Presse illustriert / Herbert Blaser

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«Zem alte Schluuch,

Beizen-Anekdoten Jahren bis 2001 Wirtin im <<Schluuch».

Ausschlaggebend f[ir die Idee, ein Buch über den «Schluuch>> zu schrei' ben, war ein Wettbewerb im Internet über Kurzgeschichten. Dort reichte Herbert Blaser eine Art Nachruf über

zwei Stammgäste mit dem Titel «Dieter und Imbil» ein. «Das Paar war oft. bei uns. Die zwei hatten den Traüm, eine Weltreise zu machen und sparten

kräftig dafür. Schliesslich wurde ihr Traum wahr, er nahm aber ein schlimmes Ende. Beide kamgn bei einem Bus-

unglUck iir Afrika ums Lbben.»

Bremsspur auf dem Baueh Dies ist nur eine der 22 Kwzgeschichten im Buch <<Schluuch-Geschichten». Eine weitere handelt von einem feuchtfröhlichen Weihnachtsfest. Die Gäste genossen den Spezialdrink Entenbüsi, eine Kombination von Kümmelschnaps und Obstler, ein wenig zu fest. Nach mehreren Vorfällen stürmte ein Mann schwankend zum Lokal heraus. Eine anwesende Krankenschwester wollte ihm zu Hilfe kommen, nahm

einen Champagnerkübel,voller Eis,

um den Mann zu kühlen. Doch auch sie war nicht mehr ganz sicher auf den Beineh, stolperte vor der Beiz mit den paar Kilo Eis, lag am Boden und wurde prompt von einem Velofahrer überfah' ' 'ren. Beide wurden dabei verletzt' Als

schliesslich die Polizei eintraf, habe ein Beamter als erstes die Frage gestellt: «Wie kommt man um Himmels

willen zu einer Rad-Bremsspur auf

ei-

nem Bauch?» Herbert Blaser wollte schon seit einiger ZeiI'ein.Buch über den «a1ten Schluuch» herausgeben. «Für mich ist diese Beiz so etwas wie ein Brückenkopf zwischen dem Klein- und Grossbasel. Hier geben sich die Leute aus dem Mi., ligu und die Regierungsräte die Hand' i Zudem existiert die Liegenschaft seit 5j dem Mittelalter», erklärt der gebürtige E Emmentaler.

ä Das Buch «Schluuch-Geschichten ist H nicht Herbert Blasers erstes Werk. Er f, hat bereits das Hörbuch «Cratalis - im ä Sog Oes heitigen Gral>>, «Ich fand den

treitigen Gral» und weitere Arbeiten p veröffentlicht. I Der Wahlbasler war aber nicht immer Autor. Er wurde an der Kunstgewer_-1

Buchautor Herbeft Blaser in der Beiz Zem alte Scäluuch'

beschule

BASEL -,, Die Beiz Zem alte Schluuch gehört zu Ba' sel wie die Fasnacht oder die Muba, Heute erscheint das Buch <<Schluuch-Geschichtem>.

in Bern zum Goldschmied

ausgebildet. Nach erfolgreichem Lehr. abschluss absolvierte er das Theaterseminar in Bern und liess sich in Zürich

und New York zum Theatermacher weiterschulen. Zurzeit arbeitet er an einem Roman.

Von Andrea Heeb Perdg

<<Schluuch-Geschichten, Anekdoten und Erinnerungen aus dem berühmten Kleinbasler Lokal», so lautet der Titel des neuen Buches von Herbert Blaser. Der Buchautor arbeitete fünf Jahre im

«alte Schluuch». «Und in dieser Zeit erlebte ich hier lustige und traurige Dinge», erklärt der 46-Jährige. Aber noch viel mehr Episoden aus der altenKlein' basler Beiz kann die Mutter seiner

Lebenspartnerin Johanna DettwilerMinder erzählen. Sie war während 50

Morgen Freitag um 19 Uhr findet die öffentliche Buchvernissage in der Karthäuser-Kirche im Waisenhaus am St. Theodors-Kirchplatz 7 statt. .Schluuch-Geschichten, ist erschienen im Spalentor Verlag, 39 Franken. www. herbert-blaser.ch


Neu erschienen

I

-

RestaUrafitzem alte Schluuch Eisenlegel Nutten und Bohemiens VonPeter deMqrchi

Basel. <<Es gab eine Portion Läberli f[ir 2.10 Franken, das Bier für einen Franken, und der absolute Renne.r waren.die Spaghetri an To-matensauce für 1.80.» Das war 1955 im r,alte Schluuch". 20Jahiä späterwaren die Spaghetti immer noch der Renner fur uns Studenten; sib kostetenr zwar mittlerweile drei Franken, waren aber für unser Portemonnaie die ideale Alternative zur Wurststppe in der Hasenburg. Der "alte Schluuch", das war die Kleinbasler Beiz schlechthin: Ei-senleger und Hafenarleiter, Nutten und Zuhälteq

§tudentenundPenner.Der"alte',

SgltlUqeürr, das war die Herzliihkdit der Leute, das war der Kitzel der Schlägerei,

das,w.ädas Verruchte der.Nunen;:das war das hochprozentige Antebüsi an der fhekereingeichenkr vonJoharnna', Detrwiler, der guten Seele der Gasse.

Dettrrjlerr diertäinä4lrige l Wirtin, und ihr Schwiegersohn Herbert Blaser haben jeut die Geschichte der Beiz geschrieben, illustriert mit Fotos Jdhl41t{B

:vorl.Georg F,reuler' und Gäiidenzr

tüdin.

Johanna Deffwiler erzählt chronologisch, beginnt mit der ersten Begegnung der gutbürgerlichen Kaufmannstochter aus Interlaken mit dem Kleinbasler Beizer: .Für die Gäste des ,alten Schluuch, war unsere Beziehung geheimniwoll. Die einen sagen, ich sei eine Pfarrerstochter; flir die anderen war ich eine junge Prostituierte aus

aber wollte niemanden denunzieren. Welchen Nutzen hätte die Polizei denn gehabt, owenn ich ihnen Iftanke und Süchtige ans Messer liefere"? Anfang der 90er-Jafue dann die Wende: Der «Schluuch" wird nicht verkauft, die Besitzerlamilie beschliesst die Totalsanierung, und Tochter Sabine übernimmt die Ftihrung zusammen rnit ihrem damaligen Lebenspartner Robert Schröder. Die jungen Wirte bringen neuen Drive in den Laden. Der "Schluuch, wird auch zum Treffpunkt von Künstlernund Bohemiens..Konzer. te, Ausstellungen und Lesungen machen die verruchte Kleinbasler Beiz zu einem kleinen Kulturtreffpunk auf der Gasse. 2002 ist dann aber doch ,:

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und.iSeibi»wurden,geschlossen. Dl'e,, Junkies begannen, sich in den Klein-

ba§trBeizen einzünisten..Eswaidie

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Zeit der Razzien, die Polizei drohte, das Lokal zu schliessen. Johanna Dettwiler 1-

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Zwischen die Erinnerungen streut Herbert Blaser die Porräts von Menschen, deren Namen eng mit dem «Schluuch» verbunden waren, gliuemde Funken in einer illusffen Gästeschar: Imbi und Dieter, die nie von ihrerWeltreise zurückgekommen sind, Andrea, die am Tag nach ihrem 40. Geburtstag tödlich verunglücke; Albi, Schauspieler und J'qnliie, Abli, Behindertenfafu€r und Zuhälter, Niggi, Putzer, Obdachloser - und ein bisschen Philosoph. Lebensgeschichten in einer Bar oder wie

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Wellengang; es schäumt, zischt, säuselt, tobt.,;

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Johanna Dethrviler-

Die Zeit der Razzien

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"Schluuch" wird verkauft

Bern."

Johanna Detnariler schildert die beweg, te Geschichte des Restaurants rnit seinen Höhen und Tiefen. Sie erzählt, wie die Or<igeler Mitte,der,S0er.Jalue aus.{err Grossbaseliver.trieben vyurden; I, die einsclrlägigen Treffpunkte *Balance,

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Donnerstag, 14. April 201"1

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Seite 82

Vedingbub sucht den Heiligen Gral Basel lebende Herbert Blaser verarbeitet seine Wahrheitssuche in einem Krimi PETER DE MARCHI

ln Herbert Blasers (45) Krimi «Cratalis» kommt ein Basler Kommissar den Hintergründen

für einen Massenselbstmord auf dem Scheltenpass auf die

Spun Aber eigentlich fängt alles im Emmental an.

Ctrlapf a Grinp, wäre weni"E ger. schlimm gewesen, weniger

schlimm als die ständigeAngst davor, sich zu versündigen, die ständige Angsq dem Bösen ausgesetzt zu sein. Herbert Blaser ist als Ver-

dingbub auf einem Bauemhof im Emmental. aufgewachsen. Nein,

nicht das Hassische Schicksal des

Herbert Blaser macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, nach

dem Heiligen Gral. Er liest, reist durch halb Europa und glaubt schliesslich, die Walrheit gefunden zu haben. In fast schon sträflicherVerkärzung: Der Heilige Gral ist das Hochzeitsgeschenk eines reichen jüdischen Kaufmanns an den Rabbiner Jesus. Werm diese

Wahrheit aber ans Licht käime, würde das ganze c[ristliche Gottesbild in sich zusammenbrechen. Jesus wäie ein Mensch gewesen, es gäbe keine Dreifaltigkeit und damit auch keinen Heiligen Geist.

Verdingbuben: karge Kost, harte Bettstatt, schuften bis zum Umfallen, Sctrläge. Herbert Blaser fühlt sich aufgehoben, ist Teil derFamiIie - diese Familie aber gehört der

Pfingstgemeinde

an,

christliche

Fundamentalisten, Frömmler. «Ich

musste beichten, mich kasteieq um Vergebung bitten. Schuldgefühle noch und noch." Das prägt seine Jugend.

