Hecker & Hecker
HEILSAME WILDPFLANZEN
Haupt Verlag
Katrin und Frank Hecker
Heilsame Wildpflanzen im Rhythmus der 10 Jahreszeiten sammeln und anwenden
Katrin & Frank Hecker sind Diplom-Biologen und mit Leib und Seele der Natur verbunden. Seit über 20 Jahren veröffentlichen sie gemeinsam als Autoren und Naturfotografen erfolgreich Natur-Ratgeber für viele große Buchverlage. Zu finden unter www.naturfoto-hecker.com Besuchen Sie uns gern bei facebook auf unserer Seite naturverbunden@katrinundfrank.hecker – hier können Sie uns «live» durchs heilsame Wildpflanzen-Jahr folgen und Kontakt zu uns aufnehmen.
Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016 – 2020 unterstützt. 1. Auflage: 2019 Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter htttp ://dnb.dnb.de ISBN : 978-3-258-07977-6 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2019 Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlags ist unzulässig. Umschlagbilder: naturfoto hecker, www.naturfoto-hecker.com Alle Fotos im Innenteil: naturfoto hecker, www.naturfoto-hecker.com außer Seiten 12 und 13 Lektorat : Frauke Bahle, D-Merzhausen Gestaltung : pooldesign Printed in Italy
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Inhaltsverzeichnis
Ć Ć¤ĆŠĆĄË‘ĆŁĆưƊƢ
8
Ć ĆĆŽĆŻĆĄĆˑƣƧƤƊƢ
58
ƹƪƧƧƥĆˑƣƧƤƊƢ
108
Pfaden zu wilden Heilpflanzen folgen
10
Die Lebensgeister wecken
60
Heilende Bäume
110
Die Geschichte der Pflanzenmedizin
12
Blaues Wunder
61
Unserem KĂśrper Gutes tun
111
62
Waldmedizin
112
14
Weide Ungebändigte, heidnische Frßhlingskraft
114
19
Baldrian Du bist es wert, wohlauf zu sein
67
Eiche Starker Baum fßr dßnnhäutige Menschen
22
Birke Den alten Geist herauskehren
118
Minze 72 Beruhigung und Frische in einer Pflanze
Wissenschaftliches zu heilenden Wildpflanzen 2JȤPQNQIKUEJGT -CNGPFGTǞŢ \GJP Jahreszeiten Achtsam sammeln in heilenden Landschaften
ƹƪĆĆĄĆˑƣƧƤƊƢ
24
Ein GespĂźr fĂźr FrĂźhling
26
Kornelkirsche Heilbaum der Klostergärten
27
Pappel 31 Balsamische Knospen, heilende Pflaster 38 SchlĂźsselblume Wurzelkraft gegen festsitzenden Husten
SchlĂźsselblume Zarte BlĂźten befreien die Bronchien
77
Waldmeister 123 Tut der Leber wohl und stärkt das Herz
Bärlauch Frßhjahrskur aus heimischen Wäldern
81
Fichte Spenderin von Lebenskraft und Stärke
Knoblauchsrauke Gesunde WĂźrze seit 6000 Jahren
85
Schlehe Reinigender BlĂźtenschnee
89
WeiĂ&#x;dorn Stark fĂźrs Herz
136
Gundermann & Gßnsel Urkräuter der Germanen
93
141
98
Schachtelhalm Urpflanze zur Reinigung und Entschlackung Wegerich Bei Stichen, Wunden und Infekten
146
Seifenkraut LÜst zähen Schleim und befreit die Atemwege
152
Brennnessel FrĂźhjahrsputz fĂźr den KĂśrper
42
Brennnessel Mit Feuer gegen Schmerzen und EntzĂźndungen
LÜwenzahn Die kÜrpereigenen Heilkräfte wecken
47
Labkraut Den KĂśrper entschlacken und reinigen
Wegerich Uralter Weggefährte des Menschen
52
ĆĄĆˑƣƧƤƊƢƎ ĆŻĆœĆ˘Ć°ĆŠĆ&#x;ĆŠĆœĆžĆŁĆŻĆ˘Ć§Ć Ć¤ĆžĆŁĆ
56
Licht & Dunkel im Gleichgewicht
104
126
Harz 130 Den Balsam der Bäume fßr Haut und Seele nutzen
ơƭˑƣƮƪƨƨƠƭ
156
ƣƪƞƣƮƪƨƨƠƭ
190
ƮƫʼƯƮƪƨƨƠƭ
224
Wildblumenmedizin
158
Lichtgetränkte Mittsommerkräuter
192
159
Johanniskraut 194 Mittsommerblume gegen die Melancholie
Kräuterbuschen und erste Wildfrüchte Still und heimlich …
226
Holunder Reinigende Schwitzkur für den Körper
164
Beifuß Vergessene Machtwurz der Kelten
200
Nachtkerze Lebensmedizin der Navajos
228
Nelkenwurz Stärkt Haupt und Hirn, erquickt das Herz
206
Wegwarte Bitterstoffe für Magen und Leber
232
Kamille & Mutterkraut Stark gegen Entzündungen, Krämpfe und Migräne
170
Wilder Dost Antibiotikum der Antike
211
Goldrute Heidnisch Wundkraut für Niere und Blase
237
Schafgarbe Heilkraut der Indianer
176
Thymian Zauber- und Arzneipflanze der alten Ägypter
181
Königskerze Flammen gegen den Husten
218
Baldrian Nervenberuhigende Blüten am Wasser Mädesüß Schmerzstillende Wiesenkönigin
184
ƮƪƨƨƠƭƮƪƩƩƠƩƲƠƩƟƠ
188
Magische Mittsommernacht
ĆĄĆË‘ĆŁĆŁĆ ĆĆ?ĆŽĆŻ
242
Den einziehenden Herbst kosten und spĂźren 244 Sich erden in Kontakt mit Mutter Natur Holunder Schwarze Beeren gegen Viren und Bakterien
246
Kornelkirsche Rote Oliven der Antike
250
WeiĂ&#x;dorn Mehlige FrĂźchte fĂźr einen Herzwein
253
Wildrose Wahrhaftiger Hagebuttentee
257
ĆŁĆ ĆĆ?ĆŽĆŻ ĆŻĆœĆ˘Ć°ĆŠĆ&#x;ĆŠĆœĆžĆŁĆŻĆ˘Ć§Ć Ć¤ĆžĆŁĆ
264
Die Zeit des RĂźckzugs ausschĂśpfen
ĆąĆŞĆ§Ć§ĆŁĆ ĆĆ?ĆŽĆŻ
266
Ć˛Ć¤ĆŠĆŻĆ Ć
Zeit der Wurzelsammler
268
Winterstarre und die Wiedergeburt
Rosskastanie Mit Seifenstoffen gegen Rheuma und Ă–deme
270
des Lichts
298
Fichte Der magischste aller Bäume
300
Wacholder SchĂźtzt und heilt seit Jahrtausenden
275
Judasohr Heilpilz am Holunder
306
Wurzeln Die unterirdischen Kräfte der Pflanzen nutzen
281
Mistel Mystische Arzneipflanze der Druiden
310
ĆŽĆŤĘźĆŻĆŁĆ ĆĆ?ĆŽĆŻ
ĆœĆŠĆ˛Ć ĆŠĆ&#x;Ć°ĆŠĆ˘Ć ĆŠ ĆĆ ĆľĆ ĆŤĆŻĆ
316
286
Die Zeit des Ruhens und Reifens beginnt 288
Tees Die Urarznei
318
Schlehe Heilobst aus der Jungsteinzeit
289
Oxymel Die vergessene Honigmedizin
320
Ć˛Ć¤ĆŠĆŻĆ ĆĆŽĆŞĆŠĆŠĆ ĆŠĆ˛Ć ĆŠĆ&#x;Ć
Ă–le & Essige Lecker und heilsam
321
294
Salben & Cremes Sinnliche Wohltat
323
Tinkturen Kostbare Tropfen
326
Die längste Nacht und die Raunächte
296
Medizinweine, KräuterlikÜre & Magenbitter
329
Räuchern Medizin & Magie
330
Welche Wildpflanze fĂźr welche Krankheit? 334
Ć§Ć¤ĆŻĆ ĆĆœĆŻĆ°Ć Ć°ĆŠĆ&#x; ĆŹĆ°Ć Ć§Ć§Ć ĆŠ ĆĆ Ć˘Ć¤ĆŽĆŻĆ Ć
340 342
Einführung
10
-B=@AJ VQ SEH@AJ %AEHL =JVAJ BKHCAJ In unseren Wäldern, an Bächen und manchmal direkt am Wegesrand wachsen die ältesten überlieferten Arzneien der Menschheit: unverfälschte Urmedizin von ungezähmter Lebenskraft. Wir möchten Sie einladen, uns durch die zehn Jahreszeiten des phänologischen Kalenders hinein in die Lebensräume dieser faszinierenden Urpflanzen zu begleiten: Erfahren Sie, welche Bedeutung viele unter ihnen schon vor vielen Tausend Jahren hatten und was die moderne Forschung heute zu ihren Inhaltsstoffen zu sagen hat, woran Sie die Pflanzen erkennen, wie Sie sie sammeln, zubereiten und haltbar machen können. Dabei folgen wir den Millionen Jahre alten Rhythmen der Wildpflanzen in ihre Lebensräume: von harzigen Baumknospen im erwachenden Erstfrühling, die uns einen heilsamen Balsam schenken, über heilkräftige Rinden, blutreinigende Blätter, würzige Heilkräuter und wirkstoffreiche Blüten bis hin zum Vollherbst, der Zeit der Wurzelsammler. Auf diesen Pfaden finden Sie möglicherweise nicht nur einen uralten Wissensschatz von unschätzbarem Wert, sondern vielleicht auch einen Weg zu einer ungeahnten, wundervollen und manchmal auch magischen Naturverbundenheit, einen Weg hin in Ihr innerstes Selbst.
