Missions-Taube 1904

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Die Miſſions -Taube. Nachrichten aus dem

Miſſionsgebiet der Heimath und des Auslandes. ————

—_—__

Herausgegeben für die

Evangeliſch- Lutheriſche Synodalconferenz von Nord-Amerika von der Commiſſion für Negermiffion. |

MRedigirt

von

P. R. Krebßſ{hmar.

Sehsundswanszigiter Jahrgang.

St. CONCORDIA

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Louis,

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„Da ward ſein Name genannt JEſus.4.................. 1 Ein neues Miſſionswerk der chriſtlichen Barmherzigkeit ..... - 2 Miſſionar Baierlein und die Miſſionsſtation Bethanien. (Mit Bildern

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Esfimos auf der Weltausſtellung in St. Louis,

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Eine Miſſionsmahnung Luthers. — Cine freudige Botſchaft 9 Smmanuel-College in Concord, N. C...........-.---- +++ 10 Die erſte lutheriſhe Weihnachtsfeier unter den Menominee-

Indianern in Wisconjin.

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Etwas über die Japaner.

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Gin {chines Bekenntnis eines hochbegabten lutherifden TamuTenmiffionar3.... 0.2.20... 0ce ee cece ee ee eee tence eee 33 “ Taubſtummenmiſſion in Memphis, Tenn.................

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Die Miſſion auf den Philippinen. (Mit Bildern.)......... Manderlei aus der Miſſion und für die Miffion...........

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Die Einweihung des Collegegebäudes gu New Orleans ..... 91

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EBD E ERA Der Stand der Miſſion in Japan. Aus3 der Stadtmiſſion in Chicago Mancherlei aus der Miſſion und für die Miffion........-. „95

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Traurige Nachricht aus der miffourifdjen Heidenmiffion in Oſtindien. (Mit Bild)... 27

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Die chinéſiſchen Bettler..:

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_Miſſionszeitſchrift der Evangeliſth- Lutheriſchen Synodalconfecen vou Nordamerica. Januar

26. Jahrgang.

She wiſſet die Guade unſers HErru JEſu Chriſti, daß, ob er wohl rei iſt, ward er dod) arm um euretwillen,

auf daß ihr dur<h ſcine Armuth reid) würdet. 2 Cor. 8, 9. JEſu, der du uns zu gut Arm geworden biſt auf Erden

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Und mit deinem thenren Blut Wollteſt unſer Bürge werden: Nach Vermögen möchten wir An den Heiden dienen dir. Uimm das Opfer gnädig an, Das dir unſre Lippen bringen ; Kaß

den Segen

davon

dann

. Weithin in die Länder dringen, Wo

mit Satans

Trug

und Mord

Ringet deiner Seugen Wort. Keg auch Heiland, Kaß uns Tren das Das den Und

auf die Scherflein klein, deinen Gottesſegen. frohe Helfer ſein, heilge Werk? mit pflegen, ärmſten Brüdern gilt

den ſelgen

Himmel

füllt.

‘Aummer 1.

1904.

der HErr ijt, zur Ehre Gottes des Vaters. Mit dieſem Namen bricht eine neue Gnadenzeit über die Welt an, über die leßte Weltzeit, die Zeit des neuen Teſtaments, eine Zeit der Gnade und des Gerichts. Wer. dieſen Namen anrufen wird, ſoll ſelig werden. Wem aber dieſer Name nicht köſtlich und werth, fondern gleichgültig oder gar verhaßt iſt, der ſoll keine Gnade finden; er ſoll des ewigen Todes ſterben. Wie iſt's nun mit dir, theurer Leſer? Ein neues Leben3jahr beginnt fiir did). Du weißt, wie wichtig Zeit und Stunde für den Chriſten ſind. Ein Fahr zurückgelegt, heißt, einen großen Schritt näher der Ewigkeit, dem Gericht gekommen ſein, heißt, eine neue Station auf deiner Lebensreife erreidht haben — vielleicht die lezte. Das. neue Jahr kann dein Todesjahr fein. Wie, erſchri>ſt du? Noch eins. Du lebſt hier auf Erden in einem Jammerthal und in des Teufels Herberge. Welchen Jammer Leibes und der Seele, Gutes und Ehre kann das neue Jahr. im Schooß für dich halten. Welches Herzweh, weld) unausdenkbares Leid kann dir der Teufel bereiten.

Wie, fürchteſt du dich?

Siehe, lieber Leſer, deine Antwort hängt davon ab, wie du zu dem Namen „JEſu3“ ſtehſt. Dit dir dieſer - Name köſtlich, theuer und werth — o du ſeliger Menſch! Dann ſteht dir, wie allen Chriſten, am Eingang des Jahres

(Wbl.)

„Da ward ſein Name genaunt JEſus.%

JEſus als die hellſtrahlende Gnadenſonne vor Augen, die “ Das geſchah auf Gottes Befehl. Gott hat dieſen aller„Töſtlichſten Namen dem Kindlein der Maria in Bethlehem gegeben, dieſen Namen, der über alle Namen iſt, deſſen ſeliger Bedeutung kein anderer Name zu vergleichen iſt, 2 vox dem fic) beugen müſſen aller Kniee, die im Himmel “und auf Erden und unter der Erde ſind, Freund und Feind, Una und Ungläubige, und bekennen, daß Diele JEſus

dich bei dem Dunkel der Zukunft glaubensjreudig jauhzen läßt: Nun iſt nichts mehr finſter für mich ; die Nacht leuhtet wie der Tag, Finſternis, iſt wie das Licht. Denn FEjus iſt mein Licht und mein Heil, vor wem ſollte ih mid) fürchten? Er iſt meines Lebens Kraft, vor wem ſollte mir grauen? Auf ihn verläßt fich mein Herz und mir ift gee Holfen. Gr ijt mein Schild whe mein ſehr großer Lo br

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Die

Missions-Taube.

O ihr theuren Chriſten, erkennet die unausdenkbare Güte und Treue Gottes, eures himmliſchen Vaters, daß er un3 den ſüßen JEſusnamen zum Eintritt ins neue Jahr vor Augen ſtellt. Damit nimmt er alle Furcht aus unſern Herzen und erfüllt fie mit der freudigften Glaubenszuverſiht. Denn wo JEſus, fein lieber Sohn, unſer Heiland und Seligmacher, ijt, da iſt ja Heil, Gnade, Troſt, Licht, Kraft, Leben, der offene Himmel und die ewige Seligkeit. Wo JEſus durch den Glauben im Herzen iſt, da iſt ja keine _ Sünde, Schuld und Strafe mehr, da iſt fein Born, Fluh, Teufel, Tod, Hölle und Verdammnis mehr. Das theure Gottesblut des JEſuskindleins, in ſeiner heiligen Beſchneidung vergoſſen, hat alles Böſe von uns hinweggethan und verſichert uns alles Guten im neuen Jahr an Leib und Seele, an Gut und Ehre. Mein Kreuz und Triibfal im neuen Jahr wird zu einem neuen Edelſteine in der Krone der Ehren, die id) erlange, wenn das Jahr mein Tode3jahr ſein ſoll. Denn es gibt für mid) keinen Tod, ſondern nur eine einzig allerſeligſte Stunde, da die Engel meine Seele tragen in JEſu Schooß, aus der Traurigkeit in die ewige Freude, aus des Teufels! Herberge in des Himmels Paradies. Es iſt nur Ein dunkler Punkt im neuen Jahr: daß ſo viele den HErrn-JEſum noch nicht kennen. Und das iſt der Seufzer der Gläubigen und das Gelübde des dankbaren Glaubens im neuen Jahr, treuer zu helfen, daß JEſus, der helle Morgenſtern, aufgehe über die arme Welt und immer mehr Seelen ſeinen ſeligen Namen preiſen und mit uns ſprechen lernen: Jn meines Herzens Grunde

Dein Nam und Kreuz allein Funkelt all Zeit und Stunde,

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Drauf kann ich fröhlich fein.

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O. H.

Ein neues Miſſiouswerk der chriſtlichen. Barmherzigkeit.

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Denkſt du, lieber Leſere der „Miſſions - Taube“, wohl öfter darüber nah, weld) herzlihen Dank du deinem Gott fchuldeft auch für die Wohlthaten des erſten Artikels unſers chriſtlihen Glaubens, da du befennft: „Jh glaube, daß mich Gott geſchaffen hat ſammt allen Creaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Ver-

“ nunft und alle Sinne gegeben hat“?

Willſt du die

dir widerfahrene Gnade und Wohlthat Gottes redjt kennèn oS lernen, fo komm, ſchaue hinein in die Familie eines vom ~_ilieben Gott heimgeſuchten Ehepaars, wofelbft das eine oder ere Familienglied etwa taubftumm oder blind oder cin pel iſt, Welch ein Jammer! Während deine lieben t laut jaudjgend im fröhlichen Spiel herumfpringen,

ſelben mühſam ſich verftindlic) machen, langſam, ach, wie langſam entwidelt fic) das Verſtändnis des Kindes ; das blinde oder verkrüppelte Kind bedarf beſtändig beſonderer Pflege und Leitung, daß es fic) nicht ſtoße, nicht falle. Und dod), für ſolche arme Kinder kann geſorgt werden; die Eltern ſelbſt ſind dazu im Stande, dieſe ihre Kinder zur Erkenntnis ihres Heilandes zu führen und fie das Eine, was noth thut, zu lehren. Komm, ſchaue hinein in ein anderes Haus, ſiche den Jammer der Eltern; jie haben. cin ſhwachſinniges Kind, die Verſtandeskräfte fehlen ihm ; ſie haben ein an Epilepſie Ieidendes Rind, an dem fie, wie es nicht ſelten der Fall iſt, aud) Stumpfjinn wahrzunehmen haben. Die Kinder wachſen heran, ihe Körper entwickelt ſich, fie werden groß und ſtark, nur am Verſtande bleiben ſie den Kleinſten gleich. Die Eltern mühen ſich ab, alle zu erübrigende Zeit brauchen ſie dazu, dieſe ihre Kinder, ihr eigen Fleiſch und Blut, zu unterrichten, ſie den Heiland kennen zu lehren ; jedoch alle Mühe ſcheint vergeblih. Ja freilich, ſolche Kinder find die ärmſten unter allen; ſolcher Eltern Kreuz iſt überaus \{<hwer. Wohl gibt es Staatsanſtalten, wo für ſolche Kinder geſorgt wird, wo fie in allerlei für dieſes Leben nöthigen und nüßlichen Dingen unterrichtet werden. Die meiſten dieſer Anſtalten freilich ſind überfüllt, ſo daß ſie kaum nod mehr-Juſaſſen bergen können. Wunderbar ift aber, was durch methodiſchen, angemeſſenen Unterricht bei ſolchen Kindern erreicht werden kann. Gelbjtverftindlic) jedod lernen die Jnſaſſen der Staatsanſtalten dort ihren Heiland nicht kennen, Religionsuntervicht kann und darf der Staat nicht ertheilen. Auch gibt es einige kirhliche Anſtalten für \{hwachſinnige und epileptiſhe Kinder in unſerm Lande, aber keine lutheriſchen, denen unſere lutheriſchen Mitchriſten ihre Kinder anvertrauen könnten. Dieſer Noth armer Kinder auch in unſern Kreiſen, dem Jammer fo ſhwer heimgeſuchter Chriſteneltern unter uns, lieber Leſer, haben eine Anzahl deiner Mitchriſten nachgedacht und darauf geſonnen, wie geholfen werden könnte. Welch ein herrliches Miſſion8werk wäre es dod, wenn wir. eine treulutherifde Anſtalt zur Erziehung fold) ‘armer \hwachſinniger und epileptiſcher Kinder errichten und führen könnten! Dieſe Sache iſt in verſchiedenen Kreiſen ernſtlid) beſprochen worden, und die Folge war, daß ſich innerhalb der Synodalconferenz eine „Geſellſchaft zur Erziehung \hwachſinniger und epileptiſcher Kinder“ bildete. Nicht lange währte es, da kam auch {hon eine Aufmunterung ; die Gemeinden in und. um Watertown, Wis., erklärten ſich bereit, der Geſellſchaft ein 20 Ader großes, herrlich gelegenes Grundſtü> zur Crrithtung der geplanten Anſtalt zu ſchenken, und dieſe Gabe wurde mit herzlihem Dank angenommen. Von der Executive der Geſellſchaft erging nun vor Kurzem eine Aufforderung an die Paſtoren derSynodal-- —

Leinften hon dur< ihr kindliches Geplauder das

conferenz, in ihren Gemeinden Umſchau zu halten, ob fic)

“Elternherz erqui>en, fo iſt des taubſtummen Kindes Mund

daſelbſt fold) arme Kinder fänden, die von ihren Eltern einer etwa zu gründenden lutheriſchen Erziehungsanſtalt

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Das

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Missions -Taubke, war,

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gleich 28 Kinder ſchon angemeldet worden find und andererſeits berichtet wurde, daß man Kinder ſenden werde, ſobald die Anſtalt ins Leben gerufen ſei, So hat denn die Executive genannter Geſellſchaft mit großer Freudigkeit einſtimmig den Beſchluß gefaßt: Mit

Gott ans Werk! Da fich eine überaus günſtige Gelegenheit bot, in Watertown ein großes paſſendes Gebäude billig zu miethen, ſo hat ſie zugegriffen und fic) das Gee bäude auf längere Zeit geſichert. Zwei Männer ſind gleich berufen worden, ein Director und ein Oberlehrer; wir hoffen zu Gott, daß ſie dem Rufe Folge leiſten werden. Gibt Gott Gnade, ſo können im Frühjahr die erſten Kinder aufgenommen werden. Die beiden Leiter der Anſtalt nämlich werden zunächſt noch einige Monate die Staatsanſtalt Wisconſins, eine Muſteranſtalt, beſuchen, deren Director ſih freundlichſt bereit erklärt hat, unſer Unternehmen fo

3

in Saginaw County, Mich., war dieſes mit die Abſicht, den umwohnenden Jndianern Gottes Wort zu bringen: Paſtor A. Cramer, ſpäter Profeſſor in Fort Wayne,St. Louis und Springfield, der mit den Franken herübergekommen war, ließ es fic) ſogleih angelegen ſein, eine Schule für junge Judianer einzurichten und durch einen Dolmetſcher auch den alten Rothhäuten Chriſtum zu verkündigen. Jm Jahre 1847 trat Miſſionar Baierlein ihm in dieſer Arbeit zur Seite. Der Name dieſes Miſſionars hat eine bleibende Stelle in der lutheriſhen Miſſionsgeſchichte unſeres Landes,

und

es ift gewiß vielen Miſſionsfreunden

will

fommen, daß wir hier ſeiner gedenken. Gein Bild und ~ das meiſte aus den folgenden Angaben verdanken wir dem in lutheriſchen Kreiſen wohlbefannten Dr. Mießler, der mit und nad) Baierlein als Miſſionar unter den Judianern gewirkt hat. Miſſionar Eduard Raimund Baierlein wurde am fördern zu wollen, daß er unſern Männern eine zeitweilige 29. April 1819 als Kind katholiſcher Eltern in der ProAnſtellung in ſeiner Anſtalt gewähre, daß ſie daſelbſt Einvinz Poſen geboren. Seine Eltern beſtimmten ihn für den bli> in die Art und Weiſe der Leitung und Arbeit dergeiſtlihen Stand. Doch vor Beendigung ſeiner Studien artiger Anſtalten nehmen können. trat er mit vollendetem achtzehnten Jahre zur lutheriſchen Ein neuer Zweig der Miſſionsarbeit, theurer Leſer. Kirche über. Jn dem Dresdener Miſſionshaus der „Ev.Wie, wird's nicht dod) bald zu viel? Verſchiedene Miſluth. Miſſionsgeſellſchaft“ ließ er fic) dann für den Miſſionen haben wir zu treiben und zu unterhalten ; werden die ſionsdienſt unter den Heiden vorbereiten. Jm Jahre 1846 Kräfte nicht zerſplittert, die Gaben den unbedingt nöthigen wurde er bei Gelegenheit des jährlichen Miſſionsfeſtes für Miſſionswerken entzogen, wenn wir wieder etwas Neues . die Miſſion unter den Tamuúlen in Oſtindien zugleih mit anfangen? Keine Sorge! Was wir zunächſt von dir wünden vier andern Miſſionaren Mylius, Kremmer, Wolf und ſchen, iſt deine herzliche Fürbitte zu Gott, daß er unſer Schmeißer abgeordnet. Nachdem ſchon die nöthigen VorWerk gelingen laſſen und reid) ſegnen wolle. Wir brauchen bereitungen zur Abreiſe getroffen waren, erkrankte Baierja freilid) weiter aud) die Gaben unſerer Mitchriſten. Wenn lein ſo ernſtlih, daß er ins Krankenhaus gebracht werden auch Eltern, die Gott mit irdiſchen Gütern genügend ausmußte, während ſeine Collegen ihre Reiſe nah Oſtindien geſtattet hat, für die Pflege und den Unterricht ihrer uns antraten. Nun ſollte er im nächſten Jahre reiſen. Aber anvertrauten Kinder bezahlen wollen und ſollen, ſo ſind er mußte es erfahren, daß Gottes Wege-oft anders find als doch auch ganz armer Eltern Kinder gemeldet. Wenn wir unſere Wege. Ex kam nicht zu den Tamulen nad DOſtindien, ſondern zu den Jndianern nad) America. aber durchſchnittlih nur ein paar Dollars aus jeder Gemeinde der Synodalconferenz jährlich erhalten, fo haben Jm Frühjahr des Jahres 1847 hatte fid) nämlih Paſtor wir genug und können das Werk treiben. Wir zweifeln A. Cramer aus Frankenmuth, Mich., an das Miffionsaud) nicht daran, daß eine ganze Anzahl Mitchriſten in collegium in Dresden gewandt mit der dringenden Bitte um einen Miſſionar für ſeine Miſſion unter den Chippewaherzlicher Dankbarkeit gegen Gott und aus Liebe zu dieſen Aermſten unter den Menſchenkindern, für die wir ſorgen Sndianern. Dieſes Vittgeſuh war von dem Miniſterium der Miſſouri-Synode unterſtüt. Baierlein wurde berufen wollen, eine kleine Weihnachtsgabe zum Beſten der lutheund ev war bereit, zu gehen, wohin der HErr ihn ſandte. riſchen Erziehungsanftalt für ſchwachſinnige und epileptiſche Zunächſt war Miſſionar Baierlein in Frankenmuth an Kinder darbringen werden. So bleiben wir denn bei unſerm der Jndianerſchule thätig und predigte den heidniſchen JnEntſchluß : Jn Gottes Namen voran! ; 3. Strafen. dianern in der Nähe und in der Ferne. Jm Jahre 1848 verheirathete er fic) mit Fräulein Ulrike Prinz, die ihm als ſeine Verlobte aus Poſen nachgereiſt war. Jn demſelben Miffionar Baierleiu wd -die Miffionsjtation Jahre gründete er etwa 65 Meilen von Frankenmuth ent= Bethanien. fernt die Miſſionsſtation Bethanien am Pine- River in Gratiot County, wo er mit Hülfe einiger Frankenmuther Aus der erſten Zeit der Miſſouri-Synode berichtet die Farmer aus rohen Baumſtämmen ein Miſſionshaus und ee Geſchichte auch von einer lutheriſhen Miſſion unter den eine Squle und im folgenden Jahre auch eine Kirche ere baute. Wie Paſtor Crämer in Frankenmuth, fing aud) er ¿ Sndianern in Michigan. Schon bei der Gründung der be„Frankenmuth“ auf diéſer Station eine Koſtſchule an mit jungen JndiaFrankencolonie “kannten alten lutheriſchen


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Die

nern und miſſionirte daneben

Missions -Taruhe,

unter den Erwachſenen

mit

großem Eifer. Jm Jahre 1851 bat er das Miſſionscollegium, das von Dresden nach Leipzig übergeſiedelt war, um einen weiteren Arbeiter für ſein Miſſionsfeld. Seine Bitte wurde ihm gewährt, und Miſſionar E. G. H. Mieß-

ler ihm zu Hülfe ausgeſandt, der auch erſt zu den Tamulen zu gehen beabſichtigt hatte. Die beiden Miſſionare Baierlein und Mießler, die nun mit einander unter den Judianern arbeiteten, hatten ſhon im Miſſionshauſe zu Dresden-ſich mit einander befreundet, undnun gab Gott ſeinen Segen zu ihrer gemeinſamen Arbeit. Doch ſchon im Jahre 1853

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mußte Miſſionar Baierlein Lj

von ſeinen lieben Jndianern

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Abſchied nehmen. Er ſollte nun doch nod) auf das Miſſionsfeld gehen, ſür das er urſprünglich erſehen war, und

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Miſſionar werden unter den

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Tamulen in Oſtindien. Mit ſeiner Frau und drei klei- nen Töchterchen nebſt einer Dienſtmagd begab er ſi auf ” Die Reiſe, und zwar zunächſt mah Europa. Nachdem er dort, wie es oſtindiſche Miſfionare zu thun gendthigt ©

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find, für ſeine lieben Töch-

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einer Gaitin von'dieſen Ab-

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fied und reiſte über Palä-

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ftina nad) Ojtindien. Sein erſter Bojien war die

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in Oſtindien wieder aufnehmen, und zwar auf der neuen Station Bangalore, wo ebenfalls unter ſeiner Leitung Miffionshaus, Schule und Kapelle errichtet wurden. Jm Jahre 1886 wurde er wieder aufs Krankenlager geworfen, und da ihm ſeine Aerzte cine Reiſe nah Deutſchland als unumgänglich nöthig bezeichneten und er den erwünſchten Urlaub erhalten hatte, verabſchiedete er fic) von ſeiner ihm lieb gewordenen Station mit dem feſten Entſchluß, nach erlangter Geſundheit zurückzukehren in die köſtlihe Arbeit unter den Heiden. Doch es kam anders. Sein Leiden war ſo ernſter Art, daß die Aerzte aufs entſchiedenſte von je

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der Nückkehr nach Oſtindien abriethen. So trat Miſſio-

nar Baierlein mit ſ{<werem Herzen von jest an in den Ruheſtand und wurde penſionirt. Seit jener Zeit lebte er in der Stille und Zurückgezogenheit und hielt fic

Reis

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längere Zeit in Dresden auf,

wo ex ſeine zwei Büchlein ſchrieb : „Jm Urwalde unter den Yndianern” und: „Un-

ter den Palmen im Landeder Sonne.“ Jm Jahre 1898

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feierteer fein fünfzigjähriges

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Amktsjubiläum im Rücbli>k auf ſeine Miffionsthitigteit unter den Nordamerica Tamulen in Um dem

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Sndianern in und unter den Oſtindien. xauhen Klima

Deutſchlands aus dem Wege

zu gehen, verlebte er ſeine lezten Jahre im ſüdlichen die tamuliſhe Sprache und Frankreih und wohnte längere Zeit in Mentone, baute ein Miffionshaus und Miſſionar E. N. Baierlein. von wo aus er no< im Jahre ~ eine Kirhe. Dort mußte er : 1901 eine kleine Reiſe nach der Schweiz unternahm. Dieſes aud) nach Gottes Nath ſein einziges in Oſtindien geborenes Söhnlein Theodoſius in den Schooß der Erde betten. ſollte nah Gottes Nath die leßte Reiſe des vielgereiſten “ Nach Verlauf von etwa zwei Jahren erhielt Miſſionar Mannes ſein. Auf ſeiner Rückkehr erkrankte er an der Lungenentzündung, die ſein Ende herbeiführte. Er ſtarb “Baierlein die Weiſung, nach der neuen Station Cuddalore zu ziehen. Unter ſeiner Leitung wurden auch hier ein den 12. October 1901 im Alter von 82 Jahren. Ju Clarens= _ Miſſionshaus und cine Kirche errichtet und ſpäter auch ein Montreux wurde er zu ſeiner lezten Ruhe gebettet. Sehen wir uns nun noch einmal um nach der MiſſionsWaiſenhaus. ‘Er war ein fleißiger Arbeiter, und Gottes egen fronte feine Arbeit. Jm Jahre 1860 erkrankte er — ſtation Bethanien, die Miſſionar Baierlein unter den Buz ~ wer iin Folge eines Sonnenjtids und ſah fic) gendthigt, dianern gegründet und den treuen Händen ſeines MitarbeiUrlaub zu nehmen und eine Erholungzsreiſe nach Deutſchters und Nachfolgers, des Miſſionars Mießler, übergebe Tand hat. Dieſer berichtet, daß ſhon im Jahre 1859 die chen. Es dauerte volle zwei Jahre, ehe ex fid) Station aufgegeben und verlegt werden mußte, denn die enug fühlte, auf ſeine Station zurückzukehren, n bis 1870 im Segen wirkte. Da mußte er Indianer hatten ſich inzwiſchen at einer von der ES ankh halber zur Erholung nah Deutſchland reineue Station Sadras. Dort ſtudirte er mit großem Fleiß

folgenden Jahre konnte er die Arbeit

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Die längſt abgebrohen.

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Doch der Miſſionsgottesacer ijt nicht

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Aus der (utheriſchen Judiauermiſſion unter den -

verkauft worden und wird von der dortigen lutheriſchen Gemeinde in Stand gehalten. Das hohe Kreuz, die Jn-

Apacheu in Arizona.

rift auf der Marmortafel und die Grabſteine legen Zeug-

Es war ein ſhwerer Schlag, als Gott vor einiger Zeit durch einen bedauerlichen Unglücksfall den jungen tüchtigen Miſſionslehrer R. Jens ſo ſchnell aus ſeiner ſegensreichen Arbeit hinwegnahm. Nach jener Trauerbotſchaft kann die „Miſſions3-Taube“

dieſes Mal

den Leſern

wieder

erfreu-

liche Nachrichten aus dieſer Jndianermiſſion überbringen. Gott hat der verwaiſten Miſſionsſhule bet San Carlos wieder einen Lehrer geſchenkt. Lehrer Reinhold Kuß von Paſtor Kochs Gemeinde in South Milwaukee hat den Beruf angenommen.

Judianer- Miffionsflation

Bethanien

in Michigan.

nis ab vor der Nachwelt, daß hier einmal armen Jndianern durch Chriſtum der Weg durchs dunkle Todesthal in den Himmel gezeigt worden iſt. „Und die Gewißheit von der Seligkeit der hier Ruhenden“, ſchreibt Dr. Mießler, „hat mir oft in trüben Stunden reichen Troſt geſpendet und dem verzagten Herzen tröſtend zugeflüſtert : , Cure Arbeit iſt nicht - vergeblich geweſen in dem HErrn.““ R. K.

Nachdem

er noc) einmal

ſeine Eltern

in Stillwater, Minn., beſucht hatte, iſt er auf ſein fernes Arbeitsfeld gereiſt, um als Nachfolger des ſeligen Lehrer Jens arme heidniſche Jndianerkinder zu JEſu zu weiſen. Miſſionar Günther von San Carlos, der mit großer Betrübnis die Leiche ſeines lieben Mitarbeiters nah Wisconſin geleitete, ift vor Gott reichlich getröſtet worden, daß er mit großer Freude zurück zu ſeinen Sndianern reiſen" konnte. Er hat nämlich in der Tochter des Herrn Lehrer Denninger in Michigan eine treue Gehülfin und Lebensgefährtin gefunden. Nachdem er mit ſeiner jungen Gattin noch bei ſeinen Eltern in Oconomowoc einige fine Tage verlebt hatte, reiſte er mit ihr am 9. November dort ab und

Zwei Stobridge- Judiauer. ZA ee :

Der Mann, der fid) uns auf dem Vilde vorſtellt, weilt nicht mehr unter den Lebenden. Miſſionar Kregsmanw hat ihn vor cinigen Jahren unterrichtet und mit zwölf andern confirmirt. Wie ſchon fo manche Judianer fic) durch die ſtarken Getränke, die ihnen von den Weißen zugeführt wor7 den ſind, zu Grunde gerichtet haben, fo fröhnte auch dieſer “ dem Laſter der Trunkſucht. Doch er bereute ſeine Sünde, verſprach, fi) mäßig und ordentlich zu halten, und hielt fich fleißig zu Wort und Sacrament. Leider hat es der ‘Teufel fertig gebracht, ihn vor ſeinem Ende noh einmal ins alte Laſter zuriidguziehen, aber hindern konnte es der böſe Feind nicht, daß. dieſer gefallene Indianer mit Thrä__nen der Buße und, wie man hoffen darf, im Vertrauen auf + ‘den Sünderheiland geſtorben iſt.

Die

auf dem Bilde dargeſtellte Invianerin

iſt ein

— rühriges Glied im Frauenverein der Miffionsgemeinde und war längere Zeit die Vereinspräſidentin. Sie gehört zu “ dem kleinen Kreis der Judianer, die fid) nod) in „Mohiaunn ihrer alten 1 Mohicaner[prache/ unterhalten.

_R. K.

| | |

Stodbridge=Yndianer in Wisconſin.

:

fam am 13. November nad) einer glüdlichen Reiſe ini San Carlos an. Groß war die Freude unter den Indianern, der unter ihnen war und ihnen ſeine Frau vorſtellte. A die Weißen auf Der Reſervation konnten es nicht un

laſſen, dem jungen Paar einen feſtlichen Empfang gu hee SD

|

4


Be

Die.

Missions -Tearurke,

=

> E

reiten und es mit Geſchenken zu überraſhen. Auch unſere beſten Segenswünſche für dieſes Miffionspaar!

Et

Von Fort Apache ijt leider zu berichten, daß Miſſionar

=

=

Texasfarmer das ganze Jahr durch Geld Hernehmren ſollten. Meine Freude war alſo verfrüht. Auf einmal jedoch ging

mir ein Licht auf.

Sch ſagte mix: Haſt du nicht flüſſiges

Geld an Hand, fo haſt du doch Tinte und Feder, und ein Büchlein findet fic) auch noch, dad als Freudenbüchſe dienen kann für meine Freuden-nickels und-dimes. Bm Januar 1902 legten wir alſo eine Familien-Freudenbüchſe an. Und ſiche, am Ende des Jahres belief ſih die Freudenſumme auf $6.00, die ich für verfdicdene Miffionszwede eine fchicten ließ. Dieſes Jahr bis Ende September find es {don $9.30. Da nun gerade in der Negermiſſionskaſſe BE Ebbe iſt und ich auch etwas Geld zur Hand habe, ſo ſenden oS wir obige Summe ſchon jest ein. Gott ſegne dieſes geringe te Scherflein für die Negermifjion. ... Sollte irgend jemand e ſih auch fo eine Freudenbüchſe anlegen, er wird es nicht bereuen. Er wird ſelbſt Freude an ſeiner WADA haben und wird auch andern damit Freude bereiten können.“ So weit der Brief. „Die Freudenbüchſe dieſes lutheriſhen Farmers in Texas möchte id) mir anſehen“, dachte ich, als id) Obiges wer aber nicht glaubet, dtr wird verdammt werden.“ Er geleſen hatte. Jd) fragte brieflich bei ihm an, und bald la3 dieſen Spruch und ſchien darüber nahzudenken. Jch i merkte, daß ihm eine Frage auf den Lippen ſchwebte. End- darauf war fie da mit zwei Bemerkungen: „Sie ift nicht patentirt; wer will, darf's nadmaden.” „Halten Sie lid) ſah er mid) an und fragte beinahe wie der Kämmerer aber meine Freudenbiidfe nicht allzulange dort.” : “aus Mohrenland: ‘Why can’t I be baptized?’ Aus Nachdem id) nun meine Luft an dieſer Freudenbüchſe 4 “den Fragen, die-ih nun an ihn ſtellte, erfuhr ih, daß er geſchaut habe, möchte ich fie aud) dir zeigen, lieber Leſer. oe in der Bibel, die ih ihm zuerſt gab, das Neue Teſtament D hätten wir alle immer ein fo offenes Auge und ein fo = viermal durchgeleſen habe, und daß er auh die Geſchichdankbares Herz für die mannigfaltigen Wohlthaten Gottes, — ~ ten des Alten Teſtaments gut kannte. Yo) will ihm nun wie viele fröhliche Dankopfer würde es dann geben! Giehe = Katechismuzunterricht ertheilen, und wenn dann unſer neuer hier, ein armer Farmer in Texas füllt ſeine Freudenbiidhfe! = ~ Miſſionar, den ih hoffentlich bald erwarten darf, ſein Er{deinen macht, kann ja die erſte Taufe'‘in Fort Apache ſtatt- Zu dem erſten Dankopfer am Neujahrstag ſchreibt er: „Für “ finden. e N R. K. “Gottes gnädigen Schuß, Beiſtand und Segen im vergangenen Jahr.“ a“ Wenn ein Glied der Familie Geburtstag Hat oder von Krankheit geneſen ijt, oder wenn die Familie Buz 5% Dieje Grenbeubiie eines lutheriſchen Farmers wachs erhält, und dann wieder, wenn das Kindlein getauft : Ss x in Texas. wird oder wenn Gott die Verreiften glitdlid) wieder heim3 führt und die Daheimgeblicbenen behütet hat, jedesinal : Mit ſeiner willkommenen Liebe3gabe ſchi>te Anfangs gibt's ein Danfopfer, und ſonſt nod) bei wie vielen Gee Tegten Octobers ein Miſſionsfreundaus ‘Texas— „ein TexasTegenheiten. Um nur noch einige zu erwähnen: „Für eine Harmer”, wieer fic) nennt— einen ſo ſhönen Brief, daß heikle Sache, Gott ſei Dank, abgemacht“; „Das erkrankte 1. wit unfern Leſern gui eeube Folgendes daraus mittheilen üſſen :” i Pſerd wieder geſund geworden“; „Für die gnädige Hülfe, „Jn der „Miſſions - Taube“ wurde der erſten Liebe3daß id) das Stü Neuland- fertig habe”; „Für Farmpro~~ ducte preiswürdig verkauft“; „Für einen guten Negen“; *— ermiſſionskaſſe eingerangen find. Welches Chriften„Für Gottes Behiitung bet {{hwerem Ungewitter“. Dabei fic nicht darüber gefreut! ... Das Folgende erfindet fich in, dem Büchlein auc) wohl einmal eine Beſchreiim €8 an die große Glode zu hängen, ſonbung des Sturmes und des Unwetters und des Schadens, hie und da vielleicht einen Nachahmer findet, der in der Umgegend angerichtet worden iſt, und dazu dann | die Redaction be pone sabe die Bemerkung : „Dex liebe Gott wolle dieſen Leuten gnädig 5 helfen, und wir wollen ihm Dank opfern, daß er unſer vers wf

teur

E: Mayerhoff nach langer Geduldsarbeit fein Amt niederge5 legt hat. Gott laſſe es der Miſſionscommiſſion gelingen, oe bald für ihn einen treuen und gefdidten Nachfolger zu TS finden. Wie der Miſſionslehrer Schönberg mit Freuden E: berichten kann, ift auc) auf der Station Fort Apache etwas ia zu ſehen von der Kraft und Wirkſamkeit des Wortes. Er oe ſchreibt im „Ev.-Luth: Gemeinde: Blatt”: „Heute Morgen =e fam cin junger Mann zu mir, den ich viel in Gottes Wort: Sey unterwieſen habe. Sd) ſah ſogleich, daß er etwas auf dem Herzen hatte: ... Sch hatte ihm früher eine Bibel und 8 einen Katehismus gegeben und er hat fie fleißig geleſen und aud) ſeinen Leuten die Geſchichten aus der Bibel er< - zählt. Nun ſagte er mir; man hätte ihm die beiden Bücher geſtohlen und er fühle darüber ſehr traurig. Jh gab ihm eine neue Bibel, auf deren Flugblatt ih den Spruch ſchrieb : „Wer da glaubet und getauft wird, der wird ſelig werden ;

¡indi

Ee

{dont hat.”

Einmal hatte, wie in der Freudenbüchſe notict

iſt, eine farbige Frau Streichhölzer in die Baumwolle fallen laſſén. Gliidlidjer Weiſe wurden fie noch entdect, che die

Baumwolle zur Cotton-gin gebracht wurde. „Wos für

ein Unglid hatte: da entſtehen. können, wenn Coe nicht


Die

Blisstons - Taube,

A

7

in Manſura, La., zurückgekehrt. Miſſionar Koßmann, der in dieſer Zeit die Gemeinde übernommen hatte, veranſtaltete

oy

ſeine {chitgende Hand über uns gehalten hatte! Dafür ein Danfopfer.” Als dev neue Paſtor ankam und eingeführt wurde, bekam die Freudenbüchſe cin beſonderes Dankopfer,

=

wobei die Worte

Weinhold geſund wieder auf ſeinem Poſten war. Jm Jmmanuel-Negercollege ſind, wie Prof. Bakke

„Gott

ſegne fein Wirken

unter

So ließe ſich noch viel Schönes aus dieſem Büch-

lein, der Freudenbüchſe eines Farmers in Texas, anführen.

Doch dieſes mag ahmer finden!

genügen.

Möge

es recht viele NachR. K.

Mancherlei aus der Miſſion und für die Miſſion.

mit ihr einen beſonderen Dankgottesdienſt, als Miſſionar-

meldet, jest dreißig Schüler, und für das neue Semeſter nad) Weihnachten haben ſih wieder einige neue Schüler angemeldet. Doch werden einige der jesigen Schüler entlaſſen werden, da ihnen die Gaben oder Vorkenntniſſe zum Studium fehlen. Dic Miſſionsgemeinde in Concord, N. C., hat wiedex mit aufopfernder Gaſtſreundſchaft vom 6. bis 8. November die Jmmanuels - Conferenz der Negermiſſion in

(Von R. LK.)

