Lauinger, Alles Schrott?, 3.A.

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MARTINA LAUINGER ALLES SCHROTT?


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Martina Lauinger

ALLES

SCHROTT? Ein Werkbuch zum Gestalten mit Altmetall 3. Auflage

Haupt Verlag


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Danke Jon Duri Sarott, meinem Mann, der die lange Entstehungszeit mitgetragen hat, mich unterstützt und bei der Erarbeitung des Buches beraten und kritisiert hat. Ruedi Steiner (Konzept, gemeinsamer Start und Zusammenarbeit), Lisa Notter und Nick Röllin (Gegenlesen der Texte), Dieter Diebold (Überprüfung Metallkunde), Roger Rada/Schweiz. Verein für Schweißtechnik SVS (Gegenlesen Kapitel Schweißen), allen Künstlerinnen und Künstlern, die Bilder zur Verf¨ügung stellten, sowie der Lektorin Regine Balmer. Zur Autorin Studium der Sozialpädagogik. Erste Erfahrungen mit Schweißen und Schrott in der sozialen Arbeit mit Jugendlichen. Heute ist sie freischaffende Eisenplastikerin, ihre Werke wurden vielfach ausgestellt. Seit 1993 bietet Martina Lauinger Kurse in der Gestaltung mit Metall und Alteisen an.

Anmerkung des Verlages Das Arbeiten mit Metall, Werkzeugen und Maschinen ist mit Risiken verbunden. Bevor Sie ein Gerät benutzen, lesen Sie die Gebrauchsanweisungen und befolgen Sie alle Sicherheitsvorschriften. Wir gehen davon aus, dass alle in diesem Buch beschriebenen Angaben und Empfehlungen richtig sind, trotzdem können weder die Autorin noch der Verlag irgendwelche Haftung für Schäden übernehmen. Die in diesem Buch vorgestellten Schrottobjekte sind urheberrechtlich geschützt. Jegliches Kopieren für eine gewerbliche Nutzung ist untersagt.

1. Auflage 2002 2. Auflage 2008 3. Auflage 2013 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. isbn 978-3-258-60088-8 Alle Rechte vorbehalten Copyright © 2002 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig Fotografien, falls im Bildnachweis nicht anders vermerkt: Martina Lauinger Lektorat: Regine Balmer Gestaltung und Satz: Atelier Mühlberg, Basel Printed in Germany www.haupt.ch


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INHALT Vorwort

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1 ALLES SCHROTT?

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1.1 SCHROTTANSICHTEN

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Geschichte des Stahlschrotts Industrieller Schrottkreislauf Ein zweiter Schrottkreislauf: Schrott für Alltag und Kunst

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2 METALLE UND WERKSTATT

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2.1 SCHROTTMETALLE

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Eisenmetalle Nichteisenmetalle Korrosion Schrottidentifikation

33 39 45 46

2.2 SCHROTTWERKSTATT

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Die Einrichtung der Werkstatt Personenschutz

3 WERKZEUGE UND TECHNIKEN 3.1 SCHROTT BEARBEITEN Werkzeuge für das Messen, Spannen, Greifen und Schlagen Schrott trennen Feilen Schleifen Bohren Biegen

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57 59

60 63 69 70 74 77

3.2 DIE WICHTIGSTE VERBINDUNGSTECHNIK, DAS SCHWEISSEN Schweißgrundlagen Elektrodenschweißen Metallschutzgasschweißen (MSG) Autogentechnik

81 83 86 94 101

3.3 ANDERE VERBINDUNGSTECHNIKEN

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Löten Schrauben Nieten Kleben Weitere Verbindungsmöglichkeiten

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3.4 OBERFLÄCHENBEHANDLUNG Schrott pur Mechanische Oberflächenbehandlung Überzüge

4 SCHROTTOBJEKTE GESTALTEN

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4.1 DER GESTALTERISCHE PROZESS

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Arbeitsansätze Material, Formen und Raum Praktische Hinweise zum Vorgehen Schrott suchen und finden

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4.2 EIN FUNDSTÜCK, VIELE MÖGLICHKEITEN Heuzinken Schaufeln Stanzbleche Baggerzähne

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4.3 SCHROTTGRUPPE VERKEHRSSCHILDER Eine nicht alltägliche Sitzgruppe Bartische Einsatz der Verkehrsschilder ohne Rahmen 4.4 DIE FUNKTION STEHT IM VORDERGRUND: SCHROTTSTÜHLE Stanzstühle Einkaufen oder Sitzen? – ein Einkaufsstuhl Tulpenstühle Schnell, schneller, am schnellsten – der Airbag Häuptlingsstuhl Gut geformt – der Scharenstuhl Tierisches Sitzvergnügen – der Spinnenhocker Und immer wieder Guss – Drehhocker Vorher, nachher – der Pilz Galerie 4.5 MENSCHENFIGUREN Drahtfiguren Sitzende Familie Feiler Ein Gärtner Glotzer Tänzerinnen Up and Down Männle Silhouetten Galerie 4.6 TIERFIGUREN Schildkröte Vögel Spinnen und Insekten Große Tiere: Drachen, Hunde und Pferde

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4.7 FEUEROBJEKTE 157 158 160 162

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Feuerkörbe Feuerschalen Schrottige Grills Kerzenlichtobjekte

2 21 222 224 225 228

4.8 LICHTOBJEKTE UND LEUCHTEN

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Grundlagen des Leuchtenbaus Lichtobjekte mit Lichterketten Leuchtender Küchenschrott Lichtscheibe Sägelicht UFO Neue Funktion für ein Walzenlager Rakete Aus Alt mach Neu – alte Schrottleuchten umgenutzt Galerie

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183 1 85 186 188 190 192 194 196 198 199 200 205 207 208 21 3 21 6

Nützliche Internetadressen und Bildnachweis Weiterführende Literatur Sachregister

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VORWORT Alles Schrott ? geht in die dritte Runde – ich freue mich sehr. Noch immer erreichen mich viele positive Rückmeldungen von Schrottkunst-Interessierten, von Künstlern und Künstlerinnen sowie von Fachpersonen aus dem Metallbereich. Das Buch scheint zu gefallen … Seit mehr als 20 Jahren gehört das Schweißen nun zu meinem Leben ; erste Schweißerfahrungen machte ich beim Bauen von Seifenkisten aus fahrbarem Schrott. Der Geruch der verschweißten Elektroden erinnerte mich an die Maschinenbauwerkstatt meines Vaters. Zunächst eignete ich mir Grundkenntnisse im Schweißen an, besuchte selber Kurse und realisierte erste Objekte in einer öffentlichen Freizeitwerkstatt. Später eröffnete ich dann eine eigene Werkstatt. Inzwischen sind meine Eisenplastiken großformatig geworden, auch arbeite ich als Künstlerin kaum noch mit Schrott. Regelmässig zeige ich an Gruppen- und Einzelausstellungen in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland meine Werke. Seit 1993 habe ich in vielen Kursen mein Wissen rund um Schrott und Gestaltung mit Metall weitergegeben. Und so war auch die Idee, ein Buch zu schreiben, immer mal wieder Thema während der gemeinsam mit Ruedi Steiner organisierten Schrottkurse – vor allem wenn es um Kursunterlagen ging oder um Büchertipps zur Vertiefung des Gelernten. Als wir dann aber wirklich eine konkrete Anfrage seitens des Haupt-Verlages bekamen, war die Überraschung groß. Den Start in dieses Abenteuer vollzogen wir gemeinsam, Ruedi Steiner musste sich dann aber aus zeitlichen Gründen zurückziehen. Er hat dennoch bei der Erarbeitung der Kapitel Stühle und Licht mitgearbeitet. Das Interesse an Schrott ist groß, viele Menschen haben in den letzten Jahren begonnen, damit zu gestalten. Abhängig von handwerklichen Vorkenntnissen fällt der Einstieg in diese Arbeit unterschiedlich leicht. Schnell sind ein paar Schrottfundstücke zusammengeschweißt. Es ist schon toll, wie «einfach» sich auf diesem Weg dreidimensionale Objekte herstellen lassen. Aber nach und nach ergeben sich Fragen, stellen sich Probleme ein, halten manche Schweißnähte nicht, steigen die Ansprüche. Mehr Hintergrundwissen in den Bereichen Metallkunde, Metallbearbeitung, Schweißen und weiterer Verbindungstechniken wird erforderlich.