EINFÜHRUNG
Bleiben Sie dabei achtsam – mit sich selbst, mit den Wildpflanzen und den Tieren, denen Sie unweigerlich begegnen werden. Fühlen Sie sich als willkommener Gast, eingeladen, von den Schätzen zu nehmen, die Sie in der Natur vorfinden. Suchen Sie sich einen Ort zum Rasten – einen Lieblingswald, ein Plätzchen unter einem alten Baum, einen sich windenden Bach, eine blütenreiche Wiese – und besuchen Sie diese Lebensräume zu unterschiedlichen Jahreszeiten, so wie es in Ihren eigenen Lebensrhythmus hineinpasst. Erleben Sie bewusst die wichtigen Wendepunkte im Jahreskreis – die Tag- und Nachtgleichen im Frühjahr und Herbst sowie die Mittsommerwende und die Wintersonnenwende mit den sich anschließenden Raunächten: der Zeit der Stille und des Ruhens in der Natur und vielleicht auch in uns selbst. Erfahren Sie, mit welchen Ritualen wie dem Verräuchern heilsamer Wildpflanzen diese Wendepunkte schon seit alters her gefeiert wurden, und entdecken Sie ureigene Rituale im Rhythmus des Wildpflanzenjahres. Willkommen in der Natur! Ihre Katrin & Frank Hecker
11
18
KOMMISSIONEN ZUR BEWERT UNG PFLANZLICHER ARZNEIMIT T EL In der Europäischen Union (EU) sind seit den 1980er-Jahren ver-
ÂŹ
Pflanzen, deren Wirksamkeit nicht zweifelsfrei belegt werden
schiedene wissenschaftliche Kommissionen und Verbände bemßht,
konnte oder bei deren Anwendung mĂśgliche Risiken Ăźberwogen,
CWUHČšJTNKEJG $GUEJTGKDWPIGP WPF $GYGTVWPIGP k/QPQITCĆ’GPz
erhielten eine 0GICVKX /QPQITCĆ’G. Ein Teil der Pflanzen erhielt
GKP\GNPGT *GKNRHNCP\GP \W GTUVGNNGP &KGUG /QPQITCĆ’GP DKNFGP WPVGT
GKPG 0WNN /QPQITCĆ&#x2019;G <YCT UGK MGKPG )GHȤJTFWPI \W GTYCTVGP
anderem die Grundlage der Zulassung pflanzlicher Arzneimittel und
die Wirksamkeit jedoch ebenfalls nicht hinreichend belegt.
liefern ausfĂźhrliche Dokumentationen zu Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und Dosierung von Heilpflanzen. Parallel dazu erarbeitet die 9GNVIGUWPFJGKVUQTICPKUCVKQP 9*1 UGKV /QPQITCĆ&#x2019;GP HČšT
'5%12 -QOOKUUKQP
'WTQRGCP 5EKGPVKĆ&#x2019;E %QQRGTCVKXG QP 2J[VQVJGTCR[
zahlreiche, weltweit vorkommende Heilpflanzen, um diese Kennt-
Auf europäischer Ebene wurde 1989 die ESCOP-Kommission
nisse fĂźr unsere nachfolgenden Generationen zu erhalten
'WTQRGCP 5EKGPVKĆ&#x2019;E %QQRGTCVKXG QP 2J[VQVJGTCR[ GKPDGTWHGP 5KG
und weiter erforschen zu lassen.
bestand zunächst aus Fachgesellschaften sechs europäischer Länder, inzwischen sind zahlreiche europäische und auch nicht
Kommission E
europäische Staaten beteiligt. Hauptziel der ESCOP ist die euro-
Das Expertengremium hatte von 1978 bis 1995 die Aufgabe, wissen-
paweite FĂśrderung des wissenschaftlich begrĂźndeten Status der
schaftliche VerĂśffentlichungen zur Wirksamkeit und Unbedenklich-
2J[VQVJGTCRKG &C\W GTUVGNNV GKP YKUUGPUEJCHVNKEJGT #WUUEJWUU FGT
keit der bis dahin untersuchten pflanzlichen Arzneimittel zu begut-
'5%12 GDGPHCNNU /QPQITCĆ&#x2019;GP &KGUG DG\KGJGP UKEJ CWH RHNCP\NKEJG
achten und zu bewerten. Das Sachverständigenteam war dem
#T\PGKOKVVGN FKG KO 'WTQRȤKUEJGP #T\PGKDWEJ FGĆ&#x2019;PKGTV UKPF WPF
damaligen Bundesgesundheitsamt in Berlin (heute: Bundesinstitut
enthalten genaue Angaben zu Anwendung, Dosierung und Neben-
fĂźr Arzneimittel und Medizinprodukte [BfArM] in Bonn) unterstellt
YKTMWPIGP &KG /QPQITCĆ&#x2019;GP UKPF KP $WEJHQTO WPF CNU MQUVGP
und wurde auf Vorschlag der Kammern und Fachgesellschaften der
pflichtige) Online-Version verfĂźgbar.
Heilberufe (Ă&#x201E;rzte, Apotheker, Heilpraktiker) sowie der pharmazeutischen Unternehmer berufen. In die Bewertung der pflanzlichen
Ausschuss fĂźr pflanzliche Arzneimittel
Arzneimittel flossen neben wissenschaftlichen VerĂśffentlichungen
Dieser wissenschaftliche Ausschuss (engl. Committee on Herbal
auch die Erfahrungen des Gremiums mit ein. Als Ergebnis wurden
Medicinal Products, HMPC) wurde 2004 als Gremium der Europäi-
fĂźr Ăźber 300 Heilpflanzen oder Zubereitungen daraus /QPQITCĆ&#x2019;GP
UEJGP #T\PGKOKVVGNCIGPVWT 'WTQRGCP /GFKEKPGU #IGPE[ '/#
erstellt, im Bundesanzeiger (Bekanntmachungsorgan der deutschen
eingerichtet. Er setzt sich aus Vertretern aller EU-Mitgliedsstaaten
BundesbehĂśrden) verĂśffentlicht und kostenlos online einsehbar
zusammen. Auch dieses Expertengremium erstellt seit 2008 Mono-
gemacht.
ITCĆ&#x2019;GP KP FGPGP 9KTMUCOMGKV WPF 7PDGFGPMNKEJMGKV RHNCP\NKEJGT
ÂŹ
Der grĂśĂ&#x;te Teil der untersuchten Heilpflanzen erhielt eine
Arzneimittel zusammengefasst und bewertet werden.
Positiv-/QPQITCĆ&#x2019;G Aus den vorliegenden Daten konnten
&CTKP Ć&#x2019;PFGP UKEJ FGVCKNNKGTVG +PHQTOCVKQPGP \W &QUKGTWPI 0GDGP
sowohl ihre Wirksamkeit als auch die Unbedenklichkeit
WPF 9GEJUGNYKTMWPIGP &KG /QPQITCĆ&#x2019;GP DKNFGP GKPGP HČšT CNNG
eindeutig belegt werden.
'7 /KVINKGFUUVCCVGP QHĆ&#x2019;\KGNNGP 5VCPFCTF 5KG UKPF MQUVGPNQU QPNKPG einsehbar (www.ema.europa.eu, Auswahlfeld ÂŤFind medicineÂť, Auswahlfeld ÂŤHerbal medicines for human useÂť).
19
EINFÜHRUNG
-DăJKHKCEO?DAN (=HAJ@AN o VADJ '=DNAOVAEPAJ
JAN
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LING FRÜH VOR
B
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FrühlingsTagundnachtgleiche 20./21. März
VO LL F
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MMER HSO FRÜ
HOCHSOM MER
Sommer-Sonnenwende 20./21. Juni
ING HL RÜ
HERBST FRÜH
SEPT AP
ERSTFR ÜHL ING
Herbst-Tagundnachtgleiche 22./23. September
WIN TER
ST RB E H
VOLL HER BST
SP ÄT
Winter-Sonnenwende 21./22. Dezember
Der phänologische Kalender im Sonnenjahr.
