Klaus/Gattlen, Natur schaffen

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Gregor Klaus, Nicolas Gattlen

Natur schaffen


Dieses Buch ist ein Projekt des Forum Biodiversität Schweiz der Akademie der Naturwissenschaften, in Zusammenarbeit mit BirdLife Schweiz und Pro Natura.

Das Forum Biodiversität ist das wissenschaftliche Kompetenzzentrum für die biologische Vielfalt in der Schweiz. BirdLife Schweiz ist der einzige bis in die Gemeinden präsente grosse Naturschutzverband der Schweiz und wegweisend bei der Förderung der Biodiversität. Pro Natura ist die führende Organisation für Naturschutz in der Schweiz. Sie setzt sich für die Förderung und den Erhalt der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt ein. Die Herausgabe dieses Buches wurde durch das Bundesamt für Umwelt BAFU ermöglicht. Autoren: Gregor Klaus und Nicolas Gattlen Konzept: Gregor Klaus, Nicolas Gattlen, Daniela Pauli Gestaltung und Satz: pooldesign, Zürich Umschlagabbildungen: Vorne oben links: Thomas Flory/Naturama Aargau; oben rechts: G. Brändle, Agroscope/Wikimedia Commons/CC-BY-SA-3.0; unten: Beat Schaffner Hinten Johanna Muther, Zürich 1. Auflage: 2016 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-07960-8 Das Buch ist auch in französischer Sprache erhältlich: ISBN 978-3-258-07971-4 Die Ratgeberkapitel stehen in regelmässig aktualisierten Versionen zum kostenlosen Download auf www.haupt.ch bereit. Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2016 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Printed in Germany www.haupt.ch


Gregor Klaus Nicolas Gattlen

Natur schaffen Ein praktischer Ratgeber zur FÜrderung der Biodiversität in der Schweiz

Haupt Verlag


Dank Autoren und Verlag bedanken sich herzlich beim Bundesamt für Umwelt BAFU, das diese Publikation ermöglicht hat. Ein spezieller Dank geht an Flavia Castelberg, Charlotte Schläpfer und Jean-Luc Brülhart von der Kommunikationsabteilung sowie an Sarah Pearson und Evelyne Marendaz von der Abteilung Arten, Ökosysteme, Landschaften. Die Autoren bedanken sich ganz herzlich bei folgenden Personen, die massgeblich zum Gelingen dieses Buches beigetragen haben: 7 Für das Gegenlesen der Texte, wertvolle Ideen und fachliche Unterstützung: Daniela Pauli, Jodok Guntern und Danièle Martinoli vom Forum Biodiversität Schweiz; Werner Müller und Christa Glauser von BirdLife Schweiz; Urs Tester und Sabine Mari von Pro Natura. 7 Den Protagonisten der Reportagen, die sich viel Zeit genommen haben, um uns ihr Biodiversitätsprojekt vor Ort vorzustellen. 7 Für Kommentare und Verbesserungsvorschläge zu einzelnen Ratgeberkapiteln: Thomas Ammann, WWF Schweiz; Josef Amsler, GemPro-plus; Béla Bartha, ProSpecieRara; Claudia Baumberger, oeku Kirche und Umwelt; Susanne Brêchet Schönthal, Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband; Urs Chrétien, Pro Natura Baselland; Bruno Erny, Botanischer Garten Basel, Natur- und Vogelschutzverein Rothenfluh-Anwil; Thomas Flory, Naturama Aargau; Samuel Gründler, Schweizerischer Fischerei-Verband SFV; Mathias Hutter, Dienststelle für Wald und Landschaft des Kantons Wallis; Nicole Imesch, Wildkosmos; Markus Jenny, Schweizerische Vogelwarte Sempach; Reto Locher, Stiftung Natur & Wirtschaft; Matthias Mende, IUB Engineering AG; Deborah Millett, wildBee; Beatrix Mühlethaler, Journalistin und Naturgärtnerin; Kim Rüegg, Pusch; Irmi Seidl, Eidgenössische Forschungsanstalt WSL; Charlotte Spörndli und Regina Bulgheroni, Verein für umweltgerechte Energie VUE; Bettina Tschander, Grünstadt Zürich; Silvia Zumbach, Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch). 7 Kim Rüegg von Pusch, Kurt Eichenberger vom WWF Zentralschweiz und Thomas Winter von der Stiftung Wirtschaft und Ökologie für ihre wertvollen Ideen und Hintergrundinformationen während der Konzeptphase. 7 Den Fotografen und Fotografinnen der Fotoagentur Ex-Press AG für die Reportagebilder. 7 Weiteren Fotografinnen und Fotografen, die uns ihre Bilder zur Verfügung gestellt haben. 7 Tania Brasseur Wibaut und Henri-Daniel Wibaut für die Übersetzung und Danièle Martinoli vom Forum Biodiversität Schweiz für die Anpassungen der französischen Version und für das französische Lektorat. 7 Regine Balmer und Gabriela Bortot vom Haupt Verlag für die angenehme und inspirierende Zusammenarbeit und dem Grafikatelier pooldesign für das attraktive Layout.

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Inhaltsverzeichnis Dank

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Jede Aktion zählt

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Das grüne Klassenzimmer

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Biodiversität – Die Vielfalt des Lebens

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Beobachtungen am Schulweiher

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Der Spielplatz lebt auf

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Naturkunde mit allen Sinnen

205

Teil I

Reportagen

Schule

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Freizeit

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Kreatives Jäten

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Respekt für Wildtiere und Pflanzen

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Die Macht des Gemeinderats

23

Mit Kindern in der Natur

213

Klasse Arbeit!

36

Arten kennenlernen

219

Die Hüter des Millionen-Schatzes

46

Den Naturschutz unterstützen

223

Der Gärtner des Kulturlands

57

Aktiv im Naturschutzverein

226

Schöner arbeiten

72

Ein Naturschutzprojekt planen

231

Der Bach-Götti

81

Lebendige Bäche und Flüsse

239

Neustart in Villmergen

91

Ein Güggel sieht grün

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Freier Blick aufs Wiesenmeer

112

Ein Rebberg blüht auf

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Teil II

Ratgeber

Garten

138 140

Ein Festmahl für Wildbienen

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Torffrei gärtnern

155

Der giftfreie Garten

157 160

Tierische Untermieter

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Der summende Balkon

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Tierfallen entschärfen

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Arbeit

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Biodiversität als Geschäftschance

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Das naturnahe Firmenareal

185

Begrünte Dächer und Fassaden

188

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246

Labels helfen beim Einkaufen

248

Lebensmittel – Qualität statt Quantität

255

Strom mit ökologischem Mehrwert

257

Wenn das Geld nach Blumen duftet

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Gemeinde

137

Das Naturjuwel vor der Haustür

Gebäude

Konsum

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Die Macht der Bürgerinnen und Bürger

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Gemeinden fördern die Biodiversität

