und theoretischen Grundlagen.

Wir lernten die Sicherheitsvorschriften kennen, den Umgang mit Chemikalien und deren Entsorgung. In den folgenden Kursen hatten wir Gelegenheit, allfällig bestehende Unsicherheiten zu beheben.

Gleichzeitig bietet es eine perfekte Möglichkeit, das eigene Wissen stetig zu erweitern. Unsere Ausbilder nehmen sich Zeit, uns alles genau zu erklären, und die praktischen Arbeiten können nötigenfalls wiederholt werden. Vor dem Qualifikationsverfahren verbringen wir einige Wochen im Lehrlabor zur optimalen Vorbereitung der Abschlussprüfung.»

Im Betriebslabor erfolgt nebst Transfer der erlernten Grundtechniken gleichzeitig die Arbeitseinteilung. Hier sind die Lernenden dafür verantwortlich, dass die Analysenresultate innerhalb der erforderlichen Zeitspanne vorliegen. «Man leistet nützliche Arbeit, das macht Freude und motiviert mich täglich neu», betont Tatja-

na Topka. «Offene Fragen werden auch an der Linie jederzeit erklärt.»

Die Berufsschule vermittelt die nötige Theorie. Die erlernte Theorie stimmt mit den Lernschritten der Praxis überein.

«Das hier neu erworbene Wissen macht die chemischen Zusammenhänge immer deutlicher», sagt Tatjana Topka.

Was sind ihre bevorzugten Arbeiten im Labor, wollte ich wissen. «Momentan befasse ich mich mit der Bestimmung von Beta Carotin. Das verlangt eine exakte, saubere Arbeitsweise», erklärt sie.

«Im Weiteren sind es Titrationen und all die chemisch-physikalischen Messungen.»

Noch steht Tatjana Topka ein Jahr Lehrzeit bevor. Bestehen schon weitere Zukunftspläne, war meine nächste Frage.

«Vorerst konzentriere ich mich auf das Qualifikationsverfahren, um ein gutes Resultat zu erreichen. Das ist mir wichtig», sagt sie. «Anschliessend will ich bei dem Beruf bleiben und mir vertiefte und neue Kenntnisse erwerben. Ich freue mich, Verantwortung und Aufgaben zu übernehmen, die einen vollen Einsatz benötigen. Momentan ist dies, bedingt durch die Berufsfachschule, nicht möglich. Für eine Weiterbildung lasse ich mir noch etwas Zeit.»

Berufsfachschule und Lehrbetrieb stellen einen Mix an Herausforderungen. Bleibt da noch Zeit für Hobbys? «Ich versuche mir die Zeit so gut als möglich einzuteilen», erläutert Tatjana Topka. «Wenn wichtige Tests anstehen, stelle ich meine Hobbys auch schon mal in den Hintergrund und lerne lieber, um ein gutes Resultat zu erreichen.

Den Berufsverband und die «Chemie plus» kannte Frau Tatjana Topka nicht.

Wir danken Tatjana Topka herzlich für das offene, interessante Gespräch und wünschen ihr viel Glück für das bevorstehende Qualifikationsverfahren und beim Einstieg in die Berufswelt als Laborantin EFZ, wie auch im privaten Bereich. Mit ihrer Willensstärke wird sie sicher ihr gewünschtes Ziel erreichen.

Charlotte Rothenbühler

51 F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

«DIGITAL KIDS IN A DIGITAL WORLD»

14. aprentas-Forum Gut 200 Interessierte besuchten am 27. November 2014 das 14. aprentas-Forum zum Thema «Digital Kids in a Digital World – die Entwicklung der Kommunikationsmittel und ihr Einfluss auf Bildung und Gesellschaft».

Nebst den vier Referentinnen und Referenten waren – als Moderatorinnen und als Teilnehmende an einer Podiumsdiskussion – auch Lernende von aprentas-Mitgliedfirmen aktiv beteiligt.

Dr. Oliver Bendel, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Nordwestschweiz, eröffnete das Forum mit einem Referat über Informationsethik. Er ging auf moralische und rechtliche Herausforderungen ein, die beim Einsatz innovativer Technologien wie Privatdrohnen und Datenbrillen entstehen, aber auch auf die mit den neuen Möglichkeiten verbundenen Vorteile.

Prof. Dr. Oliver Bendel betrachtet Drohnen und Datenbrillen im Licht der Informationsethik.

Bilder: Hugues Frainier

Prof. Dr. Christa Dürscheid erforscht die Sprachkompetenz der Generation «Kopf unten».

Marc Steffen kennt die «Facebook Facts».

Christoph Wildhaber bezieht innovative Medien aktiv in seinen Berufsfachschulunterricht ein.