20
Sonnenjahr und phänologische Jahreszeiten
Dieser phänologische Kalender, der den wiederkehrenden Kreislauf in der Natur berßcksichtigt und
ÂŤPhainoÂť (altgriechisch) â&#x20AC;&#x201C; ÂŤich erscheineÂť Die Phänologie (Lehre von den Erscheinungen) untersucht die jahreszeitliche Entwicklung der PďŹ&#x201A;anzen und das Verhalten der Tiere in Abhängigkeit von der jahreszeitlichen Witterung. Phänologische Ereignisse werden in einer zentralen Datenbank gespeichert und fĂźr internationale Forschungsprojekte, beispielsweise zur Klimawandelforschung, verwendet.
Ein Sonnenjahr umfasst die Zeit eines Umlaufs der
GRNXPHQWLHUW LVW NHLQH (UČ´QGXQJ GHU 1HX]HLW LKQ
(UGH XP GLH 6RQQH 'LHVH 6RQQHQXPUXQGXQJ GDX-
JLEW HV VFKRQ ODQJHbČ&#x201A; HU JHULHW QXU LQ 9HUJHVVHQKHLW
HUW ]Z¸OI 0RQDWH :ŒKUHQG XQVHU .DOHQGHU LQQHU-
6R ZXUGH EHUHLWV YRU žEHU WDXVHQG -DKUHQ LQ -DSDQ
KDOE GLHVHU ]Z¸OI 0RQDWH GLH YLHU -DKUHV]HLWHQ )UžK-
GHU %HJLQQ GHU .LUVFKEOžWH]HLW GRNXPHQWLHUW Î&#x2013;P
ling, Sommer, Herbst und Winter unterscheidet,
RĂśmischen Reich dienten Beobachtungen in der
XQWHUWHLOW GHU SKÂŚQRORJLVFKH .DOHQGHU GLH -DKUHV-
Natur dazu, mÜglichst verlässliche Aussagen fßr die
zeiten FrĂźhling, Sommer und Herbst nochmals in
/DQGZLUWVFKDIW ]X WUHÎ?HQ XQG EHLVSLHOVZHLVH GHQ
NOHLQHUH 6HJPHQWH 6R HUJHEHQ VLFK LQVJHVDPW idealen Zeitpunkt zum Ausbringen der Saat im ]HKQ SKÂŚQRORJLVFKH -DKUHV]HLWHQ :LOGSČľDQ]HQ KDO-
)UžKMDKU ]X EHVWLPPHQ +HXWH HUZHLVW VLFK GHU SKŒ-
ten sich allerdings selten an Kalenderdaten, sie fol-
nologische Kalender unter anderem als nĂźtzliches
JHQ LKUHQ XUHLJHQHQ 5K\WKPHQ 6R EOžKW GHU +R-
Werkzeug, um Aussagen ßber Klimaveränderungen
OXQGHU LQ PDQFKHQ -DKUHQ XQG LQ PDQFKHQ ]X WUHÎ?HQ %OžKWH GLH +DVHO ]ZLVFKHQ XQG 5HJLRQHQ EHUHLWV $QIDQJ 0DL LQ DQGHUHQ -DKUHQ 1990 im Durchschnitt laut dem Deutschen Wetterund Regionen erst vier Wochen später, nämlich An-
dienst noch in der zweiten Märzhälfte, so liegt der
IDQJ -XQL :HQQ ZLU YHUOÂŚVVOLFKH $XVVDJHQ ]XU EHVW-
%OžKEHJLQQ VHLW FD -DKUHQ XP GHQ )HEUXDU
P¸JOLFKHQ 6DPPHO]HLW YRQ :LOGSČľDQ]HQ WUHÎ?HQ mĂśchten, ist der phänologische Kalender im SonQHQMDKU KLHUIžU HLQ ZXQGHUEDUHV :HUN]HXJ 'DUXP So funktioniert der phänologische Kalender LVW GLHVHV %XFK QDFK GHQ ]HKQ SKÂŚQRORJLVFKHQ -DKUHV]HLWHQ JHRUGQHW
Um mÜglichst genaue Aussagen zu den Phänome-
Wenn wir einige wenige, markante Arten kennen,
QHQ LQ GHU 1DWXU WUHÎ?HQ ]X N¸QQHQ KDW HV VLFK DOV
so zeigen uns diese nach dem phänologischen
VLQQYROO HUZLHVHQ GDV -DKU GHV SKÂŚQRORJLVFKHQ .D-
.DOHQGHU YHUOÂŚVVOLFK ZHOFKH :LOGSČľDQ]HQ ZLU MHW]W lenders nicht nur in vier, sondern in zehn JahresQRFK ]X GLHVHU SKÂŚQRORJLVFKHQ -DKUHV]HLW LQ YHU-
zeiten einzuteilen:
VFKLHGHQHQ /HEHQVUŒXPHQ VDPPHOQ N¸QQHQ 
-HGH GHU ]HKQ SKÂŚQRORJLVFKHQ -DKUHV]HLWHQ
'LHVH YHUOÂŚVVOLFK ZDKUQHKPEDUHQ 3ČľDQ]HQ KHLÂĄHQ
GDXHUW XQWHUVFKLHGOLFK ODQJ 'LH 'DXHU LVW NOLPD
Zeigerarten GHV SKÂŚQRORJLVFKHQ .DOHQGHUV 6LH
abhängig und richtet sich einzig nach bestimm-
PDUNLHUHQ GHQ %HJLQQ HLQHU SKÂŚQRORJLVFKHQ -DK-
ten Erscheinungen in der Natur und nicht nach EHVWLPPWHQ 'DWHQ
UHV]HLW %OžKW ]XP %HLVSLHO GHU +ROXQGHU DOV =HLgerart des Frßhsommers in Hecken und an Wald-
ÂŹ
rändern, dann wissen wir, dass am Bach jetzt
YRQ -DKU ]X -DKU XQG DXFK YRQ 5HJLRQ ]X 5HJLRQ XQWHUVFKLHGOLFK
]HLWJOHLFK EOžKHQGHU %DOGULDQ ]X ȴQGHQ LVW XQG DXI der Wiese Schafgarbe und Kamille bereit sind, ge-
'HU %HJLQQ MHGHU SKÂŚQRORJLVFKHQ -DKUHV]HLW LVW
ÂŹ
%HVWLPPWH EHNDQQWH :LOGSČľDQ]HQ XQG DXFK
VDPPHOW ]X ZHUGHQbČ&#x201A; ]XYHUOÂŚVVLJ XQG XQDEKÂŚQJLJ
1XW]SČľDQ]HQ DXV GHU /DQGZLUWVFKDIW GLHQHQ
YRQ Č´[HQ .DOHQGHUGDWHQ XQG UHJLRQDOHQ 8QWHU-
DOV W\SLVFKH SKÂŚQRORJLVFKH =HLJHUSČľDQ]HQ
VFKLHGHQ
Auch das rhythmische Verhalten bestimmter
21
EINFÜHRUNG
Tierarten wird erfasst, wie zum Beispiel das
¬
:HQQ ZLU HLQIDFKH =HLJHUSȵDQ]HQ EHREDFK-
Fliegen der ersten Bienen, das Zugverhalten
ten, dann wissen wir, welche phänologische
der Vögel oder die Wanderzüge von Kröten
-DKUHV]HLW JHUDGH KHUUVFKW XQG ZHOFKH :LOG-
XQG )U¸VFKHQ
SȵDQ]HQ ZLU MHW]W LQ YHUVFKLHGHQHQ /HEHQVU¦XPHQ ȴQGHQ N¸QQHQ
Jahreszeit
Typisch für die
Jahreszeit
Jahreszeit VORFRÜHLING
Haselnuss,
Typisch für die Jahreszeit
SPÄTSOMMER
Vogelbeeren
Kornelkirsche und
sind reif, erste,
Schneeglöckchen
frühreifende Äpfel
blühen
ERSTFRÜHLING
Sal-Weide und
FRÜHHERBST
Holunderbeeren,
Schlehensträucher
Haselnüsse und
blühen, Blätter
Kornelkirschen sind
der Rot-Buche
reif; Obsternte
erscheinen VOLLFRÜHLING
Blätter der Eiche
VOLLHERBST
Eicheln, Ross-
erscheinen, Apfel-
kastanien und Wal-
bäume und Ross-
nüsse sind reif,
kastanien blühen
Blätter der Bäume verfärben sich
FRÜHSOMMER
HOCHSOMMER
Holundersträucher
SPÄTHERBST
Schlehenfrüchte
blühen, Wildrosen
sind reif, Blätter
und Weißdorn
fallen von den
blühen
Bäumen
Blüte der Sommer-
WINTER
Laubbäume sind
linde, Johannis-
blattlos, die Lärche
beeren tragen
verliert ihre Nadeln
Früchte
Vorfrühling «Pflücke dir deine Gesundheit und setze dabei einen Fuß vor den anderen.» Verfasser unbekannt
26
Ein Gespür für Frühling
Keimendes Leben im Vorfrühling: Scharbockskraut mit seinen essbaren Wurzelknöllchen.
