Jahresbericht HMK 2011

Verein Haus f체r Mutter und Kind, Luzern

Jahresbericht 2011 Vorw채rts gehen

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Inhaltsverzeichnis

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Verein Haus für Mutter und Kind, Luzern

Jahresbericht 2011

Vorwärts gehen Gedanken der Hausleiterin

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Tanzen ist Lebensfreude Jahresbericht der Präsidentin

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Vorwärts gehen – in die gleiche Richtung Bericht der Hausleiterin

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Sich mit Zielen auseinandersetzen Die Zukunft planen

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Zunehmende Komplexität Neue Herausforderungen im Arbeitsalltag

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Isolieren, streichen und kochen Ein Social Engagement Projekt

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Mitarbeiterinnen

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Jahresrechnung

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Aufenthaltstage

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Gemeinsam für eine gute Sache Neue Köpfe im HMK

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Trägerverein, Vorstand

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Vorwärts gehen Gedanken der Hausleiterin

.

Inne halten, Kraft schöpfen und Pläne schmieden, um danach vorwärts gehen zu können, vorwärts schauen, Perspektiven aufzeigen und in Varianten planen, dies sind die zentralen Punkte im Planen von neuen Zielen oder möglichen Veränderungsprozessen. Herausfinden, was Freude macht und welche Ressourcen vorhanden sind, ob die Vorstellungen den eigenen Möglichkeiten entsprechen und die Umstände dieses Ziel oder die geplante Veränderung zulassen, das sind die nächsten Schritte.

Das Leben und Arbeiten im Haus für Mutter und Kind (HMK) hat sich in letzter Zeit gewandelt.

Ob es ein gesellschaftliches Phänomen ist oder ob sich die Zielgruppe verändert hat, sei dahingestellt. Ging es früher darum, das gemeinschaftliche Zusammenleben zu organisieren und den Gross-Haushalt zu meistern, geht es heute vermehrt darum, die Frauen im HMK in ganz alltäglichen Lebensbereichen zu unterstützen und zu begleiten.

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Durch Traumatisierung, psychische und physische Krankheiten oder Beeinträchtigungen ist für die Hausbewohnerinnen schon die Alltagsbewältigung eine grosse Belastung. Dazu kommt die nicht zu unterschätzende Verantwortung für ihr Kind. Die Mütter sind sich dieser Situation meistens bewusst. Dieses Bewusstsein macht die Frauen zusätzlich verletzlich. Sie haben Schamgefühle und sie versuchen, die «Schuld» an ihrer momentanen Lebenssituation anderen zu geben und zu argumentieren, dass sie ja doch nichts verändern können. Sie nehmen ihre Umwelt als ungerecht und ihr Umfeld als dominant wahr.

Hier beginnt für die Teamfrauen der wichtigste Teil der Arbeit mit den Müttern: Das Vertrauen der Frauen ins Leben zurückzugewinnen, damit sie wagen, innezuhalten, ihre Situation zu reflektieren und den nächsten Schritt zu machen, vorwärts in eine neue Zukunft zu gehen. Diese Weise des Vorwärtsgehens ist ein wahres Kunststück, denn vorwärtsgehen ist gleich bedeutend mit vorwärtskommen, fortkommen und weiterkommen, also eine Strecke zurücklegen, einen Weg begehen. Es ist im HMK nicht anders als sonst im Leben: DER WEG IST DAS ZIEL. Ihnen und uns allen ein gutes Vorwärtskommen.

Rita Wandeler, Hausleiterin 5

Tanzen ist Lebensfreude Jahresbericht der Präsidentin

Tanzen ist Lebensfreude, beschwingt uns und macht uns glücklich. Tänzer und Tänzerinnen setzen ihre Beine ganz bewusst ein, sie sind trainiert und geübt. Sie kennen den Bewegungsablauf.

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Auch wir im HMK sind trainiert und geübt in unseren Abläufen. Wir sind stets in Bewegung und unterwegs, der Vorstand, die Teamfrauen, die Leiterin Rita Wandeler sowie die ihnen anvertrauten Mütter und Kinder.