Gedeihen ; allen Miſſionaren zur treuen Ausrichtung ihres

noch viele andere Beſucher von au3wärts erſchienen.

herrlichen, oft recht beſchwerlichen Amtes Freudigkeit und einen Sieg nach dem andern ; für das große Erntefeld der Miſſion mehr Arbeiter ; für alle Miſſionskaſſen mehr Lie-

beſonderer Freude begrüßte man Herrn Paſtor Vangsnes

is

Die ,, Mijfions-Taube/’ beginnt wieder einen neuen -

Jahrgang.

3

Sie erſcheint jest geheftet und aufgeſchnitten,

was gewiß viele Leſer ſchon längſt gewünſcht haben.

Auch

an Juhalt ſoll ſie immer beſſer werden. Dazu bedürfen _ wir der Mithülfe, der Winke und — der Fürbitte der lieben Wir ſagen „Gott vergelt's!“ für alle Miſſionsfreunde.

Liebe

und Nachſicht, die wir bisher reichlich erfahren haben.

Zu wie vielen hätte die „Miſſions-Taube“ bisher nicht über und für die Miſſion reden können, wenn nicht die lieben Leſer, beſonders auch die werthen Paſtoren und Lehrer, immex neue Abonnenten für ſie gewonnen hätten! Wie

| -

manches Mal

haben

ſogar Miffionsfreunde

nicht nur für

ſich ſelbſt, ſondern auch für einen oder mehrere andere das Blatt beſtellt und bezahlt! So hat im vergangenen Jahr Es ein mildthatiger Glaubensbruder auf ſeine Koſten für hun“ dert Familien die „Miſſions-Taube e“ das Jahr hindurch _ \i>en laſſen. — Dürfen wir uns zu den werthen-Leſern

ſolcher Liebe auch ferner verſehen ?

SS

The Lutheran Pioneer, das engliſhe Miffionsblatt der Synodalconferenz, erſcheint von jest an in demſelben Format wie ſeine deutſche Schweſter, die „Miſſions-Taube“. Vir alle wollen uns freuen und Gott danken, daß Prof. “R. A. Biſchoff wieder fo viel Kraft und Geſundheit erlangt hat, daf er in ſeiner bekannten Meiſterſchaft die RedactionsMöge der Pioneer “ arbeit am Pioncer beſorgen kann. der Segen nicht wird fo werden, ~ immer weiter verbreitet

-ausbleiben! ! > Miſſionar Weinhold iſt, nachdem er fie) durch Gottes

‘Güte von ſeiner hweren Krankheit völlig erholt hat, Anfangs December zu ſeiner lieben farbigen Miffionsgemeinde

Synode,

der ſich lebhaft an allen

Miſſionar Buch legte eine Gebot. Miſſionar Schoof : was die Zuhörer ihren Pree A Da er aber durch Krankheit A gehalten wurde, leiteten die

andern Miſſionare die Beſprechung

Cina

allen Miſſionsbehörden die redjte Oberleitung,

der Norwegiſchen

Verhandlungen betheiligte. Arbeit vor über das ſiebente hatte die Frage zu behandeln, Digern zu thun ſchuldig find. und Tod in der Familie fern

Mit

dieſes Gegenſtandes.

Prof. Bakke legte Theſen vor über das Gebet, die BDS beſprochen wurden. Es wurde während der Conferenz aud wieder -eine Reihe gut beſuchter Gottesdienſte abgehalten. Sn dem lesten Gottesdienſt hielt Paſtor Vangsnes eine {chine Predigt über 1 Cor. 15, 1—4. Lehrer Perſſon ver\chönerte die Gottesdienſte dur<h paſſende Geſänge feines Chores. — Die Confereng bedauerte,

Miſſionar Engelbert

ORAL _ UBRARY

besgaben;

die Regierung des Heiligen Geiſtes ; allen Chriſten für die Miſſion ein warmes Herz; den Geiſt des Gebets und Wach3thum im Glauben, der durch die Liebe thätig iſt.

aus

ricm li

Neujahrswünſche der „Miſſions = Taube”: Allen . North Carolina und Virginia beherbergt. Wie Miſſionar Menſchen die ſeligmachende Erkenntnis ihres Heilandes ; Buch berichtet, waren außer den Miſſionsarbeitern gegen allen gottgefälligen Miſſionsunternehmungen Fortgang und zwanzig Vertreter von den verſchiedenen Stationen und

i

niht mehr in ihrer Mitte zu haben, freute fic) aber, zwei = neue Miffionsarbeiter aufnehmen zu können, Miſſionar A H. Eſſig von Monroe und den farbigen Miffionstehrer P= zogen die Mij= cx, Evan W. Reid von Charlotte. — Neugeſtärkt fionare nah Schluß der Conferenz wieder heim auf ihr Sl Arbeitsfeld, und wir wollen ihnen zur Seite ſtehen mit

unſerer Fürbitte. -

=

SEMINARY

unsi“

ſtehen:

S é i 4 À ¢

(

SA „Evangeliſch - Lutheriſches Kirchenblatt für SüdAmcrika‘“ heißt die neue “Zeitſchrift unſerer Brüder in 2 | Ay Braſilien. Am 1. November 1903 iſt die erſte Nummer erſhienen. Das ift ein wichtiges" Ereignis für den Auf=. und Aus3bau der lutheriſchen Kirche in jenem Lande. Paſtor Mahler reibt im „Vorwort“: „So möge denn unſer aS, armes Blattlein in Gottes Namen Hinausgehen im Dienſt Der lutheriſchen Kirche. Wir wollen. dem lutheriſchen Bee kenntnis hier im Lande eine Zunge geben. Wir wollen -das Wort öffentlich ſagen. Mag Gott e3 ſo leiten, daß die rechten Herzen trifft und fängt.“ Auch Lutheraner in Nordamerica werden dieſes Blatt mit Jutereſſe ! leſen. Es erſcheint monatlich zweimal und kann ] per Jahr vom Concordia Publishing House iin St. ; ; bezogen werden.


Die

freundgeſellſhaft von Wisconfin und Minneſota heißt es, wie folgt: „Es gibt wohl kaum eine dankbarere Arbeit im Reiche Gottes, eine Arbeit, deren Erfolg und Segen ſo in die Augen fällt und immer von neuem zu dankbarer Freudigkeit reizt, als unſere Kinderfreundmiſſion. Davon wird gewiß jeder überzeugt durch einen Rückbli>k auf die Arbeit des verfloſſenen Jahres. Auf Befehl unſers GHeilandes

| |

haben wir das Nek wieder ausgeworfen,

und,

Gott Lob,

die Arbeit war nicht vergeblich." 79 größere und kleinere Kinder hat uns Gott in den verfloſſenen zwölf Monaten zugeführt, die der leiblichen und der geiſtlihen-Hülfe dringend bedurften. Damit iſt die Zahl der während des ſiebenjährigen Beſtehens unſerer Geſellſchaft aufgenommenen Kinder auf 414 geſtiegen. Von dieſen 414 Pfleglingen find 52 durch einen ſeligen Tod in die ewige Heimath eingegangen, 16 ſind großjährig geworden, 42 wurden an Angehörige zurü>gegeben, ſo daß gegenwärtig noch 304 unter unſerer Aufſicht ſtehen.“ :

| |

Eins der ſhwerſten Opfer, die der Miſſionar in Jnbe / | |

Dien zu bringen hat, iſt bekanntlich die Trennung von ſeinen heranwachſenden Kindern, die er des Klimas, der Erziehung © und anderer Urſachen‘wegen nach der Heimath ſenden muß. Um dies den Miſſionaren in Südindien fiinftig möglichſt zu ‘erſparen, ijt in Kodaikanal auf den geſunden Palni| bergen 7000 Fuß hoch ein Heim für Miſſionarskinder er| öffnet worden. - Die Gründung geht von-americanifden Miſſionaren aus, doch ſoll das Haus allen Mijfionars3 - kindern ohne Unterſchied offen ſtehen. ;:

Dieſes Buch verdient es, in weiteren Kreiſen bekannt und gebraucht

zu werden.

Die Facultit des Coucordia-Seminars

mann.

-

Preis:

Explanatory Notes and Interpretative Remarks Concordia Publishing House,

15 Cts.

By I’. Linde-

St. Louis, Mo. =

fe Dieſe engliſche Au3gabe des trefflichen Biichleins von demſelben ES Verfaſſer: „Was ſagen die Worte?“ werden, Paſtoren und Lehrer, die engliſchen Katehismusunterricht zu ertheilen haben, mit Freuden begrüßen.“ Gott gebe, daß es von vielen zu reichem Segen gebraucht werde, daß die rechte Katechismuserkenntnis auch unter dem engliſch:

lutheriſchen Volke tief Wurzel ſchlage.

—s-

;

Louis

Ps

Lange Publishing Co., St. Louis, Mo. Preis: 50 Cis. Daß aus dieſem Verlag gute Bilder kommen, weiß jeder, der die „Abendſchule“ kennt. Hier ijt ein vorzüglich gelungenes Bild — eine ſogenannte Heliogravüre — der ſechs Profeſſoren der St. Louiſer Facultät. R. K.

Milde Gaben

be > s y

für die Negermiffions

Durch die Kaſſirer: Prof. J. S. Simon, Springſield, Jll., $329.56; H. W. C. Walike, St. Louis, Mo., 205.34; C. Spilman, Baltimore, Md., 134.11; Paſtor Fr. Soll, Monroe, Mich., 17.00; G. Wendt, Detroit, Mich:, 139.73; O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 270.45; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jud., 536.27; Aug. Noſs, Milwaukee, Wis., 215.05; A. C. Neiſig, New Orleans, La., 71.20. Durch die Miſſionare: F. J. Lankenau von der St. Pauls-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; J. Koßmann von der Gemeinde in Manſura, La., 5.00; K. Krebſchmar von der Mount Zions-Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; L. E. Thalley von der Gemeinde in Springfield, SIL, 12.60; J. C. Schmidt von der Grace-Gemeinde in Greensboro, N. C., 12.00; J. Ph. Schmidt von der Grace-Gemeinde in Concord, N. C., 10.00; Lehrer G. P. Wolf von der VethlehemsGemeinde in New Orleans, La., 25.00. Durch Lehrer J. G. Pall: mer von den Schülern der Gemeinde: und Sonnutagsſchule in Daven: port, Soiva, 7.50. Von N. N., Manitowoc, Wis., 1.00 Von C. S., Weſt Point, Nebr., 5.00. Durch Clara Hening, Hudſon, N. Y., von Bertha Hening .25, Frieda Hening .25 und von ihr ſelbſt .50.

Summa

53] 7; ie E ei

$2047.81.

Für das Neger- College: Durch die Kaſſirer: G. Wendt, Detroit, Mich., 5.08; O. E. Bernecker in Seward, Nebr., 12.50; Aug. Noſs, Milwaukee, Wis,, 2.00; A. C. Reiſig, New Orleans, La., 3.00. Durch Miſſionar J. Koßmann von der Gemeinde in Manſura,

‘ i

La., nachträglich .50. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 37.00.

Summa $60.08.

Für Negerſchule in New Orleans: Kampe, Fort Wayne, Jnd., 224.65. Weihnachtsbeſcherung:

Durch Kaſſirer C.'A.

Durch

R. K.

Ep.-Luth. Krankentroſt. Erſcheint DEAE Herguagegeben, von Paſtor B. P. Nommenſen, 1231 Kinnicinnic Ave., Milwaukee, Wis. Preis: 5 Cts. pro Jahr; 5 oder mehr Exem‘ plare @ 2 Cts. (Kein beſonderer Rabatt mehr, wie früher, für 10 oder mehr Exemplare der erhöhten Herſtellungskoſteu wegen.) Jeder Prediger wird erfahren, wie dankbar Kranke oftmals find, n er ihnen eins dieſer Blättchen, wie es gerade für den Fall paßt,

‘Strémme, Detorah, Iowa.

atte mit ſeinen Negerſchülern

dieſem köſtlichen engliſchen Anrüder herausgegeben haben. hee

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i i

Die Miſſionare quittiren dankend wie folgt: Miſſionar Th. Bud: Für die a lotte, N. C., erhalten von Gliedern der Gemeinde in

$8.50.

DA aaa in CharWellsville, N. Y.,

+g

Von Paſtor Sanders Gemeinde in Little Valley 4.35, in

Otto 3.65.

Miſſionar

G. Schutes:

Für arme Neger dur

Paſtor

G. Jung, Louisville, Nebr., einen Sack Kleider.

“Profeſſor N.:J. Bakke: Für arme Negerſtudenten in Con-

cord, N. C., durch Paſtor Geo. Lane, Hillsboro, N. Dak., von ſeinem Jungfrauenverein 12.00; durch Paſtor Ph. Schmidt, Seymour, Jnd., von Mas Jungfrauenverein 5.00; von V. VB. 50.00 und 25.00;

von Prof. A. C. Burgdorf, St. Louis, Mo., eine Kiſte Kleider und

2.20 Frachtkoſten.

Für die Chriſtbeſcherung armer Negerkinder durch

Paſtor A. H. Kung, Silo, Minn., von ſeinem Frauenverein 118 Stück +

neue Mädchen- und Knabentleider. | Y Miffionslehrer Erich Heingen (St. Pauls - Station in. New Orleans, La.): Von Schülern Lehrer J. G. Albers’, Potter,

Wis., 5.75 und von Schülern Lehrer H. A. Stolper3, Williams: rlieſt und zur weiteren Betrachtung zurückläßt. Hier find unſchäßburg, Jowa, 8.06. 3 ; Troſtquellen für Krantenbetten, trefflicy gewählte Schrifſt= Vd kernige Betrachtungen, ſchöne Gebete, köſtliche LieDie ,,Miffionss Taube““ erſcheint einmal monatlid. Der Preis fiir ein [ättchen iſt etwas Ganges, meiſt für einen beſtimmten Jahr in doransbezabiung mit Porto iſt folgender: te f te te , Dieſer Krankentroſt iſt ſehr empfehlensiverth, und 1 Exemplar, : S 26 pens cas menſen hat dur Herausgabe desfelben viele zu Dank . 20 Eremplare unter Einer Adreſſ 20, 2 {is : R. KR. 5.00 ” u" u ”

‘byN. J. Laache. Translated from

: SE

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Kaſſirer G. Wendt,

St. Louis, Mo., 15. December 1903. - A. C. Burgdorf, Kaffiver.

on the Text of Luther’s Small Catechism.

Maid

zu St. Louis.

128

Detroit, Mich., 10.67 für die St. Pauls-Schule in New Orleans, La.

Neue Drudjadhen. Scholia,

je

Die Schriftabjehnitte mit kurzer, kraft- und gehaltvoller

Auslegung und Anwendung ſchließen ſich fein an das Kirchenjahr an. Es ijt ein Andachts- und Erbauungsbuch, das engliſchredenden Familien aufs beſte zu empfehlen iſt. R. K.

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Jm Jahresberiht des Superintendenten der Kinder=

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Missions -Taube,

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9,00

17,00

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Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man unter der. Adreſſe: Concordia Publishing House, St.-Touix, Mo. * Alle die Nedaction betreſſenden ALI find zu adreſſiren an Rey. Rich. Kretzschmar, PEACH St., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge flit die Negerir. À. C. Burgdorf, 1033 S. 8th St., St. Louis, Mo. “miſſion anu dent Kaſſirer D]

Entered at the Post Ofiice at St. Louis, Mo.,ns second-class matte:

4

2

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By

:

A


Miſſionszeitſchrift der Evangelifd)-Cutherifdjen Synodalconferens von Nordamerica. Februar

26. Jahrgang.

Eine Miſſionsmahnung Luthers. Das ſoll eines chriſtlichen Herzens Freude und Luſt

ſein, daß er möge ſehen viel Leute auch zu der Gnade kommen, und mit ihm Gott loben und danken ; denn ſolche Begierde auch deſto ſtärker das Beten und Anrufen erwedt. Denn ein Chriſt muß nicht ein ſolcher Unmenſch ſein, der da nichts darnach frage noch ſorge, wo andere Leute bleiben, ob ſie glauben oder nicht, ſondern der ſich aller Menſchen annehme, und immer für ſie ſeufze und rufe, daß Gottes Wame geheiligt werde, ſein Reich komme, fein Wille geſchehe 2c., des Teufels Lügen allenthalben geſchändet und ſeiner Ge-

“ walt

und Mord

über die armen

ſeinem Willen geſteuert werde.

Seelen gewehret,

Das ſoll gehen einem

rechten Chriſten von Herzen und rechtem Ernſt.

(Epiſtel-Poſtille, St. L. Ausg., 946.)

Eine frendige Botſchaft. ‘Als der Schreiber dieſes lezten Sommer bei verſchiedenen Gelegenheiten die Thatſache erwähnte, daß ſich unſere Miffionsfdulen unter den Negern in New Orleans eines ſchönen Beſuchs erfreuen, und auch über den großen Segen dieſer Schulen berichten durfte, da freuten ſich die lieben Chriſten ſchr. Wie-viel mehr werden fie fid) freuen, wenn ſie nun hören, daß die eine unſerer Schulen eine ſo große Schülerzahl hat, daß ſie gar niht mehr Raum genug findet, alle Schüler zu faſſen. Unſere St. Pauls-Schule in einem Gebäude, das urſprünglich für 160 Kinder beſtimmt war,

1904.

Aumumer 2.

wenn es jedod ſein muß, 200 Schülern Pla gewähren kann, hat jest 250 Kinder. Schon im leßten Schuljahr mußten wir eine Wand im zweiten Stockwerk herausreißen, um fo einen 4 Fuß breiten und 25 Fuß langen Gang, der ſich zwiſchen jener Wand und der Treppe befand, dem Schulzimmer einzuverleiben, welches dann durch cine Bretterwand in zwei Zimmer von

ungleicher Größe getheilt wurde. Da wir im leßten Fahr bloß 210 Schüler hatten, verſuchten wir ſie alle in dieſen beiden Zimmern des oberen und in dem großen Zimmer des unteren Sto>werks einigermaßen zuſammenzudrängen. Lehrer Heingen hatte die 110 Kleinen unten, Lehrer Wilde - unterrichtete die Mittelklaſſe, beſtehend aus 65 Kindern, in dem größeren Zimmer des oberen Stockwerks und der Unterzeichnete die 35 Kinder der Oberklaſſe in dem kleineren Zimmer. Jun dieſem Schuljahr hat ſich aber die Schülerzahl bedeutend vergrößert. Schon vor zwei Monaten war die Kinderſchaar ſo groß, daß wir die beiden oberen Klaſſen nicht mehr unterbringen konnten. Wir ſahen uns genöthigt, die Sacriſtei der Kirche als Schulzimmer einzurichten, und der Unterzeichnete zog mit den 22 größten Schülern im December vorigen Jahres dort ein. Lehrer Wilde zog mit 48 Kindern in das frühere Zimmer der Oberklaſſe (mehr Sisplage waren nicht vorhanden), und Paſtor Koßmann war freundlichſt bereit, aushitlfaweife 80 Kinder in Lehrer Wildes früherem Zimmer zu unterrichten. Am 4. Januar übernahm unſer neuer Lehrer, Herr L. Fuhrmann, dieſe Klaſſe. Und wie ſteht es jest, am 10. Januar? Beſſer oder ſchlechter, juſt wie man’s nimmt ! Beſſer, denn die Schülerzahl hat noch mehr zugenommen; ſchlechter, denn wir wiſſen


10

Die

Mission=-Taube.

niht wohin mit den Kindern. Lehrer Wilde hat Plage für 48 Kinder und ſoll 55 unterbringen; Lehrer Fuhrmann hat Sige für 85 Kinder und ſoll dod) 93 unterbringen. Wir haben zwar Schulbänke genug, aber keinen Play, fie aufzuſtellen. Sowohl Lehrer Wilde als aud) Lehrer Fuhrmann haben thatſähhlih keinen Raum in ihren Zimmern für ihre Pulte, und Lehrer Wilde hat ſogar ſhon ſeinen Stuhl hinausgeſchafft. Der Unterzeichnete kann auch keine Schüler mehr in die Sacriſtei nehmen, da ſeine Schüler das kleine Zimmer ganz anfüllen. Ja, wir haben ſhon die Treppe, die zur Kanzel hinaufführt, herausgeriſſen, um Plat zu gewinnen. Nicht wahr, lieber Leſer, es iſt dir Tar, daß wir wirklich nod ein Gebäude haben müſſen, und zwar ſehr bald. Auch das wirſt du zugeben, daß das Gebäude, um auch für die Zukunft groß genug zu ſein, wenigſtens gerade ſo groß ſein ſollte wie unſer jesiges Schulgebäude. „Aber wohin damit?“ fragſt du. Nun, für ein Grundſtü> iſt ſhon geſorgt. Unmittelbar hinter unſerm St. PaulsEigenthum befindet fid) nämlich ein Grundftiid, das, weil es billig zu haben war, von unſerer MNiffionscommiffion vor einigen Monaten gekauft worden iſt. Die Commiſſion hatte nun aud) wohl ſhon ein Gebäude darauf errichten laſſen, denn daß es ndthig iſt, daran iſt kein Zweifel, aber, aber — e8 fehlt, wie du weißt, an den nöthigen Mitteln. Die Einnahmen der Miſſionskaſſe haben im leßten Jahr manchmal kaum gelangt, um die laufenden Ausgaben zu beſtreiten. Unter ſolchen Verhältniſſen hat man kaum den Muth, eine neue Schule zu bauen, wenn niht geholfen wird. Wer wird helfen? Doch du, lieber Leſer, niht wahr? Um nach unſerer bisherigen Erfahrung zu urtheilen, werden wir für das nächſte Schuljahr auf 300 Schüler rehnen können, wenn wir Raum bekommen, fie aufzunehmen. Wäre es nun nicht. jammerſchade, wenn wir Kinder, die zu uns kommen, wegen Mangels an Raum abweiſen müßten? Könnten wir es verantworten, wenn der große Segen, den uns Gott in den Schooß ſchüttet, verloren ginge? Du kennſt die Geſchichte von der armen Wittwe, die in ihrem Elend zum Propheten Eliſa kam und ihn um Hülfe bat. Auf die Frage des Propheten, was ſie im Hauſe habe, antwortete fie: „Deine Magd hat nichts im Hauſe denn einen Delkrug.“ Eliſa ſagte ihr nun, fie ſolle fo viele Oelkrüge borgen; wie ſie könnte, und fie aus ihrem Oelfrug füllen. Die Wittwe glaubte und gehorchte dem Propheten, ging hin, borgte viele Gefäße und fing an zu ‘füllen. Ein Krug nad dem andern wurde gefüllt bis zum eae und ihr Krug war immer nod) niht leer. Sie

in ars E daß du ARE a Schulen 3 u bauen für die armen Negerkinder, war deinerſeits ein

Wert

Tauben3.

Und der HExr hat dein Oem Y

werk reidlid) geſegnet. Ja, fo reich iſt der Segen, daß die gebaute Schule zum Ueberfließen voll ijt. Der liebe Gott. — ſendet uns die Kinder in Schaaren, um unſern Glauben und unſere Liebe zu prüfen. Wie die Wittwe zu ihrem Sohne ſagte: „Lange mir noch ein Gefäß her“, ſo ſagen wir, deine Miſſionare: „Gib uns noch ein Schulgebäude.“ Wirſt du nun ſagen: „Jch werde es nicht thun“? Doch

- gewiß bald;

niht! dann

Alſo hilf uns, lieber Chriſt;

wollen

wir

auch

fleißig

fernerhin

hilf uns arbeiten,

und wenn Gott ſeinen Segen gibt, dann ſollſt du bald wieder die freudige Botſchaft hören: „Die Schule ijt wieder voll!” Das walte Gott! F. J. Lankenau,

Jmmauuel- College in Concord, N. C. Am 23. December des vorigen Jahres ijt wieder das’ erſte Semeſter in unſerer Anſtalt zum Abſchluß gekommen. Die vorhergehenden fdjriftlicjen Prüfungen find in den meiſten Fällen gut ausgefallen. Die Schülerzahl belief ſih auf 30, und für das zweite Semeſter ſind 6 neue Schüler angemeldet worden. Paſtor J. Ph. Schmidt und Lehrer H. L. Perſſon ertheilen tägli<h je zwei Stunden Unterricht. Leßterer unterrichtet auch nod) taglid) eine Stunde in der Muſik. Die Schüler haben fic) ohne Au3nahme eines chriſtlichen Wandels befleißigt und ihre von Gott verliehenen Gaben nad) Kräften gebrauht. Wegen Raummangels ift es dies Jahr niht möglih geweſen, paſſende Beſchäftigung für die Knaben zu finden, wodurd) fie fic) hätten etwas Geld verdienen können. Die Unterrihts\ſtunden ſind daher von 8 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nachmittags, mit einer halben Stunde Freizeit. Wir müſſen im Fntereſſe der Negermiſſion auc) unſer Auge darauf ridjten, Madden auszubilden, denn das Miffionswerk leidet unter dem großen Mangel an Lehrkräften. Für die 15 Stationen in North Carolina haben wir nur drei auf unſern Anſtalten ausgebildete Lehrer. Begabte und driftlidje Knaben, die wir für den Miſſion3dienſt heranbilden können, haben wit nod) zu wenige in unſern Gemeinden. Auf ber driftliden Erziehung der Negerkinder beruht die Hoffnung unſerer Miſſion. Wir müſſen daher für mehr tüchtige Lehrkräfte ſorgen, und warum ſollten niht aud) Mädchen mit einer gründlichen Uusbildung der Miſſion gute Dienſte in den Schulen leiſten können? Dazu kommt nod), daß ſolche dhriftlid) gebildete Madden einen großen, ſegensreichen Einfluß auf thre Um-

gebung, beſonders auf die Frauen und Kinder, ausiiben. Für unſere Miſſion und für die Hebung der Raſſe überhaupt iſt dies von großer Bedeutung. Die Raſſenfrage, die nod) immer eine brennende iſt, muß gerade aud) mit Hülfe der Negerfrau und Negermutter gelöſt werden. Denn ſie hat die Erziehung der Kinder in Händen und damit aud) niht wenig die Zukunft der Raſſe. Der Neger im

Süden bleibt ſo lange in ſeinem verkommenen Zuſtand,


Die

11

Missions -Taube.

bis die Negerfrau aus dem Sumpf der Sünde und des afters Herausgehoben wird, Die Auſgabe unſerer Negeranftalt ijt eine überaus wichtige. ‘Sie ſoll dazu helfen, für das Volk Prediger und Lehrer auszubilden, die nach dem Geſe und Zeugniß lehren

Zahl Schulkinder. Am Vormittag des erſten heiligen Feſttages wurden hier zwei Erwachſene confirmirt und

und

Feier unter dieſen chriſtlihen, ſondern von der erſten Weihnachtsfeier unter noh ganz heidniſchen Jndianern beridjten. Bald nach meiner Ankunft hier erfuhr ih, daß in dem

wandeln.

Was

ſo lange verſäumt

worden

iſt,

ſoll

jest nachgeholt werden. Doch die Anſtalt, wie ſie jest iſt, kann ihrer Aufgabe kaum genügen. Zu einer Lehranſtalt gehört, außer Lehrer und Schülern, vor allem ein Gebäude. Das haben wir nicht. Ein Klaſſenzimmer in der Gemeindehule iſt uns zur Verfügung geſtellt worden. Jn dieſem Zimmer wird ſtudirt, geſchlafen und ſieben Stunden des Tages Unterricht ertheilt. Die Schulbänke nehmen zwei Drittel des Raumes

ein, die Veiten und Koffer der Stu-

dénten das übrige Drittel. Reinlichkeit und Ordnung zu halten iſt unter ſolchen Umſtänden ſchwer, und ſollte irgend eine anſte>ende Krankheit ausbredjen — was Gott in Gnaden verhüten möge ! —, ſo wüßten wir niht wohin. Küche und Eßzimmer ſind in einem fold) baufälligen, ſhmußigen Zuſtand, daß es kaum zu verwundern wäre, wenn beim bloßen Anblick ſelbſt den Negern die Eßluſt verginge. Ausbeſſern kann man die Hütte nicht, denn das Holz iſt verfault. Aus dieſem Grunde können auch keine Fenſterſcheiben eingeſeßt werden. Auch eine Badeeinrichtung, welche für die Negerſchüler ſo nöthig wäre, müſſen wir entbehren. Ein jeder wird wohl einſehen, daß unſere Anſtalt fo nicht gedeihen kann. Wir müſſen cin Anſtaltsgebäude haben, und zwar, wenn möglich, bis zum nade ſ]ſten Schuljahre. Daher ſollten jest Schritte gethan werden, daß ein paſſendes Grundſtück ausgefudt und ein Bau ohne Schulden aufgeführt werde. „Jmmanuel“ (Gott mit uns) heißt unſere Anſtalt, und Gott iſt aud) mit uns geweſen und hat bereits ſeinen Segen reihlih zu der fdrweren Arbeit gegeben. Ueber Erwarten iſt die Schule gewachſen. Auch für die Armen unter unſern Schülern hat Gott bisher geſorgt. „JFmmanuel, Gott mit uns!” foll das Lofungswort unſerer Anſtalt ſein und bleiben. Vor dem Worte Jmmanuels beugen fic) täglich die Herzen und Kniee der Lehrer wie der Lernenden. Jhm ſollen unſere Schüler ihre Gaben und Kräfte weihen. Jn ſeinem Dienſt als rehtſhaffene Prediger und Lehrer ſollen ſie fein Licht zu dem in dider Finſternis ſißenden Negervolk bringen. Hilf, lieber Mitchriſt, eine Stätte für Jmmanuel bauen, damit das Werk ſeiner Hände beſſer-gefördert werden kann zu ſeines Namens Ehre. N. J. Bakke.

Die erſte lutheriſhe Weihnachtsfeier unter deu Menominee-Judiauerun in Wiscouſin. estes Jahr hat die „Miſſion3-Taube“ berichtet, wie wir hier mit den Sto>bridge-Jndianern das Weihnacht3feſt gefeiert haben. Sn. ähnlicher Weiſe verlief auc) die diesmalige Feier, dod) hatten wir eine bedeutend größere

Nachmittags

im ſogenannten Hinterbuſch, ſehs bis ſieben

Meilen von hier, zwei Knaben

im Alter von zwölf und

vierzehn

id)

Jahren.

nordweſtlihen

Heute

Viertel

der

will

jedod)

Menominee

niht

von

Reſervation,

der

im

Urwalde, nod) eine ganze Anzahl heidniſcher Jndianer ſich befände. Es mögen dort auf etwa 100 Quadratmeilen gegen 150 Seelen, Menominees, Ojibwas und Pottawatomies, zerſtreut wohnen. . Dieſe Leute ſind faſt alle ſehr arm. Sie wohnen in löcherigen Blochiitten und ſind nur nothdürftig gekleidet. Sie haben gar keine, oder dod) nur wenige ſelbſtgemachte Möbel und hocen, eſſen, trinken und \hlafen meiſt auf dem Fußboden. Viele leiden aud) an ekelhaften Krankheiten.

Doch fo groß ihre leiblihe Noth auch ift, nod) viel größer iſt ihre geiſtlihe Noth. Sie liegen in ſhändlichen Laſtern und in heidniſchem Aberglauben. Alle Vierteljahre kommen ſie zu einem religidfen Tanze in ihrem Mitäwikomik (Medicinhaus von biegſamen Bäumchen, die oben zuſammengebunden und mit Matten bede>t werden) zuſammen, und etwa alle Monate (meiſt zur Zeit des Vollmondes) verſammeln fie fic) gu geſellſchaftlihen Tänzen, die im Winter in den größten Häuſern, im Sommer im Freien ſtattfinden. Dieſe Tänze, die nur von Männern aufgeführt werden, ſind von den Tänzen der civiliſirten Weltkinder ganz verſchieden und dauern Tage, ja, oft mehrere Wochen lang. Auf allen Geſichtern ift es zu leſen, daß es den Tänzern mit ihren Ceremonien ein großer Ernſt iſt. Grauenhaft find die Geſichter bemalt, und mit ihrem eintönigen Geſang und dem Pauken der ſieben Trommler machen ſie einen „Heidenlärm“, der beſonders in ſtillen Nächten meilenweit zu hören iſt. Unter dieſen armen, verblendeten Heiden wollen wir Miſſion treiben, denn auch ihnen iſt der Heiland geboren. Da es aber ſchwer hält, einen Miſſionar zu bekommen, der in den drei ſhweren Sndianerfpraden, die dort geredet werden, das Werk übernehmen kann, hielt die Miſſionscommiſſion es für das beſte, unter den Menominees mit einer engliſchen Schule anzufangen. Durch die lieben Miſſionsfreunde hat Gott die Mittel dargereicht, daß dort lebten, Sommer eine beſcheidene Schule und ein Wohnhaus unter auferordentlidjen Schwierigkeiten errichtet werden konnten. Nach langem Suchen gewannen wir einen Lehrer. Dieſer kam im Auguſt hierher und fing im September die Schule an, aber Ende September verließ er fie ſhon wieder. Dann wurden zwei weibliche Lehrkräfte angeſtellt, eine Lehrerin und eine verheirathete Frau. Leider ſtellte fid) bei der erſteren eine Augenkrankheit ein, und da zugleich ein Kind der leyteren krank wurde, ließen beide die Miſſion *


12

ES Missions -Taube.

nad) neumvddiger Wirkſamkeit im Stid. — Vor Weihnadten war keine Hülfe mehr zu bekommen. Nichtsdeſtoweniger fuhr id) mit einem meiner Knaben am zweiten heiligen Weihnachtstag hinauf, um dort, wie id) verſprochen hatie, einen Weihnachtsgottesdienſt mit Chriſtbeſherung

Nüſſen für alle, ausgetheilt wurden. Schließlih wurden die Anweſenden mit der Aufforderung entlaſſen, am Nachmittag um drei Uhr wiederzukommen, um dieſe Feier fortzuſehen,

was

fie aud)

verſprachen.

Jn

der Zwiſchenzeit

hatte id) Gelegenheit, einem Häuptling der Pottawatomies, der gekommen war, um das Graphophon zu hören, vom Heilande zu erzählen. Vor drei Uhr am Nachmittage waren faſt alle wieder da, zuſammen 31 Zuhörer. Links von dem oben erwähn-

Die neuerbaute Judianerſchule auf der MenominceReſervation.

zu halten. Durch den Häuptling hatte ich zu dieſer Feier einladen laſſen und auch einen Brief an ein zwei Meilen von der Schule entferntes Holzfällerlager geſandt. Zunächſt fdmiidten wir den Chriſtbaum und die ganze Schule mit den Sachen, die meine liebe Gattin mit mehreren Kindern in der Nacht zuvor dazu hergerichtet hatte. Bis gegen halb elfam Sonntag-Morgen hatten fic) 29 Perſonen eingefunden. Die Holzfäller mußten arbeiten und waren leider ausgeblieben. Wir mußten uns ohne Gemeinde- und Kinz dergeſang behelfen. Doch hatte ich ein ſogenanntes Graphophon, eine „Singmaſchine“, mitgebracht, die den erſtaunten Judianern einige Stiide vortrug, Darauf zeigte ih _thnen das Motto an der Wandtafel : “CHRIST IS BORN !?? und ſagte ihnen, warum wir Chriſten in der ganzen Welt mit ſo großer Freude Weihnachten feiern, und warum auch ſie über die Geburt des Heilandes fid) freuen ſollten. Was ich engliſch redete, wurde durh den Schwiegerſohn des Häuptlings in die Ojibwa-Sprache überſeßt. Nachdem dann das Juſtrument wieder „geſungen“ hatte, fore derte id) den Häuptling auf, mit den Menominees über die gehörte Weihnachtsbotſchaft zu reden. Da gab es ein lebhaftes Hine und Herreden, und auf Befragen fand ih, daß etlihe den Heiland für Manabush (einen ihrer Gößen), ‘andere für Moſes, den Gefesgeber, hielten, von welhem “ſie wohl dur die Schulkinder ſhon etwas gehört haben mochten. Jh ſuchte ſie zu belehren und zeigte ihnen nah 3, 16., daß dieſes Szüsus, Hawütok Okison (JEſus, Sohn Gottes) E Dann wurde nochmals ein SU

ten Motto hatte ih ein Bild von der Geburt Chriſti und rechts ein Bild von der Verkündigung derſelben durch den Engel angebraht. Nach „inſtrumentalem Geſang“ redete id) wieder zu ihnen, unter fleißiger Benutzung der Vilder, von der heilbringenden Geburt des Erlöſers, und das Geſagte wurde in Menominee und Ojibwa iiberfest, worauf es wieder ein Hine und Herreden unter ihnen gab. Auf Beſragen ſtellte ſich's heraus, daß noch cine große Unklarheit herrjdie über das, was der QUI geſagt hatte, und die Engelsbotſchaft mußte Wort für Wort wiederholt und erklärt und in beide Sprachen überſeßt werden. Mittlerweile war es dunkel geworden ; fo wurde denn der Baum geplündert, und alle— auch die alten Großväter und Großmütter— hielten beide Hände her, erhielten der Reihe nach von dem vorhandenen Backwerk und freuten ſich königlich. Schließlich ſagte id) ihnen, daß ſo bald als möglih im Januar die Schule wieder beginnen würde, und bat ſie, ihre Kinder uns anzuvertrauen. So ijt die erſte Weihnachtsfeier unter dieſen heidniſchen Jndianern, von denen etliche ſhon gedroht hatten,

Y

Kinder der lutheriſchen Judianerſchule auf der Sto>bridge- : Neſervation.

mich todtzufdlagen, wenn id) wiederkäme, wider Erwarten gut verlaufen. Gott fet Dank! Am 5. Januar hat auch die Schule wieder begonnen. Die Leitung liegt in der Hand einer tüchtigen chriſtlihen Yndianerfrau und einer

Stockbridge-Lehrerin.

Gott helfe gnädig weiter!' - hm.

LD

ag

ee RE 4


Dic

Rissionsx ~ Werke.