Weitgehend unbemerkt: Der Saft in den Bäumen beginnt jetzt wieder aus den Wurzeln tief im Erdreich hoch in die Baumkronen zu fließen.
Vorfrühlingsboten: Rotmilane kehren früh aus Spanien zurück.
Noch sind die Nächte länger als die Tage, noch befinden wir uns in der dunklen Jahreshälfte. Doch seit der Wintersonnenwende ist jeder Tag schon ein klein wenig länger als der vorhergehende. Trotz anhaltender Kälte und Dunkelheit wird ganz allmählich der Pulsschlag der Erde wieder spürbar. Ist der Boden aufgetaut, beginnt eine gute Zeit des Wurzelnsammelns: Noch stecken die Pflanzenkräfte konzentriert im unterirdischen Wurzelwerk, doch zeigen uns bereits erste Blättchen, wo wir sie finden können. Vielleicht kann man es zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr so deutlich spüren wie im Vorfrühling: die unbändige Kraft des ewigen Kreislaufs, wo aus dem Dunkel und dem scheinbaren Nichts das Leben neu geboren wird. Man sagt: «Frühling liegt in der Luft!» Und so ist es auch: Die ersten Vogelgesänge machen es deutlich hörbar! Standorttreue Singvögel, die in winterlicher Kälte bei uns ausharren, werden wieder spürbar aktiv: Rotkehlchen, Goldammern und Heckenbraunellen singen schon wieder, im Wald erklingt das dumpfe Trommeln der Spechte und überall sind Meisen dabei, ihre Reviere zu besetzen. Wer jetzt hoch in den Himmel schaut, kann dort die ersten zurückkehrenden Zugvögel entdecken: Keile ziehender Wildgänse und Kraniche sind jetzt zu sehen und Rotmilane ziehen wieder ihre Kreise. Wer über Feldern einen unaufhörlichen, schwierig zu ortenden Zwitschergesang wahrnimmt, muss nur hoch in die Luft schauen: Auch die Feldlerchen sind schon zurück aus ihren Überwinterungsgebieten am Mittelmeer. Der Vorfrühling endet um den Zeitpunkt der Frühlings-Tagundnachtgleiche (Seite 56), wenn die Tage länger werden als die Nächte. Dann haben das Licht und damit das Leben endgültig den Sieg über die Dunkelheit errungen.
27
VORFRÜHLING … IN WÄLDERN & HECKEN
Kornelkirsche
Heilbaum der Klostergärten
Nach dem phänologischen Kalender hält der Erstfrühling Einzug, wenn die Kornelkirschen blühen. Im südlicheren Mitteleuropa ist dies deutlicher zu bemerken, da Kornelkirschen gen Norden nicht mehr so häufig wild wachsen. Man findet sie vereinzelt in Hecken, häufiger aber in Parks und Gärten. Die Suche ist in jedem Fall lohnend: Der Kontrast zwischen ihrer dunkelbraun-schwarzen Rinde und ihren goldgelben Blüten ist zu dieser Jahreszeit eine Wohltat und sowohl die Blüten als auch ihre Rinde sind ein gutes Heilmittel. Wer den Standort der Kornelkirsche im Frühjahr kennenlernt, der weiß, wo er im Spätsommer ihre unvergleichlichen, kirschenähnlichen Früchte finden kann. Es ist immer gut, wild wachsende Bäume und Sträucher, deren Früchte man ernten möchte, im Jahreslauf kennenzulernen. So können Verwechslungen mit ungenießbaren oder sogar giftigen Früchten leicht vermieden werden. Weitere Informationen zur Kornelkirsche finden Sie auf Seite 250.
Goldgelbe Blütenkugeln: Beginn des Vorfrühlings.
28
Vom Wissen unserer Vorfahren
KORNELKIRSCHE CORNUS MAS
'HU .RUQHONLUVFKHQEDXP Č´QGHW EHUHLWV YRU -DKUHQ VFKULIWOLFKH (UZÂŚKQXQJ DOV +HLOEDXP 3HGDQLRV 'LRVNXULGHV Č&#x201A; É&#x2039;Q É&#x2039;&KU EHVFKUHLEW LQ VHLQHU
(#/+.+'ŠKornelkirschen gehÜren zur Familie der Hartriegelgewächse
EHUžKPWHQ PHKUEŒQGLJHQ m'H PDWHULD PHGLFD}
(Cornaceae). Sie sind nicht verwandt mit echten Kirschbäumen aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
GLH 9HUZHQGXQJ LKUHU JHUEVWRÎ?KDOWLJHQ )UžFKWH
/'4-/#.'ŠŢ Ĺ&#x;O JQJGT $CWO QFGT 5VTCWEJ $NČšVG\GKV KO 8QT WPF 'TUV-
NXQJHQ 8UVSUžQJOLFK LQ VžGOLFKHUHQ /ŒQGHUQ (XUR-
frĂźhling (ca. Februarâ&#x20AC;&#x201C;April). BlĂźten klein, gelb, in kugeligen Dolden. Blätter erscheinen erst nach der BlĂźtezeit. Typisch ist der bogige Verlauf der Blattadern bis zur Blattspitze hin (sie enden nicht an den Blatträndern, 5GKVG -KTUEJGPȤJPNKEJG (TČšEJVG 5GKVG Ţ Ĺ&#x;EO QXCN INȤP\GPF Fruchtreife im Spätsommer bis in den FrĂźhherbst (ca. Augustâ&#x20AC;&#x201C;Oktober).
6HLWH DOV $U]QHL JHJHQ 0DJHQ 'DUP (UNUDQSDV XQG LQ =HQWUDODVLHQ EHKHLPDWHW ZXUGH GLH .RUQHONLUVFKH VFKRQ PLW %HJLQQ GHV 0LWWHODOWHUV LQ .ORVWHUJÂŚUWHQ DQJHSČľDQ]W 'LH %HQHGLNWLQHUP¸QFKH XQG DXFK GLH JHOHKUWH Â&#x2020;EWLVVLQ +LOGHJDUG YRQ
.'$'054#7/Ĺ Hecken, Knicks, BĂśschungen, bevorzugt kalkreiche
%LQJHQ Č&#x201A; VFKÂŚW]WHQ GHQ KHLONUÂŚIWLJHQ
LehmbĂśden.
%DXP QLFKW QXU ZHJHQ VHLQHU )UžFKWH m'LH .RUQHO-
*'4-70(6Ĺ UrsprĂźnglich aus Zentralasien, mittlerweile im sĂźdlichen
NLUVFKH LVW ZDUP XQG LKUH :ÂŚUPH LVW PLOG Č? 1LPP
/KVVGNGWTQRC HGUV GKPIGDČšTIGTV YGKVGT PČľTFNKEJ JȤWĆ&#x2019;I KP 2CTMU WPF Gärten gepflanzt, aber auch verwildert.
GDKHU YRQ LKUHU 5LQGH GHP +RO] XQG GHQ %OÂŚWWHUQ
5#//'.0ŠBlßtenknospen, Blßten, Blätter (nach der Blßtezeit) und Rinde.
%DG 8QG ZHU DQ *LFKW OHLGHW Č? GHU EDGH GDULQ RIW }
9+%*6+)' +0*#.65561(('ŠIn den Blßten wurden Ellagsäure, Gallussäure,
+LOGHJDUG YRQ %LQJHQ JULÎ? LQ LKUHQ :HUNHQ KÂŚXČ´J
Rutin, Stearinsäure, Tannin und Ursolsäure nachgewiesen. Die Blätter enthalten unter anderem die Flavonoide Quercetin, Kaempferol, Rutin und 2TQE[CPKFKPG CWÂ&#x192;GTFGO Gallussäure und Ellagsäure. Die Rinde enthält das Iridoidglykosid Cornin und Gerbstoffe.
DXI 4XHOOHQ GHU $QWLNH ZLH 3OLQLXV GHP Â&#x2020;OWHUHQ RGHU
9+4-70)Ĺ Gegen DarmentzĂźndungen (Durchfall), Fieber, antimikrobiell,
stopfend, zusammenziehend. 9+55'05%*#(6.+%*' $'9'4670) 70& /101)4#(+'0ŠBisher nicht untersucht, daher kann es auch keine Empfehlungen geben. Traditionell wird die Kornelkirsche als Heilpflanze spätestens seit Beginn unserer Zeitrechnung genutzt (Seite 250). #09'0&70)ŠTee, Wßrzsalz, Magenbitter, Badezusatz. 9+55'059'46ŠWer einen Garten hat, der sollte auf eine Kornelkirsche
PKEJV XGT\KEJVGP +O )GIGPUCV\ \WT JȤWĆ&#x2019;I CPIGRHNCP\VGP (QTU[VJKG KUV die Kornelkirsche fĂźr uns Menschen ein wertvoller Heilbaum und fĂźr frĂźh fliegende Bienen eine gute Nahrungsquelle. Frei stehend wächst sie ähnlich wie ein Apfelbaum, sie gibt sich aber auch mit einem 2NȤV\EJGP KP FGT *GEMG \WHTKGFGP WPF KUV JKGT UEJPKVVXGTVTȤINKEJ
XQG NRFKH VLH LQ :DVVHU XQG PDFKH GDUDXV HLQ
'LRVNXULGHV ]XUžFN YLHOH LKUHU $QZHQGXQJHQ VWDPPHQ DEHU DXFK DXV GHP (UIDKUXQJVZLVVHQ GHV 0LWWHODOWHUV 8QG GDPDOV QXW]WHQ GLH 0HQVFKHQ QRFK DOOH 7HLOH GHU .RUQHONLUVFKH ]X +HLO]ZHFNHQ XQG
29
VORFRĂ&#x153;HLING â&#x20AC;Ś IN WĂ&#x201E;LDERN & HECKEN
Rinde und BlĂźten der Kornelkirsche zum Trocknen ausgelegt.