Der Vorstand legt die Ziele und Etappen fest, bestimmt die Haltepausen, um zu verschnaufen, die Lage zu überdenken, um dann wieder vorwärts auf dem Weg zu gehen.

Der Vorstand war als Gruppe insgesamt fünf Mal unterwegs: an der Vereinsversammlung im Mai und an vier Sitzungen.

Ein neues Wegstück beschreiten kann auch bedeuten, den Weg mit neuen Begleiter/innen zu gehen, das Ziel neu festzulegen, Abzweigungen bewusst wahrzunehmen. Der Weg kann breit oder schmal, holprig oder eben sein, steil bergauf oder dann wieder ins Tal hinunter führen. Wichtig ist, dass das Ziel bekannt und der Weg auch als Ziel im Bewusstsein verankert ist.

Zwei neue Vorstandmitglieder sind seit dem Mai 2011 mit uns unterwegs: Ianina Getzmann-Schaller, Sursee, welche das Ressort Kommunikation übernommen hat, und Urs Geissbühler mit dem Ressort Haus und Bau. Neu bei uns ist ebenfalls Markus Styger, Mitglied der Finanzkommission. Die Steckbriefe der Neumitglieder finden sind auf Seite 26.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre lassen uns mit Zuversicht und Vertrauen vorwärts gehen. Ich habe Vertrauen in die kompetente Arbeit der Hausleiterin mit ihrem Team und auch die Gewissheit, dass sie gut unterwegs sind. Und ich habe Vertrauen in die Arbeit der einzelnen Vorstandsmitglieder, der Revisoren und Mitglieder der Finanzkommission.

- die verschiedenen Aktivitäten im Bereich Spenden/Fundraising, verteilt über das ganze Jahr, mit einem erfreulichen Ergebnis trotz grosser Konkurrenz in diesem Bereich - die Treue und Unterstützung durch unsere Spender und Spenderinnen

Es war ein gutes Jahr für unsere Mütter und Kinder, für unser Haus, für unsere Institution, und ich möchte meinen herzlichen Dank an Highlights im abgelaufenen «Geschäftsjahr» waren: alle aussprechen, die uns auf unserem gemeinsamen Weg tatkräf- Start mit einem gemeinsamen Neujahrsessen tig, moralisch und auch finanziell trefflich unterstützt haben. Wir - Abschluss zweite Umbauphase mit Apéro im Januar - die Vereinsversammlung im Mai (Kontakt mit den Mitgliedern, freuen uns auf das kommende «Mutter-und -Kind-Jahr», wir tanzen hinein und hindurch!

Neuwahlen etc.)

- neuer kinderfreundlicher Spielplatz in unserem Garten dank dem Kiwanis Club Nidwalden - der engagierte Einsatz der Gruppe soziales Engagement der Firma Janssen-Cilag AG Switzerland, Baar, in unserem Haus in Hergiswil unter Einbezug unserer Frauen

Margrit Fischer-Willimann, Präsidentin Verein HMK

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Vorwärts gehen – in die gleiche Richtung Bericht der Hausleiterin

Die veränderten Ansprüche der im Haus lebenden Mütter stellen unsere Teamfrauen vor neue Fragen und Herausforderungen. Wir ermöglichen weiterhin eine Atmosphäre des Sich-Wandeln-Könnens und der Neuorientierung. Wir ziehen gemeinsam am gleichen Strick in die gleiche Richtung.

Als Hausleiterin ist es mir wichtig zu betonen, dass «alle am gleichen Strick ziehen» nicht gleich zu setzen ist mit «alle müssen gleich handeln oder denken». Mir geht es darum, dass wir im Team voneinander wissen, was uns wichtig ist, was uns prägt, zu welchen Werten wir stehen, wo und wie wir uns unterscheiden, was wir lieben und was wir wollen. Das Ziel ist es, mit all diesen unterschiedlichen Haltungen, Meinungen und Vorlieben einen starken Strick zu weben. Mit ihm erreichen wir die gemeinsam definierten Ziele.