Das vorliegende Buch liefert die Grundlagen für die gestalterische Arbeit mit Schrott. Es richtet sich an Anfängerinnen und Anfänger, bietet aber auch wichtige Informationen für Fortgeschrittene. Die nötigen Hintergründe werden dargestellt, damit im Laufe der Zeit das Wissen um adäquate Arbeitsweisen angeeignet oder erweitert werden kann. Zusätzlich ist es sicher empfehlenswert, einen Schweißkurs zu besuchen – nicht alles lässt sich autodidaktisch oder mit Hilfe eines Buches erlernen. Im praktischen Teil gibt es keine konkreten Anleitungen. Die Beschreibungen der einzelnen Arbeitsabläufe mit all den Tücken bieten aber Hilfestellungen zur Lösung von gestalterischen oder technischen Problemen. Sie sollen exemplarisch aufzeigen, wie der gestalterische Weg bei der Erarbeitung der Schrottobjekte ablaufen kann – aber nicht muss! Gestalterische Arbeit verläuft oft nicht gradlinig, jedem Entwurf folgt die Überprüfung mit anschließender Weiterentwicklung oder aber auch das Verwerfen der Idee. Manchmal entsteht aus einer Grundidee auch völlig Neues. Die Themen in diesem Buch sind breit, aber sicher nicht vollständig. In erster Linie wird die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten mit Schrott gezeigt. Das Buch soll zur bewussten Gestaltung anregen und Augen und Gefühl für die Wahrnehmung des vielfältigen Schrottmaterials schulen. Es soll zu Qualität und einem adäquaten Umgang mit den Schrottmaterialien verleiten, sei es zur Herstellung funktionaler Gegenstände oder zur Entwicklung eigener Kunstobjekte.

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ALLES SCHROTT ?

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alles schrott ?

Rostige Eisenberge, wunderschön verfärbtes Material, von einigen mit leuchtenden Augen betrachtet und heiß begehrt, anderen aber ein Dorn im Auge. Abfall, Müll, Dreck, Sinnbild des Verfalles – Schrott. Halden kaputter Autos und Berge ausgedienter Waschmaschinen, ausrangierte Schiffe und außer Betrieb genommene Industrieanlagen zeigen verschiedene Facetten der Schrottwelt. Autoschrott, Weltraumschrott, Sprachschrott, Datenschrott, Medienschrott, Computerschrott, Plastikschrott: «Schrott» verwenden wir als Bezeichnung für unbrauchbar Gewordenes verschiedener Art. Besonders negativ wirkt der Begriff, wenn er einem Wort vorangestellt wird wie bei Schrottreaktor, Schrottradio, Schrottcomputer, Schrottmusik. Schrott impliziert sofort das Unnütze, Unbrauchbare. Umgangssprachlich wird der Begriff Schrott auch als Umschreibung allgemeiner Probleme benutzt, als Synonym für Unsinniges: «So ein Schrott!» – «Was machst denn du für Schrott?» – « … ist eh alles Schrott!» Auch «Alteisen» bezeichnet nicht nur alte, ausgediente Metallgegenstände, der Begriff wird ebenfalls in weiteren Zusammenhängen benutzt. Mit der Redewendung « … zum alten Eisen gehören» werden ältere Menschen ausrangiert – unbrauchbar und alt geworden. Schrott scheint also fest mit Negativem verbunden zu sein? Das wäre sicher zu eng betrachtet. Auf viele Menschen übt Schrott eine große Faszination aus und auch wirtschaftlich ist die Bedeutung von Schrott nicht zu unterschätzen. Doch zuerst einmal die sachliche Ebene: Schrott wird im Lexikon (Brockhaus) als Altmetall definiert, man bezeichnet damit sämtliche als Abfall anfallende Metalle wie Stahl, Kupfer, Messing, Aluminium, aber auch Zinn, Zink, Blei usw. Die Bezeichnung Schrott stammt aus der niederrheinischen Mundart, in welcher das Wort «Schrot» ( = abgeschnittenes Stück) kurz und hart ausgesprochen wurde. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird das Wort in der heutigen Bedeutung gebraucht. Ebenfalls verwendet wurde das Verb «schrotten» – zu Schrott machen, das heute noch in «verschrotten» lebendig ist.

In der industriellen Schrottwelt wird Schrott in drei Hauptgruppen unterteilt: Neuschrott, Altschrott und Kreislaufschrott. Neuschrott fällt in der metallverarbeitenden Industrie und in Handwerksbetrieben bei der Herstellung diverser Produkte an. Dieser Produktionsabfall hat fast neuwertige Qualitäten. Dazu gehören Blechabschnitte, Reste diverser Halbfabrikate wie Profile, Rohrabschnitte usw. und auch Laser- oder Stanzabfälle. Die zweite Gruppe, der Altschrott, umfasst alle metallischen Gegenstände und Bestandteile diverser Produkte, die nach ihrer Nutzung ausgedient haben und nun – kaputt oder einfach unbrauchbar geworden – als Abfall auf dem Schrottplatz landen. Dieser Altschrott entspricht am ehesten dem Bild, das mit dem Begriff Schrott assoziiert wird: rostige, kaputte, verbeulte, dreckige, ölige Metallgegenstände. Hierzu gehören ganze Industrieanlagen oder Schiffe, deren Abwrackung Tonnen von Stahlschrott produzieren. Autos, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Maschinen, Lastwagen, Busse, Straßenbahnen zählen ebenso dazu wie der Haushalts- und Elektronikschrott. Oft handelt es sich hier um komplexe, beschichtete Materialien, die erst in ihre Bestandteile zerlegt werden müssen. Probleme bereitet zunehmend auch radioaktiv verstrahlter Altschrott. Die dritte Gruppe, der Kreislaufschrott oder Eigenentfall, fällt in den Stahl- und Walzwerken sowie den Gießereien bei der Herstellung von Stahl oder Güssen an. Je nach vorhandener Infrastruktur entsteht bei der Herstellung von Rohstahl ein Eigenentfall in der Größenordnung von 10 bis 20 Prozent der gesamten Produktion. Der Eigenentfall verbleibt im Rohstoffkreislauf der Werke, er wird direkt wieder eingeschmolzen.

Rechte Seite Oben: Neuschrott, Stanzmaterial Unten: Ein Berg aus sehr unterschiedlichem «alten» Schrott

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SCHROTTOBJEKTE GESTALTEN

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ARBEITSANSÄTZE 136

MATERIAL, FORMEN UND RAUM 137

PRAKTISCHE HINWEISE ZUM VORGEHEN 139

SCHROTT SUCHEN UND FINDEN 141


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DER 4.1 GESTALTERISCHE PROZESS

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schrottobjekte gestalten

Schrott ist ein sehr vielfältiges Gestaltungsmaterial und umfasst eine schier unendliche Bandbreite an Materialien und Formen. Gestalten mit Schrott heißt aus dieser Fülle schöpfen. Der Gestaltungsakt liegt im Entdecken, Assoziieren, Auswählen, Kombinieren und Experimentieren. Schrott ist im Gegensatz zu anderen Materialien der Bildhauerei wie Stein, Ton oder Gips kein «neutrales» Material. Schrott-

fundstücke haben vorgegebene Formen, die zwar noch weiter verändert und bearbeitet werden können, aber trotzdem die Geschichte ihrer einstigen Funktion erzählen. Dies kann als Inspiration dienen, muss aber bedacht werden – da die Möglichkeit der Wiedererkennung eines Schrottgegenstandes die Aussage des neu entstehenden Schrottobjektes unterstützen oder stören kann.