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Die Kirche lebt

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Grundbesitzer

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Natur im Kulturland

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Mehr Vielfalt im Wald

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Artenreiche Rebberge

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Bildnachweis

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Stichwortverzeichnis

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Jede Aktion zählt Vor 30 Jahren beschloss ein Bauer aus dem Mittelland, die Natur zu fördern, und pflanzte eine Hecke. Kurz darauf versammelten sich der Gemeinderat, die Landwirtschaftskommission und der Direktor der nahen Landwirtschaftsschule vor den Sträuchern. Man kam zum Schluss, dass der Gebüschstreifen im Ackerland nichts verloren hat. Die Vögel, die der Bauer fördern wollte, sollten im Wald brüten. Da sei genug Platz. Doch der Bauer bestand auf der Hecke, was für einigen Aufruhr sorgte. In einer Winternacht schlichen sich Unbekannte zu den Büschen und rissen sie kurzerhand aus dem Boden. Der Bauer aber liess sich nicht entmutigen und pflanzte sie wieder ein. Heute ist die 200 Meter lange Hecke ein prägendes Dorfelement. Und wenn der Bauer eine weitere Hecke pflanzt, kommen Dorfbewohner zu ihm und gratulieren. Manche wollen sogar wissen, was für Sträucher er gesetzt hat. Der Wert der Biodiversität rückt wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen. Dies hat mit den grossen Verlusten an naturnahen Flächen zu tun, mit denen uns auch ein grosses Stück Heimat abhandengekommen ist. Wir vermissen das einst so häufige Jubilieren der Feldlerchen über den Äckern, die blumen- und schmetterlingsreichen Wiesen und die kleinen wilden Flecken in den Gärten und Hinterhöfen. Mit jedem zugebauten oder ausgeräumten Quadratmeter Boden wächst die Sehnsucht nach schönen, abwechslungsreichen Landschaften und bereichernden Naturerlebnissen in der Wohn- und Arbeitsumgebung. Tatsächlich hat die biologische Vielfalt seit den 1950er-Jahren enorm abgenommen. Zwar setzen sich Bund, Kantone, Gemeinden und Naturschutzorganisationen dafür ein, die Verluste an Naturwerten zu bremsen, etwa mit der Neuausrichtung der Subventionen für die Landwirtschaft, mit der Einrichtung und Pflege von Naturschutzgebieten oder mit der gezielten Unterstützung besonders gefährdeter Arten. Ohne diese Anstrengungen wäre es um unsere Natur noch viel schlechter bestellt. Doch sie reichen nicht aus, um den Rückgang aufzuhalten; zu stark sind die Kräfte, die den Druck auf Lebensräume, Tiere und Pflanzen verstärken. Für eine Trendwende sind Änderungen in allen Politik- und Gesellschaftsbereichen nötig. Es geht um viel: Biodiversität ist nichts weniger als unsere Lebensgrundlage. Sie erst hat unseren Planeten zu einem bewohnbaren Ort gemacht. Ohne Biodiversität wäre die Erde ein so trostloser Planet wie der Mond. Die Fülle an Leben sichert uns Nahrungsmittel, Luft zum Atmen und Trinkwasser. Sie reguliert das Klima und stabilisiert rutschgefährdete Hänge im Gebirge, sie schützt vor Hochwasser und Lawinen und hält die Nährstoffkreisläufe in Gang. Sinkt die Vielfalt, besteht die Gefahr, dass diese Funktionen nach und nach beeinträchtigt werden. Wir sägen am Ast, auf dem unsere Kinder und Enkel einst sitzen sollen.

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Der Nutzen der Biodiversität geht aber noch viel tiefer: Forschungsresultate zeigen, dass Menschen eine angeborene Vorliebe für Artenvielfalt haben. Biodiversität ist schön und bereitet Freude. Wer fühlt sich nicht gleich besser beim Anblick eines Blütenmeers am Wegrand, wer ist nicht fasziniert vom Flug der Libellen über einem idyllischen Weiher, wer erfreut sich nicht am Gesang der Vögel? Biodiversität inspiriert, sie lässt den Alltag und die Sorgen in den Hintergrund treten. Die Vielfalt an Formen, Farben, Geräuschen und Düften bereichert unsere Welt. Sie ist es, die eine Landschaft zu einem Ort der Erholung und Inspiration macht. In diesem Ratgeber finden Sie Wege und Mittel zur Förderung der biologischen Vielfalt. Im ersten Teil des Buchs porträtieren wir elf Personen, die sich mit Begeisterung und Erfolg für die Biodiversität vor ihrer Haustüre einsetzen – darunter sind Hobbygärtnerinnen, Lehrer, Winzer, Gemeinde- und Burgerräte, Förster, Naturschützer, Firmenchefs und Immobilienverwalter. Die Beispiele machen Mut und regen dazu an, aktiv zu werden. Nicht alle von uns haben dieselben Mittel und Möglichkeiten: einen eigenen Garten etwa oder ein politisches Mandat. Aber jeder und jede kann die einheimischen Tiere und Pflanzen auf vielfältige Weise unterstützen und ihre Lebensräume fördern. Im zweiten Teil des Buchs finden Sie viele praktische Tipps und Anregungen. Probieren Sie sie aus! Machen wir die Schweiz schöner. Jede Aktion zählt. Daniela Pauli Geschäftsleiterin Forum Biodiversität Schweiz

Werner Müller Geschäftsführer BirdLife Suisse Schweiz

Urs Tester Mitglied der Geschäftsleitung von Pro Natura

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Franziska Schwarz Vizedirektorin Bundesamt für Umwelt BAFU


Biodiversität – Die Vielfalt des Lebens Der Begriff Biodiversität steht für die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten: «bios» (griechisch) = Leben, «diversitas» (lateinisch) = Verschiedenheit. In den vergangenen vier Milliarden Jahren entwickelten sich Millionen von verschiedenen und faszinierenden Formen. So gibt es nicht nur eine einzige Meisenart, sondern Blaumeisen, Kohlmeisen, Tannenmeisen, Haubenmeisen und viele mehr. Biodiversität umfasst aber nicht nur die Anzahl Tier- und Pflanzenarten (in der Schweiz leben nachweislich gegen 50 000 Arten), sondern auch die Vielfalt an Lebensräumen (es gibt hierzulande 235 verschiedene Habitate) sowie die genetischen Unterschiede innerhalb der Arten. Wissen Sie, was Berner Rosen sind? Oder Gelbe von Thun? Lutschig Zürich? Es sind drei von 130 Sorten der Art «Tomate», die in der Schweiz heute wieder angebaut werden. Die nationale Genbank umfasst derzeit das Saatgut von fast 12 000 Sorten unterschiedlicher Nutzpflanzenarten. Ebenfalls zur Biodiversität gehören die Lebensprozesse und die Interaktionen, die zwischen den Arten stattfinden. Lebewesen existieren nicht für sich alleine, sondern sind immer in eine Lebensgemeinschaft eingebunden, in der sich die einzelnen Organismen gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. Durch das Verschwinden einer oder mehrerer Arten kann eine ganze Lebensgemeinschaft aus dem Gleichgewicht geraten. Jede Art ist deshalb wichtig und wertvoll. Wie in einem Mosaik übernimmt jeder Baustein eine Rolle für das Ganze, der Pilz im Wald genauso wie der Igel im Garten und der Wiesensalbei in der Kiste auf dem Balkon. Vielfalt wirkt dabei wie eine Versicherung: Fällt einmal eine Art weg, kann eine andere den Job übernehmen.