An einem Teamtag im Januar haben wir uns diesem Thema gewidmet und ein entsprechendes Jahresprogramm zusammengestellt.

Es zeigt auf, dass die vorhandenen Unterschiede interessant und auch eine Chance sind. Wir können gegenseitig voneinander lernen, uns gegenseitig stärken und uns gemeinsam freuen, besonders dann, wenn genau dies beachtet wird: Nämlich, dass wir unterschiedlich sind.

Vorwärts gehen und sich über Neues freuen Der Umbau des Kinderzimmers und des Eingangsbereichs hat sich zeitlich etwas verzögert. Die Kinder, Mütter und Teamfrauen mussten länger als vorgesehen mit knappen räumlichen Bedingungen auskommen. Die Freude, die neuen Räume beziehen zu dürfen, war dafür umso grösser. Der Verzicht hat sich gelohnt. Die Räume sind kinderfreundlich, hell und von den Teamfrauen mit viel Liebe einge9 richtet sowie gestaltet worden. Die Handwerker fanden bei uns Ar-

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beitsbedingungen, welche für sie nicht alltäglich waren. Sie haben unsere Wünsche sowie Anliegen respektiert und sie nach besten Möglichkeiten berücksichtigt.

Vorwärts gehen und mithelfen Ein Umbau bringt viel Schönes, jedoch auch Staub und Schmutz mit sich. Um dann alles wieder auf Hochglanz zu bringen, durften wir auf die tatkräftige Unterstützung der Reinigungsmannschaft der Stiftung Brändi zählen. Diese hat innert einer Woche unser ganzes Haus von oben bis unten professionell gereinigt. Es hat mich tief beeindruckt, mit welchem Selbstverständnis Menschen mit Behinderungen zusammen mit unseren Kindern den Alltag erlebten. Es dauerte nicht lange, und sie kannten einander. Sie fragten nach, wenn jemand fehlte. Dank perfekter Planung und Organisation durch die Verantwortlichen der Stiftung Brändi und die Teamfrauen wurde diese Woche zum speziellen Ereignis.

Vorwärts gehen und Spielfreude erleben Der Kiwanis-Club Nidwalden unterstützt soziale Projekte im Kanton. Im letzten Jahr fragte er uns an, ob wir einen Wunsch hätten. Diese Anfrage kam für uns zum perfekten Zeitpunkt.

Seit einigen Jahren ist unser Konzept so, dass bei uns Kinder bis zum Vorschulalter leben können. Dabei ist von Vorteil, wenn der Spielplatz und die räumlichen Bedingungen diesen Bedürfnissen entsprechen. Der Kiwanis-Club Nidwalden hat uns so einen naturgerechten und kinderfreundlichen Spielplatz ermöglicht. Gestaltet und umgesetzt haben wir ihn mit unserem Hausgärtner. Der Spielplatz wird von den Kindern sehr geliebt, gibt es doch immer wieder Neues zu entdecken. Sogar Wasser ist - zur Planschfreude der Kinder - im Sandkasten erlaubt. Am 12. Mai 2011 haben wir bei strömendem Regen den Spielplatz eingeweiht und den Kindern übergeben.

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Vorwärts gehen und Gastfreundschaft anbieten Der Unterstützungsverein Meggen engagiert sich für benachteiligte Menschen. Seit Jahren dürfen wir auf seine finanzielle Unterstützung zählen. Er pflegt seine GV an Orten abzuhalten, welche er finanziell unterstützt. So wurden wir im Januar vom Präsidenten angefragt, ob der Anlass im HMK durchgeführt werden könne. Für uns war diese Anfrage eine grosse Ehre. So konnten wir unser Angebot vorstellen, Netzwerke pflegen und mit den Vereinsmitgliedern gute Gespräche führen. Beim Apéro genossen alle die fröhliche Stimmung und den Austausch.

