Jaun, Natur erleben Bd. 3 - Fluss und See

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Andreas Jaun

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An Fluss und See

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Andreas Jaun

An Fluss und See Natur erleben – beobachten – verstehen

www.naturerleben.net

Haupt

NATUR

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Andreas Jaun ist Biologe mit einem eigenen Büro in Spiez / Schweiz. Neben verschie­ denen Projekten in den Bereichen Naturschutz, Artenförderung und Landschafts­ planung ist er auch in der Umweltbildung tätig.

Das Projekt «Natur erleben – beobachten – verstehen» mit Büchern, Website und ab Herbst 2011 mit einer iPhone-App wurde unterstützt von : – BAFU ( Schweiz. Bundesamt für Umwelt ), Abteilung Arten / Ökologie / Landschaft und Sektion Umweltbildung, Bern – Ricola AG, Laufen – Bank Sarasin & Cie AG, Basel

1. Auflage : 2011 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek : Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie ; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http : // dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-07673-7 Alle Rechte vorbehalten Copyright © 2011 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Gestaltung und Satz : pooldesign.ch Printed in Germany

www.naturerleben.net in Partnerschaft mit www.naturgucker.net www.haupt.ch

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Inhaltsverzeichnis Vorwort

7

Vorbereitung für den Ausflug an Fluss und See

8

Flüsse und Seen : Eine Einleitung

11

Wasser bedeutet Leben

12

Farbe des Wassers

14

Lebensraum Fließgewässer

16

Lebensraum Stillgewässer

27

Lebensraum Moore und Sümpfe

31

Lebensraum temporäre Stillgewässer

32

Wasserpflanzen

34

Wassertiere

39

Frühling

43

Einleitung Frühling

45

Amphibien – Leben im Wasser und an Land

46

Produzenten, Konsumenten und Destruenten

54

Nahrungsnetz

56

Die Ringelnatter – eine Wasserschlange

59

Paarungszeit und Brutzeit

66

Der Eisvogel – ein schillernder Fischer

72

Gehen auf dem Wasser – Wunder oder Physik ?

75

Nachtexkursion ans Wasser

78

Kurzinformationen Frühling

83

Sommer

91

Einleitung Sommer

93

Wasserschlauch

94

Libellen – Leben in Wasser und Luft

96

Eine Larve – aber was wird daraus wohl entstehen ?

106

Die Taumelkäfer

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Natur erleben – beobachten – verstehen

An Fluss und See

Die Aue

111

Taucher mit acht Beinen

114

Problematische Neuzuzügler unter den Pflanzen

118

… und unter den Tieren

121

Leben an der Quelle

123

Kurzinformationen Sommer

126

Herbst

133

Einleitung Herbst

135

Der Biber – ein tierischer Baumeister

136

Schaurige Moorlandschaften

143

Fische – die unbekannten Schuppen- und Flossenträger

150

Hydrophile Käfer

159

Kurzinformationen Herbst

164

Winter

169

Einleitung Winter

171

Eis

172

Überwinterungsstrategien der Wasserbewohner

178

Gefiederte Wintergäste

182

Tarnungsspezialist

188

Weichtiere mit harter Schale

191

Die Wasseramsel

194

Fischotter – pelzige Jäger im und am Wasser

197

Das Schilfrohr

202

Kurzinformationen Winter

205

Anhang

211

Fragen und Antworten

212

Dank

222

Bildnachweis

223

Sachregister

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Vorwort Ein Spaziergang am Wasser ist jahreszeitlich bedingt immer wieder für Überra­ schungen gut. Da dienen Seerosenblätter kleinen Fröschen als Rastplatz, im Schilf­ gürtel bauen zahlreiche Wasservögel ihre Nester, Lurche und Insekten kreuzen unseren Weg und da finden sich Totholzhaufen, die sehr lebendig sind. Mit etwas Glück können Reiher, Eisvogel und Biber beobachtet werden. Die Tier- und Pflan­ zenwelt von Gewässern ist besonders vielfältig und vernetzt. Runter vom Sessel, hinein in die Natur! Erleben Sie die unbekannte Natur vor der Haustür, spüren Sie den Zusammenhängen nach und entdecken Sie, wie raffiniert sich die Natur auch auf kleinem Raum eingerichtet hat. Dafür werden keine beson­ deren biologischen Kenntnisse vorausgesetzt – was Sie für Ihre Erkundungen benö­ tigen, wird durch das vorliegende Buch (und dessen Folgebände) vermittelt. Beson­ ders hilfreich sind dabei die Beobachtungstipps, die Sie stets am Ende der einzelnen Kapitel finden. Und weil die Natur nichts Statisches ist, sondern das Resultat von Vernetzungen und gegenseitigen Abhängigkeiten und weil das Erkunden ja auch Spaß machen soll, finden Sie überall Verweise auf andere, verwandte Themen im Buch sowie auf Geräu­ sche, Filme und zusätzliche Bilder auf der Website www.naturerleben.net. Beispiels­ weise ist die Wasseramsel der einzige Singvogel, der sowohl gut fliegen und schwim­ men als auch ausgezeichnet tauchen kann. Hören Sie ihre Stimme auf der Website und beobachten Sie im Film auf der Website wie sie schwimmend und tauchend ihre Nahrung sucht. Wenn Sie eigene Beobachtungen oder Fotos mit anderen teilen möchten, können Sie dies dank unserer Partnerschaft mit www.naturgucker.net auch ganz einfach über unsere Website tun. Ab all dem Kreuz und Quer und Hin und Her zwischen Buchkapiteln und Website soll auch etwas hängen bleiben – mit den Quizfragen können Sie locker prüfen, wie viele Geheimnisse Sie schon gelüftet haben. Ab Oktober 2011 gibt’s noch eine weitere Dimension zu entdecken: Mit der iPhoneApp zur Buchreihe können zum Beispiel die häufigsten Tier- und Pflanzenarten in und an unseren Bächen, Flüssen und Seen bestimmt werden und das Beantworten der Quizfragen direkt in der Natur schärft Augen und Ohren. Viel Spaß beim Beobachten, Entdecken und Erleben der Natur wünscht der Autor und Ihr Haupt Verlag!