52 F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Eine Woche oder noch länger ohne Handy: Lernende schildern ihre Erfahrungen.

Kann die Jugend bald nicht mehr Deutsch?

Dr. Christa Dürscheid, Professorin für deutsche Sprache an der Universität Zürich, ging in ihrem Referat von der Frage aus, ob die Kommunikation via soziale Medien wie WhatsApp und Facebook die Sprache ruiniere. Die Forschungsarbeiten, die sie präsentierte, ergaben jedoch, dass die Jugendlichen offenbar gut zwischen verschiedenen Schreibwelten zu unterscheiden wissen.

Im Fokus der anschliessenden Podiumsdiskussion stand eine Klasse von Laborantinnen und Laboranten der Fachrichtung Biologie. Im Rahmen eines Experiments hatten diese Lernenden ein bis zwei Wochen lang auf das Handy verzichtet. Vier von ihnen berichteten nun von ihren Erfahrungen.

Wie sich zeigte, konnten die meisten dem «Handy-Entzug» auch positive Seiten abgewinnen.

Soziale Medien in Bildung und Wirtschaft Wie er digitale Medien aktiv in seinen Unterricht für angehende Köchinnen und Köche einbezieht, schilderte der Berufsfachschullehrer Christoph Wildhaber in seinem Referat. Dies bringe die Lernenden nicht nur fachlich weiter, sondern zum Beispiel mittels Lern-Apps und Film-Aufträgen würden auch ihre Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen geschult. Auch für die Zusammenarbeit zwischen den Lernorten seien innovative Medien förderlich, erläuterte er.

Den Schlusspunkt setzte Marc Steffen, Geschäftsführer der Facebook-Marketingagentur DERMARC.ch. Er führte aus, was in den sozialen Medien alles an Kundendaten zu finden ist und wie die Wirtschaft dies nutzt. Sehr anschaulich zeigte er ausserdem auf, wie rasch durch einen kurzen Klick persönliche Daten preisgegeben sind und wie leicht diese missbraucht werden könnten.

Cornelia Frei

Zwei Lernende führen souverän durch das Programm.

53 F A C H VE R B A N D L A B O R B E R U F E

Neue Postfachanschrift Adressierung der Sendungen für das neue Postfach im PostParc: Die Angabe einer Postfachnummer ist nicht mehr notwendig.

Mit der Eröffnung des PostParc der Poststelle Bern 1 Schanzenpost erhalten wir eine neue Postfachnummer. Diese wird uns im ersten Halbjahr 2015 mitgeteilt.

LABORVERBAND BERN

Besuch überbetrieblicher Kurs Modul 3 Laborant/-in EFZ Fachrichtung Chemie Ein Besuch der Lernenden im üK Modul 3 der Fachrichtung Chemie im Dezember 2014 zeigte mir die Freude der Lernenden, neue Erkenntnisse zu erwerben und diese zu vertiefen.

Beschäftigt waren sie an diesem Nachmittag mit den Grundtechniken der Titration und der Flashchromatographie. Das Ziel ist es, den Bezug zu Messresultaten zu entwickeln und diese kritisch zu beurteilen.

Weitere Ausbildungsinhalte des üK 3 sind die Förderung von arbeitshygienischem und sicherheitsgerechtem Verhalten und des Bewusstseins für Umweltschutz und Ökonomie.

Ein Punkt ist auch die Entwicklung der Dialog- und Teamfähigkeit.

An diesem Nachmittag jedenfalls lernten sie dies. Nicht alle Geräte sind entsprechend der Anzahl der Lernenden vorhanden. Sie mussten sich deshalb absprechen und einen Tagesplan erstellen.

So waren die einen bei meinem Eintreffen zum Teil im Labor mit den Titrationen und die andern im Theorieraum mit

schriftlichen Arbeiten beschäftigt (Berechnungen, Vorbereitungsarbeiten oder Schreiben des Protokolls).

Ich fragte, was den Lernenden besonders am Kurs gefalle.

Titration kennen sie, aber sie lernen trotzdem Neues. Titrationen mit Büretten sind in den meisten Labors nicht mehr üblich. Der Nachvollzug einzelner Schritte sei gut sichtbar, und das anschliessende Errechnen der Resultate mache ihnen Spass. Sie halten es für eine gute Grundlage, dies auch in Bezug auf die Abschlussprüfung. Es bleibt auch genügend Zeit, das Erlernte zu festigen.

Das Zusammensein mit Mitlernenden ist ein weiterer bedeutungsvoller Punkt.