DIREKTE LrNrE. «Ein Lügengebäu-

de würde in sich zusammenbreshsn», sagt Herbert Blaser. Mit Macht, Gewalt und Unterdrtickung verteidigt die Kirche seit 2000 Jahren ihren allumfassenden Anspruch auf die einzige Wahrheit. Es gibt fär Blaser eine direke Linie von den Tempelrittern, die die

HoFFART UND SüNDE. Herberr

Wahrheit kannten und gemeuchelt wurden, hin zu den Tausenden kleinen Verdingbuben, denen ein-

Blaser lernt Goldschm:ied, besucht

getrichtert wird, dass das Böse in

die Kunstgewerbeschule in Bern.

ihnensteclc, in derNatur, in allenl was sie lieben. das Gebet und "Nur der Mann Gottes karm sie sicher durch dieses Reich des Bösen führen.» Herbert Blaser hat seine religionsgeschichtlichen Studien und Reflexionen bereits als Essay in Buchform herausgegeben. Jetzt verarbeitet er das Thema als Thriller: Massenselbstrnord von Sektenmitgliedern auf dem Scheltenpass. Kommissar Wyss kommt einem schaurigen Geheimnis auf die Spur: Die Sekenmitglieder wussten etwas über den Heiligen Gral und mussten dieses Wissen mit dem Leben bezahlen... Der erste Teil des Buches ist als Hörbuch beim deutschen Action Verlag erschienen. Jetzt entschei det die Anzalrl der Bestellungen und der Hörerreaktionen imBlog, ob Blasers Thriller vielleicht noih in diesem Jahr gedruck wird. Eine Frage qn den Autor Blaser drängt sich auf: Versucht er etwas billig auf der Erfolgswelle von Dan

Seine Liebe aber gehört demThea-

ter. Er schliesst sich während der Ausbildung einer freien Theatergruppe an, steht auf der Bühne. Die Gruppe aber bewegt sich im selben religiösen Umfeld wie die Emmentaler Bauernfamilie. Was gespieltwird, muss in den christlichen Rahmen passen, sonst ist Schauspielerei nur Hoffart und Sünde.

Nach der Ausbildung kommt der Befreiungssctrlag; Herbert Blaser haut ab, will äuf eine Weltreise

und landet in Marseille: .<jun&

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aber ohne Geld», sagt er.

Ohne Geld in derFremde, Herbert Blaser meldet sich bei der Fremdenlegion. Ein Jahr später haut er ab, «Ich war ein Deserteur, aber die Angste waren weg., Sein Weg ist offen; er besucht

Theaterschulen in Berrr, Zürich und New York. Herbert Blaser beschreibt sein damaliges Geftihl; «Keine SüLnde, keine Plage, keine Trübsal. Frieden in Stille, Frieden in der Vollkommenheit des Gan-

wie einen Mantel, die Fragen aber bleiben: Warum wird ein Kind im

Browns Megasellern "Illuminati" und "Sal«ilegr zu reiten. Blaser lacht. Seine Grals§tiche habe er lange vor Dan Browns Romanen begonnen- und von Browns Erfolgen, «j4 davon uäume icl»,.

Namen Gottes so drangsaliert, warrrm läc<t man p< arrfrsarhcan in

G?äl»

Zen.»

Die ultrareligiöse Vergangenheit hat er äusserlich abgestreift

Herbert Blaser: "lch fand den Heiligen \/611.^^^r,'m^r^

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Schauplatz Münster, ln Heibert Blasers Thriller ist die Kirche verwickelt in dunkle

Eine Beiz schreibt kleinbasler Geschichte BUCH lM HERBST. Der

"Alte Schluuch"

an der Greifengasse war früher die Beiz auf der Gasse schlechthin. Hier ver-

kehde alles, Eisenleger und Matrosen, lntellektuelle, Studenten, Zuhälter, Nutten, Schauspieler und Knastbrüder. Herbert Blaser kennt die Beiz; er arbeitete selber dort am Buffet und ist heute der Lebenspartner der Tochter der langjährinon lA/i*in

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und Erinnerungen aus dem berühmten Kleinbasler Lokal". Es sind Anekdoten, Erinnerungen und Erzählungen aus über 50 Jahren Kleinbasler Geschichte; illustriert mit Fotos von Gaudenz Lüdin und Georg Freuler. Das Buch wird im Herbst im Basler Spalentor Verlag herausgebracht. 2001 hat Johanna Dettwiler das Restaurant verkauft - nach 53 Jahren. Ala6ar

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Downtown

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Peter Pan & The Lost Generation iasler Diplommittelchüler haben rin Theaterstück ;eschrieben, das ir den Autoren-wettrowelb der Alexander . Onassis Stiftung rominiert wurde.

paar positive Momente aufinreisen, wo auch ein Lachen, allerdings ein bitteres, möglich ist. Ursprüngüch sollte Prino Mazzoni von der ProduzentenGruppe «Creative Lines», der schon öfters an der DMS inszeniert hat, die Regie übemehmen. Er war aber verhindert und übergab den Aufuag an Herbert Bla-

ser,

Produktionsleiter und

Schauspieler

tas

Geheimnis einer gelungenen

chultheaterinszenierung liegt arin, zum richtigen Zeitpunkt en richtigen Regisseur und ein hema zu finden, das alle begei.ert. Im Falle der l(asse 2F der

tiplommittelschule Basel war er Fall von Anfang an klar. Sie 'ollten selbst ein Stück schrei en zumThema Gewaltund Dro-

:n. Es sollte eine sihwarze omödie geben, ein Stück, ohne appy End, aber dennoch, bei llem Destruktionswahn, ein

von

«Creative Lines». Blaser haH der XXasse 2F beim Fertigstellen des Stückes,

was viele Diskussionen und durchgearbeitete Nächte erforMomentan ist die sühne ihr Zuhause: die 2F der DMS.

derte.

DerWettbewerb Als Autor von «Narkomania The Ballad of Peter Pan & The T,ost Generation» hat sich Viktor Bogdanovich herauskristallisiert. Herbert Blaser fand das

tragisch endende Stück, «das

nicht moralisiert, das aber die glatte Medienwelt, die in

Denny, Niki, Eddie, Evie, Kim,

unsere Gehirne eindringt, aufs Schärfste kritisiert», so professionell, d-ass er es, in Zusam-

Nonnen, einen Iunkie und zwei Girls. Im Zentrum steht der Teufel dns ict ahprkein Märchentprrfel mit Hömem und Pferdefuss,

menarbeit mit

«Creative Lines», beim .Autoren-Wettbe-

werb der Stiftung Onassis in Athen anmeldete. «Der positive

Bescheid über die Nominierung zur Teilnahme an dem

hochdotierten Wettbewerb», erklZirt Herbert Blaser, «war trotz allem Hoffen eine sehr freudige Überraschung, umso mehr, als dass die Aufnahrnebedingungen der Alexander S. Onassis Stiftung streng sind.»

Der Teufel im Zentrum Das Erfolgserlebnis und die Motivation der Klasse sind gross. Seit zwei Monaten proben sie im Zwinglihaus. Ietzt stehen sie in der Endphase und proben,

wie professionelle Schauspieler, jeden Tag, zwischen Schule,

Essen und Sctrlafen. Alle ihre Hobbys und Freizeitbeschäftigungen haben die Schülerinnern und Schüler der Klasse 2F

vorübergehend an den Nagel gehängt. Die Figuren, die sie erfunden haben, heissen: Seth, Dina, Uv,

Leo, Mia. Dann gibt es noch zwei

er ist ein TV-Moderator, «eine Ar1

Über-gottschallo>, meint Regisseur Blaser. Er führt mit glatter Zunge durch das Spiel und in seinen Augen gewinnt die schlechteste Person.

Im Hinterkopf der Jugendlichen schwebt die Person Charles Manson, der 1934 von einer Prostituierten geboren wurde und aufgrund von Drogenkonsum und eines rituellen Serien-

mordes rwei Drittel Lebens bracht

im

hal

Gefängnis

1968 tötete

seines ztJge-

er die

Frau von Starregisseur Roman

Polanski

und

verspeiste ihr

Herz.Jetzt, mit 65 Iahren, hat er seine Strafe in den USA abgeses-

sen und wird entlassen. Inzwischen hat er mit diversen Verlagen Millionenverträge abgeschlossen ftir seine Lebensgeschichte, die er publizieren will. ,A,lso auch ein Schlechter, der in der materiellen Welt das Spiel gewonnen hatl Vereru"a Keller Das Stück wird am 3./4. Februar um 20 Uhr in der Aula der DMS 2 an der Engel-

gasse

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20 aufgeführt.

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angehobene rsprache, die den erltorirf"ii[iÄ, Ieistete,rBlar", als jemanden ausweisr, der mehr äJi,rpi,ir'Järfr" nur schurische pfl ichtlektüre tiest. oirliprirl

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so ersonnene spiererisch" v3.n Dramatir': sctrenaeinerllrrirä'r"a lyng'ngimAufbereitung siertem umfeld von Theme_n wie . ,auszei;h",1üni;ä;Ak;ääG r; ü ä;;;i;,* ;;Hffi ;,ä:,äile Li nile s,r f:y*;-,?,::g:..: _ Iy:T: il, . rreueundveriatnähertesich'daäürl-h,.'.[äIöüili1;äsi:§#äii:#ltii]; " 9,, Bereits die

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ZÜRCHER KULTUR

lkitr Sürdler3ritung Herz eines Boxers. [n Luzern mit grossem Erfolg auf-

gefähr! kommt jetzt das Gastspiel voa Lutz Hübners preisgelröntem Stück «Das Herz eines Boxers»». ins Podium der Schauspielakademie Zürich, Sehenswert auch wegen seiner formidablen Darsteller, Jupp Saile und Yve§ Vaucher (20 Uhr 30, Tel. 226 19 26).

SCHAUSPIEL.AKADEMIE

Glückslos «DAS HERZ EINES BOXERST

OfeR o-!n

SCHNÖSEI- TIN KLASSISCHES PAAR. Von l(ati Dietlicher,

ALTE

MANN UND

DER

ast zu schön, um wfir 2u sein>>, hat ein Kritiker im letzten Frühlin$ nach

der Luzerner Premiere von Lutz fäUn"tt ]ugendstück geschrieben,'wel:

ches mit dem Deutschen |ugendtheater,r"[ ,-S ausgezeichnet worden ist' Und ä. stimÄt lrt oie Wirklichkeit erfindet Ger.tri.frt"" *ie die vom alten Leo und dqm iungen Toio selten bis nie. <<Alte Knacker» ,.rioio.rg" Löli» sind nicht darauf konditionieit, äi.h g"g"*"itig nett zu finden' §o.rd".., aufs öegenteil. Leo und |oio {inäen sich trotzdem. Warum? Weil Wirk-

-

,

lichkeit und Wahrheit eben nicht immer zusammenfallen. Am Ende ist das Publikum fast zu Tränen gertifut, Lach- und " Weintiänen gemischt, und im einzelnen Individuum breitet sich, ausgehend vom .