Vorwärts gehen und Neues lernen Kinaesthetics geht davon aus, dass Kinder ihre Bewegungskompetenz hauptsächlich in Interaktionen mit ihren Bezugspersonen entwickeln. Die Mütter lernen bei uns, eine tragende Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen und zu behalten. Die Beziehungsarbeit zwischen Mutter und Kind ist ein wichtiges Lernfeld für die Mütter hier im Haus.

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Im Sommer haben wir uns in einem Workshop die Grundkenntnisse der Kinaesthetics in der Erziehung angeeignet. Diese Methode ist ein Hilfsmittel, um die Mütter bei ihren täglichen Begegnungen mit ihren Kindern zu unterstützen und anzuleiten. Es ist ja enorm wichtig, dass wir die Grundlage für die Beziehung zwischen Mutter und Kind schaffen und dass diese zeitlebens gestärkt werden kann. Wir haben erlebt, dass die Frauen dafür Verantwortung übernehmen können.

Vorwärts gehen und sich zusammentun Ebenfalls im Januar bekam ich ein Telefon von der Firma JanssenCilag AG Switezrland in Baar mit der Anfrage, ob wir an einem gemeinsamen Projekt interessiert seien. Diese Firma hat sich den Auftrag gegeben, ein Mal im Jahr ein soziales Engagement auszuführen. So kamen wir in den Genuss einer wunderbaren und ereignisreichen Woche. Wie Sie im Bericht auf Seite 19 lesen können, war diese Zusammenarbeit eine grosse Bereicherung für alle. Sie bot den Mitarbeitenden Einblick in eine Lebenswelt, welche für sie fremd ist. Auch wir profitieren: von renovierten Räumen und vom interessanten Austausch.

Vorwärts gehen und Netzwerke pflegen Am 19. Oktober 2011 fand die Gründungsversammlung «Unternehmen mit Verantwortung» an der Hochschule für Soziale Arbeit in Luzern statt. Das Netzwerk will u.a. gesellschaftliche Verantwortung in der Öffentlichkeit verankern. Eine Möglichkeit sind Kooperationsprojekte zwischen wirtschaftlichen und gemeinnützigen Unternehmen. Der Nutzen für die engagierten gemeinnützigen Organisationen ist weit mehr als nur ein finanzieller. Es geht darum, nebst neuen Lern- und Entwicklungsfeldern Ressourcen zu generieren und die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Wir freuen uns, ein Mitglied dieses Netzwerkes zu sein und sind gespannt auf die weitere Zusammenarbeit.

Vorwärts gehen und Danke sagen Mir ist es ein großes Anliegen, allen Danke zu sagen, welche es ermöglicht haben, dass die Kinder im HMK gesund gedeihen können, dass sie lachen, dass sie Vertrauen lernen, dass sie sich sicher fühlen können u.v.m.

Danke, dass Sie mit uns in die gleiche Richtung gehen!

Rita Wandeler, Hausleiterin

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Sich mit Zielen auseinandersetzen Die Zukunft planen Einzelne Frauen können konkrete Ziele formulieren, die sie im Verlauf des Aufenthaltes im HMK und im Hinblick für die Zeit danach erreichen wollen. Andere wiederum haben kaum konkrete Zukunftsvisionen. In den Gesprächen mit ihnen ist es uns ein Anliegen, dass sie sich damit auseinandersetzen.

Dabei sollen sie ihre Fähigkeiten, ihre Ressourcen erkennen und diese in ihren Alltag integrieren.

Erkennen sie ihre Ressourcen und gelingt es ihnen, diese zu aktivieren, erleben wir sie engagiert und motiviert. Mit zwei Frauen führten wir Gespräche nach der Methode des Time-Line. Damit können sowohl das Vergangene wie die Gegenwart und die Zukunft in einen positiven Fokus gesetzt und die positiv erlebten Schritte, die zum Erreichen der Ziele geführt haben, formuliert werden. Die konkrete Fragestellung war: «Stell dir vor, wir haben das Jahr 2013. Was hat dich vor einem Jahr dabei unterstützt, deine konkreten Ziele zu erreichen?»