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Vorbereitung für den Ausflug an Fluss und See Tiere Behandeln Sie alle Tiere, die Sie beobachten möchten, mit Respekt. Wollen Sie Tiere zum näheren Beobachten fangen, ist besondere Vorsicht geboten. Sie sollten die Tiere nur kurz in einem Glas oder einer Becherlupe und Wassertiere nur in einem Gefäß mit Wasser betrachten. Achten Sie auf Schatten, denn in den Gefäßen kann es für die Tiere sehr schnell zu heiß werden. Wichtig ist auch, die Tiere wieder am selben Ort freizulassen. Viele Arten haben besondere Anforderungen an ihren Lebensraum. Zudem besteht besonders bei Amphibien die Gefahr, mit den Tieren einen gefährlichen Krankheitserreger zu verschleppen. Pflanzen Pflanzen lassen sich meist gut betrachten, ohne dass Teile oder ganze Pflanzen ausgerissen werden müssen. Auch abgestorbene Pflanzenteile bieten vielen Arten Unterschlupf oder dienen als Überwinterungsverstecke. Bewegen Sie sich bitte sehr vorsichtig, um die Ufervegetation nicht zu beeinträchtigen. Abfälle Hinterlassen Sie keine Abfälle. Warum nicht auch störenden Abfall von anderen mitnehmen ? In einen zusätzlichen Plastiksack verpackt, machen Abfälle Ihre Tasche nicht schmutzig. So wie Sie eine saubere Umgebung schätzen, werden Ihnen andere dankbar sein.

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Hunde Die meisten Hunde lieben Wasser. An natürlichen oder renaturierten Fluss- und Seeufern sollten Sie aber auf mögliche Konflikte mit Wildtieren achten. Für viele Tiere sind diese Bereiche die letzten verbliebenen Lebensräume zur Aufzucht ihrer Jungen. In Naturschutzgebieten und Zonen, in denen Leinenpflicht besteht, dürfen Hunde wirklich nicht frei laufen gelassen werden.

Ausrüstungsliste Natürlich sind Beobachtungen auch ohne Spezialausrüstung möglich, doch mit ein paar Hilfsmitteln machen sie mehr Spaß : ›› Notizbuch und Schreibzeug ›› Lupe ( Becherlupe ) ›› Kescher ( Fangnetz ) ›› Durchsichtige Fangbehälter ( z. B. Marmeladenglas ) ›› Flache Schalen zum Beobachten von Wassertieren ›› Fernglas ›› Kamera ( idealerweise spritzwasserdicht oder sogar wasserdicht ) ›› Pflanzen- und Tierbestimmungsbücher ›› Taschenmesser ›› Apotheke mit Desinfektions- und Insektenschutzmittel ›› Zwischenverpflegung ›› Angepasste Kleidung ( z. B. Stiefel, Sonnenschutz )

Sicherheit Gewässer sind faszinierende Lebensräume, bergen aber auch Gefahren. Besonders Kinder müssen immer unter Aufsicht sein, da sie die Gefahren noch nicht richtig einschätzen können. Aber auch Erwachsene sind sich der Risiken nicht immer bewusst. Gewitter können Fließgewässer sehr schnell extrem ansteigen lassen. Etwas verzögert zeigen sich die Folgen auch außerhalb der eigentlichen Nieder­ schlagszonen. Lassen Kraftwerke Wasser ab, führt das zu erheblichen Wasserstand­ änderungen innerhalb kurzer Zeit. Im Winter sollten nicht freigegebene Eisflächen nicht betreten werden. Eine scheinbar dicke Eisschicht kann an gewissen Stellen ( zum Beispiel im Bereich von Zuflüssen ) viel schwächer sein.

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Fl端sse und Seen Eine Einleitung

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An Fluss und See

Wasser bedeutet Leben Gewässer wie Seen, Flüsse und Bäche hatten für uns Menschen schon immer eine große Bedeutung. Die Besiedlung der Kontinente erfolgte vermutlich zunächst ent­ lang der Wasserwege. Hier war immer Wasser und Nahrung zu finden, außerdem konnte unwegsames und dicht bewachsenes Gelände auf dem oder am Wasser leich­ ter überwunden werden. Auf dem Wasserweg lassen sich auch relativ leicht schwere Güter transportieren. Mit Beginn der technischen Revolution wurde fließendes Was­ ser zum Antrieb von Maschinen eingesetzt und diente später auch der Stromerzeu­ gung. Schließlich darf die Bedeutung des Wassers für Freizeit und Erholung nicht vergessen werden. Baden, Schwimmen, Tauchen, Rudern, Segeln oder einfach nur entspannt am Ufer sitzen – Menschen suchen gerne die Nähe des Wassers. Und dieser Aspekt wird immer wichtiger. Wasser ist eine chemische Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff mit einzig75< artigen Eigenschaften. Wasser ist unabdingbar für alles Leben auf der Erde. Vor mehr «Gehen auf dem als drei Milliarden Jahren entstanden in den Urozeanen die ersten einfachen Lebens­ Wasser» formen. Lange Zeit entwickelte sich das Leben ausschließlich im Wasser und erreichte dort eine ungeheure Artenvielfalt. Vor weniger als 500 Millionen Jahren begannen die ersten Pflanzen das Land zu besiedeln, blieben jedoch vom Wasser abhängig. Ohne Nahrung können Mensch und Tier längere Zeit überleben, jedoch nicht ohne Wasser. Aber nicht alles Wasser kann von allen Lebewesen genutzt werden. Wichtig ist, zwischen Meerwasser ( also Salzwasser ) und Süßwasser zu unterscheiden. Je Im Frühling beginnt wieder das Wachstum der verschiedenen Wasserpflanzen.