]ZDU VRZRKO LQQHUOLFK DOV DXFK ÂŚXÂĄHUOLFK 6R VWDQG GHU NRVWEDUH +HLOEDXP GDV JDQ]H -DKU žEHU DOV $U]QHL ]XU 9HUIžJXQJ YRQ GHU %OžWH]HLW LP ]HLWLJHQ )UžKMDKU žEHU GHQ 6RPPHU PLW GHP %ODWWJUžQ GHP +HUEVW PLW GHQ URWHQ JHUEVWRÎ?KDOWLJHQ )UžFKWHQ XQG VFKOLHÂĄOLFK DXFK LP :LQWHU LQ )RUP VHLQHU 5LQGH 'DV +DXSWDQZHQGXQJVJHELHW GHU .RUQHO NLUVFKH LVW GDEHL GHU 0DJHQ 'DUP 7UDNW ZR GLH HQWKDOWHQHQ *HUEVWRÎ?H DEHU DXFK YLHOH ZHLWHUH :LUNVWRÎ?H GLH 6FKOHLPKÂŚXWH mYHUVLHJHOQ} XQG +HLOXQJVSUR]HVVH LQ *DQJ VHW]HQ 'DVV DXFK GLH %OžWHQ GHU .RUQHONLUVFKH KLHUIžU VHLW DOWHUV KHU 9HUZHQ-
DQWLEDNWHULHOO ZLUNVDP VLQG XQG EHL +DUQZHJVLQIHN-
GXQJ Č´QGHQ LVW LQ =HGOHUV m8QLYHUVDO /H[LFRQ} YRQ WHQ ]XU $QZHQGXQJ NRPPHQ .DHPSIHURO ELHWHW QDFK]XOHVHQ 'RUW VWHKW mČ? GLHVH %OXPHQ 6FKXW] YRU +HU] .UHLVODXI (UNUDQNXQJHQ XQG NDQQ VWRSIHQ GHQ 0HQVFKHQ } $XFK GLH ÂŚXÂĄHUH $QZHQ-
DOV 3K\WR¸VWURJHQ :HFKVHOMDKUHVEHVFKZHUGHQ
GXQJ EHL 9HUOHW]XQJHQ ZLUG KLHU EHVFKULHEHQ m'LH JžQVWLJ EHHLQȾXVVHQ 8UVROVŒXUH *DOOXVVŒXUH XQG %OŒWWHU VWLOOHQ GDV %OXWHQ GHU :XQGHQ } +HXWH LVW (OODJVŒXUH ZLUNHQ VWRSIHQG DQWLELRWLVFK DQWLYLUDO GLH .RUQHONLUVFKH DOV +HLOEDXP IDVW JŒQ]OLFK LQ 9HU-
VRZLH NUHEVYRUEHXJHQG
JHVVHQKHLW JHUDWHQ
BlĂźten und Rinde sammeln Wirkstoffe 'DV ]HLWLJH )UžKMDKU LVW HLQH JXWH =HLW XP 5LQGH YRQ 2EZRKO GLH .RUQHONLUVFKH VSÂŚWHVWHQV VHLW %HJLQQ %ÂŚXPHQ ]X HUQWHQ 'HQQ MHW]W VWHLJHQ ZLHGHU GLH XQVHUHU =HLWUHFKQXQJ DOV $U]QHL JHQXW]W ZLUG VLQG %DXPVÂŚIWH YRQ GHU :XU]HO KRFK ELV LQ GLH .QRVSHQ LKUH NRPSOH[HQ Î&#x2013;QKDOWVVWRÎ?H ELVKHU QXU ]XP 7HLO HQWVFKOžVVHOW 'LH LQ %OžWHQ 5LQGH %OÂŚWWHUQ XQG )UžFKWHQ QDFKJHZLHVHQHQ )ODYRQRLGH HQWZLFNHOQ ]DKOUHLFKH SRVLWLYH (LJHQVFKDIWHQ LP PHQVFKOLFKHQ 2UJDQLVPXV 6R ZLUNHQ VLH DQWLPLNURELHOO DQWLHQW]žQGOLFK XQG DQWLR[LGDWLY Î&#x2013;QGHP VLH IUHLH 5DGLNDOH DEIDQJHQ YHUKLQGHUQ VLH HLQH 6FKÂŚGLJXQJ GHU =HOOHQ 6R NRPPW LKQHQ ZRKO DXFK HLQH %HGHXWXQJ ]XU 9RUEHXJXQJ YRQ .UHEVHUNUDQNXQJHQ ]X 'HV :HLWHUHQ ZLUNHQ VLH HQW]žQGXQJVKHPPHQG YHUPLQGHUQ )HWWDEODJHUXQJHQ XQG EHXJHQ GDPLW $UWHULRVNOHURVH YRU 5XWLQ ZLUNW LQVEHVRQGHUH VWÂŚUNHQG DXI %OXWJHIÂŚÂĄH XQG 'DUP ZÂŚKUHQG 3URF\DQLGLQH
DIRNDLBRAND Zur Berßhmtheit gelangen die Kornelkirschen heute noch im Üsterreichischen Pielachtal: Hier blßhen im Vorfrßhling gleichzeitig Tausende der kleinen Bäume, teils auch als Sträucher. Im Herbst wird aus den geernteten Frßchten ein heilkräftiger Dirndlbrand, ein hochprozentiger Obstbrand, produziert.
Die Rinde ist ein traditionelles Heilmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden, als Abkochung zusammen mit den Blättern wirkt sie gegen Rheuma und Gicht.
30
XQG GDGXUFK O¦VVW VLFK GLH 5LQGH OHLFKW DEO¸VHQ 'D]X EUDXFKHQ ZLU QLFKW GHQ 6WDPP ]X YHUOHW]HQbȂ GLHVH 5LQGH LVW YLHO ]X GLFN XQG KDUW $X¡HUGHPbȂ YLHO :DVVHU ]XP .RFKHQ EULQJHQ I¾QI 0LQXWHQ N¸FKHOQ ZLFKWLJHU QRFKb Ȃ EUDXFKW VLH GHU %DXP VHOEVW DOV ODVVHQ XQG GDQQ GXUFK HLQ 6LHE JHEHQ 2EZRKO GHU 6FKXW] YRU %DNWHULHQ 3LO]HQ XQG ΖQVHNWHQIUD¡ 7HH UHFKW ELWWHU VFKPHFNW GDUI HU QLFKW JHV¾¡W ZHU89 6WUDKOXQJ XQG DQGHUHQ :LWWHUXQJVHLQȵ¾VVHQ GHQ GHQQ JHUDGH GLH :LUNXQJ GHU KHLOVDPHQ %LW:LU EHQ¸WLJHQ QXU HLQ RGHU ]ZHL Ȃ -DKUH DOWH WHUVWRH LVW MD HUZ¾QVFKW %HL %HGDUI PHKUPDOV =ZHLJH =X +DXVH ]XSIHQ ZLU %O¾WHQNQRVSHQ XQG W¦JOLFK HLQH 7DVVH 7HH WULQNHQ %O¾WHQ YRP =ZHLJ XQG OHJHQ VLH ]XP 7URFNQHQ DXV Bitte begnügen Sie sich mit den Blüten von wenigen ZweiIGPǾŢ QJPG $NȹVGP gibt es später im Jahr keine Früchte. Magenwirksam: entzündungshemmender Tee aus der Rinde der Kornelkirsche.