Sabrina Sabrina ist 28, ihre Tochter Chayenne sieben Wochen alt. Seit kurzem wohnen sie bei uns im HMK. Ihr siebenjähriger Sohn Adrian lebt seit längerem bei ihrer Mutter. Sabrina sieht den Aufenthalt bei uns als Starthilfe für ein selbständiges Leben zusammen mit ihrer Tochter. Sie ist ein Naturmensch, hat eine Attest-Lehre als Zierpflanzengärtnerin absolviert und möchte später eine Arbeit mit Tieren finden.

Wir stellen in unserer Arbeit mit den Frauen im HMK Hergiswil immer wieder fest, dass der Alltag für sie herausfordernd und bewegend ist. Sie werden stets vor neue Entscheidungen gestellt. Die Suche nach der Identität, sei es als Frau, als allein erziehende Mutter oder in einer Partnerschaft stehend, prägt ihren Alltag.

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Julia Julia ist 25. Mit ihrer fünfjährigen Tochter Lili lebte sie für mehr als ein Jahr bei uns. Bevor sie zu uns kam, war sie mit vielem, was der Alltag mit sich bringt, überfordert. Im letzten Sommer dann setzte sie sich zum Ziel, eine Lehre als Logistikerin an einem geschützten Arbeitsplatz zu beginnen. Die Chancen dafür standen gut. Julia ist Die angespannte Beziehung zu meiner Mutter hat sich verändert. auch ein leidenschaftlicher Fussballfan.

Ich habe einen Weg mit ihr gefunden. So konnten meine Kinder eine Beziehung zueinander aufbauen. Sie sehen sich jetzt regelmässig. «Ich hatte die dreimonatige berufliche Abklärung erfolgreich bestanden und die Zusage für eine Lehrstelle auf den Sommer erhalDer Vater von Chayenne hat seine Tochter anerkannt und zeigt jetzt ten. In der Freizeit konnte ich einiges mit meiner Tochter unternehInteresse für sie. Seit August habe ich eine eigene Wohnung. Ich men. Mitten in meinem Arbeitstraining fand ich dann eine für mich arbeite, und Chayenne geht drei halbe Tage in die Kinderkrippe. geeignete betreute Wohnform. Hier erhalte ich in alltäglichen FraNun habe ich es sogar geschafft, in einen Spanisch-Kurs zu gehen.» gen Unterstützung. Inzwischen schläft Lili schon alleine im Bett!»

Sie berichtet bildlich von Chayenne und über die Entwicklungsschritte, die das Kind in der Zeit bei uns gemacht hat. «Ich verbrachte jeweils ein Wochenende im Monat mit meinem Vater. Für mich ist er die wichtigste Bezugsperson. Mit ihm bespreche ich alles und bei ihm kann ich jederzeit Unterstützung holen.

Was hat dich unterstützt, dass du dies alles erreicht hast?

«Für mich wichtig war die gute Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst meiner Gemeinde. Und dass mich mein Vater unterstützt hat, war für mich eine grosse Hilfe.»

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Julia bereitete den Abschied vom HMK vor. «Lili wusste, dass sie ab Sommer bei ihrem Vater wohnen und während seiner Arbeitszeit bei einer Tagesmutter sein würde. Im Juli verbrachten wir zuerst noch gemeinsam zwei Wochen Ferien. Dann ging Lili zu ihrem Vater.»

Julia begann tatsächlich mit ihrer Lehre als Logistikerin. Die Trennung von ihrer Tochter war für sie nicht einfach, doch hat sie regelmässigen Kontakt zu ihr. «Die Trennung von meiner Tochter ist schon schmerzhaft, doch ich bin stolz, dass ich mit meiner Lehre angefangen habe. Ich habe etwas erreicht, ich habe Perspektiven für die Zukunft.»

Was hat dich unterstützt, dass du dies alles erreicht hast?

