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Marder, Iltis, Nerz und Wiesel
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6 Der Steppeniltis ( Mustela eversmanni ) kommt in Europa innerhalb des Verbreitungsgebietes des Waldiltisses vor, dem er recht ähnlich sieht. Er wirkt aber heller. 7 Der Europäische Nerz ( Mustela lutreola ) ist am weißen Fleck auf Kinn und Oberlippe erkennbar, der nicht über die Nase reicht wie beim Iltis. Die Ohren verschwinden fast ganz im dunkelbraunen Fell. Der Frosch im Vordergrund ist wohl ein Beutestück.
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die große Ausnahme.) Wo Iltis und Nerz gemeinsam vorkommen ( zum Beispiel in Südwestfrankreich ), ist eine Verwechslung noch am ehesten möglich, vor allem bei dunklen Iltisformen. Wie alle Marderartigen hat der Iltis Analdrüsen. Bei ihm sind sie aber speziell gut ausgebildet, und ihr Produkt stinkt besonders übel. Es hat dem Iltis seinen lateinischen Artnamen eingebracht ( putere = stinken, putidus = widerlich ). Das Drüsensekret dient wahrscheinlich der Markierung des Territoriums, vor allem aber zur reflexartigen Abwehr, wenn das Tier beunruhigt oder bedroht ist. Im Gegensatz zum amerikanischen Stinktier wird die Flüssigkeit aber nicht gezielt gegen Feinde gespritzt. Wir haben mehrere Iltisse vorübergehend in Gefangenschaft gehalten und der Geruch im Gehege war überhaupt nicht unangenehm, jedenfalls nicht unangenehmer als derjenige der Mäuse in einem benachbarten Raum. In Europa ist der Waldiltis weit verbreitet. In Skandinavien bleibt er aber auf die südlichen Gebiete beschränkt. In Großbritannien, wo er schon fast ausgestorben war, nimmt seine Population wieder zu, seit das Fallenstellen eingestellt wurde, und der Iltis breitet sich vom Rückzugsgebiet Wales her wieder aus. In Griechenland und auf den Mittelmeerinseln fehlt er ( Abb. 13 ).
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