Die chineſiſchen Bettler. Die Bettler ſind in China eine ſtark vertretene Vollsklaſſe. Ju Folge der ſocialen Verhältniſſe gibt es ihrer je

und je cine große Zahl.

Doch

mehren

13°

den Vorübergehenden Brückenzoll. Bekanntlich ſind die Ileineren Flüſſe in den ſeltenſten Fällen überbrückt, ſondern die Straßen führen mit Benutzung ſeichter Stellen quer

durch den Fluß.

Fußgänger werden gegen cin Trinkgeld

ſich die Bettler-

von immer bereitſtehenden Menſchen hinübergetragen, wäh-

ſchaaren beſonders in den Zeiten des Kriegs, der Revolution oder Hungersnoth. Sie bleiben auf den Straßen, in verlaſſenen Häuſern und alten Tempeln und ſind ſehr ver-

rend die Wagen durhs Waſſer fahren. Auch hier haben findige Menſchen Gelegenheiten entde>t, ihre Dienſte un-

ſchieden in ihren Arten, wie Miſſionar R. Wilhelm im Folgenden weiter ausführt :

An Bettlern gibt es vom Krüppel, der an der Landſtraße fist und ſein immer

gleiches Lied ableiert, bis zum

eigentlichen Dieb und Räuber unendlich viele Zwiſchenſtufen. Leicht ijt es ihnen nicht gemacht, ſo viel zuſammenzubringen,

wie

ſie

brauchen.

Oeffentliche

Armenpflege

exiſtirt bis auf geringe Anſätze niht, und die Privatwohlthätigkeit bleibt in engen Grenzen. Man muß, um gerecht zu ſein, auch zugeſtehen, daß es fic) hier um cinen Miß|F ſtand handelt, der äußerſt |) ſchwierig iff und nur durch Aenderung der ganzen ſocia-

len Verhältniſſe beſeitigt werden kann. Solange ſie ſich in ihren ziemlich weitgeſte>ten Grenzen halten, haben die Bettler auch keine Unannehmlichkeiten von der Polizei zu befürchten. Man muß ſih wundern,

entbehrlich zu machen. ſeite die Wagengeleiſe,

Sie vertiefen auf der einen Wegſo daß die Wagen beim Flußüber-

gang das Gleichgewicht verlieren und ins Waſſer fallen. Der Beſiger hat außerdem, daß alles im Wagen durchnäßt iſt, noch die „Annehmlichkeit“, durch gutes Geld raſch die dabeiſtehenden Attentäter zu gewinnen, um ſeinen Wagen wieder aufzurichten. Daß unter den Bettlern auch allerlei Vereinigungen und Organiſationen beſtehen, iſt ohne Weiteres klar.

Von

einer beſonders merkwürdigen Organiſation wird berichtet, deren Mitglieder mit großen Meſſern bewaffnet betteln. Dieſe Meſſer benugen ſie dazu, um, falls man ihnen auf ihre Bitten nichts gibt, fic) ploglich im Geſicht eine Wunde beizubringen. Das kann für Markthändler, die ihre Waaren auf dem Boden

‘ausgebreitet

haben,

unter

Lunftanden ſehr peinlich werden. Die Waaren werden blutig und beſhmußt, es gibt HE a Rt einen Auflauf, dabei wird ————— | auf welhe Methoden die wohl aud) manches verdor= Leute verfallen, um die AufAnſtalt für Schwadfinnige und Epileptiſche in ben, und die Käufer ziehen merkſamkeit zu erregen und Watertown, Wis. fich ſelbſtverſtändlih zurü>. die mehr oder weniger freiJunerhalb dieſer Bettlergilde ſoll die Regel beſtehen, daß willige Wohlthätigkeit in Bewegung zu fegen. Alle mögan jedem Markttage diejenigen ausgeloſt werden, die ſich lichen, oft geradezu gräßlichen Verkrüppelungen werden zu verwunden haben. Die Getroffenen trinken fid) dann zur Schau getragen. - Verſtümmelungen. am eigenen Leib Muth zu und kommen an dem betreffenden Tag mit Sicheroder an mitgeführten Kindern werden eigens zu dieſem heit zu ihrer Wunde. Sie haben eine beſondere Geſchi>Zwet> vorgenommen. Es ſoll vorkommen, daß Kinder von lichkeit darin, fic) ungefährlih und doc) möglichſt aufGeburt an zu dieſem Beruf zugerichtet werden. Schreckliche fallend zu verwunden. Beſonders auf den Dorfmärkten, Fälle werden erzählt von Kindern, die zu unförmlichen wo ſich die Leute viel leichter einſhüchtern laſſen, ſind dieſe Klumpen zuſammengeſchnürt und ſo ernährt werden, daß, Meſſerbettler häufig. wenn fie ausgewachſen find, der ganze Leib eine geſtaltloſe Doch ſind unter den Bettlern, ebenſo wie unter den Maſſe bildet, von deren Anbli> die Vorübergehenden jid) ‘übrigen Menſchen, gute und böſe, wie Schafe und Ziegen nur durch eine Geldſpende loskaufen können. in einer chineſiſchen Heerde, faſt ununterſcheidbar gemiſcht. Andere benuteù die Enge einer Straße, um ihre Füße Dafür ein Beiſpiel, das vor Kurzem in Kaumi vorgeunter die Räder voriiberfahrender Wagen zu ſtre>en, fo daß kommen ijt. Jm dortigen Hospital kam ein Blinder an, der Wagentreiber nur die Wahl hat, ſie zu überfahren oder der ſeine alte blinde Mutter auf dem Rücken daherſchleppte bewegen. zu Fußes des Zurückziehen zum Gabe eine ſie durch und fragte, ob ihre Augen. nicht geheilt werden könnten. * ſchlechten der Ausnußung der in weiter Andere gehen noc Die beiden find vollkommen mittellos. Er hat ſeiner Land. ſumpfiges durch Straße die Wege. Zuweilen führt quer Mutter in einem Winkel des Yamenthors eine Art Bretter= Graben einen ziehen und Sie benugen die Gelegenheit verſchlag zurehtgemacht, wo fie im Freien campirt. Er Darüber iſt, ungangbar über den Weg, fo daß die Straße ſelbſt geht umber, um ihrer beider Lebensunterhalt zu ervon erheben und gelegt haben ſie nun ein Brett als Brücke


14

Die

Missions-Taube.

betteln. Als ihm einmal ſtatt Geld eine Schüſſel Suppe gereiht wurde, koſtete er ſie, und als er ſie gut fand, rannte er damit ſofort zu ſeiner Mutter, um ihr den Genuß zukommen zu laſſen. Dabei iſt er ſtets zufrieden und in ſeiner freien Zeit als pietätvoller Sohn eifrig bemüht, ſeine Mutter dur Geſang und freundliches Weſen zu erheitern. Gliidlider Weiſe konnte ihm wenigſtens etwas geholfen werden. Seine Mutter konnte zwar nicht operirt werden, da ihre Augen vollſtändig zerſtört ſind, doh konnte ihm ſelbſt durch eine gliidlide Operation das Augenlicht wieder gegeben werden. Der Kreisbeamte wurde auf ihn aufmerkſam, und es wurde ihm und ſeiner Mutter ein Aufenthalt im ſtädtiſhen Blindenhaus gewährt, und eine Geldſumme ſoll ihn in Stand fegen, einen kleinen Handel zu “eröffnen, um ſeinen und ſeiner Mutter Lebensunterhalt zu verdienen.

Manerlei aus der Miſſion und für die Miſſion.

(Von R. K.) Für die lutheriſche Anſtalt für Shwadfinnige und Gpileptifde, die in Watertown, Wis., eröffnet werden ſoll, ſind hon 34 Pjfleglinge angemeldet. Lehrer W. K. Weißbrodt von Fall Creek, Wis., hat den Beruf zum Oberlehrer dieſer Anſtalt angenommen. Herr Paſtor J. Straſen von Milwaukee ijt zum Director derſelben berufen worden. ,-die Station bei Manſura, La., macht“, wie Miſſionar Weinhold fdjreibt, „erfreulihe Fortſchritte, zwar niht in beſonders großem Zuwachs nad außen, ſondern vornehmlich darin, daß die Glieder, welche wir haben, in der Erkenntnis wachſen. Wenn von einer Miffionsgemeinde berichtet werden kann, daß ihre Glieder in der Erkenntnis threr Sünden und im Glauben an ihren Heiland zunehmen, dann kann man ſicher von Erfolg reden. Ein Beiſpiel : Eine Frau der Gemeinde wurde von zwei Aerzten operirt. Ehe die Operation vorgenommen wurde, betete fie: ‘Jesus Christ died on Calvary for all bad sinners, also for me.

| | | |

Jesus, stay with me in this dangerous hour!? ;

E

Go

konnte dieſe Frau früher niht beten.. Die beiden Aerzte waren ſtumm. Auf einmal flüſtert der eine dem andern ins

Ohr: ‘Say, Doctor, I wish I could have faith!’ Darauf antwortete jener: can’t.? Armer habt nicht gewollt nahme gemeldet.

“I myself wish that, but it seems I Mann, aud thn trifft das Wort: „Jhr !“ — Bier Erwachſene haben fic) zur AufUnſer ‘Christmas tree? (damit meinen

die Neger den ganzen Kindergottesdienft zu Weihnachten)

“hat großen Eindru> gemacht. . Meine kleine Kinderſchaar, “von der leider nihtalle ,ftimmfabig‘ waren, betheiligte ſich an

der Feier mit Herzen, Mund und Händen.

Etliche Fremde

anz entzüdt. Sie hatten nie fo etwas gehört oder Gin Mann wurde ganz zappelig und machte fid Gottesdienſtes öfters durd etwas lauten Bei-

Der

Beſuch der Gottesdienſte iſt gut.

Auch die Opferwilligkeit der Gemeinde bereitet mir Freude. Die Gemeinde beſchloß in ihrer leßten Verſammlung, $10.00 monatlich als Beitrag in die Miſſionskaſſe fließen zu laſſen. — Am 20. December haben wir auch unſere hundertjährige Madam Butler beerdigt. Die Betheiligung war außerordentlich zahlreih. Hier hatte id) Gelegenheit, vor etwa 175 Zuhörern zu predigen. Es konnten gar nicht alle in die Kirhe. — Die Schule läßt zu wünſchen übrig. Yd) habe jezt nur 15 Kinder auf der Liſte. Doch könnte die Zahl noch bis auf 30 ſteigen, wenn alle mir verſprochenen Schulkinder kommen würden. — Jch hatte ſhon wieder einmal Fieber, ſeit wir hier find. Es war wohl von der erſten Ueberanſtrengung ; doch befinde id) mich jest wieder recht wohl.“ Miſſionar G. Schutes von Salisbury, N. C., hat auf zwei neuen Stationen,

in Conover

und

in China

Grove,

die Miffionsarbeit unter den Negern in Angriff genommen. Die Bethlehemsſchule unſerer Negermiffion in New Orleans ijt jest in drei Klaſſen eingetheilt. Herr Paſtor Wenzel, der vor Kurzem in den Dienſt dieſer Miſſion eingetreten ift, ſteht der Oberklaſſe vor. Da er zugleich im Predigen aushilft, kann Miſſionar Koßmann auch mit in der

Schule thätig ſein. Er iſt mit ſeiner Klaſſe in die Sacriſtei der Kirche eingezogen. Die zahlreichſte Klaſſe behält Lehrer G. Wolf. - Miſſionar Wenzel hat auch die Leitung eines Singchors übernommen. 2 Der Stadtmiffionar von Chicago, Paſtor A. Schlechte, konnte zu ſeiner Freude in das neue Wohnhaus einziehen, das die Miſſionsliebe der lutheriſchen Chriſten von Chicago für ihn gebaut hat. : Paſtor H. A. Klein in Sao Leopoldo, Braſilien, befam vor einiger Zeit von einer Ortſchaft Namens Sao Miguel dos Dois Jrmaos ein Bittgeſuh mit 22 Unterſchriften, daß er dort predigen möchte. „Dieſem Wunſch fam id) nah“, ſchreibt er im „Ev.-Luth. Kirchenblatt“, „und hielt vor einer großen Zuhörerſchaft den gewünſchten Gottesdienſt. Jd) wurde durch förmlichen Beſchluß gebeten, wenn möglich alle vierzehn Tage zu kommen und Gottesdienſt zu halten. — Die Gegend, im Volksmund „Baumſchneiz“ oder ,Baumpicade’ genannt, ift, was Naturſchönheiten anbelangt, wohl eine der prachtvollſten Gegenden und wohl aud eine der älteſten Anſiedlungen in ganz Braſilien. Die Gemeinde daſelbſt beſteht ſhon ſeit vielen Jahren. Sie - beſigt eine {chine Kirche mit Thurm und zwei Gloden und Pfeifenorgel. Unſer Paſtor Brutſchin, der fie lange Jahre treu bedient hat, ſteht bei ihr nod in gutem Andenken. Unter einer unvorſichtigen Amtsführung ihres leßten Paftors hat fid) die Gemeinde in zwei Parteien geſpalten. Die eine Partei halt noc) zu dieſem Paſtor, die andere hat fic) von ihm losgeſagt und ſih an un3 um Bedienung ge-

wandt.

Ein großes Hindernis für unſere Arbeit iſt auch

hier die beſtehende Uneinigkeit und der gemeinſchaftliche Beſih des Kircheneigenthums. Doch wird man aud) Hier


ES ee sions -Tauke. allem Lügen und Wiithen der Gegner zum Tro mit Freuden ſingen vom Sieg in den Hütten der Geredjten. Die Rechte des HErrn behält den Sieg.” Jn der Zulumiſſion unſerer norwegiſchen Brüder iſt nach der „Kirketidende“ das Feld weiß zur Ernte, aber groß iſt der Mangel an Arbeitern. Miſſionar H. Aſtrup konnte an einem Sonntag auf ſeiner Station Eutumeni 34 Zulus durch die Taufe in die Gemeinde aufnehmen. — Auch Miſſionar Joh. Aſtrup berichtet von großem Ernteſegen. Es

ganzen Länge hingeſtre>t liegen ſehen kann. Die Händler ſind lauter Frauen ; die gewöhnliche Bevölkerung beträgt nur 10,000 Seelen.

Es wimmelt aber rings um die Stadt

von Tempeln und Klöſtern.

Drei große Klöſter bei Lhaſſa

enthalten allein 15,000 Mönche.

Jn dem Kloſter Brabun

leben ihrer gar 8000. Die geiſtliche Arbeit der Mönche iſt aber wohlfeil ; ein Lama erhält für die Gebete eines ganzen Tages nur etwa 10 Cents. Qu der Kwangtung- Provinz Chinas können alle

iſt vorgekommen, daß die Kirche der Station Untunjambili

deutſchen Miſſionsgeſellſhafien von neuen Stationsgrün-

die Menge der andächtigen Zuhörer kaum faſſen konnte. Wenigſtens 400 ſollen ſhon dageweſen ſein. — Durch große

dungen berichten.

Dürre ijt eine ſhwere Heimſuchung

18. Auguſt ift der Berliner Miſſionar Homeyer bei Namhyung am Nordfluß mit Weib und Kind überfallen worden. Er ſelbſt iſt durch vier Schüſſe im Geſicht ſchwer ver-wundet. Auch ſeine Frau und ihr Dienſtmädchen haben Verwundungen erlitten.

über das Land gekom-

men, unter der aud die Hermannsburger und Berliner Miſſionen in Südafrica ſchwer zu leiden haben. Fest ijt dort Sommerzeit, und es ſteigen viele Gebete um gnädigen Regen zu Gott auf.

Mad ciner ſtatiſtiſhen Ueberſicht in der Missionary Review über die ſämmilichen proteſtantiſhen Miſſionen des vergangenen Jahres betrugen die Miſſionseinnahmen $17,114,383.00.

Dazu wurden auf den Miſſionsfeldern

ſelbſt $1,955,426.00 aufgebracht. Jm Miſſionsfelde waren thätig 5863 ordinirte Miſſionare, denen 1800 männliche und 3318 weibliche Gehülfen zur Seite ſtanden, und außerdem noch an eingeborenen Gehülfen 4283 ordinirte, 62,631

nicht ordinirte. wurden

96,360

Miſſionsſtationen Heiden -getauft.

gab es 27,800. Jn

24,283

Es

Miſſion3-

\{hulen wurden 989,506 Zöglinge unterrichtet.

China macht gewaltige Anſtrengungen,

fic) auf der

großartigen Weltausſtellung in St. Louis möglichſt glänzend der Welt vorzuſtellen. Allerlei Kunſtproducte will es zur Schau ſtellen und uns zeigen, wie es dort ſteht mit

Land und Leuten, mit den ſocialen und religiöſen Verhältniſſen. Vielleicht kann man da auch etwas davon ſehen, wie viel die Miſſion fiir dieſes größte Heidenland' ſchon gethan hat und wie viel dort noch zu thun iſt. Jn Corea, dad jest der Zankapfel zwiſchen Japan und Rußland ijt, hat fic) das Chriſtenthum ſehr ſchnell ausgebreitet. Jm Jahre 1884 ließen fid) die erſten Miſſionare dort nieder; jest ſollen fid) ſhon über 20,000. Coreaner zum Chriſtenthum bekennen. Von der japaniſchen Regierung dürfen fic) die proteſtantiſhen Miſſionen wohl mehr Freiheit verſprechen als von der ruſſiſchen, die immer wieder ihre Unduldſamkeit gegen Andersgläubige beweiſt. Tibet, das in tiefem Heidenthum verſunkene aſiatiſche Hochland, ift den Fremden und ſo aud) den Miſſionaren feſt verſchloſſen. Zumal ſeine „heilige“ Hauptſtadt Lhaſſa darf bei Todesſtrafe kein Ausländer betreten. Und dod) wagen fic) immer wieder Forſchung3reiſende dorthin. So hat der Er Ruſſe Zybiloff ein ganzes Jahr in Lhaſſa zugebraht.

\pricht fließend die Sprache und konnte auftreten, als gehöre

Boar’

15

er zu den Eingeborenen des Landes. Von ſeinem Aufenthalt gibt er eine intereſſante Schilderung. Rings um die Stadt iſt eine breite Straße, auf der man jederzeit Büßer in ihrer

Doch macht ſich das überhandnehmende

Räuberunweſen immer empfindlicher ſtörend geltend.

Ein großer Tag für Kumaſi,

Am

im. Hinterlande der

Goldküſte, war der 1. October 1903. Mittags 1 Uhr traf der erſte Eiſenbahnzug von der Küſte her in der ehedem ſo wüſten, blutgetränkten Heidenſtadt ein. Der Mijjionsveteran Ramſeyer ſchreibt dazu : „Der Zug fuhr durch einen Triumphbogen mitten unter einer ungeheuren Menge; denn die meiſten eingeladenen Häuptlinge des Landes ſaßen da unter ihren maleriſchen großen Schirmen, ein einzigartiger Anbli>! Welcher Contraſt für uns! Das Pfeifen der Locomotive wenige Schritte von dem Ort entfernt, wohin

wir vor dreißig Jahren als Gefangene und Sklaven ge\hleppt wurden. Möge dieſes wichtige Ereignis ſeine reichen Früchte für unſer Werk und für Aſante tragen.“ („Ev. M.“)

Ein verſtändiger Chineſe ſcheint San Jüan, der Vorfigende der Examens3commiſſion in der Provinz Schenſi, zu | ſein. Gelegentlich der leßten Examina hielt er eine Anſprache über Opium, Erziehung und Chriſtenthum. „Opium“, ſagte er, „iſt Chinas Flud. Es verkürzt das Leben, es hindert die Cultur des Landes, e3 ſ{hwächt die Nation.“ Was die Erziehung angeht, ſo empfahl er die von der chriſtlichen Literaturgeſellſhaft herausgegebenen Bücher: „Sie find gut und ein bleibender Beſiß, ein Schaß ſowohl für den Befiger wie für ſeine Familie.“ Endlich bezüglich des Chriſtenthums ſagte er: „Die Miſſionare find nad) China gekommen, um Gutes zu thun. Glaubet den thörichten gegentheiligen Gerüchten niht. Wir ſollten friedliche Beziehungen mit der chriſtlichen Kirche unterhalten, vornehm= lih aber die Bekanntſchaft mit den evangeliſchen Miſſionaren pflegen.“ Der ſchottiſhe Miſſionar Dr. Macnicol in Raina in Bengalen berichtet von einem Kindesopfer aus ſeiner Gegend. Eine Mutter hatte der Göttin Ganga (dem verz gotterten Ganges) gelobt, wenn fie ihr ſieben Kinder beGere, eins davon zu opfern. Sie hatte das ſiebente Kind geboren, und als ¢3 ein Jahr alt war, fühlte fie fic) gee

bunden, es der Göttin in den Strom zu werfen.

Jhr Herz


Missions ~The.

blutete, aber dem Abreden der Umſtehenden ſeßte ſie ftand= haft entgegen, die Göttin würde ſie hart ſtrafen, wenn ſie ihr Gelübde nicht cinlöſte. Sie warf ihr Kind weinend in den rauſchenden Fluß, in dem es alsbald vor den Augen der Mutter ertrank.

Grand Haven, Mich, 2.00. Von N. MW, Algoma, Wis., 2.00. Summa $1452.91. Für das Jmmanuel-College: Durch die Kaſſirer: Theo. Meuk, St. Paul, Minn., 8.70 und

Ucber cine Wittwenverbrennung aus der leßten Zeit berichtet eine oſtindiſhe Zeitung, wie folgt: „Dhaipura iſt cin kleiner Weiler in Bikumpur. Hier lebte ein Mann Namens Sudhana Chandra Das Deſchnu. Als er ſtarb, hielt es ſein Weib für unmöglich, ohne ihn zu leben, und beſchloß, ſih ſelbſt zu opfern. Sie übergab ihr kleines Kind den Verwandten und nahm von ihnen allen Abſchied. Dann wantte fie in den Hof, wo der Leichnam ihres Gatten noch lag, lächelte traurig und legte ſich ſelbſt dicht daneben nieder; bald hatte das Feuer des Scheiterhaufens fie beide verzehrt.“ Arme Heiden, die keine Hoffnung haben ! pH zuerſt!“ Wie häßlih, wenn jemand dieſes zu ſeiner Regel macht, den Nächſten zur Seite ſchiebt und \priht: „Jh zuerſt!“ — Doch es kann auch in einem ſehr richtigen Sinn gebraucht werden. Sage nur jeder: Joh muß zuerſt ein befehrier Chriſt ſein, che ic) andere zu bekehren ſuhe. Jch zuerſt muß ein warmes Herz für die Miſſion haben, che ih andere erwärmen will, denn mit Ciszapfen zündet man kein Feuer an. Jd) zuerſt habe meine Gaben für die Miſſion zu bringen, ehe ih ſie von andern erwarte. Wie würden die Kaſſen aller Gemeinden, Synoden und Miſſionen überfließen, wenn jeder in ſolchem Sinne ſpräche: „Jch zuerſt!“

Kappe.

geführt bis auf die neueſte Zeit.

Milwaukee, Wis,

Durchgeſehen und fort-

Neue americaniſche Ausgabe.

Verlag von Geo. Brumder.

Preis:

Ge-

bunden 40 Ct8.; Porto 9 Cts.

Wie viele Geſchichten werden geleſen, die in Wirklichkeit nicht geehen, alſo keine Geſchichte ſind. Hier haben wir Geſchichte, Das ichtigſte, das in der Welt bisher geſchehen iſt, wird uns in dieſem Buch erzählt, und zwar in fo feiner und intereſſanter Weiſe und mit

fold) chriſtlichem Ernſt, daß man nicht aufhören mag zu leſen, bis man mit dem leßten Capitel zu Ende iſt, und dann fängt man noch ern wieder von vorne an. Die in lutheriſchen Kreiſen wohlbekannen Männer Nr. H. Dümling und E. W. Kähler haben dafür geſorgt, daß nichts in dieſer trefflichen Weltgeſchichte das Gemüth eines bekenntnistreuen Lutherauers verleßt. Wir empfehlen dieſes Buch beſonders auch unſern Schulkindern und jungen Leuten zur Lectüre und zum Studium, s RK.

Milde Gaben fiir die Negermiffion: Durch die Kaſſirer: Aug. Gundlach, Elyſian, Minn., $60.40; Prof. J. S. Simon, Springfield, Sil, 165.80; J. H. Hargens; a;

San Francisco, Cal., 18.00; Theo. 9. Ment, St. Paul, Minn., 202.63 und 101.18; C. Spilman, Baltimore, Md., 182.27; H. W. C.

i

Für Negerſtudenten in New Orleans: Durch Kaſſirer J. S. Simon, Springfield, Jll., 3.00. Für die Weihnachtsbeſcherung der Negerkinder: Von Frau F. Liſt, Weſt Bay City, Mich., 2.00. Durch Kaſſirer C. Spilman, Valtimore, Md., 3.00. Für die Schule in Salisbury, N. C.: Durch Kaſſirer J. S. Simon, Springfield, SIL, 8.50. Für die Gemeinde in Charlotte, N. C.: Durch Kaſſirer C. Spilman, Valtimore, Md., 3.00. St. Louis, Mo., 16. Januar 1904, A. C. Vurgdorf, Kaſſirer. Dankend quittiren noch die Folgenden: Prof. N. J. Vakke: Für arme Schüler in Concord: Durch Paſtor Aug. Bendler von ſeiner Gemeinde in Milwaukee, Wis., $93.00. Durch Paſtor Ph. Schmidt, Seymour, Jud., von feinent Jungfrauenverein 5.00. Von Paſtor Dorn, Humberſtone, Can.,

2.00.— Für die Negerfinder: Von dem Frauenverein Paſt.

ner Gemeinde in Springfield, Fil, 8.00; 3. Ph. n ſeiner Gemeinde in Concord, N. C., 10.00. Von Frau , Vow N. N., Manitowoc, Wis., 1.00. Von M: B,,

Schmidts

in Seymour, Jnd., eine Kiſte neuer Kleider. Durch Paſtor Ming, Silo, Minn., von ſeinem Frauenverein 118 neue Kleidungsſtücke, Handtücher und getragene Frauenkleider.

Miſſionar F. J. Lankenau: Für die Weihnachtsbeſcherung

der St. Pauls-Station in New Orleans: Durch Paſtor Preuß in Friedheim, Jud., von ſeinem Frauenverein 10.00. Durch Prof. Burgdorf von Herrn Lehrer F. H. Schmidt, Sebeivaing, Mich., 10.67. (Von dieſem Gelde an die Stationen Bethlehem und Mount Zion je 10.00 abgegeben.) — Für die Miſſion: Von Herrn W. Meilahn, Chicago, Jll., 10.00, von Herrn “D. 27”, Hamburg, Minn., 5.00. Miſſionar D. H. Sch ooff, Meherrin, Va.: Für arme Neger und die Miſſionarsfamilie einen Sack abgelegter Kleider von Herrn H. W. Nolde in Richmond, Va., 4 Fäſſer und 4 Säcke abgelegter Kleider vom Jungfrauenverein Präſes Walkers in York, Pa. Cine Kiſte prachtvollen Chriſtbaumſchmuck durch Paſtor A. v. Schlichten

Für arme Neger in Green3-

boro, N. C. : Vom Frauenverein der Gemeinde Paſtor C. B. Preuß!, Decatur, Jnd., eine Kiſte neuer Kleider als Weihnachtsgeſchenk.

Miſſionar Th. Buch:

Für die Weihnachtsbeſcherung in Char-

lotte, N. C.: Von Gliedern der Gemeinde in Wellsville, N. Y., 2.25. Von Paſtor Dahlke 5.00.

Miſſionar Heinr. Eſſig: Für die Weihnachtsbeſcherung in Monroe, N. C. : Von den Frauen Krabesti, W. Eſſig, Hahn, Verchtold je .50. Von Paſtor Hartenbergers Gemeinde zu Red Bud, SIL, eine Kiſte getragener Kleider.

Miſſionslehrer

E. Heinen:

Für die Weihnachtsbeſche-

rung der St. Pauls-Station in New Orleans:

Von Schülern Lehrer

H. L. Hardts, Cedarburg, Wis., 3.75; Lehrer H. A. Stolpers (nachträglich) .20; Lehrer E. Klopps, Fiſherville, Ont., Can., 4.00. Miſſionslehrer N. A. Wilde: Für die Weihnachtsbeſcberung

der St. Pauls-Station in New Orleans durch Lehrer M. Leyhe von ſeinen Schulkindern in St. Paul, Minn., 4.00. Nich. Kretſchmar: Für Sao Leopoldo, Braſilien, von Chr. Schaper, Maſon City, Nebr., und von „einem Leſer der „MiſſionsTaube‘ in Kanſas je 2.00. Zur Einrichtung der höheren Lehrat für Neger in New Orleans von G. W. Klügel, St. Louis, 0., 50.00. Die ,,Miffions:Tauhe’’ eridcint cinmal monatlich. Der Preis fiir ein Jahr in Vorausbezablung mit Porto iſt folgender: 1 Exemplar... errrenereeenre Ss 25 10 Exemplare

Maltte, St. Louis, Mo., 39.72; Paſtor H. F. Knuth, Milwaukee, Mis., 512.04; H. F. Oelſchlager, Leavenworth, Kanſ., 47.37. Durch

die Miſſionare: K. Krebſchmar von ſeiner Gemeinde in New Orleans, _La., 25.00; D. H. Schooff von ſeiner Gemeinde in Meherrin, Va., . ; F. J. Lankenau von ſeiner Gemeinde inNew Orleans, Koßmaun von ſeiner Gemeinde daſ. 25.00; L, E.

H. F. Knuth, Milwaukee,

ſirer J. S. Simon, Springfield, Jll., 55.50.

in Youkers, N. Y. Miſſionar John C. Schmidt:

Neue Dru>ſacheu. Kleine Weltgeſchichte von Ern

10.20;

Wis., 163.49. Summa $182.39. Für das College in New Orleans: Von G. W. Klügel, St. Louis, Mo., 50.00, Für Negerſtudenten in North Carolina: Durch Maj:

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2.00

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” mom oy 100 Jn St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtelluugen, Gelder ac. entbalten, ſende man

unter der Adreſſe:

Concordia

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Louis,

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Alle die Redaction betreſſenden Einſendungen find zu adreffiren an Rev. Rich. Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge fiir die Negermiſſion an den Kaſſirer Dir. A. C. Bursdorf, 1033 S. 8th St., St. Louis, Mo. Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.

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Miffionsseitfdjrift der

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Evangeliſch -Lutheriſhen Synodalconferens von Nordamerica.

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März

26. Jahrgang.

1904. ja, hwißt Blut in unſäglicher Todesangſt.

Nummer

3.

JEſus, die un-

erſchöpfliche Quelle aller Freude und Seligkeit, trauert. Der

HErr der himmliſchen Herrlichkeit liegt wie ein Wurm im Staub auf ſeinem Angeſicht. Der allmächtige Schöpfer des Weltalls läßt fic) von ſeinem Geſchöpf, von einem Engel, * ſtärken und tröſten. D welch cin unbegreifliches Geheimnis ! Ja, lieber Leſer, ſiche da Gottes Lamm, das der Welt, alſo auch deine und meine Sünde trägt. Für uns trägt und empfindet ex des Todes Bitterkeit, den ewig flammenden Zorn Gottes über die Sündé, des Teufels entſeßliches

Zur heiligen Paſſiou. „Da fprad) JEſus zu ihnen: bis in den Tod.

re

i

Bleibet hie und

Meine Seele ift betrübt wachet mit mir.

Und

Toben und Wüthen, des ewigen Todes unſägliche Pein. Wir unſeligen Sünder hätten dies erfahren, erdulden ſollen; es ift alles unſere wohlverdiente Strafe. Davon hat uns ſeine Liebe erlöſt. Seine ewig unbegreiflide Gottesliebe hat ihn aus dem Himmel in das Todesthal der ſündigen Welt herabgetrieben, um uns daraus mit fic) in die Selig- * Soll dieſe Liebe an keit ſeines Himmels zurückzuführen. Mit dem. Dichter uns vergeblich ſcin? Ach nein, nein! jenes Paſſionsliede3 wollen wir ſingen :

ging hin ein wenig, fiel nieder auf ſein Angeſicht, betete _ und fprach: Mein Vater, iſt's möglich, ſo gehe dieſer Mein Lebetage will ich dich Kelch von mir; doch nicht, wie ih will, ſondern wie du Aus meinem Sinn nicht laſſen; willſt. ... G8 erſchien ihm aber ein Engel vom Himmel Dich will ich ſtets, gleichwie du mich, und ſtärkete ihn. Und es kam, daß er mit-dem Tode rang, Mit LiebeSarmen faſſen ! und betete heftiger. Es ward aber fein Schweiß wie BlutsAber nicht bloß mit Worten des Glaubens, ſondern sf tropfen, die fielen auf die Erde.“ aud) mit Werken der Liebe wollen wir ihm danken. Ach, Siche da, lieber Leſer, das Paſſionsbild deines Heiwir wollen ſeine willigen Werkzeuge in der heiligen Miſz JEſus, deinen da Siche landes im Garten Gethſemane. ſion werden. Durch ſeine Todesmarter hat er unſern Tod und Tod dem ſelbſt der , den allmächtigen Wunderthäter verwandelt in eine fröhliche, ſelige Himmelfahrt. D wir * Jammerein welch ach, — entriß Grab ſiegreich ſeine Beute wollen allen Fleiß thun, daß auh die, welhe nod) im ſo ihr ſeid „Wie : ſtraft Jünger ſeine ſonſt Der bild! Schatten des Todes ohne Gott und ohne Hoffnung dahinmir iſt „Wie : ſeufzt und bebt und zittert der furchtſam!“ gehen, das ſüße Paffionswort vernehmen zum Licht, Heil, _ “ſo bange!“ Der Starke und Allmächtige iſt ſchwach gee Troſt und Leben: „Siehe, das iſt Gottes Lamm, weldes “ worden und ſucht Troſt bei ſeinen ſhwachen Jüngern. dex Welt Sünde trägt.“ D.H. des Lebens iſt ſelbſt betrübt bis in den Tod,

“Der Fürſt


bz!

ROD

182

=

Die

Missions -Taubke.

Paſſionsbitte.

waren wir recht betrübt, als wir (Wenzel, Wolf und id)

4

die Lage unſerer Schule beſprachen.

O JEſu, komm noch heute Und bring durds Wort der Wahrheit’ Dein Kreuz und Heil zur Klarheit, Und

ſammle

deine Beute,

id), daß noch viele andere kommen werden.

Für die du Blut und Leben Hum Opfer hingegeben, Wie du’s am Fluchholz ſchon gethan, Du ſegensreiher Shmerzensmann!

~ ¢ E

|

-

Es iſt dir niht verborgen, Wie viel von deinem Raube Zod) liegt im Sündenſtaube, Verſtri>t in Erdenforgen, . Gequalt von Todesgrauen, Nicht kann zum Kreuze ſchauen. O

fördre deine Miſſion,

Trag heim den theuren Schmerzenslohn! O. R. H.

Aus deu Briefen ‘unſerer Negermiſſionare in Mew Orleaus.

BS i

Ren ES E

- Miſſionar Lankenau ſchreibt über ſeine St. Paul3Station: „Erfreulich iſt die Zunahme der Einnahmen, die fid) auf $681.65 belaufen. Noch nie hat die Station in - einem Jahr fo viel aufgebraht wie im verfloſſenen Jahr. Das wäre ein erfreulicher Fortſchritt. Und wenn das wahr ‘ wäre, was einſt einer unſerer Miſſionare ſagte: „Die Beiträge der Glieder einer Gemeinde find ein Thermometer ihres Chriftenthums‘, ſo müßte ih ſagen, daß meine Leute

im Chriſtenthum bedeutend zugenommen

haben.

Wir hatten im Gane

zen 94 Schüler. Heute find wir der beſten Hoffnung. Schüler, die unſere Schule verlaſſen hatten, ſtellen fic wieder ein. Wir haben jest 128 Schulkinder. Dazu höre

Leider

kann id) dies aber nicht ſagen, denn der Rückgang im Kirchenbeſuch und die Verweltlichung vieler unſerer Glieder ſcheint ~ faſt gleihen Schritt mit der Zunahme ihrer Beiträge gehalten zu haben. Troß aller Ermahnungen und aller Ware, nungen muß td) ſehen, wie meine jungen Glieder immer “unregelmäßiger i. ihrem Kirchenbeſu<h werden und fid) “immer mehr der Welt gleidftellen. Auch find im ver+ gangenen Jahr grobe Vergehen gegen das fedjste Gebot vorgekommen — nit weniger als vier unſerer Glieder ‘ſtehen in Kirchenzucht. Ein weiteres Merkmal des Nid: “gangs iſt die geringe Theilnahme am heiligen Abendmahl ; ; haben bod, bloß 229 communicirt! Auch hier habe ich es “niht an Ermahnungen fehlen laſſen, privatim und öffentlich. „Zn meiner Arbeit bin i treulich von den Lehrern unterrden. Durch ihren chriſtlichen Wandel, durch ihre

Arbeit inder Sdule und durch ihre fleißigen Haus:

$498.75,

das

ijt,

$81.25

mehr

als

im

Vorjahre,

auf-

brachten — ; ferner, daß die jungen Leute fic) in wachſender Zahl immer enger an die Gemeinde anſchließen ; daß die Schaar der Kinder, denen in der Schule das Brod des Lebens gereicht wird, ſtetig zunimmt; daß Jung und Alt * uns Miſſionaren immer größeres Zutrauen und größere Liebe entgegenbringt ; daß unſere Miſſion auch in weiteren Kreiſen einen guten Namen hat und viele Fremde mehr oder weniger regelmäßig unſere Gottesdienſte beſuchen ; daß unter dieſen fic) auh immer noch ſolche finden, die ſich der Gemeinde anſchließen wollen; daß uns endlich der liebe Gott Luſt und Liebe. zu unſerm Werk erhalten hat und täglich mehrt : dies alles ſind Zeichen, daß wir unter Gottes Segen erſtarken und zunehmen. „Freilich, wenn man Vergleiche anſtellt zwiſchen den Schaaren, deren Methodiſten und Baptiſten fid) rühmen, * und dem kleinen Häuflein unſerer treuen Lutheraner, kann man fid) oft eines Seufzers kaum erwehren, zumal wenn man ſieht, wie kläglich es in geiſtliher Hinſicht um jene Schaaren ſteht. Und wie iſt doch die große Maſſe fo zu- frieden in ihrer Verſunkenheit! Wirkliche- Angſt haben viele von ihnen vor uns Lutheranern. Denn bei uns müßten ſie ja ihren Lieblingsſünden entſagen, aus ihrer ungezügelten Umgebung austreten. Der alte Adam merkt, Selbſt in den ; wo fein Kreuz ſteht, und flieht erſhre>t.