«Das HMK unterstützte und motivierte mich, trotz meines Alters eine Ausbildung zu beginnen. Die Behörde hat mich ebenfalls unterstützt und daran geglaubt, dass ich den Einstieg schaffe. Und dann hat mich auch der Ehrgeiz gepackt, ich hatte das gute Gefühl: ‹Ich kann was!›» Patricia Marfurt Bellotto, Sozialarbeiterin FH

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Zunehmende Komplexität

Neue Herausforderungen im Arbeitsalltag

Für die Mütter in schwierigen Lebenslagen, welche oft nicht freiwillig im HMK sind, ist es eine grosse Herausforderung gar ein Kunststück vorwärts in eine neue Zukunft zu gehen, diesen Neustart anzugehen sowie zu vollbringen.

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Mit den immer vielschichtigeren und individuelleren Geschichten und Themen, mit denen schwangere Frauen und Mütter ins HMK Hergiswil kommen, nimmt auch die Komplexität im Arbeitsalltag zu.

Die Herausforderung in unserer täglichen Arbeit besteht darin, die Mütter trotz den sich verändernden Situationen zu motivieren, mit uns zusammenzuarbeiten und sich auf wichtige Alltagsthemen einzulassen und zu konzentrieren. So stellt sich die Frage, welche Instrumente und Methoden wir Teamfrauen brauchen, um der Alltagsbewältigung auch aus Sicht der Mütter einen grösseren Stellenwert zu geben. Welche Werkzeuge für eine optimale Begleitung unserer Frauen brauchen wir aus Sicht der Sozialpädagogik, damit die Frauen zu Gunsten ihrer Kinder ihre persönlichen, individuellen Themen bewältigen können?

Damit es uns gelingen kann, uns an die veränderten Situationen der Mütter und an die ständig wachsenden Ansprüche von aussen anzupassen, sind wir gefordert, uns die notwendigen Kompetenzen mit gezielten Weiterbildungen zu erarbeiten. Wir begleiten und unterstützen vorwiegend Klientinnen, welche auch an langfristigen Veränderungen mit problematischen Einstellungen und Verhaltensweisen arbeiten. Nur mit einem möglichst variantenreichen Methodenrepertoire wird es uns gelingen, die Mütter zur eigenständigen Problembewältigung zu befähigen.

Pia Lustenberger, Sozialpädagogin

Isolieren, streichen und kochen Social Engagement Projekt Für die Vorbereitungsarbeiten waren Kontakte mit dem Betreuerteam, Architekten und Handwerkern notwendig. Dabei wurden Ziele des Projekts definiert: in den Aufenthaltsräumen Böden ersetzen und Wände streichen, Isolationsarbeiten am Haus vornehmen, Kochen und Essen mit den Müttern und Kindern an den Arbeitstagen des J-C Teams. Das Resultat unser einwöchigen Arbeit kann sich wirklich sehen lassen. Die J-C Crew hat eindrücklich aufgezeigt, dass es mit vollem Einsatz möglich ist, auch in berufsfremden Gebieten Top-Leistungen abzurufen!

Alle Betreuerinnen und Bewohnerinnen des HMK zeigten sich begeistert über das Engagement, welches durch das J-C Team an den Tag gelegt wurde. Die Räume erstrahlen in neuem Glanz und werden bestimmt dazu beitragen, den Alltag im HMK noch angenehmer als bisher zu gestalten.

Besonders eindrücklich war auch, in der Küche beim Kochen mitzuhelfen und gemeinsam mit den Bewohnerinnen zu essen. Das gab tiefe Einblicke in Einzelschicksale, und jeder von uns war sich danach sicher, seine Energie am richtigen Ort eingesetzt zu haben!

Im Rahmen eines Sozialengagements waren 20 Mitarbeitende der Firma JanssenCilag AG Switzerland für eine Woche im HMK zu Gast. Sie renovierten, kochten und kamen auch mit den Bewohnerinnen in Kontakt.

Nebenstehend ein Auszug aus ihrem Abschlussbericht.