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nach Salzkonzentration im Wasser sind unterschiedliche physiologische Anpassun­ gen von Tieren und Pflanzen erforderlich. Es gibt nur relativ wenige Wasserbewoh­ ner, die sowohl im Meer als auch im Süßwasser leben können. Bekannte Beispiele sind Wanderfische wie der Atlantische Lachs ( Salmo salar ) und der Europäische Aal >  Lachs, Aal ( Anguilla anguilla ). Gewässer stellen aber auch Hindernisse dar und können zum Beispiel bei Hoch­ wasser große Schäden an Infrastruktur und Kulturland anrichten. Vielerorts wurden Gewässer aufwändig korrigiert, kanalisiert, verbaut oder sogar eingedolt. Dadurch wurden aber nicht nur Probleme gelöst, sondern auch neue geschaffen. Durch das schnelle Ableiten des Wassers wurden zum Beispiel die Engpässe und die Hochwas­ sergefahr weiter flussabwärts verlagert. Aber die größten negativen Auswirkungen haben diese Gewässerkorrekturen auf die natürlichen Bewohner der Gewässer und der Auenlandschaften ( zum Beispiel Fischotter, Biber, Flusskrebse, Flussufer läufer). >197, Fehlende Gewässerdynamik, verbaute Ufer, Staudämme als Barrieren und zu 136, 80 geringe Restwassermengen sind nur einige Aspekte. Da konnten auch die deutlichen «Fischotter»; «Der Biber»; Verbesserungen in Sachen Wasserqualität keinen Ausgleich schaffen. «Flusskrebse» Erfreulicherweise hat in den letzten Jahren ein Umdenken eingesetzt. Vielerorts sind Renaturierungen und Aufwertungen von Gewässern und Uferbereichen geplant oder bereits umgesetzt. In diesen aufgewerteten Gebieten fühlen sich nicht nur die ursprünglichen Bewohner dieser Lebensräume wohl, sondern auch der Mensch. Daher kommt es leider immer wieder zu Konflikten zwischen Naturschutzinteressen und Naherholungsansprüchen. Aber mit Toleranz, Gesprächsbereitschaft und vor allem Verständnis für die Ansprüche der Gewässer- und Auenbewohner sollten sich gute Lösungen finden lassen. Renaturierter Flussabschnitt

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Natur erleben – beobachten – verstehen

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Farbe des Wassers Das Wassers eines tiefen Bergsees ist wunderbar blau, das Leitungswasser in einer Flasche farblos, das Wasser eines Tieflandflusses grünbraun, der Moortümpel ganz klar, aber braun ( nicht getrübt ) und das Wasser eines Gletscherbaches milchig trüb. Welches ist nun die ursprüngliche Farbe des Wassers, und woher kommen die Vari­ ationen ? Hat das aktuelle Wetter Einfluss ? Wie Sie sicher richtig getippt haben, ist reines Wasser farblos und klar. Aber warum sehen die Gewässer dann so unter­ schiedlich aus ? Viele Flüsse im Tiefland transportieren Schwebstoffe und sind reich an organi­ schen Substanzen. Der relativ hohe Nährstoffgehalt fördert das Algenwachstum. Das Wasser ist daher oft grünbraun gefärbt. Auch Gletscherbäche sind schwebstoffreich. Der Gesteinsabrieb des Gletschers führt zu einer milchigen Färbung. Die sogenannte Gletschermilch beeinflusst die Wasserfarbe über viele Kilometer. Wenn dieses Wasser in einen See gelangt, sammeln sich dort die Schwebstoffe. Vor allem die blaugrünen 143< Anteile des Sonnenlichts werden reflektiert, der See schimmert dann oft in einem «Schaurige Moor­ schönen Türkis. Moorwasser dagegen ist meist ganz klar. Seine braune Färbung, die landschaften» auch an den aus Moorgebieten fließenden Bächen zu beobachten ist, rührt von Huminstoffen her, die im Wasser gelöst sind. Das klassische Blau eines Gewässers

Bei Zusammenflüssen lassen sich oft unterschiedliche Farben des Wassers erkennen. Je nach Ursprungsgebiet und Sedimentfracht können die Unterschiede deutlich oder fast nicht erkennbar sein.

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ist auf die Streuung des Sonnenlichts zurückzuführen. Andere Lichtanteile, wie bei­ spielsweise Rot, werden absorbiert, während die blauen Anteile gestreut und damit zum Betrachter zurückgeworfen werden. Je tiefer ein Gewässer, desto stärker ist dieser Effekt. Die «Wassertiefe» in einem Glas oder einer Flasche reicht nicht, um ihn sichtbar zu machen. Die oft geäußerte Vermutung, die blaue Farbe sei auf die Spiegelung des blauen Himmels zurückzuführen, ist auch nicht ganz falsch. Je nach Betrachtungswinkel kann sich der Himmel sehr stark auf der Wasseroberfläche spiegeln und den Farbeindruck massiv verstärken oder verändern.

Beobachtungstipp Machen Sie im Laufe eines Jahres Fotos von je einem Stillgewässer und einem Fließgewässer zu verschiedenen Jahreszeiten, unterschiedlichen Tageszeiten und bei verschiedenen Wetterlagen. Beschriften Sie diese, sodass Sie sie richtig zuordnen können. Vergleichen Sie die Farbe des Wassers zwi­ schen den verschiedenen Aufnahmen.

Fragen ›› ››

Welche Faktoren beeinflussen die Intensität der Blaufärbung des Wassers ? Welche Ursachen können zu braunem Wasser führen ?

>212 Antworten

Das Blau des Wassers vor dieser Kormorankolonie wird durch den blauen Himmel noch verstärkt.

