HFBK Jahrbuch 2017-18, Projekte

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23. März 2018 Online-Start auf realeyz.de, Dazu den Satan zwingen, D 2017, 105 Min., Kollektivfilm von und mit Michael Allinger, Pamela Annecke, Maksim Artemev, Simone Ballüer, Oliver Bassemir, Christian Bau, Karla Bauer, Ken David Baehr, Robert Bramkamp, Jutta Brückner, Chor der HFBK unter Leitung von Gesa Werhan, Yunus Çağ Köylü, Ruben Christiansen, Leon Daniel, Marlene Denningmann, Barbara Denz, Sarah Drath, Jasmine Fan, Ingrid Jäger, Johannes Freese, Elena Friedrich, Pachet Fulmen, Lars Henrik Gass, Julius Gillman, Michael Girke, Birgit Glombitza, Christian Granderath, Natalie Gravenor, Martin Hagemann, Erik Hamann, Stefan Heidenreich, Marvin Hesse, Christoph Hochhäusler, David Huss, Rembert Hüser, Maike Mia Höhne, Frédéric Jaeger, Tabita Johannes, Melina Kamou, Hana Kim, Jinwoo Kim, Cornelia Klauss, Arne Körner, Thomas Köhling, Hans-Joachim Lenger, Micha Lewandoski, Tobias Lindner, Mario Mentrup, Matl Findl, Daniela Mussgiller, Serafima Orlova, Steven Reich, Tanita Olbrich, Kengo Oshima, Michaela Ott, Tom Otte, Ben Paetzold, David Reiber, Wilfried Reichart, remote control, Anna Maria Resei, Rasmus Rienecker, Nadja Rutsch, Stefan Rosche, Miriam Schaub, Thomas Schreiber, Georg Seeßlen, Annett Stenzel, Aron Sekelj, Hannes Seth, Stefan Schäfers, Aline Schmidt, Stefan Stoev, Alexander Suprunov, Paul Thalacker, Sandra Trostel, Tatjana Turanskyj, Maria Vogt, Heiko Volkmer, Lukas Vögler, Cornelius Wilkenin, Ellen Wietstock u. a. Betreut von Prof. Robert Bramkamp

für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für experimentelle Bewegbildformen diskutiert und vorangetrieben werden. Der Film verwendet zahlreiche sich daran anschließende Interviews und Gespräche mit Filmschaffenden, -kritiker*innen und -produzent*innen. Dabei greift er einige Argumente der filmpolitischen Diskussion auf und führt sie gedanklich weiter. Das Drehbuch und der Film sind im Rahmen eines mehrsemestrigen Werkstattprojekts des HFBK-Filmbereichs entstanden. Die Studierenden konnten eine ganze Szene oder nur ein Interview entwickeln, reale und/oder fiktionale Elemente der Biografie Kuhlbrodts aufgreifen, Neben- oder weitere Hauptfiguren erfinden, neue Seitenstränge des Plots entwerfen oder andere Hauptspielorte etablieren. Der Film ist damit ein Experiment im Erproben kollektiver Filmproduktion und eine Suche nach filmischen Erzählformen, die dieser kollektiven Vorgehensweise gerecht werden können. Seine Festivalpremiere hatte er auf dem Internationalen Filmfest Hamburg 2017.

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Das Kollektiv des Films Dazu den Satan zwingen bei der Premiere auf dem Filmfest Hamburg, Oktober 2017; Foto: Michael Kottmeier

Der Kollektivfilm Dazu den Satan zwingen ist ein operatives Porträt des Schauspielers, (ehemaligen) Oberstaatsanwalts und Filmkritikers Dietrich Kuhlbrodt, der gegen den NDR klagt. In dokumentarischen wie fiktionalen Szenarien verfolgen die Film-Studierenden den Prozess Kuhlbrodts und seiner Verbündeten gegen ein System des Formatierungszwangs und der Phantasielosigkeit. Sein Prozess gegen den NDR ist ein Prozess gegen die Sachzwänge der deutschen Kino- und Fernsehproduktion und ihre Verwertungsmechanismen. Im Laufe des Films wird nicht nur die facettenreiche Biografie Kuhlbrodts deutlich, sondern auch die vielseitigen Strategien und großen Mühen, die Gegner wie Befürworter einer innovativen Bewegtbildkultur auf sich nehmen, um das System und sich selbst zu erhalten bzw. es zu verändern. Damit führt der Film thematisch die Diskussionen der HFBK-Initiative »Offensiv Experimentell« (seit 2013) weiter, in der die Produktionsbedingungen der Film- und Fernsehlandschaft in Deutschland kritisch reflektiert und die Möglichkeiten


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