Den gegenseitigen Austausch von Wissen und das gemeinsame Lernen schätzen sie. Alle kommen gerne in den üK. Die Abwechslung zwischen Ausbil-

dungsbetrieb und üK finden sie ideal.

Froh sind sie auch, bei allen Fragen sofort eine Ansprechperson zu haben. Frau Barbara Huber, Ausbildnerin der Fachrichtung Chemie, beantwortet und diskutiert die Fragen mit den Lernenden.

Fragen tauchen sowohl im Labor wie auch bei den theoretischen Aufgaben an.

Die Lernenden werden aufgefordert, ihre Arbeiten sorgfältig zu beurteilen und selber zu überlegen, wieso ein Resultat nicht den erwarteten Anforderungen entspricht.

Ich habe mich gefreut zu sehen, wie interessiert und engagiert die Lernenden arbeiten und wie sie sich freuen, Neues zu erlernen. Sie empfinden den Kurs als besonders positiv, er entspricht genau ihren Vorstellungen.

Charlotte Rothenbühler

LABORPERSONAL-VERBAND BERN

Werte Mitglieder

Notiert euch schon heute das Datum für die Teilnahme an unserer Generalversammlung vom Mittwoch 15. April 2015 Wir freuen uns auf euer Kommen, auch Gäste sind herzlich eingeladen. Eine persönliche Einladung mit Ort und Zeit wird euch mit der Post zugestellt.

Der Vorstand LVB Charlotte Rothenbühler

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KALENDER 26. Februar 2015 Swiss Practice an der Empa-Akademie, Dübendorf Veranstalter: Empa-Akademie Auskunft: Anja Pauling Telefon: 058 765 45 30 anja.pauling@empa.ch www.empa.ch/zfu

3. März 2015 Infoanlass zum Master-Studium in Life Science, Wädenswil Veranstalter: ZHAW Wädenswil Telefon: +41 (0)58 934 50 00 cornelia.sidler@zhaw.ch www.zhaw.ch

4. bis 6. März 2015 Einführung in die Zell- und Molekularbiologie (172/15); Frankfurt; Leitung: Dr. Frank Bonzelius Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe links)Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V Varrentrappstr. 40–42 60486 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 7917 364 www.gdch.de/forbildung fb¦gdch.de

9. bis 11. März 2015 Kolloidchemie, Grundlagen und moderne Entwicklungen (601/15), Aachen Leitung: Prof. Dr. Walter Richtering Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe oben)

10. März 2015 Zulassung kompakt, Olten Veranstalter: PMC-support in Kooperation mit PTS Training Service Winkelweg 3, CH-5034 Suhr

veranstaltungskalender

Telefon +41 (0)44 450 19 20 Fax: +41 (0)44 450 19 21 info@pmc-support.ch; www.pts.eu

11. bis 12. März 2015 Reinraum-Expertentage – «Reinraumverhalten, Reinigung und Schulung», Wangen a.d. Aare Veranstalter: Cleanroom Academy GmbH info@cleanroom-academy.com www.cl-ex.ch

12. März 2015 Moderne HPLC-MS/MS-Methoden in der Lebensmittel- und Futtermittelanalytik(674/15), Münster Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe links)

17. bis 20. März 2015 Grundlagen der Allgemeinen und Anorganischen Chemie für Mitarbeiter aus Produktion und Technik, Bad Dürkheim Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe links)

18. März 2015 IInterpretation von Massenspektren (NEU); Dübendorf; Referenten: Prof. Ernö Pretsch, Dr. Marc Suter Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid Überlandstrasse 133 CH-8600 Dübendorf Telefon 058 765 52 00 Fax 058 765 58 01 Verena.schmid@eawag.ch; www.scg.ch/das

20. März 2015 Methodenvalidierungen in der Analytischen Chemie unter Berücksichtigung verschiedener QS-Systeme Kursmodul zum

Geprüften Qualitätsexperten GxP (GDCh) (523/15), Frankfurt, Leitung: Dr.-Ing. Barbara Poh Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V (Adresse siehe links)

25. März 2015 Light Scattering as Analysis Tool for Bio Pharmaceuticals, Nano Particles and Macro Molecule (NEW), Dübendorf; Referent: Dr. Diethelm Fröse Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

31. März 2015 Infoanlass zum Master-Studium in Facility Management , Wädenswil Veranstalter: ZHAW Wädenswil (Adresse siehe links)

13. bis 15. April 2015 8th International Conference on Biobased Materials, Köln DE Veranstalter: nova-institut GmbH Chemiepark Knapsack Industriestr. 300 50354 Huerth / Germany Telefon: +49 2233 – 4814-40 contact@nova-institut.de www.nova-institute.eu