.QLSVHQ 6LH NOHLQH 6HLWHQ¦VWH DE XQG E¾UVWHQ 6LH GHQ =ZHLJ PLW HLQHU *HP¾VHE¾UVWH RGHU HLQHP Blütentee KDUWHQ 6FKZDPP PLW HWZDV :DVVHU XP HYHQWXHOO DXI GHU 5LQGH EHȴQGOLFKH $OJHQ RGHU )OHFKWHQ ]X (LQ 7HH DXV GHQ %O¾WHQ VFKPHFNW XQG ZLUNW PLOGHU HQWIHUQHQ 'LH ZROOHQ ZLU LQ XQVHUHP 6DPPHOJXW DOV HLQ 7HH DXV GHU 5LQGH DEHU DXFK ]XVDPPHQ]LHQLFKW KDEHQ GD ZLU MD LKUH ΖQKDOWVVWRH QLFKW NHQ-
KHQG XQG HWZDV ELWWHU :HQQ GDQQ GLH %O¦WWHU DXV-
QHQ 1XQ N¸QQHQ 6LH GLH 5LQGH VW¾FNFKHQZHLVH PLW WUHLEHQ WURFNQHQ ZLU DXFK GLHVH XQG PLVFKHQ VLH HLQHP .¾FKHQPHVVHU DEVFK¦OHQ 'DEHL LPPHU YRP ]XVDPPHQ PLW GHQ %O¾WHQ QLFKW DEHU PLW GHU .¸USHU ZHJDUEHLWHQb Ȃ ¦KQOLFK ZLH EHLP 0¸KUHQ-
5LQGH LQ HLQH +DXVWHHPLVFKXQJ XQG DXFK GLH ZLUG
VFKDEHQ :LU EUDXFKHQ GLH 5LQGH YRU GHP 7URFNQHQ K¸FKVWHQV GUHL :RFKHQ ODQJ JHWUXQNHQ 6R JHQLFKW ZHLWHU ]X ]HUNOHLQHUQ GHQQ .RUQHONLUVFKHQ-
Z¸KQW VLFK GHU .¸USHU QLFKW DQ EHVWLPPWH ΖQKDOWV-
ULQGH ZLUG GXUFK GDV 7URFNQHQ VR SRU¸V GDVV PDQ VWRH VLH P¾KHORV ]ZLVFKHQ GHQ )LQJHUQ ]HUEU¸VHOQ NDQQ :LU PDFKHQ GDV HUVW NXU] YRU GHU 7HHEHUHLWXQJ ZHLO DQ MHGHU %UXFKVWHOOH VRQVW LP /DXI GHU /DJHUXQJ Blütensalz ZHUWYROOH ΖQKDOWVVWRH YHUORUHQ JHKHQ 'LH 6WUHLIHQ OHJHQ 6LH GDQQ QHEHQ GLH %O¾WHQ ]XP 'LH JHWURFNQHWHQ %O¾WHQ ODVVHQ 7URFNQHQ DXI HLQ 6W¾FN 9OLHV RGHU .¾FKHQUROOH DQ VLFK JXW PLW JUREN¸UQLJHP 6DO] YHUHLQ VFKDWWLJHV ZDUPHV VWDXEIUHLHV 3O¦W]FKHQ LP UHLEHQ 'DV VLHKW VFK¸Q DXV XQG LVW +DXV 1DFK HWZD HLQHU :RFKH ZHUGHQ GLH JHWURFN-
GD]X QRFK PDJHQIUHXQGOLFK
QHWHQ %O¾WHQ XQG 5LQGHQVW¾FNFKHQ JHWUHQQW LQ EHVFKULIWHWH 3DSLHUW¾WHQ DEJHI¾OOW
Magenbitter Rindentee
:HJHQ LKUHU EHN¸PPOLFKHQ ΖQKDOWVVWRH VLQG .RUQHONLUVFKHQb Ȃ
(LQ 7HH DXV GHU 5LQGH KLOIW JHJHQ 'XUFKIDOO 0DJHQ-
5LQGH %O¦WWHU XQG %O¾WHQb Ȃ DXFK
VFKPHU]HQ XQG )LHEHU (LQHQ 7HHO¸HO JHWURFNQHWH JXW JHHLJQHW I¾U VHOEVW DQJHVHW]WH RGHU ]ZHL 7HHO¸HO IULVFKH 5LQGH PLW ɋPO NDOWHP 0DJHQELWWHU 6HLWH
VORFRÜHLING … IN WÄLDERN & HECKEN
Pappel =HO=IEO?DA (JKOLAJ DAEHAJ@A - =OPAN (V ORKQW 3DSSHOQ MHW]W LP ]HLWLJHQ )U¾KMDKU JHQDXHU NHQQHQ ]XOHUQHQ 'HQQ QRFK EHYRU VLH LKUH %O¦WWHU HQWIDOWHQ ȴQGHQ ZLU DQ LKUHQ .QRVSHQ HLQ JDQ] EHVRQGHUHV EDOVDPLVFK GXIWHQGHV XQG VHKU NOHEULJHV +DU] 'LHVH KDU]LJHQ .QRVSHQ VLQG EHUHLWV VHLW GHP $OWHUWXP DOV +HLOPLWWHO EHNDQQW XQG KHXWH LQ GHU $SRWKHNH XQWHU GHP 1DPHQ m3RSXOL JHPPD} ]X EHNRPPHQ :HU 3DSSHOQ VXFKW ZLUG JHZLVV LQ *HZ¦VVHUQ¦KH I¾QGLJ 'HQQ 3DSSHOQ OLHEHQ mQDVVH )¾¡H}bȂ XQG YLHO /LFKW 'DV EDOVDPLVFKH .QRVSHQKDU] GHU YHUVFKLHGHQHQ 3DSSHODUWHQ HQWK¦OW HLQ *HPLVFK DXV DQQ¦KHUQG YHUVFKLHGHQHQ ¦WKHULVFKHQ OHQ HLQHQ DVSLULQ¦KQOLFKHQ 6WR XQG ZHLWHUH .RPSRQHQWHQ GLH HQW]¾QGXQJVKHPPHQG XQG VFKPHU]VWLOOHQG ZLUNHQ $XFK %LHQHQ ZLVVHQ GDV XQG VDPPHOQ GLHVHV 3DSSHOKDU] JH]LHOW LP )U¾KOLQJ 6LH YHUPLVFKHQ HV PLW 6SHLFKHO XQG %O¾WHQSROOHQ ]X HLQHU ZDFKVDUWLJHQ 6XEVWDQ] PLW GHU VLH VRUJI¦OWLJ LKUH :DEHQ GHVLQȴ]LHUHQ XQG DEGLFKWHQ (V LVW EHNDQQW XQWHU GHP 1DPHQ m3URSROLV} .LWWZDFKV 'LHVHV :DFKV VFK¾W]W GHQ %LHQHQVWRFN XQG VHLQH %UXW ZLUNVDP JHJHQ 9LUHQ %DNWHULHQ XQG 3LO]EHIDOO 'DV 3DSSHOKDU] LQ VHLQHU XUVSU¾QJOLFKHQ UHLQHQ )RUP LVW HLQH JXWH SȵDQ]OLFKH $OWHUQDWLYH ]XP HEHQIDOOV VHKU KHLOVDPHQ 3URSROLV 6FKRQ EHLP OHLFKWHQ =HUUHLEHQ HLQHU .QRVSH NRPPW GDV JROGJHOEH JDQ] HLJHQDUWLJ Z¾U]LJ GXIWHQGH .QRVSHQKDU] ]XP 9RUVFKHLQ (V O¦VVW VLFK PLW HLQIDFKHQ 0LWWHOQ ]XP DOWEHZ¦KUWHQ 3DSSHOEDOVDP YHUDUEHLWHQ $OV mJU¾QHV $VSLULQ} LVW GLH 5LQGH GHU 3DSSHOQ XQWHU GHP 1DPHQ m&RUWH[ SRSXOL} LQ GHU $SRWKHNH HUK¦OWOLFK
Sichelförmige Knospe FGT $CNUCO 2CRRGN
<KVVGT 2CRRGNP HCNNGP durch ihre hell schimmernde, weißgräuliche Rinde auf.