Kindern fect ſhon dieſe Scheu.

ichtet fiber ſeine Bethlehems< anläßt, will Gott uns

Die Sonntags-

hule hält gleihen Schritt mit der Schule, und dadurch hat der Beſuch der Gottesdienſte, beſonders der Morgengottesdienſte, in erfreulicher Weiſe zugenommen. Jm Januar waren im Vormiltagsgottesdienſt nie weniger als in die 20 Erwachſene und an die 40 Kinder. An Beiträgen ift auch ein Zuwachs gegen frühere Jahre zu ver\püren. Der liebe Gott bleibe bei uns mit ſeiner Gnade und mit ſeinem Segen !““Endlich ſchreibt Paſtor K. Kresfadmar, der Miſſionar der Station -Mount Zion, unter anderem: „Daß meine lieben Leute, wiewohl in großer Schwachheit, ſo doch mit wachſendem Eifer um ihr Seelenheil beſorgt find ; daß ihr Jutereſſe für das Wohl und Wachsthum der Gemeinde nicht ab-, ſondern zunimmt ; daß die Gottesdienſte immer beſſer beſucht ſind und die Opfer der Hände immer reihliher und williger fließen — fo daß meine Leute

Da bleiben fie lieber,

wo fie find; da ift es ihnen fo bequem, da können fie thun, wie es ihnen beliebt, mitmachen, was ſich bietet, umgehen, mit wem ſie wollen. Materialiſten der reinſten — nein, unreinſten Zut! Ziehen, zerren und ſchieben muß - 4 ‘man, “bis man eine Seele Heraus hat, und dann. bleibt “immer nod die Angſt, daß man ſie wieder Verliert.


Dic

Missions -W aube.

„Ein anderer, älterer Arbeiter hätte vielleicht viel ſhnel-

\

ler die zu erfolgreicher Miſſion nöthige Weisheit und Umſicht gelernt, als das bei mir der Fall ijt. Aber wiewohl id) mir bewußt bin, wie viel id) der Nachſicht und Geduld des HErrn und aller Chriſten bedarf, fo will id) dod) mit Gott treu und gern fortfahren und immer beſſer lernen, ein

rechter Negermifjionar zu werden. — Ganz erfolglos iſt, wie geſagt, meine Arbeit niht geweſen, wenn auch die Erfolge nicht überall in die Augen ſpringen. „Der Gottesdienſtbeſuch hätte beſſer ſein können, gibt aber im Allgemeinen keinen Grund zu beſonderer Klage. Dagegen

ift der Beſuch

der Gemeindeverſammlungen

ge-

radezu entmuthigend. Deffentliche Ermahnung ſcheint nichts zu fruchten, daher bin ich dabei, jedes Glied in dieſer Sache privatim vorzunehmen.

Nicht viel beſſer ſteht es mit dem

Genuß des heiligen Abendmahls. Soweit ih merken kann, iſt es bei manchen nicht gerade Geringſhäßung oder muthwillige Verachtung des Sacraments, ſondern vielmehr eine unerklärlihe Furcht, die ſie zurückhält. Selbſt Glieder, von

denen

id)

ſagen

muß:

es ſind aufrichtige

Chriſten,

ſagen mir, wenn id) fie ermahne: “I don’t think I’m worthy.’ Man muß geduldig warten und fortfahren in der Lehre und Ermahnung, vielleicht zeigt fic) dod) nod auch hier endlich gute Frucht. — So fahren wir denn im Vertrauen

auf Gottes

Hülfe mit unſerer Arbeit

fort und

empfehlen uns aller Chriſten ſteter Fürbitte.“

Das Feld ijt weiß zur Ernte!

E am & mE}

„Hebet eure Augen auf und ſehet in das Feld; denn es iſt ſhon weiß zur Ernte“ ; dieſes Wort ſprach der HErr zu ſeinen Jüngern im Hinbli> auf die großen Schaaren, die aus Sichar daherkamen, voll Verlangen, ihn zu ſehen und zu hören. Joh. 4, 35. Dieſes Wort des HErrn der Ernte gilt aud) uns, ganz beſonders mit Bezug auf unſer Werk der Negermiffion. ss , Gebet eure Augen auf und fehet in das Feld.” Es ijt ſeiner Ausdehnung nach ein überaus großes Feld; es ere ſtre>t ſih

AS

; _, 3

über alle Staaten des Südens,

von dem

Golf

von Mexico bis zum Ohio, vom Atlantiſchen Ocean bis über den Miſſiſſippi hinaus, und umfaßt eine Völkerzahl von mehr als acht Millionen Seelen. Blickt aber nicht nur auf die Größe dieſes Miſſion3feldes, ſondern auch auf ſeine Beſchaffenheit. „Es iſt ſhon „weiß zur Ernte.“ Wenn das Feld weiß iſt, dann iſt es hohe Zeit; daß man mit der Ernte beginnt, ſonſt leidet die Saat Schaden, ja, geht vielleicht gänzlich verloren. - Das Feld der Negermiſſion iſt aber wahrlih reif zur Ernte. Wird dieſe Ernte nicht bald eingeheimſt, dann iſt ſie für uns verloren, dann fällt fie den Secten und Römiſchen

zur Beute, und uns bleibt im beſten Falle nur die Nachleſe. Alſo

jest gilt es mit Ernſt ans Werk gehen.

Von allen

Stationen unſers bis jegt beſeßten Miſſionsgebietes kommen

19

erfreuliche Nachrichten über den Fortgang des Werks, verbunden mit der dringenden Bitte: Sendet uns mehr Arbeiter; die Ernte iſt reif ; helft, helfi, daß die Saat eingeholt werde in unſere Scheuern. Bisher haben uns die Secten und Römiſchen mit ihrem Eifer beſchämt. Nicht nur haben dieſe die Wichtigkeit und Nothwendigkeit der Miſſion unter den Negern viel eher als wir erkannt, ſondern ſie haben ſie auc) mit viel größerem Eifer und in viel größerer Ausdehnung betrieben als wir. Ein Blick auf die Miſſionsthätigkeit der Secten unter den Negern kann nur dazu dienen, uns.von der Wichtigkeit dieſer Arbeit zu überzeugen und uns anzuſpornen, mit neuer Luſt und größerem Eifer an die Arbeit zu gehen. Unter den Baptiſten iſt es vor allen “The American Baptist Home Mission Society”, die es fic) zu ihrer beſonderen Aufgabe gemacht hat, das Werk der Negermiſſion zu betreiben. Obwohl durch) die Anſtrengungen dieſes Vereins nicht wenige Miſſionskirchen, hauptſächlich in den größeren Städten des Südens,

gegründet worden find, fo

hat er es fic) doch hauptſächlich zur Aufgabe gemacht, Prediger und Lehrer auszubilden und für die geiſtige Hebung des Negervolks zu ſorgen. Zu dem Zwe> hat er ſhon 29 höhere Schulen in den ſüdlichen Staaten gegründet. Dieſe Schulen haben einen Werth von einer Million Dollars. Die jährlichen Ausgaben dieſes Vereins für Negermiſſion

find $175,000.00.

Unter den Methodiſten hat fic “The Freedmen’s Aid Southern Evangelization Society” in dieſem Werk Hervorgethan. Dieſer Verein hatte bis 1893 ſhon die ungeheure Summe von vier Millionen Dollars in dieſem Werk verausgabt. 22 höhere Schulen, darunter ein theologiſches Seminar, und 5000 Studenten ſtehen da als die Frucht der Opferwilligkeit dieſes Vereins. Als im Jahre 1870 die ‘“‘Colored M. E. Church’ gegründet wurde, wurde ihr von der “M. E. Church, South” Kircheyeigenthum im Werth von .mehr als einer Million Dollars geſchenkt, und ſeitdem nimmt fid) die weiße Gemeinſchaft ihrer ſchwarzen Brüder immer nod) in liebevoller Weiſe an, indem ſie ihnen Kirchen, ſowie aud höhere Schulen baut ‘und für die Erhaltung der leßteren Sorge tragt. Die Presbyterianer haben fic) aud mit gropem Eifer dieſer Miſſion zugewandt. Die “Cumberland Presbyterians” haben in Folge ihrer Anſtrengungen nicht weniger als 15,000 farbige Glieder, die eine eigene Rorpers

{daft bilden. Die ſüdlichen Presbytertaner haben einen eigenen “Colored Evangelistic Fund”, aus dem die Ausgaben für dieſe Miſſion beſtritten werden. Die farbige theologiſche Anſtalt dieſer Gemeinſchaft befindet ſich in Tuscalooſa, Ala. Die Zahl der farbigen Prediger dieſer Gemeinſchaft iſt 53, die 86 Gemeinden bedienen. » Die Zahl der communicirenden Glieder belief fic) im Jahr 1902 auf 2204. Die Epistopalen betreiben Negermiſſion ſeit 1865 Jn dieſer Gemeinſchaft befanden ſich ſhon vor zehn |

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20

-

3

Die

Mission=s-Taube.

68 farbige Prediger. Außerdem ſind ebenſoviele weiße Prediger ganz oder theilweiſe im Dienſt der Negermiſſion thatig. Die farbige Gliederzahl beläuft fic) auf mehr als 6000.

Dieſer unſer bisheriger Erfolg nur ermuntern,

în der angefangenen

ſollte uns aber nicht Weiſe

fortzufahren,

ſondern uns anſpornen, unſere Arbeit unter den Negern in viel größerem Maßſtabe zu treiben. Wir ſollten mit allem Ernſt daran denken, unſere Wochenſhulen durh höhere

Schulen zu ergänzen, und in dieſen höheren Schulen zukünſtige Negerprediger und -Lehrer ausbilden. Das, was die Secten ſchon ſeit Jahren gethan haben, ſollten wir auch

anfangen zu thun. immer ſolche Knaben,

Ein Gebäude der Straight University in New Orleans, La.

Jn unſern Wochenſchulen

finden ſich

die vorausſichtlih zu tüchtigen Pre-

digern und Lehrern herangebildet werden könnten. Es ſind viele Gründe, die für die baldige Anſtellung von Negerpredigern und -Lehrern ſprechen. Bei der großen Noth an Predigern und Lehrern können wir nicht erwarten, daß uns eine genügende Zahl weißer Arbeiter für dieſes Farbige Miſſionsarbeiter Werk zuertheilt werden kann. werden auch die Vorurtheile ihrer Raſſengenoſſen nicht zu überwinden haben. Negergemeinden werden bei Anſtellung von farbigen Miſſionaren viel eher ſelbſtändig werden. Farbige Prediger werden auch viel eher auf die beſonde-

Unter allen Gemeinſchaften haben: fic) aber die Co n= ren Schwächen der Neger aufmerkſam machen können und gregationaliften in dieſem Werk am meiſten hervorvon ihren Gliedern als Vorbilder im Wandel anerkannt gethan. Der Antheil, den dieſe Gemeinſchaft durd) “The werden. American Missionary Association” an der Negermiſſion genommen hat, iſt wirklich großartig. Jhre Miſſionare folgien den nördlihen Soldaten auf dem Fuße nah, und am 17. September 1861 gründeten ſie die erſte Wochen{cule für Farbige in Hampton, Va. Jm Jahre 1864 hatte dieſer Verein ſchon 250 Arbeiter unter den Negern und 1868 war die Bahl ſhon auf 528 geſtiegen. Viele Gemeinden wurden von ihnen gegründet, die jeßt zum großen Theil ſelbſtändig ſind. 152 Gemeinden werden heute nod) von dem Verein unterſtüßt. Jn faſt allen Staaten des Südens unterhält dieſer Verein höhere Lehranſtalten für Farbige. . Hier in New Orleans gehört ihm die berühmte “Straight University’’, von deren ſhönen Gebäuden den werthen Leſern zwei im Vilde gezeigt werden. Dieſer ausgedehnten Wirkſamkeit der Secten gegenüber erſcheint unſer bisheriges Werk klein und gering. Und doch, wenn wir unſern Erfolg mit dem der Episkopalen, Presbyterianer und Congregationaliſten vergleichen, fo iſt fein Zweifel, daß unſere geringe Arbeit reichlicher geſegnet worden iſt als die Arbeit jener Geineinſchaften. Vergleichen wir die Koſten unſerer Negermiſſion und die geringe Zahl unſerer Arbeiter mit den ungeheuren Summen und den großen Schaaren von Arbeitern, die dieſe Gemeinhaſten in den Dienſt der Negermiſſion geſtellt haben, dann müſſen wir mit Dank gegen Gott bekennen, daß unſere 25 Stationen mit 800 Gliedern und 1000 Schulkindern von Ein Gebäude der Straight University in New Orleans, La. einem ungleich größeren Erfolg der Arbeit Zeugnis ablegen. “Hat man fic) auch in den übermäßigen Erwartungen großer Dieſe Gründe haben andere Kircengemeinſchaften {hon Faugenblidlicher Erfolge, die man zuerſt hegte, getäuſcht, fo ſeit Jahren bewogen, für die Ausbildung von farbigen Aann doch niht geleugnet werden, daß alle billigen ErwarPredigern zu ſorgen, und dieſelben Gründe ſollten auch uns _ oo bisher erfüllt worden ihe bewegen, ihren Beiſpiel zu folgen. FV. J.L.


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Se

Einführung Lehrer L. Fuhrmauns iu der St. Pauls-

|

Statiou zu New Orleaus. Der 3. Januar dieſes Jahres war für die Glieder und Schulkinder

unſerer

St. Pauls-Station

ein

Tag

großer

Freude. Obwohl es bitter kalt war, hatte ſich ſchon frühe eine Schaar Negerkinder zum Morgengottesdienſt eingeſunden, =

und auch eine große Anzahl Erwachſener war erſchienen. Sollte doh an dieſem Morgen ihr neuberufener Lehrer

~ is.

L. Fuhrmann in fein Amt eingeführt werden. Kein Wunder daher, daß alle Geſichter vor Freude ſtrahlten. Aufmerkſam

miſſion thun dürfen. Da iſt unſer großes Stadthospital, in dem jährli<h Tauſende und Abertauſende von armen Kranken verpflegt werden. Hier wirbt unſer Bräutigam durch uns um ſeine Braut allſonntäglich in der Predigt des Evangeliums und in der Woche durch faſt täglichen Beſuch an den Krankenbetten. Freilich da ſind fo manche, die Gottes Gnaden- und Liebesrath wider ſich ſelbſt ſhnöde verachten. „Sind Sie Proteſtant?“ fragte ih lesthin einen an der Herzwaſſerſucht ſchwerkranken Patienten. „Nein“,

lautete die Antwort. „Sind Sie Katholik?“ „Nein!“ „Nun, ſind Sie denn ein Sünder?“ „Nein, das bin id auch nicht“,

den Worten der Einführungspredigt. Herr Paſtor Lankenau

e.

zeigte darin den Unterſchied zwiſchen ſolhen Kindern,

welche

in

einer

lichen

Geiſt

vom

geleiteten

hriſtGe-

meindeſchule erzogen werden, und ſolchen, die entweder gar

keine oder eine religionsloſe Schule beſuchen. Die erſteren verglich er in anſchaulicher * Weiſe. mit wohlgepflegten, herzerfriſchenden Blumen, während die leßhteren einen gar traurigen Anblick darböten. Den neueingeführten

Fe

ee

Lehrer ermahnte er, fein Amt

\

als geiſtlicher Gärtner getreu-

=

A

Nach

£

dem

at

=

* Lehrer L. Fuhrmann.

Lehrer Fuhrmann war, ehe er dem Beruf an unſere St. Pauls-Station folgte, zweieinhalb Jahre als Lehrer an - der St. Pauls-Schule in Chicago Heights thatig geweſen. Gr hat hier die Mittelklaſſe übernommen, die zur Beit 90 “R. A. Wilde. Kinder zählt.

-

ruſt dg ein anderer aus und:

Gottesdienſt

fleißig zur Schule zu fdicten.

SA ”

; st

Mördergrube holen wollte!“

forg=

wünſchten nod) viele dem neuen Lehrer Gottes Segen und verſprachen, ihre Kinder

: ;

„Wenn mich doch der Teufel aus dieſer elenden, verfluchten

lid) zu verwalten und die ihm anvertrauten Pflanzen fältig zu pflegen.

fährt der Kranke auf und' leugnet Gottes Da-

ſein, die Göttlichkeit ſeines Wortes, alle Wahrheiten des Chriſtenthums. Die „Aufklärung“ und ungläubige Wiſſenſchaft unſerer Tage bekennt er offen als ſeinen Glauben und will trogig bet dieſem „Glauben“ beharren. Ja, die \chre>li<hſten Läſterungen bekommt man mitunter zu hören.

lauſchten die kleinen Zuhörer

Bruchſtü>e ans dem Jahresberichte der Stadtuiſſiouare vou St. Louis, Mo. ; Le Aus vem Bericht Paſtor F- paw SIRCS) Wir find alle zu Brautverbern unſers lieben HErrn Chriſti, berúfen. Wir dürfen und ſollen dem himmliſchen Bräutigam arme Sünderſeelen zuführen. “Das haben wir ‘theuren Stadtwieder ein ganzes Jahr lang in E

fürchtet fic) weder vor Gott, noch vor deſſen Gericht und der Hölle. Bei andern Seelen jedod) hat der Bräutigam Eingang gefunden mit ſeiner, Guadenſtimme. Da liegt in der Abtheilung fiir Kreb3kranke ein älterer Patient. Er iſt ein Deutſcher und eines deutſhen Predigers Sohn. Vor langen Jahren iſt er hier eingewandert und hat gleich dem

verlorenen

Sohn

=a

im

Evangelium ſein Gut ſhnöde umgebraht. Zuleßt wurde 25 er Kellner in einem öffentlichen Biergarten. Da zeigt <| ein kleines Krebsgeſhwür hinter dem rechten Dhr. Er muß ins Hospital, aber troß mehrmaliger Operation frißt das Geſchwür weiter. Jmmer mehr und mehr ſ{hwindet ſeine Hoffnung-auf Geneſung, immer mehr und mehr öf= net fic) fein Herz dem Heilandsruf: „Kehre wieder, du abtrünniges Jſrael.“ Ju ſeiner langen Leidens\chule lernt ex an der Hand des Neuen Teſtaments und der Krank “blätter Paſtor Nommenfens von Milwaukee iimmer heißer,


;

Die

Missions -Tauke.

flofjenen Jahr dem Heilande manche arme Seele zuführen dürfen.

Jun dem

langen Holzſhuppen

(den

ſogenannten

““harracks’’), in dem mehrere Hundert alte Männer untergebracht ſind, ſigt ein kränklicher deutſcher Juſaſſe auf ſeinem Lager. Us ich vorbeigehe, fragt er mich, ob ich Zeit hätte, ihn anzuhören, und ſchüttet dann fein Herz vor mir aus. Ex erzählt, daß er aus Pommern gebürtig ſei, dort in früher Jugend ſeinen Heiland gefunden, aber ſpäter in der Welt

bei den

Ungläubigen und

Secten

verloren

habe.

landes Wort ihn erfaßte, da wurde er ſtill und freundlich. Gr lernte beten und die Bibel leſen. Er ſtürzte ſih nicht, wie man befürchtete, von der dritten Zellen-Etage, um Selbſtmord zu begehen und ſeine Hinrichtung zu verhindern, ſondern beſtieg ruhig und geduldig den Galgen und ſprach dort mit lauter Stimme: „Jh empfange jest, was meine Thaten

werth

ſind,

aber

meine

feſte Hoſfnung

ijt,

ty

i

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daß

|

JEſus, der Siinderheiland, auch zu mix ſagen wird: „Heute wirſt du mit mix im Paradieſe fein!” Der dritte, H. Wilfon, wurde am 8. Mai hingerichtet. Er war ein aufgewe>-

nd

Vor mehreren Wochen ſei er krank und verarmt in dieſe Anſtalt gekommen und wäre Sonntags in der Kapelle geter, gelehriger Katechismusſchüler während ſeiner langen Gefangenſchaft. Kurz vor der Stunde ſeiner Hinrichtung weſen, als ich gepredigt hätte. Gottes Wort ſei ihm durchs Herz gegangen und ließe ihm keine Ruhe. Cr erkenne und warf er ſich in der Todtenzelle noch auf die Knice, flehte Gott bekenne ſeinen Abfall, Habe auc) Gott um Vergebung an- „an, ſeine arme Mutter auch zu bekehren und mich in meiner gerufen, aber er könne nicht-mehr fo brünſtig beten und ſo - “Arbeit unter den übrigen Gefangenen zu ſegnen, und befahl fröhlich glauben wie früher. Ob denn nod) Hoffnung für ſeine Seele in des Heilandes Hände. Er begehrte nod) das if ſei, ob er denn auch nod) ſelig werden könne? O mit heilige Abendmahl, bei deſſen Feier dem anweſenden HülfsSS; welcher Freude habe id) dieſem angefochtenen Gewiſſen es ſheriff, einem Katholiken, die Thränen über die Wangen ke “ gepredigt: „Aus Gnaden ſollſt du ſelig werden’, und mit liefen. Gr ging auf den armen Schächer zu, reichte ihm die welch feligem, innigem Dank hat dieſer arme Sünder das Hand und ſagte: „Halte feſt an dieſem Glauben, ſo wirſt Wort angenommen und darin Troſt und Frieden gefunden ! du gewiß ſelig.“ — Gegenwärtig habe id) vier Mörder im Und ſo ließe fid) auh hier nod) manches herrliche Beiſpiel Unterricht— zum Theil eine ſelige Frucht unſerer jüngſten * von der großen Sünderliebe des Seelenbräutigams anWeihnachtsfeier im Gefängnis. . …. Oefters werden Ver_ führen. Jn unſerer deutſchen Gemeinde im Armenhaus brecher aus andern Counties nach St. Louis in Gewahrſam “befinden fic) gegenwärtig 40 ſtimmberechtigte Glieder. Drei geſchi>t. Jch gebe hiermit einen Auszug aus einem engſind im Laufe des Jahres geſtorben und mehrere verzogen. liſchen Briefe, den id) am 12. April aus dem Gefängnis zu Neun neue Glieder wurden aufgenommen, darunter zwei Doniphan, Mo., erhielt : „Lieber Freund! Jch will veraus der röômiſch-katholiſhen Kirhe. — Jn der engliſchen ſuchen, Jhnen ein paar Zeilen zu ſchreiben. ... Mein Gemeinde haben wir 14 ſtimmberechtigte Glieder. Durch Proceß iſt ſchon zu Ende. Yd) war des Mordes im zweiten „Umtriebe etlicher ſectireriſher Miſſionsweiber, die dort in Grad angeklagt und bin zu zwölf Fahren Zuchthaus ver“der Woche ihr Unweſen treiben, find uns“ mehrere der urtheilt worden... . Es thut mir herzlich leid, daß cine farbigen Glieder untreu geworden. Doch iſt Hoffnung, daß ſolche Verſuchung an mich gekommen iſt, dod iſt mein Herz é wir etliche unter dieſen armen verführken Seelen wiederfeſt überzeugt, daß mir Gott vergeben hat und daß er unſere o, E gewinnen. - Einen blinden Americaner habe ich taufen könSünde uns immer vergibt und unſere Gebete erhört“ (das nen, der fic) nun treu zu uns halt. — An die 30 Seelen, wollte er in ſeiner großen Gewiſſensangſt erſt nicht glau- * die nod) zu unſerer Miſſionsgemeinde gehören, ‘befinden fic) ben).- „Jh gelobe nun von ganzem Herzen, daß id) mich — in den vier Krankenabtheilungen, die das Armenhaus zählt. an ſein Wort halten and ſeinen Namen loben will, ſolange “Hier wurde im legten Jahr dreißig Kranken das heilige ih lebe. Witte, ſchreiben Sie mir, ob ein Paſtor. Jhrer _ Abendmahl gereiht. An den Abendmahlsfeiern in der Kirchengemeinſchaft in Jefferſon City ſteht, oder ob Sie je SSA Kapelle nahmen 103 Seelen Theil. Der deutſche Gotteshinkommen. Yeh habe großes Verlangen darnach, Sie zu | dienſt wird gewohnlid) von 40 bis 50, der engliſche von fehen.... Seitdem ich Sie getroffen habe, bin ich glücklich. S| = 25 bis 30 Zuhörern beſucht. JI liebe Sie von ganzem Herzen und habe nod) die Bücher, , :/ Herrliche Erfolge hat unſere Stadtmiſſion im verdie Sie mir gegeben haben. Jh halte den Kleinen Katechisi ae ngenen Jahr aud) im großen Stadtgefängnis gemus für das beſte Buch, weil es die gute, wahre Bibel. Dreimal habe id) armen Schächern das Geleit zur lehre enthält“ 2c. Wie dieſem Gefangenen, fo iſt es nod) | ſtätte geben müſſen, und alle drei find mit einem manchem andern gegangen. Aus Luthers Kleinem Katechis; | soe und Be Bufibefenninis aus Diez mus haben fie gelernt, Geſeß und -Goangelium recht zu ; unterſcheiden und auf ihren eigenen Herzenszuſtand anzuwenden, und find fo ſelig und fröhlich gewiß geworden in, ihrem Glauben. ; Auch im Work House habe ih im vergangenen Jahr . ſtieg am3. Februar vor den Gefangenen" predigen dürfen und manche Bue — : ener Charakter, vor AD fließen GE EE junge Männer — [eider aus


Die

dient worden. — Jn der Nähe des Work House haben die Episfopalen ein “Old Ladies’? Home’’, in weldem eine alte Mutter fid) befindet, die vor dreißig und mehr Jahren zu unſerer Kirche gehörte. FJhr Gewiſſen ließ ihr keine Ruhe

Ti i?

darüber,

daß jie fic) von

uns

23

Missions -Tauke.

getrennt

hatte.

Sie ließ mich rufen, that Buße, empfing das heilige Abendmahl und wartet nun mit einem mit Gott verſöhnten Gewiſſen auf die Stunde ihrer Erlöſung. Um der großen Noth unter den Heimathlojen Kindern abzuhelfen, die uns der liebe Heiland in der Stadtmiſſion öfters zuführt, wurde im vergangenen Sommer unſere Geſellſchaft für heimathloſe Kinder gegründet. Der von derſelben ausgeſandte Hülferuf iſt über Bitten und Verſtehen erhört worden. Jn wenigen Woden haben 23 Kinder in chriſtlihen Familien untergebracht werden können. Zwei heimathloſe Säuglinge werden auf Koſten der Geſellſchaft im Bethesda-Findelhaus verpflegt. Sqließlich ſei nod) erwähnt, daß gerade auch durch den

Gottes

bringen,

das

neue

Menſchen

macht.

Jn

einer

ſolchen lutheriſchen Miſſionsſchule Hat die Unterrichts- und die Erzichungsmethode die rechte „moraliſche Grundlage“.

Möchte darum bei recht vielen Chriſten, beſonders auch bei den lieben Confirmanden, die ſo reid) gemacht ſind durd) den Segen ihrer chriſtlihen Schule, die an ſie ergangene Bitte Gehör finden, mitzuhelfen, daß auf der St. PaulsStation

in New

Orleans

ein

Gebäude

errichtet

werden

ann, um den nöthigen Raum zu ſchaffen für die dortige Miſſionsſchule und fiir eine Anſtalt zur Ausbildung farbiger Prediger und Lehrer ! ' Auf der grandioſen Weltausſtellung, die Anfangs 2s Mai hier in St. Louis eröffnet wird, ſoll auh ein be9 ſonderes Gebäude uns Gelegenheit geben, Leute aus allerlei fernen fremden Volksſtämmen zu ſehen und ihre Gebräuche und Lebensweiſe kennen zu lernen. Jn dem Gebäude wird es für Miſſionsfreunde viel zu denken geben. Ju cinem Kirchenblatte Deutſchlands (,„Der Alte Dienſt unſerer Stadtmiſſion nun auch den armen verlorenen Glaube“ vom 22. Januar dieſes Jahres) iſt zu leſen: Söhnen Hams in dem großen Negerviertel nördlich von „Während des neunzehnten Jahrhunderts ſollen etwa ſehs Waſhington Ave. das Evangelium gebracht wird. Unſern Millionen Deutſche nah Nordamerica ausgewandert ſein. theuren Negermiſſionaren, die von Springfield, Jll., aus Unter ihnen waren vielleicht drei Millionen Lutheraner. _ si dieſe ſchwierige Arbeit betreiben, helfen id) und unſere Wie ganz anders ſtünde es um die lutheriſchen Kirchen in Et Studenten mit Predigen aus. den Vereinigten Staaten, wenn es ihnen gelungen wäre, Gewiß: die Stimme des Bräutigams ijt reichlih er- alle dieſe Einwanderer unſeres Bekenntniſſes in ihre Ge-bi ſollen in unſerer Stadtmiſſion. Wohin wir bliden, haben meinſchaft aufzunehmen! Jn Wirklichkeit iſt mehr als die | Bac wir Urſache zur Freude und zum Dank, aber auc) Urſache Hälfte an die engliſchen Denominationen verloren gegangen fr gu der Bitte: „Ach, bleib mit deinem Segen bei uns, oder in völlige Glaubenslofigteit verſunken.“ Lieber MitFe o reicher HErr, dein Gnad und alls Vermögen in uns reichchriſt, ſollten wir niht nod viel eifriger ſein in dem | ne lic) vermehr.” Dieſe Bitte wird um fo ndthiger, wenn wichtigſten Miſſionswerke der treulutheriſhen Kirche dieſes ' ib-2 wir daran denken, daß dies neue Jahr das Weltausftel= Landes, in der Juneren Miſſion? fe lungsjahr in St. Louis wird und daher an unſere StadtDie Miſſionsgeſellſhaften von Leipzig und Her: 7 atte miſſion erhöhte Anforderungen ſowohl wegen der vielen mannsburg klagen über Mangel in den Kaſſen. Die Ein- — | Fremden als auch wegen der beſuchenden Glaubensbrüder nahmen der Leipziger Miſſion ſind zurü>kgegangen. — Die ~ = ſtellen wird. (Schluß folgt.) Hermannsburger Miſſion in Südafrica bedarf reidlidere Unterſtüzung ; denn die Nachwirkungen des Krieges ſind ‘noch troſtlos, die Entſchädigungen nur ſehr gering. DirecSan etl aus der Miſſion und für die MAHR tor E. Harms, ‘der an Ort und Stelle die Verhältniſſe (Von R. K.) unterſucht hat, beſtätigt es, daß es in dem reichgeſegneten Miſſionsgarten im Burenlande ſeit dem Kriege ſehr beVon den geſegneten Schulen as Negermiſſion trübt ausſieht. tft an verſchiedenen Stellen dieſes Blattes die Rede. -KürzDie Britiſhe und Ausländiſche Bibelgeſellſhaft- 5 lich ging es durch die Tagesblatter, daß der Gouverneur feiert während dieſes Monats das Jubiläum ihres hundert: Vardaman von Miſſiſſippi in einer amtlichen Botſchaft den „Schulunterricht, wie ihn die Neger im Süden bekommen, _jähtigen- Beſtehens. - Dieſe Geſellſchaft allein hat die hei: lige Schrift in mehr als 250 verſchiedenen Sprachen ver= “für einen Fluch erklärt hat. Er fcjlagt vor, daß ein anderer breitet. Sie hat durch beſondereTypen für Blinde dieſen Verſuch gemacht und der Erziehungsmethode eine „moraArmen Gottes Wort in dreißig verſchiedenen Spr liſche Grundlage“ gegeben werde. Doch wie ſoll der Staat, “der mit Sachen der Religion fic) nicht befaſſen darf, eine gänglich gemacht. Gar nicht zu berechnen ſind die ; «wirklich „moraliſche Grundlage“: geben? Soll dem Neger- die dieſe Bibelgeſellſchaſt der Heidenmiſſion gele So oft fie um Bibeln gebeten wurde oder un “volk, das immer tiefer in ſeinen Laſtern verſinkt, geholfen erden, {0: kannes nicht beſſer geſchehen, als daß wir gabe der heiligen Schrift in einer neuen Sp he

iſchen Chriſten dur chriftlide Miſſionsſhulen die inder

unter den

gewaltigen

Einfluß des Wortes

cine gute Neberfepung zu bekommen [ga wa!

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Missions-Taube.

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Der Methodiſtiſhen Miſſionsgeſellſhaft in London Set 5 c, hat cin Mann das Anerbieten gemacht, für den Unterhalt von ſehs Miſſionaren ſorgen zu wollen. Das ſoll ein kleiner Crjas dafür fein, daß er nicht ſelbſt als Miſſionar Hinausgehen konnte. — Lieber Lefer, wenn es dir nicht vergönnt iſt, ſelbſt als Arbeiter ins Erntefeld der Miſſion einzutreten oder deinen Sohn zu einem Miſſionar herzugeben, “ möchteſt du dann nicht wenigſtens das köſtliche Werk nach Vermögen mit reichen Gaben der Liebe bedenken? Bei den Herero in Südweſtafrica, die unter deutſcher Herrſchaft ſtechen und jest einen Aufſtand ins Werk gefest haben, hat die Rheiniſche Miſſionsgeſellſchaft elf Stationen mit 4500 getauften Heidenchriſten.

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Jn China 3 BA

gärt es mächtig ſeit dem Ausbruh

des

Krieges zwiſchen Rußland und Japan. Gott wolle verhüten, daß es dort wieder zu blutigen Verfolgungen gegen alle Ausländer und die Miſſionen kommt !, Dic Boxer hatten zwei dhriftlide Chineſenknaben gefangen und in den Tempel geführt und ließen ihnen da die Wahl, entweder die Gogen anzubeten oder zu ſterben. Einer der Knaben, erſchre>t durch die drohenden langen Meſſer, wollte eben niederfnieen, als der andere, jüngere Knabe zu ihm ſagte: „Schämſt du dich nicht, das zu thun?“ „Und du thuſt es aud)!“ ſchrie ihn ein grimmiger Boxer an. Da „richtete fic) der Knabe auf und erwiderte: „Nein, ih thue es niht; der Miſſionar hat mich beſſer gelehrt. Es wäre eine Beleidigung Gottes, der mich) gemacht hat, cinen

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“ Gößen anzubeten.“

:

SL eb wirklich zur Seong) der Seiende dienen, ſo muß es dem Sharatter des betreyfenden Chorals entſprechen und ſich womöglich an dieſen anlehnen.“ Dieſen trefflichen in der Vor E LiiiCc EATERS geſprochenen Grundſäßen gemäß bietet hier der Bearbeiter, ein be-

währter Organiſt der lutheriſchen Kirche, cine reiche Fülle edler Zwiſchenſpiele zu unſern herrlichen Chorälen, Alle Gemeinden oder Freunde eines guten kirchlichen Orgelſpiels ſollten dafür ſorgen, daß Jedem lutheriſchen Organiſten dieſe Zwiſchenſpiele zur Hand ſind. Der ſchöne, deutliche Druc, das geſchickte Arrangement, der ſolide Einband dieſes ſtattlichen Buches von 191 Seiten (9 x 12) ſind wieder ein rühmliches Zeugnis für die ausgezeichuete Arbeit, die das Concordia Publishing House zu leiſten vermag.

Bier Synodalberidjte,

deren Juhalt tief in das chriſtliche Ges

meindeleben eingreift, ſeien hier kurz angezeigt und empfohlen. Jm Concordia Publishing House, St. Louis, Mo., find die folgenden erſchienen: Synodalberidt des Nebrasta-Diftricts (Preis: 25 Cts.) mit einem Neferat von Prof. A. Grabner : „Von dem kirchlichen Leben der apoſtoliſchen Zeit.“ Synodalbericht des Kanſas-Diſtricts (Preis: 15Cts.) mit Lehrverhandlungen über „das Kirchengehen“. Synodalbericht des Californiaund Nevada- Diſtricts (Preis: 15 Cts.) mit einem Neferat über den „rechten Gebrauch der Gnadenmittel“, Vom Northwestern Publishing House, Milwaukee, Wis., herausgegeben und zu bez ziehen: Synodalbericht der Ev.-Luth. Diftricts-Synode von Michigan (Preis: 10 Cts.) mit einem Referat von Paſtor Fr. Soll über „das Verhalten der Zuhörer gegen ihre Prediger nach der Haustaſfel“. R. K.

Seward, Rebr., 22.63; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 94.81;

Aug. Noſs, Milwaukee, Wis., 57.25; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 80.19; Prof. J. S. Simon, Springfield, Sl, 181.31. Durch die Miſſionare: J. C. Schmidt von ſeiner Gemeinde in Greensboro, N. C., 24.00; K. Kreßſchmar von ſeiner Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; F. J. Lankenau von ſeiner Gemeinde daſ. 25.00; J. Koßmann von ſeiner Gemeinde daſ. 25,00; M. Weinhold von ſeiner Ge“ meinde in Manfura, La., 10.00; L. E. Thalley von ſeiner Gemeinde in Springfield, JIL, 6.25. Von Marie, Grand Jsland, Nebr., 1.00. Aus der Sparbüchſe von Willie E. Spott, Richmond, Va., 3.00.