ARBEITSANSÄTZE Es gibt zwei Möglichkeiten, an den Gestaltungsprozess heranzugehen: das Spiel mit dem Zufall des Findens und die Umsetzung ausgewählter Themen oder Ideen.

Der Zufall des Findens Streifzüge über Schrottplätze, stillgelegte Fabrikanlagen oder alte Bauernhöfe führen zu faszinierenden Funden. Auch in den Sammelcontainern der Kommunen oder diverser metallverarbeitender Firmen können immer wieder sehr spannende Schrottgegenstände entdeckt werden. Das Finden ist der Auftakt zum Gestaltungsprozess: Ein Schrottgegenstand wird wahrgenommen, die Form löst Assoziationen aus, Ideen sprießen. Das Erkennen der Schrottform und die Bildung von Assoziationen ist ein schöpferischer und individueller Prozess. Ein und derselbe Gegenstand kann von verschiedenen Personen anders gesehen und ganz unterschiedlich interpretiert werden. Durch das individuelle «Erkennen» wird der Schrottgegenstand neu belebt. Als Resultate können abstrakte oder figürliche Objekte, aber auch funktionale Gebrauchsgegenstände entstehen.

Umsetzung einer Idee Eine andere Vorgehensweise ist die Ausarbeitung einer vom Schrottfundstück losgelösten Idee. Zu ihrer Umsetzung werden Schrottplätze und weitere Fundorte gezielt besucht, in der Hoffnung, geeignete Materialien zu finden.

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Menschliche Silhouette oder Vogelkopf mit Schnabel ? Lange Zeit war diese Schere im Schrottvorrat dem «Vogelschrott» zugeordnet, bis die Beschäftigung mit menschlichen Figuren plötzlich das Bild einer menschlichen Silhouette aufkommen ließ.

Die Wahrnehmung ist in diesem Fall selektiv und zielgerichtet: der Schrott wird durch eine thematisch gefärbte Brille gesehen und «erkannt», d.h. den eigenen Bildern im Kopf zugeordnet. Ausgangspunkt Thema Die Wahl eines Themas kann den Einstieg in die Arbeit mit Schrott erleichtern. Gegenständliche Themen wie Tierfiguren, Pflanzen oder menschliche Figuren bieten sich an. Die Schrottplastiken dürfen möglichst naturgetreu, aber auch reduziert oder verfremdet ausgeführt werden. Sie können mit Emotionen oder mit sozialen und politischen Themen verknüpft werden. Möglich ist auch die Bearbeitung abstrakter Themen (z.B. geometrische oder amorphe Formen).


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der gestalterische prozess

Ausgangspunkt Konzept Eine weitere Vorgehensweise erweist sich oft als ergiebig: ein bestimmtes Schrottfundstück in verschiedensten Variationen einzusetzen, nur von einer bestimmten Schrottgruppe auszugehen oder auch ausschließlich z.B. rote, runde Formen zu verwenden – konzeptionelle Überlegungen können am Anfang der Arbeit mit Schrott stehen. Sie eignen sich auch einfach zur Schulung der Wahrnehmung.

Ausgangspunkt Funktion Im Schrott findet sich spannendes Material zur Entwicklung und Gestaltung funktionaler, gebrauchsfähiger Gegenstände. Von einfachen Kerzenständern über Möbel wie Stühle, Tische, Regale bis hin zu ganzen Restauranteinrichtungen lässt sich vieles aus Schrott herstellen. Komplexere Gebrauchsgegenstände verlangen Kenntnisse der Statik, Konstruktion und der entsprechenden Bearbeitungstechniken. Schrott ist allerdings sehr experimentierfreundlich, lässt sich leicht verbinden (heften) und wieder trennen. Wo das konstruktive und technische Wissen fehlt, lassen sich mit Ausprobieren wertvolle Erfahrungen machen.

MATERIAL, FORMEN UND RAUM Schrott bietet wie kein anderes Material die Möglichkeit zum Experimentieren und zum Spielen, dennoch wachsen mit der Zeit die Ansprüche an die Gestaltung. Folgende sechs allgemeine Gestaltungselemente spielen auch beim Arbeiten mit Schrott eine Rolle: Material, Form, Proportionen, Komposition, Raum und Oberfläche. Die Auseinandersetzung mit diesen Elementen kann dazu dienen, die eigene gestalterische Arbeit kritisch zu betrachten.

Grundlegende Gestaltungselemente Auswahl des Materials: Schrott ist nicht gleich Schrott Aus der Fülle des Schrottmaterials zu schöpfen heißt nicht, beliebige Teile zu verarbeiten. Es lohnt sich, den verwendeten Schrott bewusst auszuwählen und allenfalls gewisse Auswahlkriterien anzuwenden. Schrott pur: zur Umsetzung einer Idee kommt konsequent ausschließlich Schrott zum Einsatz. Die Schrottfundstücke werden unverändert belassen und lediglich zusammengesetzt oder inszeniert. Schrott als Rohstoff: Schrottfundstücke werden (vergleichbar dem Neumaterial aus dem Stahlhandel) verändert, gekürzt, verformt usw., um dann zu einem Objekt verarbeitet zu werden.

Beschränkung auf sogenannte Schrottgruppen: z.B. Autoschrott, Küchenschrott (Siebe, Küchenmaschinen, Besteck), landwirtschaftlicher Schrott oder – noch enger eingegrenzt – eine einzige landwirtschaftliche Maschine. Ebenso ist eine Einteilung aufgrund der Herstellungsart möglich, z.B. in Stanzschrott oder Laserschrott. Beschränkung auf ein bestimmtes Metall: z.B. rostiges Eisen, rostfreier Stahl, Kupfer oder Aluminium. Kombination Alt und Neu: Die Kombination von Schrott mit Neumaterial aus dem Stahlhandel (Profile, Rohre usw.) eröffnet neue Perspektiven. Die Schlichtheit von Profilmaterial kann Schrottformen unterstützen oder kontrastieren. Auch finden sich im Schrott nicht immer passende Sockel – ein Ausweg bietet der Kauf von neuen Platten (zugeschnittenes Flacheisen) oder Rondellen. Materialmix: Schrott mit Holz, Stein, Glas, Beton, Keramik oder Kunststoff. Diese nicht metallischen Werkstoffe bringen neue Dimensionen und erweitern die Gestaltungsmöglichkeiten. Einsatz der Formen Schrott steht in sehr großer Formenvielfalt zur Verfügung. Es gibt spitze, runde, eckige, längliche, voluminöse, flache, organische und geometrische Formen. Jede Form hat für sich bereits eine gewisse Wirkung. Formen können intuitiv ausgewählt und kombiniert werden. Es lohnt sich aber auch, bewusst und auf Wirkung bedacht auszuwählen. Interessant ist schließlich auch die Kon137


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schrottobjekte gestalten

zentration auf eine bestimmte Form. So könnte eine Plastik z.B. aus lauter runden Formen hergestellt werden. Proportionen Auch die Größenverhältnisse der einzelnen Teile zueinander und zur gesamten Plastik sind von Interesse. Je nachdem wirken diese Proportionen harmonisch und naturgetreu. Durch Missachtung «natürlicher» Proportionen können sie auch verzerrt erscheinen. Nicht nur bei Plastiken, auch bei der Gestaltung funktionaler Objekte stellt sich immer wieder die Frage nach optimalen Proportionen: Sollen «Normalmaße» eingehalten werden – oder wirkt genau die Übertretung solcher Gesetze spannend? Komposition Unter der Komposition wird die Zusammensetzung oder der Aufbau einer Schrottplastik verstanden. Während vertikale Kompositionen eher elegant und aufrecht erscheinen, wirken horizontal angeordnete Plastiken ruhig, ruhend oder auch schwer. Eine diagonale Orientierung des Aufbaus kann dynamisch, gespannt oder auch instabil wirken. Die Position des Schwerpunktes ergibt ebenfalls verschiedene Wirkungen: liegt der Schwerpunkt unten, entsteht eher ein stabiler, geerdeter, organischer Eindruck. Der in einer Komposition oben gebildete Schwerpunkt lässt die Plastik wacklig, instabil oder luftig erscheinen. Raum Ein Schrottobjekt (Plastik oder Gebrauchsgegenstand) nimmt immer auch Bezug auf den umgebenden Raum. Schrottobjekte können geschlossene, kompakte plastische Formen aufweisen, die den Außenraum klar abgrenzen. Die einzelnen Schrottteile eines Objektes können aber auch in den Raum hineingreifen, ihn durchdringen und mit ihm spielen. Auch die Größe der Objekte steht im Verhältnis zum umgebenden Raum. So «verschwindet» eine kleine Plastik, die in einem Park mit großen Bäumen aufgestellt ist – sie wird kaum wahrgenommen. Andererseits kann eine zu große Plastik einen Innenraum fast sprengen.