13. bis 17. April 2015 Hannovermesse, Hannover Veranstalter: Deutsche Messe AG D-30521 Hannover Telefon +49 (0)511 89-0 Fax: +49 (0)511 89-32626 www.messe.de

15. April 2015 Reinstwasser Seminar; Reinstwasser im GMP Umfeld, Aesch BL Veranstalter:

Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe links)

15. April 2015 Nanoflow-HPLC-MS: Praktische Grundlagen beim Arbeiten mit kleinen Flussraten; Dübendorf; Referent: Dr. Martin Biniossek Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

16. April 2015 Wissenschaftliche Informationen suchen, finden und verwalten – ganz einfach (NEU),; ETH Zürich; Referent: Dr. Oliver Renn Division Analytische Wissenschaften der SCG, Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

6. bis 7. Mai 2015 Labotec 2015, Lausanne Veranstalter: easyFairs Switzerland GmbH St. Jakobs-Strasse 170a CH-4132 Muttenz Telefon 061 228 10 00 Fax: 061 228 10 09 schweiz@easyFairs.com www.easyfairs.com

6. bis 7. Mai 2015 Schüttgut Basel + Recycling Basel, Basel Veranstalter: easyFairs Switzerland GmbH (Adresse siehe oben)

19. bis 21. Mai 2015 LOUNGES, Stuttgart Veranstalter: Inspire GmbH Am Falltor 35 D-64625 Bensheim Telefon +49 (0)6251 706068 info@inspire-eventmanagement.de www.new-lounges.de

8. Swiss Cleanroom Community Event Das 8. Swiss Cleanroom Community Event findet am Donnerstag, 16. April 2015 im Kongresszentrum des Hotels Mittenza in Muttenz statt. Die Veranstaltung mit Messe-Charakter steht unter dem Motto «Starke GMP- und Reinraumpartner vor Ihrer Haustür». Weitere Informationen und Anmeldungen unter: www.swisscleanroomconcept.ch / Events Gemäss Veranstalter sind noch wenige Plätze für Ausstellerfirmen verfügbar. Interessierte Firmen erhalten Auskunft via: info@swisscleanroomconcept.ch Das Swiss Cleanroom Concept Team freut sich auf eine rege Teilnahme.

Impression vom 7. Swiss Cleanroom Community Event (September 2014, Basel).

filtrat / stellen

Anwenderkurse zur Mikrowellen-Aufschlusstechnik

Die CEM GmbH bietet im 2015 wieder Ausbildungs- und Anwenderkurse zur Mikrowellen-Aufschlusstechnik in den eigenen Firmenräumen in KampLintfort am Niederrhein an: Die Seminardaten des Jahres 2015 sind: 21. + 22. April sowie 02. + 03. Dezember 2015. Im Rahmen dieser Kurse werden die Teilnehmer/-innen in den theoretischen Grundlagen und insbesondere in der Methodenentwicklung für mikrowellenassistierte Aufschlüsse geschult.

Bei den praktischen Übungen in kleinen Gruppen können die Teilnehmer/-innen eigene Proben zum Seminar mitbringen, die dann anhand der individuellen Problemstellungen bearbeitet werden. Das Ziel dieser Anwenderkurse ist das eigenständige Entwickeln von Aufschlussmethoden. Der erste Seminartag beginnt um 13.30 Uhr, am 2. Seminartag endet die Veranstaltung um 14.30 Uhr. Der Teilnehmerkreis richtet sich an Laboranten/-innen, Ingenieure/-innen, Chemiker/-innen etc.. www.cem.de

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Weiterbildung in der Prozessanalytik Mettler Toledo vermittelt seit vielen Jahren erfolgreich Know-how in Form von Spezial-Seminaren an Bedienpersonal aus der Betriebsmess- und Regeltechnik, Qualitätssicherung, Produktion, Forschung und Entwicklung. Die Workshops mit den Themen pH/Redox, Leitfähigkeit/TOC und O2/TDL vermitteln einen Überblick über die verschiedenen Parameter der Onlineanalytik.

Sie beinhalten sowohl einen theoretischen Teil, in dem die Grundlagen vermittelt werden, als auch einen praktischen Teil, in dem der Umgang mit den Messsystemen geübt wird. Während der 2-Tages-Workshops erhalten die Teilnehmer einen vertieften theoretischen und praktischen Einblick in die jeweilige Messtechnik. Individuelle Aufgaben und branchenspezifische Anforderungen werden ausführlich behandelt. Speziell in den praktischen Übungen lernen die Teilnehmer, typische Fragestellungen des Alltags zu bewältigen.