Geschichte einer zaghaften Annäherung'

Herzen, eine wohltuende Wärme aus' Das Theater als Ort {er Erhebung' Inszeniert vom iungen Regisseur Alvaro Schoeck' oäUei Uenehmen sich die beiden am Andaneben. Der eine hockt stul.im frrrg

'

"oU und schweigt, der andere hat noitstutrt

eine grosse Klappe. Die'Annäherung

weite. Jbio (Yves Vaucher) ist vom fugendrichter zu Malerarbeit im.Alterstreiä verknurrt worden' Wegen eines

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((Das Herzeines Boxers»» Lutz Hübners «Das Herz eines Boxers» wurde in diesem Frühj9hr afn Luzemer Theater von den «globe troters» gesPielt. Der

Erfolgbeim Publikum gab den Anstoss, das Stiick, das im

grosse

Iahr : äUvor.":'den "Deutschen ]ugendtheaterpieis lewonnen hatte, in Basel dank tatkräftiger UnteßJütarng

de1 Basler

Prqdu-

zenten-Vereinigqng «creative lines» wieder auftunehmen. Das

§tuct, in dem Alvaro Schoeck , Regie :, 'führt,..:. erzählt , die i Geschichte eiies,, l7-Iährigen, I der vom ]ugendrichterwegen Mofa-Diebstahls zu einer Woche

fubeit iri einem Altersheim verdonnertwird. sa bis Mo, 30.10. bis 1.11., jeweils 20.30.ühr im Schönen Haus, Nadelberg ä:rTickets: euchhandlung otymp & Hades. Tel. 261 8877.

Baslerstab

stadt Nr. 251

Mofadiebstahls, den gar nicht er begangen ' hat. Den er aber auf sich genommen'hat" ,r* ,"it "t Angebeteten zrr imponieren' Um ein bisschen Held zu sein' Er eignet' (IupP sictr aUer nictrt für so was. Auch Leo o§ohl nicht, iJe) eignet sich eigentlich er sich Js Boxer durchs Leben gesctrlagen

hat. <<Ich habe immer Angst gehabt>>' gesteht er ]oio, am liebsten sei er Los-

ierkäufer gäwesen. - Weder Leo nochfoio .i"J a".iatter auf das grosse ilos im Leben. Aber sie unterstützen sich gegenseitig dabei, clas Beste draus zu machen' «Duiast ia richtig Charakter, meinJunge»' sagt Leo. <<Nenn mich nicht mein )unge»' sagt

]olo. zÜRlcH' scHAUsPIEL-AKADEMIE-PoDtuM Dl 26.10. Bls FR 29JO, 20'30 UHR


«Herz eines Boxerrs, gs.1998 erhielt das Stück <<Das eines Boxers»:von Lutz Htibner den Deutsche$ Jugendtheatemreis. Der Autor, so die Begrunäung der JurY, erzähle in seinem «KammersPiel» um elnen ehemaligen BoxchamPion uo6 sinsn Jugendlichen «von der Lust der beiden Figulen, einander ohne karitative Motive bei der Verwirklichung ihrer Träume zu helfen». Jetzt kommt da§ Heri-Stück auch in Basel auf dieBühne: Die Produktion von Creative Lines - man zeichnete letztes Jahr für die krasse «I-ederfr esse» verantwortlich ist heute, morgen und am Montag (20.30 Uhr) im Schö'len Häus am Nadelberg zu sehen.

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Basldrhitung,,

schafft er ihm die 280 «Märker>>. Der

Basel. Achtung, hier kommt Jojo,'bewaffnet , mit Farbeimer und ' Leiter. Doch troz des Lärms, den der Junge veranstaltet, und seiner grossen Klappe sitzt der Alte nach wie vor zustunmen-

Alte und der Junge'kommen-sich

während der Woche Strafarbeit immer näher. Sie boxen, sprechen übe1 -':LigQe,. - Leben und Ehre. 'gesunken 'in seinem Rollstuhl." Beide sind in einer ähnlichen SituaIKnackibrigade SchönCr Wohnen. Ic! - tion, ieder auf seine Weise gefangen. soll aus der Butze hidi lne menschlibhe Mit gägenseitiger Hilfe verschaffen sie Behausung machen.>> Keine Antwort. 'sich= sihliesslich die Freiheit. Lutz So beginnt Luz Hübners Stück <<Herz Hübners StücI, 1998 mit dem deut: des Boxers>>; das die freie Theater:' schen . Jugendtheaterprels ausgezeictigruppe sglobe trotters>> im Schönen .net, sprüf,t: nur so v6n menschlichem Humor' und feiner Ironie. Trotz der Haus am Nadelberg in B.asel aufführt. i"1" irt;ung, Jojo iä cooi. Er b'ehandelt ' schwierigen Thematik, derBegegnung den trotteligen Alten von oben herab' , zweier Generationen, wirkt die' Get Doch der Schein trügt - apf be,iden ,Sei' ictictite nie klischeetraft oder kitschig. ten. Der alte'Leo isinictrt so vertrottelt ' Im Gegenteil, das Stück strahlt eine :die und krank wie el vorgibt zu sein, und. Wärmt und Menschlichkeit aus;

Jojo meistert sein Leben alles andere als souverän. Er wurde vom Jugendrichter wegen eines (angeblich) begangenen Mofadiebstahls zum Streichen im Altersheim verdonnert. Und so wird ' ein Farbeimer zum Beginn . einer

selten antrifft. . Die Inszenierung des erst 24-jährigen

.un nrt

Alvarö Schoeck ist unspektakullir'.

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desweien umso berühränder. Jupp Saile als I-eo und Yves Vaucher als Jojo spielen nie forciert, bringen die feinön grossen Freundschaft. Beim Teetrinken 'Nuancen der beiden Charaktere perfekt (eigentlich mehr Wodka mit etwas Tee) rüber und vermitteln dem Publikum die kommen die Männer sich näher. Tee ist Freundschaft zweiet unterschiedlicher gut für den Kopf, Wodka fürs Herz. ,, Männer, die sich doch so ähnlich sind, Leo, der seinen Schlaganfall nur vor- Nach den. Aufführungen in Zürich, täuscht, berät den Jungen in Lebens- kommt die Truppe «globe trotters)) nun und Liebesdingen. «kbensberatung' auch nach Basel ins Schöne Haus am bei den Bekloppten>>, wie Jojolgs äus-'''Nadelbery Die Wiederaufnahme des drückt. Doch auch lio beanspruch! " . Stti-öks, Y-as mit Erfolg am Luzerner Stti-ct<s, Yas Hilfe er hraucht Geld,: 28O l'heater lief, lief ist iqr eigentlich eioenttich einer Not280 Mark- Di6- iheater braucht Geld, Hilfe, Milliarden- in Inflationsscheinen'" sind situation entsprungen. Die Truppe ist nichts mehr wert, Was.,,andgre§,,muss rauf der Suche nach Sponsoren für ihr .

,

her. Beim Suchen stösst Jojo auf ",tsox-

neues Projekt «Shakespeares', gesamutensilien: einen Pokal,. Schuhe, Ho- melte Werke - leicht gekürzt». Also posen, eine Jacke und älte, brüchige Box- tentielle Sponsoren - und Nictrt-Sponhandschuhe. Der Alte hat einst als <.ro- soren - lässt Euch den Aberid voller ter Leo>> Triumphe im Ring gefeiert. - kHerz>> nicht entgehen. Laura Marrer Der Junge ftingt sofort Feuef. Leo soll . ihm das Boxen beibringen, dafür be-

t{lonllüo$fiütbz Sdtung rrnfosclrwnlz


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BaslerZe AZ

4002 Basel

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155. Jahreans

Gesüö6i: Noch ein Happy-End fäi diese Welt Mit dem «Haoov End Exoress" beschreitet der ftir seine skurrilen Ideen bekannte Autor Rend Schweizer neue Wepe. Er hat ein Stück seschrieben. das sich mit Hilfe des Publikums immer weiterentwickeln soll.

Gruppenbild

mit Humor: Daniel Luss, Hertert Bla: ser, Ren6 §chweizer und Peter,

Rettenmund (v.l.n.r.l vom Yerein «Schwelzer

KulluttonzepteD.

Foto

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Der zweite Kongress

<<Humor

in der Therapie» vom kommenden Wochenende im Kongresszentrum der Messe Basel (vgl. auch Seite 27) steht nicht allein im Zeichen einer noch jungen Disziplin innerhalb der MedizinwissensChaft; er wird, am Sams. tag abend ab 20 llhr, ergänrt

durch ein

<<humor-medizini.

sches» Kulturprogramm. Den Abend auf die Beine gestellt haben der bekannte Basler Autor Rend Schweizer, der eigentliche Initiant dieses Kongresses, und der Regisseur Herbert Blaser,

beide vom Verein Schweizer Kulturkonzepte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht Schweizers neues Theaterstück «Der Happy End Express", ein Stück das am Samstag in seiner Grundidee vorgestellt und ein Jahr spa-

ter, im Rahmen des dritten Kongresses, uraufgeftihrt werden soll.

zer (er selber liest

Im Sttick, sagt Schweizer,

machen wir uns'auf die Suche nach einem Happy-End ftir diese Welt. Das Gerüst steht zwar, die Fortsetzung aber bleibt in alle Richtungen offen, denn Zu-

und Zuschauer werden - nach der Aufführung aufgefordert, das Stück mit ihren eigenen Ideen weiteranentwickeln, so dass immer wieder etwas Neues entstehen kann. «Wir gehen einfach drauflos und schauen, was aus'gelöst werden kann, welches kreatiVe Potenschauerinnen

tial sich

"

-

nach be-

währtem Schweizerbuch-Konzept - alte und brandneue Briefe

zum Thema <<f{appy End Express» vor) bietet der Abend auch Einblick irldas, was Hurnor

in der Therapie praktisch bedeu: ten kann. Auf der Bühne steht etwa ko-stümiert der Amerikaner Patch Adams, Arzt und Clown in einer,Person. Er hat in den USA ein Spitalaufgebaut, wo versucht wird, auf völlig neue, hümorvofe

Art auf die Patienten

einzuge-

hen.