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Lebensraum Fließgewässer Ein Fluss ist ein mehr oder weniger natürliches Fließgewässer. Die umgangssprach­ lichen Begriffe Bächlein, Bach oder Strom stehen für eine Klassierung nach Abfluss­ menge. Zudem kann ein Bach vom Kronendach vollständig beschattet werden, ein Fluss ist jedoch zu breit dazu. Die Beschattung beeinflusst das Pflanzenwachstum und die Wassertemperatur. In der Praxis sind die Grenzen zwischen den Begriffen aber nicht leicht zu ziehen. Erschwerend kommt dazu, dass die Wassermengen auch unter natürlichen Bedingungen stark schwanken. Sehr verallgemeinernd lässt sich ein Fluss in vier verschiedene Abschnitte unterteilen. Innerhalb dieser gibt es jedoch immer wieder Bereiche, die auch einem anderen Abschnitt zugeordnet werden könn­ ten. Besonders in den oberen Abschnitten können sich Bereiche mit starkem und geringem Gefälle mehrmals abwechseln. Quellgebiet Jeder Fluss, der ins Meer mündet, entsteht aus vielen Nebenflüssen und hat ent­ sprechend viele Quellgebiete. Meist wird aber nur eine Quelle pro Fluss festgelegt. Um diese zu ermitteln, kann man sich flussaufwärts von der jeweils größten Wasser­ führung leiten lassen oder durch die längere Fließstrecke. Manchmal wird aber auch

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ein besonderer Ort als Quelle festgelegt. Ein Beispiel ist der Tomasee im Kanton Graubünden als Quelle des Rheins. Als eigentliche Quelle bezeichnet man einen Ort, wo das Grundwasser auf natür­ liche Weise aus dem Boden tritt. Es gibt verschiedene Typen, die austretende Wasser­ menge unterscheidet sich und kann im Laufe des Jahres variieren. Die charakteristi­ >123 sche Lebensgemeinschaft umfasst insbesondere Insektenlarven, neben den Larven «Leben an der der Zweigestreiften Quelljungfer ( Cordulegaster boltonii ), einer Libellenart, beispiels­ Quelle» >  weise Larven verschiedener Eintags- und Steinfliegenarten. Oberlauf Im Oberlauf ist das Gelände deutlich profiliert, und die Flüsse weisen meist ein starkes Gefälle auf. Das führt bei starker Tiefen- und Seitenerosion zu tief einge­ schnittenen Kerbtälern ( auch als V-Täler bezeichnet ). Die Flüsse können sich aber auch in tiefe Schluchten mit fast senkrechten Wänden einfressen oder sich in flachen Abschnitten stark verzweigen. Das Flussbett ist im Oberlauf stark strukturiert,

Linke Seite : Schwemmebene eines Flussoberlaufes. Das Material wird hier ­deponiert und umgelagert, daher kommt es zu den verzweigten Läufen.

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Eintagsfliegen­ larve

Oben : Gletscherbach kurz nach dem Austritt aus dem Gletscher

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immer wieder gibt es kleinere und größere Wasserfälle. Die starken Verwirbelungen und die niedrigen Wassertemperaturen führen zu einer hohen Sauerstoffsättigung des Wassers. Es gibt kaum größere saisonale Schwankungen der Wassertemperatur. Wegen der Erosion, der laufenden Materialumlagerungen und der Verwirbelun­ gen können sich hier praktisch keine höheren Wasserpflanzen ansiedeln. Die wenigen 106< Nährstoffe werden meist schnell wieder weitertransportiert. Die Zahl der Larven von «Eine Larve» Steinfliegen, Köcherfliegen und Eintagsfliegen ist oft erstaunlich. Auch Bach­forellen ( Salmo trutta ) und ( zumindest früher ) junge Lachse haben hier ihren Lebensraum. 150, 194< Die Wasseramsel ist an diesen Flussabschnitten ebenfalls häufig zu beobachten. «Fische»; «Die Wasser­ amsel»

Mittellauf Im Mittellauf ist das durchschnittliche Gefälle bereits deutlich geringer, entspre­ chend kleiner ist die Fließgeschwindigkeit. Das abgelagerte Material, wie Kies und Sand, ist immer noch zum großen Teil grobkörnig, aber bereits weitgehend rund­ geschliffen. In diesem Abschnitt überwiegt die Seitenerosion klar gegenüber der Tiefenerosion. Das Flussbett wird dadurch breiter, was die Fließgeschwindigkeit weiter herabsetzt. Kleine Steine und Sand werden immer noch weitertransportiert,

Schäumender Gebirgsbach mit Schwemmholzablagerungen

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größere Steine aber nur noch bei Hochwasser mitgerissen. Da es im Mittellauf immer wieder dynamischere Abschnitte gibt, ist das Wasser noch sauerstoffreich. Neben Algen und Wassermoosen können hier auch höhere Pflanzen wie Wasserhahnen­ fußarten ( zum Beispiel Ranunculus fluitans ) wachsen. Bei den Fischen sind Bachfo­ >150 relle ( Salmo trutta ), Äsche ( Thymallus thymallus ) und Elritze ( Phoxinus phoxinus ) «Fische» häufig. Unter den Vögeln sind Wasseramsel, Gänsesäger und Eisvogel zu nennen. >194, 72 «Die Wasser­ Auch Eintags-, Stein- und Köcherfliegen sind im Mittellauf häufig. Es handelt sich amsel»; aber um andere Arten als im Oberlauf. Charakteristisch und auffällig sind auch die «Der Eisvogel» Prachtlibellen ( Calopteryx sp. ). Unterlauf Im Unterlauf sind Gefälle und damit auch Fließgeschwindigkeit nochmals geringer als im Mittellauf. Durch kleine Unregelmäßigkeiten im Flussbett kommt es immer wieder zu kleinen Richtungsänderungen des Flusses und somit zur Ausbildung von Mäandern. Berühren sich mit der Zeit zwei benachbarte Schlingen, nimmt das >23 Wasser die neu entstandene Abkürzung. Es bleibt dann ein sogenannter Altarm «Mäander» zurück, der mit der Zeit zu einem langsam verlandenden Altwasser werden kann.