Für kleinere Gruppen führt Mettler Toledo auch Seminare oder Workshops bei Unternehmen vor Ort durch. Die Inhalte können bedürfnisgerecht abgestimmt werden. Weitere Infos: www.mt.com/ProTalk

Weniger Schwefel im Wein Ein Team der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau mit dem Biochemiker Prof. Dr. Oliver Einsle und der Biochemikerin Dr. Bianca Hermann sowie Forscherinnen und Forschern der Technischen Universität Darmstadt, hat ein bakterielles Enzym charakterisiert, das Sulfit bis zu hundertmal schneller reduziert als bislang be- Die Sulfitreduktase MccA enthält die beikannte Enzyme. Sulfite sind schwe- den Metalle Eisen und Kupfer.

(Bild: Arbeitsgruppe Einsle) felhaltige Substanzen, die natürlich vorkommen und schon in geringer Konzentration giftig auf viele Lebewesen wirken. Sie werden zusammen mit Schwefeldioxid beispielsweise Wein und Trockenfrüchten beigemischt, wo sie als Zusatzstoffe unerwünschte Mikroorganismen hemmen und so die Produkte haltbar machen. Die Forscher klärten die hochaufgelöste Kristallstruktur des Enzymkomplexes MccA sowie molekulare Details des Reaktionsmechanismus auf. MccA ist ein trimeres Metalloprotein: Es besitzt 24 Hämgruppen mit Eisen-Ionen. Die von den Wissenschaftlern entschlüsselte Struktur des Enzyms zeigt ein bisher unbekanntes aktives Zentrum der Sulfit-Reduktion, gebildet durch eine der Hämgruppen in Kombination mit einem Kupfer-Ion.Die Position des Kupfer-Ions verhindert dabei, dass sich ein Sulfit-Ion an das Enzym bindet. Stattdessen bindet Schwefeldioxid an das aktive Zentrum. Das kleinere Molekül benötigt sozusagen weniger Platz. Dieser erste Schritt unterscheidet den Reduktionsmechanismus von MccA von anderen Enzymen, die Sulfit abbauen. Das Enzym könnte zukünftig vermehrt in der Biotechnologie eingesetzt werden: Mit massgeschneiderten Mikroorganismen, die zur schnellen Sulfit-Reduktion fähig sind, wäre beispielsweise eine Entschwefelung unter milden Bedingungen möglich. www.pr.uni-freiburg.de

Ashland Industries Europe GmbH belongs to Ashland Inc. who is one of the world’s leading specialty chemicals companies. We provide the specialty chemicals, technologies and insights to help customers create new and improved products.

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filtrat

Martin Jinek erhält Friedrich-MiescherPreis für Nachwuchsforscher Martin Jinek, vom Biochemischen Institut der Universität Zürich, erhält den mit 20 000 Franken dotierten Friedrich-Miescher-Preis. Der Preis ist die höchste Auszeichnung für Nachwuchsforscherinnen und -forscher in der Schweiz auf dem Gebiet der Biochemie. Die Swiss Society for Molecular and Cellular Biosciences zeichnet den 35-jährigen Professor für seine Arbeiten über das mikrobielle Abwehrsystem und das Gentech-Werkzeug «CRISPR-Cas9» aus. Der Biochemiker aus Tschechien hat dazu beigetragen, dass das Protein Cas9 zum unentbehrlichen Werkzeug in der Gentechnik geworden ist.

Das Molekül dient als vielseitige Schere, um das Erbgut tierischer oder pflanzlicher Zellen zu bearbeiten. Mit Cas9 können Gene nach Wunsch ausgeschnitten, hinzugefügt, aktiviert oder unterdrückt werden. Diese Anwendung hat innert kürzester Zeit einen festen Platz in den Forschungslabors gefunden. Martin Jinek hat am Trinity College der Universität Cambridge studiert und erwarb seinen Doktortitel in Heidelberg.

Vor zwei Jahren wechselte er von der University of Berkeley an die Universität Zürich. «Der gute Ruf der Universität und das hervorragende Forschungsumfeld waren entscheidend für den Umzug in die Schweiz», sagt Jinek. www.uzh.ch

Antikörper im Labor: Mehr Qualität durch DNA-Technologie Antikörper sind als Therapeutika etabliert und im Forschungslabor unabdingbar. Im Gegensatz zu den hochwertigen Therapeutika scheinen kommerzielle Antikörper in der Forschung aber oft den Anforderungen nicht zu genügen, wie eine internationale Autorenschaft rund um Andreas Plückthun von der Universität Zürich in «Nature» mahnen. Sie fordert, dass die Antikörper, die in der Forschung zum Einsatz kommen, wie die therapeutischen mit rekombinanter DNA-Technologie hergestellt werden. «Von 6000 getesteten kommerziellen Antikörpern erkennen nur 3000 überhaupt ihr Zielmolekül», sagt Biochemiker Plückthun. Die Autoren berechneten, dass in den USA jedes Jahr 350 Mio US-Dollar für untaugliche Antikörper-Reagenzien ausgegeben werden, und sie vermuten ähnliche Zahlen in Europa.