Kongress aufgeführt

lm weiteren wird Professor Robert Fry. von der Stanford University seine <<Therapie for

zu

multitudes» vorstellen. Fry weist

schlagen zwischen Krrnst, Wissenschaft und psychologisch an-

nach, welch heilende Wirkung das Lachen auf einen Patienten haben kann. Peter de Marchi

freisetzen lässt.» Das

Stück, sagt Schweizer weiter,

soll am

werden, um eine Brücke

gewandtem Humor. Ohne Humor geht gar nichts, auch'kein Happy-End.

Neben ersten Kostproben aus dem Stück von Ren6 Schwei-

Mehr lnformationen über Ren6 Schwei-

zers .Humorschutzgebiete" auch auf lnternet: http://www.humor.ch


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4002 Basel

Nr. 193

Fr. 2.- (inkl. Mws$ / DM 2.40 / S 20 Alsace F 8.- / France Sud F 12.- / Pts. 325

htto://www.baz.ch Hähbergerstrasse I 5, 4002 Basel Telefon 061-639 11 11

«Die l,eder{resse» in der ehemaligen

Lit

3500 /

Dr

550

i CYP.I1.10

KioskAG

Mit der Kettensäge durch den Sumpf Sie ist Aushilfskellnerin. Er ist Möchtegernschriftsteller. Was die beiden verbindet, bringen

strument. Das Dramanimmt sei

Nicole Sami

und aus.

und*es Vaucher zurzeit in dem delikat gespielten Stück <<Die l-ederfresse" oder <<Das Ding an sich: die Kettensäge» von Helrnut Krausser auf die Bretter der ehemaligen Kiosk AG an der Güterstrasse 119. Unter der Regie von Andreas Sjorm und der Produktionsleitung von Herbert Blaser wurde

Gewalt pur

im lrrgarten von

Nirgendwo. Sie steht exemplarisch ftir Wertminderung an sich:

in immer wieder sich selbst genügender Brutalität verläuft. Er holt sich seine Inspiration aus Horror-Videos, sie erblasst dumm-dumpf über seine

Sumpf holt, verreckt. Kraussers ..Irdeifresse, offenbart die Zersägung aller Botschaften.

vollem Hause eine Premiere geboten, deren Inhalt in Endlos-

spiralen,

blutrünstigen Eingebungen. Mit

Kettensäge und blutverschmierter Metzgerschürze will er die eklige, böse Welt bezwin-

der

den eigenen Haaren aw

dem

Der Produktion geling die authentische Ubermittlung des

«No-future-Zeitgeistes» sechziger Jahre

-

der

nicht zuletzt

gen. I-edermaske, Gummihand-

auch mit Hilfe des gekonnt in

schuhe: Verhüllte Aggression und dekadente Machtgier machen aus Jüngelchen Niemand

Szene gesetzten chaotisch-deso-

einen Möchtegern-Terminator: «Ich bin die Irderfresse mit der Kettensäge», exhibitioniert er sich vor dem Spiegel und träumt von seiner alles in Stücke fetzenden Potenz. Sie säuft ihm sein

Kettensäge und Ledermaske will der MöchtegernFoto Tino Briner schriftsteller die böse Welt bezwingen.

Die Botschaft des Stucks ist «Rambo-Botschaft» aus

eine

alles wird heruntergemacht, abgewürgt, gedemtitigt. Die Sehnsucht nach etwas Festem muss ohne Zelvorstellung bleiben. Das Glück, so wird gezeigt. ist ein Stundenhotel. Die Menschen sind böse Kinder und die Welt eine Knetmasse in ihren Händen. Wer sich selbst nicht an

hier am Mttwoch abend vor

tlit

nen Lauf, als die Polizei auftaucht. Am Schluss ein Schuss

letztes Bier weg

-

das

bringt ihn

um den Verstand, erregt

be-

droht er sie mit dem Brachialin-

laten Bühnenbilds. Alles in

al-

lem eine gelungene

lnszenierung über Hoffnungs- und Sinnlosigkeit allen Seins, traurig, desperat, spannend und gut in die Hand genommen. Eva-Maria von Sauer Weitere Vorstellungen: Bis Sonntag, 23.

August jeweils um 21.30 Uhr,

GÜter

strasse 119. Samstag nach der Vorstel' lung "Leatherface"-PartY.


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154. Jahrgang

Hochbergerstrasse 15, 4002 Basel Telefon 061-639 1l ll

Fr. 2.- (inkl. Mws0 / DM 2.30 / S 20 Alsace F 8.- / France Sud F 10.- / fts. Lit 3500 / Dr 500 / Cyp.I1.10

«Creative Lines, mit Jean Genets «Splendi.d's,

Perfektion im Bösen Jean Genet, 1910 geboran, war Fürsorgezög)rng, Fremdenlegionär und häufiger Insasse französischer Gefänp.isse. In der Znlle begann er zu schreiben. Jean-Paul Sartre sah in Genet einen der letzten Magier der französischen Sprache: «Er tut alles, um die soziale Ordnung, aus der er ausgeschlossen ist, le-

bensfähig zu erhalten; er braucht die strenge Ausschliesslichkeit dieser Ordnung, um eine Perfektion im Bösen erreichen zu können., Von seinem 1948 entstandenen distanzierte sich GeStück "Splendid's» net. Es wurde erst 1994 at der Berliner

Schaubühne uraufgeftihrt. Jetzt hat Herbert Blaser den Einakter in der Übersetzung Peter Handkes in der Messehalle 400 inszeniert.

Die Innenarchitektur der Halle bil' det den perfekten Rahmen für das töd-

liche Spiel einer Gangsterbande um Macht, Eifersucht, Grausamkeit und Verzrveiflung. Im Hintergrund zwei gläserne, steil aufstrebende Rolltreppen, die sich diagonal kreuzen. Zwischen zwei mächtige, quadratische Säulen hat

die Gruppe «Creative Lines», die gemeinsam für Bühne und Kostüme verantwortlich zeichnet, eine Bar gestellt. Schwarze lrdersofas und Tische, deren

Mitte ein Weihnachtsbaum schmückt, entwerfen das Bild einer anonymen, schmuddeligen Hotel-I-obby voller schmutziger Aschenbecher und halb ge-

leerter Whiskey-Gläser.

Dazwischen lümmeln

sich

die

Ganlster, schlafend, auf Barhockern hängend, die schwarzen Artziige zet' knittert, unrasiert, übernächtigt. Das Hotel haben sie erobert, aber ihre einzige Geisel, eine amerikanische Mil-

lionärin, hat einer von ihnen getötet. Sobald das die Polizei sicher weiss, wird

sie das Hotel stürmen. Das tödliche Ende verkündet der Nachrichten-Sprecher in regelmässigen Abständen mit triumphierender Kälte. Spannung ent-

steht aus den unterschiedlichen Reaktionen der Gangster auf diese Situation. Auch in ihren letzten Stunden machen sie einander keine Geschenke. Da geht es, naturgemäss, um die Hierarchie, wechselnde t-oyalitaten, mythische Überhöhungen ihres Aussenseitertums und resignierende Einwilligung in die Erkenntnis, dass sie nun selbst zum Op fer ihrer eigenen Gewalt werden. Zu Haltung und Grausamkeit ermahnt die Bande immer wieder der Grandseigneur der Runde: Inigo Gallo als Scott bleibt professionell-kaltbltitig bis zum Ende. Vorseiner Damenpistole herrscht Respekt. Die anderen, allesamt jünger, changieren zwischen To-

desangst und Aufbegehren: Marco Hausammam-Gilardi, ein stotternder und zitternder Rafale, Hugo Buser als Bob, eine sehr erotische intellektuelle Ausgabe von Eros Ramazotti (ihm baubehaarten Brust), Peter H. Fliegel als verunsicherter, gestürzter Anführer Jean, Erich Furrer als Pierrot, der in den hei-'

melt ein silbernes Kreuz auf der

ligen Wahnsinn verfallt, Lukas Spühler als Bravo, ein schillernd-ambivalenter Popstar, der sich als Mörder der Geisel

entpuppt, Matthias Kogon als eleganter, glattrasierter Frauenmörder Riton und schliesslich Thomas Monn als zu den Gangstern übergelaufener Polizist, Katalysator der Todesmaschinerie. Am Ende inszenieren die Gangster ein Spiel im Spiel - doch wie das geschieht, dass eine Geisel zweimal erschossen werden kann, und auf welche Weise sich Scotts Prophezeiung, er spüre schon "die Einsamkeit der Zelle arr seinen Zehen lecken», nicht erfi.illt, das sei hier nicht verraten. Genet jedenfalls distanzierte sich zu Unrecht von seinem spannenden, hintergründigen Stück, das beweist der neue Abend von «CreaWiebke Hüster live Lines". 400, 20.-22.12. 1996, 2.-4. und 6.-9. 1.1997.

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na*lert von einem Rockkonzert und einer rauschenden party.Mit

diesem

Produktion bis am Ende begleiten.

Das neue Stück, das am kommenden 18. November in der Halle 4@ der Messe Basel seine Premiere haben wird, heis-

st «Splendid's» und ist erst vor

kwzer Znit" imNachlass des fr anzösischen Autors Jean Genet entdeckt worden. «Splendid's» erzahlt die Geschichte eines gescheiterten Bankraubes und thematisiert damit das Scheitern der Wünsche und Träume einer Gruppe von Menschen, die immer schon am Rande der Gesellschaft gestanden haben - wie der Auior selber auch. Der Übersetzer des Stückes ist kein Geringerer als peter

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Handke, und ftir die Hauptrolle konnte der bekannte SchäuspieIer Inigo Gallo verpflichtet werden.

Konzert und Parsr Das Rahmenprogramm, das

den Sponsoren weitere Werbeflächen bieten soll, setzt sich zusaütmen aus einem Nachtcaf6

Vor ziemlich genau einem Jahr haben die [,eute von «Creative Lines» das Theaterstück «Der Disney Killer" des englischen

Autors Philip Ridley in deutscher Erstaufführung auf die Bühne gebracht.

