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1. Allgemeine technische Beschreibung
1.1. Technische Daten
DatenBeschreibung
Typ2-Stufenwinkelgetriebe
Obere ZahnräderZylinderförmig mit gegehrter Zahnung
Untere
Ölmenge, Liter1.0
Öltyp, NormaltemperaturHypoidöl SAE 80W/90
Öltyp, < -15oCHypoidöl SAE 75
ÖlwechselErstmalig: 250 Stunden
Regelmäßig: 3000 Stunden
496, 594-598
Pos Nr.Komponente
11Antriebswelle
12Antriebswellendichtung
AEinbaumaß, Ritzelhöhe65 mm
1.3. Spezialwerkzeuge
Pos NoTool
1Ausbauwerkzeug Lager: ET-Nr. = 08-13022
2Meßuhr mit Magnethalterung
3Schieblehre
4Meßschraube 0-25 mm (0-1 inch)
5Federwaage 0-10 kg (0-22 lb)
6Meßlehre: ET-Nr. = 06-13020
7Einbauachse: ET-Nr. = 08-13021
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2. Ausbau des Getriebes aus Stapler
• Stapler so weit anheben, daß die Bolzen des Getriebes von unten leicht zugänglich sind. Stapler kann nach Ausbau der Batterie und Abdichtung der Hydraulikanlage auch auf die Seite gelegt werden.
• Antriebsrad ausbauen (17 mm Schraubenschlüssel).
• Untere Getriebeabdeckung ausbauen und Öl aus Getriebe ablassen (6 mm Sechskantsteckschlüssel).
• Muttern, die Getriebe und Motor zusammenhalten, entfernen (13 mm Schraubenschlü ssel).
• Getriebe aus dem Stapler herausnehmen.
• Der Einbau des Getriebes in den Stapler erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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3. Antriebswellendichtung wechseln
• Getriebe wie im Kapitel ”Ausbau des Getriebes aus Stapler” beschrieben ausbauen.
• Obere Getriebeabdeckung ausbauen (6 mm Sechskantsteckschlüssel).
• Sperre der Antriebswellenmutter aufbiegen.
• Antriebswellenmutter entfernen (36 mm Schraubenschlüssel).
• Antriebswelle mit Kunststoffhammer ausschlagen oder herauspressen.
• Tellerrad und Lager L3 entfernen.
• Alten Dichtungsring entfernen und neuen einlegen.
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• Antriebswelle einlegen und inneren Ring von Lager L3 in das Getriebegehäuse einlegen.
• Tellerrad auf die Keilnut der Antriebswelle anbringen, neue Scheibe und Mutter einsetzen. Antriebswelle mit Drehmomentschlüssel mit 300Nm anziehen.
• Antriebswellenmutter mit Stanzwerkzeug in der Wellennut sichern.
• Abdeckungen mit neuen Dichtungen am Getriebe wieder befestigen. Drehmoment 26,6Nm (19,5 ft-lb).
• Getriebe in Stapler wieder einbauen.
Drehmoment: 26,6Nm (19,5 ft-lb). Mit neuem Öl auffüllen.
• Antriebsrad einbauen. Drehmoment: 65Nm (47,7 ft-lb).
4. Überholung des Getriebes
• Getriebe wie im Kapitel ”Ausbau des Getriebes aus Stapler” beschrieben ausbauen.
• Getriebeabdeckungen ausbauen (6 mm Sechskantschl.).
• Sperre der Antriebswellenmutter herausschlagen.
• Antriebswellenmutter entfernen (36 mm Schraubenschl.).
• Antriebswelle mit Kunststoffhammer ausschlagen oder herauspressen.
• Tellerrad und Lager L3 entfernen.
• Alten Dichtungsring entfernen.
• Lagerschale für Lager L3 und L4 ausschlagen oder auspressen und Unterlegscheibensatz S3 aus dem Getriebegehäuse entfernen.
• Lager L4 von der Antriebswelle mit Hilfe von Ausbauwerkzeug, ET-Nr. 08-13022, ausbauen. Unterlegscheibe S4 von der Welle entfernen.
• Sperre der Ritzelmutter herausschlagen. Mutter (22mm Schraubenschl.) und Hauptzahnrad ausbauen.
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• Ritzel mit Kunststoffhammer ausschlagen oder auspressen. Lager L2 und Unterlegscheibe S2 ausbauen.