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Zustand der Biodiversität in der Schweiz In einer 2015 publizierten Studie* haben das Forum Biodiversität Schweiz der Akademie der Naturwissenschaften und 34 andere wissenschaftliche Institutionen Fakten zum Zustand und zur Entwicklung der Biodiversität in unserem Land zusammengetragen und analysiert. Ihr Befund ist so deutlich wie alarmierend: Die Biodiversität der Schweiz ist in den letzten Jahrzehnten flächendeckend stark zurückgegangen – und der Trend ist ungebrochen, obschon seit den 1980er-Jahren einige Anstrengungen unternommen wurden. So sind etwa die Bestände der Amphibien weiterhin rückläufig; die national bedeutenden Amphibienlaichgebiete sind noch zu stark isoliert, und die Erfolge der gezielten Schutzprogramme wirken erst punktuell. Viele Moore verlieren an Fläche und sind durch Stickstoffeinträge sowie Austrocknung gefährdet, ihr Verfassungsschutz wird noch viel zu wenig umgesetzt. Artenreiche Trockenwiesen verschwinden, insbesondere im Berggebiet, wo die Intensivierung der Landwirtschaft neue Höhenlagen erreicht. Die ernüchternde Gesamtbilanz: Mehr als ein Drittel der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten der Schweiz sind inzwischen bedroht und rund die Hälfte aller Lebensräume in einem ungünstigen Zustand. Dass Erfolge möglich sind, zeigen aufgewertete Kulturlandschaften mit Hecken, Säumen, artenreichen Wiesen und Buntbrachen, aber auch die Fördermassnahmen für stark bedrohte Vogel- und Schmetterlingsarten oder bereits realisierte Flussrenaturierungen. Noch können diese Anstrengungen die Verluste nicht wettmachen, doch sie zeigen, dass das nötige Wissen und das Potenzial für Verbesserungen vorhanden sind. Damit es mit der Biodiversität nicht weiter abwärts-, sondern wieder aufwärtsgeht, braucht es das Engagement von unten – ein engagiertes Handeln von uns allen. * Fischer M. et al. (2015): Zustand der Biodiversität in der Schweiz 2014. Als PDF zum freien Download unter: www.biodiversity.ch > Publikationen

Die Grosse Höckerschrecke musste aufgrund der Gefährdung ihrer Lebensräume und der Isolation ihrer Populationen in die aktuelle Rote Liste der gefährdeten Arten aufgenommen werden. Die Erhaltung und Förderung der Biodiversität in der Schweiz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

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Teil I


Reportagen


Kreatives Jäten Naturnah gepflegte Gärten sind Oasen der Artenvielfalt und Erholungsraum für die Menschen. Sie steigern das Wohlbefinden und ermöglichen spannende Naturerfahrungen. Im Garten von Beatrix Mühlethaler zeigt sich, dass der Spagat zwischen Wildnis und Zivilisation machbar ist. Die ausgeklügelte Ordnung der Natur verbindet sich hier mit dem Ordnungssinn der Gärtnerin.

Naturgärtnerin Beatrix Mühlethaler: «Man darf nie das Gefühl haben, dass der Mensch keinen Platz hat.»

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KREATIVES JÄTEN Hinter einem Busch versteckt sich das Schildchen mit den Hausnummern 30, 32 und 34. Doch ich finde keinen Zugang zu dem Dreier-Reihenhaus und wähle die Nummer von Beatrix Mühlethaler. In der Ferne klingelt ein Telefon. Eine Frau erscheint auf einem Balkon. Ich könne den Eingang zu Haus Nummer 30 nicht finden, rufe ich ihr zu. Die Frau lacht und ruft zurück: «Sie müssen den Weg durch die Büsche entlang der Dornröschenhecke nehmen.» Hinter den Gehölzen finde ich dann allerdings keinen schlafenden Hofstaat, sondern pralles Leben: Blumenwiesen, Obstbäume, einen gekiesten Sitzplatz neben einer Trockenmauer und einem Weiher, Staudenbeete mit einer unüberschaubaren Vielfalt an einheimischen Pflanzenarten. Die Elemente fügen sich wie Puzzleteile zu einem harmonischen Gesamtbild. Ferienstimmung kommt auf. Man möchte sich einfach nur hinsetzen, ausruhen, beobachten. Und denkt: So müsste es doch überall, in allen Hausgärten sein!

aus einer Umgebung machen lässt, hat mich tief beeindruckt.» Ihre ersten praktischen Erfahrungen sammelte Mühlethaler in einem Schrebergarten. Damals wohnte sie in einer Stadtwohnung mitten in Zürich. Doch ihre Bemühungen, einheimische Pflanzen zu setzen, stiessen bei den anderen Gärtnern auf Misstrauen. Viele stuften diese Arten als Unkraut ein. «Bei der jährlichen Kontrolle durch den Gartenordner konnte aber nichts beanstandet werden», sagt Mühlethaler. «Es war trotz der einheimischen Arten ordentlich bei uns – einfach auf eine andere Art und Weise. Aber begeistert war man nicht von der Andersartigkeit.» Rückendeckung erhielt sie von Grün Stadt Zürich, die naturnahes Gärtnern in den Familiengarten-Arealen ab den 1990er-Jahren zu fördern begann. Beatrix Mühlethaler engagierte sich auch auf nationaler Ebene, beispielsweise als Vorstandsmitglied des «Verbands Natur Garten», der heute in die Organisation für Biound Naturgärten Bioterra integriert ist. Mit verschiedenen Aktionen propagierte der Verband den Naturgarten. Einmal wurde der Bundesplatz begrünt: Es entstand ein riesiger Naturgarten zu Füssen der Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Die Siedlungsnatur sollte als Chance wahrgenommen werden – für die Menschen und für die Natur. Irgendwann wollte Beatrix Mühlethaler dann selbst von ihrem Wissen profitieren und Herrin über einen eigenen Naturgarten sein, bei dem kein Ordnungsteam bestimmt, was wachsen darf und was nicht. Ein Inserat klang vielversprechend: In Illnau zwischen Zürich und Winterthur war ein Dreier-Reihenhaus in Holzbauweise mit Holzschnitzelheizung geplant. Der Architekt verfügte

it ihrem Naturgarten hat sich Beatrix Mühlethaler einen lange gehegten Traum verwirklicht. Am Anfang stand ein Buch: 1980 stiess sie auf den Ratgeber «Der Naturgarten». Verfasst hat ihn der Solothurner Lehrer Urs Schwarz, ein Naturgärtner der ersten Stunde. «Die Idee hat mich überzeugt», sagt Mühlethaler. Die Journalistin arbeitete damals beim Schweizer Fernsehen. Für «Schweiz aktuell» produzierte sie sogleich eine Reportage über Naturgärten. «Aus erster Hand habe ich gesehen und gehört, wie ein Naturgarten-Pionier Grünflächen im Siedlungsraum zum Leben erweckte», erinnert sich die Journalistin. «Was sich mit Naturkenntnissen, Sensibilität und Erfindungsgeist