Der Boxer wollte den Kleinen nieder-

Bon N. N., Manitowoc, Wis., 1.00. Von Aug. Voshage, Tilſit, Mo., 2.00. Summa $888.75. À ESPE: Für die Schule in New Orleans: Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 27.29. ‘€ alld . N > A Für Negerkinde r: Durch die Kaſſirer: Paſtor Fr. Soll, Monroe, Mich., 7.00; G. Wendt, Detroit, Mich., AE A Kan1pe,

gehandelt, und der Kleine entkam mit andern Flüchtlingen nach Tientſin.

Fort Wayne, Jnd., 10.00. Summa $18.00. m EN NS G0 ate CEN

‘Qu Judien wurden nach cinem amtlichen Bericht im Jahre 1902 durd) wilde Thiere 2836 Menſchen getödtet. “Von dieſer Zahl fielen 1046 allein den Tigern zum Opfer. urd) Schlangenbiß kamen 23,166 Menſchen ums Leben. ußerdem erlagen 80,796 Stü> Vieh den Raubthieren nd 9019 den Schlangen. Die Zahl der erlegten wilden

oſs,

Milwaukee,

Wis.,

1.00;

Prof.

12.00. Summa 813.00. St. Louis, Mo., 17. Februar 1904. -

J.

S.

2 Bi CTaſſirer. Aug.

Simon,

Springfield,

4 EUR)

.

I,

A. C. Vurgdorf, Kaſſirer.

Dantend quittiren noch die Folgenden : Miſſionar Koßmann: Für arme Neger: Von W. Conzelmann $5.00; von Frau L. Neßler eine Partie Kleider. 4

Miſſionar H. W. Eſſig: Von den Sountagsſchulkindern in Hawthorne, N.

Y., 3.00 für eine Orgel in Monroe, N. C.

Gemeinde daſelbſt von Herrn G. Eſſig 2.00.

;

Die „Miſſions - Taube‘“ erſcheint cinmal monatlich,

Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: / Exemplar. 10 Seplare unter Einer Adreſſe -

t. Louis, Mo. 3

4

Milde Gaben für die Negermiffion: Durch die Kaſſirer: Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., $65.90; J. H. Abel, Fort Dodge, Sowa, 131.97; C. Spilman, Valtinore, Md., 53.98; G. Wendt, Detroit, Mich., 78.46; O. E. Bernecker,

“ſtechen, wurde aber von cinem andern, dem der Muth des Knaben gefiel, daran verhindert. Der Retter des helden-" “müthigen Chriſten machte den Vorſchlag : „Laßt uns den Großen mitnehmen, daß er zu Hauſe für uns arbeite, den Kleinen laßt laufen, er taugt nicht zur Arbeit.“ So wurde

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50 n ” ” 100 me u ” ” Qn St. Louis durch Träger ober Poſt bezogen Bricfe, welcbe Beſtellungen, Abbeſtellungen, Geld der Adreſſe:

Concordia

Für die

Der Preis fiir ein e

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25

2,00 5.00 9.00 17.00

pro Exemplar, 2c, entbalten, ſende man Publishing House, St, Louis, Mo.

die Redaction betreſſenden Einſendungen find zu adreſſiren an Rey. Rich.

Kretzschmar, 2114 Victor St., S| t. Louis, Ao. ; alle Geldbeträge fiir die Neger- miffion an den Kaſſirer Dir. A. C. Bursdorf, 1033 S. 8th St., t. Louls, ? Io. =

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Post Onice at St. Louis, Mo., as second-class matter.

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Miſſionszeitſhrift der Evangelifdy-Cutherifdjen Saran 26.

April

Dahrgang.

Ojterfieg. Wackrer Krieger, ſtarker Sieger, Oſtern hat es klar gemacht: Wir gewannen doch die Schlacht 1 Große Beute trägſt du heute Froh zur Schau ; du haſt gebracht Freiheit aus des Teufels Macht,

Frieden in der Sündennacht, Sühnung

vor des

Vaters

Thron,

Volle Abſolution, Leben,

das im

Oſterlicht

Friſch aus Grab und Griiften bricht. Wackrer Streiter, ſiege weiter, Theile nun nach heißem Strauß Deine Ruhmesbeute aus !

Laß auf Erden Oſtern werden ; Führe doch aus Weltgebraus, Satansdienſt und Todesgraus Sünder

in dein

Vaterhaus!

Bau dein Reich, breit aus dein Wort, Sei der Friedensboten Hort Und hilf uns, den Dienern dein, Danfesopfer

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O. R. H.

„Jh weiß, daß mein Erlöſer {ebet.” Hiob 19, 25. Das ift Hiobs Oſterhalleluja! Brveitaufend Jahre zuvor erſcholl es aus dem Munde dieſes großen Kreuzträz gers, ehe das geſchah, was er hier jubelnd ausſpriht, ehe ~ der Gekreuzigte aus Tod und Grab zu neuem Leben erſtand. Schon damals war es aller gläubigen Kinder Gottes höch= Und heute ſter und lester “Troſt im Leben und Sterben. =: nod, nach abermals zweitauſend Jahren, n es die hell-

vou Nordamerica.

1904,

‘Nummer 4:

ſtrahlende Gnadenſonne, welche alle Finſternis der Sünde und ihres Fluches, die ewige Nacht des Todes und der Hölle, in Himmelsglanz und -Herrlichkeit verwandelt, ja, für immer verſchwinden läßt. „Jh weiß, daß mein Erlöſer [ebet!“ Seliges Oſterwunder! Er lebt! Der Gekreuzigte, der am Charfreitag auf Golgatha ſein Haupt neigte, ſtarb und in das Felſengrab gelegt wurde, hat ſein Wort wahr gemacht. Tod und Grab, Teufel und Hölle haben ihn nicht halten können. Er ijt auferſtanden und lebt. Aber nicht mehr in Shmach und Schande, in Armuth und Niedrigkeit, mit Geißel und Dornenkrone, am Fluchholz des Kreuzes unter Uebelthätern. Nein, Licht iſt nun ſein Kleid, Himmelsherrlichkeit ſein Schmu>; die Krone göttlicher Majeſtät ſhmüd>t ſein Haupt. Jhm iſt gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Alle ſeine Feinde ſind zermalmt unter ſeinem allmächtigen Fuß. . Seit ex auferſtanden iſt zu neuem Leben, iſt er in dieſen zweitauſend Jahren kräf= tiglih erwieſen nicht nur als der allmächtige Gottesſohn, ſondern als der barmherzige, mächtige Erlöſer, der jeden Menſchen von Adam an bis zum leiten, der geboren wird am Tage ſeines Gerichts, die ganze Menſchheit, aus Sünde, Fluch und Zorn, aus der Macht des Teufels, aus der Gee © walt des Todes und aus der Qual der Holle herausgerifjen, gerechtfertigt und wieder in Gottes Gunſt und Gnade, in die. Kindſchaft und in das Erbe der ewigen Seligkeit geſeßt hat.

Das ift das Oſterwunder,

dem Hiob das Halleluja

ſingt in dem Wort: Der Erlöſer lebt!

Aber er ſagt:

p Mein Erlöſer lebet.“ Das iſt ſein ſüßer Oſtertroſt. ;Mein Erlöſer, dein Erlöſer, lieber Leſer. Ex lebt, ex Tebt, JEſus, der mich verlorenen und verdammten Menſchen er:

löſet hat, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom _


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Missions-Taube.

Stärke, ihre Hoffnung, ihr Himmel, ihre Seligkeit. „HErr JEſu, dir leb ih, HErr JEſu, dir ſterb ih, HErr JEſu, Silber, ſondern mit ſeinem heiligen, theuren Blut und mit ſeinem unſchuldigen Leiden und Sterben. — D welch ein dein bin ich, todt und lebendig“, denn du machſt mich ſelig. Siehe, dieſe heilige Himmelsſchrift vom Finger des Heiligen Troſt! Zuvor war ich des Teufels eigen, in des Teufels Geiſtes war in Hiobs Herz eingeſchrieben und ijt eingeReich und in Höllenpein verloren, verworfen, verflucht, verdammt — um meiner Sünde willen. Jetzt aber, o aller- - ſchrieben in aller Gläubigen Herzen bis zu dem ſeligen Augenbli>, da ſie ihn endlich auh ſchauen „von Angeſicht feligftes Wort! jest bin ich JEſu eigen, daß ich in ſeinem zu Angeſicht, in ewger Freud und ſelgem Licht“. Reiche unter ihm lebe und ihm diene in ewiger Geredtig: O. H. keit, Unſchuld- und Seligkeit, gleichwie ev ijt auferſtanden vom Tode, lebet und regieret in Ewigkeit. Ja, meines JEſu Wort ijt wahr geworden und erfüllt ſich fort und fort Segensfrüchte unſerer Miſſionsſchulen. als wahrhaſtiger Troſt durch die Jahrtauſende : Ueber ein Daß unſere lutheriſhen Gemeindeſchulen unbeKleines wird eure Traurigkeit in Freude verwandelt. O wie ſüß hat es bald auch Hiob erfahren in ſetnem tiefen Leid! rechenbaren Segen ſtiſten, kaun keiner leugnen, der ſie Wie herrlich haben es erfahren die lichen Apoſtel. Aus der gründlich kennt. Ein Segen iſt die Hriftlide Gemeinde-

“ HErr

=.

und

mein Gott!”

Mit

derſelben freudigen Glau-

bensgewißheit wie Hiob ſprechen wir Gläubigen heute noc wie Shomas: „Jch weiß, daß mein Erlöſer lebet“, daß JEſus mein HErr und mein Gott ift! Aber woher ſind wir Gläubigen des alten wie des neuen Teſtaments deſſen ſo gewiß? -Nun, ich könnte ſagen: Du “Narr, ſiehſt du nicht am Licht des Tages, daß die Sonne “aufgegangen iſt? Alſo ſiehſt du nicht das wunderbare Reich

des

auſferſtandenen,

lebenden Heilandes

in der heiligen

“qriſtlichen Kirche auf Erden? Siehſt du nicht die ungezählten Kreuze, die von Chriſten aufgerichte( find, die Millionen Bibeln,

die den

auferſtandenen

Heiland

in allen

Sprachen, Ländern und unter allen Völkern der Welt pre‘digen als den Einen Erlöſer, die herrlichen Gotteshäuſer mit Millionen von Gläubigen, die ihrem JEſus ſonntäglich hr ob ſiſingen, ihr Leben weihen, auf ſcine herrliche Zukunſt eriht warten? Sag, find nicht dieſe ungezählten lauter sees des E . ns Ef us

bewahrt,

ſucher des Hauſes.

Von dem reichen Segen unſerer Schu-

Ten hier nur einige Veiſpiele. A. ging in ihrer Jugend zu unſerer Miſſions\cule. Sie leritte nicht nur Leſen, Schreiben 2c., ſondern auch Sprüche, Lieder, Katechismus und die bibliſhen Geſchichten. Sie wuchs heran; nach ihrem Wandel zu urtheilen ſchien es aber, als habe ſie niemals etwas von Gott und Gottes Wort gehört. Alle Mühe und Arbeit, alles Seufzen und Beten \ſchièn vergebens. Kurz, fie führte ein gottloſes Leben, das dem Miſſionar, fo oft er ſie ſah, einen Seufzer auspreßte. Und doch ſollte fic) der Segen der Gemeindeſchule fo recht deutlih an ihr offenbaren. Sie wurde, kaum dreißig Jahre alt, krank, bedenklich krank. Auf ihrem Krankenbett durfte id) nun die Wahrheit der Verheißung erfahren : „Mein Wort ſoll nicht wieder zu

mir Teer kommen.“

Sie kam zur Erkenntnis ihrer Sünde

und bekannte ſie, glaubte aud) an den, der die Gottloſen gere<t macht, als an ihren Heiland, der auch fie errettet hat. Obwohl ihr gar manche Sprüche entſhwunden waren und andere ihr meiſtens nur nod) dem Snhalte nach -

bekannt waren, fo baute fid) dod) ihr Glaube auf dem in der Schule gelernten Gotteswort auf und mit dem Gebet

und Seufzer: „HErr JEſu, erbarme did) mein!” iſt ſie

LE LS

vor Sünde

A OR 7) Nee +,

wird

weil ihm von der Schule her der Stachel des Wortes Gottes im Herzen tnd im Gewiſſen fist! Andere werden in großen Nöthen und Anfechtungen vor Verzweiflung bewahrt und finden Troſt in dem Worte Gottes, das ſie in der Schule gelernt haben. Auch im Tode zeigt ſich fo manches Mal noch dex herrliche Segen, der durch die chriſllide Gemeindeſchule geſtiftet wird. Dieſer Segen verbleibt aber niht nur den Kindern, ſondern er ergießt ſih von ihnen oft auh auf andere Leute, auf Vater oder Mutter, Bruder oder Schweſter, auf Verwandte und Bekannte, oder auch auf zufällige Be-

Uren

mancher

da

Vy Da

Wie

denn

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ſpätere Leben.

ihrer Schulzeit;

REN

ſtehen ſie unter dem heilſamen Einfluß des Wortes und unter recht <riſtliher Zucht. Doch der Segen der chriſtlihen Gemeindeſchule bleibt den Kindern auch für das

während

Woe

zu dem ſüßen Oſtertroſt: JEſus lebt. Jhre Traurigkeit war in unausſprechliche Freude verwandelt. Wir werden es auch erfahren, theure Leſer. „Mein Erlöſer!“ Er wird über ein Kleines auch unſere Charſreitagstraurigkeit, 0, in unausdenkbare Herrlichkeit und Freude ſeines Him-= mels’ verwandeln. — O ſüßeſter Oſtertroſt, wie kannſt du mich fo geduldig in meiner Trübſal, fo gar fröhlih und “ ſelig in meiner Hoffnung machen ! SG weiß, daß mein Erlöſer lebet.“ Damit ſpricht Hiob ſeinen gewiſſen Ofterglauben aus und ihm Ex hat ſeinen Erlöſer ſo nach heute noch alle Gläubigen. wenig mit Augen geſehen wie wir. Er lebte zweitauſend Jahre vorher, wie wir zweitauſend Jahre nach geſchehener Wunderthat. Aber das macht keinen Unterſchied zwiſchen uns und Hiob und Thomas, der vor den Füßen JEſu lag und beſchämt und doch in Himmelsſeligkeik ausrief : „Mein

für die Kinder

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© Todesnacht am Charfreitag kommen ſie ſhon am dritten Tag

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Tod und von der Gewalt des Teufels, nicht mit Gold oder


Die

Missions -Taruke.

entſchlafen. Was erſt ſcheinbar gar keine Frucht bringen wollte, brachte ihr nun Frucht zum ewigen Leben. A. und S. beſuchten unſere Schule. FJhre Eltern waren im Umgang ganz nette, liebe Leute. Die Mutter hatte fic keiner Kirche angeſchloſſen, der Vater war Methodiſt. Die Kinder lernten gar bald in der Schule die kleinen Tiſch-

gebete, die ihnen der Lehrer vorſagte,

und merkten es ſi,

Kranken. “Nach etwa zwei Wochen war das Mädchen geneſen. Sie verſprach, fleißig in die Kirche zu kommen. Doch verging Sonntag

auf Sonntag,

der Kirche geſehen hätte;

ſie ſonſt anzutreffen. So verging ein ganzer Monat nach ihrer Geneſung. Da, etwas unerwartet, bot ſich mir eine

Gelegenheit, mit ihr zu ſprechen.

daß kleine Chriſtenkinder niemals ohne Gebet ſih zu Tiſche ſehen ſollten. Was in der Schule gelernt worden war,

Kirche zu kommen.

2

wurde

ner Tochter mertte und

>

Beachtung. Die Eltern hörten es, ſagten wohl Ja dazu, ließen es jedoch beim Alten. Da fingen die Kinder an, leiſe bei Tiſch zu beten. Die Eltern merkten es, ſagten

= |

zu Hauſe

erzählt.

Zunächſt

fand

es weiter

keine

aber nichts, denn ſie mochten fic) wohl vor ihren Kindern geſchämt haben. Die Kinder gehen fleißig zur Kirche: und

bitien die Eltern mitzukommen. Nach einiger Zeit willfährt die Mutter den Bitten ihrer Kinder und geht mit ihnen zur Kirhe. Sie gewinnt das Wort lieb, ſchließt ſich uns an und Hat fic) bis auf den heutigen Tag als eifrige, aufrichtige Chriſtin bewieſen. Ja, auch der Vater ijt etliche Jahre ſpäter Glied geworden. Nun betet auch die Familie

: L

gemeinſchaftlih vor und nach Tiſch.

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„Jh wurde einſt“, erzählt cin Miſſionar, „zu einem kranken Mädchen gerufen. Jm Hauſe angekommen, erfuhr ich bald, daß es ſich hier um cine zufällige Vergiſtung durch genoſſene Speiſe handelte. Dieſes Mädchen war früher unſere Schülerin geweſen, wurde uns dann aber weggenommen und zu einem römiſch - katholiſchen Prieſter in den Unterricht geſchi>t, der ſie dann auch confirmirt hatte. Da id) damals nod) Student war, das Mädchen aber gerne einen Paſtor ſchen wollte, fo ſorgte ich dafür, daß Paſtor B. aus der oberen Stadt bald benachrichtigt wurde, der denn - auch ſofort fam. Go gingen wir gemeinſchaftlih hin. Der

tS H =

Vater, der von unſerm Kommen gehört hatte, war witthend.

SS — fax? EE , Wee: eZ pe :

Gr empfing uns an der Hofpforte mit einem Meſſer in der Sand und verweigerte uns den Eintritt. Doch gelang es uns nach langem Hinundherreden, ins Haus und zur Paz tientin zu gelangen. Das Mädchen freute ſih, den Miſfionar zu ſehen. Sie hatten eine lange Unterredung mit einander, die jedoch durch etliche Frauen geſtört wurde, die uns baten, uns in ein anderes Zimmer zu begeben, da die Patientin der Ruhe bedürfe. Da die Vitte ganz berechtigt

ohne daß ich ſie in

es war mir auch nicht möglich,

Vater mit äußerlicher Gewalt

Nun erfuhr ih, daß ihr

ſie davon abhielt,

in unſere

Da er aber die Standhaftigkeit feifich doch wohl

ſagen mußie:

hilft doch nichts‘, wurde ev weniger handgreiflich. Mädchen

wurde

ſpäter Glied

bei uns

und

nach

„es

Das einigen

Jahren kam auch die Mutter. Das Wunderbarſte aber ijt dieſes, daß ſelbſt der Vater auf ſeinem Krankenbett mich rufen ließ, um ihn in ſeiner lezten Noth auf einen ſeligen Tod vorzubereiten. Das Wort ſlug ein, und als er geftorben war, durfte id) ihm als einem im Glauben an Chriſtum Entſchlafenen das Leste Geleit geben. Seitdem ſind etliche Jahre vergangen. Das Mädchen, jest eine verheirathete Frau, hält ſich fleißig zur Kirche, und vor nicht langer Zeit durfte ih ihre älteſte Tochter conjirmiven.” — Sit das nicht cin herrliches Beiſpiel von Standhajtigteit?. Was wäre aus all dieſen -Seelen geworden, wenn jenes Mädchen nicht die chriſtliche Gemeindeſchule beſucht hatte? J. Koß mann.

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|

Traurige Nachricht aus der miſſouriſheu Heidenmiſſion in Oſtindien. Soeben erhalte ih von meinem theuren Freunde, Mife ſionar A. Hübener, einen Brief vom 15. Februar mit einer ſehr erſchütternden Trauerbotſchaft. Er ſchreibt: - . „Der HErr hat ſchwere Trübſal über uns verhängt. Nachdem die Stadt Kriſchnagiri von der Behörde ſchon für

peftfret erklärt worden war, wurde Dienstag, den 9. Fee

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-

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bruar, unſer theurer Bruder Näther von der fdjrecliden bee Seuche ergriffen und iſt nad) Gottes unerforfdjlicjemt Rath<4 \{luß Sonnabend, den 13. Februar, zu ſeines HErn _ Freude eingegangen. Wie unheimlich plößlich dieſe Peſt HE auftritt und um fich greift! Am 6. Februar fejrieb mir 4 Bruder Näther: „Ambroſial (das etwa 6 Jahre alte Tae «SS, terdjen des Lehrers Adirubam, welder auf dem Miſſionszu ſein ſchien, gingen wir in ein anderes Zimmer. Kaum grundſtü> wohnt) habe id) heute Nachmittag begraben. © aber waren wir dort angelangt und die Thür hinter uns gue Zwei Tage war ſie nicht zur Schule gegangen und ſhon “gemacht, da hörten wir, wie jemand von. draußen in das iſt ſie hinweggenommen. Jnr godown (Rumpelkammer) Krankenzimmer eintrat. Es war der katholiſche Prieſter, den jemand hatte rufen laſſen amd wm deſſen willen wir in nebenan fanden ſich drei todte Ratten (durch die die Peſt oftmals in die Häuſer getragen wird). Vielleicht waren * das anftofende Zimmer geſchi>t worden waren. Was ſoll= ſie von der Laſt der Mungils (Bambus) und Palmyraſtüc>k as ten wir thun? Nach Hauſe gehen? Nein, wir wollten ſehen, erdrückt. Aber wer weiß denn? Die Maurer wollten, da ie es weiter ging. Wir blieben. Der Prieſter verweilte das Haus ſofort desinficirt würde, am neuen niht wei nur einige Minuten, denn das Mädchen ſagte ihm deutlich, Dienſte arbeiten. Sie ſollen in achtzehn Tagen fertig ſeiner begehre und laſſen rufen nicht ihn habe “fie ‘durchaus niht. Nachdem er gegangen war, kehrten wir : ih mit knapper Noth zur Conferenz gehen fai ty ZV “in das Krankenzimmer JUS und ſprachen weiter mit der in neunzehn Tagen reiſen muß. SS Vor Ubfendun


Die

Missions-Tauke.

Poſtkarte fügte Frau Näther am nächſten Tag am Rande | halt und. alle andern Geſchäfte, brachten die Kinder in der die Worte bei: „Luiſal hat auch die Peſt.“ (Luiſal war die desinficirten Schule unter und hatten alle Hände voll Mrz beit. Auf die Diener iſt gerade in ſolchen Zeiten der Noth Frau des Lehrers Adirubam und Mutter der Ambroſial.) gar kein Verlaß. Sie wollten fort; es gelang aber doch, Vom 8. Februar crhielt id) von Bruder Näther folgende Gott Lob, ſie zum Bleiben zu bewegen. Bruder Kellertraurige Kunde: „Vorgeſtern Ambroſial, geſtern das vorbauer und Frau Näther nahmen mit dem Kranken nun eine geſtern Abend geborene Knäblein, ihr Brüderchen, heute energiſche Badekur vor, wie es ſchien, mit gutem Erfolg. Luiſal (die Mutter) an der Peſt geſtorben. Meine Frau hat ſi dabei in Gefahr begeben, ic) auc) — und fo viele Nachdem Bruder Näther den Mittwoch über unter hohem Fieber bewußtlos gelegen hatte, ließ das Fieber nah, das x durd) uns ring8um. Gott ſei uns Sündern gnädig. Vewußiſein kehrte wieder und man war mehrere Tage 2 Schulen geſchloſſen. Bauarbeit eingeſtellt. Zur Conferenz froher Hoffnung. Der Hospitalbeamte war freudig erſtaunt | > in dieſem Monat kann id) nun nicht kommen.“ über den verhältnismäßig außerordentlich guten Zuſtand des „Ganz offenbar waren jene drei Ratten Peftratten, Kranken. Eine plague-nurse half bei der Pflege, und man welche, ſobald die Seuche unter ihnen ausgebrochen iſt, wartete nun auf einen günſtigen Zeitpunkt zur Operirung - wandern gehen und dabei häufig ſhaarenweiſe in die Wohnungen der Menſchen eindringen, die Anſte>ung auf dieſe der Beulen, welche unter den Armen hervorgetreten waren. „Am Sonnabend-Mittag waren alle, bis auf den lieben übertragend. Europäiſche Wohnhäuſer laſſen ſih gegen Patienten ſelbſt, welcher ſein ee dieſe böſen Eindringlinge Ende mit Beſtimmtheit eree f@iigen, die löcherichten wartete, der Zuverſicht, daß | Hütten dex Eingeborenen die Hauptgefahr überſtanden =mit ihren rauhen Wänden ſei und Geneſung eintreten und luftigen Dächern hin-_ werde. Da verließen ihn | gegen bieten ihnen von allen jedoh die Kräfte immer Seiten Zugang. Unfers mehr, eine neue Veule trat “ Lehrers Wohnung ift zwar hervor und cr erfaltete langkeine derartige Hütte, dic ſam. Der HErrJEſus hatte i ~ daneben liegende Rumpelſeinen treuen Diener, der be kammer iſt jedoch ſtets voll | ihm mit ſo großem Eifer | „von Ratten, den gefürchgedient hatte, zu fic) genomteten Verbreitern der Peſt. Im Hauſe des armen Lehmen in ſein Himmelreich. rers war die Noth groß, als Debt ſchaut er ſeinen Hei-dort die Peſt ausgebroden land von Angeſicht zu Anwar. Der peſtkranken Lchgeſicht, deſſen Namen und _rersfrau wurden bei der große Thaten er unermüdz Die miſſouriſhen Miſſionare in Oftindien. Tid)9 unter den Geburt ihres _ Knäbleins, I Heiden geNaumann.

=

aes SE wahrſcheinlih, wie ic) ver-

Be

muthe, aus Furcht vor der

Bore

E

Mohn,

Kellerbauer. rs 7 ME Sede

Peſt, Dienſte von Seiten der Eingeborenen verweigert.

Da

— haben denn Bruder Näther und Frau Näther ihr Leben eingeſeßt und jeder an ſeinem Theil den Kranken und Sterbenden alle Hülfe geleiſtet. Da geſchah es zwei Tage darauf, am Dienstag, den 9. Februar, daß Bruder Näther auch von der Peſt ergriffen “wurde. Gr lief ſhnell’noch einmal ins Hospital und kehrte “dann nad) Hauſe zurü>. . Er erwartete fein Ende offenbar üher, als es eintrat. Um den Seinen Arbeit und die Ber rung mit ihm möglichſt zu erſparen, zog er fid) einen einen weißen “‘Anzug an-und legte fic) damit Nachmittags Uhr ins Bett. So ſollte man ihn begraben. Auf die iht vo Bruder Mathers Erkrankung eilte Bruder ach ſter Nachbar, ſofort nad) Kriſchſte für Frau Näther, mit welcher er pa Laumann, die ja auch in

nu ner,

. „Abends um

t.

prieſen

und

macht hat.

bekannt

2

ge-

10 Uhr fand das Begräbnis ſtatt, an,

welchem eine kleine, tiefbetrübte und doch reich getröſtete Schaar Theil nahm. Jm Hauſe fprad Bruder Naumann, der Schwager des Heimgegangenen, ein Gebet. Am Grabe amtirte Bruder Kellerbauer. Der treue himmliſche Vater und Gott alles Troſtes nehme fic) nun in Gnaden der tiefgebeugten Wittwe und ihrer beiden Kindlein an und tröſte ſie und uns alle. Wir haben alle viel an ihm verloren. Unſer brünſtiges Flehen iſt nun, der barmherzige Gott möge doch der Seuche jest Einhalt ‘gebieten und die andern lieben Geſchwiſter in Kriſchnagiri, mit ihnen den theuren Bruder +, Kellerbauer, welcher dort noh mehrere Tage weilen wird, _ vor Anſte>ung bewahren. Wir aber beten: „Wer weiß,

wie nahe mir mein Ende‘, und: „Mein Gott, ich bitt durch Chriſti Blut, mach's nur mit meinem Ende gut,“ Unter dem 17. Februar fdreibt Miſſionar Hübener noch wie folgt: „Eben kommt die Nachricht, daß der Lehrer

:


Die ene Es kes = m 5 :

Missiows-Txarube.

Adirubam auch an der Peſt geſtorben ijt. Vier Menſchen in der cinen Familie! Zwei kleine Kinder find hinterblieben. Die werden nun wohl in unſerer Koſtſhule Aufnahme finden. „Auch in meiner kleinen Gemeinde in Vaniyambadi kehrte. vorige Woche der Tod ein. Ein Mann Namens Adam, welcher cine Zeitlang abgefallen war, vor einigen Wochen aber bußfertig wiederkehrte, ijt am vorigen Diens-

Noch vor fünfzig Jahren war Japan ganz in ſich abgeſchloſſen. Keine europäiſche Cultur, kein fremdländiſches Weſen, keine Ausländer, keine Miſſionare wurden zuge-

tag,

Weiſe in die Händel der Regierung zu miſchen, was zur Folge hatte, daß ſie aus dem Lande gejagt wurden und cine

wie

wir zuverſichtlih

hoffen,

ſelig

geſtorben.

Wir

hatten in dem heidniſchen Dorfe eine ſchöne chriſtliche Feier, welche auf viele von den Heiden offenbar Eindru> machte,

und haben die Leiche unter Gottes Wort und Geſang hier auf dem Miſſionsgrundſtück zur Erde beſtattet.“ So weit der Brief. Ja, Gottes Wege ſind wunderbar. Und dennoch haben wir ihn zum Troſte und befehlen ihm

unſere

lieben Vrüder

lande. Er ſei ihre Hülfe und ihr Schild! R. K.

Etwas über die Japaner. Hier ſehen die werthen Leſer das Bild eines der ee

29

und

Schweſtern

im

Tamulen-

laſſen. Es war eingenommen von althergebrachten Gebräuchen und heidniſchen Greueln. Zwar hatten ſhon 1549 katholiſche Miſſionare dort Eingang gefunden, die nach und nach viele Tauſend Anhänger fanden. Aber dieſe Sendlinge des Pabſtes konnten es nicht laſſen, ſich unberufener

wurden. Das Chriſtenthum hielt man von da an für eine ſtaatsgefährliche Religion, und folgendes Edict wurde erlaſſen:

„Solange die Sonne die Erde erwärmt,

ſoll kein

Chriſt ſich erdreiſten, nah Japan zu kommen, und wenn ſelbſt der König von Spanien TY ober der Gott des Weltalls | dieſes Gebot übertritt, fo ſollen ſie mit ihrem Kopf dafür büßen.“ Dod als dieStunde fam, daß Gott mit ſeinem Wort dort Einzug halten wollte,

| cai —

konnten keine faijerliden Edicte ihn daran hindern. —

japaniſchen Gebäude auf der

St. LouiſerWeltausſtellung. Nur Japaner haben Hand angelegt bei Errichtung dieſer Bauten. Bei einem Beſuch des WMusftellungsplages hat kürzlich der Unterzeichnete und mehr noch ſeine Be-

|

Verfolgung gegen die Katholiken ausbrach, in der 1637 auf einmal 37,000 derſelben bei Nagaſaki ins Meer geſtürzt

Ein americaniſches Geſchwadev machte im Jahre 1854 einen fold) gewaltigen Cine dru> auf. Japan, daß fofort

mehrere

Hafenſtädte

den

-

ox | i _

~ =

Auslandern geöffnet wurden und ein Handelsvertrag zwi- | Weltausſtellung. daraus gemacht, dieſen klei{den America und Japan nen intereſſanten Mongolen zuzuſchauen. Sie waren ganz zu Stande fam. Es dauerte nidt lange, da zogen aG ſchon proteſtantiſche Miſſionare durch die geöffneten Thore | nach ihrer Landesſitte in ihre Kominos gekleidet, eine Art Schlafrocktiracht, mit einer uns unleſerlihen Jnſchrift auf ein, und immer größere Schaaren folgten. Zwar blieb einer runden Fläche am Rücken. Wie pfiffig ſchauten ſie das Chriſtenthum noch bis 1873 dort eine verbotene Reli- — aus ihren Schlizaugen! Mit heiteren Mienen und echt gion; aber die Miſſionare, beſonders der beſonnene, unjapaniſchem Singſang zogen ſie die vorher kunſtgerecht be- ermiidlidje Dr. Verbe>, arbeiteten mit Geduld und Gearbeiteten ſchweren Balken in die Hohe und kletterten- dann {chic und gewannen nad) und nah immer mehr Einfluß: behend wie die Eichkagen hinauf und fügten das Gebälk in Als zudem noch eine japaniſche Geſandtſchaft, die andere Länder zu bereiſen hatte, über den ſegensreichen Einfluß des - einander. Die Japaner wollen nicht die leßte Stelle einnehmen Chriſtenthums berichtete, ließ man nun der chriſtlihen Miſſion3arbeit freien Lauf. Und ſiehe, das -Werk nahm einen unter den Schauſtellungen der verſchiedenen Völker. Es ſchnellen Fortgang. Großartig war der Umſhwung im. ſicht ihnen ganz ähnlich, was vor Kurzem die Zeitungen Lande „der aufgehenden Sonne“. Man berechnete ſchon, i berichteten. Rußland hatte nämlich wegen des Krieges mit Japan ſeine geplante Betheiligung an der Ausſtellung ſehr wie bald das ganze japaniſche Volk für das Chriſtenthum gewonnen fein werde. Doch man hat ſich ſehr verrehne eingeſchränkt, ſofort aber erklärte angeblic) der japaniſche Schon im Jahre 1889 kam ein Rückſchlag ; Feindſchaft u JO Rußland den auf Raum, allen gern Vertreter, er würde Verfolgung gegen das Chriſtenthum griffen 1 D verzichtete, für ſein Land belegen. : _ Man hat die Japaner nicht mit Unrecht als die Yankees : Chriſten fielen wieder ab. — Zwar konnte überiſ Jahre viel leſen von einer Lroßen: Erwe>ung i in “Jaz Welt ganze Die “der öſtlichen Halbkugel bezeichnet. _: tif und erſtaunt, wie beiſpiellos raſch ſie emporſtreben.

gleiterin

ſih cin Vergnügen

Eins der japaniſchen Gebäude auf der St. Louiſer

etek | 4 = 4


Dic

RMissions-Tauke,

revival of Japan”. Aber das Strohfeuer ift wieder ausgegangen. Die große Maſſe des japaniſchen Volkes hält

werden durch die Confirmation von 10 Kindern, 8 Knaben und 2 Mädchen, darunter ein Abkömmling römiſch-katho-

feſt an dem troſtloſen Heidenthum.

liſcher, mehrere von unirten und

Unter den Kreiſen, die

einer von ganz kirchloſen

Eltern. Der Schulbeſuch während des ganzen Jahres war ſih für gebildet halten, ſicht man es immer mehr für ein recht guter, namentlich zeigt der Beſuch der SonntagsWeisheit an, den „aufgeklärten“ Thoren anderer Länder ſchule cine erfreuliche Zunahme. Zu den SonntagsgottesEs es blindlings nachzuſprechen : „Es ijt kein Gott !“. Dazu dienſten ſand ſich eine bald größere, bald geringere Anzahl F findet fic) dort auch viel oberflächliches Scheinchriſtenthum, regelmäßiger Zuhörer, vorwiegend Zuhörerinnen, ein. Die p das ſchließlih nichts anderes ift-als cin übertünchtes HeiHausbeſuche wurden und werden von mir ſtets dazu benust, | denthum, und -es iſt ſhon oft von Japanern, die von den Leuten das Eine, was noth iſt, ans Herz zu legen und _ Nationalſtolz trunken ſind, geäußert worden, ſie würden ſie zur Predigt zu lo>en, der Weiſung gemäß: „Nöthige | ihr eigenes Chriſtenthum, ein japaniſirtes R E ſie hereinzukommen.“ Daß auch dieſer ausgeſtreute Same | zu Stande bringen. des göttlihen Wortes trot aller Härte des natürlichen Doch Gottes Wort, das in Japan, wenn auch leider Herzensaers nicht fruchtlos bleibt, läßt uns Gott auch zuniht ohne Beimiſchung von Menſchenlehren, vielerorts verkündigt wird, kommt nicht leer zurück... . Es gibt dort ein weilen érxfahren. So durfte ich von einer ïrank geweſenen Perſon das ſchöne Zeugnis hören : „Gott hat mich durch Salz, ein Häuflein “wahrer Chriſten. Cine Anzahl entmeine Krankheit heimgeſucht, daß ih meine Sünde erkenne = ſchiedener Chriſten ſtehen in hohen Stellungen, find angeſehene Volk3vertreter im Parlament. Sogar der unlängſt und um ſo feſter mich an meinen Heiland halte.“ Einen verſtorbene Vorſißer des Abgeordnetenhauſes war ein ernſter- in ſeinem Gewiſſen ſehr beunruhigten Patienten, der mich fragte, ob ihm Gott auch eine beſonders greulichhe Sünde Chriſt, ebenſo verſchiedene hochangeſehene Richter und anvergeben werde, kounte ic) nur beruhigen mit dem Hinweis | dere Beamte, wie auch -zwei Capitäne auf den mächtigſten Kriegsidiffen der japaniſchen Flotte, die im Krieg mit “auf das Blut JEſu Chriſti, des Sohnes Gottes, das uns rein macht von aller Sünde. Eine andere Kranke erklärte es als Rußland durch ihre erſten Erfolge die Welt überraſcht hat. ihren höchſten Troſt, daß der HErr durch ſein reines Wort [Ob Japan in dieſem Kriege ſ{ließlih ſiegen oder unterund unverfälſchtes Sacrament, wie wir Lutheraner beides liegen wird, das kann die Gemüther noh lange in Spanhätten, verſichere, er ſei ihr gnädiger Gott und treuer Heiland. nung halten. Beides, Sieg oder Niederlage Japans, kann So bewahrheitet ſich auch im Armenviertel, was die Schrift ~-viele ſehr ſchädliche Folgen haben. Für beide Fälle haben bezeugt : „Die Anfechtung lehret aufs Wort merken.“ wir alle Urſache zu beten, daß Gott, der die Geſchi>ke der Jn ‘den wöchentlichen Gottesdienſten im Jrrenaſyl Völker in ſeiner Hand hat, alles ſo lenken wolle, daß ſein war die Theilnahme eine erfreuliche von Seiten der Armen, _Reich komme und ſein Wille geſchehe. R. K. die unſerer chriſtlichen Liebe und gläubigen Fürbitte beſonders bedürftig ſind. Ja, Gott ſei Dank, daß er auch dieſen Brudhftiice aus dem Jahresberichte der Stadt"geiſtig umnachteten Menſchen immer wieder den Tag anmiſſionare vou St. Louis, Mo.- brechen und den Morgenſtern JEſum Chriſtum in ihren Herzen aufgehen läßt. Einen ſeit Jahren ‘ans Bett ge(Fortſebung ſtatt Schluß.) feſſelten Patienten fand id) troß_ ſeiner üblen Lage ſtets 2. Aus dem Bericht Paſtor F. Dreyers. recht zufrieden und geduldig. Jch fragte ihn nad -dem „Die Güte des HErrn ijt, daß wir nicht gar aus find; Grunde ſeiner Gelaſſenheit und bekam zur Antwort: „Der liebe Gott und Heiland gibt mir die Kraft, geduldig ausſeine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, ſondern ſie iſt alle zuharren; denn er hat geſagt : ,Sch will dich nicht verlaſſen “Morgen neu, und deine Treue iſt groß“, Klagl. 3, 22. 23. noch verſäumen“, wid: „Fch weiß, daß mein Erlöſer lebet, Auch wir Verkündiger des Evangeliums in der Stadt“miſſion haben alle Urſache, in dies Bekenntnis miteinzu- und er wird mich hernach aus der Erde auferwe>en.“ Das ſtimmen. Unter dem Sahuge dieſes gütigen, barmherzigen iſt mein Troſt und bewahrt mich vor Verzweiflung. 4 Gin anderer erklärte-mir : „An dem Beſuch meiner Freunde iſt * und treuen HErrn und Heilandes durfte das Gotte3werk der Stadtmiſſion während des vorigen Jahres ſeinen gemir weniger gelegen ; denn ſie reden von allerlei weltlichen + veihlihen Fortgang nehmen. Dingen; aber Sie bringen mir Gottes Wort, davon habe Um zunächſt mit dem Bericht aus dem Armenvi ertel ih einen Segen. Kommen Sie darum nur bald wieder.” innen, fo darf id) zum Preiſe unſers ſegensreichen Ein Dritter, den Krankheit vom Beſuch des Himmelfahrtsottes und Oetlandes ſagen : Gein Was iſt in der Woden: gottesdienſtes abgehalten hatte, beantwortete mir meine Frage: „Weſſen tröſten Sie fic), wenn Gott Sie abruft2?

jepredigt worden. Der Confirmandenuntere nn ‘auh unter ſchr erſhwerenden Unmiſtänden,

‘mit dem Liederverſe: „Auf Chriſti Himmelfahrt allein ich meine Nachfahrt gründe“, den er ganz herſagte. Jm Frauenhospital

ſind die Bewohnerinnen regel-

mäßig aufgeſucht und mit den Gnadenmitteln je nah Be-*


Die

Bs “tons -Taube.

gehr verſorgt worden. Hand in Hand mit dem mündlichen Wort, das ich Hier den Einzelnen verkündige, geht das chriſtliche Wort durch Verbreitung von Bibeln und Neuen

ÉE

31

Und doch iſt dieſer faſt in aller Welt bekannte wohlthätige Freund unſerer Negermiſſion in Wahrheit noch immer Herr

Elends trat mir folgender grelle Gegenſaßz unter die Augen :

Unbekannt. Er kommt und bringt ſeine reihe Gabe und geht wieder ſeiner Wege, und ſonſt ijt uns von ihm nichts bekannt. Doch der HErr, deſſen Werk er mit fold) opferwilliger Liebe bedenkt, kennt ihn und wird ihm ein reicher Vergelter ſein. Unſer Kaſſirer, Herr Director Burgdorf, ſaß dieſes Mal gerade am Mittagstiſh. Seine Frau öffnete Herrn Unbekannt die Thüre und bat ihn um ſeinen Namen, damit ſie ihrem Manne ſagen könne, wer da fei. Doch er wid der Frage aus und bemerkte: ihr Mann würde ihn ſchon kennen. Und ſo war es. Die beiden eigentlih noc) recht Unbekannten begrüßten ſich als alte Bekannte. Der Kaſſirer war auch nicht beſonders überraſcht, als ſein Beſuch ihm $500.00 für die Negermiſſion in die Hand zählte und ſih

Einem deutſchen Patienten hatte ich den Ernſt und die Güte

darauf ſofort verabſchiedete, denn gerade ſo war er es von

Gottes bezeugt ; aber dafür hatte ev troy ſeines chriſtlichen

früher her an ihm gewohnt. Doch ſeine dankbare Freude über dieſen erneuten Beſuch wird in den Herzen aller Miſſionsfreunde Wiederhall finden, wenn die Freudenkunde Hinausgeht: Herr Unbekannt war wieder da, nun ſchon zum fiebentenmal! R. K.