Flusslauf mit gut sichtbarer Ufererosion

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< Eintagsfliege

Oben : Weibchen einer Blauflügel-Prachtlibelle (Calopteryx virgo) Unten : Eintagsfliege

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Aus­gedehnte Auenlandschaften bilden sich aus. Im untersten Bereich, an der Mün­ >111 dung ins Meer oder in Seen, kommt es unter natürlichen Bedingungen zu einer «Die Aue» Verästelung des Flusslaufes. Im Mündungsbereich reduziert sich die Fließge­ schwindigkeit, das mitgeführte Material lagert sich ab. Der Fluss muss seine eige­ nen Ablagerungen umfließen, wodurch es immer wieder zu neuen Verzweigungen kommt. Große Flüsse haben so über die Jahrtausende Deltas von vielen Hundert Quadratkilometer Fläche aufgeschüttet. Das Wasser weist im Unterlauf einen hohen Anteil an Schwebstoffen ( Tonteilchen und organisches Material ) auf. Der Nährstoffgehalt ist entsprechend hoch, der Sauer­ stoffgehalt geringer als in den oberen Flussabschnitten. Die Pflanzenwelt ist viel­ fältiger. Im Uferbereich können ausgedehnte Schilfröhrichte ( Phragmites australis ) >202 entstehen. In den Altarmen und Altwässern wachsen zudem verschiedene Schwimm- «Das Schilfrohr» blattpflanzen, wie zum Beispiel die Weiße Seerose ( Nymphaea alba ) und die Große >34 «Wasserpflanzen» Teichrose ( Nuphar lutea ).

Unterlauf eines Flusses gesäumt von ­Auenwald

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Seerose

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Mäander – oder das Schlängeln von Fließgewässern

Beginn der Mäan­ derbildung: Auf der Kurvenaußen­ seite (Prallhang) wirkt die Erosion, und auf der Innen­ seite (Gleithang) wird Material abgelagert.

Eine Abfolge von solchen Fluss­ schlingen wird als Mäander bezeich­ net. Wenn sich zwei Schlingen berühren, kommt es zu einem Durchbruch. So entstehen Altarme und Altwasser.

Flusslauf mit Altarm ( einseitig verbunden )

Flusslauf mit Altwasser ( voll­ ständig vom Fluss­ lauf getrennt )

Ein verlässliches Kennzeichen für natürliche Fließgewässer des Flachlandes sind schlängelnde Gewässerläufe. Der Begriff Mäander geht auf den Fluss Büyük Menderes in der Westtürkei zurück, der in der Antike Maiandros hieß und einen sehr stark gewundenen Lauf hatte. Mäander bilden sich in einem bestimmten Bereich von Abflussmenge und Gefälle. Die deutlichsten Fluss­ schlaufen entstehen bei mäßigem bis geringem Gefälle und mäßiger Strö­ mung. Das Gelände muss allerdings gut formbar sein. An der Kurvenaußen­ seite ( Prallhang ) wird Material abgetragen, an der Innenseite ( Gleithang ) wird Material abgelagert. Mit der Zeit entstehen so die typischen Mäander, welche die Fließstrecke enorm verlängern und die Fließgeschwindigkeit verringern.

Entstehung von Mäandern bis zur Abschnürung von Altwasserarmen

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Unterirdische Fließgewässer Es gibt Stellen, wo Fließgewässer aus dem Fels austreten, und solche Stellen, wo sie im Boden verschwinden. Es existieren auch Seen ohne oberirdische Abflüsse. Vor allem in kalkhaltigem Gestein kann Wasser über längere Zeit große und ausgedehnte Höhlensysteme bilden, durch die Flüsse viele Kilometer unterirdisch fließen. Erstaunlicherweise leben sowohl in den Höhlengewässern als auch im Grund­  < wasser zahlreiche Wassertiere, unter anderem Schnecken, Ruderfußkrebse, Wasser­ Wasserassel asseln und Flohkrebse. Aufgrund ihres Lebens in völliger Dunkelheit sind die Tiere ohne Pigmente und erscheinen dadurch weiß oder durchsichtig. Die kleinen Arten  < ernähren sich hauptsächlich von den Bakterienfilmen auf dem Substrat. Der GrotGrottenolm tenolm, eine höhlenbewohnende Amphibienart mit pigmentloser Haut, ernährt sich 84< wiederum von diesen kleinen Wasserwirbellosen. «Erstaunliche Selbstheilungsfähigkeiten»

Die kleinen Fließgewässer Den weitaus größten Anteil am Gewässernetz haben die vielen kleinen Fließgewässer. Sie sind leider auch heute noch unter starkem Druck. Nach wie vor werden neue Abschnitte begradigt, verbaut oder gar eingedolt. Meist geschieht dies schleichend und weitgehend unbemerkt, weshalb sich kein großer Widerstand regt. Oben : Grottenolm (Proteus anguinus) Rechte Seite oben : Die Groppe lebt gerne auch in kleineren, kühlen Fließgewässern mit steinigem Grund.