Monoklonale Antikörper werden, meist nach Immunisierung einer Maus, durch eine Fusion von Antikörper-produzierenden B-Zellen mit Tumorzellen hergestellt. Dabei entstehen Hybridoma-Zellen, die monoklonale Antikörper produzieren. Durch die Erfindung dieser monoklonalen Antikörper-Technologie, dachten viele Forscher, sei das Problem mangelnder Spezifizität endlich gelöst. Doch weit gefehlt: Es zeigt sich, dass auch monoklonale Antikörper oft mehrere Antigene erkennen können, und dass viele Hybridomas doch mehr als einen Antikörper sekretieren und auch absterben können, womit ein Antikörper für immer verloren gehen kann. Plückthun und Kollegen plädieren dafür, Antikörper mit rekombinanter DNA-Technologie herzustellen, also auf der Basis von künstlich zusammengesetzter DNA. Mit dem Vorteil: «Wenn man die DNA eines Antikörpers einmal kennt, kann er mit dieser Information jederzeit von jedermann wieder hergestellt werden», erläutert Andreas Plückthun. www.uhz.ch

Transportweg für Fettsäuren Biologen der Ludwig-Maximilians-Universität München haben in Pflanzenzellen einen bisher unbekannten Transportweg für Fettsäuren entdeckt. Lipide, aufgebaut als Fettsäuren, erfüllen eine Vielzahl wichtiger biologischer Funktionen, unter anderem als Bestandteil von Zellmembranen, als Signalmolekül oder als Energiespeicher. Grüne Pflanzen synthetisieren Fettsäuren ausschliesslich in den Chloroplasten und transportieren diese dann ins Zellinnere für die Lipidproduktion. Biologin Dr. Katrin Philippar und ihr Team entdeckten nun, dass eine völlig neue, bisher nicht beschriebene Proteinfamilie an diesem Transportprozess beteiligt ist. In der inneren Hüllmembran von Chloroplasten der Modellpflanze Arabidopsis thaliana entdeckten sie das Protein FAX1 («fatty acid export 1») Aus ihren Untersuchungen mit Überexpression oder verminderter Expression des Proteins folgern die Forscher, dass FAX1 in Chloroplasten den Fettsäure-Export über die innere Hüllmembran vermittelt. «Ausserdem beeinflusst FAX1 wahrscheinlich indirekt auch den Kohlenhydratstoffwechsel der Zelle, da sowohl Lipide als auch Kohlenhydrate die primären Energieträger in Pflanzen sind», so Philippar.

Sehr interessant ist auch die Bedeutung von FAX1 für die Produktion von Triacylglycerol-Lipiden. Diese sind ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel. «Unsere Versuche haben gezeigt, dass eine Überproduktion von FAX1 den TAG-Gehalt der Pflanze erhöhen kann. Daher kann die Erforschung dieser Proteinfamilie möglicherweise zur Entwicklung neuer Strategien für die Herstellung von Biotreibstoffen beitragen», sagt Philippar. www.uni-muenchen.de

Nervenzellen kommunizieren wie Freunde bei Facebook Neuronen im Gehirn sind wie ein soziales Netzwerk miteinander verbunden.

Das berichten Forschende vom Biozentrum der Universität Basel. Jede Nervenzelle sei mit einer Vielzahl anderer Nervenzellen verbunden, doch die stärksten Bindungen bestünden zwischen den wenigen Zellen, die sich besonders ähneln. Die snaptischen Verbindungen zwischen den Nervenzellen sind nicht alle gleich: Die grosse Mehrheit ist schwach, nur sehr wenige sind stark. «Wir wollten herausfinden, ob es Regeln dafür gibt, wie sich Nervenzellen zu komplexen Netzwerken mit Millionen anderer Nervenzellen verbinden», so Professor Thomas Mrsic-Flogel, Leiter des Forschungsteams am Biozentrum, Universität Basel, und dem UCL (University College London). Eine dieser Regeln ist offenbar sehr einfach: Gleichgesinnte Neuronen sind – wie die engen «Freunde» bei Facebook – stark miteinander gekoppelt, während Neuronen, die sich unterschiedlich verhalten, nur schwache oder gar keine Verbindungen haben.