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KREATIVES JÄTEN selbst über einen Naturgarten. «Die Voraussetzungen waren perfekt», sagt Mühlethaler. Für die anderen beiden Wohnparteien war die Naturgarten-Idee ungewöhnlich, aber sie liessen sich auf das Experiment ein. Ein Naturgartenfachmann unterstützte sie bei der Planung, ein Unternehmen gestaltete das Relief. Die Begrünung übernahm die Bewohnerschaft des Dreier-Reihenhauses unter Anleitung von Beatrix Mühlethaler. Weil diese die Behörden davon überzeugen konnte, dass ein einziges Auto in einem Dreifamilienhaus nicht acht Pflichtparkplätze erfordert, stand deutlich mehr Land zur naturnahen Gestaltung zur Verfügung. Wo Wildblumenmischungen angesät werden sollten, wurden Schotterflächen angelegt. Ein zu nährstoffreiches Substrat hätte dazu geführt, dass mit der Zeit einige wenige nährstoffliebende Pflanzenarten den Bestand dominiert hätten. Entlang der beiden langen gekiesten Zugangswege zu den drei Reihenhäusern setzten die Bewohner Hecken. Auf den Humusflächen wurden Wild- und Zierstauden, Beerensträucher, Gemüse und Kräuter gepflanzt. Vor den drei Terrassen entstand ein durchgehender Blumenrasen. Der Rasen sieht jetzt allerdings vor jedem Haus ein bisschen anders aus. In einem Teil dominieren die weisse Margerite und der dunkelviolette Wiesensalbei, in einem anderen das gelbe Habichtskraut und die hellviolette Witwenblume. «Wir haben überall die gleiche Samenmischung ausgebracht, aber Unterschiede in der Pflege haben zu Unterschieden in der Artenzusammensetzung geführt», sagt die Hobbygärtnerin. «Jeder hat seinen Garten nach seinen Wünschen modifiziert. Der Rahmen Naturgarten ist aber geblieben.» Bereits im zweiten Jahr folgte ein Blütenfest. Ein besonders spektakuläres Bild bot die Bö-

schung entlang der Strasse. Der Mohn leuchtete rot, die Färberwaid gelb, die Eselsdistel silbrig. Auf den Kiesflächen dominierte der Dreiklang von Natternkopf, Margerite und Habichtskraut. Im folgenden Jahr wurden Margerite und Natternkopf in den Kiesflächen seltener. Stattdessen blühten Wegwarte und Wilde Möhre. Die Sukzession, die gesetzmässige zeitliche Abfolge von Pflanzenarten an einem Standort, nahm ihren Lauf. «Im Naturgarten ist das einzig Beständige die Veränderung», sagt Mühlethaler. Arten kommen und gehen. Im Staudenbeet dagegen kommt, was die Besitzerin pflanzt. So dachte sie jedenfalls. Bis sie auch dort feststellen musste: Es kommt, was an den Standort angepasst ist. «Viele Arten musste ich aufgeben, so manchen Wunsch begraben», sagt die Naturgärtnerin. Den duftenden Diptam hätten beispielsweise die Schnecken gefressen. Schneckenkörner? Mühlethaler hat sich das tatsächlich einen Moment lang überlegt. Doch die Körner hätten auch die vielen Weinbergschnecken getötet, und das war nicht akzeptabel. Nun ist der Diptam verschwunden. Auch um Rittersporn und Lupine kämpft Mühlethaler nicht mehr. Die Madonnenlilien überliess sie den Lilienhähnchen, einem hübschen roten Käfer. «Wenn Arten eine intensive Pflege benötigen, sind sie nicht standortgerecht und haben im Naturgarten nichts verloren.» Dafür freut sie sich umso mehr an den kräftigen Wildpflanzen, die sich halten können.

Zufriedene Naturgärtnerin: In ihrem Garten gibt es immer etwas zu hören, zu riechen und zu beobachten.

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KREATIVES JÄTEN

Lücken setzt oder sät sie neue Arten aus dem unerschöpflichen Wildpflanzensortiment der Natur. Dabei versucht sie zwar, die Pflanzen, die sie aus Biogärtnereien bezieht, zu möglichst natürlichen Gesellschaften zu gruppieren. Im Naturgarten mischen sich die Arten aber meist zu ganz neuen Gesellschaften. Bei all den heimischen Pflanzen fühlt sich auch die heimische Fauna wohl. Es fliegt, kriecht und nagt. Der ganze Garten ist eine einzige grosse Nahrungskette. Käfer fressen an den Blättern, Libellen jagen Käfer, Vögel schnappen sich Libellen. Leider steht am Ende der Nahrungskette die Katze. Denn der Naturgarten gefällt auch den Büsis der Nachbarn.

ber 200 einheimische Pflanzenarten wachsen in dem Garten der drei Familien in Illnau. Das sind fast sieben Prozent der Schweizer Flora – auf nur zehn Aren. Doch die Artenvielfalt auf so kleinem Raum benötigt ein gewisses Mass an Pflege. «Würde ich nichts mehr machen, würden innerhalb von wenigen Jahren einige wenige Pflanzenarten den Garten dominieren», sagt Mühlethaler. Etwa das Weidenröschen, das seine Ausläufer in alle Richtungen spriessen lässt. Zugunsten einer grösseren Vielfalt reduziert die Gärtnerin hin und wieder diese attraktive Pflanzenart. Auch die Zypressen-Wolfsmilch, das Orangerote Habichtskraut und den Kriechenden Hahnenfuss hindert sie daran, alle Beete und Flächen zu erobern. «Kreatives Jäten» nennt Mühlethaler diese Arbeit im Naturgarten. In die

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Über 200 einheimische Pflanzenarten wachsen im naturnahen Garten rund um das Dreier-Reihenhaus in Illnau. Das sind fast sieben Prozent der Schweizer Flora.

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KREATIVES JÄTEN Gut geschützt unter dem Dach wurden Nistkästen für den Mauersegler montiert. Allerdings haben sie die Luxuswohnungen noch nicht entdeckt. Lange Zeit haben Feldspatzen hier eine Bleibe gefunden. Zurzeit brütet der Star. Die Vögel schätzen die Hecken, das Nahrungsangebot und die drei grossen Bäume, welche die Bewohner beim Bau des Hauses nicht fällen wollten. Im Naturgarten gibt es immer etwas zu hören, zu riechen und zu beobachten. Mühlethaler macht mich auf einen Buchfink aufmerksam, der ununterbrochen «Ping» ruft. Seine schmetternde Gesangsstrophe, der «Finkenschlag», wäre eine angenehmere Begleitmusik. «Warum dieses Individuum seit Tagen andauernd warnt und die Bewohner damit zuweilen nervt, bleibt ein spannendes Rätsel – wie so manches im Naturgarten.» Beim Wildbienenhaus ist gerade Grossandrang. Die Insekten schlüpfen oder wollen Eier in die Hohlräume legen. Über Nahrungsmangel können sie sich nicht beklagen. Weitere Wildbienennisthilfen sind geplant. Der ehemalige Sandkasten der Nachbarskinder eignet sich dazu besonders gut. Damit der Sandhaufen attraktiver wird, will die Naturfreundin Lehm in Wasser auflösen und über den Sand giessen. Dies trage zur Stabilität des Sandes und damit der Wildbienenröhren bei. Im Staudenbeet entdeckt Mühlethaler eine Akeleiblättrige Wiesenraute, die von Blattläusen befallen ist. Sie streift mit der Hand über den Stil und beseitigt einen Grossteil der Parasiten. «Wenn es zu viele sind, greife ich ein – aber ohne Gift.» Darf man in einem Naturgarten die Artenzusammensetzung lenken? Was ist ein Naturgarten überhaupt? «Für mich ist ein Naturgarten ein ästhetisch schöner Garten, in dem Leben stattfindet», sagt