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Oberfläche Der Gestaltung der Oberfläche sowohl bei Plastiken wie auch bei Gebrauchsgegenständen gebührt ein besonderes Augenmerk. Die Struktur der Oberfläche (rostig, rau, glatt usw.) kann die Aussage der Schrottobjekte unterstützen. Unterschiedliche Oberflächen bei der gleichen Plastik erzeugen starke Kontraste. Bei einer homogen gestalteten Oberfläche z.B. durch einen einheitlichen metallischen oder farblichen Überzug verschwinden die einzelnen Schrottkomponenten, die gesamte Form wird deutlicher. Vielfach ermöglicht die sorgfältige Gestaltung der Oberfläche überhaupt erst den Gebrauch funktionaler Gegenstände.

Andere Gestaltungsmittel Neben den grundlegenden Elementen für das Gestalten können weitere Mittel mehr oder weniger gezielt eingesetzt werden: Fülle Zusammensetzen vieler verschiedener Schrottfundstücke zu einem Objekt; «barockes» Überladen und Ausschmücken Akkumulation (Anhäufung) Anordnung vieler gleicher Teile oder Formen Reduktion Beschränkung auf wenige Formen oder Teile zur Unterstützung und Verdichtung der Aussage Inszenierung In Szene setzen eines spannenden Fundstückes als Solostück oder auch die Hervorhebung eines Teiles durch schlichte Konstruktionen Gegensätze Groß – klein, dick – dünn, beweglich – starr, rostig – glänzend Verfremdung Die ursprüngliche Funktion eines Schrottstückes ist noch erkennbar, wird aber in einem neuen Zusammenhang genutzt und bewirkt Verblüffung oder Irritation. Bewegung Durch bewegliche Montage kommt eine weitere Dimension hinzu, das Objekt wird spielerischer, interaktiver.


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PRAKTISCHE HINWEISE ZUM VORGEHEN Der klassische Weg aus der Bildhauerei führt von der Idee über Skizzen auf Papier, die Ausarbeitung von Modellen und die Wahl des Materials zur eigentlichen Realisierung einer Plastik. Bei der Gestaltung mit Schrott muss nicht immer dieser Weg eingehalten werden, es kann oft direkter mit dem gefundenen Material gearbeitet werden.

Skizzieren Eine in vielen Fällen mögliche, sehr praktische Variante ist die Live-Skizze direkt mit den vorhandenen Teilen. Ausgewählte Fundstücke werden auf dem Boden ausgelegt oder als dreidimensionale Anordnung mit Hilfe von Gripzangen, Klemmen, Magneten und weiteren Hilfsmitteln wie Holzbalken, Kisten, Rohre, Draht, Klebband usw. festgehalten. Teile können so einfach hinzugefügt oder weggenommen werden. Möglich ist damit auch, die Objekte in verschiedene Positionen zu bringen und Varianten zu probieren. Aus diesem Experimentieren und Spielen können verschiedene und vielleicht sogar neue Ideen entstehen. Ebenfalls lässt sich so überprüfen, ob die gestalterische Idee und die gefundenen Teile zusammenpassen. Sicher dienen auch Skizzen auf Papier dem Festhalten von Ideen, Variationen, Möglichkeiten.

Umsetzen Technische Fragen Bevor es an die Realisierung geht, müssen Fragen der Umsetzbarkeit beachtet werden: Lassen sich die ausgewählten Teile schweißen oder müssen andere Verbindungstechniken gewählt werden? Sind die gewählten Einzelteile stabil genug? Wie sind die Kräfteverhältnisse? Wo ist der Schwerpunkt? Wie ist die Standfestigkeit? Stimmt die Funktion? Besteht Verletzungsgefahr? Müssen Änderungen in Betracht gezogen werden?

Anordnung einzelner Schrottfundstücke auf dem Boden liegend

Heften und betrachten Mit Heftpunkten können die einzelnen Fundstücke schnell aneinander gefügt werden, was erlaubt, das Schrottobjekt in seiner dreidimensionalen Wirkung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Fallen Fehler auf oder muss die Anordnung aus ästhetischen Gründen nochmals geändert werden, können die Heftpunkte durch Krafteinwirkung (Abbrechen, Hammer) schnell wieder gelöst werden. Veränderungen sind so ohne große Probleme 139


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schrottobjekte gestalten

möglich. Sind dagegen die einzelnen Teile schon durch eine längere Schweißnaht miteinander verbunden, müssen sie mit dem Winkelschleifer getrennt werden – was mit Aufwand und meist nicht ohne sichtbare Spuren möglich ist. Ruhe und Distanz Nicht nur zu Beginn, auch während der Arbeit an einer Schrottplastik oder einem Gebrauchsgegenstand verhelfen zeitliche und räumliche Distanz zu einem klareren Blick auf die eigene Arbeit. Schon nach einer kleinen Pause fallen plötzlich Dinge auf, die bislang übersehen wurden. Stabilität testen Während vor Beginn der Arbeit in erster Linie die Stabilität der einzelnen Bauteile geprüft werden sollte, müssen spätestens zum Abschluss der Arbeit die Verbindungen, vor allem die Schweißoder Lötnähte noch einmal genauer angesehen und eventuell getestet werden. Belastungsversuche (z.B. ein kräftiger Wurf auf den Boden – aber Achtung: nicht bei Guss!) können fehlerhafte Schweißnähte schmerzhaft sichtbar machen, es kann zum Bruch kommen. Solche Fehler lassen sich korrigieren. Gerissene oder gebrochene Schweißnähte können schnell geflickt werden: die Verbindungsstellen müssen hierfür geschliffen und die Naht neu geschweißt werden. Das direkte Schweißen über die gerissene Naht führt zu keiner befriedigenden Lösung.

Die in der oberen Reihe abgebildeten Tischmodelle weisen genügend Standfläche auf, die beiden Modelle in der mittleren Reihe zeigen schon gewisse Schwächen, die beiden unteren Modelle sind instabil und eventuell als Tisch unbrauchbar.

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Sockel Der Sockel ist Teil einer Skulptur, ebenso wie die Beine Teile des Tisches sind. Manchmal lässt sich die Frage nach einem dem Objekt entsprechenden Sockel erst am Ende der Arbeit beantworten. Aus technischer Sicht wird oft erst dann klar, mit welchem Gewicht, mit welchen Kräften wir es bei einer Skulptur zu tun haben und was es braucht, um die Standfestigkeit zu erhöhen und einen sicheren Stand zu ermöglichen. Aber auch vom ästhetischen Blickwinkel aus gesehen, fällt die Wahl eines Sockels gegen Ende der Arbeit oft einfacher als zu Beginn. Die Proportionen sind klarer, die beabsichtigte Wirkung kann besser überprüft werden. Im Gegensatz dazu sollte bei einem funktionalen Gegenstand wie einem Tisch oder einem Stuhl die Frage nach der Standfläche schon beim Entwurf berücksichtigt werden. Die Größe der Standfläche ist berechenbar, sie kann aber auch abgeschätzt werden. So kann für die Herstellung eines Tisches folgende Faustregel angewendet werden: Fläche des Tischblatts gleich Standfläche. Die Standfläche ist aber zusätzlich abhängig von der Höhe des Tisches; die Kräfteverhältnisse bei einem Bartisch sind andere als die bei einem niederen Beistelltisch. Auch ist sie leicht variierbar durch das Gewicht eines Sockels.