Fazit: Ein tolles Projekt mit einem tollen Ergebnis, ermöglicht durch ein tolles Team! Das Social Engagement Team möchte sich bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, herzlichst bedanken!

Das Vorbereitungsteam: Regina, Ralf, Ulf und Kurt 19

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Die Mitarbeiterinnen Team 2011 Rita Wandeler, Hausleiterin Email wandeler.mukihaus@bluewin.ch

Ursula Forster, Sekretariat Email forster.mukihaus@bluewin.ch

Patricia Marfurt Bellotto Email marfurt.mukihaus@bluewin.ch

Ursi Heller Monika Nigg Regina Oetterli Denise Runkel Esther Christen Mathilde Lohm Muff Pia Lustenberger Manuela von Rotz Eva Grossenbacher Claudia Hartmann Selina Valadres Email team.mukihaus@bluewin.ch

(Praktikantin HSL) (Praktikantin HSL) (Praktikantin HSL) (Vorpraktikantin) 21

Jahresrechnung 2011

Bilanz per 31. Dezember 2011

Kassen PostFinance Guthaben bei Banken Debitoren Transitorische Aktiven

Aktiven CHF 5.977,85 274.548,74 144.609,24 43.029,72 19.389,80

Wertschriften Liegenschaft Hergiswil Umbau

310.113,85 1,00 80.000,00

Kreditoren Transitorische Passiven Rückstellung für Neuanschaffungen, Unterhalt und Reparaturen

58.465,40 31.200,95 133.150,20

Sozialfonds Ausbildungsfonds für Mütter Fonds für Kreatives

150.389,16* 2.102,30 1.835,10

Betriebsfonds

450.000,00

Vereinsvermögen 01.01.2011 Ertragsüberschuss 2011

23.666,55 26.860,54 877.670,20

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Passiven CHF

877.670,20

* Rund CHF 118.000,00 sind zweckgebunden für Personen mit Wohnsitz oder Heimatrecht im Kanton Luzern.

Verena Theiler

Jahresrechnung 2011

Betriebsrechnung des HMK, Hergiswil Rechnung 2011 CHF Besoldungen 596.208,50 Sozialversicherungen / übriger Personalaufwand 140.755,75 Raumaufwand 45.287,35 Verwaltungsaufwand / EDV / Internet / Werbung 13.356,20 Verpflegungs- und Haushaltaufwand 36.671,20 Sachversicherungs- und übriger Betriebsaufwand 5.602,45 Abschreibung Umbau 45.000,00

Budget 2011 CHF 584.000,00 138.000,00 25.000,00 10.000,00 43.000,00 6.000,00 0,00

Total Aufwand

882.881,45

806.000,00

Pensionsgelder

609.158,50

485.000,00

Defizit

273.722,95

321.000,00

Betriebsrechnung des Vereins HMK, Luzern Defizit HMK Verwaltungsaufwand / Leidkarten/ Drucksachen / EDV / Werbeaktionen

273.722,95

321.000,00

106.513,67

103.000,00

Total Aufwand

380.236,62

424.000,00

Mitglieder- und Gönnerbeiträge Gemeinde- und Kirchgemeindebeiträge Kirchenopfer Schenkungen / Spenden / Hilfsaktionen Geistige Blumenspenden Glückwunschkarten / Jubiläen Zinserträge / real. Kurserfolge / div. Erträge

47.310,90 38.530,00 47.156,10 242.356,85 20.335,00 3.416,80 7.991,51

55.000,00 32.000,00 62.000,00 210.000,00 25.000,00 4.000,00 10.000,00

Total Ertrag

407.097,16

398.000,00

26.860,54

-26.000,00

Ertrags-/Aufwandüberschuss des Vereins

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Durchschnittliche Aufenthaltstage

im HMK

Im Jahr 2011 wohnten acht Mütter mit insgesamt zwölf Kindern vorübergehend im HMK. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug sechs Monate. Eine durchaus kurze Zeit, um inne zu halten, Kraft zu schöpfen, neue Pläne zu schmieden und vorwärts zu gehen.