Mühlethaler. «Man darf sich nicht erdrückt fühlen, man darf nie das Gefühl haben, dass der Mensch keinen Platz hat. Ein Naturgarten ist weder ein Stück wilde Natur noch ein Kunstprodukt.» Natur aus Menschenhand kommt der Definition wohl am nächsten. eatrix Mühlethalers Engagement für Natur im Siedlungsraum macht nicht an der Grundstücksgrenze halt. Sie wollte weitere Gartenbesitzer in ihrem Heimatort dazu motivieren, Natur zuzulassen. Als Vorstandsmitglied des lokalen Natur- und Vogelschutzvereins, einer Sektion von BirdLife Schweiz, initiierte Mühlethaler 2006 mit Unterstützung der Gemeinde ein Projekt zur Prämierung von Gärten in Illnau. Gesucht wurden Areale, «in denen sich auch Schmetterlinge, Heugümper, Hummeln und Vögel wohlfühlen.» Eine Arbeitsgruppe entwickelte einen Fragebogen mit überprüfbaren Kriterien, den interessierte Gartenbesitzer ausfüllen können. Dabei muss nicht nur die Anzahl der Gartenelemente wie Blumenwiese, Trockenmauer oder Weiher angekreuzt werden, sondern auch die ökologische Qualität der einzelnen Lebensräume. Die Idee war ein Erfolg: 21 Gartenbesitzer meldeten sich spontan und füllten den Fragebogen aus. Die Gärten wurden von einer Jury besucht, die die Gärten bewertete. Bis zu 40 Punkte konnten gesammelt werden, mindestens 30 mussten es sein, damit man sich die attraktive Metall-Plakette mit dem Heugümper und dem Schriftzug «Lebendiger Garten» an die Tür schrauben konnte. Mühlethaler war beeindruckt von den Arealen mit ihrem Reichtum an natürlichem Grün und Nischen für Tiere. «Spannend war zu sehen, wie verschieden die Gärten sein können und

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KREATIVES JÄTEN wie unterschiedlich die Menschen den Begriff Naturgarten verstehen.» Und sie gibt zu: «So mancher zertifizierte Garten erfüllte die Kriterien, aber er gefiel mir nicht. Entweder weil er arm an attraktiven Wildblumen war oder weil er die Qualitätskriterien nur knapp erfüllte. Die Rasen werden oft zu häufig geschnitten, sodass die darin wachsenden Kräuter kaum zum Blühen kommen.» Bei der Prämierung geht es für Mühlethaler denn auch nicht in erster Linie darum, Plaketten zu verteilen, sondern die Menschen bei der Begehung der Gärten zu beraten und Verbesserungen vorzuschlagen. «Die Leute schätzen die Beratung, weil das Wissen um die Naturgärten in der Bevölkerung nur dünn gesät ist.» Gut in Erinnerung bleibt ihr die Dankbarkeit einiger Teilnehmerinnen, dass sie Fragen stellen konnten. So hatte eine junge Mutter den naturnahen Garten ihrer Schwester übernommen, ohne selbst die nötigen Kenntnisse zu haben. Der Garten erfüllte die Kriterien nur knapp. «Die Besitzerin aber verstand jetzt, worum es ging, und war begierig, den Garten weiter aufzuwerten, um Tieren mehr Schlupfwinkel und Nistmöglichkeiten zu schaffen», bilanziert die Initiantin. Aufgrund des Erfolgs der ersten Prämierung beschloss der Vorstand des Natur- und Vogelschutzvereins, das Ereignis alle drei Jahre zu wiederholen. Mittlerweile sind rund 40 Gärten zertifiziert. Die Beratung kann dazu beitragen, dass die Qualität der Gärten steigt. Gleichzeitig stärkt die Plakette das Zusammengehörigkeitsgefühl und ermutigt andere mitzumachen. Denn eine gewisse Portion Mut gehört dazu, seinen Garten aufblühen zu lassen in einem Land, in dem der englische Rasen, knatternde Rasen- und Fadenmäher, elektrische Gartenscheren, automatische Dün-

gerstreuer, Vertikutierer, Laubbläser, Kirschlorbeer und Tuja dominieren. «Die gesellschaftliche Vorstellung von Ordnung, Sauberkeit und Fleiss wirkt sich auf den Garten aus», sagt Mühlethaler. «Der Garten soll nach Meinung vieler Schweizerinnen und Schweizer diese Tugenden nach aussen präsentieren. Beim kleinsten Anflug von ‹Sauordnung› haben sie Angst, die Nachbarn könnten denken, man sei ein Chaot und arbeite nichts.» as gilt definitiv nicht für Claudia und Hansjörg Germann, die ebenfalls in Illnau wohnen. Ihr Garten wurde 2009 prämiert. Das moderne rote Holzhaus steht inmitten einer bunten Wiese. «Meine Tochter hat mir zum Muttertag einen wunderschönen Blumenstrauss geschenkt», erzählt Claudia Germann. «Aus dem eigenen Garten! Ich fand das so schön.» Ein Trampelpfad führt durch die Blütenpracht zu einer Nische am Haus. Unter einem Sanddorn haben es sich die Kinder gemütlich gemacht. Über einem Tischchen und Stühlen hängen Blumengebinde zum Trocknen. Auf dem Kiesweg steht ein Spielzeugbagger, der – den Grabarbeiten nach zu urteilen – vor Kurzem noch im Einsatz war. Wie kamen sie darauf, einen Naturgarten anzulegen? «Meinem Mann gefielen die bunt blühenden Autobahnborde, die vom Kanton angelegt wurden und den Bergwiesen gleichen», sagt Claudia Germann. «Ich bin zuerst erschrocken. Autobahn? Aber als ich dann sah, was er meinte, war ich auch begeistert.» Eine wichtige Figur bei der Erstellung eines Naturgartens ist der Architekt. Germanns Architekt war der Idee aufgeschlossen und setzte

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«Würde ich nichts mehr im Garten machen, würden innerhalb weniger Jahre einige wenige Pflanzenarten den Garten dominieren.»

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KREATIVES JÄTEN machen funktioniert auch auf einer Schotterfläche nicht», sagt Leuthold. Wenige Arten würden rasch alle anderen dominieren. Oder es komme nicht, was man gerne hätte. «Ich möchte Vielfalt und keine Monokultur. Was zu schnell wächst oder überhandnimmt, jäte ich aus dem Bestand. Das gilt vor allem für den Steifhaarigen Löwenzahn und die Habichtskräuter.» Wie bei Beatrix Mühlethaler ist auch hier kreatives Jäten angesagt. Auf der Südseite haben Leuthold und Hasler den Rasen aufgefräst und einen Wiesenrasen angesät. «Einfach Samen in den Rasen werfen funktioniert nicht. Die Keimlinge ersticken im Bestand oder können nicht wurzeln. Vorteilhaft war, dass die Vorgänger den Rasen nie gedüngt haben. Der Boden war zum Glück schon recht nährstoffarm.» Auch hier blüht das ganze Jahr etwas: Im März beginnt der Wundklee, die Federkamille beendet das Blütenjahr im November.

sie 1:1 um. Weil die Wiese nur einmal im Jahr geschnitten werden muss, entfällt das lästige Rasenmähen am Hang. Dennoch ist der Garten keine Wildnis. «Mein Mann hat das Gefühl, es gäbe fast nichts zu tun», sagt Claudia Germann. «Pflanzenarten, die überhandnehmen oder die mir nicht gefallen, nehme ich aber raus.» Ob es immer die «richtigen» seien, wisse sie nicht. Was zählt, sei das Gesamtbild. Direkt an Germanns Haus führt ein Wanderweg vorbei. «Die Spaziergänger sind hell begeistert.» ine Wohlfühloase ist auch der Garten von Barbara Leuthold und Andreas Hasler, der 2012 zertifiziert wurde. Als sie das Haus vor vielen Jahren kauften, fanden sie einen konventionellen Garten vor. Nach und nach belebten sie ihn mit verschiedenen Strukturen und Lebensräumen. Unter einem Holzhaufen überwintern heute Spinnen, Amphibien und kleine Säugetiere. An der Nordseite entstand ein Hochstaudenbeet mit einheimischen Arten. Nicht alles ist gepflanzt worden, vieles wanderte von alleine ein. Westseits wurde der Humus 50 Zentimeter tief abgetragen und durch Flussschotter ersetzt. Die Wildblumenmischung gedeiht prächtig. Wie in Beatrix Mühlethalers Garten wechselt auch hier die Blütenpracht von Jahr zu Jahr. Dennoch staunt Mühlethaler: «Bei mir kommt der Wundklee nicht, obwohl ich die gleiche Mischung verwendet habe. Unsere Gärten liegen ja nur 300 Meter Luftlinie auseinander.» «Bei euch ist dafür alles eine Woche früher», antwortet Leuthold. «Das Mikroklima ist ganz anders. Deshalb kommen auch ganz andere Arten.» Ob sie oft in den Garten eingreifen, will ich wissen. «Nur ansäen und dann nichts mehr