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SCHROTT SUCHEN UND FINDEN Nach all den Betrachtungen zur Gestaltung und den praktischen Arbeitshinweisen fehlt eigentlich nur noch der Schrott – dann kann es losgehen. Schrottplätze gibt es überall, sie in diesem Buch anzugeben ist unmöglich. Es gehört auch zum Einstieg ins Schrotthandwerk, sich ein eigenes Netz von Bezugsquellen zu schaffen. Dies braucht zu Anfang vielleicht etwas Überwindung, aber einmal vom Schrottfieber gepackt, macht gerade dieses Sammeln besonders Spaß. Hier nur eine kurze Auflistung der möglichen Fundorte: Schrottplätze: Der Umschlag auf den Schrottplätzen ist hoch, weshalb das «Schrottangebot» von Tag zu Tag sehr unterschiedlich ist. Die Kosten für den mitgenommenen Schrott richten sich nach dem Gewicht. Einfacher unlegierter Stahl ist um einiges billiger als rostfreier Stahl, Aluminium oder Kupfer. Auf Schrottplätzen findet teilweise auch Handel mit noch neuwertigen Metallen (Profile, Stabmaterial, Stahlplatten) statt. Die Zugänglichkeit von Schrottplätzen ist sehr unterschiedlich. Auf einigen Plätzen ist es noch sehr gut möglich, selber nach spannendem Schrott zu suchen. Andere Schrottplatzbetreiber lehnen es vor allem aus Haftungsgründen ab, Private auf die Schrotthalden zu lassen. Um sich nicht unnötigen Gefahren auszusetzen, sind klare Absprachen mit den Verantwortlichen auf den Schrottplätzen sehr wichtig. Weiter ist umsichtiges Handeln notwendig. Trotz größter Faszination müssen laufende Arbeiten in der Umgebung, auf- und abladende Transporter, Kräne und auch andere Suchende im Blick behalten werden.

Sammelcontainer diverser Betriebe: Auto- und Lastwagengaragen (z.B. Felgen, Auspuffe) Landwirtschaftliche Werkstätten (z.B. Ketten, Pflugscharen) Schlossereien ( je nach Aufträgen) Maschinenbaubetriebe Zulieferbetriebe (Stanzmaterial, Laserschrott, gebogene Rohrreste) Spenglereien (Rohre, Kupfer) Gebäudesanierungen (alte Öfen, Boiler, Radiatoren) Rückbau- und Abbruchfirmen

Wichtiger Hinweis Sammelcontainer sind immer wieder auch außerhalb des Firmengeländes aufgestellt. Schrott darf aber aus diesen nicht ohne Rücksprache mit den Verantwortlichen der jeweiligen Firma mitgenommen werden. Ebenso sollten diese Container nicht für das Abladen des eigenen Schrottes missbraucht werden. Will man zu interessantem Schrott kommen, ist guter Kontakt zu den schrottverursachenden Betrieben sehr wichtig.

Werkzeuge für den Schrottplatzbesuch Brecheisen, Geißfuß Bolzenschneider Bügelsäge Durchschläge, Meißel, Rostlöser Hammer Rollgabelschlüssel, Schraubschlüssel-Set

Autoverwertungen: Wer sich für spezielle Teile aus dem Autoschrott interessiert, wird hier fündig. Diese Teile sind eigentlich für den Wiedergebrauch gedacht und mit entsprechenden Kosten verbunden. Öffentliche Metallabfuhr: Hier findet sich Haushaltsschrott (Küchenutensilien, Leuchten, Werkzeuge usw.). Sammlungen werden kommunal organisiert und sind örtlich sehr verschieden.

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HEUZINKEN 144

SCHAUFELN 149

STANZBLECHE 152

BAGGERZÄHNE 154


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EIN FUNDSTÜCK,VIELE MÖGLICHKEITEN-

4.2

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schrottobjekte gestalten

Das Spielen und Experimentieren mit dem gleichen Fundstück kann ein guter Einstieg in die konkrete Arbeit sein (vgl. auch «Ausgangspunkt Konzept», Seite 137). Es von allen Seiten zu betrachten, weckt sehr unterschiedliche Assoziationen. Aus dem

gleichen Fundstück können so vielfältige Schrottplastiken und auch Gebrauchsobjekte entstehen. Die ersten gezeigten Objektgruppen basieren auf Heuzinken, Schaufeln, Stanzblechen und Baggerzähnen.

HEUZINKEN Heuzinken sind Maschinenzubehörteile der Heuwender oder Kreiselheuer aus Federstahl. Sie passen sich den Unebenheiten des Bodens an, werden aber durch die ständigen Berührungen auch abgenutzt. Mit der Zeit auftretende Ermüdungserscheinungen führen bei zu heftigem Bodenwiderstand zum Bruch der Heuzinken – sie wandern auf den Schrottplatz. Abhängig vom jeweiligen Hersteller werden sie in unterschiedlichen Größen hergestellt, die Formen variieren jedoch nicht sehr stark.

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Die nächsten Seiten zeigen einige unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Gespielt wurde mit der Form, aber auch mit der speziellen federnden Materialeigenschaft der Heuzinken. Aus alten ausgedienten Heuzinken wurden Windlichter, Kleiderhaken, Halter für Flaschen oder Kerzen, aber auch Tierkörper, Köpfe, Augen, Fühler, Gräten, Stoßzähne und vieles mehr.


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ein fundstück, viele möglichkeiten

Windlicht Die Windungen der Heuzinken dienen in diesem Fall als Halterung für geschnittene Glasflaschen. Die Windlichter können in den Boden und in Blumentöpfe gesteckt werden. Als Lichtquellen sind Teelichter oder Kerzen möglich. Für das kurze Modell wurden die Heuzinken lediglich mittels Warmbiegen verformt, bei den abgebildeten, etwas längeren Modellen mussten dagegen die Windungen der Heuzinken abgetrennt und an längere Rundstäbe geschweißt werden.

Ständergarderobe Die Heuzinken bilden hier einfache Kleiderhaken. Zur Realisierung dieser Garderobe wurden sie mit Abstandhaltern (geschnittene Rohrstücke) über ein im Durchmesser passendes Rohr geschoben. Die Abstandhalter wurden anschließend mit Schweißpunkten von unten fixiert und ermöglichen so ein unabhängiges Drehen der einzelnen Heuzinken. Der Sockel der Garderobe (Beilauf-Rad einer Egge) hat ein Lager aus Gusseisen. Da es in diesem Fall möglich war, von oben und unten zu schweißen, wurde auf den Einsatz spezieller Gusselektroden verzichtet und beidseitig mit der Schutzgasschweißanlage (MAG) geschweißt. Die Garderobe wurde relativ pur belassen. Die teilweise abgenutzte rote Farbe der Heuzinken harmoniert gut mit dem ebenfalls nur noch teilweise mit Farbe bedeckten Sockel. Deshalb wurden die farbigen Teile abschließend sehr sanft gereinigt und nur die blanken Stellen sowie die Rohre mit der Topfbürste gebürstet. Als Rostschutz wurde Klarlack (seidenmatter Kunstharzlack) aufgetragen.