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Bevor die Mütter mit ihren Kindern unser Haus jeweils wieder verlassen, findet ein professioneller, sorgfältiger Vorbereitungsprozess statt. Zusammen mit den Müttern - nach Möglichkeit auch mit den Kindern - wird die Zeit nach dem Aufenthalt bei uns geplant und organisiert. Viele Fragen rund um das Thema Kindeswohl, die soziale, psychische und wirtschaftliche Sicherheit der Mütter müssen dann in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden geklärt werden. Da wir feststellen, dass sich die Voraussetzungen der Mütter zur Erziehung ihrer Kinder im Gegensatz zu früher stetig wandeln, legen wir in unserer Arbeit zukünftig vermehrt den Schwerpunkt auf eine lebensMütter

2009

2010

2011

längliche Beziehung / Bindung zwischen der Mutter und ihrem Kind als Grundwert, als Grundziel, als Grundauftrag. Die Erziehung wird unter Umständen zum Teil an Fachpersonen delegiert oder muss delegiert werden. So haben die Mütter die Chance und die Aufgabe, schöne Stunden mit ihren Kindern zu verbringen, ohne die volle Bürde der Verantwortung alleine übernehmen zu müssen.

Kinder

2009

2010

2011

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Gemeinsam für eine gute Sache Neue Köpfe in Vorstand und Finanzkommission

Urs Geissbühler ist

Ianina

Getzmann-

Markus Styger ist

am 18. September

Schaller ist am 16.

am 22. Juli 1956

1950 geboren, lebt

Juni 1975 geboren,

geboren und lebt in

in Kriens, ist ver ver-

lebt in Sursee, ist

Luzern, ist verheira verheira-

heiratet und Vater

Mutter eines klei klei-

tet und Vater zweier

zweier erwachsener

nen Jungen.

erwachsener Kinder.

Kinder.

Sie

arbeitete

als

Er arbeitet als Chef

Er arbeitet als Rechtskonsulent für die SBB

Verwaltungs-Juristin bei der Luzerner Polizei.

Stabsabteilung für die SBB Transportpolizei in

Transportpolizei in Olten. Er ist engagierter

Seit April 2012 ist sie Personalverantwortliche

Olten. Er ist leidenschaftlicher Tennisspieler und

Fasnächtler und amtet als Stubenrat der Gesell-

im Spital Sursee. Sie ist begeisterte Sängerin in

begeisterter Fasnächtler. Seit 2011 ist er Mit-

schaft Fidelitas Lucernensis. Seit 2011 ist er Vor-

einem Chor in Sursee. Seit 2011 ist sie Vorstands-

glied der Finanzkommission des HMK.

standsmitglied mit Ressort Bau im HMK.

mitglied mit Ressort Kommunikation im HMK.

«Für eine gute Sache – und das HMK ist

«Als Mutter eines kleinen Kindes finde ich

«Ich freue mich, für eine sinnvolle Sache

dies mit Sicherheit – lohnt sich mein Ein-

es ganz wichtig, mich für Mütter in schwie-

einen Beitrag leisten zu können.»

satz mit Herz, Hand und Verstand.»

rigen Lebenssituationen zu engagieren.

Gemeinsames Gelingen macht Wunder

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möglich.»

Trägerverein Vorstand

Margrit Fischer-Willimann Sursee, Präsidentin

Peter Emmenegger, Buchrain Vizepräsident

Verena Theiler, Kriens Kassierin

Ehrenpräsidentin

Finanzkommission

Maria Boxler †

Jürg Balmer, Kastanienbaum, Präsident Alois Lustenberger, Luzern Markus Styger, Luzern

Marta Sägesser, Eich

Ruedi Meyer, Luzern

Revisoren Otto Borer, Luzern Josef Bossert, Emmenbrücke Walter Ettlin, Hergiswil

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Verein Haus f端r Mutter und Kind, Luzern