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Professionelle Hilfe: Mitarbeiter eines Naturgartenfachbetriebs bauen im Garten von Beatrix Mühlethaler einen pflegeleichten Weiher mit angrenzender Trockenmauer.

eder kann in seinem Garten etwas für die Biodiversität machen, wenn sie oder er Freude daran hat», sagt Beatrix Mühlethaler. Wir sitzen wieder gemütlich am Rand ihres jüngsten Projekts: dem Weiher. Aus einem Busch ertönt das «Ping» des aufgeregten Buchfinks – die Schallplatte hängt immer noch. Im Weiher schwimmen schwarze Kaulquappen. Die Erdkröte hat im Frühjahr ihre Laichschnur abgelegt. Der Weiher gebe fast keine Arbeit, sagt Mühlethaler. Er stehe auf einer Fläche, wo das ungeliebte Schnürgras mit seinen hartnäckigen Ausläufern dominierte, das sie nicht in den Griff bekam. Weil die pensionierte Journalistin auch im Naturgarten etwas kürzer treten will, liess sie sich von einem Naturgartenfachmann beraten, wie sie den Garten

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KREATIVES JÄTEN weiter extensivieren könnte. Er empfahl einen Weiher. Statt zu jäten, sitzt Mühlethaler nun oft auf der neuen Trockenmauer am Wasser und beobachtet die Tierwelt. Zuerst kamen die Wasserläufer. Man sieht es ihnen nicht an, aber die kleinen «Schlittschuhläufer» können fliegen und rasch neuen Lebensraum besiedeln. Auch die Bergmolche waren sofort zur Stelle, ebenso die Libellen. Es folgten Wasserkäfer und Rückenschwimmer. Von den Kaulquappen weiss Mühlethaler, dass kaum eines der Krötchen überleben wird. Zu viele Fressfeinde befinden sich in dem nie austrocknenden Gartenweiher. Der Beitrag der Minigewässer für die Erhaltung gefährdeter Amphibien sei denn auch leider klein. Allerdings bieten sie spannende Einblicke ins Naturgeschehen. Und für Kinder sind Gartenteiche ein wertvoller Erlebnisraum. Wie viele Punkte wohl ihr Garten erreichen würde, wenn sie ihn mithilfe ihres Fragebogens einschätzen müsste? «Ich habe ihn tatsächlich einmal bewertet», sagt Mühlethaler, «und kam auf 39 Punkte.» Es fehlt noch etwas? «Damals habe ich noch den Rosenstock mit Fungiziden gespritzt. Heute mache ich das nicht mehr. Wer zu viel Pflege benötigt, ist bei mir am falschen Platz. Ich finde es sinnlos, eine nicht robuste Rosenart weiter zu hegen.» Nur bedingt von Erfolg gekrönt sind dagegen die Bemühungen von Beatrix Mühlethaler, auch in den öffentlichen Grünräumen Illnaus die Biodiversität zu fördern. In der Umweltkommission vertrat sie die Natur im Siedlungsraum. Sie erarbeitete ein Konzept, wie die Gemeinde ihre Grünflächen ökologischer gestalten könnte. Der Stadtrat hat das Konzept sogar verabschiedet. Doch leider kam es nur selten zur Anwendung. Immerhin wurde auf Mühlethalers Anregung hin ein Abstandsstrei-

fen zwischen Strasse und Fahrradweg mit Kies gefüllt und mit einer Wildblumenmischung angesät. «Der Streifen begeistert die Menschen jedes Jahr aufs Neue!», sagt Mühlethaler. Zum Glück sei der Werkhofleiter der Biodiversitätsförderung zugänglich. Wenn man mit realistischen Vorschlägen komme, mache er mit. Er sei ein Beispiel dafür, dass begeisterungsfähige Menschen in der Verwaltung Gold wert sind. urch die Dornröschenhecke verlasse ich die Naturoase von Beatrix Mühlethaler und steige ins Auto. Aus den meisten Gärten starrt mir eine globalisierte, leblose und langweilige Friedhofbepflanzung ohne jeglichen Charme entgegen. In Effretikon nehme ich die Autobahn Richtung Basel. Ich entdecke tatsächlich bunte Autobahnborde, die die Germanns zu ihrem schönen Naturgarten inspiriert haben. Autobahnborde als Vorbild für den Naturgarten? Was sagt das über den Zustand der Biodiversität in der Schweiz aus? Vielleicht sind die Grünräume der Siedlungen schon bald ein wichtiger Hort der Biodiversität. Vorausgesetzt, die Einzelinitiativen von Privaten häufen sich und verschmelzen zu einem grossen Netzwerk. Sollte der Naturgarten nicht Teil eines nationalen Schutzgebietsnetzes werden? Nach dem Prinzip: Jedem Land seine Nationalparks, jeder Region ihre Naturschutzgebiete, jeder Gemeinde ihre Naturgärten? Das Potenzial ist jedenfalls riesig: Würden alle Grünflächen im Siedlungsraum naturnah gepflegt, würde sich die Fläche der besonders naturnahen Gebiete verdoppeln. Die Gärten als Brücke zwischen Natur und Kultur müssen keinen Ertrag abwerfen und keine Biomasse produzieren. Sie sollen Raum für die biologische Vielfalt bieten und das Herz erfreuen. (gk)

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STICHWORTVERZEICHNIS

Stichwortverzeichnis Agrarpolitik 68 Altarm 26, 81, 83 Altholz 59, 63, 67, 69, 289 Amphibien 9, 21 f., 31, 38, 56, 59, 65, 67, 96, 146 f., 168, 173, 175 ff., 195, 198, 200 f., 207, 219 f., 222, 291 f. Arbeitseinsatz 223, 230 ASC Aquaculture Stewardship Council 252 Asthaufen 27, 31, 61, 102, 117, 140, 147, 195, 275 f. Aufwerten 67, 68, 92, 98, 142, 151, 185, 195, 285, 292, 294, 296, 298 Ausdolen 57, 59, 68 Bäche 59, 68, 78, 83, 85, 149, 209, 231, 239, 240 f., 243, 245 BAFU 76, 177, 191, 210, 294 Balkon 150, 152, 156, 161, 164, 166, 169, 170 ff. Bank 68, 110, 260 f. Bau- und Nutzungsordnung 24 Baubehörde 226 Baumwolle 250 Bauvorhaben 228 Bauzone 25, 26, 229, 268 Beeren 14, 48, 117, 125, 150, 170, 214 f., 282 Begrünung 14, 38, 80, 130, 144, 164 f., 169, 172, 188 ff., 275 f., 283, 297 Behörde 14, 74, 79, 100, 143, 197 f., 226 f., 229, 234 ff., 240, 244, 265, 267 f., 270, 273 Bio Suisse/Knospe 249, 252 Biodiversitätsförderfläche 27, 129, 131, 234, 282 ff., 297 Biogärtnerei 142, 172 Biotopbaum 143, 255, 289 BirdLife Schweiz 17, 24, 63, 65, 92, 96, 105, 111, 141, 150 ff., 154, 168, 176, 197, 205 ff., 217 ff., 223 ff., 233 f., 238, 251, 253, 267, 269, 273, 293 f., 298 Blühstreifen 252 Blumenrasen 14, 114, 144, 195, 198 Böschung 14, 83, 90, 98, 200, 227, 245, 296 Brache 9, 74, 100, 145, 250, 269, 282, 285 ff. Buntbrache 9, 285 ff. Bürger 37, 90, 194, 263 ff., 271