Oben: Windlichter, Martina Lauinger, 1994/2001 Rechts: Ständergarderobe, Martina Lauinger, 1999

Wandgarderobe Gebogene Heuzinken werden auch beim Garderobenmodell auf der nächsten Seite als Haltemöglichkeit für Kleider eingesetzt. Sie sind drehbar auf einem gebogenen Rohrstück angebracht. Vor dem Biegen wurden die Heuzinken im offenen Feuer vollständig ausgeglüht. Sie lassen sich dann ohne Probleme im kalten Zustand verformen. Es wäre auch möglich, nur die Biegestelle mit Hilfe der Autogenanlage zu erwärmen und dann warm zu verformen. Nach dem Biegen wurden die Heuzinken sandgestrahlt und mit Klarlack behandelt, das Rohr und die Befestigungsrondellen wurden gebürstet und ebenfalls lackiert.

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schrottobjekte gestalten

Oben links: Wandgarderobe, Martina Lauinger, 2000 Oben rechts: Kartenhalter, Martina Lauinger, 1999 Links: Spielvogel Schnabler, Martina Lauinger, 2000 Rechte Seite: Frau Zausig, Martina Lauinger, 2000

Auf dem Foto ist eine Variante zu sehen, bei der mehrere Heuzinken an den Windungen auf ein Stanzabfall-Stück geschweißt wurden. Das Schweißen an der äußeren Windung bewirkt Gefügeveränderungen beim Federstahl, der dadurch spröder wird. Das Risiko erhöht sich, dass die Heuzinken bei sehr starkem Druck brechen könnten.

Spielvogel Schnabler Der Spielvogel Schnabler lässt sich auf dem vorderen Teil alter Rollschuhe durch die Gegend schieben und betrachtet dabei ein wenig hochnäsig und frech seine Umgebung. Der kleine rote Heuzinken wird hier zum abstrahierten Kopf mit Augen und Schnabel, er wurde mit roter Acrylfarbe noch etwas aufgefrischt.

Kartenhalter Frau Zausig Die Heuzinken dienen bei diesem Projekt als Klemmvorrichtung und Halterung für Zettel, Postkarten, Fotos usw. Ein sanfter Druck auf den Stab öffnet die Wendel des Heuzinkens. Aufgrund der Federwirkung schließen sich die Windungen wieder – ein Vorgang der wiederholt werden kann. 146

Frau Zausig hat ein wunderschönes buntes Federkleid aus Heuzinken. Hierzu wurden verschieden farbige Heuzinken am Ende des gebogenen Rohres an- und übereinander geschweißt. Die Augen mit den buschigen «Wimpern» sind ausgediente Teile der


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ein fundstück, viele möglichkeiten

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Bürste eines Schornsteinfegers. Als Schnabel dient eine kleine Sense. Weitere Bodenbearbeitungswerkzeuge wurden hier schließlich zu Vogelkrallen. Wie an den schwarzen Spuren der rostigen Werkzeuge noch zu erkennen ist, mussten diese etwas warm gebogen werden, um die Standfestigkeit von Frau Zausig zu verbessern.

Elefant Die Windungen der Heuzinken dienen als Körper und Kopf eines Elefanten, die eigentlichen Zinken bilden die Stoßzähne. Alte Maschinenschrauben sowie ein Rüssel aus einem gedrehten Drahtstück vervollständigen die Figur. Durch die abschließende Farbgebung fallen die einzelnen Bestandteile nicht mehr so auf – das Tier kann als Ganzes wahrgenommen werden. Damit die graue Farbe (Acryllackfarbe) auf dem rostigen Untergrund hält, wurde dieser vorgängig mit Rostumwandler behandelt.

Links oben: Elefant, Idee Theo Werlen, Variation Martina Lauinger, 2001 Links Mitte: Ente, Martina Lauinger, 2000 Würdevoll thront die Ente … Links unten: Heuschrecke, Martina Lauinger, 1999 Aus den Heuzinken wurden Augen und zugleich Fühler der Heuschrecke. Unten: Fisch, Claudia Roth, 1997 Heuzinken als Gräten, eine Schaufel als Kopf – der Fisch von Claudia Roth bildet einen hervorragenden Übergang zum nächsten Beispiel, der Verwendung alter Schaufeln.

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anhang

Sachregister Fettgedruckte Zahlen verweisen auf einen Haupteintrag, normale Zahlen auf weitere Hinweise, kursive Zahlen auf Fotos und Skizzen.

a-Maß 84, 84, 224 Abguss 215 Ablängen (zuschneiden) 63 Acetylen (siehe Azetylen) Adhäsion 120 Akkumulation 24, 24, 138, Altschrott 10 Aluminium 39, 40 – -legierungen 39 – löten 40, 111 – schweißen 40, 94 Amboss 53 Anfasen 69 Anlassen 35 Anlassfarben 35, 48 Anreißen 60, 61 Ansenken 76, 76 Antimon 44, 111 Arman 24, 24 Armierungseisen/-stahl 35, 194, 224, 229, 224, 231 Atemschutz 54, 55, 63, 71, 89, 96, 120, 158, Augenschutz 54, 55, 63, 67f., 71, 90, 100, 105, 120 Ausglühen 35, 48, 75, 75, 76,145 Außengewinde schneiden 117, 117 Autogenanlage 101, 101 – Gefahren und Sicherheit 103 – Inbetriebnahme 102 Autogenschweißen 104, 105 Autogentechnik 101 ff. Azetylen 101 Baldaccini, César 24 Bandschleifmaschine 73, 73 – Hand- 72 Baustahl 34 Beißzange 65, 65 Beschichten 114, 130 Beton 123 Bewegliche Verbindungen 122, 146, 146, 172, 194 Biegen 47, 77 ff., 186, 209 – kalt- (siehe Kaltbiegen) – warm- (siehe Warmbiegen) Bindedraht 148, 185, 185, 210, 210, 236, 236 Bits 116, 116

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Blähton 123 Blech 34 – -schere 65, 65 Blei 43 – -mennige 43, 70, 129 Blindnieten 119, 119 Blitzzement 123 Bohren 74 ff., 74 – Bohrgeschwindigkeiten 74 – Bohrertypen 74, 74, 75, 188 – Durchgangsloch- 115 – Kernloch- 117 – Sackloch- 115, 176 Bolzenschneider 52, 65, 65, 141 Brandschutz 53, 89, 96, 103 Brenngas 101, 105 Brenner – -handgriff (Schutzgas) 95, 95 – -handgriff (Autogenanlage) 102, 102 – Kartuschen- 112, 112 – Schneid- 106, 106 – Schweiß- 102, 102 Brennschneiden 105, 106, 107, 199, 199 Bronze 41, 110 Brünieren 130 Bügelsäge 52, 66, 67, 141 Bürsten (siehe Drahtbürste) Bürstenaufsatz, Winkelschleifer 71, 128, 71, 128 Cadmium (siehe Kadmium) Cellulose-Elektroden 88 Chamberlain, John 22 Checkliste zur Schrotterkennung 48 Chrom 35, 37, 44, 130, 168 – -stahl 35, 88, 94 f. Cragg, Tony 24 Di Suvero, Mark 22 Draht – Binde- 185, 185, 186, 236, 236 – Blumen- 113 – -bürste 52, 71, 90 – -elektrode 94, 95 – Verbindungen mit 121 – Verzinkter 121

Druckreduzierventil (Druckminderer) 96, 101, 102 – anschließen 101 – entspannen 103 Duchamps, Marcel 21 Durchschlagventil 102, 102 Duplex-Verfahren 129 Edelgas (= inerte Gase) 95 Edelmetalle 32 Edelstahl 35 f. Einbrand 89, 91, 99 – -kerben 92 Einschaltdauer 87 Einsatzstähle 35 Eisen 33 – Guss- 37, 37 – Roh- 33 – -oxid 45, 126, 126 Elektroden 87 – Basische 88, 198 – Draht- 95, 94 – Guss- 88, 38, 177 – -halter (-zange) 87 – Kupfer- 85 – Rutile 88 – Saure 88 – -schweißen 81, 86 ff. – Umhüllte 87, 90 Elektrochemische Spannungsreihe 45, 45 Engländer (siehe Rollgabelschlüssel) Entfetten 129 Erdung (Leuchtenbau) 235, 240, 242, 246, 246 – Materialien zur 235, 235 Erz 32 Exzenterschleifen 72, 238 Fächerschleifscheiben 71, 71, 128 Farblack 129, 149, 149, 155, 193, 193, 201, 202, 215 Fase 69 Fassung 235, 234f. Federstahl 35, 144ff., 192 – biegen 79, 145 – bohren 76 – Gefügeveränderung 146 – schweißen 85, 144ff., 192 Federwirkung 122, 194 Feilen 52, 69 – schweißen und löten 188, 188 Feilkloben 61, 61, 76, Feuer – -korb 222, 223 – -schweißen 82