Die Forscher konzentrierten sich bei ihrer Studie auf ein bestimmtes Gebiet der Hirnrinde, das Informationen aus dem Auge empfängt und zur visuellen Wahrnehmung führt. Mit einer Kombination aus hochauflösenden Bildgebungsverfahren und empfindlichen elektrischen Messungen fanden die Forscher heraus, dass die Verbindungen zwischen benachbarten Neuronen wie ein soziales Netzwerk organisiert sind. Während die schwachen Kontakte im Gehirn kaum Bedeutung haben, obwohl sie in der Mehrheit sind, haben die wenigen starken Verbindungen zwischen Neuronen mit ähnlicher Funktion den stärksten Einfluss auf die Aktivität ihrer Partner. Dieses Zusammenspiel könnte ihnen helfen, bestimmte Informationen der Aussenwelt zu verstärken. www.unibas.ch

bezugsquellen

ABGASREINIGUNG

CHEMIE PLUS 1 / 2-2015

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Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

DEMISTER

)LYZ[ZJOLPILU :[H[PZJOL 4PZJOLY >pYTL[H\ZJOLY ;YVWMLUHIZJOLPKLY STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

DÜSEN

SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ info.ch@spray.com

Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch

DOSIERPUMPEN

ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch

Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz contact@hamilton.ch

Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com

DOSIER-, MESS- UND REGELTECHNIK CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

(5(*65+( .TI/

Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

bezugsquellen

EXPLOSIONSSCHUTZ

CHEMIE PLUS 1 / 2-2015

59

FLAMMENSPERREN

Advanced Filtration Solution

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch

Sefiltec AG Haldenstrasse 11 8181 Höri info@sefiltec.com

Tel. +41 43 411 44 77 Fax +41 43 411 44 78 www.sefiltec.com

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

FT-IR -

EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX) BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

FABRIKPLANUNG

Swissfilter AG Gewerbestrasse 3 CH-5037 Muhen info@swissfilter.ch

Tel. +41 62 737 54 80 Fax +41 62 737 54 81 www.swissfilter.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

FILTERPAPIERE FÜLLKÖRPER FÜR KOLONNEN (VFF)

Planung von Produktionstechnologien ASSCO Engineering AG Löwenstrasse 11 8953 Dietikon

info@assco.ch www.assco.ch

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

FESTPHASENEXTRAKTION FILTERTECHNIK

FÜLLSTAND filtration

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

®

INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster info@funda.ch

Tel. +41 44 944 93 00 Fax +41 44 730 46 28 www.funda.ch

FIBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN

FILTRATIONSSYSTEME Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

FILTER

liquitec ag Industrie Neuhof 54 3422 Kirchberg info@liquitec.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

GASGEMISCHE, SPEZIALGASE

Tel. +41 55 450 83 00 Fax +41 55 450 83 01 www.liquitec.ch

Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch

The art of Swiss Precision

FLANSCHE NACH EN, DIN UND ANSI G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

GC/MS

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.chh

Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

60

CHEMIE PLUS 1 / 2-2015

bezugsquellen

INFRAROT-SPEKTROMETER

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Telefon 062 789 75 95

Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

www.servatechnik.ch

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

KONDENSABLEITER INFRAROT-STRAHLER SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

INKUBATOREN KONSTANTKLIMA - KLIMAPR ÜFANLAGEN

HOCHDR UCKPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

INSTR UMENTELLE ANALYTIK

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.chh

KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

LABORBAU/-EINRICHTUNGEN Hügli-Labortec AG 9030 Abtwil info@hugli-labortec.ch

Tel. +41 71 311 27 41 www.hugli-labortec.ch

LABORGERÄTE

Tel. 021 651 60 00 Fax 021 651 60 01 www.socorex.com

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

KALIBRIER UNG FÜR PIPETTEN UND DISPENSER

Socorex Isba S.A. Champ-Colomb 7 1024 Ecublens socorex@socorex.com

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

LABORGLAS/PRÄZISIONS- UND STANDARDGLASROHRE SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

bezugsquellen

LC/MS

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

MISCHER, STATISCHE

LEBENSMITTELANALYTIK CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

61

OSMOMETER

)LYZ[ZJOLPILU :[H[PZJOL 4PZJOLY >pYTL[H\ZJOLY ;YVWMLUHIZJOLPKLY Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

CHEMIE PLUS 1 / 2-2015

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 mischer@striko.de www.striko.de

KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

PHOTOMETER Grubatec AG Eichenweg 1 4410 Liestal sales@grubatec.ch

NMR

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

Tel. 055 617 00 88 Fax 055 617 00 89 www.grubatec.ch

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

PLATINARTIKEL BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

MAGNETPUMPEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

POLARIMETER

NMR-DIENSTLEISTUNGEN Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

MASSENSPEKTROMETER

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

MATERIALANALYSE SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

OBERFLÄCHENSCHUTZ

Eindringprüfung, Magnetpulverprüfung, Ultraschallprüfung, optische Prüfung, Temperaturbestimmung, UV-LED-Leuchten