Dei

Inszenie-

rung und der schauspielerischen Leistung derjungen Truppe war

damals ein grosser Erfbig beschieden, obwohl es sich -beim

"Disney Killer, um ein sperriges, nur sehr schwer zugängliches Stück Theater hanAelt.-in welchem in schonungsloser Of-

fenheit und Brutalität das psychogramm eines Menschen säziert wird.

Anspruchsvolles inszenieren Anspruchsvolle

zumrndest wenig bekannte Stücke zu inszenieren, ist ein

rein kommerziellen

Anliegen dieser Theatergruppe. «Creative Lines» aber hat sich

ziellen Theaterstücken".

auch zum Ziel gesetzl, nach neu-

en

Finanzierungsmodellen ftir

ihre Produktionen zu

suchen, das heisst vor allem, ehe grösst-

mcigliche Unabhängigkeit von staatlichen Finanzspritzen zu erIangen. Und die Alternative zur staatlichen Subvention liegt fast zwingend im privaten Sponsonng.

Das von der Gruppe erarbeitere Modeli sieht vöi, neben der zentralen Theaterproduktion ein Rahmenprogramm auf

die Beine zu stellen, das ftir Sponsoren attraktiv ist. «Wir

und

im

deutschen Sprachraum un- ocler

machen", sagt der Schauspieler Peter Hilton Fliegel, «einen gewaltiecn Spagat zwischen einer

Produkti-

onsweise und völlig unkommer-

Das Sponsoring aber, ergänZ sein

"Creative Lines"-Partner Her-

bert Blaser, dürfe in keiner Weise die Theaterarbeit der Gruppe beeinfl ussen. Geldgeber müssen voll und ganz hinter dem stehen können, was auf der Bühne gespielt wird. Beim «Disney-Killer» ist dieses Finanzierungsmodell noch nicht so recht zum Tragen gekommen. Aus den damaligen Fehlern aber, sagt Herbert Blaser, hätten sie sehr viel gelernt,

und vor allem sei ihnen bei der Vorbereitung zum neuen Stück der renommierte Schweizer Regisseur Lukas L,euenberg als Be-

gleitproduzent mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Er wird die

zum Thema «Gewalt, im Anschluss an eine Aufführung. einem Benefizkonzert am 10. Dezember und einer grossen Silvester-House-Party. Für das Benefizkonzert im grossen Festsaal der Messe Basel

konnten Paul Young und im

Vorprogramm der Blues-Musi-

ker John Collins

verpflichtet

werden. Der Reinerlös soll vollumfänglich dem Light-House Basel zufliessen. Die SilvesterHouse-Party wird im Badischen Bahnhof steigen. Ein grosser Sponsor fur die neue Produktion von "Creative Lines» konnte übrigens bereits velpflichtet werden: nämtich die Messe Basel selber, deren Räumlichkeiten in der Halle 400 die

passende Umgebung

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Stück von Jean Genet bitden. Peter de Marchi


tlontag, 22. Januar lgg6

ilr.

Tell

18

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Basel-Stadt

Drogenstammtisch diesmal als Fest

vollständige r-egalisierYlr8 allelDjogqn torderte der sozi4wissenschafter Günter Amendt am DrogenDrarruulrsurl. ua qteser sernen ftinften G"b" e über zwei_ altungsnummern auf dem promaäl-.-.

Auch eine Theaterauffüt so-.

-ng

ar''tm"rciffi

Für einmal ging es festlich zu am

saxophonisch untermalt von Christina Volck, mit einem Sack voll Eiswürfeln

traditronellen Drogenstammtisch, was

rucht heissen soll. dass es nichts zu dis_ kutreren und reflektieren gab. Der Frei_

tag lbend in der Kaserien_Reithalle, als «Drogenstammtisch-Fest»

*g.s6gt,

war nicht einem aktuellen Themä oaäi einem drängenden Drogenproblem ge_

ygTet,

sondern dem eigenen S_laiüe_ ein berechtilter Anlass zu Selbstdarst_ellung und R-ückschau, dii auch unterhaltend sein durfte. Dass es dabei nicht blieb, daftir sorgten die gewohnten Diskussionen und §tell,,r,g-

Jubiläum

-

nahmen; ftir einmal in vorgegebeneä strukturellen Rahmen. Der Fernsehmoderator Heinz Margot ftihrte das publikum, das bei Wurst und Käse im ferzenticht sass, über zweihundert Nasen stark, durch ein buntgewürfeltes programm. Talk_

Show und Referat fehlten-darin ebenso_ wenig wie - zum Beispiel eine Hunde_ oressurnummer. Im Eröffnungsgruss, den der Dro_ gendelegierte Thomas Kessler stellver_

tretend

ftir den verhinderten Resie_

rungspräsidenten Jörg Schild abiablobte Kessler die demokratische duaj Iität des Stammtischs, bei dem-die Behörden nur Gast sind. In Zukuft müsse der Stammtisch aber in die Tiefe gehen und in der gleichen Art andere tabuisjerte Themen tiberprüfen, die als Ursache hinter Suchtverhalten stehen. Als Beispiele nannte Kessler Soaaffofi_ tik oder die Zukunftsperspettiven'der Jungen.

Es folgte eine szenische lrsuns von A.lbi Klieber und Herbert Blaser]

r;

auf der Btihne und einem fordernden Inhalt; der sich nur schwer r**im;;: fassen lässt. (Textprobe: «...Sterndy. namo in der Maschinerie .Nachtr...») Bevor dar.arfhin die Chansonniirä Vdroniqyg Muller zur Gitarre gritr und Mundartlieder spielte, trat dei Soziatwrssenschafter Günter Amendt auf die Bühne und hielt das Referat, das einen

grossen hatte.

Teil des publikums angelockt

. <.So etwas wie den Drogenstamm_ tisch gibt es

in der ganzen Erindesreou-

blik nichu,, bemer[te der in Flambius

Und Zürich tätige Sozialwissenschafter] Trotzdem sei die drogenpolitische lase rn der Schweiz nach wie vor prekar, wäil das Problem in den Sog vori farteipolitik geraten sei und nunäuf einen «Technokratendeal» hinauszulaufen drohe närrlich dass eine «medizinalisierte»!9roin- und Methadonabgabe eingeführt werde, aber wäs die pofti"nichts, schen und ökonomischen Folgeä des Flandels mit illegalisierten Drägen zu nrtldern vermag». An der prohibition festzuhalten, das sei jeta schon abzusehen, werde sich als historischer Fehl-

entscheid erweisen.

der

«politischen Klasse»

prlzig eine entideologisierte

progenpolitik und kgalisierung wären fähig gewesen, den Höroin- und'Koka-

inmarkt zusammenbrechen zu lassen und den Aufbau neuer Märkte im Osten zu verhindern.

Amendts Referat geriet über lange Strecken zum engagierten pladoyer frr

^

die in der Schweiz hängige t*!aüsie-

Foto MlchaelWafienberg

rungsinitiative <<Drolrg». Besonders'

fiel ihmauf, dasq alle dro=genpolitischen hnovatlonen aus den Kleinstaaten Niederlande und Schweiz zu kommen scheinen. Amendt schloss mit dem Hin. weis auf die Suchtbereitschaft. die et_ w3s mit der «allgemeinen Lage der Sub_ Jel(te» zu tun haben müsse. Die Diskus_ sion darüber habe gerade erst begonnen

und ftihre letztlich zur Systemfrige. -

Nach der Pause hielten eheiralige

und heutige Exponenten des StamÄ_

tischs Rückblick in einer Talk-Show. Teilnehmer waren Ex-Regierungsrat Peter Facklam («Ich hatte veischieäene dem

Befindlichkeiten gegenüber

Stammtisch»), Ex-Pfarrer Hans L,anz («In Zürich, wo ich mittlerweile daheim bh, gibt.es das immcr noch nichu),

seinerzeitiger Rheingasse-Scfueineimeister Emil Lembl6 («Zürcher kön_

nen halt nicht so gut reden wie Baslerr).

Delegierter Thomas Kessler ("Dei

Stammtisch spielt eine garu zeitrale Nebenrolle"), .Grossrat -EmiI Ehret (Nacfr kwzer 7*it zogen Anwohner, Drögeler und ihre Beträuer am selben Strang»), Gassenzimmer-Lriter Walter Meury («Ich vermisse heute am Drogenstammtisch die Drosenabhänpigen») und Rheingasse-Kios-kf au Tnidi Hartmann («Der Stammtisch hat mir irgendwie Hoffrr 'ng gegeben"). Der Abend fand seinen Ausklans in_ den Vorführungen von Snoopf

Moses und HanniSal, dressiert vo"n Martin Remagen, und in Tanzmusik von «lrs Demi Mtir», wie sich die nicht

vollzähligen Mitglieder von «Les Mür Mür» bs2gi6lm61s.-


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Eine Bar verändert sich: Wo sich Leute früher nur zu Kulturveranstaltungen begegneten, kann heute jederzeit angestossen werden

EIN PROSIT AUF DIE KUITUR Kultur ist gut, eine durstige Kehle hingegen schlecht. Das sagten sich auch die Veranstalter des Kulturraums Rory in Birsfelden. Damit Gäste nicht auf dem Trockenen bleiben, richteten sie eine professionell geführte Bar ein.

ozusagen an der Lower East Side von Basel hat ein Kino eine beweg-

te Geschichte hinter sich. ln

den

zwanziger Jahren war es das Lichtspieltheater der Vorstadt, in den Siebzigern verkam es zur Kinobude Marke Revolverküche, dann Schliessung und Zwischennutzung als Zementlager, bis es vor anderthalb Jahren von einer Gruppe kulturinteressierter Birsfeldner zum «Kulturraum Roxy,

umgewandelt wurde. Das Gründertrüppchen ist zum Verein mit

über dreihundert Mitgliedern

angewachsen,

rund 120 Vorstellungen von freien Theater- und Tanztruppen, Musiksessions, Lesungen, Kaba-

retts sind seither über die professionell ausgestattete Bühne gegangen. Das Roxy hat sich als Stützpunkt der Region etabliert. Doch Kultur auf nüchternen Magen ist nichts, ein Szenetreff musste her. Was einzelne Vereinsmitglieder bisher an

den jeweiligen Vorstellungsabenden in Fronarbeit betrieben haben, ist jetzt zur profes-

helle, trendige und coole Begegnungsstätte. lm Sommer wird der überdachte Vorraum und das Trottoir in den Barbetrieb einbezogen, solle

nun ja keiner mehr behaupten, Kultur im Roxy komme trocken daher. Angesprochen wird ein gemischtes Publikum, das sich mit dem Roxy verbunden fühlt, aber auch Passanten, die Lust auf Drinks und Treffs haben.

