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GeBuRTSVoRBeReiTunG

Was kann ich mir Gutes tun?

Geburtsvorbereitung beginnt nicht erst mit dem klassischen Geburtsvorbereitungskurs in den letzten Schwangerschaftswochen. Auch schon vorher könnt ihr euch aktiv auf die Geburt vorbereiten und dadurch Stress und Ängste reduzieren.

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Mentale Vorbereitung: Entspannung für die Seele

Sich mental auf die Geburt vorzubereiten beginnt damit, überhaupt wahrzunehmen, was ihr über Geburt denkt und welche Sorgen ihr in dieser Hinsicht habt. Es kann auch helfen, eure Gedanken aufzuschreiben. es kann wahre Wunder bewirken, mit anderen Müttern, Freund:innen, deinem Partner oder Psycholog:innen über die bevorstehende Geburt zu sprechen und dabei festzustellen: Eure Gefühle sind vollkommen normal. Mentale Vorbereitung kann auch bedeuten, allen Frauen, die euren Schwangerschaftsbauch als Anlass dafür nehmen, ihre Horrorgeschichten über Geburten auszupacken, freundlich „Danke, aber ich möchte das gerade nicht hören“ zu sagen. Grenzen setzen ist gerade in der Schwangerschaft sehr wichtig, denn ihr habt schlicht weniger Kapazitäten. Oft sind unsere Unsicherheiten und Ängste sehr diffus. Deshalb kann es helfen, ihnen konkretes Wissen und positive Erfahrungsberichte entgegenzusetzen. (Hör-)Bücher können dabei eine wahre Goldgrube sein. Auch in speziellen podcasts für Schwangere findet ihr viele Informationen von Mamas und Hebammen. Wir empfehlen „Die friedliche Geburt – Positive Geburtsvorbereitung mit Kristin Graf“ und „Hebammen Salon Podcast“ mit den Hebammen Sissi Rasche und Kareen Dannhauer.

Körperliche Vorbereitung: fit bleiben und Stress abbauen

Körperliche Vorbereitung heißt vor allem: in Bewegung bleiben. Denn Bewegung in der Schwangerschaft tut Mutter und Kind gut und kann unter anderem Stress abbauen, Rückenschmerzen und Kreislaufprobleme lindern. Auch im Hinblick auf die körperliche Anstrengung der Geburt kann es hilfreich sein, sich schon vorher sportlich zu betätigen. Drei Mal die Woche eine halbe Stunde können schon ausreichen und auch Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen und Fahrradfahren zählen dazu. Viele Schwangere mögen Spaziergänge, Yoga, Schwimmen oder spezielle Schwangerschaftsworkouts. Sprecht, bevor ihr loslegt, auf jeden Fall mit eurer Hebamme oder Frauenärztin bzw. Frauenarzt und geht es langsam an. Es geht nicht darum, neue Rekorde aufzustellen, sondern darum, fit zu bleiben. Das kann in der Schwangerschaft herausfordernd sein und vielleicht auch mal eine Pause mehr benötigen. Hört auf euer Gefühl.

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entspannung: Neben Bewegung ist auch Ruhe in der Schwangerschaft unheimlich wichtig, denn euer Körper arbeitet ununterbrochen auf Hochtouren, um sich auf die Geburt vorzubereiten. Gönnt ihm zwischendurch auch mal eine Badewanne oder Massage und viel Schlaf.

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Endspurt: Vorbereitung ab dem dritten Trimester

Geburtsvorbereitungskurse starten meist zwischen der 28. und 30. Schwangerschaftswoche. Hier lernt ihr alles Wichtige über die Geburt und ihren Ablauf. Von Geburtsstart, die richtige Atmung, Positionen und Schmerzmittel über Rückbildung, Babyhygiene und Wochenbett. Oft werden auch Atem- oder Massagetechniken geübt und vor allem gibt es viel Zeit für eure Fragen. Es gibt spezielle Kurse für Erstgebärende, Mehrgebärende, Eltern, die ihr zweites oder drittes Kind erwarten, manche sind für Paare angelegt, andere speziell für Geschwisterkinder. Die Kosten für die Mutter übernimmt komplett die Krankenkasse. Bei vielen Kursen müssen die Väter privat zahlen.

Gönnt euch Wellness!

Die schöne Praxis im Winskiez ist die richtige Adresse, wenn ihr euch mal so richtig verwöhnen möchtet – die Schwangerschaftsmassagen sind fantastisch! Auch Akupunktur, Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse finden hier statt. mamunette.de

Hypnobirthing-kurse sind alternative Methoden der Geburtsvorbereitung. Hier liegt der Fokus weniger auf den Grundlagen als auf praktischen Entspannungs-, Atem- und Selbsthypnoseübungen, mit denen ihr euch selbst in einen Zustand der Tiefenentspannung versetzen könnt. Ziel ist es, diesen tranceartigen Zustand so auch unter der Geburt herbeizuführen und Geburtsschmerzen zu reduzieren. In Berlin haben sich inzwischen zahlreiche Kursanbieter niedergelassen. Meist müssen die Kurse selbst bezahlt werden. Wird der Kurs von einer Hebamme geleitet, übernehmen manche Krankenkassen die Kosten anteilig.

Ab der 36. Schwangerschaftswoche kann mit geburtsvorbereitender Akupunktur begonnen werden. Einmal pro Woche werden der Schwangeren hierbei für etwa 20 Minuten Akupunkturnadeln in Waden und Füße gesetzt, was nicht wehtut. Untersuchungen haben ergeben, dass sich durch Akupunktur die Geburtsdauer um bis zu zwei Stunden verkürzt und die Frauen weniger Schmerzmittel benötigen. Viele behandelnde Hebammen und Frauenärztinnen bzw. -ärzte können diese Methode durchführen.

Dammmassagen können ab der 36. Schwangerschaftswoche dabei helfen, euren Körper auf die Geburt vorzubereiten. Der Damm ist der Verbindungssteg zwischen After und Vulva und wird bei einer vaginalen Geburt stark gedehnt, wodurch es während der Geburt zu Verletzungen kommen kann. Es ist etwas Übung nötig, aber wenn ihr fünf bis zehn Minuten an drei Tagen die Woche den Damm massiert, kann das dabei helfen, das Gewebe weicher und dehnbarer zu machen und so Verletzungen vorzubeugen.

Geburtsvorbereitendes Yoga kann dabei helfen, dein Becken zu öffnen, dich zu entspannen, Atemtechniken zu erlernen und verschiedene Positionen, die dir während der Geburt guttun könnten, auszuprobieren.

Dampfbäder sind eine gute Möglichkeit, den Beckenboden zu lockern und Verspannungen zu lösen. Für ein Dampfbad gießt ihr kochendes Wasser in eine Schüssel mit einer Handvoll Heublumen und stellt diese einfach in die Toilette. Wenn der Dampf nicht mehr zu heiß ist, setzt ihr euch für etwa zehn Minuten darüber. Ihr könnt ab der 38. Schwangerschaftswoche mit ein bis zwei Dampfbädern die Woche beginnen. (sk)

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Abeba aus Äthiopien, 8 Jahre

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