Teſtamenten,

die auf beſonderen Wunſch

geſchenkt werden.

Auch unſere kirchlichen Blätter, deutſche und engliſche, werden gerne geleſen ; erſt neulich rief mir cine begierige Leſerin dieſer Zeitſchriften zu: ‘God bless you for bringing us these mission papers!” Jm Bethesda Home bin id ebenfalls öfters eingekehrt und habe den dortigen verirrten Seelen Sünde und Gnade vorgehalten.

Seit Ende März

hat ſih die Zahl unſerer Miſſions-

poſten um einen weiteren vermehrt.

Es iſt dieſes das ſo-

genannte Lmergency Hospital an der 14. und O’ Fallone Straße, das ich ſeitdem wöchentlich beſuhe. Bet einem meiner

lezten Nundgänge

durch

Unierrichts nur höhniſche und

dieſe Stätte

menſchlichen

ſpöttiſche Bemerkungen,

ſo

daß ich ihm ſchließlich ſagte: „Gott wird auh Sie zu finden und zu demüthigen wiſſen.“ Jm nächſten Zimmer traf ich einen andern Kranken, der durch unſere Stadtmiſſion Gottes

Wort kennen und lieben gelernt hat. Dieſer von der Hand eines Mitmenſchen lahm geſchlagene Patient erklärte mix auf mein Befragen, daß er dem Thäter von Herzen vergebe und für ihn bete, weil Gott ihm um Chriſti willen vergeben habe. Außerdem beſuchte ih regelmäßig Kranke in unſerm Lutheriſchen Hospital und im Marinehospital. Jm Jutereſſe der Miſſion für verwahrloſte Kinder habe ih auch verſchiedene Gänge gemacht nach dem Beracha Home,

Maucherlei aus der Miſſion und für die Miſſion.

(Von R. K.)

auch mit wechſelndem Erfolg.

Das ſegensreihe Werk der lutheriſhen Stadtmiſſion unter den leiblich und geiſtlih Elenden folltein immer mehr Großſtädten mit Eifer betrieben werden. Zwar läßt ſih mit dieſer Arbeit kein äußerlihes Gepränge machen, keine anſehnlihen Gemeinden ſammeln, aber viel Gelegenheit bietet ſih da, den Elenden und Verlaſſenen, den Kranken und Sterbenden den wahren Troſt und die Himmels-

Ja, der HErr hat geholfen, der HErr hat mpOpIneliniaen laſſen; der Name des HErrn ſei gelobt !

ſeligkeit zu bringen. Auf den Stodbridges

ſowie nad) dem Home for the Foundlings.

Die Beſuche

in den Herbergen ſind gleichfalls fortgefest worden, wenn

(Schluß folgt.)

Herr Unbekaunt war wieder da: Sein

ſiebenter

Beſuch.

Soll ih noch mehr ſ{hreiben? Du weißt doh fon im Voraus, lieber Leſer, was noch kommt. Nämlich, daß der unbekannte Freund der Negermiſſion den Kaſſirer wieder aufgeſucht und ihm, wie er es ſonſt gethan, $500.00 für “dieſes Miffionswerk eingehandigt hat, ohne im geringſten zu verrathen, wer er ijt und wo er wohnt. Ja, die Be_fanntkſchaft dieſes Herrn Unbekannt geht ſchon weit über den “Leſerkreis der „Miſſion3-Taube“ hinaus. Denn was ſie nun ſchon ſo oft von ihm zu berichten hatte, hat ſolches Auſſehen erregt, daß c8 von verſchiedenen Blättern in

‘America und. in andern Ländern abgedru>t >worden iſt,

LTA

F und Menomiuce2 Refervaz

tionen in Wisconjin, wo dex miſſouriſhe Miſſionar Paſtor R. Krehßmann im Segen arbeitet, find, wie er ſchreibt, wenigſtens ſieben verſchiedene Jndianerſtämme vertreten. Correctur. Ju dem Artikel über die Jndianermifjion in Wisconſin in der Februar-Nummer dieſes Blattes, — Seite 11, oben, ſollte es heißen : Es wurden „zwei Knaben im Alter von zwölf und vierzehn Jahren, ſowie am Abend ein Kind getauft“. Der Negermiſſionar der Ohio-Synode, der farbige -

Rev. N. Carter in Baltimore, iſt am 3. März geſtorben. Paſtor J. H. Brodmann von Watertown, Wis., ein treuverdienten Paſtor der Kurzem eingegangen iſt zu „Dunkel Theophilus“ manch in der RES an

Wisconſin-Synode, der vo ſeines HErrn Freude, hat al ſhönen Brief über die M ion ‘die ? junge Leſerſchaar sett


Dic

Missions -Tauhke.

Miſſionar Badmann -von der Briidermiffion am Njaſſa-See hat das Evangelium Matthäi in die Sprache | des Nikaſtammes überſetzt, und der ſprachkundige Paſtor RE Meinhof unterzieht es vor dem Dru> noch einer Durchſicht. Da die Nikaleute beſonders lernbegierig ſind, ſo wird ihre Freude ſicherlih groß fein, wenn ihnen das Evangelium gedrudt in die Hand gelegt werden kann. ; Dic deutſche Orientmiffion warnt vor umherziehen> den angeblichen Armeniern, die Geld ſammeln. Sie legen kixchenbuchartige Wanderbücher vor, deren erſte Seiten ge“ wöhnlich-einen Aufruf enthalten an die „chriſtlichen Brüder in Europa“ (oder in America), unterſchrieben von dieſem { =~ Miſſionar oder jenem Paſtor in Urmia, den es gar nicht ß gibt. Die Vettler ſind fahrende Syrer, die auf die Leichtee gläubigkeit der deutſchen Chriſten ſpeculiren.

Experimental Religion. The Experiences of Christophorus, from his A waking to his Falling Asleep in Jesus. By F.K.: Viraixius. Augusta Publishing Co., Crimora, Va. Price, 75 cen Der hochgeſchäßte Verfaſſer dieſes trefflichen Buches, Herr Paſtor F. Kügele, iſt als ein kerngeſund lutheriſcher Schriftſteller allgemein bekannt. Leider ſind die von ihm herausgegebenen Bücher nebſt Druckplatten in dem großen Brande Baltimores ört worden. Ein ſehr beklagenswerther Verluſt! Doch ein köſtliches Buch von ihn iſt noch im Markt, nämlich dieſes, auf dad wir hier alle Leſer aufmerkſam

das

Evangelium nie kennen gelernt.“

Bald konnte er

“fröhlich in ſeine Heimath zurückehren, an Leib und Seele geneſen.

Neue Drud>ſachen.

möchten.

Es

iſt cin “Pilgrim’s

Progress”,

Milde

Gaben

für die Negermiffion:

Durch die Kaſſirer: C. Spilman, Baltimore, Md., $58.70; Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 63.33; Geo. Beiersdorfer, Portland, Oreg., 28.70; H. W. C. Waltle, St. Louis, Mo., 98.75. Durch die Miſſionare: K. Krebßſchmar von ſeiner Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; „Lankenau von ſeiner Gemeinde daſ. 25.00; J. Koßmaun von ſeiner Gemeinde daſ. 25.00; M. Weinhold von ſeiner Gemeinde in Manſura, La., 10.00; J. C. Schmidt von ſeiner Gemeinde in Greensboro, N. C., 12.00; L, E. Thalley von ſeiner Gemeinde in Springfield, Jll., 7.00. Durch Lehrer H. Große, Scribner, Nebr., von Frau Kienbaum .75. Von Frau Chas. Klug, Hubbell, Mich., 5.00. Von Unbekannt, St. Louis, Mo., 500.00. Von Meta Frauk,

= Ein Chineſe, der ſeit längerer Zeit an Verdauungsbeſchwerden litt, kam eines Tages in cin Miſſionsſpital in der Provinz Honan und bat um Hülfe. Der Miſſionsarzt erkundigte ſih nach feiner Krankheitsgeſchichte und erfuhr “ zu ſeinem Erſtaunen, daß der Mann ſeit nahezu zwei Jahren Steine genoſſen haite. Als man ihn fragte, wie viele er verſchlu>t habe, antwortete- er: Ungefähr einen halben Mühlſtein oder 60 Pfund. Zu dieſer ungewöhnlichen Kur ~ warer von einem eingeborenen Arzt veranlaßt worden. Auf deſſen Verordnung hin ſtieß er jeden Morgen einen Stein in einem Mörſer und genoß von dem Pulver jedesmal eine Re halbe Theetafje voll. Als fic) fein Zuſtand nicht beſſerte, i wurde ihm Zimmtrinde als ſicheres Mittel verordnet, und er genoß davon nach und nad) 40 Pfund. „Man kann fid) denken“, ſchreibt der Miſſionsarzt, „in welhem Zuſtand fic) der Magen des Patienten befand.“ Der Miſſion3arzt nahm ihn in ſeine Behandlung, und der Mann erholte fic nach und nah. Ehe er in ſeine Heimath entlaſſen wurde, + — faufte fid) der Patient cin Neues Teſtament, mit dem er im Miſſionsſpital bekannt geworden war. Er las fleißig darin ~ amd gewann ein fold) reges Jutereſſe für das Evangelium, Noch des Abend3 be ie, fam er zum Miffionsargt, feste fic) neben ihn und ſtellte allerhand Fragen. Schließlich ſagte er: „Doctor, wie ſroh bin id), daß ich krank geworden bin; denn ſonſt hätte ih

machen

dem nichts Ungeſundes anhaftet. Es wird von Jungen und Alten, die des Engliſchen mächtig ſind, mit Jutereſſe geleſen werden, und für gar manchen Leſer mag ecs durch Gottes Gnade ein Wegweiſer werden zur Seligkeit. R. K.

Baty City, Mich., 1.00. Von H. W., Caledonia, Wis., 1.00. Von N. N., Manitowoc, Wis., 1.00. Summa $862.23. Für neue Schule in New Orleans: Durch Lehrer Karl

Hofmann, Clarinda, Jowa, von ſeinen Schulkindern 5.41, von Ernſt Freudenburg 2.00 und von Frau Wilh. Sundermann 50. Durch Miſſionar F. J. Lankenau von A. Vurk, Dwight, Jll., 2,00 und

von Lehrer Jm. Nudis Schulkindern in Dallas, Tex., 3.00.

Durch

Kaſſirer C. Spilman, Valtimore, Md., 11.00. Durch Kaſſirer E. W. Bug von Paſtor E. Nedlins Schulkindern in Clatonia, Nebr., 10.00. Durch Paſtor M. C. Michaels von ſeinen 8 Confirmanden in Henry: S. Dat., 2.75. Von M: H. Fuchs, Paterſon, N. J., 2.00. Durch N. N., T. C., Mich., von Frau N. N. 5.00. Summa $43.66. Für Jmmanuel-College: Durch Prof. N. J. Vakke von N. N. 5.00. Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Miun., 2.50.

Summa $7.50. t

ür

arme

Negerftudenten:

Durch

von Frau N. N. 5.00.

St. Louis, Mo., 16. März 1904.

N. N., T. C., Mich.,

A. C. Burgdorf, Kaſſirer,

Mit Dank quittiren noch Folgende : Prof.

N. J. Bakke:

Für

:

Jmmanuel:College:

Durch

Paſt.

J. C. Schmidt von Paſt. Frinckes Gemeinde, Monroe, Mich., eine „Orgel, Durch Paſt. Traugott Thieme von ſeiner Gemeinde in South Vend, Jnd., eine große ſchöne Orgel. Von Herrn Apotheker und Frau E. G. F. Vrill, Chicago, Jll., zwei Orgeln. Für arme Studenten von dem Jungfrauenverein in Paſt, Ylviſakers Gemeinde,

Maryville, N. Dak., $3.00. Miſſionar

:

G. Schutes:

Durch

Lehrer Kellerman,

Troy,

SIL, 1.00 für Weihnachtsbeſcherung in Salisbury. Miſſionslehrer E. A. H. Buntrock: Für die Miſſions-

ue A eee te ti Creel Ase J. H. Meyers Schulkindern 09, Von Lehrer Paul F. Meeskes Schulkindern 5.70, durch Lehrer

Chas. Jeſſen 5.85,

a

„„Miſſions-Taube““ Jahr Die in pet A a lungen der Synode der ev.-luth. Freikirche in Sachſen St. A. D. 1903. Zwickau i. S. Mees Se ſep. ev.-luth. Gemeinden i. S. Preis: 30 Cents.

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1 Exemplar, 5 10 Exemplare unter Einer Adreſſe ...

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5,00 9.00 17.00

In St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man Ee EZAT A Publishing House, St. Louis, Mo. z e Redaction betreffenden Einſendungen find zu abreffiren an Rev. Rich.

Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, : alle Gelebte e filr die _ miſſion an deu Kaſſirer ‘Dir. Az C. Burgdorf, fo" 1033 8. 8th St., t. Louis, NegerMo. Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.


MWiſſiouszeitſhrift der Evangelifd)-Lutherifdjen Synodalconferens von Mordamerica. 26.

Mai 1904.

LS

Cin ſchönes Bekeuntuis eines hochbegabten luthe-

Gewiß

iſt, und ich lerne es taglid) mehr, daß weder der da pflanzt noch der da begießt, etwas ift, ſondern Gott, der das Gedeihen gibt. Wer an ſich ſelbſt und ſeiner Kraft im Miſſionslauf verzweifelt und in aller Demuth mit Gebet und Flehen auszieht, um das Verlorene zu ſuchen und auf den Früh- und Spatregen vom HErrn zu warten, der wird Segen empfangen von Gott und vor manchen unnüßen Sorgen bewahrt bleiben. Und ſollte aud) der Segen nicht alſobald zum Vorſchein kommen, fo wedt doch Gott das Herz; und wir dürfen bisweilen ſagen : „Auf dein Wort will ich das Net auswerfen; und da fie das thaten, be\hloſſen fie eine große Menge Fiſche.“ Dieſer Bibelſpruch kommt mir oft in den Sinn, und durch ihn hat Gott Armuth de3 Geiſtes und zugleich kindliches Vertrauen auf ſein Wort

in mir erzeugt.“

Taubſtummenmiſſion in Memphis, Teun. Liebe „Miſſion3-Taube“ ! Gs bereitet dir jedesmal eine Freude, wenn du fins - Leſern eine freudige Mittheilung über die verſchiedenen Miſſionen unſerer Synode machen kannſt. Hier handelt

Taubſtummenmiſſion.

S|

Seit November letzten Jahres hat Miſſionar Hallerberg

Chriſtian Friedrich Sch wark (geſtorben am 13. Februar 1798), den man wohl mit Recht den Fürſten unter den lutheriſhen Miſſionaren in Judien nennen darf, ſchreibt

es fich um ein neues Miſſionsfeld in Memphis

über Negermiffion an dieſem Ort dieſem Schreiben einverleibt werden kann.

riſchen Tamuleumiſſiouars.

wie folgt : „Möge der HErr meine Arbeit ſegnen.

‘Nummer 5.

für die

Schade, daß nicht auch ein Bericht

die Arbeit unter den Taubſtummen in Memphis angefangen.

Von der Gemeinde eingeladen, bedurfte es nicht einer zweiten Aufforderung, des Miſſionars Schritte nah Memphis zu lenfen, zumal dit Ehrw. Commiſſion ihm dazu rieth und die hieſige Gemeinde die Reiſekoſten zu de>en verſprach. Morgens hielt der Miſſionar auf Verlangen der Gemeinde eine gediegene Predigt über die Taubſtummenmiſſion: „Welch ein ſchwieriges, aber auh weld) ein gott- , wohlgefalliges Werk unſere Synode durch dieſe Miſſion betreibe.“ Jm Abendgottesdienſt, der ſehr zahlreich beſucht war, verkündigte er den armen Taubſtummen das Wort vom Gekreuzigten. Es waren 15 Taubſtumme erſchienen, darunter eine Jüdin und eine betagte Frau, die fid) niht ſcheute, einen Weg von ſeh8undzwanzig Meilen zurü>zulegen, um ſich Troſt und Labung aus Gottes Wort zu holen für ihre leßten Tage. Daß die Predigt auf die Taubſtummen ihren Eindru> nicht verfehlt hat, geht ſhon daraus hervor, daß die Taubſtummen den Miſſionar dringend baten, doch wieder kommen zu wollen. Das hat der Miſ= — ſionar auch verſprochen und gethan. Bemerken will id) nod, ‘daß einer der Taubſtummen djters in Minneapolis den dortigen Miſſionar hat predigen „ſehen“. Dieſer ſpra<h_ ſeine Sretide darüber aus, daß er nun wieder Gelegenheit — habe, eine lutheriſche Predigt zu vernehmen. Sm Januar predigte der Miſſionar zum zweiten Male. $ Obwohl wir nad) ſüdlichen Begriffen außergewöhnlih eis kaltes Weiter hatten, ſo ſtellten fic) dod 16 Taubjtur ein, die mit Andacht und augen einher Dre D Scidenpredigt folgten.

;

| S8


ai

Die Missions-Taube. Anfangs ſtießen wir mit der Miſſion auf Widerſtand. Andere Gemeinſchaften fester, nahdem wir den Gottesdienſt angeſagt Hatten, alles in Bewegung, die Taubftume È men zu ihrem Gottesdienſt heranzuziehen. Nachdem wir mit dieſem köſtlihen-Werk den Anfang gemacht haben, regt es jich überall für das geiſtlihe Wohl der hieſigen Taubſtummen. Jahre lang hat man das Feld brach liegen laſſen, aber ſobald ein lutheriſher Taubſtummenmiſſionar in Gottes Namen unternimmt, eine Taubſtummenmiſſion - ins Leben zu rufen, fo bringt man auf einmal den hieſigen Taubſtummen ein ungewöhnliches Jutereſſe entgegen. Gott _… aber hat fic) zu unſerer Miſſion bekannt, und er wird aud) “ferner mit uns ſein. Jhm ſei unſere Sache befohlen. Noch ein Wort. Nicht wahr, liebe „Miſſions-Taube“, 4 du freuſt did), daß der Taubſtummenbote auh im Süden + Eingang gefunden hat. Memphis ijt die erſte Station im Süden unſers Landes, die ſih dem Miſſionar geöffnet hat,

Doch, Gott ſei Dank, unſere Stadtmiſſion ſucht dieſe Kinder nun ſchon bald vier Jahre lang, bringt ſie unter den Schall des göttlichen Wortes in Kirche und Schule und verſorgt ſie nah Kräften auh im Jrdiſchen mit dem Nöthigen. Jm verfloſſenen Jahre ‘haben 172 Kinder unſere Schule beſuht.

Wort ſoll nicht wieder zu mir leer kommen.“ Ja, wenn wir auch mit aller Mühe und Arbeit und großen Unkoſten

nur Eine theuererkaufte Kindesſeele mit Gottes Hülfe gerettet hätten, fo wäre unſer Zweck ſchon erreicht. Einer unſerer erſten Schüler iſt im October vorigen Jahres geſtorben. Ein treuer armer Waiſenknabe wurde leßten Sommer in der Mittagspauſe vor der Schule über-

aber hoffentlich wird die „Miſſion3-Taube“ bald von neuen “Gebieten im Süden berichten können. Das walte Gott!

gefahren und ſhwer verleßt. Als wir in der Apotheke verſuchten, das Blut zu ſtillen, und er wieder zu fic) kam,

B.

betete er: “Dear Lord, please do not let me die.”’ Sich zu uns wendend, ſprach er: “If God’s angel had not held the horse a little, I guess I would have been killed.” Ganj fürzlih haben wir vier eben von Deutſchland eingewanderte Kinder aufgenommen. Zwei find aus

__Bruchſtü>e aug dent Jahresberichte der Stadtmiſſionare vou St. Louis, Mo. S 3.

Aus

(Sh dem

Bericht

lug.)

über

die Miſſionsſchule

Von der Gründung der Armenſchule an bis zum

1. Januar dieſes Jahres haben wir im Ganzen 520 Schüler kürzere oder längere Zeit im Unterricht gehabt. Allen dieſen iſt mehr oder weniger Gottes Wort ans Herz gelegt worden. Wenn wir nun auch bei ſo vielen keine Frucht geſehen haben, fo halten wir uns doch an Gottes Verheißung : „Mein

der „Heilsarmee“

von

Lehrer Theo. Kölling. Der HErr JEſus hat ſih während ſeines Erdenlebens | auch der Kinder herzlih angenommen. Bu damaliger Zeit wurden ſie vielfad) ſehr verahtet. Doch JEſus erhebt ſie und gibt ihnen die rehte Stellung wieder, -die ihnen ge| bührt, und ſagt : „Sehet zu, daß ihr nicht jemand von dieſen | a KRleinen verachtet.“ Der Heiland hat ſogar die Kinder geherzt, ſeine Hände auf ſie gelegt und ſie geſegnet. Er hat ſich der Kleinen wahrlich nicht geſchämt. Welch eine Ehre | und Troſt iſt dies für alle Lehrer, die fic)Tag für Tag mit E leinen Kindern, wie wir es gerne nennen, „plagen“ müſſen. Dieſes Beijpiel und die Worte unſers Heilandes müſſen ~ aud uns in der fo ſhwierigen Arbeit unſerer lieben Stadt miffionsfdule immer vor Augen ſchweben. Gott fei es gelagt, wie vielfad) werden nod) heute die Kinder verachtet, be. chon iim Leiblichen und beſonders erſt im Geiſtlihen. Wie ‘in den Armenvierteln unſerer. Stadt haben keinen ſorra 1 Vater, keine liebende Mutter. Sie müſſen ſhon ‘theilweiſe oder ganz, für ihren Lebensunterhalt ſelbſt mmen. Sie ſind fic) ſelbſt überlaſſen. Und ach! rauriger Lage befinden fie ſich erſt im Geiſtlichen ! ſind gar nicht einmal getauft, geſchweige denn Sach. Die armen Kinder hören nie ein ſüßes ;

(Salvation Army)

zu uns

gekommen.

Ein Knabe, der este Oſtern bei uns confirmirt worden iſt, geht nod) immer fleißig zu unſerer Schule. Den Schulbeſuch ſowie das Lernen und Betragen

be-

treffend ſind im Allgemeinen ganz vortreffliche Fortſchritte zu verzeichnen. Dazu hat uns der liebe Gott im vergangenen Jahr vor beſonderen böſen Krankheiten bewahrt und ſeine ſhüßende Hand über uns alle gehalten. Alle unſere Armen konnten wir mit Kleidern und Schuhen reichlich verſorgen. Etwa 1000 Kleidungsſtücke wurden vertheilt. Wahrlich, wir haben alle Urſache, Gott zu loben und ihm zu danken, daß wir ſo viele arme, verlaſſene Kinder in unſerer Stadtmiſſionsſchule zu JEſu, ihrem Heiland, führen können. Gott gebe, daß unſere liebe Stadtmiſſionsgeſellſhaft und alle unſere Freunde auch fernerhin ein ſo warmes Herz für unſere ſegensreiche Armenſchule behalten wie bisher. — Aus -dem Vericht Herrn Th. Heini>ke3, des Schahzmeiſters der St. Louiſer Stadtmiſſion, ſei zum Schluß noch Folgendes mitgetheilt : Kaſſenbeſtand am 31. Decem-ber 1902 $36.65; Einnahme bis zum 31. December 1903 $3087.65 ; Ausgabe $3032.75; Kaſſenbeſtand $91.55.

Die Herero.

E poten meiſtens nur LES E I, Fluchen und E Und welche Greuel

Der Herero-Auſfſtand in Deutſch-Südweſtafrica, der auf

beiden Seiten ſhon viel Blutvergießen zur Folge gehabt hat, zieht die Blicke immer weiterer Kreiſe auf fid. ‘

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auch wir bei dieſer Gelegenheit unſern Blick einmal auf

dieſes Volk und auf die Miſſionsarbeit unter demſelben. Sitten und Gebräuche ſind unter den Völkern verſchieden. Auch die Herero haben ihre eigenen Sitten. Sft ein Kind geboren, ſo trägt es die Mutter in einem Stück Fell oder Leder, das um Hals und Hüften geſchlungen ijt, bei ſich. Morgens und Abends werden die Glieder der Kleinen tüchtig gere>t, damit ſie gerade werden. Eigenthümlich iſt die Sitte, daß ſowohl den Knaben

LS Fe

Missions -Tuaubke.

als auch den Mädchen

im

Alter von 12 bis 16 Jahren die oberen Schneidezähne in Form eines Schwalbenſchwanzes ausgefeilt und die unieren ausgeſchlagen werden, bei welder Gelegenheit feſtliche Schmauſereien vorgenommen werden. Vielweiberei iſ auch bei ihnen Brauch. Der Häuptling beſtimmt eine unter feiz nen Frauen zur Hauptfſrau.

der den Herero

Sie haben lange auf Erfolg warten müſſen ; erſt im Jahre 1883 fonnten ſie die erſte Taufe vollziehen. Die Zahl der Chriſten auf den vier Stationen beträgt jest etwa 900. Die Schülerzahl iſt eine recht große, ſie beträgt über 1000. Außer den 7 Miſſionaren arbeiten hier auch 3 europäiſche

Miſſionsſchweſtern. Die rheiniſchen Miſſionare haben im Einverſtändnis mit den finniſchen im Jahre 1891 ihre Arbeit auch auf die Owambo ausgedehni. Das ungeſunde Klima hat

auch

unter

ihren Miſſionaren

ſchon

viele Opfer

ge-

fordert, hat ihnen aber den Muth und die Freudigkeit zur Arbeit nicht rauben können.

Den Herero-Auſſtand betreffend ſchreibt die Rheiniſche

Der erſte Sohn derſelben wird

Miſſionsgeſellſchaft u. a. : „Durch den Auſſtand ſind faſt

der Nachfolger ſeines Vaters. Tritt ein Todesfall ein, fo _ erhebt die ganze Einwohnerſchaft des betreffenden Dorfes ein Klagegeſchrei. Die Weiber ſuchen mit ihren Thränen den Leichnam des Todten möglichſt viel zu benetzen, weil

und damit auch faſt alle unſere Miſſionarsfamilien in harte

ſie meinen, das ſei dem Verſtorbenen beſonders gut.

Vor

der Beerdigung wird der Leichnam in Häute gebunden ; das Grab wird nachher mit Steinen bededt. Die Gräber | |

Unter dem Volfsſtamm der Owambo,

verwandt iſt, arbeiten ſeit 1870 die finniſchen Miſſionare.

der Häuptlinge werden dadurch einen Pfahl eingräbt oder auch

gekennzeichnet, daß man einen Baum pflanzt und

alle Unſere Miſſionsſtationen, und zumal die blühendſten, Bedrängnis gerathen. Dennoch glauben wir die Hoffnung haben zu dürfen, daß eine unmittelbare Lebensgefahr für ſie nicht vorliegt ; wir haben vielmehr allen Grund anzunehmen, daß die 60 Jahre rheiniſcher Miſſionsarbeit auch die Frucht getragen hat, daß ſelbſt die nod heidniſchen Herero in unſern Miſſionaren nur ihre Freunde ſehen. Was die Urſache des Auſſtandes iſt, entzieht ſih ja vorläufig noch dem ſicheren Urtheil. Doch haben unſere Miſſionare und wir in unſern Berichten nie ein Hehl daraus gemacht, daß vor allem das von vielen weißen Händlern geübte Syſtem des maßloſen Creditgebens an die Einge-

dieſe mit einer Dornhecte umzieht. Wenn in einem Dorfe ein Häuptling geſtorben iſt, ſo wird dieſes.an einen andern Plas verlegt. Nach Ablauf von einigen Jahren kehrt man indeß an den alten Ort zurü>. Bei der Rückkehr kniet der Nachfolger des verſtorbenen Häuptlings am Grabe ſeines borenen und die darauf folgende rückſichtsloſe Eintreibung Vorgängers ; er erzählt, daß er mit ſeinen Leuten zurüder Schulden, mit andern Worten die Ausbeutung des gekehrt ſei, und bittet den Verſtorbenen um langes Leben Leichtſinnes der Eingeborenen, Zuſtände huf, die trübe und Vermehrung ſeiner Heerden. Noch Jahre lang wird in die Zukunft ſchauen ließen. Wir haben immer wieder am Todestag des Verſtorbenen die Todtentlage wiederholt. unſere bittende und warnende Stimme erhoben und haben es auch nicht unterlaſſen, geeigneten Orts vorſtellig zu werDer Segen, den der ſterbende Vater ertheilt hat, wird ſehr Hoc) gehalten, auch nahen die Nachkommen fic) nur mit den. Wir ſtehen mit dieſer unſerer Auffaſſung, daß nicht großer Scheu und mit einem Opfer in der Hand dem Grabe die Thatſache der Coloniſation an und fiir ſich, ſondern daß des Verſtorbenen, wo ſie oft fic) Hülfe erbitten und über “die Nückſichtsloſigkeit einzelner Farmer und vieler Händler die Zukunft Auſſchluß zu erlangen ſuchen. den Zündſtoff gehäuft haben, der jest zur Exploſion geDie Miſſion unter den Herero wird von rheiniſchen und komuren iſt, nicht allein, ſondern begegnen ihr in den Zeifinniſhen Miſſionaren betrieben. Schon im Jahre 1844 tungen der verſchiedenſten Parteiridtung, leider aber nur haben rheiniſche Miſſionare unter den Herero ihr Werk benoh vereinzelt. Läßt uns dieſe unſere Auffaſſung die Schuld gonnen. Aber neun Jahre ſpäter mußte die Arbeit vorder Herero keineswegs verkleinern, aber doch in einem mile — * läufig aufgegeben werden, weil fortwährende Raubzüge und deren Lichte erſcheinen, dann muß es uns mit tiefem Schmerz erfüllen, daß man faſt allgemein einſeitig nur den Ruf nad, maf innere Kriegswirren ſie unmöglih machten. Nachdem mit dem Jahre 1870 eine Zeit der Ruhe angebrochen und die Recht und blutiger Vergeltung vernimmt. Die Ehre des ‘regelmäßige Arbeit wieder in Angriff genommen worden deutſchen Namens verlangt nicht nur, daß mit Waffengewar, traten in den achtziger Jahren allerlei Unruhen der walt und mit feſter Hand Aufruhr und Empörung niederArbeit wieder hindernd entgegen. Nach Gundert (,,Die geworfen wird und daß die Schuldigen, die das Schr evang. Miſſionen“) hat die Rheiniſche Miſſion dort jest erhoben und gar zum Mord geſchritten ſind, die ga! 11 Stationen mit 28 Außenſtationen. Auf denſelben arSchwere des Geſeßes trifft ; die Ehre des Daa verlangt auch, daß nach dem Sieg den armen Jrregefi ‘beiten 15 ordinirte Miſſionare mit 28 eingeborenen Ge_hülfen. Die Gemeinden zählen 4392 Glieder, von denen und Verblendeten, die fic haben hinreißen la nung zu Theil werde und daß mit der Gere 1580 Abendmahlsberechtigte ſind. In den Schulen werden 1341 Schüler unterrichtet. Milde paart.“

| |

7 Z


Die

Missions-Taube.

Aus einem Brief vou Miſſiouar-G. Schutes aus ; Salisbury, N. C. Ungefähr aht Meilen von der Miſſionskirhe in Nod= well wohnen drei Familien mit 7 Erwachſenen und 16 Kin-

“dern,

die jid) im Jahre 1902

Zwei Negerinnen,

unter der Miſſionsarbeit

von Kind

folks?’, Play nimmt. Die Weißen kommen, um zu ſehen, was das für cin Unicum iſt, das den Schwarzen predigt, und die Schwarzen laufen zuſammen, um ſich ſelbſt davon zu überzeugen, daß ein weißer Mann wirklich ‘‘preachen?’ kann.

Wenn dann 50 bis 60 in einem Zimmer zuſammen-

gepfercht ſind, hat man ſeine Noth, die Aufmerkſamkeit der gemiſchten Geſellſchaft zu erhalten. Sch möchte übrigens hier erwähnen, daß auf den Landſtationen nicht ſelten Weiße zugegen ſind, die in unſern Berichten nicht mit aufgezählt ſind. Jedoch iſt zu hoffen, daß auch unter ihnen das Wort an manchem Herzen geſegnet wird. — Hier in den ‘Rocks’? iſt noch keine Negerkirche, und die Ausſichten auf Zuwachs ſind günſtig. Es ſollte hier eine kleine Kapelle errichtet werden, und zwar möglichſt bald, denn ich habe wiederholt die Erfahrung gemacht, daß, wenn wir in einer hoffnungsvollen Gegend anfangen zu miſſioniren, die Secten auh bald verſuchen ſih einzudrängen. Die 7 Familien mit 39 Seelen, die fic) zuſammengeſchloſſen haben, ſind gewiß ein. niht zu verachtender Anfang für eine Negermiſſions-

auf Intherifd.