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Conservation Finance 261 Dachbegrünung 80, 169, 188 ff. Delinat 252, 298 Direktzahlungen 28, 54, 68, 282, 297 Drainagen 59, 69 Dünger 18, 59, 61, 117, 134, 141, 144, 276, 282, 296 Einkaufsführer 248 Einsprachen 88, 229 Energie 74, 76, 88, 106, 110 f., 183 f., 189, 257 ff., 261 Entschädigung 48, 293 Ersatzmassnahmen 259, 268 Exkursionen 61, 65, 96, 205, 207, 213, 217 ff., 222, 224, 226, 236 Fassadenbegrünung 38, 144, 164, 169, 190 f. Finanzen 204, 235, 245 Finanzprodukte 260 Firma 76, 78 f., 90, 185, 202, 235 f. Firmenareal 72 f., 78, 118, 179, 185, 187 Fischer 83, 90, 239, 241 ff., 248, 251 f. Fledermäuse 111, 147, 165, 169, 173, 175 ff., 195, 214, 222, 272, 276 ff. Fleisch 74, 254, 256 f. Flussaufweitung 24, 26 f. Food Waste 256 Förderbeiträge 293 Fördergesuch 235 Fördermassnahme 6, 46, 48, 249, 268, 288, 296, 298 Förster 47 f., 50, 202, 205, 227, 248, 289, 291, 293 Friedhof 22, 98, 110, 270, 276, 278 FSC 254, 276, 293 Fundraising 84, 204 Garten 7 f., 12 ff., 24, 27, 36, 38, 62, 65, 92, 98, 100, 102, 107, 110, 112 ff., 117 f., 122, 140 ff., 168 f., 172, 175 f., 187 f., 197, 204, 219, 224, 230, 254, 270, 274 ff. Gebäude 37, 73, 76, 101, 111, 113, 118, 144, 162, 164 ff., 170, 172, 175 ff., 185, 188, 190 f., 270, 275, 277


STICHWORTVERZEICHNIS Gebietsfremde Arten 141 f., 170 Geld 32, 37 f., 56, 68 f., 80, 84, 86, 88, 92, 106, 110, 131, 134, 185, 187, 232, 234 f., 247, 257 ff. Gemeindearbeiter 227 Gemeindebehörden 197, 227, 267, 273 Gemeindehaus 28, 92, 96, 98, 110, 275 Gemeindepräsident 226, 236 Gemeinderat 23 f., 27, 29, 31 f., 37 f., 68, 99, 198 f., 236, 264, 266 ff. Gemeindeschreiber 226, 234 Gemüse 14, 117, 150, 157 f., 170, 172, 251, 282 Geschenkzertifikat 224 Gewässer 22, 31, 59, 65, 67, 69, 73, 76, 78, 83 ff., 146, 198 ff., 207, 211, 224, 227, 229, 239 ff., 251, 256 f., 264, 269 ff., 291 Gewässerstreifen 88 Grüner Güggel 108, 278 Grünflächen 22, 28 f., 45, 92, 102, 105 f., 110, 118, 126, 145, 165, 185, 188, 229, 264, 270, 273, 276 Hauswart 195, 197, 227, 273 Hecke 6, 9, 13 f., 17, 22, 24, 27, 31 f., 38, 44, 57, 59, 67 f., 76, 78, 92, 96, 102, 105, 112 ff., 118, 126, 142 f., 147 ff., 185, 195, 202, 225, 249 ff., 266, 269 ff., 276, 282 f., 285 f., 296, 298 Hochstamm 24, 38, 54, 59, 78, 143, 185, 249, 251, 269, 270, 286 HOCHSTAMM SUISSE 251 Hochwasserschutz 244, 270 Hofladen 253 Igel 8, 48, 62, 88, 96, 102, 118, 143, 173, 175 f., 195, 202, 225, 269, 296 f. Instream-Restaurieren 239 IP-SUISSE 250, 285, 287 Jäger 177, 230, 232, 288, 294 Jäten 16, 21 f. Jugendgruppen 224 f. Kanton, kantonal 7, 18, 23 f., 27 f., 31, 37 f., 47 f., 50, 55, 59, 61, 68, 81, 86, 88, 92, 95, 99 f., 126, 129, 134, 143, 191, 194, 197 f., 207, 212, 214, 217 ff., 226 ff., 238 ff., 245, 255, 264 ff., 277, 283 f., 286, 288 f., 292 ff., 296, 298

Katzen 71, 142, 166, 176 f. Kellerabgänge 146 Kiesplatz 140 Kirche 92, 98, 101 f., 105 ff., 110 f., 274 ff., 275 ff. Kirchturm 111, 276 Kleider 250 Kleingewässer 65, 146, 200, 291 Kleinstrukturen 27, 69, 146, 195, 197, 226, 283, 291, 296 Kletterpflanzen 169, 171, 188, 190 f. Kommission 6, 22, 50, 70, 106, 134, 199, 202, 226, 228, 267 f., 273 Kommissionsmitglieder 226, 273 Kommunikation 182, 200, 231 Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz (karch) 146, 168, 177, 198, 200 f., 207, 219 Kulturpflanzen 170, 224, 251 Label 76, 78 f., 88, 118, 156, 218, 248 ff., 274, 277 f. Landbesitzer 24, 26, 81, 84 f., 106, 232, 236, 240, 283, 291 Landschaftsgärtner 38, 41 Landwirt/Landwirtschaft 7, 9, 14, 26 ff., 52, 54, 57, 61, 67 ff., 83, 88 ff., 126, 129, 150 f., 162, 166, 168, 229 ff., 242, 249 ff., 257, 261, 264, 269 ff., 280 ff., 298 Lebensmittel 105, 151, 182, 247 ff., 253 ff., 261, 285, 287 Lebensraum 22, 31, 46, 48, 54, 56 f., 59 ff., 70, 73, 83, 96, 110, 114, 118, 126, 140, 142 ff., 185, 189, 195, 228, 231, 233 ff., 241 f., 249, 272, 275 ff., 284, 287 ff., 296, 298 Legat 225 Legislaturprogramm 24, 31, 267 Lenkbuhne 244 Licht- und Entwässerungsschächte 146, 173, 175 Lichtverschmutzung 111, 177 Liegenschaft 117, 171, 182, 272 Magerwiese 37, 42, 44 f., 59, 61, 67, 96, 185, 188, 256 Mauersegler 17 Medienkonferenz 236 Mehlschwalben 66, 162, 166

