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DIE KUHRASSEN IM SAUERLAND

Wagyu – das Rind aus Japan

Wagyus sind vom Ursprung eine japanische Rinderrasse, bekannt durch ihr sehr exklusives und schmackhaftes Fleisch. „Wa“ ist AltJapanisch und heißt „aus Japan“ und mit „gyu“ wird angedeutet, dass dieses Rind für die Fleischproduktion geeignet ist.

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In dieser und den kommenden Ausgaben des WOLLMagazins SAUERLAND stellen wir in Wort und Bild Kuhrassen vor, die im Sauerland gehalten werden.

Sammelbegriff

Unter dem Sammelbegriff „Wagyu“ finden sich die Rinderrassen Kuroge (schwarz), Akaushi (rot/braun), Shorthon und Polled, wobei nur die beide erstgenannten Rassen Japan verlassen haben. Wagyu-Rinder, die in der Region Kobe geboren, gemästet und geschlachtet werden, dürfen den Markennamen „Kobe“ tragen. Dies ist vergleichbar mit dem französischen Begriff „Champagner“ – ebenfalls eine regionale Begrenzung. Der Ursprung des schwarzen Wagyu-Rindes in Japan geht zurück auf Tiere, die im zweiten Jahrhundert vom asiatischen Festland importiert wurden. Bis zum 19. Jahrhundert wurden sie als Zugtiere in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Bergbau genutzt. Mit der Mechanisierung in den 1950er Jahren brauchte man diese Rinderrassen nicht mehr als Arbeitstiere. Daher konzentrierten sich die Bauern von da an vermehrt auf die Fleischproduktion.

Besonderes Fleisch

Das besondere an diesen Rindern ist das Fleisch, das sich durch ausgesprochene Zartheit, Saftigkeit und einen intensiven Geschmack auszeichnet. Es ist zudem von einer gleichmäßigen Marmorierung durchzogen, was für den satten und vollen Geschmack sorgt. Das Fleisch von Wagyu-Rindern zählt zu den teuersten und exklusivsten Nahrungsmitteln der Welt. Es ist allerdings ein Mythos, dass die Saftigkeit des WagyuFleisches dadurch entsteht, dass diese Rinder massiert werden, klassische Musik hören und Wein trinken. Es ist vielmehr die Art der Haltung in einigen Bauernbetrieben, die für das Wagyu-Fleisch höchste Preise erzielt. Auch im Sauerland findet man die Wagyu-Rinder, zum Beispiel in Arnsberg-Bönkhausen: www.wagyu-sauerland.de

Fotografin Rebecca Becker

Aufgewachsen im Christine-Koch-Dorf Bracht, war sie von Kind an von Tieren und Natur umgeben und fasziniert. Als gelernte Tourismuskauffrau und passionierte Hobbyfotografin liegt es ihr am Herzen, das Sauerland von seinen schönsten Seiten zu zeigen. Kühe gehören bei ihr einfach dazu und sind für sie viel mehr als Milch- und Fleischlieferanten.

Der Weg ist das Ziel

Neuer Pilgerstein in Herhagen

Text und Foto: Ursel Schöne

Herhagen bei Eslohe liegt an einem der bekanntesten Pilgerwege Europas: dem Jakobsweg. Er galt in dieser Region als Teil eines weitverzweigten Netzwerks alter Heer- und Handelswege. Seit Jahrhunderten führt die Strecke von Obermarsberg nach Bonn und von dort aus nach Santiago de Compostela.

In der Dorfmitte wurde daher eine Bronzetafel aufgestellt und am 29. April im Rahmen einer kleinen Feier eingeweiht. Michael Kronauge als Vorsitzender des Sauerländer Heimatbunds, Heino von Groote, Präsident des Freundeskreises der Jakobspilger Paderborn, Bürgermeister Stephan Kersting sowie Pfarrer Liedtke von der evangelischen Kirchengemeinde waren zu Gast. Auch Annemarie Schmoranzer aus Ostwig, die sich zusammen mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann Herbert in der Projektgruppe „Jakobswege im Sauerland“ engagiert hatte, war der Einladung zur Einweihung gefolgt.

Städteatlas Bad Fredeburg

Die Historische Kommission für Westfalen, das Institut für vergleichende Städtegeschichte und die Stadt Schmallenberg stellten vor einiger Zeit gemeinsam den Städteatlas Bad Fredeburg (Schmallenberg) im Kurhaus Bad Fredeburg der Öffentlichkeit vor. Landrat Dr. Karl Schneider stellte in seinem Grußwort fest, dass nach dem Städteatlas für Schmallenberg aus der ersten Runde, „Westfälischer Städteatlas“ von 1975 bis 2010, nun mit Bad Fredeburg die zweite Stadt aus dem Stadtgebiet in die Serie der „Atlanten westfälischer Städte“ aufgenommen wurde. „Mit dem Städteatlas erhalten wir weitere Erkenntnisse zur Geschichte von Fredeburg und haben einen wissenschaftlichen Beitrag zur Geschichte der Stadt vorliegen. Dies wird die weitere Erforschung von Fredeburg und dem Umland beflügeln.“

Dr. Angelika Lampen vom Institut für vergleichende Städtegeschichte betonte in ihrem Grußwort, dass das Institut überall auf großes Interesse stoße, wenn die Geschichte einer Stadt erforscht und niedergeschrieben wird. Der „Historische Atlas westfälischer Städte“ orientiert sich am Konzept der „Europäischen Städteatlanten“, das von der Internationalen Kommission für Städtegeschichte 1968 in Oxford beschlossen und 1995 in Münster erneuert wurde. Dr. Lampen: „Damit ist ein Vergleich zum Beispiel der Stadt Bad Fredeburg mit anderen europäischen Städten möglich.“