31
342
Register
Achillea millefoliumÅ&#x2DC; #EMGT 5EJCEJVGNJCNOÅ&#x2DC; Aesculus hippocastanumÅ&#x2DC; È&#x2030;VJGTKUEJG È&#x161;NGÅ&#x2DC; Ajuga reptansÅ&#x2DC; Alliaria petiolataÅ&#x2DC; Allium ursinumÅ&#x2DC; #NVGTUDGUEJYGTFGPÅ&#x2DC; Artemisia vulgarisÅ&#x2DC; #VGOYGIUGTMTCPMWPIGPÅ&#x2DC; Auricularia auricula-judaeÅ&#x2DC; Bäder ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ $GTWJKIGPFGU $CNFTKCP $CFÅ&#x2DC; ¬ 'KEJGPTKPFGÅ&#x2DC; ¬ (KEJVGÅ&#x2DC; ¬ *QNWPFGT 5EJYKV\DCFÅ&#x2DC; ¬ -CUVCPKGÅ&#x2DC; ¬ 5EJCEJVGNJCNOÅ&#x2DC; ¬ 9CNFOGKUVGT 'PVURCPPWPIUDCFÅ&#x2DC; $ȤTNCWEJÅ&#x2DC; $CNFTKCPÅ&#x2DC; , $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; Betula URGE Å&#x2DC; $KTMGÅ&#x2DC; $KVVGTUVQHHGÅ&#x2DC; $NCUGPGTMȤNVWPIÅ&#x2DC; Blütensalz ¬ -QTPGNMKTUEJGÅ&#x2DC; $NWVTGKPKIWPIÅ&#x2DC; $TGPPPGUUGNÅ&#x2DC; , $TGPPPGUUGN %JKRUÅ&#x2DC; $TGPPPGUUGN 5RKPCVÅ&#x2DC; Cichorium intybusÅ&#x2DC; Cornus masÅ&#x2DC; , Crataegus spec Å&#x2DC; , , %TGOGÅ&#x2DC; ¬ *QNWPFGTDNȹVGPÅ&#x2DC; ¬ 0CEJVMGT\GÅ&#x2DC;
¬ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; , &QUVÅ&#x2DC; &WTEJHCNNÅ&#x2DC; 'EJVG -COKNNGÅ&#x2DC; 'KEJGÅ&#x2DC; Equisetum arvenseÅ&#x2DC; 'TMȤNVWPIGPÅ&#x2DC; 'TUVHTȹJNKPIÅ&#x2DC; , , '5%12 -QOOKUUKQPÅ&#x2DC; 'UUKIÅ&#x2DC; ¬ $ȤTNCWEJÅ&#x2DC; ¬ 6J[OKCPÅ&#x2DC; (KEJVGÅ&#x2DC; , (KGDGTÅ&#x2DC; (KGDGTVGGÅ&#x2DC;66 Filipendula ulmariaÅ&#x2DC; (NCXQPQKFGÅ&#x2DC; (TCWGPMTȤWVGTÅ&#x2DC; (TȹEJVGRWPUEJÅ&#x2DC; (TȹJJGTDUVÅ&#x2DC; , , (TȹJLCJTUMWTÅ&#x2DC; , (TȹJNKPIU 6CIWPFPCEJVINGKEJGÅ&#x2DC; , (TȹJUQOOGTÅ&#x2DC; , , Galium aparineÅ&#x2DC; Galium odoratumÅ&#x2DC; )GTDUVQHHGÅ&#x2DC; Geum urbanumÅ&#x2DC; Glechoma hederaceaÅ&#x2DC; )QNFTWVGÅ&#x2DC; )ȹPUGNÅ&#x2DC; )WPFGTOCPPÅ&#x2DC; *CIGDWVVGÅ&#x2DC; *CIGDWVVGPOCTOGNCFGÅ&#x2DC; *CT\Å&#x2DC; ¬ (KEJVGÅ&#x2DC; , , ¬ -KGHGTÅ&#x2DC; ¬ -PQURGPJCT\ WPF 2TQRQNKUÅ&#x2DC; ¬ 2CRRGNMPQURGPÅ&#x2DC; , ¬ 4ȤWEJGTJCT\Å&#x2DC; ,
*CT\DCNUCOÅ&#x2DC; *CT\UCNDGÅ&#x2DC; , *CWVGTMTCPMWPIGPÅ&#x2DC; *GKNDȤWOGÅ&#x2DC; *GKNUCNDGÅ&#x2DC; ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ $KTMGPTKPFGÅ&#x2DC; ¬ )WPFGTOCPP )ȹPUGNÅ&#x2DC; ¬ *CT\DCNUCOÅ&#x2DC; ¬ *QNWPFGTDNȹVGPÅ&#x2DC; ¬ ,QJCPPKUMTCWVÅ&#x2DC; ¬ -COKNNGÅ&#x2DC; ¬ -ȵPKIUMGT\GÅ&#x2DC; ¬ /KUVGNÅ&#x2DC; ¬ 0CEJVMGT\GÅ&#x2DC; ¬ 2CRRGNMPQURGPÅ&#x2DC; ¬ 6J[OKCPÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; *GKNUEJPCRUÅ&#x2DC; ¬ $ȤTNCWEJÅ&#x2DC; ¬ -QTPGNMKTUEJGÅ&#x2DC; ¬ 5EJNGJGÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; *GTDUV 6CIWPFPCEJVINGKEJGÅ&#x2DC; , *GT\ WPF -TGKUNCWH $GUEJYGTFGPÅ&#x2DC; *QEJUQOOGTÅ&#x2DC; , , *QNWPFGTÅ&#x2DC; , *QNWPFGTDNȹVGPUKTWRÅ&#x2DC; *QNWPFGTRWPUEJÅ&#x2DC; Honig ¬ -ȵPKIUMGT\GÅ&#x2DC; ¬ 5EJNȹUUGNDNWOGPDNȹVGPÅ&#x2DC; ¬ 5EJNȹUUGNDNWOGPYWT\GNPÅ&#x2DC; ¬ 6J[OKCPÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; Hypericum perforatumÅ&#x2DC; ,QJCPPKUMTCWVÅ&#x2DC;
,WFCUQJTÅ&#x2DC; Juniperus communisÅ&#x2DC; -CHHGGÅ&#x2DC; ¬ .ȵYGP\CJPÅ&#x2DC; ¬ 9GIYCTVGÅ&#x2DC; -COKNNGÅ&#x2DC; -CUVCPKGÅ&#x2DC; -NGVVGP .CDMTCWVÅ&#x2DC; -PQDNCWEJUTCWMGÅ&#x2DC; -ȵPKIUMGT\GÅ&#x2DC; -QOOKUUKQP 'Å&#x2DC; -QTPGNMKTUEJGÅ&#x2DC; , -TȤWVGTDWUEJGPÅ&#x2DC; -TȤWVGTMKUUGPÅ&#x2DC; -TȤWVGTUCN\Å&#x2DC; , .CDMTCWVÅ&#x2DC; .KGDHTCWGPDGVVUVTQJÅ&#x2DC; .KPFGÅ&#x2DC; .ȵYGP\CJPÅ&#x2DC; /ȤFGUȹÂ&#x192;Å&#x2DC; /ȤPPGTMTȤWVGTÅ&#x2DC; /CIGPDKVVGTÅ&#x2DC; ¬ -QTPGNMKTUEJGÅ&#x2DC; /CIGP &CTO $GUEJYGTFGPÅ&#x2DC; /CKYKRHGNÅ&#x2DC; Matricaria chamomillaÅ&#x2DC; Mentha aquaticaÅ&#x2DC; /KP\GÅ&#x2DC; /KP\GRWNXGTÅ&#x2DC; /KUVGNÅ&#x2DC; /KVVUQOOGTPCEJVÅ&#x2DC; /WVVGTMTCWVÅ&#x2DC; , 0CEJVMGT\GÅ&#x2DC; 0GNMGPYWT\Å&#x2DC; 0GTXGPGTMTCPMWPIGPÅ&#x2DC; 0KGTGPDGUEJYGTFGPÅ&#x2DC; È&#x161;NÅ&#x2DC; ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ $KTMGPTKPFGÅ&#x2DC;
343
¬ ,QJCPPKUMTCWVÅ&#x2DC; ¬ -COKNNGÅ&#x2DC; ¬ 0CEJVMGT\GÅ&#x2DC; ¬ 2CRRGNÅ&#x2DC; , ¬ 5EJCHICTDGÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; ¬ 9KNFGT &QUVÅ&#x2DC; ¬ 9WT\GNȵNÅ&#x2DC; Oenothera spec Å&#x2DC; 1TGICPQÅ&#x2DC; Origanum vulgareÅ&#x2DC; 1Z[OGNÅ&#x2DC; ¬ (KEJVGPURTQUUGPÅ&#x2DC; ¬ *QNWPFGTDNȹVGPÅ&#x2DC; ¬ /ȤFGUȹÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ /KP\GÅ&#x2DC; ¬ 5EJNȹUUGNDNWOGÅ&#x2DC; ¬ 5GKHGPMTCWVYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ 6J[OKCPÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ 9KNFGT &QUVÅ&#x2DC; 2CRRGNÅ&#x2DC; 2GUVQ -PQDNCWEJUTCWMGÅ&#x2DC;88 2HGHHGT /KP\GÅ&#x2DC; 2JȤPQNQIKUEJGT -CNGPFGTÅ&#x2DC; Picea abiesÅ&#x2DC; , 2KN\RWNXGTÅ&#x2DC; Plantago spec Å&#x2DC; , Populus spec Å&#x2DC; Primula spec Å&#x2DC; , Prunus spinosaÅ&#x2DC; , 2WPUEJÅ&#x2DC; Quercus spec Å&#x2DC; 4ȤWEJGTPÅ&#x2DC; ¬ $CNFTKCPYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC;