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

PR ÜFSYSTEME SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

MATERIALPR ÜFUNG Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

PROZESS-ANALYTIK

NMR-LÖSUNGSMITTEL

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

- Prüfmittel, Geräte und Anlagen

PUMPEN

OE-SPEKTROMETER HELLING GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@hellinggmbh.de

Tel. +49 (0)4122 922-0 Fax +49 (0)4122 922-201 www.hellinggmbh.de

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

62

CHEMIE PLUS 1 / 2-2015

bezugsquellen

R ÜHREN, R ÜTTELN, SCHÜTTELN,

SCHÜTTELAPPARATE

HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards, robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.

GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden

Tel. 044 806 81 11

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHÜTTELWASSERBÄDER HänyTec AG Gschwäbring 19 6244 Nebikon contact@haenytec.ch

Tel. +41 62 544 33 00 Fax +41 62 544 33 10 www.haenytec.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Rosenackerstrasse 2 Tel. +41 52 762 22 21 8552 Felben-Wellhausen www.schubag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SCHAUGLASARMATUREN SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

PUTZTEXTILIEN

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASLEUCHTEN

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALPUMPEN Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

ROHRLEITUNGSBAU

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN

(USHNLU \UK 9VOYSLP[\UNZIH\ .HZ[LJOUPR 0 4:9, 7SHU\UN

Sternenfeldstrasse 8 Tel. +41 61 326 37 37 www. bwb-eng.com

4127 Birsfelden info@bwb-eng.com ISO 9001

SIEBANLAGEN/SIEBMASCHINEN

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

RÖNTGENFLUORESZENZ-DIFFRAKTION SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

Thermo Fisher Scientific En Vallaire Ouest C Tel. +41 21 694 71 11 CH-1024 Ecublens (Switzerland) Tel. +41 21 694 71 12 info.spectrometry@thermofisher.com www.thermoscientific.com/xray

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SFC/SFE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

bezugsquellen

SIEBEN

STABLE ISOTOPES

CHEMIE PLUS 1 / 2-2015

63

TROPFENABSCHEIDER/DEMISTER (VFF)

The art of Swiss Precision G. BOPP+CO. AG Bachmannweg 21 8046 Zürich info@bopp.ch

Tel. 044 377 66 66 Fax 044 377 66 77 www.bopp.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

TROPFENABSCHEIDER

SICHERHEITSVENTILE

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

STR UKTURPACKUNGEN FÜR KOLONNEN (MONTZ)

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

Chempro GmbH Robert Kuratle, Chemical Engineer Weinbergstrasse 100F Mobile +41 79 279 55 89 8408 Winterthur kuratle@chempro.ch

)LYZ[ZJOLPILU :[H[PZJOL 4PZJOLY >pYTL[H\ZJOLY ;YVWMLUHIZJOLPKLY STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 tropfenabscheider@striko.de www.striko.de

TOC SOFTWARE

SYNTHESEN (DIENSTLEISTUNGEN)

eschbachIT GmbH D-79713 Bad Säckingen info@eschbachIT.com www.shiftconnector.com

Tel. +49 (0)776 155 959-00 Fax +49 (0)776 155 959-29 www.eschbachit.de

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

SPEKTROPHOTOMETER

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

TIEFKÜHLTR UHEN UND -SCHRÄNKE Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

UMWELTANALYTIK D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

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Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04 Anzeigen Thomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31 Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

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schlusspunkt

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CHEMIE PLUS 1 / 2-2015

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KAESER Kompressoren AG US 2

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Kubo Tech AG

Sebio GmbH

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Swiss Cleanroom Concept

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Endress + Hauser

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Bartec Engineering AG

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Carl Roth GmbH & Co. KG

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ZHAW Management

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Zimmerli Messtechnik AG

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A Abbvie B BASF Brenntag C Camag CEM Ceresana Clariant Comanhia Brasileira de Bentonita D Deloitte Drees & Sommer DHL E Eli Lilly Endress+Hauser Evonik Industries F Foundation Medicine G Glaxo Smith Kliene (GSK) GVK Biosciences H Hays Heumann Pharma Hutman Diagnostics K KPMG L Lewa Pumpen M Markert Merck Metso Automation Mettler-Toledo N Novartis NPS Pharmaceuticals P Pfizer Proteomedix R Roche S Shire Stadapharm SFK Spectro Analytical Instruments U UFAG Laboratorien V Vacuubrand

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