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Rechte Seite unten : Intensiv genutzte ­Uferbereiche eines kleinen Fließgewässers

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Sachregister A Aal, Europäischer (  Anguilla anguilla  ) 13 Aerenchym 203 Ahorn 111 Algen 14, 19, 37, 54, 55, 58 Algenblüte 54 Alpensalamander 49, 62, 214 Altarm /Altwasser 19, 21, 23, 26, 111 Ameisen 136 Amphibien 29, 40, 46–53, 78, 84, 126, 149, 153, 179 Armleuchteralgen 37, 165 Artenvielfalt 12, 28, 58 Äsche ( Thymallus thymallus ) 19, 26, 156 Äschenregion 154, 155 Auen( landschaft ) 13, 21, 66, 111–113, 120 Auenwald 21, 89, 93, 113, 135, 148 Auflandung 28, 155 autotroph 54 Axolotl ( Ambystoma mexicanum ) 84 Azurjungfer ( Coenagrion sp. ) 105 Becher- ( Enallagma cyathigerum ) 103 Hufeisen- ( Coenagrion puella ) 102, 105 B Bachforelle ( Salmo trutta fario ) 19, 26, 121, 151, 152, 155, 158, 180 Bakterien 24, 37, 51, 58, 213 Ballastwasser 193 Balz 66, 74, 190 Barbe ( Barbus barbus ) 156 Barbenregion 155

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Bärtierchen 40 Bartmeise ( Panurus biarmicus ) 66 Baumfalke ( Falco subbuteo ) 102 Bekassine 68 Bergeidechse ( Wald-, Mooreidechse, Zootoca vivipara ) 64 Bergmolch 29, 46, 48, 49, 50, 58, 63 Besenheide 147 Beutelmeisen 136 Biber ( Castor fiber ) 29, 40, 58, 81, 82, 136 –142 Kanadischer 136 Bibergeil ( Castoreum ) 137, 138 Biberratte ( Nutria, Myocastor coypus ) 121, 122 Bienenfresser ( Merops apiaster ) 102 Binnengewässer 27 Birkenbruchwald 148 Bisamratte ( Ondatra zibethicus ) 121 Blässhuhn 29, 67 Blässralle 69, 183 Blaualgen 37, 38, 213 Blindwühle 47 Brachse ( Abramis brama ) 157 Brachsenregion 155 Braunalgen 37 Braunfrosch 46, 49 Brechungsindex 109 Breitrandkäfer ( Dytiscus latissimus ) 159 Bruchwald 148, 165 Brutfleck 66, 215 Brutkleid 185 Bulten 145, 147

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Anhang

C Chytridiomykose 52, 214 Cuticula ( Wachsschicht ) 38 Cyanobakterien ( = Blaualgen ) 37, 54, 213

D Daphnie 58 Delta 21, 26, 28 Destruenten 31, 53, 56, 58 Dohlenkrebs ( Austropotamobius ­pallipes ) 80 Dreikantmuschel ( Wandermuschel ) 193 E Edelkrebs ( Astacus astacus ) 80 Eidechse 62 Eintagsfliegen ( Ephemeroptera ) 17–20, 106, 125 Eisvogel ( Alcedo atthis )19, 58, 66, 72–74, 112, 166 Elritze ( Phoxinus phoxinus ) 19, 58 Enddarmblindsack 160 endophytische Eiablage 98 Entenvögel 66, 69, 71, 182, 183 Erdbau 139, 140 Erdkröte 29, 46, 49 Erle 111 Erlenbruchwald 148 Erosion 17–19, 23, 28, 119, 165, 203 Erzwespen 102 Esche 111 exophytische Eiablage 98 Exuvie 101, 105 F Fadenmolch 29 Fadenwurm 40

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Sachregister

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Fangmaske 97, 105, 107 Fettflosse 151, 155, 156 Fettkräuter/-blätter ( Pinguicula sp. ) 95 Feuersalamander 49, 79, 82, 127, 216 Fichtenbruchwald 148 Fischotter ( Lutra lutra ) 40, 51, 58, 81, 82, 197–201 Flachmoor 95, 144, 145, 148 Fledermäuse 81 Fließgewässer 154 Fließquelle 124 Flohkrebs 24 Flussbarsch ( Perca fluviatilis ) 29 Flussjungfern 104 Flusskrebs 58, 79, 80, 121, 216 Flussmuscheln 192 Flussregenpfeifer 112, 218 Forelle 58 Forellenregion 154 Fotosynthese 37, 38, 178, 213 Froschbiss 34 Frösche 83 Froschlöffel ( Alisma sp. ) 29, 35 Froschlurch 47, 49, 50, 53, 62, 83 G Gänse 66, 69, 182 Gänsesäger ( Mergus merganser ) 19, 66, 71, 215 Geburtshelferkröte 49, 50 Gegenstromprinzip ( Fische ) 153 Gegenstromprinzip ( Wasservögel ) 186 Gelbbauchunke ( Bombina variegata ) 46, 112, 127, 129 Gelbrandkäfer 108, 159 Geschlechtsdimorphismus 98, 160, 183 Gewässerverschmutzung 80, 200 Gewölle 74 Glanzgras, Rohr- 204

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Natur erleben – beobachten – verstehen

Gleithang 23 Gletscher 14, 17, 28, 212 Gletschermilch 14 Glochidien 192 Grasfrosch 45, 46, 49, 51, 179 Grashüpfer, Kiesbank- ( Chorthippus pullus ) 112 Graureiher 51, 56, 58, 166, 208 Groppe 24, 151 Großlibellen ( Anisoptera ) 51, 96 –105, 107, 167 Großseggen 165 Grottenolm ( Proteus anguinus ) 24, 84 Grundeis 177 H Haarmücken 86 Hangmoor 145 Hartholzauen 111, 112 Haubentaucher 69, 183 Hautatmung 126, 153 Hecht ( Esox lucius ) 150, 151, 157 Hemipenis 60 heterotroph 54 Heuschrecken 112 Hochmoor 30, 64, 145–149 Hochmoorgelbling ( Colias palaeno ) 146, 147 Hornblatt 34 Huminstoffe 14 I/J Igelkolben 204 Iltis 51, 58 Imago/Imagines 96, 97, 161, 162, 167 Jagdspinne, Gerandete ( Dolomedes ­fimbriatus ) 114, 115, 117, 216