– -verzinken 130, 158, 158, 178, 178 – -verzinnen 130 FI-Schalter 53 Fiberscheiben 71, 128, 71, 128 Flammen, -einstellung 103, 106, 103 – -rückschlagsicherung 102, 102 Flammlöten 113 Flussmittel 112 Formsand 37 Frischen 33 Fügen 82ff. – durch Kleben 120, 238 – durch Löten 110, 188 – durch Schweißen 82ff. – durch Schrauben 114, 176, 225 Fugenlöten 113 Funkenbild 47, 48 Galvanisches Element 45, 114 Galvanisierung 130 Gas 95, 101 – -flaschen 96, 101 – Gefahren und Sicherheit 54, 96, 101, 103 – -schweißen (siehe Autogenschweißen) – -schmelzschweißen 82, 104, 105 Gefügeveränderung 35, 146 Gestaltungselemente, Gestaltungsmittel 137 f. Gestaltungsprozess 136 Gewinde – -bohrer 75, 116, 116 – -normen 114 – -schneiden 116, 116, 117, 176, 238, Gießformen – für Beton und Gips 123 – für Gusseisen 37 Gips 123 Glas 65, 66, 145, 155, 228, 229, 250 Gleichrichter-Schweißgerät 86, 94 Gonzales, Julio 21, 21 Graphit 37, 47 – -elektroden 33 – Kugel- 38 – Lamellen- 37 Gripzangen 52, 61, 61, 85, 139 Guss – -eisen 37, 37, 145, 176, – -elektroden 38, 88, 177 – Grau- 37, 110, 177, 225, 225 – Hart- 38 – Schweißen 38, 88,145,177, 225 – Sphäro- 38 – Stahl- 36 – Temper- 38, 110, 177, 177


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anhang

Hammer 52, 62, 62, 141, 188 Handschuhe 54, 54 Härten 35, 85 Hartguss 38 Hartlöten 110ff., 187, 187 Hartlote 110, 111, 111 Hartmetalle 43 Heften 85, 137 Hochleistungsschnellstahl HSS 74 Hochofen 33 Holzbohrer 75 Holz, Kombination mit 170, 196, 171, 197 Inbus 115, 115 Inerte Gase 95 Innengewinde schneiden 116, 116, 176, 238 Injektorbrenner 102, 106 Inverterschweißgerät 86 Jacobsen, Robert 24 Kadmium 44, 70, 111 Kaltbiegen 77, 78, 186, 209 Kartuschenbrenner 112, 112 Kernloch (bohren) 117 Kinetische Objekte 122, 211 Ketten 122 Klarlack 129, 145, 165, 167, 168, 171, 171, 175 Klebband 61, 61, 64, 121, 139 Kleben 120, 213, 238 Knabberblechschere 65, 65 Knarre 115, 115 Knetlegierungen 40, 42 Kobalt 44 Kobro, Katarzyna 25 Kohäsion 120 Kohlendioxid 95 Kohlenmonoxid 96 Kohlenstoff 33ff. Kokillen (Gussformen) 33, 34 Kolophonium 112 Kombizangen 62, 62, 65 Komposition 138 Kontermutter 115 Konverter 33 Körnen 76 Körnung 70 Korrosion 45, 126 – Kontakt- 45 – Lochfraß 127 – Spalt- 45, 127 Korrosionsbeständigkeit 35, 37, 45 Korrosionsschutz 42, 43, 128, 130

Korund 70, 63 Kreislaufschrott 10 Kreissäge 68, 68 Kugellager 122, 150, 172 Kunststoff, Kombination mit 67, 82, 114f., 121f., 238, 239, 248, 249 Kupfer 33, 37, 40, 40, 110, 114 – -legierungen 41 – löten 110 – -lot 111 Kupol-Ofen 37 Kurzschluss 90 Lacke (siehe auch Farblack oder Klarlack) 129, 175 Lärmschutz 54, 55, 63, 71, Lardera, Berto 25 Laserschneiden 105 Laserschrott 10, 238, 238 Legierungen 32 Lehren 77, 78 Leichtmetalle 32, 39, 44 Licht – -quelle 234, 234 – -wirkung 234, 242, 243 Lichtbogen 86, 87 – -handschweißen 86 – -ofen 16, 33, 37, 34 Lösemittel 129 Lot 110, 111, 111, 112 Löten 110ff., 130, 187, 187 Lötkolben 112, 112 Lötlampe 112, 112 Lötpaste 112, 112 Luginbühl, Bernhard 23, 23 MAG-Schweißen (siehe auch Schutzgasschweißen) 82, 94, 95, 96ff. Magnesium 32, 39, 43 Magnet, Schweiß- 61, 62 – -trommel 18 – -test 48 Mangan 33, 36, 38, 44 Manometer 96, 96, 101, 102 Maschinenschrauben 114, 115 Maschinenschraubstock 61, 61 Masseklemme 86, 87, 94, 95 Maßstab 60, 61 Materialmix 82, 137, 145, 145, 155, 170, 171, 196, 196f., 202, 203, 213, 213, 228, 229, 238, 239, 248ff. Meißel 65, 66, 141 Messen 60 Messing 42, 110, 114 Messschieber (siehe Schieblehre)

Metall 32 – Aktiv-Gasschweißen MAG 82, 94, 95, 96ff. – Inert-Gasschweißen MIG 82, 94, 95 – Schutzgasschweißen MSG 82, 94ff. Modellteilung (Gießform) 37 Molybdän 36, 37, 44 Montieren 114 – De- 63, 116 Morsekegel MK 74 Müller, Robert 22, 22 Nachbehandlung – Löten 113 – Schweißen 91 Nagel 118, 230, 230 Naht – -aufbau 84, 84, 88, – -beurteilung (Elektrodenschweißen) 92, 92 – -beurteilung (MAG-Schweißen) 99, 99 – -form 43, 43, 207 – Schweiß- (siehe Schweißnaht) Netzstromkreis 86, 86 Neuschrott 10 Neusilber 42 Neutrale Faser 77 Neutrale Flamme 103, 103 Nichteisenmetalle 39ff. Nichtrostende Stähle 35 Nickel 36, 37, 41, 44 – -Eisen-Elektroden 38, 88, 177 – -Elektroden 38, 88, 177 Nieten 118 Nouveau Réalisme 24 Oberflächenbehandlung 125ff. Öl 128 – Bohr- 75 – Schal- 123 – Schneid- 116, 116 Oxidation 45, 88 Oxidierende Flammeneinstellung 103, 103 Patina 130 – Kupfer- 40, 41 – Rost- 126, 126, 197, 198, 198 Pendeln – Elektrodenschweißen 92, 92 – MAG-Schweißen 100, 100 Pfannenmetallurgie 33, 34 Phasenprüfer 235, 235

