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Heimtrainer Martin Schöpe
„IHRE GRÖSSTE STÄRKE IST IHR WILLE„ - MARTIN SCHÖPE, HEIMTRAINER VON ASHLEY SOSNA, IM INTERVIEW
von Helena Stanek
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DTU: Wie geht es dir nach diesem großen Erfolg bei der Kadetten-EM? Wie stark sind die Emotionen noch?
Martin: Mir geht es sehr gut, die harte Arbeit (fünf Wochen Vorbereitung) hat sich gelohnt. Ab Montag ist Ashley wieder im Training, der Fokus liegt auf den Polish Open. Nach dem Turnier ist vor dem Turnier.
DTU: Wie sah eure Vorbe reitung auf die EM aus? Hattet ihr mit Einschränkungen aufgrund der Pandemielage zu kämpfen?
Martin: In den ersten zwei Wochen haben wir viel Ausdauertraining, Krafttrai ning und Schnellkrafttraining geübt. Es wurde fünfmal in der Woche trainiert. Ab der dritten Woche haben wir uns auf das Sparring konzentriert. Ashley hat pro Trainingseinheit 15 Runden Sparring absolviert. In der vierten und fünften Woche haben wir auch zum Zweck der Sparringseinheiten den Bundesstützpunkt Düsseldorf besucht. Wir hatten dadurch, dass Ashley und ihre Trainingspartner bei uns im Verein im Bundes - und Landeskader sind, zum Glück keine Einschränkungen während der Pandemielage, da die Sportler*innen auch in dieser Zeit trainieren konnten.
DTU: Was war Ashleys Stärke an ihrem Wettkampftag? Was ist generell eine ihrer Stärken?
Martin: Ashley liebt und lebt unseren Sport. Sie ist unglaublich ehrgeizig, fleißig, will ihre Kämpfe gewinnen und gibt nie auf. Ihre größte Stärke ist ihr Wille.
DTU: Man hofft als Trainer stets, dass sein Sportler/seine Sportlerin eine Medaille gewinnt. War es für euch eine Überraschung, dass es dann zu Silber gereicht hat?
Martin: Wir sind mit dem Ziel um eine Medaille zu kämpfen nach Tallinn gereist. Ashley hat sich bei der EM-Qualifikation in Sofia den zweiten Platz erkämpft und war damit für die EM in Tallinn qualifiziert. Auch letztes Jahr 2020 hat sie bei den G-Turnieren gute Leistungen gezeigt, bei den German Open und Dutch Open den zweiten Platz, sowie bei den Slovenia Open den dritten Platz belegt. Somit sind wir nach Estland zur EM mit einem guten Gefühl und einer positiven Einstellung gefahren. Nachdem Ashley ihren ersten Kampf überragend gewonnen hat, haben sich unsere Hoffnungen auf eine Medaille natürlich noch einmal erhöht. Dadurch war Silber für uns nicht mehr so überraschend, zumal ich von Ashleys Leistung überzeugt war.
DTU: Wie emotional war der Moment, als feststand, dass die Medaille sicher ist? Wie seid ihr das Finale angegangen?
Martin: Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, das war unser Ziel. Die Vorkämpfe hat Ashley ja alle vorzeitig gewonnen (20 Punkte Regelung). Ashleys Halbfinalgegnerin aus Irland hat einen starken Kampf gegen ihre Gegnerin aus Spanien abgeliefert. Doch Ashley hat schließlich auch gegen Irland vorzeitig gewonnen. Im Finale stand die als Nummer eins gesetzte Polin Julia Nowak gegen die als Nummer zwei gesetzte Ashley Sosna. Wir wollten im Finale die Polin unter Druck setzen und schnell in den Infight kommen, um mit Ashleys Stärke (Infight) Punkte auf der Weste zu machen. Das ist uns leider nur in der ersten Runde gelungen.
DTU: Wie geht es nach dem Erfolg weiter? Was sind eure nächsten Ziele?
Martin: Wir bereiten uns gerade auf die G-Turniere und Deutsche Meisterschaft vor. Ashley kämpft ab nächstes Jahr in der Jugend A Klasse und unser Ziel ist es, an unsere Erfolge anzuknüpfen. Mit dem zweiten Platz bei der EM wird Ashley nächstes Jahr in den Bundeskader aufgenommen. Dort möchte sie mit guter Leistung überzeugen. Es macht sie sehr stolz, den Bundesadler zu tragen.