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An Fluss und See

K Käfer ( Coleoptera ) 108 Kahmhaut 84, 86 Kahnstellung 127, 129 Kamberkrebs ( Orconectes limosus ) 80, 121 Kammmolch 112 Karpfen 29 Kaulbarsch-Flunder-Region 155 Kaulquappe 33, 45, 49, 58, 62, 131 Kelle 137 Kiefernbruchwald 148 Kiemen 49, 106, 107, 115, 153, 192, 214 Tracheenkiemen 107, 108, 110 Kleinlibellen ( Zygoptera ) 96 –105, 107, 205, 217 Kleinseggen 145, 165 Kloake 60 Klone 203 Knochenfische, Echte 151 Knöterich, Sachalin- ( Reynoutria ­sachalinensis ) 118 f. Köcherfliegen ( Tichoptera ) 18, 19, 29, 40, 87, 107, 125, 181 Kolbenwasserkäfer Großer ( Hydrophilus piceus ) 161, 162 Kleiner ( Hydrochara caraboides ) 161 Königslibelle, Große 100 Kormoran 15, 66, 69, 183 Kratersee 28 Krebspest 80 Kreuzkröte ( Bufo calamita ) 32, 33, 46, 48, 49, 84, 112, 129–131 Kreuzotter ( Vipera berus ) 64 Krickente 184 Kröten 83 Kugelschwimmer ( Hyphydrus ovatus ) 159, 160

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Anhang

L Lachmöwe 183 Lachs 18, 154 Atlantischer ( Salmo salar ) 13 Laichballen 46, 49 Laichgewässer 31, 46, 50, 51, 53, 214 Laichgrube 121, 155, 156, 180 Laichkraut 35, 165 Laichschnur 48, 49 Laichwanderung 180 Lappentaucher 69, 183 Laubfrosch 46, 47, 49, 84, 112 Libellen 29, 40, 58, 79, 96–105, 149, 181 Löffelenten 182, 184 M Mäander 19, 23, 26 Mandibel 160 Marderartige 51, 198 Märzhaarmücke ( Bibio marci ) 86, 87 Mauser 185 Metamorphose 49, 53, 84, 110 Mink ( Amerikanischer Nerz, Mustela vison ) 121 Moderlieschen 29 Molch 46, 47, 49, 50, 62, 84, 126 Mollusken ( Mollusca, Weichtiere ) 29, 114, 125, 191 Monokultur 118, 203, 204 Moor( gebiet ) 14, 28, 31, 114, 115, 117, 143–149 Moorauge 146 Mooreidechse ( Wald-, Bergeidechse, Zootoca vivipera ) 64 Moortümpel 14 Moorwald 148 Moos 31 Moosbeere 147

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Sachregister

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Mosaikjungfer 107 Herbst- ( Aeshna mixta ) 167 Hochmoor- ( Aeshna subarctica ) 97, 146 Möwen 66, 71, 183 Mücken 40, 108 Muscheln 191–193 N Nachtigall ( Luscinia megarhynchos ) 82, 89, 112, 113 Nahrungskette 56, 58, 154 Nahrungsnetz 56, 118, 200 Neophyten, invasive 118 Neozoen 121 Nerz, Amerikanischer ( Mink, Mustela vison ) 121 Nickhaut 195, 196 Nutria ( Biberratte, Myocastor coypus ) 121 O Oberflächenspannung 75, 76 Odinshühnchen 69 Ödlandschrecken ( Oedipoda sp. ) 113 Orchideen 144, 149 P Paarungsrad 97, 99 Paarungsverhalten ( Amphibien ) 50 Pappeln 111, 113 Parasiten 58 PCB ( Polychlorierte Biphenyle ) 200 Pelikan 69 Pfahlstellung 189, 190 Pfeilkraut 35 Pionierarten ( -pflanzen, -vegetation, -standort ) 32, 102, 112, 118, 120, 131 Pirol 112, 113

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Natur erleben – beobachten – verstehen

Plattbauchlibelle ( Libellula depressa ) 98, 102, 107 Prachtkleid 183, 185 Prachtlibelle ( Calopteryx sp. ) 19, 103, 107 Blauflügel- ( Calopteryx virgo ) 20 Prachttaucher 69 Prallhang 23 Pterostigma 96 Q Quelle 16, 17, 97, 123–125, 145 artesische 124 Quellgebiet 16 Quelljungfer Gestreifte ( Cordulegaster bidentata ) 97, 124, 125 Zweigestreifte 17, 124 Quellmoor 145 Quellmoos 35 Quellwasser 123, 125, 145, 218 R Rallen 69, 183 Regenbogenforelle 121 Reiher 66, 188 Reiherente 184, 193 Reptilien 40, 50, 64, 65 Rhizom 119, 178, 203, 221 Ringelnatter ( Natrix natrix ) 51, 58, 59–65 Rohrammer ( Emberiza schoeniclus ) 66 Rohrdommel ( Botaurus stellaris ) 188–190 Röhricht 28, 29, 165, 202 Rohrkolben ( Typha sp. ) 29 Breitblättriger 204 Schmalblättriger 204 Rohrsänger 66, 136 Rohrschwirl ( Locustella luscinioides ) 66

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An Fluss und See

Rotbauchunke ( Bombina bombina ) 127 Ruderfüßer 69, 183 Ruderfußkrebse 24, 40, 58 Ruhekleid 183, 185, 187 S Säger 182 Saisondimorhphismus 183 Salamander 47, 49, 50 Sandlaufkäfer 112, 113 Sauerstoffgehalt 21, 123, 126, 154, 155, 212 Schallblase 82, 84 Schellente ( Bucephala clangula ) 66, 215 Schenken 147 Schilf( rohr ) ( Phragmites australis ) 21, 29, 34, 178, 202–204 Schlammfliegen ( Megaloptera ) 107 Schleichenlurch 47, 49, 53, 84 Schlichtkleid 183 Schnatterente 184 Schuppen 152 Schwäne 66, 69, 182 Schwanzlurch 47, 50 Schwarzerle 164 Schwebstoffe 14, 21 Schwemmebene 17 Schwertlilie, Gelbe 204 Schwimmblase 152 Schwimmblattpflanzen 21, 165 Schwimmenten 182–187 Schwimmkäfer ( Dytiscidae ) 159 –163 Schwingrasen 143, 145 Schwirle 66 Seeforelle ( Salmo trutta lacustris ) 29, 180 Seekanne 35 Seerose 22, 165, 178 Weiße ( Nymphaea alba ) 21