• Lager L1 von der Ritzel mit Ausbauwerkzeug, ET-Nr. 08-13022, ausbauen.
• Lagerschalen von Lager L1 und L2 auspressen oder ausschlagen. Danach Unterlegsatz S1 aus dem Gehäuse entfernen.
• Abdeckungen, Getriebegehäuse und Antriebswelle mit geeignetem Lö sungsmittel reinigen.
• Neue Laufringe für Lager L1 und L2 mit 0,5 mm Unterlegscheibe S1 in das Getriebegehäuse einlegen.
• Neues Lager L1 auf neuen Ritzel einbauen.
• Ritzel, Lager L2 und Hauptzahnrad montieren. Achten Sie darauf, daß Unterlegscheibe S2 dick genug ist, damit kein Axialspiel entsteht. Mutter mit Hilfe der alten Mutter mit 30Nm (22,5 ft-lb) anziehen.
• Neue Laufringe für Lager L3 und L4 in das Getriebegehäuse ohne Unterlegscheibe S3 einlegen.
• Einbauachse 08-13021 mit Lager L4 in das Getriebegehäuse einsetzen. Lager L3 und Tellerrad auf die Achse anbringen. Achten Sie darauf, daß Unterlegscheibe S4 für Lager L4 dick genug ist, damit kein Axialspiel am Werkzeug 08-13021 entsteht. Achsmutter mit 100 Nm (72 ft-lb) mit Hilfe der alten Mutter anziehen.
• Ritzelhöhe zwischen Oberfläche Lager 1 und Stift von Werkzeug 08-13021 mit Meßlehre, ET-Nr. 08-13020, messen. Mit Hilfe von Unterlegscheiben oder Fühllehre zusammen mit einer Meßlehre erreichen Sie eine korrekte Stärke der Unterlegscheibe S1. Ritzel-Einbauhöhe = 65mm, Länge Meßlehre 59mm + Radius des Stiftes 5mm + 1mm Unterlegscheibe oder Stärke Fühllehre. Die Stärke von Unterlegscheibe S1 entspricht der Differenz zu 65mm.
• Unterlegscheibe der festgestellten Stärke unter Lager L1 einlegen.
Version
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• Ritzel, Lager und Hauptzahnrad mit Unterlegscheibe S2 einbauen, so daß kein Axialspiel am Ritzel entsteht, “Nullspiel”, wenn die Ritzelmutter mit 70Nm (50,5 ft-lb) angezogen worden ist. Bei Bedarf S2 justieren, damit das Spiel0 beträgt.
• Einbauachse 08-13021 wie vorher mit Lager, Tellerrad und Unterlegscheibe montieren Mutter mit 300Nm (217 ft-lb) anziehen.
• Flankenspiel mit Tellerrad in drei verschiedenen Positionen messen. Meßuhr sorgfältig in 90 Grad Winkel auf die Zahnfläche des Rades richten.
• Lager L3 unterlegen (S3) so daß ein Flankenspiel von 0,10–0,15 mm erreicht wird. Gleiche Unterlegstärke von S4 entfernen, das bei S3 eingebaut ist, bevor Sie das Werkzeug mit Lagern und Tellerrad wieder einbauen.
• Flankenspiel kontrollieren und Axialspiel am Werkzeug 0813021 messen.
• Durch Justierung von Unterlegscheibe S4 Axialspiel auf “Nullspiel” einstellen.
• Zahntiefe des Zahnrades mit blauer Markierfarbe kontrollieren. Bei Bedarf Unterlegstück S1 justieren. S2 muß je nach Veränderung von S1 justiert werden: reduziert wenn S1 verstärkt wird und verstärkt wenn S1 reduziert wird. Axialspiel des Ritzels kontrollieren.
• Werkzeug 08-13021 mit Lagern und Tellerrad einbauen. Flankenspiel kontrollieren. Bei Bedarf Unterlegstück S 3 justieren. S4 muß je nach Veränderung von S3 justiert werden: reduziert wenn S3 verstärkt wird und verstärkt wenn S3 reduziert wird. Axialspiel mit Werkzeug 08-13021 kontrollieren.
• Zahntiefe des Zahnrades kontrollieren. Bei korrekter Tiefe neue Scheibe und Ritzelmutter einsetzen. Mutter mit 70Nm (50,5 ft-lb) anziehen und mit Stanzwerkzeug in Keilnut sperren.