0b dem neuen Barbetrieb darf die Kultur nicht vergessen werden. Am 14. und 26. April sowie vom 2. bis 4. Mai wird uMelaina, Drei Frauen, aufgeführt, eine Tanzperformance mit Silvia Buol. Am

8. und 9. Mai spielt Enzo

Scanzi sein Einmanntheater uDas Mäuschen,, und als vorläuf ige Krönung kommt am 10. und

sionell geführten Roxy-Bar mit regelmässigen

11. Mai die Formation Stiller Has mit ihrem

Öffnungszeiten geworden. Das Pächterduo

neuen Programm. Roxy, Kulturraum Birsfelden, Postfach 836, Muttenzerstrasse 6, 4127 Birsfelden; Telefon im Theaterraum 061/313 60 98, Vorverkauf

Herbert Blaser und Robert Schröder - letzterer hat bereits den Kleinbasler Spunten uzem alte Schluuch, zum ln-Treff verwandelt - krempelte in einer Blitzaktion den bogenförmigen hohen Raum im Foyer um und verwandelte ihn in eine

061/319 31 31. EVELYN BRAUN

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29


DAS BASLER STADTMAGAZIN

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mehr. Meinen wir. Gleichzeitig sind wir umgeben von Angst, Gewalt und Tod. Aber wir verlernen immer mehr den eigenen Umgang mit der Gewalt. überlassen es den Managern der Massenmedien, für uns Bilder der Gewl?lt zu produzieren. Unsere Phan-

0 Wir t d

tasie verkümmert in dem Mass, in dem die Bilderflut anwächst. Die Wor-

te, die4rns einen heilsamen Umgang mit unseren Angsten ermöglichen würden, werden immer schwächer.

Ridley beschreibt in seinem Stück

den Horror der lsolation. Die Ge schwister Presley und Haley Stray

sind dieser lsolation

ausgeliefert,

seit ihre Eltern verschwunden sind.

....lch werde sanft seln...,

"Der Disney-Killer,

fhrlller von Philip Ridtey

Premiere: Mi 25.10., 20.30 Do26. bisSa28.10.,Mi 1. bis So 5., Mi 8. bis So 12.11., jeueils20.30

Kellertheater im Schönen Haus

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Nadelberg6

.Durch wahlloses Leiden kennen die Menschen Angst, und Angst ist die göttlichste Emotion. Sie gibt die Gs schichten für Altäre und den Beginn

der Weisheit. Halbgötter werden verehrt mit Wein und Blumen. Echte Götter verlangen Blut., (Zora Neale Hurston) Dieses Zitat stellt Philip Ridley vor sein Stück und macht damit deutlich, worum es geht. wir versuchen heute, mit Gewalt die Gewalt aus unserem Leben zu verbannen. Wir verdrängen

Angste; Blut und Tod haben in un-

serem Denken keinen Stellenwert

Sie haben die ausgeklügeltsten Me thoden entwickelt, ihre Angste zu verdrängen. Sie erzählen sich Geschichten, flüchten sich in Alpträume, die sie gleichzeitig mit Beruhigungsmitteln unterdrücken, sie essen kiloweise Schokolade. ln der Nacht, in der das Stück spielt, passiert aber etwas Eigenartiges. Presley, der Bruder, betäubt Haley, die Schwester, wieder einmal mit einer Schlaftablette. Denn er hat vor ihrem Haus einen Mann entdecK, der ihn fasziniert. Er holt ihn in die Wohnung. Dieser Mann, Cosmo Disney, entpuppt sich aber als ziemlich ge fährlich und irritierend. Er ist schön und hässlich, verführerisch und abstossend, neugierig und gelangweilt,

/

DM S.LO / Abo 47.-

ein Engel und eine Ausgeburt der Hölle zugleich. Während Presley in der Auseinandersetzung mit Cosmo und dessen Be gleiter Mistgabel Cavalier seinen Angsten nachgeht, träumt Haley von ihren Eltern. Gleichzeitig sind die beiden Geschwister unten/egs zu einem

Punkt, den sie bis zu dieser Nacht nicht wahrhaben wollten. Nur, wo führt das alles hin? Was will Cosmo, wenn er vor Presleys Augen eine lebende Kakerlake verspeist? Was hat

Mistgabel vor, wenn

er mit der

betäubten Haley ein Tänichen wagt? Und warum darf man Cosmo Disney nicht anfassen? Die Antworten auf diese und andere Fragen gibt es an der Premiere!

Es spielen: Yves Vaucher (Presley Stray), Nicole Sami (Haley Stray), DG menico Pecoraio (Cosmo Disney) und Herbert Blaser (Mistgabel Cavalier). Regie führen Peter Hilton Flieget und Herbert Blaser.

Creative LInes c/o Herbert Blaser, Sperrstrasse 96 4057 Basel, Tel. 0611 693 33 49


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r Kultur in der Region

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BASEL. Der Anfang und das-Ende: ein gähnendes Dunkel. Dazwischen: ein zweistündiger Alp zweier Geschwister. Presley (Yves Vaucher) und Haley (Nicole Saml) hausen alleine in einer heruntergekommenen

Wohnung. Von der Außenwelt schotten sie sich ab, indem sie eine Gegen-

welt konstruieren.

,,Beschreib : es mir!'( fordert die Schwester wiederholt, hungrig nach einem Bild dieser Scheinwelt Finstere Nacht, Schutt, Asehe - die Welt um sie herum sei ein einziges Trümmerfeld, erzählt der Bruder, sie zwei seien die einzigen Uberlebenden, weil sie doch so brave Kinder wären. Mit Schokolade und Medikamenten bestätigen sie sich gegenseitig ihre Scheinwelt und veriuöhen, den Alpträumen ihrer Ang-

stezuentkommen. Vergeblich, wie sich herausstellen wird. Eines Tages tritt ein Fremder in die Gegenwelt der Geschwister: Cosmo Disney (Domenico Pecoraio), eine ambivalente Kreuzung aus Comic-Abziehbildchen und Teufel, der mit seinem Partner Mistgabel Cavalier (Herbert Blaser) in die !{ohnung der Geschwister eindringt und deren Alpträume (zumindest scheinbar) zur Wirklichkeit werden läßt.

a,Weitere Vorstellungen oom 8. Uis 12. Nouember, jeueils 20.30 Uhr im Kellertheater hn Schönen Haus am Nadelberg

6.

Verkrüppelte Seelen sind die Men-

schen

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Angstfreie Traumwelt

in Philip Ridleys Theaterstück; alle mit einem gestärten Verhältnis zur eige.nen Sexualität, unfähig, sich ihren Angsten und Abgrün-

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Theater :,,Creative Lines"

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den zu stellen. Die gesttirte Beziehung zur Realität bleibt bis zum

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dem Erwachen? Ein Eingeständnis (,,Ich habe Angst") und ein langes

Sehluß offensichtlich: Bis wohin geht der (Alp)Traum? Was kommt naeh

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Schweigen.

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nicht in Sicht. Hoffnung? Mitgefühl? Katharsis? Da bleibt die Inszenierung von Herbert Blaser und Peter Hilton Fliegel insgesamt doch zu blaß und eifualslos, die Überzeich-

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nung der Charaktere zu holzschpittartig. Weniger wäre an manchen Stellen m-ehr gewesen. So bleiben viele Anspielungen (die ,,heile" Welt der 50er Jahre, archaische Symbolik und Mythen), die bei diesem Stück mit einer eindringlicheren Psychologisierung aufzudecken gewesen wä-

ren, an der Oberfläche haften. Das Ziel der jungen Basler Gruppierung ,,Creative Lines", die Geschichte der Geschwister sinnlich nachvollziehbar zu machen, blieb ein bißchen auf PATKALT der Strecke.


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Somsloo. 4. Noveäber I 995 Nr.257 -Umfang 16 Seiren

Auflage 95000 Ex. 72. Jahrgang Tagblatt der Stadt Basel Annoncen-Verwaltung Baslerstab,4001 Basel Schlüsselberg 4 Tel. (061 ) 261 61 61 Fax (061) 261 6786

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MW Creqtive Lines

zeigt:

ein Theoter-Thriller

von

Philip Ridley

,,Durch wohlloses Leiden kennen die Menschen Anost und Anost ist dre oöttlichste Emo"tion. Sie oi6t die Geslhichten für Altöre und äen B"qinn der Weisheit. Holboötter wer,"I il, j l,li ,: l'..: i -: äen uerehrt mil Wein un-d Blu.en. r;rilt:i;l js j§riüil;r j, ir$i:rl ijii$ti il,:,-r,]n;iiir' ilii Echte Götter verlongen Blut.» .

Zoro Neole Hurston Dieses Zitot stellt Philio Ridlev vor sein Stück und mocht deutlich, worum es geht. Wir versuchen heute, mit Gewolt die Gewolt ous unserem Leben zu verbonnen. Wir verdröngen Angste; Blut und Tod hoben in unserem Denken keinen Stellenwert mehr. Meinen wir. Gleichzeitio sind

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umgeben von Angst, G"ewolt

menico Pecoroio und Herbert Bloser.

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Schönen Hous, Nodelberg 6, Bosel

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Unter der Reoie von Petrer Hilton Fliegel und Härbe* .Bloser spielen Yves Voucher, Nicole Somi, Do-

4., 5., 9., I 1., 12., 13. + 'l4. November um 20 30 Uhr im Kellertheoter im

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und Tod. Aber wir verlernen immer mehr den eigenen Umgong mit der Gewolt.