(Grundſtod jiir cine Miſſionsgemeinde in Conover, N. C.)

Paſtor Engelberts obiger Gemeinde angeſchloſſen haben. Nächſt der Gnade des HErrn iſt es dieſen Gliedern und der Vorarbeit Paſtor Engelberts zu verdanken, daß uns in dieſer Gegend, die wegen der Menge und Größe der umliegenden Granitblöde “The Rocks”? benamt wird, mehr “ Thiiren und Herzen geöffnet worden find. Weitere vier + Familien mit 16 Seelen haben ſich bereit erklärt, mit oben_ genannten Gliedern eine evangeliſch -lutheriſhe Gemeinde “zu gründen. Dieſe Leute gehören faſt alle zu der beſſeren und intelligenteren Klaſſe von Negern und ſind alle kirchlos. Folglich ſind fie nocd) nicht ſo durchtränkt von dem faſt un-

| |

; Ee “

ausrottbaren Sectenweſen

und

der abgöttiſhen Schwarm-

geiſterei der ſchwarzen Baptiſten und Methodiſten, die für eine Neligion, die auf Unterricht und Lehre der Schrift . ruht, niht empfänglich find, ſondern ihr Heil ſuchen in iE Gefühlsduſelei und Brüllen, Amenſchreien, Stampfer und “religiöſer Hyſterie. Yd) predige hier, wenn die Wege einigermaßen paffirbar find, faſt jeden Gonntag. Wundern Sie “ſich aber nicht, wenn Sie eines Tages die Nachricht befommen, daß id) irgendwo im Schlamm von North Carolina ftede und vorläufig noc) nicht zu finden fei. Der “ Seihftallbefiger bedauert jedesmal ſeine armen Pferde, wenn ih von Salisbury abfahre, und fdidt ihnen fo einen liebevollen Bli> nad, als wollte er von ihnen Abſchied

: Die Gotteadientte werden der Reihe. nad) ini den Negerhütten “abgehalten, die gewöhnlih aus zwei Zimmeru be“Vor

der Predigt werden die Betten aus dem’ mer entfernt und Bretter über Holzblode und hle* gelegt, ‘worauf dann die Bevölkerung ehrere! Meilen im Umfreis, ‘‘collud an’ white

Negermiſſionskapelle in Catawba, N. C. gemeinde. Die Leute find alle Farmer und ſeit Jahren da anſäſſig, ſo daß Wegzug ſhwerlich zu befürchten iſt. Die durch Paſtor Engelberts Wegberufung vacant gewordenen Stationen Gold Hill und Rockwell werden noc) von mir mit verſorgt. Jh mache am Sonntag, wenn irgend möglich, per Buggy zwiſchen 35 und 38 Meilen und. pres

— :


Die

Missions -TWautbe.

dige viermal wie folgt: in Gold Hill Morgens, in Rowell Mittags, in Rocks Nachmittags, in Salisbury Abends. Dies ift ſchnell geſagt, aber nicht ſo leicht gethan, beſonders wenn man die ſchlechten Wege in Betracht zieht. Jch hoffe deshalb, daß dieſes Jahr wieder einige neue Miſſionare auf dieſes Feld geſtellt werden. Nun einige Worte über Conover, den andern neuen Prez digtplaß. Hier haben ſchon die Miſſionare Batte und Meyer verſucht, Gottesdienſte zu halten, haben es jedod) immer wieder aufgeben müſſen. Es wohnen hier zwei der CatawbaGemeinde gliedlih angehörende Frauen, die ich natürlich hin und wieder befuchte und in deren Haus: ich Gottesdienſte hielt, zu denen ſich dann auch oft die Nachbarn einfanden. Sch dachte, wenn ich doch predige, kann dies gerade fo gut in einem öffentlichen Gottesdienſt fein. Fch ließ de8halb bekannt machen, daß ich jeden vierten Sonntag Abends in dem öffentlichen Schulhaus predigen würde. Am erſten Sonntag waren ungefähr alle Schwarzen im

Städichen zugegen und faſt die ganze weiße Bevölkerung,

8

und

namentlich

die

Neger gingen ſehr gehobener Stimmung nach Hauſe über das ‘‘most powerful Luthian preachin’”’. Als id) jedoch das nächſte Mal hinkam, fand id) das Local verrammelt und vernagelt. Es war ftodfinjter, der Stri>k war von der Schulgloce genommen worden,

noch fünf andere Stationen zu bedienen hat.

Nebſt den

genannten zwei lutheriſchen Frauen iſt.eine Frau hier, die

gegenwärtig im Katechismusunterricht ſteht. Jedoch, da ich ſo wie fo jeden vierten Sonntag in der acht Meilen entfernten Catawba - Kapelle predige, kann ‘ih auch Abends noc) in Conover Gottesdienſt halten, ſolange fid) Leute einfinden. Und mit der Zeit ſollte doch wohl ein Gemeindlein geſammelt werden, zumal da das Concordia College und die weiße Concordia-Gemeinde in Conover ein Vorbild

für Lutherthum und ein Leitſtern für die Neger ſein wird.

Ein Miſſiousfraueuvereiu. Dieſes Vild

ſtellt den Leſern einen Frauenverein vor.

Er beſteht aus lutheriſchen Jndianerfrauen der Miſſionsſtation auf der StockbridgeReſervation in Wisconſin. Miſſionar R. Kreßmaun hat das Vild ſelbſt vor ſeinem Miſſionspfarrhauſe

-

abgenommen und der „Miſ-

ſions - Taube“ freundlichſt zugeſchi>t. Die Mijjions= freunde werden es gewiß mit Vergnügen anſehen. Es zeigt uns eine Frucht der Miſſion. Denn durch die. Miſſionsliebe der weißen

|

Lutheraner haben die Judianer die nöthigen Miſſions-

gebäude und ihren Miſſio=

-

nar bekommen, deſſen treue Lutheriſcher Frauenverein unter den Stod>bridge-Judianern “ und keine Negerſeele war zu Arbeit Gott ſo geſegnet hat, in Wisconſin. daß dort cine rehtgläubige ſehen. Ein mit einer Laterne vorübergehender Neger erklärte, daß ſie den Schlüſſel “Jndianergemeinde entſtanden iſt, unter der nun auch zum Segen für die Miſſion ein Frauenverein beſteht und unter verloren hätten. “Thatſache aber war, daß hier ein NegerLeitung des Miſſionars in der rechten Liebe thatig iſt, — prediger ſeine Stimme betreffs ‘‘white trash preachin’”’ Daß Frauenvereine, vom reten Geiſt beſeelt und frei hatte hören laſſen. Jch veranlaßte den baumlangen Neger, durch das Fenſter zu kriechen, während ich ihm mit ſeiner von dem Schwarmgeiſt ſo vieler „emancipirter“ Frauen unſers Landes und der Secten, auch in unſern weißen GeLaterne leuchtete, und die Thür zu öffnen. Einen weißen meinden eine reichgeſegnete Liebesthätigkeit entfalten und Jungen überredete ih, auf den Thurm zu klettern und Sturm zu läuten, was denn auch cin halb Dußend Schwarze Dev Miſſion treffliche Dienſte leiſten, lehrt reidlich die Erfahrung. Jn den großen Städten mit den volkreichen Gee > und etwa 20 Weiße zuſammenbrachte. Daraufhin folgte ota Fremde nit leicht ae md ha ein Negermiffionsgottesdienft, wobei es ohne Störung nicht meinden, ine EN ablief; ja, beinahe hätte es dabei nod) eine Keilerei geee: geben. Den Monat darauf war wieder alles friedlich und perbeinacieken und pee Wie ae | liebenswiirdig. und pane — aud AL Untergeichnete — ruf Die Ausfidten für dieſe Station find ungefähr wie folgt: Eine Gemeinde wird ſich vielleicht auf Jahre hinaus nicht bilden laſſen : erſtens, weil die allermeiſten erwachſe- dem armennStudenten Hülfe ini der Noth geleift St. Louiſer Stadtmiſſionare könnten manch Elen nen Schwarzen den Secten angehören ; zweitens, weil der fo ſchnell und kräftig aus der bitteren Noth h Staentfernten Meilen 50 dieſer Miſſionar von Salisbury inen nicht ein großer, opſerwillig wenn er islange wenigſtens tion nicht genug Beit widmen kann,

nie


Die

Missions -Taube.

Frauenmiſſionsverein in den Werken: helfender Liebe zur _ Seite ſtände. Die armen Neger auf unſern Miſſionsſtationen ſind gerade auch den werthen Frauenvereinen zu bleibendem Dane verpſlichtet, die in erbarmender Liebe für ſie ge-

«arbeitet und geſammelt haben.

Aus dem fernen Oſtindien

hatte vor etwa cinem Jahre Miſſionar Freche im Namen aller miſſouriſhen Miſſionare an zwei Frauenvereine im 4 Be Mittleren Diſtrict der Miſſouri - Synode Folgendes zu

_ſqhreiben: Byes i =~ aS

„Hochverehrte Damen ! Liebe Glaubensſchweſtern ! „Jm Auftrage unſerer Conferenz ſchreibe ih Fhnen den herzlichſten Dank für die große Freude, welche Hhre Liebe

Uns, unſern Chriſten und vielen Heidenkindern bereitet hat. ~ Jh inſonderheit ſage im Namen meiner Gemeinde den herzlichſten Dank für die ſchönen Abendmahlsgeſäße und Taufhüſſel ; könnte ich, ſo drückie ich jeder einzelnen der theuren Geberinnen die Hand; vieler Namen von ihnen ſind mir ‘bekannt, denn ich habe dieſe in den Quittungen des „Luthe-

raner‘ geleſen.

Derſelbe, der ſich ſelbſt in ſeinem Sacrament

zur Speiſe und zum Trank des Lebens gibt, ſegne ſie alle und laſſe ſie an der Vaniyambadi-Gemeinde noch recht viel Wächsthum und Freude erleben. — Auch im Namen une ſerer Koſikinder ſage ih herzlihen Dank. Die Röckchen und Höschen paßten ausgeseichnet, und ſie ſahen ganz prächtig darin aus. Wie ſind dod) auch die Puppen ſo reizend angefleidet! - Wir haben gehört, daß ſich dieſes _ Vergnügen beſonders die jungen Damen bereiten. Auch dieſes iſt cine geſegnete Arbeit, denn folch eine Puppe iſt „ein Königreich für ein Kind“. Ebenſo danken wir für die Menagerien mit den wirkli ſehr feinen Thieren und für “ das Lotto für unſere Jungen. Unſere Frauen danken herz“lih-für die ſchönen Blouſen, deren Feinheit und Werth fie zu ſchähßen wiſſen, für die japaniſchen Mäntel, Handtücher ‘und ſo weiter. Von den Beitde>en kam eine auf Näthers, eine auf uns; die andern erhielten dafür andere Sachen. Das Team fam nad) Ambur, die Krippen auf die andern Stationen. Die Altardecte fiel auf Vaniyambadi.

Das Kiſſen bekam Frau Mohn.

Bleiſtifte, Bilderbücher

und dergleichen wurden ziemlich gleihmäßig vertheilt. An SK 1pfs wird Herr Hübener die Sachen übermitteln, denn “ſeinem Antritt in Vaniyambadi will er Yercaud nod l beſuchen. Selbſtverſtändlich erhielten Kempfs Kintly pnefjrere) Puppen.

Stee dieſe aa ja nur durch die Gre er Frau F. Es würde fic) daher empfehlen, die nD FSIS CORLL NS vom Reiſen der Milſtonare er Negel findet im November oder Decttibee nferenz ſtatt, auf welcher dann die Sachen vertheilt XEN könnte

„Wirk bitten Sie herzlich, dieſes Liebeswerk fortzuſetzen. Solch eine Miſſionskiſte iſt immer auch eine beſondere Ermunterung für uns Einſam und allein

Miſſionare ſtehen wir

und hier

für unſere Frauen. auf unſern Außen-

poſten. Die Miſſionskiſte zeigt uns aber, daß wir nicht allein ſtehen, ſondern daß an uns und unſer Werk gedacht, für uns und unſer Werk gearbeitet und ganz gewiß auch gebetet wird. Sodann werden wir durch dieſelbe cin wenig reich gegenüber unſern Chriſten und Heiden. Durch Jhre Liebesgaben werden wir in den Stand geſetzt, hier Liebe auszuüben. Sie thun ein Heilandswerk und füllen uns die Hände, wie einſt der HErr, da er ſo viele Tauſende fpeifte; wir aber thun ein Jüngerwerk und geben es weiter denen, die ihre Augen nun einmal auf uns richten. „Und zum Schlúß ſage ih Jhnen zum Troſt, daß unſer Werk in Judien nicht vergeblich iſt. Und wenn auch nicht große Maſſen aus den Heiden kommen, einzelne werden immer kommen, einzelne werden nah und nah auch hier ſein Zion füllen. Gott läßt predigen, damit ſie ihn kennen ſollen, daß allerlei und etliche in Zion geboren werden, und daß er, der Höchſte, ſeine Kirche baue. So ſagt und verheißt er úns im 87. Pſalm. Gott hat uns ſtets ſein Wort gehalten und wird es auch ferner thun ; an ſein Wort klammert ſich unſer Glaube. Unſer Miffionsiveré wird obliegen und ſiegen.“ — Gott ſegne den Verein der lutheriſchen Fndianerfrauen in Wisconſin ! Er ſegne alle rehtgeſinnten Miſſionsfrauenvereine und die Gaben und die Arbeit ihrer Liebe ! R. K.

Wie cin Miſſionar in Beugalen eine Schule gründete. Lange Jahre hatte kein Miſſionar in Joginda wohnen mögen, da der Ort, von tiefen Meisfeldern. umgeben und in der Regenzeit alles ringsum überſchwemmt, als ungeſund angeſehen war. Dahin zog ich in Gottes Namen mit meiner Familie. Meine Hauptſorge war, die Kinder der Chriſten, die in vier Dörfern zerſtreut wohnten, in eine Schule zu ſammeln. Abends ging ih>mit meiner Frau im Dorfe von Haus zu Haus und bat die Leute, die Kinder zur Schule zu ſchien. Eine Wittwe wollte ihre Kinder nicht hergeben, denn ſie ſollten die Kühe hüten; als aber der zwölfjährige Sohn die Mutter bat, in die Schule gehen zu dürfen, ſagte fie: „ao, kao, lao“ (geh, if, nimm). Manche der Chriſten wollten die Rinder fchicter, wenn ich ihnen Geld vorſchießen würde. Um nur die Kinder zur Schule zu bekommen, habe ich den Leuten in drei Jahren 185 Rupien geliehen, die ſie mir aber ſchuldig blieben. Mach viel Kampf und manchem Ritt in die Nachbardörfer beſtimmte ih den 21. Januar als den Eröffnungstag der Schule. Und womit ſollte ſie eröffnet werden? Mit

einem guten Frühſtück. - Am Morgen dieſes Tages beugte


Die

Missions - Taube.

ich erſt im Kämmerlein meine Knice und bat meinen HErrn, daß er mich in Gnaden vor den Heiden nicht zu Schanden werden laſſen, ſondern mir die Kinder ſchenken wolle. Es

war ein herrlicher Morgen.

Hey beſtieg mein Pferdchen

und ritt nah dem Dorfe Pakuri. Dort hatte der braune Lehrer Gopal ſchon 12 Kinder geſammelt, in Nutongram

kamen 20 und in Chittla nocd 5 dazu. Lehrer ging dem

Zuge voran,

Der eingeborene

und ich ritt mit wachſamem

Auge hinter den Kindern her, damit keins verloren gehe. So ging es nach der Station. Dort hatte meine Frau unterdeſſen mehr als 20 Kinder geſammelt. Da freuten wir uns und prieſen Gottes Gnade. Sm Vambus3wäldchen, dicht am Garten, wurde gekocht. Der Reis dampfte in großen Schüſſeln, und herrlich duftete der Fiſch-Torkari.

Erſt aber mußten ſich die Kinder baden,

was ſie mit Herzensluſt thaten. Kinder Seife bekommen,

Die Lehrer hatten für die

und ſiche, als bei einem Knaben,

der gar ſchwarz ausſah, die Seife nichts fruchtete, nahmen zwei größere Kinder Ziegelſtücke und rieben ihm die Haut; da wurde allmählih aus dem ſchwarzen cin hellbrauner Knabe.

und

Nach

dem

Bade

bekamen Kleider, was

wohntes war.

ſalbten

ſich die Kinder mit Del

den allermeiſten etwas Unge-

Wie ſahen die Kinder nun ſo fein aus!

Mehr als GO Kinder festen fic) nun im Bambuswäldchen auf das grüne Gras, und jedes Kind bekam ein Bananen-

blatt als Teller. Jn weitem Kreiſe ſtanden Väter und Mütter, die zuſahen. Einer der Lehrer gab jedem Kinde den Reis, und flugs wollten die Kinder eſſen. Da hieß es : „Halt, Kinder, jest faltet die Hände.“ Dann wurde ein Tiſchgebet geſprochen. Aller Augen warteten — noch nicht auf den HErrn, der ſeine milde Hand aufthut —, ſondern auf den Lehrer, der mit einer hölzernen Kelle das Fiſchgericht austheilte. Nach dem Eſſen wurde ein Dankgebet geſprochen. Nachdem die Kinder ein wenig geſpielt hatten, rief ih die älteren Kinder in meine große Stube, da das Schulhaus

noch nicht fertig war, und einer der Lehrer erzählte ihnen vom Paradies und von Adam und Eva. Staunend hörten ſie cine Weile zu ; da gab ein Mädchen einen Wink und alle ſprangen mit lautem Lachen in den Garten. Wir liefen ihnen nach und brachten alle zurü>. Das war der erſte Schultag. Bis das Schulhaus vollendet war, ſchliefen alle Kinder in meiner großen Stube. Manches entflohene Kind mußte aus dem Elternhauſe wieder geholt werden. Nur durch “neue Hülfsleiſtungen, den Eltern erwieſen, konnte id manches hoffnungsvolle Kind in der Schule feſthalten. Aber welche Freude bereitete der HErr! Nach einem Jahre fonnten die größeren Kinder, die na>t und ſhmußig, wüſt und wild in die Schule eingetreten waren, ihre bengaliſche Sprache leſen und ſchreiben. Ein ganz anderer Sinn war in die Kinder gekommen, ſie hatten Gottes Wort lieb gewonnen und ſangen liebliche Lieder zur Ehre des himmliſchen Kinderfreundes. 5 Bia. » (Aus den Mittheilungen eines Mijfionars.)

:

39

Mancherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von

R. K.)

Der verſtorbene miſſouriſhe Miſſionar Th. Nüther ſtand bekannilich früher im Dienſt der Leipziger Miſſionsgeſellſchaft, von der er vor etwa zehn Jahren gewiſſenshalber ausgetreten ijt. Das „Leipziger Miſſionsblait“ widmet dem Verſtorbenen noch folgende anerkennenden

Worte: „Aus Kriſchnagiri, dem Hauptſiß der miſſourihen Miſſion in Judien, wird uns gemeldet, daß Miſſionar Th. Näther,

der nach ſeinem Ausſcheiden

aus unſerer

Miſſion im Jahre 1894 die Miſſion der Miſſouri-Synode in Kriſchnagiri im Salem-Diſtricte mit begründet und dort neun Jahre beſonders als Evangeliſt unter den Heiden gearbeitet hat, ,am 13. Februar nach viertägigem Leiden an der Peſt ſelig im Glauben geſtorben ijt, nachdem er eine Woche vorher drei Gemeindeglieder beerdigt hatte und dabei angeſte>t worden war“. Demnach ijt der Verſtorbene ein Opfer feiner Amtstreue geworden. Zu ſeiner Ehre bezeugen wir auch, daß derſelbe nach ſeinem Eintritt in die miſſouriſche Miſſion immer den Frieden mit unſerer Miſſion gewahrt hat und, ſoviel wir wiſſen, ſeinem Grundſaß treu geblieben iſt, weder in unſere Gemeinden einzudringen noch einzelne von unſern Gemeindegliedern zu fic) herüberzuziehen.“ — Ja, allen Dienern der Kirche und der Miſſion ſollte man nachrühmen dürfen, daß ſie bei allem Dienſteifer und rechter Amtstrene ſich gehütet haben, in andere Gemeinden einzuz

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brechen und in ein fremd Amt überzugreifen.

Miſſionar Weinhold bei Manſura,La., hat 30. Kine der in der Schule und 6 Erwachſene im Unterricht. Jm Oſtergottesdienſt war in der geräumigen Kapelle faſt jeder Play beſetzt. Verſchiedene Zuhörer waren fünfzehn und zwanzig Meilen weit gekommen. Die Collecte für das Negercollege in New Orleans betrug $15.00, gewiß eine {höne Summe für die armen Neger. — Jn der Sonntag3hule hat Miſſionar Weinhold jest ſeine ganze Gemeinde anweſend und fragt die Alten ſowohl wie die Jungen. Ju Salisbury, N. C., wurden zu Oſtern von unjeriit Miſſionar Schutes 8 Neger getauft und 4 confirmirt. Zu vielſeitiger Nachahmung ſei hier das Folgende aus einem Briefe abgedru>t, den der Kaſſirer der Negermiſſion kürzlich von einem Lehrer erhalten hat: Er ſchreibt:* „Aus eigener Anregung, nachdem der Schreiber dieſer Zeilen ihnen einiges aus der Negermiſſion erzählt hatte, — ‘kamen etliche Kinder meiner Klaſſe (der vierten und fünften) und fragten mich, ob ih nicht ſo freundlich ſein wollte ‘und das Geld in Empfang nehmen, welches ſie wöchentlich unter ſich collectiren wollten, um es dann in ihrem Namen für die St. Pauls-Negerſchule einzuſenden. Mit taufend Freu den ſagte tc) Sa, und während der lester drei Woden ab ‘das Reſultat dieſer Kindercollecte die ſhöne Summe $10.20, die ih Jhnen hiermit zum erwähnten Zw ſende.“

3 E

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Nene Druſſachen.

“The City Missionary,” cin Monatsblatt im Ju-

Lebens viel Segen geſtiftet hat. Neun Confirmanden der St. Louiſer Stadtmiſſion wurden am 10. April in der hieſigen Kirche zum heiligen Kreuz von Paſtor Dreyer vor einer großen Feſtgemeinde

geprüft und confirmirt.

The Life of Dr. Martin Luther by Ernst AUGUST BRUEGGEMANN. St. Louis, Mo. Concordia Publishing House. Price, 60 cents. Schon äußerlich angeſehen, cin ſchmuckes Buch, mit ſauberen, deutlichem Druck, mit vielen hübſchen, zum Theil recht ſeltenen Jlluftrationen, mit gutem Papier und geſchma>vollem Einband. Das Beſte jedoch iſt der Jnhalt, das Leben und Wirken des großen Neformators, in 45 Capiteln auf 136 Octavſeiten in gutem Engliſch intereſſant erzählt. Hatte der werthe Verfaſſer Vorarbeit für dieſe Lutherbiographie gethan, indem er engliſche Vorträge über Luther zu halten hatte, fo könnte es jest eine fegenSreiche Nacharbeit fein, wenn vielerorts etiva an der Hand dieſes Buches die Wunder und Wohl: thaten der Reformation in Vorträgen dem englijebredenden Volke

rs

tereſſe unſerer lutheriſchen Stadtmiſſion, erſcheint nicht mehr. Leider! Doch ein Troſt würde es für uns ſein, wenn der köſtliche Lutheran Pioneer nun überall dorthin kommen würde, wo The City Missionary während ſeines furzen

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Paſtor Vangsnes, unſer norwegiſcher Amtsbruder, der vor die Augen geführt werden. Man kann nur wünſchen, daß dieſes vor ciniger Zeit unſere Negermiſſion beſucht hat, hielt kürzLutherbuch weit verbreitet und viel geleſen werde. lich vor einer norwegiſchen Conferenz über dieſes SegensSchulpredigt über 1 Tim, 4, 8, von Paſtor BV. G. Nommenſen. werk einen Vortrag. Ein Zuhörer ſchreibt darüber in der Milwaukee, Wis. Northwestern Publishing House. Preis: „Kirketidende“ unter anderm: „Paſtor Vangsnes nahm 5 Cent3; 100 Erempleire 51.50. Der Herausgeber der bekannten Vlättchen, „Die Kirdhenglode” uns in ſeiner Rede auf cine Reiſe durd) den Süden, führte * und „Ev.-Luth. Krankentroſt“, zeigt trefflich in dieſer Predigt die uns über die alten Schlachtfelder, wo ſo viele der beſten Nothwendigkeit und den Werth unſerer lutheriſchen Gemeindeſchulen. R. K. Bürger unſers Landes ihr Leben geopfert haben, um die Schwarzen aus ihrer leiblichen Sklaverei zu befreien, und Milde Gaben für die Negermiffion: führte uns dann in die Schulen der Neger, in ihre Kirchen Durch die Kaſſirer: Prof. J.S. Simon, Springfield, Jll., $109.09; und Häuſer, ſchilderte uns ihre geiſtlihe Noth und SklaveG. Wendt, Detroit, Mich., 91.62; O. E. Vernecker, Setvard, Nebr., 48.20; Aug. Nojs, Milivaufee, Wis., 136.70; C. A. Kampe, Fort rei und forderte uns auf-mitzuhelfen, daß fie daraus befreit Wayne, Jnd., 109.80; C. Spilman, Baltimore, Md., 39.00; Theo. werden. Haben wir ſo viel geopfert, ihnen zur leiblichen H. Ment, St. Paul, Minn., 77.69; Paſt. Fr. Soll, Monroe, Mich., 8.00. Durch die Miſſionare von ihren Negergemeinden: M. Wein-* Freiheit zu verhelfen, wie viel mehr ſollten wir opfern und hold, Manſura, La., 10.00; J. C. Schmidt, Greensboro, N. C., 12.00; thun, daß ſie geiſtlich frei werden. Die Synodalconferenz D. H. Schovjf, Meherrin, Va., 14.00; L. E. Thallety, Springfield, hat ſchon längere Zeit unter ihnen Miſſion getrieben. Unſere SIL, 7.25; K. Krebſchmar, New Orleans, La., 25.00; F. J. Lane Tena daſ. 25.00; J. Koßmaun daſ. 25.00. Von M. Gerken, HumSynode nimmt Theil an dieſer Arbeit. Der älteſte Miſſionar boldt, Kanſ., 5.00. Aus der deutſchen Freikirche 53.19. Von H. Bolter, unter den Schwarzen iſt unſer Landsmann N. J. Bakke. — Glencoe, Minn.,.25. Von N. N,, Unity, Wis., 1.00. Summa $797.79.

Frauen und Kinund Händlern !“ al3 ihre Freunde die zur Schande Herero himmelTod geſchworen.

“Daß in Judien nod immer Kinderopfer vorkommen, “zeigt folgender Bericht des freiſhottiſchen Miffionsarstes “Dr. MacNicol aus Kalna unter dem 15. Juli 1903: „Dieſes Jahr opferte cine Mutter ihr fiebentes Kind der Göttin. Haufen von Menſchen waren gegenwärtig, denen fie, wie es ſchien, ihre Abſicht mitgetheilt_hatte. Als einige ihr \hre>liches Vorhaben ihr auszureden ſuchten, ſagte ſie, ſie habe gelobt, wenn die Göttin ſie mit ſieben Kindern ſegen würde, wollte ſie ihr eins opfern. - Die ſieben Kinder

Widerrede die Frau ihren Weg gehen.“

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Für die St. Paul3-Schule in New Orleans: Von Frl. Emma Jürgens, Hutchinſon, Minn, 5.00. Durch Lehrer C. P. J.

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Kambeiß, La Porte, Jud., von ſeinen Schülern 10.20. Von E. D. Heinemann, Swift, Sil, 1.00. Durch Paſt. Th. Andree, Carbon Bla, Pa., von F. Webel, 5.00. Durch Maria Peters von dem Frauenverein zu Linn, Kanſ., 10.00. Durch Lehrer Wm. König, taplehurſt, Nebr., von ſeinen Schülern 3.66. Durch Paſt. M. W. Fle>enſtein, Minden, Nebr., von ſeinen Schülern 4.20. Von Frl. Emilie Waßmann, Cagle Late, Sil, 1.00. Von N. N., Bethany, Minn., 5.00. Durch die Kaſſirer: Prof. J. S. Simon, Springfield, Ill., 48.50; O. E. Vernecker, Seward, Nebr., 31.00; G. Wendt,

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Summa $193.22. Für arme Negerſtudenten in North Carolina: Durd Kaſſirer O. E. Vernecker, Seward, Nebr., 8.00. St. Louis, 16. April 1904. A, C. Burgdorf, Kaſſirer.

Ls 50 100

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uuter Eiuer Adreſſe

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Der Preis ſür ein

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Für das Jmmanuel-College in Concord, N. C.: Durch die Kaſſirer: Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 10.75; O. E. Vernecker, Seward, Nebr., 7.00; G. Wendt, Detroit, Mich., 9.50; Aug. Nos, Milwaukee, Wis., 13.50; C. Spilman, Baltimore, Md., 27.97; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jud., 122.50; Paſt. Fr. Soll, Monroe, Mich., 1.00. Von E. D. Heinemann, Swift, Sil, 1.00.

Die ,,Miffionss Tauhe’’ erſcheint cinmal monatlih. Jahr in Vorausbezahlung mit Porto ijt folgender: i 1 Gremplar.

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Detroit, Mich., 18.15; Aug. Nojs, Milwaukee, Wis., 18.50; C. Spil= man, Baltimore, Md., 21.00; Paſt. Fr. Soll, Monroe, Mich., 1.00. GSumnia $183.21.

10 Exemplare

ihr alle Kinder nehmen würde, wenn ſie das gelobte iht brächte, warf ſie das jüngſte, das etwa ein Jahr in den rauſchenden Strom. Die Zuſchauer, unter ‘auch Diener der Obrigkeit befanden, fanden die a3 Gelübde entſchuldigt und ließen nah der

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Die Anführer im Herero - Aufſtand haben in ihrem Kriegsrath beſchloſſen : „Den Miſſionaren, dern Schonung, aber Tod den Soldaten “Die Miſſionare ſehen dieſe Eingeborenen und Wohlthäter an, aber den Händlern, ihres Chriſtennamens fo oft den armen ſchreiendes Unrecht anthun, haben ſie den

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Der Redner ermunterte uns aufs herzlichſte, die Negermiſ-

_ ſion mit unſerer Fürbitte und unſerm Beitrag zu bedenken. Es wurde darauf eine Collecte für dieſe Miſſion erhoben.“

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Missions -~Tarrke.

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der Evangeliſ- Putheriſhen See

- Jahrgang.

Juni

Ein kräftiger Miſſiousaufruf aus einer Pfiugſtpredigt. Die wunderbare Ausgießung des Heiligen Geiſtes über die heiligen Apoſtel war das herrlihe Schlußwerk Gottes zur Seligmachung der gefallenen Menſchheit. Alle Güter des Heils hatte Chriſtus bereits erworben und in die Vorrathskammern ſeiner Kirche niedergelegt ; ſo begann denn nun ihre Austheilung. Das von Sinai herab geoffenbarte Geſeß Gottes war bereits für die Menſchen von Gottes Sohn ſelbſt durch ſein heiliges, ſtellvertretendes Thun und Leiden vollkommen erfüllt; fo ergoß fic) denn nun der Heilige Geiſt über die Jünger des HErrn, damit dieſe der ganzen Welt verkündigten, daß ſie nun von den Flüchen des Geſehe3 frei und das gnädige Jahr des HErrn angebrochen ſei. Das Löſegeld für die im Gefängniſſe der Sünde ſhmachtenden Menſchen war bereits erlegt ; ſo begann nun die Zeit, in welcher allen dieſen Gefangenen zugerufen wird: Gehet Heraus, ihr ſeid frei! Die Schulden aller Schuldner hatte Chriſtus bereits bis auf den leßten Heller bezahlt, ſo hatte denn nun die Stunde geſchlagen, von welcher an allen dieſen Schuldnern die geſchehene Bezah-. — lung fund gethan und die volle Quittung darüber überreicht ‘werden ſollte. Die Hochzeit der vollen Gnade war durd Chriſti Leben, Leiden, Sterben und glorreiche Auferſtehung und Himmelfahrt bereits zugerichtet ; ſo war denn der ſelige Augenbli> gekommen, in welchem nun bis ans Ende

“dex Tage

alle Sünder

eingeladen

und

ihnen

zugerufen werden ſollte: Kommt, es iſt alles “Gott war verſöhnt, “ ‘bereit, kommt zur Hochzeit! Feinden geworſeinen zu allen emen verſöhnt mit Geifte Gottes a von fo wurde denn Deu ES

von Moran

1904.

Aummer6.

ſelbſt das Amt, das die Verſöhnung predigt, aufgerichtet, damit nun allenthalben, wo Sünder wohnen, das felige Wort erſhalle: D Menſchen, Gott iſt mit euch verſöhnt! Laßt nun aud euch verſöhnen mit Gott! Kurz, die Welt war durh Chriſtum erlöſt, erworben und gewonnen von allen Sünden, vom Tod und von der Gewalt des Teufels; fo ſollte denn nun auch die Freudenbotſchaft hiervon allen Menſchen gebracht werden. : (Walther, „Feſtklänge“, S. 358.)

Auf Miſſionswegen unter den Negeru. 1. Erſtlingseindrücke.

- Spät

Abends

verließ unſer Zug

St. Louis.

Weit

hinter uns zurü> blieb das Elternhaus mit ſeiner liebenden Fürſorge, blieb die Studentenzeit, blieben Verwandte,

Freunde und Bekannte.

Vor uns lag die unbekannte, -

fremde Welt des Südens und die dunkle Zukunft. Gemiſchte Gefühle durhwogten die Bruſt. est war die Wartezeit vorbei, wie ſchnell, zu ſhnell war ſie vergangen! Faſt plötzlich ſtanden wir jest in der Pforte der ernſt Sadule des Lebens. Weit da draußen irgendwo in der fin: ſteren Nacht lag das Arbeitsfeld, das unſer wartete: die Negermiſſion. Unruhe und Erregung trieb- das ſchneller durch die Adern bei-dem Gedanken an das Auf dem Seminar, dem wir aun ee!

NE dieſer ee waren site genug ſchon in dalblattern geſchildert worden. Raum einen

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etree


Wissions-Tanrke,

Buerrohrplantagen mit ihren Zu>ermühlen, um die ſich o :

vohlthuender Regelmäßigkeit oft hundert und mehr egerhütten ſchaarten, wie Küchlein um ihre Henne. Alles intereſſant, aber feineswegs anheimelnd. Noch

| weniger

anziehend ſchienen Städte und Dörfer zu fein.

‘ <|! ſtachen nur hin und wieder neue, fon anges + ſtrichene Gebäude gegen die altersgraue, farbloſe Eintönig: ab e, oft unregelmäßige Straßen, unſchöne ffigte Garten, moosbehangene, knorrige l fel, Herumlungernde, träge Geſtalten

der ganze Gefammteindrud war

fiir einen, der alles

zum erſtenmal ſah, außerordentlich niederdritdend und ent=

hinter uns.

lag,

waren

zwar

alles

liebe,

theure

rungen, aber es war die Vergangenheit —

das Leben.

ZS

Erinne-

vor uns lag

* *

Wir waren glü>lih am Biel unſerer Reiſe angekommen und hatten uns von den Reiſeſtrapazen erholt. Jett hieß es: Hinaus unter die Leute und Augen und Ohren offer

gehalten.

Wie fremd ſicht es hier aus ; faſt überall ſtehen

die Häuſer der Kleinbürger zuſammengedrängt knapp an der” Siraße. „Hier wohnt alles zur Miethe“, war das allgemeine Urtheil unſers Führers. „Auch die Neger?“ „Ja, die erſt ret. Die müſſen faſt alle von der Hand in den Mund leben ; nur ſehr wenige ſind

ſo geſtellt, daß ſie fid) etwas erübrigen können.