In seinem Vortrag „Bad Fredeburg und seine Geschichte im Spiegel des ‚Historischen Atlas westfälischer Städte‘“ stellte Prof. Dr. Wilfried Reininghaus sofort heraus, dass Fredeburg zwei Alleinstellungsmerkmale habe. Zum einen den Historiker Albert Karl Hömberg und zweitens die Tatsache, dass keine Stadt in Westfalen in ihrer Geschichte sechs verschiedene Landesherren vorweisen könne. Fredeburg hat also eine bewegte Geschichte hinter sich, die im Städteatlas zusammenfassend beschrieben und mit Abbildungen und sieben Karten eindrucksvoll veranschaulicht wird. Seinen an geschichtlichen Daten orientierten und mit humorvollen Details gespickten Vortrag schloss Prof. Reininghaus mit der Bemerkung ab: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, diesen Städteatlas für Bad Fredeburg im Sauerland zu erstellen.“

Interessierte können den Städteatlas Fredeburg zum Preis von 39,90 Euro beim WOLL-Verlag – info@woll-verlag.de oder Telefon 0 29 71 – 87 0 87 bestellen.

Oh, wie schön ist Ohlenbach – das wissen auch die Münsterländer zu schätzen!

Am vergangenen Wochenende hieß es „Geschlossene Gesellschaft“ bei Gasthof Braun in Schmallenberg-Ohlenbach, denn der SuB Ascheberg feierte dort zwei Tage lang sein 50-jähriges Bestehen. Die Kleinstadt Ascheberg liegt im Münsterland und SuB steht für Ski- und Bob-Club, wobei sich hinter dem Namen kein wirklicher Sportclub verbirgt, sondern eine lustige, feierfreudige Gesellschaft. Die Gründung des Clubs, der heute 70 Mitglieder zählt, fand vor genau 50 Jahren statt, als vier junge Männer aus Ascheberg einmal das Skifahren im Sauerland ausprobieren wollten. Dafür wählten sie den Schwedenhang bei Altastenberg aus und wohnten in einer Ferienwohnung in Ohlenbach. Nach ihrem Kurztrip schwärmten sie an einem Kneipenabend ihren Freunden und Kollegen im Münsterland vor, wie schön es doch im Sauerland und ganz besonders in Ohlenbach sei. Die Kollegen wurden neugierig und wollten auch mal in das hochgepriesene Dörfchen mit den wenigen, dafür sehr netten und gastfreundlichen Einwohnern reisen. Und so wurde noch am selben Abend im Jahr 1973 der SuB Ascheberg gegründet. Der Mitgliedsbeitrag betrug damals eine Runde Bier.

Seit dieser Zeit kommen die „Ascheberger“ mit einem ganzen Reisebus jedes Jahr ein- bis zweimal nach Ohlenbach und übernachten im Gasthof Braun, wo über die Jahre mit Familie Braun eine herzliche Beziehung entstanden ist.

Heimkehr – eine Lesung mit Wolfgang Büscher

Der in Volkmarsen in Waldeck geborene Schriftsteller und Journalist Wolfgang Büscher wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet. Für seine Reportagen in „SZ“, „Zeit“ und „Welt“ erhielt er zahlreiche Preise. Mit seinem 2020 erschienenen Buch „Heimkehr“ eroberte Büscher die Spiegel-Besteller-Liste und ließ einen Kindheitstraum wahr werden: Er zieht in den Wald. In einer Jagdhütte an der hessisch-westfälischen Grenze schlägt er sein Feldbett auf und erlebt dort Frühjahr, Sommer, Herbst. Er richtet sich auf eine stille Zeit fernab der Stadt ein: Holzhacken, Feuermachen, ab und zu eine Jagd, ein Schützenfest, radikale Einsamkeit. Das Jahr wird ungeahnt dramatisch. Sturm, Hitze und Borkenkäferplage bringen den halben Wald um. Dröhnende Harvester und prasselnder Regen, Stunden auf dem Hochsitz und Begegnungen mit dem Revierförster, mit Jägern und Waldarbeitern prägen seine Wahrnehmung – ein nachdenkliches Buch über Waldeinsamkeit und Waldzerstörung.

Ort: SGV-Hütte Eslohe, An der Helle 2, 59889 Eslohe (Parkplätze an der Hütte)

Datum: 02. Juli, 16:00 Uhr

Veranstalter: Kunstverein pro Forma e.V., Eslohe, Edith Droste, Mobil: 0151 5062974, edithdroste@gmx.de

In Kooperation mit dem Sauerländischen Gebirgsverein e.V., Abteilung Eslohe

Im Vorfeld laden wir zur Teilnahme an einer Wanderung ein. Reinold

Kersting, SGV Eslohe und Bernadette Klens werden die etwa sechs Kilometer lange Wegstrecke mit Informationen und meditativen Impulsen begleiten. Der Weg führt über die St. Rochuskapelle und Sieperting durch die Homert zur SGV-Hütte.

Treffpunkt: Vor der Sparkasse Mitten im Sauerland, Hauptstr. 65, 59889 Eslohe

Datum: 2. Juli, 13.00 Uhr

Anmeldung: bei Edith Droste

Hinweis: An der Hütte können Kaffee, Kuchen und Getränke erworben werden.

Abendstimmung Hoher Knochen

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