Phosphatieren 130, 212?? Picasso, Pablo 21 Plasmaschweißen 83 Plasmaschneiden 107 Poren, Schweiß- 89, 99, 99, 198 Press-Schweißen 83 Profile 34, 47 – biegen 77 – trennen 66, 68 Proportionen 138 Pulverbeschichten 129, 181 Punktschweißen 83 Radioaktiver Schrott 10, 17 Raum 138 Ready-made 21, 26 Recycling – -betrieb 17 – direktes 19 – -möbel 26 Re-Design 26 Reduzierende Flammeneinstellung 103, 103 Reinigen 129 Reißnadel 60, 61 Richten 77 Risse 34, 85, 99, 107, 146 Roheisen 33 Rohrabschneider 66, 65 Rohr biegen 78, 168 Rohstahl 34 Rollgabelschlüssel (Engländer) 115, 115, 141 Rost 45 – erzeugen 126, 126 – -löser 116, 141 – -schutz (siehe Korrosionsschutz) – -schutzgrundierung 129 – schweißen 88, 89, 99, 198 – -umwandler 130, 148 Rundzange 62, 62 Sackloch 115, 176 Sägen 66ff. Salzsäure 126, 127, 198, 230 Sandstrahlen (siehe Strahlen) Sauerstoff 101 – -flasche 101 Säulenbohrmaschine 75 Schablone 77, 78 Schaltafel 53, 123 Schieblehre 60, 60 Schlacke – entfernen 90, 91 – Elektrodenschweißen 88, 88, 90 – -hammer 62, 62, 91 – Hochofen- 33, 127 255


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anhang

Schlagmetall 130 Schlauchpaket 95, 94 Schleifen 70ff. – Band- 72, 73, 73 – mit dem Winkelschleifer 71, 72 – Schutzmaßnahmen 70 Schleifmaschine 73, 73 Schleifmittel 70, 71, 73, 128, 128 Schlosserhammer 62, 62 Schmelzschweißen 82 Schmieden 76 Schmiedehammer 62, 62 Schmiedezange 62, 62 Schneiden 65ff. Schneideisen 117, 117 Schneidöl 116, 116 Schnellarbeitsstähle 36 Schnittgeschwindigkeit 74 Schrauben 114ff. – -dreher 115, 115, 235 – Normen für 114 – schweißbare 114, 115, 225, 225 – Gewindeschneiden für 116 – lösen 116 Schraubschlüssel 52, 115, 115, 141, 188 Schraubstock 61 Schraubwerkzeuge 115, 115 Schredderanlagen 18 Schrott 10 – erkennen (Checkliste) 46ff., 48 – suchen 141 – -kreislauf 16ff. – -platz 17, 141 – -scheren 17 – -sorten 19 Schruppscheibe (siehe Schleifscheibe) Schublehre (siehe Schieblehre) Schutzgas 95 – -schweißen 51, 82, 94ff., 176, 176, 198, 207, 207, 240 Schwarzbrennen 128 Schweißen 82 – Autogen- 104, 105 – Elektroden- 81, 86ff. – Punkt- 83 – Schutzausrüstung 54, 55 – Schutzgas(siehe Schutzgasschweißen) Schweiß– -arbeitsplatz 52 – -eignung 32 – -gleichrichter 86, 94 – -intervalle 100, 100, 176, 240 – -magnet 61, 61 – -naht 88, 92, 99 – -parameter 91, 97f.

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– -probleme und Fehler 92, 99, 104, 176, 198 – -positionen 84, 84 – -richtung 92, 98, 105 – -sicherheit 89, 96, 103 – -stromkreis 86 – -stromquellen 86, 94 – -übungen (Elektrodenschweißen) 92f. – -übungen (Schutzgasschweißen) 99f. – -vorbereitung 89, 100, 126 Schwermetalle 32, 32 Senker 76, 76 Silizium 33, 40 Sintern 43 Skizze 139 Smith, David 21, 22 Sockel 123, 140, 196, 196 Spaltlöten 113, 113, 188 Spalt beim Schweißen (Nahtvorbereitung) 82, 82 Spalt, Korrosionsproblem 127 Spanbildung 74, 74 Spanen mit geometrisch bestimmten – Schneiden (z.B. Sägen, Feilen, Bohren) 66ff., 69, 74 Spanen mit geometrisch unbestimmten Schneiden (z.B. Schleifen) 70ff. Spannungsreihe, elektrochemische 45, 45 Sphäroguss 38 Spiralbohrer 74, 74, 75 Spritzen, thermisches 45, 45 Stabelektroden (siehe Elektroden) Stahl 33ff. – -bürste (siehe Drahtbürste) – -einteilung 34 – -guss 36, 154, 154f. – legierter 36 – rostfreier 35 – unlegierter 34 – -winkel 60, 61 – -wolle 71, 71 Stanckiewitz, Richard 22 Standfestigkeit 123, 140, 140, 160, 171 190, 196, 209 Stanzschrott 10, 11, 166, 152, 152, 167 Ständerbohrmaschine 75 Steckschlüssel 115, 115 Steinbohrer 75 Stein, Kombination mit 213, 213, 250 Stellring 122 Stichsäge 67, 68 Stiletto Studios 26, 26

Stoffeigenschaften verändern 32 Stoß, Schweiß- 82, 82 Strahlen 127, 145, 178, 178 Strahlmittel 127 Stranggießen 33, 34 Stromkreis (Schweißen) 86 Stumpfstoß (siehe Stoß) Survival Research Laboratory SRL 25 Tantal 44, 43 Temperguss 38, 110, 177, 177 Tiefziehen 229, 229 TIG Tungsten-Inert-Gasschweißen (siehe WIG) Tinguely, Jean 23, 23 Tischbohrmaschine 75 Titan 43, 44 Tonerde 39 Transformator – beim Schweißen 86, 86, 94 – bei der Lichttechnik 234, 247 Treiben 77 Treibhammer 62, 62 Trennen 63ff. – mit dem Winkelschleifer 63, 64 Trennscheiben 63, 63 Trennverfahren, mechanische 63ff., 116 Trennverfahren, thermische 105, 107 T-Profil 170, 170 T-Stoß (siehe Stoß) Überhitzen (bohren) 75, 75 Überlappstöße 82, 113, 120, 82, 113 Überzüge 128ff. Überzugsmetalle 42, 43, 44, 130 Umformen 77 Vanadium 44, 36 Verbindung – beweglich 122 – Alu-Stahl 114, 195, 195 – Guss-Stahl 145, 177, 177, 176, 225, 225 – verschiedener Metalle 82, 110, 114, 118, 120 Vergüten 35 Verhüttung 33 Verschleißfestigkeit 36, 37, 154 Verzinken 130, 158, 158, 178, 178 Verzinnen 130 Vollnietverfahren 118, 118 Wachs 128, 176 Walzhaut 34, 127, 166, 166, 230

Wärme – -beständigkeit 36, 37 – -entwicklung (Leuchtmittel) 234, 238, 240, 242, 244 – -verzug 85 – -wirkung (Schweißen) 85 Warmbiegen 79, 79, 147, 148, 167, 171, 207, 207, 213, 213 Wechselstrom 86 Weißblech 43, 110 Weißguss 38 Weichlöten 110ff., 112, 114 Werkstatteinrichtung 52 Werkzeug – -erstausrüstung 52 – für den Schrottplatzbesuch 141 – -stahl schweißen 35, 188 – zum Anreißen und Anzeichnen 60, 61 – zum Biegen 77, 78 – zum Bohren 74, 75 – zum Feilen 69, 69 – zum Greifen 62, 62 – zum Halten und Fixieren 61, 61 – zum Messen 52, 60, 61 – zum Sägen 67ff., 67, 68 – zum Scheren 65, 65, 66 – zum Schlagen 52, 62, 62, 141 – zum Schleifen 70ff., 71, 72, 73 – zum Schrauben 52, 115, 115, 141 – zum Senken 76, 76 Winkel 60, 61 – Neigungs- 90 – -schleifer 63, 71, 64, 72 – -schraubstock 61, 61 – Schweiß- 90, 207 Wolfram 36, 43, 44 – -Inert-Gasschweißen WIG (=TIG) 42, 82 Zement 123 Zementit 36 Zerlegen 63, 116 Zink 33, 42 – -dampf, -rauch, -staub 42, 70, 158 – -farbe 129, 160 – -legierungen 42 Zinn 43, 111 Zugentlastung 235, 236 Zunderschicht (siehe Walzhaut)



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