• Bei korrekter Zahntiefe des Zahnrades und korrekt eingestelltem Axialspiel Werkzeug 08-13021 entfernen. Unterlegscheibensatz S4 wird an die Antriebswelle versetzt und Lager L4 auf die Welle eingesetzt.
• Neuen Dichtungsring in das Getriebegehäuse einpassen.
• Antriebswelle in das Gehäuse einsetzen und Lager L3 anbringen.
• Tellerrad auf die Keilnut der Antriebswelle setzen und neue Scheibe und Mutter einsetzen. Antriebswelle mit Drehmomentschlüssel mit 300Nm (217 ft-lb) anziehen. Axialspiel an der Antriebswelle kontrollieren, Sollwert = 0. Mutter mit einem Stanzwerkzeug in der Nut der Welle sichern.
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• Die zur Drehung des Zahnrades erforderliche Kraft mit Federwaage kontrollieren. Max.-Wert: 6–6,5kg.
• Abdeckungen mit neuen Dichtungen am Getriebe wieder anbringen. Drehmoment 26,6Nm (19,5 ft-lb).
• Getriebe in Stapler wieder einbauen. Drehmoment: 26,6Nm (19,5 ft-lb). Mit neuem Öl auffüllen.
• Antriebsrad einbauen. Drehmoment: 65Nm (47,7 ft-lb).
Mechanische Bremse

Gültig für Gerätenummer:
T-KodeModellGerätenummer Bemerkung
496SM 12335887AT-
594SMH 16335887AT-
596SM 10335887AT-
597SM 12F335887AT-
598SM 12S335887AT-
1. Allgemeines
Die Bremse ist eine mechanische Federkraftbremse. Sie ist entsprechend der nachfolgenden Bauteilliste ausgestattet.
PositionBezeichnung
1Bremsscheibe
2Einstellschraube für die Bremskraft
3Mitnehmer
4Einstellschraube für das Auskupplungsspiel
5Druckplatte
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2. Funktion
Die mechanische Bremse dient als Fahr- und Feststellbremse des Staplers
2.1. Auskuppeln der Bremse
Die Bremse wird ausgekuppelt, wenn die Deichsel in Fahrstellung bebracht wird.
2.2. Bremsen
Wird die Deichsel in eine der beiden Bremsstellungen gelegt, wird der Stapler abgebremst.
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3. Wartung

In normalen Betriebsumgebungen ist die Bremse praktisch wartungsfrei. Im Einklang mit dem Plan für vorbeugende Wartungsarbeiten wird das regelmäßige Reinigen und das Überprüfen auf Verschleiß der Bremsscheibe und der Druckplatte sowie die Kontrolle des Abstandes zwischen beiden empfohlen. Es ist auch die Einstellung der Bremskraft überprüfen.
PositionEinstellmaß
1Spiel bei nicht angesetzter Bremse
2Einstellen der Bremskraft Spiel bei angesetzter Bremse
Elektromagnetische Bremse
Gültig für Gerätenummer:
1. Allgemeines
Bei der Bremse handelt es sich um eine elektromagnetischen 2-Stufen-Federbremse mit gemeinsamer Magnetspule für beide Stufen. Die Bremse verfügt über zwei halbkreisförmige Druckplatten.
Die Verzö gerung zwischen den Stufen wird dadurch gesteuert, daß die erste Stufe einen wesentlich hö heren Federdruck aufweist und die Unterseite des Magnetgehäuses auf der Hälfte, die die Druckplatte für Stufe 1 betätigt, mit einer Kunststoffbeschichtung versehen ist. Die Magnetkraft ist dadurch schwächer - siehe erste Abbildung zu Kapitel ”Funktion”. Die Verzögerung zwischen den Stufen beträgt ca 0.15–0,2s.
2. Funktion
Die Magnetbremse ist Fahr- und Parkbremse des Staplers.
2.1. Bremse lösen
Steht der Zündschlüssel auf ON und die Deichsel in Fahrstellung, erhä lt die Magnetspule Spannung und zieht die zwei Druckplatten mit Magnetkraft gegen das Magnetgehäuse.
Wegen der Kunststoffbeschichtung auf der für die erste Stufe vorgesehene Hälfte werden die beiden Stufen unterschiedlich schnell gehoben. Von der Bremse ist ein doppelklickendes Geräusch zu hören.
Die Bremsscheibe wird jetzt nicht gebremst.