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oruÜc Dienstag, 1 0. Oktober 1 995

ottmU AZ4410 Liestal 163. Jahrgang Nr.236 Verkaufspreis (inkl.2% MWS| Fr. 1.20

NORDSCHWEIZ

Unabhähgige Tageszeitung für die Region Basel

Ein neues Gesicht für die Angst «Creative Lines>> inszenieren «Disney Killer» von Philip Ridley Für Kinder beginnt die Angst schon mit dem Gang in den Keller, Erwachsene haben Angst vor Krankheit oder Armut, vor Gewalt oder Einsamkeit.

habenr. Sie beklagen, dass .<wir es den Managern der Massenmedien überlassen, für uns Bilder der Gewalt zu produzierenr>, und sie befürchten,

Angst ist überall, Edvard Munchs entsetzlicher Schrei steckt in jedem von uns. Jetzt soll die Angst auch noch ein

dass die Worte, die «uns einen heilsa-

neues Gesicht bekommen. Das jedenfalls versprechen die «Crea-

werden.>>

tive Lines» mit ihrer neuen Theaterproduktion «Disney Killer», einem

Stück von Philip Ridley, das am 25.Oktober im «Schönen Hausr> Premiere hat. «Wir geben der Angst ein neues Gesicht», so hiess es an der Presseorientierung. Bloss, wozu?

Die Produzenten Herbert Blaser und Peter Hilton Fliegel sind überzeugt, dass <<Angste, Blut und Tod in unserem Denken keinen Stellenwert mehr

men Umgang mit unseren Angsten ermöglichen würden, immer schwächer

Dem soll «Disney Killer" entgegen-

wirken. Das Stück beschreibt den Horror der Isolation, dem die Geschwister Presley und Haley Stray (Yves Vaucher und Nicole Sami) aus-

geliefert sind. Bruder und Schwester haben ausgeklügelte Methoden entwickelt, um ihre Angste zu verdrängen. Sie erzählen sich Geschichten, nehmen Beruhigungsmittel und essen kiloweise Schokolade. In der Nacht jedoch, in der das Stück

spielt, bricht die böse Aussenwelt in

die Kakao-Realität der Geschwister ein: Cosmo Disney (Domenico Pecoraio) und sein Begleiter Mistgabel Cavalier (Herbert Blaser) tauchen auf. Disney aber ist gefährlich, er ist «ein

Engel und eine Ausgeburt der Hölle

zugleich". Was weiter geschieht, wollten die Verantwortlichen noch nicht verraten.

Jedenfalls soll das Stück «Mitgefühl erzeugen)>, die sinnliche Erfahrung des Zuschauers soll zum «Vehikel für

die geistige

Auseinandersetzung>>

werden. Und noch etwas versprachen die Produzenten, einen <<leisen, .zerbrechlichen Schluss, der dem ganzen Stück rückwirkend seinen Sinn gibt». Samuel HerTog


BaslerZe AZ

4002 Basel

ilr. «

Creativ e Lines

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251

153. Jabreane

produziert Philip Ridleys " Disney - Killer

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Hart e Zerrbilder der Angst ren CompagEon, in die Innenwelt ein. ..Disney-Killer» heisst das Stück des englischen

Auton

Philip Ridley, das derzeit auf der

Buhrc des Kellertheaters im Schönen Haus am Nadelberg 6 zu sehen ist. Ein Stück, das, hart

in der Zeichnung, die Psyctrolo. gie durch eine kafkaeske Brille

betrachtet und die Mechanismen zwischen Aussen- und Innenwelt zeigt. Cosmo Disney ist ein äusserst charmanter, immeran

lächelnder Mensch. Ein Ausbund an herablassender Arro' ganz, aber ein Mann mit Prinzipien: «Geld beruhigt und gibt Zuversicht», meint der Star aus der Privat-TV-Show, wo er alm Ekel und zur Gaudi des Publikums Insekten verspeist. Dieser Cosmo Disney fuagI Pres§ so lange aus, bis dieser die traumartig verschlüsselte Geschichte eines Kindsmissbrauchs durch Disney erzählt. Langsam werden die Konturen der Neurosen der Geschwister fassbar. Sie reichen in die Kindheit zurück und manifestieren sich im gestörten Verhältnis zur Aussenwelt. Und sie, die Neurosen, werden endgultig wieder präsent, wenn Disney sich erneut an Haley ver-

geht. Der Kreis hat sich

ge-

schlossen.

Ein drastisches Sttick also, etwas präziser wünschen würde. Der Gegensatz der schmuddeligen Geschwister und des pfauenhaft herausgeputzten Disney ist zu pittoresk und verstellt den Blick auf die Mechanismen, die das Sttick analysiert. Zudem ist das Kafkaeske in der formalen Anlage des Stücks nicht Selb6tz-uteck, sondern Mittel ztrm dessen Inszenierung man sich

Phlllp Bldleys *Dlsney-Klller» auf der Bühne dcs KelFoto KurtWyss

ledheaters lm Schönen Haus. Immer wieder erzählt Presley seiner Schwester Haley, wie er sich die Welt draussen vorstellt:

es sei finstere Nacht, Brände hätten gewütet, alles sei verkohlt, und es schneie - ein einziges Trümmerfeld. Diese monströse Aussenwelt ist zwar nur imaginiert, aber sie ist das Pen-

dant zur.'realen Innenwelt im doppelten',Sinne: Drinnen in

ihrem :"'rheiuntergekommenen Zimmer vegetieren die beiden

Geschwister, meiden nach Mög-

lichkeit jeden Kontakt zur Aussenwelt und sind mit ihrem In-

nenleben vollauf beschäftigt: Aggressionen und Alpträume

einerseits,

Kompensationen

durch Schokolade und Medikamente andererseits, unterbrochen durch Kindheitserinrterungen - ein einziges Trümmerfeld. Eines Nachts bricht die Aussenwelt in Gestalt von Cosmo Disney, öegleitet von einem bizar-

Zweck: Dadurch werden dem Zuschauer die Neurosen unmittelbar einsichtig gemacht. Georg Schmidt Wettere Vorstellungen 27. und 28. Okt. sowie 1- bis 5. und 8. bis 12. Nov. um 20.30 Uhr.


BaslerZ AZ 4002 Basel

153. Jahrgang

1{r. 2O6

Sponsoren für die freie Theaterszene DerVerein «Creative Lines" will der freienTheaterszene in der Region neue Perspektiven eröffnen. Mit Sponsorengeldern soll vqrsucht werden, eine qualitativ hochstehende und professionelle Produktionsarbeit zu gewährleisten. einer Gruppe von Menschen, die normalerweise von der Fernsehund Printwerbung nicht oder kaum erreicht werde. Ferner sol-

len den Sponsoren verbilligte Billette angeboten werden, die wiederum imagewirksam an Angestellte oder Kunden abgegeben werden können. Dartiber hinaus, ergänzt Herbert Glaser, sei «Creative Lines» auch an di-

rekten lristungen interessiert (Hilfe beim Aufbau einer Infra-

struktur, Organisation des gastronomischen Rahmens von Veranstaltungen, Unterstützung bei der Erschliessung von gemeinsamen Zelgruppen etc.).

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Die Initianten von <<Creative Lines» haben sich ein sehr hohes Ziel gesteckt: «Theater

.ii;r#.q11r.il] ;X;;.;

auf hohem Niveau zu vernünftiIti

gen Preisen produzieren.» Die

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Palette des Angebotes soll dabei

möglichst

Herbert Blaser will freien Theaterproduktionen professionetles Profit pdm. Die freie Theaterszene hat in der Schweiz einen sehr schweren. Stand. Gute Ideen und

handwerkliches Können scheitern nur zu oft an den fehlenden Rahmenbedingungen. Die staatlichen Gelder fliessen spärlich, und die Finanzknappheit in allen Kantonen hat diesen an sich

nicht sehr üppigen

Strom

nochmals dünner werden lassen.

Sprachstudent Primo Mazzoni

jeweils

ist es, den freien Theaterproduk-

sen oder überh<ihte Eintritts-

ein ausftihrliches Rahmenpro-

tionen

<<Creative

in und um Basel ein

professionelles Profil zu geben.

Die zweifellos guten und originellen Ideen der Theaterschaffenden in der freien Szene wür-

Professionalität im ganzen nichtkünstlerischen Umfeld (Produktion, Werbung etc.). Ständig nur darüber zu la-

sem Punkt will «Creative Lines" einsetzen.

spieler Herbert Blaser und Peter

Hilton Fliegel, der Graphiker Stefan Gutzwiller sowie der

Theater dagegen würden nur noch dann ohne staatliche Hilfe überleben, wenn sie sich der Asthetik des Fernsehens anpas-

- und sie haben

den oft unter mangelhafter Ausführung aufdem Gebiet der Pro-

die freie Theaterszene karg ist. bringt niemanden recht weiter. haben sich die beiden Schau-

Foto Briner

Lines» gegründet. Ziel dieses Vereins, erklärt Herbert Blaser,

gesagt

Dazu kommt die mangelnde

mentieren, dass der Boden ftir

geben.

breit sein. Urauf-

führungen sollen neben Klassikeni stehen, eine Tragödie der Antike solle ebenso ihren Platz haben wie amerikanische Stücke der Gegenwart. Dabei solt jedes Projekt einem Thema oder einem Autor gewidmet sein. Das

duktion leiden. Genau an dieDass es ganz ohne staatliche Hilfe nie gehen wird, weiss auch Herbert Blaser. Aber auch

Theaterproduktionen

müssen sich den Herausforderungen des freien Marktes stellen etwas, was die Sparten

-

Film und Musik

längst erkannt haben. Private

preise verlangen. «Creative Lines» aber versucht, Vorstellungen kostendeckend zu verkau-

fen. Potentielle Käufer sieht Herbert Glaser - neben den Zuschauern natürlich

- bei Veranstaltern, Firmen und auch Stiftungen.

Um Sponsoren anwerben zu können. muss eine attraktive Gegenleistung geboten werden. Der Verkauf von Werbeflächen ist da nur ein Teil. Eine Nennung in allen Publikationen von «Creative Line" biete einem Sponsor die Möglichkeit einer Imageverbesserung und erschliesse zugleich den Zugangzt

Kernstück der Produktion soll

die Auffiihrung eines Stückes sein. Dazu kommt dann

grarnm mit anderen Sparten wie

Tanz, Musik, Malerei oder [rsungen. Drei Uraufftihrungen hat das Team von «Creative Linesr seit ihrer Gründung vor knapp drei Jahren bereits auf die Beine gestellt: die Einmannfassung der <<Neuen Iriden des jungen W.» von Ulrich Plenzdorf, «Petite Mouche, von Felix Bertschion und «Der Kandidat» von Herbert Glaser selber, ein Stück, das übrigens der junge Basler Filmemacher Stephan [-aur verfilmen will. Ende Oktober steht

bereits die nächste Produktion an: <<Der Disney-Killer» des eng-

lischen Autors Phiiip Ridley.