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STICHWORTVERZEICHNIS Melioration 50, 69 f., 264 Mergelböden 145 Mischkultur 158 Monitoring 48 Moore 9, 61, 155, 172, 217, 256, 283 MSC Marine Stewardship Council 252 Naherholungsgebiet 27 f. Nahrungskette 16, 157, 175 Nahrungsmittelverschwendung 256 Nassbiotop 55 f. Naturama Aargau 197, 201, 206 f., 219, 270, 273 naturemade star 88, 258 f. Naturinventar 229 Naturkapital 23 f., 32 Naturkunde 37, 44, 193, 205 Naturschutzgebiet 7, 22, 205, 207, 210, 224 f., 236 Naturschutzorganisation 7, 37, 152, 165, 198, 218, 224 ff., 233, 264, 269, 293 f. Naturschutzprojekt 226, 231, 238, 252 f., 270 Naturschutzverein 26, 29, 31, 62, 65 ff., 164, 199, 202, 205, 209, 226 ff., 253, 276, 289, 291, 296 Natursteinmauer 276 Naturwaldreservat 50, 292 Naturzentren 205, 216 f. Nektar 143, 151, 169 f., 195 Neophyten 142, 273 Netzwerk 124 f., 129 ff., 205, 226, 240, 278, 284 Nisthilfe 17, 59, 102, 144, 150 ff., 162, 164 ff., 195, 276, 296 Nistkästen 17, 38, 45, 76, 102, 111, 150, 168, 172, 176, 277 Nistmaterial 140, 164, 166 Nistplatz 165, 168, 195 Nutztierrassen 224 f., 251 Nutzungsplanung 228, 268 Öffentlichkeitsarbeit 234, 240, 271 Ökologischer Ersatz 32, 228 Ökostrom 110, 258 f., 277 Ökosystemleistungen 184 Ortsplanung 229 Pächter 27, 59, 83, 234, 283, 294 Parkplatz 31, 76, 78, 187

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Patenschaft 223, 225 Pestizid 31, 117, 125, 134, 141, 144, 154, 157 f., 250, 260, 276, 283, 296 Pflanzenschutzmittel 126, 157 f., 242, 249, 282 Pflästerung 150 Pilze 52, 157 f., 200, 212, 214 f., 220, 222, 287 f., 291 Pionierpflanzen 28, 145, 187, 275 Pionierstandort 145 Politiktag 226 Praktischer Umweltschutz (pusch) 158, 227, 255, 270, 273 Pro Natura 38, 69, 111, 141 f., 145, 151, 156, 176, 191, 197 f., 200 f., 205, 207, 217 ff., 223 ff., 231, 236, 238, 251, 269, 286, 292 ff. Projektbeschrieb 233, 235 ProSpecieRara 122, 150 f., 172, 224, 251 Rabatte 110 f., 117, 185 Rasen 21, 37, 44, 80, 102, 114, 144 f., 185, 187, 195, 198, 275 Rebberg 124 ff., 294 ff. Renovierung 277 Reptilien 148 f., 176 f., 222, 294 ff. Restaurant 253 f. Revitalisierung Fliessgewässer 81 ff., 239 ff. Rezepte 216, 257 Riverwatch 83 ff., 240, 245 Ruderalfläche 187, 272 Samenmischung 14, 141 f., 145 Sand- und Lehmflächen 145 Sandbadestelle 149 Sanierung 26, 163, 165, 173, 276 ff., 298 Schädlinge 157 ff., 284, 289, 296 Schmetterlinge 54, 102, 118, 134, 149, 151, 157, 165, 170, 195, 220, 274 Schnecken 14, 152, 157 f., 276, Schnittgut 31, 117, 143, 145 Schulareal 36 ff., 194 ff. Schule 31, 36 ff., 52, 61, 152, 192 ff., 213 ff. Schulweiher 198 ff. Schweizerische Vogelwarte 126, 150, 165, 168, 176, 222, 250, 269, 284 Schweizerischer Fischerei-Verband 239, 241 Siedlungsgebiet 91 ff., 188, 267 ff., 273 Solaranlage 80, 111 Sonderwaldreservat 46 ff., 50, 292 f.


STICHWORTVERZEICHNIS Sorten 8, 38, 150 f., 157, 172, 224 Sozialer Raum 27 Spende 223 ff. Spielplatz 201 ff., 264, 285 Sponsoren 37, 66, 194, 199 Sponsoring 235 f. Standortvorteil 27 Steinhaufen 53, 62 f., 64, 148 f., 195, 228, 250, 272, 292 Stiftung Fledermausschutz 168 f., 177, 219, 277 f. Störstein 243 f. Strassen 22, 26, 62, 72 f., 146, 175, 188, 270, 230 Strom 56, 110 f., 257 ff., 277 Teich 38, 96, 146 f., 169, 198 ff., 288, 291 Temporäre Gewässer 198, 200, 269, 291 Terra Suisse 250, 257 Testament 225 Tierfallen 173 ff. Torf 155 f. Totholz 48, 52, 118, 147, 188, 241, 243 f., 255, 288 f., 291, 293 f. Trittstein-Biotop 44, 140, 188, 269 Trockenmauer 21 f., 42, 44, 52 f., 61 f., 126, 130 f., 140, 147 f., 238, 295 f., 298 Tümpel 78, 146 f., 195, 200, 231, 291 f. Ufergehölze 239, 241 f. Uferverbauung 88, 244 f. Umweltberater 106, 278 Umwelteinsatz 225 Umweltmanagement-System 180, 278 Unkraut 13, 157 f., 284 Unternehmen 32, 72 ff., 180 ff., 185 ff., 248 Unterricht 32, 36 ff., 96, 194 ff., 198 ff., 205 ff.

Wahlen 266 Wald 46 ff., 213 ff., 194, 205, 225, 228, 231, 254 ff., 264, 270 f., 287 ff. Waldbesitzer 254 f., 287 ff. Waldränder 287, 291 f., 294, 296 Waldreservat 46 ff., 231, 255, 292 ff. Wege 134, 149 f., 185, 274 Weiher 21 f., 59 f., 64, 67, 74, 76, 91, 146 f., 198 ff., 228, 231 ff. Wein 124 ff., 252, 294 ff. Weinberg 124 ff., 252, 294 ff. Werkhof 22, 38, 199, 202, 270, 273 Wiesenblumen 145 Wildbienen 17, 63, 96, 102, 141, 145, 151 ff., 170, 189, 195, 276, 294 Wildnis 12, 23, 140, 149, 218 Wildpflanzen 16, 141 f., 145, 172, 185 ff. Wildruhezonen 210 ff. Wildschutzgebiete 210 ff. Wildtiere 151, 169, 173 ff., 176, 210 ff., 222 Winzer 124 ff., 294 ff. Wohnsiedlung 112 ff., 272 WWF Schweiz 83 f., 182, 205, 216 ff., 223 ff., 226, 240, 245, 252 f., 255, 260, 278, 293 Zäune 118, 149, 175 f., 195 Zielarten 47, 129, 272 Zierpflanzen 142, 150, 157 Zonenplan 229 Zonenvorschrift 227, 229, 236

Vernetzungsprojekt 27, 227, 267, 269 f., 284, 298 Vertragslandwirtschaft 253 Verwaltung 22, 24, 29, 122, 129, 226, 232 Vögel 6, 17, 92, 98, 111, 134, 142 f., 147, 149, 150, 162 ff., 170, 172 f., 175 f., 185, 188, 195, 211, 217, 222, 276 ff., 275, 294, 296 f. Vorträge 222, 236

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