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Anhang

Seetaucher 69 Seitenlinienorgan 152 Selbstheilungsfähigkeit 84 Singvögel 66, 89, 187, 194, 195 Smaragdlibelle, Arktische ( Somatochlora arctica ) 99, 102 Somatolyse 189 Sommerflieder ( Buddleja davidii ) 120 Sonnentau, Rundblättriger ( Drosera rotundifolia ) 145, 147, 149 Specht 136 Speiballen 74 Spermatophore 50 Spitzschlammschnecke 29 Springkraut, Drüsiges ( Impatiens glandulifera ) 119 f. Sprungschicht 174, 176 Standvögel 181 Staudenknöterich 119 Japanischer ( Reynoutria japonica ) 118–120 Stechmücke 108 Gemeine ( Culex pipiens ) 81 Steinfliegen ( Plecoptera ) 17–19, 40, 106, 125 Steinkrebs ( Austropotamobius ­torrentium ) 80 Stichling 29 Stieleiche 111 Stillgewässer 27–30, 32 f. Stockente 29, 184, 185, 187 Strichvögel 181 Strudelwürmer ( Turbellaria ) 125 Sturmmöwe 183 submerse Pflanzen 35, 38, 94 Sumpf 31, 190 Sumpfpflanze 203 Sumpfquelle 124

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Sachregister

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Sumpfschildkröte, Europäische ( Emys orbicularis ) 64, 215 Süßgräser ( Poaceae ) 203 T Tafelente 184, 185, 193 Tagpfauenauge 120 Tannenwedel ( Hippuris vulgaris ) 29, 35, 37, 38 Tauchenten 182–187, 193 Taumelkäfer ( Gyrinidae ) 108, 109–110, 159 Gemeiner ( Gyrinus substriatus ) 110 Tausendblatt ( Myriophyllum sp. ) 29, 35, 38 Teichjungfern 205 Teichmolch 46 Teichmuschel 191 Teichralle ( Gallinula chloropur ) 183 Teichrohrsänger ( Acrocephalus ­scirpaceus ) 66 Teichrose, Große ( Nuphar lutea ) 21 Teilzieher 181, 190 Tellerschnecke 29, 30 Temperaturschichtung 27, 29, 176 Thorshühnchen 69 Torf( schicht ) 31, 145, 147, 148, 149, 219 Torfmoos 145, 149 Torfschlamm 102 Totholz 60, 79, 108, 154, 205, 206, 208 Tracheenkiemen 107, 108, 110 trophische Ebenen 56, 58, 200, 214, 215

U Übergangsmoor 148 Ubiquisten 120 Ufergehölz 26, 46, 79, 164 f., 202 Ulme 111

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Natur erleben – beobachten – verstehen

Unken 49, 83, 130 Unkenreflex 127 V Verlandung 28, 29, 66, 202 Verlandungsmoor 145 Versumpfungsmoor 145 Vierfleck ( Libellula quadrimaculata ) 104 Vipernatter ( Natrix maura ) 60 Volvox 37 Vorlarve 96 W Wachsschicht ( Cuticula ) 38 Waldeidechse ( Berg-, Mooreidechse, Zootoca vivipara ) 64 Wandermuschel ( Dreissena polymorpha ) 192, 193 Waschbär ( Procyon lotor ) 121 Wasser-Schwaden 204 Wasseramsel 18, 19, 194–196 Wasserassel 24 Wasserfall 18 Wasserfledermaus ( Myotis daubentonii ) 81, 82 Wasserfrosch 29, 39, 46, 49, 51, 58, 112 Kleiner 179 Wasserhahnenfuß 19, 37, 38 Wasserkäfer ( Hydrophilidae sp. ) 29, 51, 79, 159, 161 f. Wasserläufer 75, 115, 216 Wasserlinsen 34 Wassermilben 117 Wassernatter 60 Wasserpest 35, 38 Wasserpflanzen 34–37 Wasserschlauch ( Utricularia sp. ) 94 f. Gewöhnlicher ( Utricularia vulgaris ) 94

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An Fluss und See

Wasserschlupfwespe ( Agriotypus ­armatus ) 87 f. Wasserschnecken 191 Wasserschwein 136 Wasserskorpion 79 Wasserspinne ( Argyroneta aquatica ) 115 –117 Gerandete ( Dolomedes plantarius ) 115 Wasserspitzmaus 40 Wassertiere 38–41 Wassertreter ( Haliplidae ) 69, 159, 162, 163 Wasservögel 69, 221 Wasserwanzen 29 Watvögel 66, 69, 71 wechselwarm 50 Weichholzauen 111–113 Weichtiere ( Mollusken, Mollusca ) 191 Weiden 111, 113, 206 Weidenröschen ( Epilobium sp. ) 113 Weiherquelle 124 Wespen 136 Winterlibelle 97, 204 –206 Gemeine ( Sympecma fusca ) 205 Sibirische ( Sympecma paedisca ) 205 Wollgras, Scheidiges ( Eriophorum vaginatum ) 145, 149 Würfelnatter ( Natrix tesselata ) 60 Z Zaunkönig 187 Zugvögel 181 Zweiflügler ( Diptera ) 108 Zwergtaucher 29, 69, 183

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