Reviews

/Dance

Additional Se6frnenfs Of

KeiTakei's'Light' Woman's Death," a recent solo that is Part 26 of "Light," follows the larger piece immediately. Miss Takei backs

ByJENNIFER DUNNING

Kei Takei has done it again.

On

Tuesday niSht at the La Mama Annex the Japänese minimalist deposited a group of performers in another of her

landscapes and Provided them with another of her stark and mystic rituals. Once again she bored at least one viewer nearly to death. And.once again she has created a theater-dance piece of undeniable unforgettable power, this time in ' and "The Last Rice Field," a new work that is Part 27 of her 20-year "Light"

., 6arrön

' series. The torturb starts immediately, as , 'nine.men at the and women, seated

backof the stage, gradually rise and ' -white begin slow, repetitive journeys along stretched back to front ' . on thestrips black stage floor. The main choreographic principle seems tÖ be one step forward, two steps back, but as the momentum builds, along with ' Yukio Tsuji's simple, powerful score, there are some scYthing cuts to . . nearby

' .'

strips.

Miss Takei remains seateC midfiel4 kneading the air before her, for

much of the journey. There is an arresting duet of sorts for Carmen Beuchat and Leonärd Cruz, full of hYPnotic swings of their bodies, which are tethered in place in martial-arts stances. But just as one begins to

ilowly onto the stage, dressed in

resembles both a short kimono and a

fabric overcoat. Dead leaves fall from her hands. At stage center, she

gradually opens each padded unit and more leaves spill out' a

The performers have begun to

move backward. Gradually they roll off the stage leaving Laz Brezer lying alone in a suddenlY empty universe, his body flailing from time to time as

,

he facds a world in which even the field is disaPPearing. Miss Takei's sure sense of theater is evident in the fact that "One

,

Museum Toy Exhibit The Museum of the City of New York, at Fifth Avenue and l03d

.

Street, is exhibiting "Family Treasures: Toys and Their Tales" through April 1990. Reflecting the social his-

tory oJ New York, the toys include ex\r:'rpensiv€ European imports, modest '1 ,I domestii inventions of the lgth and 20th centuries, and dolls com\ early memorating such events of local im1 portance as the th-e Seventh S_eventh Regiment . Ii portance_as , i Armory Fair of 1879. Museum hours '1 are. l0 A.M. to 5 P.M. Tuesdays , 1 through Saturdays and I to 5 P.M. ön ;\ Sundays Sundavs and holidays. holidavs. Suggested Sussested is $3; $1.50 for the elderly \ donqtion i and Students and $l for children. InI r;ä;ti;;;3;:im;: ..

§

The metaphor is not a terriblY Profound one. There are dull sPots, as there were in the opening piece. But the humiliation and horror of the toll taken by disease and age are §um'moned vividly. The universe seems to have shriveled into one woman's soul. Tetsu Maeda created the strong and imaginative set lor "The Last R.ice Field," the cast of which also included Cynthia Berkshire, Linda.Cernigtia, John Dixon, Elizabeth Rolland, Sarah Suatoni. and Nina WinthroP.

The program will be

rePeated

through Sunday at the Annex, 66 East Fourth Street.

Kei Takei

Swiss Institute Bill Belies Stereotypes

think that "The Last Rice Field" is probably more of a high for the danc-

ärs than the audience, Miss Takei detivers a typical wham'to the gut.

a

yellow robe of piadded sections that

Vincent and Maya Winter. Miss Ra sheed also created and performe<

By JENNIFER DUNNING

some of the chants.

The program of dance presented b1 the Swiss Institute on Thursday nigh would have surprised anyone wht thinks of the Swiss as a relatively se

date lot. To start, there was a bit o agreeably zany fun called "Swiss Ex

port,"

choreograPhed

Schafer-Schafroth.

bY

And there

Elt fol

lowed a knockabout Afro-Swiss American ritual called "Lines,' choreographed by Estelle Eichenber ger..

Miss. Eichenberger has set

he:

dance to percussion music and chantr composed and performed by Tiye Gi

raud, Pamela Patrick and

Coopet

Moore, who wind through the stylisl roughhousing. Moving in and <iut o lines and communal circles, the danc ärs build to an exPlosivelY high energy finish, their bodies painte(

with brilliant color and

Patternt

created by Erik Schurink's slide pro jections. There are also glints of sen suality and fear in the dance.

'a

In "Swiss Export," a young dancel is reminded of a national Swiss dist as she moves through a ballet exer ,cise called a fondu. Nostalgic for het home country, she talks of how th( dish is made, and trvo dancers brea! away to play the roles of wine an< cheese. Soon all are dancing a kind o: balleto-maypole dance, entwined ir Gruyöre-colored strips ol stretch ma terial that finally knit into what th( program notes solemnty describe ar "a treacherous spider's web."

.o

The dance is slight and not terribl5, sophisticated, but the sweetness of itl

humor makes up for that. J[gberl

Blaser stands out for his understatec

fiilfr-oi?§ the lone-rn ale in-iEe-CIä§ riEdffii6biinÄ on the ribti,ön§leatl§t-i-dßä§tri. Tht-öast-wäs cömpEret-6§§Säfrne Braun, Gabriela Luthi, Ankr Menzel, Miss Schafer-Schafroth, Bar bara Schönewolf and Ursula Scher. rer, with Regan Ryzuk playing tht piano.'The music was composed b1

Mr. Ryzuk, Andreas

Vollenweidet

The piece was Performed bY Misl

and Franz Hohler. The program was par!. of the insti

Wendy Joseph, Beth Klarreich, Am1. P'var, Nefretete Rasheed, Shirlel

dance and performance by Swiss art ists.

Eichenberger and l-isa Hoffman -.t

tute's commendable yearly series oi


keit uid

Demütigung,i

l

.rr-,r0,

B. Hächler)

Die Theaterfalle spielte in Dübendorf «Wer hat Angst vor Virginia Woölf?»

Abgrund menschlicher Beziehu,ngen Nur träge füllt sich an diesem Frei-

tagabend das Lindenhaus. Das Publikum scheint mir jung, mehrheit lich alternativ und doch durch. mischt. Erstaunlicherweise? Vielleicht. Der Schauplatz de§ Stücke§, Geschichtsprofessors und seiner Frau, liegt ieden-

die Villa eines

falls kcnträr. Krawalte ist Pflicht Und Schminke. Und harte Drinks. Doch davon später. Denn nach immer füllt sich der Raum nui träge und ich ,versuche. es mir-auf der schmalen Bank beguem zu ma-

chen'

***

Ap6ro stand auf der

" -- "i., Einladung.

Das Salzgebäck steht bereit wie der Orangen-Jus und die Bowle. Seruierpersonal sind die Schau' spieler,'die Re§isseurin und der Bühnenbildner. Die AtmosPhäre ist familiär, denke ich, wie schon so oft an diesem Ort. Aber Ende

März soll endgÜltig Schluss sein.

Darum die Vorverlegung der Pr* miere, die lntensivstarbeit der Mit' gliedar derTheaterfalle, die sich im lefren Herbst zusammengetan ha' ben, um «Virginia Woolf» zu erl kämpfen. Ende März sol/ Schluss sern. Sclrluss

mitdem Lindenhaus.

Jeffi, endlich geht das Licht aus. Die vor weni-gen Minuten noch Edward Albees *wer hat Angst vor durch Zuschaier belegten Polstqr- Virginia Woolf» will auf widerliche möbet sind für ihren Zweck

herge-

Art faszinieren. Vulgär die Sprache

richtet. Auf dem Boden verstr-eut der Martha, nuttenhaft und berechtiegeri Bücher. Taschenbücher, Kri- nend, so schei.nt es, ihr Benehmen. mis. Fein säubertich geordnet die Doch es gibt kein Gut u.nd Böse in

diesem S.tÜckv nur Verbitterung Bar. Zwei Gestalten betreten den und rragik' :i Raum. Ein Mann und eine Frau. Sie Bemerkenswert'ilie Leistung der sind die Hauptpersonen, das sPÜrt sehr iunsen' Schauspielerlnnen man von der ersten Sekunde weg. r7rnoi Bäsoti (Ntartha), Stephan Martha. George. Sie scheinen mü- Dietiker ßeorg4, Claudia Nessi de,einwenig betrunken,erschöpft . Puai):uad Herlwrt Blaser (Nick). von der Party, die noch nicht zu Bemerkenswert.aberguchdieKonEnde ist, ,Doeh. .diesef erste,Ein: , .ientration,-mrf {pr.-das- Publih)n. druck täuscht. Wenn er auch nicht die Aufiülüg tfriWeüolgt, miteinfatsch ist, so vermag er

vorerst

bezooen.'ist, ]ohne dass

es direk

den abzulenken. Dann kommt der B;esuch.'Das Ehe- Und während dieTheaterfalle nach Stunden eilixt ihren Applaus paar, 'einer vor welchem die Abgründe: zwei Beziehung- aufgetan werden. Gespräch verschwinden die Grenzen von Phantasie und Wirk-. tichkeit, Ausradiert von Streit, Bos'

lm

entgegennimmt;'-'steht den Zu' schauern der grösste Teil der Den' karbeit'noch bevor. Denn nachzu' denken, Über '«Virginia Woolf» zu

haftigkeit, Demütigung, van ver' diskutieren, auch'wenn sich keine zy,eilfettem, geisti§ brillantem Zy- einfache und klare Aussag.e definismus und Racisucht. Von der nieren IässL ist die grosse Heraus'

SuchtnachAlkohot.UndderSucht forderung, Sonsf

wehzutun. Zu verletzen. lJnd

unab'

hat sich das

StÜck nicht gelohat. Wer hat Angst

wendbar kommt es zum psYchi- vorVirginiaWoolf? Bruno Hächler schen und physischen Eklat.


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