¬ $KTMGPTKPFGÅ&#x2DC; ¬ (KEJVGÅ&#x2DC; ¬ *CT\Å&#x2DC; , ¬ -ȵPKIUMGT\GÅ&#x2DC; ¬ /ȤFGUȹÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ /KUVGNÅ&#x2DC; ¬ 2CRRGNMPQURGPÅ&#x2DC; ¬ 5EJCHICTDGÅ&#x2DC; ¬ 6J[OKCPÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; ¬ 9KNFGT &QUVÅ&#x2DC; 4CWPȤEJVGÅ&#x2DC; 4JGWOCÅ&#x2DC; s8 Rosa spec Å&#x2DC; 4QUUMCUVCPKGÅ&#x2DC; 4QVȵNÅ&#x2DC; 5CNDGÅ&#x2DC; ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ $KTMGPTKPFGÅ&#x2DC; ¬ )WPFGTOCPP )ȹPUGNÅ&#x2DC; ¬ *CT\DCNUCOÅ&#x2DC; ¬ *QNWPFGTDNȹVGPÅ&#x2DC; ¬ ,QJCPPKUMTCWVÅ&#x2DC; ¬ -COKNNGÅ&#x2DC; ¬ -ȵPKIUMGT\GÅ&#x2DC; ¬ /KUVGNÅ&#x2DC; ¬ 0CEJVMGT\GÅ&#x2DC; ¬ 2CRRGNMPQURGPÅ&#x2DC; ¬ 6J[OKCPÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; Salix spec Å&#x2DC; Salz ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ )WPFGTOCPPÅ&#x2DC; ¬ -QTPGNMKTUEJGÅ&#x2DC; Sambucus nigraÅ&#x2DC; ,
5CRQPCTKC QHÆ&#x2019;EKPCNKUÅ&#x2DC; 5CRQPKPGÅ&#x2DC; 5EJCEJVGNJCNOÅ&#x2DC; 5EJCHICTDGÅ&#x2DC; 5EJNGJGÅ&#x2DC; , 5EJNGJGPUCHVÅ&#x2DC; 5EJNGJMGTPMKUUGPÅ&#x2DC; 5EJNȹUUGNDNWOGÅ&#x2DC; , 5EJOGT\GPÅ&#x2DC; 5EJYCT\FQTPÅ&#x2DC; , 5EJYCT\GT *QNWPFGTÅ&#x2DC; , 5GKHGPMTCWVÅ&#x2DC; 5GKHGPUVQHHGÅ&#x2DC; 5JKPTKP ;QMWÅ&#x2DC; Sirup ¬ (KEJVGÅ&#x2DC; ¬ *QNWPFGTDNȹVGPÅ&#x2DC; ¬ /KP\GÅ&#x2DC; ¬ 5EJNGJGÅ&#x2DC; Solidago virgaureaÅ&#x2DC; 5QOOGTUQPPGPYGPFGÅ&#x2DC; , 5RȤVJGTDUVÅ&#x2DC; , , 5RȤVUQOOGTÅ&#x2DC; , , 5RKV\ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; , 5RTȹJRHNCUVGTÅ&#x2DC; Tanacetum partheniumÅ&#x2DC; , 6CTCZCEWO QHÆ&#x2019;EKPCNGÅ&#x2DC; 6GGÅ&#x2DC; $NȤVVGTVGGÅ&#x2DC; ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ $KTMGÅ&#x2DC; ¬ $TGPPPGUUGNÅ&#x2DC; ¬ (KEJVGPPCFGNÅ&#x2DC; ¬ (KEJVGPURTQUUGPÅ&#x2DC; ¬ )WPFGTOCPPÅ&#x2DC; ¬ ,WFCUQJTÅ&#x2DC; ¬ .CDMTCWVÅ&#x2DC;
¬ .ȵYGP\CJPÅ&#x2DC; ¬ /KP\GÅ&#x2DC; ¬ /KUVGNÅ&#x2DC; ¬ 5EJCEJVGNJCNOÅ&#x2DC; ¬ 9CNFOGKUVGTÅ&#x2DC; $NȹVGPVGGÅ&#x2DC; ¬ $CNFTKCPÅ&#x2DC; ¬ )QNFTWVGÅ&#x2DC; ¬ *QNWPFGTÅ&#x2DC; ¬ ,QJCPPKUMTCWVÅ&#x2DC; ¬ -COKNNGÅ&#x2DC; ¬ -ȵPKIUMGT\GÅ&#x2DC; ¬ -QTPGNMKTUEJGÅ&#x2DC; ¬ .KPFGÅ&#x2DC; ¬ /ȤFGUȹÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ 5EJCHICTDGÅ&#x2DC; ¬ 5EJNGJGÅ&#x2DC; ¬ 5EJNȹUUGNDNWOGÅ&#x2DC; ¬ 6J[OKCPÅ&#x2DC; ¬ 9GIYCTVGÅ&#x2DC; ¬ 9GKÂ&#x192;FQTPÅ&#x2DC; ¬ 9KNFGT &QUVÅ&#x2DC; (TȹEJVGVGG ¬ *CIGDWVVGÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; ¬ 9GKÂ&#x192;FQTPÅ&#x2DC; 4KPFGPVGGÅ&#x2DC; ¬ 'KEJGÅ&#x2DC; ¬ -QTPGNMKTUEJGÅ&#x2DC; ¬ 2CRRGNÅ&#x2DC; , ¬ 9GKFGÅ&#x2DC; 9WT\GNVGGÅ&#x2DC; , ¬ $CNFTKCPÅ&#x2DC; ¬ $TGPPPGUUGNÅ&#x2DC; ¬ .ȵYGP\CJPÅ&#x2DC; ¬ 0GNMGPYWT\Å&#x2DC; ¬ 5EJNGJGÅ&#x2DC;
344
¬ 5EJNȹUUGNDNWOGÅ&#x2DC; ¬ 5GKHGPMTCWVÅ&#x2DC; ¬ 5RKV\ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; ¬ 9GIYCTVGÅ&#x2DC; 6J[OKCPÅ&#x2DC; Thymus spec Å&#x2DC; 6KPMVWTÅ&#x2DC; ¬ $CNFTKCPYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ $GKHWÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ $TGPPPGUUGNÅ&#x2DC; ¬ $TGPPPGUUGNYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ )ȹPUGNÅ&#x2DC; ¬ )WPFGTOCPPÅ&#x2DC; ¬ (KEJVGPPCFGNÅ&#x2DC; ¬ (KEJVGPURTQUUGPÅ&#x2DC; ¬ -COKNNGÅ&#x2DC; ¬ -CUVCPKGÅ&#x2DC; ¬ .ȵYGP\CJPYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ /ȤFGUȹÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ /KP\GÅ&#x2DC; ¬ /KUVGNÅ&#x2DC; ¬ 0CEJVMGT\GÅ&#x2DC; ¬ 2CRRGNMPQURGPÅ&#x2DC; ¬ 5EJCHICTDGÅ&#x2DC; ¬ 5GKHGPMTCWVYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ 9CEJQNFGTÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ 9GIYCTVGÅ&#x2DC; ¬ 9GKÂ&#x192;FQTPÅ&#x2DC; , ¬ 9GKFGPTKPFGÅ&#x2DC;66 ¬ 9KNFGT &QUVÅ&#x2DC; ¬ 9WT\GNVKPMVWTÅ&#x2DC; Urtica dioicaÅ&#x2DC; , 8CNGTKCPC QHÆ&#x2019;EKPCNKUÅ&#x2DC; , Verbascum spec Å&#x2DC; Viscum albumÅ&#x2DC; 8QNNHTȹJNKPIÅ&#x2DC; , , 8QNNJGTDUVÅ&#x2DC; , , 8QTHTȹJNKPIÅ&#x2DC; , ,
9CEJQNFGTÅ&#x2DC; 9CNFDCFGPÅ&#x2DC; 9CNFOGFK\KPÅ&#x2DC; 9CNFOGKUVGTÅ&#x2DC; 9CNFOGKUVGTDQYNGÅ&#x2DC; 9CNFYGKJTCWEJÅ&#x2DC; 9CUUGT /KP\GÅ&#x2DC; 9GIGTKEJÅ&#x2DC; , 9GIYCTVGÅ&#x2DC; 9GKFGÅ&#x2DC; 9GKFGPTKPFGÅ&#x2DC; 9GKPÅ&#x2DC; ¬ $CNFTKCPYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ .ȵYGP\CJPÅ&#x2DC; ¬ 0GNMGPYWT\Å&#x2DC; ¬ 5EJNGJGPDNȹVGÅ&#x2DC; ¬ 9CNFOGKUVGTÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ 9GKÂ&#x192;FQTPÅ&#x2DC; , 9GKÂ&#x192;FQTPÅ&#x2DC; , , Wickel, Umschläge ¬ $KTMGÅ&#x2DC; ¬ ,QJCPPKUMTCWVÅ&#x2DC; ¬ -CUVCPKGÅ&#x2DC; ¬ -ȵPKIUMGT\GÅ&#x2DC; , ¬ .CDMTCWVÅ&#x2DC; ¬ /ȤFGUȹÂ&#x192;Å&#x2DC; ¬ 5EJCEJVGNJCNOÅ&#x2DC; ¬ 5EJCHICTDGÅ&#x2DC; ¬ 5GKHGPMTCWVYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ 9GIGTKEJÅ&#x2DC; ¬ 9WT\GNCWHNCIGPÅ&#x2DC; 9KNFGT &QUVÅ&#x2DC; 9KNFTQUGÅ&#x2DC; 9KPVGTÅ&#x2DC; , , 9KPVGTUQPPGPYGPFGÅ&#x2DC; , 9WT\GNPÅ&#x2DC; 9WT\GNRWNXGTÅ&#x2DC; ¬ $CNFTKCPYWT\GNÅ&#x2DC; ¬ 0GNMGPYWT\Å&#x2DC;