2.2. Bremse
Wenn der Strom unterbrochen die Deichsel in eine der beiden Bremsstellungen geführt wird, löst sich die Druckplatte der ersten Stufe vom Magnetgehäuse und bremst die Bremsscheibe ab. Siehe Bild.
Danach löst sich die Druckplatte der zweiten Stufe und verstärkt dadurch die Bremskraft.
Die Bremskraft verteilt sich in etwa wie folgt: 1. Stufe 65 %, 2. Stufe 35 %.
3. Wartung
Unter normalen Arbeitsbedingungen ist die Bremse prinzipiell wartungsfrei. Gemäß dem Wartungsschema empfehlen wir aber, die Bremsen regelmäßig zu reinigen und zu kontrollieren. Auch der Verschleiß der Bremsscheibe, der Druckplatten und des Verschleißbleches sollte überprüft werden, ebenso das Spiel zwischen Magnetspulengehäuse und Druckplatte.
3.1. Einstellung des Spiels
Je nach Verschleiß der Bremsscheibe, muß das Spiel zwischen Magnetgehäuse und Druckplatten nachgestellt werden. Die Nennöffnung zwischen Spulengehäuse und Druckplatte beträgt bei angezogener Bremse 0,5mm Das maximale Spiel, ab welcher eine Einstellung erforderlich ist, beträgt 1,0mm
3.1.1. Vorgehensweise bei Einstellung
• Die vier Befestigungsbolzen der Bremse leicht lösen.
• Sicherhungsmutter gegen den Uhrzeigersinn drehen und Bolzen etwas nachziehen. Gleichzeitig den Spalt an allen der vier (4) Meßpunkte mit einer 0,5mm Dicklehre überprüfen.
• Befestigungsbolzen mit 25Nm anziehen.
• Spiel mit der Schieblehre erneut kontrollieren.
3.2. Bremsscheibe/Magnetspule wechseln
Wenn die Gesamtdicke der Bremsscheibe auf 6mm zurückgegangen ist, muß die Scheibe gewechselt werden.
3.2.1. Vorgehensweise beim Wechseln
• Elektrokabel der Bremse abnehmen.
• Die vier Befestigungsbolzen ausdrehen und Magnetspule entfernen.
• Bremsscheibe an der Nabe/Magnetspule wechseln. Durch Sichtkontrolle den Verschleiß von Druckplatten und Bremsbelag überprüfen. Wenn die Oberflächen uneben sind, auch diese Teile wechseln.
• Sicherungsmuttern der Spule mind. 6 mm ausdrehen. Sie können dann kontrollieren, daß beim Wiedereinbau der Spule eine Spiel zwischen Spule und Druckplatte vorhanden ist.
• Spule einbauen und Spiel gemäß Anweisungen in Punkt “Einstellung des Spiels” kontrollieren.
• Elektrokabel der Bremse wieder anschließen.
3.2.2. Transportsicherung
Beim Einbau einer neuen Magnetspule müssen Sie vor Einbau die Transportsicherung der Bremse entfernen.
Die vier Schnittschrauben herausschrauben und einen ganz kleinen Tropfen Loctite 270 auf jede der Schrauben träufeln. Anschließend Schrauben einschrauben, so daß die Schraubenköpfe mit der Oberseite des Magnetgehäuses plan sind.
3.3. Überprüfung/Einstellung der Bremskraft
Die Bremskraft wird mit Hilfe von acht Innensechskantschrauben an der Oberseite des Magnetgehäuses eingestellt, vier Schrauben pro Bremsstufe.
Die Bremskraft wird werksseitig eingestellt und muß normalerweise nicht nachgestellt werden. Vergewissern Sie sich aber bei einem Wechsel der Magnetspule, daß die Bremskraft korrekt eingestellt ist.
Eine eventuelle Justierung und Kontrolle der Einstellung wird vor-genommen, indem gemessen wird, wie weit die Schrauben am Magnetgehäuse hinein- bzw. herausgeschraubt sind. Korrekte Einstellung, Abmessung T, beträgt:
• Stufe 1: 2 Umdrehungen heraus von Oberseite Magnetgehäuse.
• Stufe 2: 1 Umdrehungen hinein von Oberseite Magnetgehäuse.
WARNUNG!
Zu schwache Bremse. Bremskraft falsch eingestellt. Diese Art von Bremse wird mit anderer Einstellung in anderen Staplern verwendet. Kontrollieren Sie die Einstellung nach Wechsel der Magnetspule, um sicherzustellen, daß die richtige Magnetspule montiert wurde.