Uebrigens,

das Wort Neger (nigger oder negro) darf ein Miſſionar

4

SS

muthigend. Zudem fdmrorte alles ty dem ganzen Bild unter einer fo grellen und erdrückenden Hise, daß man ſich über den Eindru> der Erſchlafftheit und Verödung nicht hoch zu wundern brauchte. Und nun erjt die Bevölkerung! Was man von Weißen ſah, fiel niht beſonders auf. Aber die Neger! Uecberall die Neger im Vordergrund. Wir hatten früher aud) ſhon Neger geſehen, aber damals wenig Acht gehabt auf ihre Eigenthümlichkeiten. — Das war alſo das Volk, unter dem wir leben und arbeiten ſollten. Hier waren die zu Hauſe. Ju dem ganzen, großen, intereſſanten Panorama, das ſih bei unſerer Fahrt vor unſern Augen entfaltete, waren dieſe farbigen Geſtalten für uns die Hauptſache. Die waren uns fremd. Was für eine Denkart die wohl haben mögen; wie muß man wohl mit ihnen umgehen ; ob ihre Brüder in der Großſtadt, der wir zuſtreben, auh ſo ausſehen und fo leben, wie dieſe hier auf dem Land und in den kleineren Städten ; ob fid) aus dieſen oft ärmlichen und verkommen ausſehenden Geſtalten gute Chriſten und Gemeindeglieder machen laſſen — dieſe und ähnliche Fragen \ſhwirrten beim Anbli> dieſer Menſchenkinder uns durch den Kopf. Und dabei zog jest zugleich eine ſo aufrichtige Theilnahme ins Herz ein, daß man ſich hingezogen fühlte zu dieſem fremden Volk. Man ſah es ploglic) nicht mehr mit bloßen Menſchenaugen, ſondern mit Miſſion3augen an. Man war ihm auf einmal nicht mehr fremd. Das waren ja auh Menſchen wie wir, die hatten auch eine unſterbliche Seele, für die war JEſus auch geſtorben, ja, „auh Mohren ſollten ſelig ſein“. Die Zukunſt fing plößlich an fic) zu lichten und Geſtalt anzunehmen, und muthig und gefaßt richtete fic) jest der Sinn dem nicht mehr fernen Ziele zu. Da wartete unſer dic Arbeit unter dieſen verachteten „Kindern Hams“; die war uns zwar neu, aber nicht unbekannt, die war ja in der ganzen Welt immer dieſelbe, darin ſtanden ja ſhon Miſſionare auf dem uns zugewieſenen Feld, da gab es auch ſchon farbige Lutheraner. Jett fühlten wir feſten Boden unter den Füßen. Was

engi

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Auge vorüber — verwittertes Denkmal vergangener Pracht. Dazwiſchen überall ſtaken unter den Bäumen oder im freien Feld die Hütten der Neger, jede mit ihrem offenen Ausbau nach vorn und dem wuchtigen Kamin ſamint ſeiner Eſſe an einem Ende, ganz als ob er als die Hauptſache zuerſt aufz geführt und dann die Hütte an ihn angebaut worden wäre. Weiter den Fluß hinab, in den niedrigen Ebenen, erſtre>ten < neben ſchon viel fdjoneren Anlagen und Bauten große

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unſerer Abreiſe war die Tagespreſſe voll geweſen von Berihten über die Greuelſcenen einer Negerhese in New Orleans. Hinter dieſem allen ſtand das in der ganzen Welt befannte unglüdſelige Verhältnis zwiſchen den Weißen und den Farbigen im Süden. Das waren die dunklen Wolken È über der fernen Wahlſtatt, auf der uns unerprobten Recruten Ree. eine Stelle zugewieſen worden war und der wir jest jue Ess cilten. Dev Geiſt war willig, aber das Fleiſh war nod ſo ſhwach. 5 Das Morgengrauen des neuen Tages ließ ſhon in großen Umriſſen erkennen, daß wir in eine fremde Welt, bs in neue Verhältniſſe hineinfuhren, und die aufgegangene E Sonne beleuchtete grell die Züge des veränderten LandÈ ſchaftsbildes und beſtätigte den erſten Eindru>. Da waren |> nirgends mehr regelmäßige, drahtumgogene, ährenwogende fees Felder zu ſchen. Man vermißte die geräumigen Scheunen, i die ftattliden Farmhäuſer, die wohlgemajteten Heerden, Ee an denen man im nodrdliden Miffiffippie Thal von der bs Bahn aus faſt uninterbroden das Auge weiden kann. aS Schluchten und ſteile Thäler durch furdten hier in gewaltigen 4 Zügen die Landſchaft. Dazwiſchen auf den Abhängen und den ebeneren Flächen, oft lang und ſchmal hingeſtre>t, zogen ſich die unregelmäßigen Felder hin, deren Schlangenwin58 dungen ſich die Reihen der angepflanzten Stauden wunderSs bar anpaften. mee Nur Hie und da lugten durd) die Aeſte majeftatifder _Giden und Magnolien die Giebel größerer Bauten zu uns herüber. Aber nur ſelten ſah man friſche, von Wohlſtand zeugende Farmen, nirgends mehr eine gefällige Bauart ; faſt überall breit hingekauerte Gebäude in viere>iger Eintonigfeit, kaum zwei Stockwerke hoch, jedes mit zwei Giebel“ fenſtern im Dach und mit der unvermeidlichen Veranda auf allen vier Seiten — die Wohnungen weißer Pflanzer / und Grundbeſißer. Mitunter aud) zog inmitten verwil_ derter, aber großartiger Anlagen der graue \{loßartige, “ ſäulenumgebene Bau früherer Sklavenbarone an unſerm

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Die den Farbigen

gegenüber niht gebrauden,

Mission=-Tauke. nur ‘colored

people’ oder ‘Africans’; alle andern Bezeichnungen aus dem Munde ihrer weißen Mitmenſchen verletzen fie” „Gut, das wollen wir uns merken.“ „Aber hier ſieht man ja viel mehr Ne — Farbige auf den Straßen als Weiße!“ „Ja, wir ſind auch gerade in einer Gegend, wo viele wohnen. New Orleans zählt unter 275,000 Bewohnern etwa 85,000 Farbige. Dieſe wohnen faſt alle in gewiſſen Diſtricten, wo die Miethe verhältnismäßig niedrig iſt. Aber wenn ſie auc) höhere Miethe bezahlen könnten, ſo wäre es ihnen doch unmöglich, in manchen Bezirken einen Wohnplay zu bekommen. Viele Hausbejiger vermiethen ihre Häuſer nicht an Farbige.“ ; „Wovon leben denn dieſe Leute alle?” „Die meiſten find Dienſtboten, beſonders die Frauen und Mädchen. Viele Handwerker gibt es nicht unter den Farbigen, da die Concurrenz unter den Weißen in dieſer Hinſicht ſo ſtark iſt, daß der farbige Handwerker ſich gar nicht halten kann. Jun den meiſten Familien muß alles, was Hände hat, verdienen helfen. Faſt alle ſind arm, oft ſehr arm. Zwar werden auf den Schiffswerften bei den Waarenverladungen den Farbigen gute Löhne angeboten; aber die Arbeit währt nur einen Theil des Jahres und ift fo ſhwer und aufreibend, daß die allermeiſten ſih davor ſheuen. Jn guten Jahren leidet der Farbige keine große Noth, da findet ſih immer etwas für ihn; aber in theuren Zeiten muß er oft bittere Armuth fejmeden.” * Y * Es iſt Sonntag-Morgen. Früh ſchon läuten die Kirchengloden. Wir kommen zuerſt in eine weiße Kirche. Aber da iſt ja niemand drin! Die Leute kommen vielleicht nod). Doch wir werden enttäuſcht; in der großen, 500 Leute faſſenden Kirche ſind kaum 50 Zuhörer. Man iſt natürlich äußerſt befremdet. „Ja, das iſt hier in allen Kirchen ſo“, * wird einem erklärt. „Siehſt du die Leute ſpazieren fahren, die dort langſam dahinſchlendern und die dort drüben träge vor ihren Thüren ſißen? Das find alles Leute, die Chriſten ſein wollen. Sie „feiern! alle den Sonntag, aber nicht im : Gotteshaus. Cs iſt traurig, aber wahr.“ „Wie wird das The. erſt bet den Farbigen ſein, wenn unter den Weißen ſhon C ſolche Zuſtände herrſchen!“ „D bei denen iſt es lange nicht ſo ſchlimm“, kam die unerwartete Antwort. „Was Kirchenbeſuch anbetrifft, fo laſſen fid) die Farbigen niht durd Ba das böſe Beiſpiel der Weißen beeinfluſſen.“ „Zu was für Kirchen gehören denn die Neger?“ „Faſt alle ſind entweder * Methodiſten, Baptiſten oder Katholiken. Als Methodiſten und Baptiſten dürfen ſie „begeiſterte“ Gottesdienſte halten, und das mögen ſie gar zu gern.“ 6

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*

Mitten drin in der Arbeit. Der Anfang ift \{hwer, Die Leute find ſehr freundlid. Sie aber 8 geht ſhon. fremd, obwohl fie farbig find und fo niht gar mix find bin ich ſehr willkommen und werde Ueberall bin. ih weiß Eins merke id): meine empfangen. mit großer Höflichkeit

Jugend ſteht mir im Wege. Von einer wunderſamen Alien bin ich ſogar ſhon bemuttert worden: ich ſoll ja nicht graue, ſondern nur ſchwarze Anzüge tragen; mein Hut ſehe auh nicht „geiſtlich“ genug aus, und die Haare drunter erſt recht nicht; mein Chorro ſei niht ganz lang genug, und daß ſie's nicht vergäße: ich ſoll mir ja einen Bart wachſen laſſen, id) ſähe viel zu jung aus.— Ja, liebe Alte, da iſt guter Rath theuer; wo ſoll ih da: zuerſt anfangen? Allmählich finde ih mich zureht. Die geringe geiſtliche Erkenntnis unter den Leuten entmuthigte zuerſt. Aber wie ſollte es anders ſein? Kaum die Hälfte der Aelteren kann leſen. Die Predigt iſt das einzige Lehrmittel für ſie. Jn Unwiſſenheit ſind ſie aufgewachſen, und nun hält es ſhwer, ihnen die lutheriſchen Grundlehren auch nur einigermaßen beizubringen. Wenn der Satan je ein Volk in dunklem Aberglauben und geiſtlicher Finſternis gefangen gehalten

hat, ſo ift es gewiß dies Volk der Mohren.

.

E

Aber der liebe Gott hat aud) hier ſein Volk. Sah habe mir nie fo reht vorſtellen können, was kindlicher Glaube ijt; unter meinen Farbigen habe ich es jest erfahren. Theuer und werth iſt die Beute, die man in heißem Kampf

erringt. —

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Dies find etliche Züge aus dem Tagebuch eines Negerz

|

miſſionars. Sie ſollen hie und da ein Streiflicht werfen auf die Verhältniſſe, unter denen das Volk der Mohren in unſerm Lande ſein Weſen hat, und auf die Miſſionsarbeit, die hier ihren geſegneten Fortgang nimmt.

Judiauer in St. Louis. Wer zählt die Völker, nennt die Namen, Die gaftlicy hier zuſammenkamen?

es

So möchte man mit dem Dichter fragen, wenn man ſich umſieht unter dem Gewimmelall der verſchiedenen Menſchen, die ſich aus allerlei Völkern der Erde jest auf dem Blake dex großen Weltausſtellung in St. Louis zuſammengefunden haben. Ein buntes Gemiſch von Leuten verſchiedener Abſtammung, verſchiedener Farbe, verſchiedener Kleidertracht, verſchiedener Sitten. Und welch eine Sprachver-wirrung ! Welche Verſchiedenheit auch der Religion! Da find allerlei Heiden, civiliſirte und unciviliſirte, mit den verſchiedenſten Gößen, die ſie anbeten, Muhammedaner, ſtrenge und laxe, Juden, die ſich orthodox nennen, und | genannte Reformjuden, und Chriſten, folde, die nur den Namen haben, und andere, die in Wahrheit Chriſten ſind.

Und ſeht, da begegnen wir chriſtlichen Chineſen, chriſtlichen Japanern, chriſtlichen Minus, chriſtlichen Kaffern und Gh ſten aus wie viel andern Völkern, die früher ganz im H thum verſunken waren, freuen und über die Früchte d

Miſſion und bitten Gott, daß dieſe Leute unter ‘Ten Gefahren, Verſuhungen und Greueln der lungsſtadt niht Schaden nehmen mög Auch die verſchiedenen Jndianerſtän ;

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Die Missions-Taube.

großes Land bevölkerten und jest auf ihre Reſervationen zurückgedrängt find, finden wir auf der Wusftellung vertreten : Arapahoes und Apachen, Pueblos, Pomos, Pawnees, Sioux, Navajos, Chippewas und Cocopa3, Wichitas und Moquis und Zunis und was ſonſt noch für Jndianerſtämme einem dort genannt werden. Manche dieſer RothHaute ſtehen noch auf einer ſehr niedrigen Bildungsſtufe, andere ſind ſhon hoch civiliſirt und zählen fich zur feinen Geſellſchaft. Sie wohnen dort in ihren mit Thierfiguren bemalten Zelten, in Wigwams, in Erdhütten, in ſelbſt-

Gine Gruppe der Moqui-

errichteten Gebäuden und in dem fojonen Bau einer Jn“dianerſchule unſerer Regierung. Cine große Anzahl Jndianex befindet fic) im ſogenannten “Pike”, beſonders die E; Moquis und Zunis, die von den fanengafien Cliffdwellers von Arizona und New Mexico abſtammen ſollen. Von dieſen Indianern präſentirt ſich hier eine Gruppe im Bilde, owie dann aud) nod) beſonders ihr Häuptling, der dort

thums fteden.

Sjt es nicht eine ſchwere Schuld der Chri-

ſtenheit, daß es in unſerm Lande

noch

ſo viele Jndianer

gibt, die ihren Heiland nicht kennen ? Jm Jahre 1831 war eine merkwürdige Geſandiſchaft eines fernen Judianerſtammes hier in St. Louis. Vier Häuptlinge waren weit hergekommen über die Gebirge und Prairien und Flüſſe und hatten die vielen Beſchwerden und Gefahren nicht geachtet. Und was ſuchten fie hier? Sie ſagten : „Wo iſt des weißen Mannes Bue) vom Himmel ? Wir haben davon gehört in unſern Wigwams im Thale

und Zuni- Judianer.

des Columbia-Fluſſes und find gekommen, dieſes Buch zu | ſuchen. “‘—St. Louis war damals eine erzkatholiſche Stadt, und der Regierungsbeamte, der fic) dieſer Häuptlinge annahm, war ein ſtrenger Katholik, der die Bibel, das Buch vom-Himmel, keinem Laien und ſo auch keinem dieſer Jndianer in die Hände gab. Sie blieben den ganzen Winter über hier. Zwei von ihnen ſtarben, als der Frühling kam.

Die beiden andern ſchi>ten fid) an, den weiten Heimweg prac Sen Die uv a

anzutreten.

7 ‘ohne auh nur eine Miene dabei zu EE ner bekennen fid) zum Chriſtenthum, während e Rothhäute zur Weltausſtellung gekommen od) im tiefen Elend des verfinfterten Heiden-

Ehe fie aber abreiſten, hielt: der eine von ihnen

eine denkwürdige Rede, die von dem Schreiber jenes Beamten nachgeſchrieben und dann veröffentlicht wurde. Der

Häuptling ſagte unter anderm Folgendes : „Jh bin zu euh getommen von, der untergehenden Sonne auf einem Pfad

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44


Die

Missiona-T

vieler Monde. Mein Auge war etwas geöffnet und id) habe ausgeſchaut nah mehr Licht für mein Volk, das in Finſternis fist... . Mein Volk ſandte mid, des weißen Mannes Buch vom Himmel zu holen. Jhr habt uns nun hingenommen, wo ihr euren Frauen zu tanzen geſtattet, wie wir es nicht thun würden, und das Buch war nicht dort. Jhr nahmt mich hin, wo man den großen Geiſt mit Kerzen verehrt, und das Buch war nicht da. Jhr habt mir Vilder gezeigt von guten Geiſtern (Heiligenbilder) und Bilder des guten Landes

im Jenſeits, aber das Buch war

nicht dabei, uns den Weg zu zeigen. weiten, öden Pfad zurü>k zu meinem Lande. Jhr macht meine Füße ſ{hwer mit Geſchenken,

Jch gehe nun den ‘Volk im dunklen

aube.

„Wie ſteht's aber mit der St. Pauls-Schule im ſonderen? Es fehlt an Raum. Das Schulgebäude nur zwei Zimmer und iſt für 160 Kinder berechnet. Sn ſem Fahr ſtellten fid) Anfangs 200 Kinder ein. Durch

Behat dieBue

ſammenſchieben der Bänke, Hinausſchaffen der Lehrerpulte

und durch Benußzung Einer Orgel für zwei Klaſſenzimmer wurde Raum geſchafft, ſo daß alle Schüler unterkommen konnten. Aber es blieb nicht bei den 200. Es kamen mehr und mehr, bis ihre Bahl auf 250 geſtiegen war. Da fand ſich ſelbſt mit Hinzunahme der Sacriſtei nicht mehr genügend Raum. Sites darum nicht klar, daß es hier fo ſteht: es muß Naum geſchafft werden? Ein Gebäude thut hier noth! Oder wie fteht’s, wenn Tr TJ | wir niht bauen, ſondern un-

aber das Buch iſt nicht dabei.

ſere Arbeiter anweiſen, nur ſo

Wenn ich meinem armen blinden Volke nach dem nächſten

viele Schüler aufzunehmen, als die jeßigen Gebäude faſſen können? Jeder Leſer wird ſich felbjt darauf die Antwort geben, ob ſolches recht oder unrecht wäre. Wir wollen noch einen andern Punkt ins

|

Auge faſſen.

Es liegt im

|

Zug der Zeit, auf eine ausgedehntere Schulzeit oder höhere Schulung zu drängen. Dieſer Zug hat auch unſere Neger erfaßt. Die Secten, die ja wenig oder nichts auf die Gemeindeſchulen halten, erkennen die Sachlage - und verwenden viele Koſten und

|

Schnee

in der

großen

Zu-

fammentunft ſage, daß ih das Buch nicht gebracht habe, werden

unſere

alten

Väter

und jungen Helden nichts zu antworten wiſſen. Sie werden ciner nad) dem andern \hweigend weggehen. Mein Volk wird in Finſternis fter=

ben. Sie werden auf einem langen Weg zu andern Jagdgefilden gehen. Kein weißer Mann geht mit ihnen. Kein Buch des weißen Mannes zeigt ihnen den Weg. Jch große Mühe auf Hohere habe keine Worte mehr!“ So Schulen. Nicht wenige der verließen damals dieſe beiKinder, die unſere Gemeinde= den Häuptlinge bitter entſchulen durdmaden, werden täuſcht dieſe Stadt St. Louis. darnah höhere Schulen bez Einer von ihnen ſtarb unter© ſuchen. Wo aber kommen ſie wegs. Der andere kam trauGin Judianerhäuptling. dann hin? Zu den Secten rig heim, denn des weißen oder in die Staatshochſhulen. Und das ſind Kinder, die Mannes Bud vom Himmel brachte er niht mit. Was wir für unſere. Schule und Kirche behalten können, wenn werden die Judianer, die jest in St. Louis ſind, wohl mit wir auf der St. Pauls-Station ein Gebäude errichten, in heimnehmen ? R. K. dem wir ſolhen Schülern, die es wünſchen, einen höheren

see

Wie fteht’s?

Schulunterricht bieten können.

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Ferner wurde in den Llesten Jahren bei uns die Frage

drtert: Sollten wir farbige Prediger und Lehrer ausbilde Wenden wir dieſeFrage auf unſere Miffionsfdulen in oder ſoll unſere Negermiſſion ſtets dur weiße Miſſi New Orleans an, fo kann zur Ehre Gottes geantwortet betrieben werden? Wir alle ſind feſt davon rae ~ werden: Es ſteht gut! Es wird hier mit Fleiß und Treue gearbeitet. Die Schülerzahl iſt eine große, erreichte ſie dod) - haben farbige Arbeiter nöthig, und zwar ſollt er A in ‘den drei Schulen 500 und, darüber. Der Beſuch iſt bald gemacht werden, ſolche auszubifden, Jn Ner regelmäßiger geworden und hält bis jest (Monat Mai) noch gut an. Der Fortſchritt bei den Kindern iſt nicht gu. St. Pauls- Gemeinde als das geeignetſte cf wat) Baltes Lankenau diejenigen, die w verkennen. Wir haben Gott für ſeinen Geta Segen viel danken. So fteht’s !

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melie und mit ihnen cine höhere Schule einrichtete. Zu dieſer fanden ſih auch zwei Jünglinge von der Bethlehems- Station ein, deren Abſicht es ift, einſt in den Schuldienſt der lutheriſchen Kirche unter ihren Raſſengenoſſen zu treten. a u Außer dem Unterricht, den ſie dort empfangen, erhalten ſie E = auch Stunden von den übrigen Miſſionaren in deren StuH a dirzimmern. Der Anfang ift alſo, wenn auch klein und recht beſcheiden, gemacht worden. Und es ſteht ſo, daß wir hoffen dürfen, daß in nur wenig Fahren jene beiden Jünglinge, als die Erſtlingsfrüchte unſers Negercollege, zum Dienſt des HErrn abgeordnet werden können. - Jn dieſem Jahr unterrichtete Paſtor Lankenau 20 bis 25 in der Sacriſtei, die für den Zweck durchaus nicht geeignet iſt. Mit jedem Jahr wird dieſe Schülerzahl fid) mehren. Außer “denen, die fid) aus dem St. Pauls-Diftrict einſtellen werden, ſind von Mount Bios und Bethlehem, wenn nicht viele, fo doch etliche zu erwarten. Von einigen aus Bethlehem, die jezt höhere Klaſſen der Staatsſchule beſuchen, bin ih {oh on gefragt worden, wann das neue College eröffnet werde, und ſie bezeugten mir, ſie würden viel lieber dorthin gehen ; + „denn wir ſind ja Lutheraner“. i - Siche, fo ſteht es, wie oben beſchrieben. Es fehlt hier Ks gar ſehr an cinem Gebäude. Die Schüler find ja da, der | Anfang iſt gemadt. Bauen wir jest das Haus, ſo ijt uns, -\ſoweit Menſchen ſehen können, aus der Noth geholfen. Cin Grundſtü> für den Bau iſt ja aud) ſhon vorhanden. Es grenzt an das Grundeigenthum der St. Pauls-Station. "Der Bauplag iſt auc) ſhon aufgefüllt; denn das iſt in New Orleans bei faſt allen Grundjtiiden nöthig. Das Auffüllen, das wohl an $100.00 gekoſtet hat, haben unſere [A Negerchriſten in Louiſiana beſorgt, indem ſie ihre Oſtercollecten zum Beſten des College beſtimmten. Es ſteht ferner ſo, daß, obwohl die St. Pauls-Schule ein neues Gebäude braucht, um ihrer vielen Schüler willen, und auch dgs College einer Behauſung benöthigt iſ, dennod) nicht zwei beſondere Gebäude errichtet zu werden brauchen. Ein Gebäude mit etwa vier Zimmern könnte beiden Zweden dienen und ,

„würde nict zu viel koſten. —

Aber warum bitten wir um vier Zimmer, wenn wir vorläufig nur zwei bedürfen? Allerdings, heute find nur

“zwei nöthig.

Es ſoll aber dod) nicht allein für heute gebaut

“werden. . Bereits im nächſten Jahr wird das College vorind im folgenden vielleicht wieder eins mehr. Und ſollte nn etwa im nächſten Jahr ſchon wieder angebaut werden? er weiß, was anbauen heißt und koſtet. J. Koßmann.

ges über die hriſtlihe Miſſion in Korea. i: E Vi [fer al

ar bis gum Jahre 1882 gegen die Nadjbareſ

oſſen.

“Noch im Jahre 1871 ließ die Bie

ſie ihr Land

den Fremden

geöffnet

hätte.

Trogdem

ge-

langten bereits um die Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts durch Bücher und Schriften der Jeſuitenmiſſionen in Peking einige Samenkörner des Chriſtenthums nach Korea. Seit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts beſtanden ſogar {hon lebhafte Beziehungen zwiſchen den römiſchen Chriſten von China und Korea. Jm Jahre 1783 reiſte ein vornehmer -Koreaner als dritter Geſandter mit nad) Peking, ließ fic) dort von dem Erzbiſchof Alexander Tong taufen und kehrte als überzeugter Chriſt in ſeine Heimath zurück. Hier ſoll er in einer öffentlihen Disputation den berühmteſten heidniſchen Neligionsgelehrten Koreas fo in die Enge getrieben haben, daß dieſer zugeſtand : „Die chriſtliche Neligion iſt großartig! Sie iſt wahr! Aber ſie wird ihren Anhängern Unannehmlichkeiten bereiten.“ Nach den Angaben Dallets entſtand bereits im Fahre 1791 eine ſhwere Chriſtenverfolgung, der gegen viertauſend Koreaner-Chriſten zum Opfer fielen. Jn demſelben Jahre kam ein chineſiſher Miſſionar, Pater Jacques Tſiu, nach Korea, um die dortigen Chriſten geiftlid) zu bedienen. Allein die drei Koreaner, die ihn über die Grenze gebracht hatten, wurden zu Tode geprügelt, und zehn Fahre ſpäter ſtarb der Miſſionar ſelbſt mit nod) dreihundert eingeborenen Chriſten den Märtyrertod. Eine dritte Chriſtenverfolgung, \{limmer als die beiden vorhergehenden, brachte das Jahr 1839. Der Premierminiſter Nitſieni, ein ausgeſprochener Chriſtenfeind, der alle Gewalt in Händen hatte, ließ den erſten koreaniſchen Biſchof Jmbert mit zwei Prieſtern nad furhtbaren Folterqualen enthaupten. Jm Jahre 1866 hatte es den Anſchein, als könnte Rußland den Zugang zu Korea erzwingen. Dadurch fam der Fremdenhaß aufs neue zum Ausbruh. Viele Chriſten und Prieſter fielen ihm zum Opfer. Der König ſhwur mehr als einmal, daß er das Chriſtenthum mit Stumpf und Stiel ausrotten werde. Was er gedroht hatte, iſt ihm aber dod) nicht gelungen. Die römiſche Kirche hat nod) immer in Korea etwa zehntauſend Anhänger und unterhält nicht bloß zahlreiche Schulen, ſondern befist in der Hauptſtadt des Landes auch ein Prieſterſeminar und ein Hospital. ‘Die Anfänge der evangeliſchen Miſſion in Korea gehen auf die Pionierarbeit des bewährten ſchottiſchen Miſſionars — Dr. Roß zurüd>, der ſeit Jahrzehnten in Mukden,.der Hauptſtadt der Mandſchurei, arbeitete. Jm Jahre 1873 reiſte er ſelbſt nah der Grenze, um mit den Koreanern bekannt

zu werden.

Doch gelang ihm dies zunächſt nicht. - Erſt

ſpäter war es ihm möglich, mit Hülfe eines koreaniſchen Spradlehrers in Niutſchwang das Koreaniſche zu erlernen

und allmählich das Neue Teſtament zu überſehen. - Schot-

tiſche. Bibelboten konnten die Bibeltheile, nahdem fie an der Grenze oft genug zurü>gewieſen worden waren, endlich ſelbſt in Korea verbreiten. Die Frucht fand Dr. Roß, als er im Jahre 1884 Korea perſönlich betreten durfte. Ganze Dörfer waren durd) das Leſen des Schriftwortes mit Ui


Die

Missions-Taube.

ay,

Chriſtenthum vertraut geworden. Die Erſtlinge dieſer Bibelleſer, 75 an der Zahl, konnte er ſofort taufen. Jm Jahre 1892 kehrte Dr. Roß in die Thäler an dem Südweſtabhang der „langen weißen Berge“ zurü> und traf wiederum Schaaren von Taufbewerbern. Neben Dr. Roß machte ſich bereits im Jahre 1884 der erſte Miſſionsarzt Dr. Allen von Shanghai auf, um nad Söul, der Hauptſtadt Koreas, vorzudringen. Durch eine glückliche Kur, die ihm bald nach ſeiner Ankunft an einem Prinzen gelang, fand er guten Eingang und konnte ein geräumiges Miſſionsſpital eröffnen. Später trat er aus dem eigentlichen Miſſionsdienſte aus, um das Amt eines americaniſchen Miniſterreſidenten in Korea zu übernehmen. Auf dieſem Poſten hat er fich große Verdienſte um die Erſchließung des Landes erworben. Seine ärztliche Miſſionsarbeit wird von andern tüchtigen Miſſionsärzten fortgeführt. Dieſen erſten Miſſionspionieren im Lande des „friedlihen Morgens“ folgten bald weitere nad. So kamen unter andern zwei Chineſen, Chriſten und Miſſionare aus der chineſiſhen Provinz Fukien, die ſich in Fuſan, an der Südoſte>e Koreas gelegen, niederließen. Dieſen folgte ſpäter cine verdiente Miſſionsarbeiterin, MacKenzie, die namenilih unter den Frauen wirkte, leider aber ſehr frühe ſtarb. Jm Jahre 1894 gab es bereits 800 proteſtantiſhe Chriſten in Korea. Die verſchiedenen Miſſionsgeſellſchaften, unter denen ſich beſonders die americaniſchen Viſchöflichen Methodiſten durch eine rege Preßthätigkeit auszeichnen, zählen jest über 20,000 Gemeindeglieder im Lande der „Morgenfriſche“. Die drei größeren im Lande arbeitenden Miſſion3geſellſchaften ſind americaniſchen Urſprungs. Auch canadiſche und auſtraliſche Presbyterianer haben fic) in Korea niedergelaſſen, ſowie die hochkirhlihe „Engliſche Ausbreitungsgeſellſchaft“. Die Fortſchritte find namentlid ſeit dem Kriege vom Jahre 1894, der einen großen Um\{hwung in der allgemeinen Volksſtimmung zur Folge hatte, unverkennbar. : Alles in allem Hat fic) Korea als ein dankbares Miſſion3gebiet erwieſen. Beſonders verheißungsvoll ift die Empfänglichkeit der niederen Stände, die freilich unter dem

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Drucke des Hofes, des Adels und dev Beamten ſchwer zu

es fe È

Mancherlei aus der Miſſion und fiir die Miſſion. (Von R. K.)

Die Negergemeinden in New Orleans hatten, wie Miſſionar Koßmann berichtet, während der zweiten Woche nach Oſtern in der St. Pauls-Kirche ihre zweite jährliche Conferenz. Jm Croffnungsgottesdienjt am Sonntag-Abend predigte Paſtor K. Kretſchmar über das Thema: „Was die lutheriſche Kirche eigentlich ſei.“ Die Zuhörerſchaft, ctwa 200, wenn auch nicht ganz ſo viele wie bei der erſten Conferenz,

:

Die

Sigzzungsabend beſprochen, über welchen Gegenſtand Miſſio-

nar Koßmann eine Abhandlung verlas. Auch unſern Negerchriſten droht von den bei den Secten üblichen “Church Fairs”? Gefahr. — Sodann beſprach die Conferenz die Frage: „Warum iſt der Kirchenbeſuch ein fo ſchlechter?“ * Daß der Kirchenbeſuch im Allgemeinen ein ſchlechter zu nennen ſei, wurde beſtätigt, und dann wurden die Urſachen hervorgehoben, welche dem ſ{hle<hten Kirchenbeſuh zu Grunde lagen. Die „Logenfrage“ beſchäftigte die Conferenz am Dienstag-Abend. Herr Paſtor Lankenau verlas cin Meferat hierüber, in welhem er darthat, warum kein Lutheraz ner, Fein Vibelchriſt es mit den Logen halten könne. Zu allem, was da geſagt wurde, gab die Conferenz ihre Zuſtimmung. Jm Eröffnung3gottesdienſt, ſowie in einer jeden der folgenden Sißungen wurde eine Collecte*für das zu errichtende Negercollege in New Orleans erhoben. Der Ertrag ergab etwa $20.00. Die nächſte Conferenz wird im nächſten Jahr in der Bethlehemskirche tagen.

Hert Lehrer Fuhrmann von der St. Pauls-Station iſt ſeit einiger Zeit recht leidend. Gott wolle dieſem lieben jungen Miſſion3arbeiter baldige Beſſerung ſchenken. Wir empfehlen ihn der Fürbitte aller Mitchriſten. Lies

Ucher die lutheriſhe Jundianerſhule zu San Care

los, Ariz., berichtet Lehrer R. Kuß im „Ev.-luth. Gee meindeblatt”: „Vom erſten Montag im Januar an wUrd | ohne Unterbrecdhung Schule gehalten. Der Schulbeſuch hat”

fic) ſehr gebeſſert ; 22 Kinder, 17 Knaben und 5 Madden,

unter den Vornehmen der Hauptſtadt gibt es bereits

beſuchten die Schule.

eine Anzahl ernſter Chriſten. Sogar der Kaiſer von Korea ſoll ſhon vor mehreren Jahren cinem Miſſionsbiſchofe gegenüber den Wunſch geäußert haben : „Sie müſſen uns * nod) viel mehr Miſſionare ſchi>en!“ Möge der barm-= herzige Gott eine empfindliche Störung des ſcheinbar recht ausſicht3vollen Miſſionswerkes durch den au3gebrochenen

h n! Rrieg inin Gn Gnaden verhüte _ “Krieg

füllte doch die St. Pauls-Kirche gerade.

Chöre der St. Pauls- und Mount Zions-Gemeinden ſangen _ an dieſem und den folgenden Abenden. Am Montag- und Dienstag-Abend wurden Conferenzſißungen gehalten. War der Veſuch an dieſen Abenden im vorigen Jahr weniger gut, ſo ſtellten fic) diesmal ſowohl am Montag wie am Dienstag etwa 100 Leute cin, die mit Jutereſſe den Verhandlungen folgten. “Church Fairs?’ wurden am erſten

‘leiden haben. Bei den Koreanern findet man ‘nichts von jenem zähen Feſthalten an dem Anerzogenen und Altüberlieferten, das ſonſt der Miſſion ſo große Schwierigkeiten entgegenſeßt. Sie ſind empfänglich für Neues und Beſſeres.

Auch

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Es iſt Ausfidht, daß noch einige neue

fernt läßt die Regierung einen Damm bauer denn die Jndianer hin, um Arbeit und Bro

(Nath „D. a. Gl.)sis

Nun iſt es aber ihre Weiſe, daß nicht die M -

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gehen, ſondern fie nehmen die ganze Familie mit, und fo werden die Kinder der Schule entzogen, bis die Familie wiederkommt. Der Lehrer hat viel gu thun, das junge Volk an-Ordnung zu gewöhnen. Sie kommen ungewafder und ungekämmt zur Schule, oft nod) mit verſchiedenen Farben bemalt; da gilt es denn immer wieder, ſie zur Ordnung anzuhalten.“ Auf dem Weltausſtellungsplaß im Lager der Buren befinden fid) auch eine Anzahl Kaffern aus Südafrica — Betiſchuanen und Baſutos. Als nun dieſer Tage der Sohn cines ſüdafricaniſhen Hermannsburger Miſſionars3, Herr A. Schulenburg, der ſeiner Zeit auf Seiten der Buren ge-

“ kämpft und dann aud) cine lange Gefangenſchaft miterduldet hat, jest aber hier in St. Louis Medicin ſtudirt, um als Arzt nad) Transvaal zurü>zukehren, cines Abends in die Nähe der Zelte jener Kaffern kam, hörte er zu ſeiner großen Ueberraſchung und Freude, wie dieſe Schwarzen in ihrer Sprache eins der ſchönen lutheriſchen Lieder ſangen, wie ſie z auf den Miſſionsſtationen in Südafrica geſungen werden. Nicht weniger überraſcht und erfreut waren aber dann auch “+ Dieſe Kaffern, als dieſer Sohn eines ihnen bekannten MiſY ſionars ſie erſt auf holländiſh und dann ſogar in ihrer eigenen Kaffernſprache anredete. Y s aren Aus Braſilien berichtet Paſtor Mahler über die Miſfionsjdule in Porto Alegre: „Die Zahl unſerer Schüler “iſt bereits auf 130 geſtiegen. Darunter befinden fid) ſogar einige Braſilianer und Neger. Erlaubte es uns die Zeit, “uns nach neuen Schülern umzuſehen, 150 bis 160 Kinder in Kürze zu bekommen, wäre ein Leichtes, Aber unſere Zeit iſt zu ſehr in Wnfprud genommen. Die wir bekommen, laufen uns von ſelbſt zu. Unſere zweiklaſſige Schule. “iſt faſt überfüllt. (Vor Kurzem kauften wir einem andern ~~ Mehrer hier in Navegantes ſeine ſämmtlichen Bänke ab, da er ſeinen Unterricht einſtellen mußte.

“auh dieſe wieder beſet.) Wir unſerm geräumigen Local kaum ‘ausſihtlih kommen im nächſten x. Wir tragen uns fdon mit

laſſe einzurichten, aber wo?

Aber im Nu waren

können unſere Schüler in noc) unterbringen. VorMonat nod) mehrere Kinz dem Gedanken, eine dritte

Wenn wir doch nur ein eige-

nes Schulgebäude hätten! Wir müſſen bauen. Aber wo 1 ld dazu hernehmen? Unſere ‘Gemeinde ift arm. ir ein eigenes Local, dann würde die koloſſale egfallen, die wir monatlich bezahlen.“ Die Hermannsburger Miſſion in Südafrica be- eA on der britiſchen Regierung keine Entſchädigung für urenkriege erlittenen Schaden. Director Harms

Milde Gaben für die Negermiffion: Durch die Kaſſirer: H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., $33.00

und 62.35; H. F. Oelſchlager, Leavenworth, Kanſ., 106.31; Aug. Gundlach, Elyſian, Minn., 58.44; Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 3.00 und 8.00; C. Spilman, Baltimore, Md., 56.85; J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 35.74; H. B. Huſtvedt, Decorah, Jowa, 236.51. Durch die Miſſionare: J. C. Schmidt von ſeiner Gemeinde in Greensboro, N. C., 12.00; K. Kregjehmar von ſeiner Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; F. J. Lankenau von ſeiner Gemeinde daſ. 25.00; J. Koßmann von ſeiner Gemeinde daſ. 25.00; & E. Thalley von ſeiner Gemeinde in Springfield, SIL, 6.75; M. Weinhold von ſeiner Gemeinde in Manſura, La., 10.00. Von Leo Breitenbach, Gary, Minn., 2.00. Von F. G., Kirkwood, Mo., 1.00. Durch Paſt. Wm. H. Prebſch, Metropolitan, N. Y., 3.50. Von N. N., Manitowoc, Wis., 1.00. Durch Paſt. A. Vaumhöfener, Young America, Minn., von N. N. 5.00. Von einer Miſſionsfreundin in Coldwater,

Mich., 3.00.

Summa $719.45.

Für die St. Pauls-Schule in New Orleans: Durch die Kaſſirer: 'H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 15.80 und 12.65; H. F. Oelſchlager, Leavenworth, Kanſ., 26.65; Aug. Gundlach, Elyſian, Minn., 26.75; Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., .50 und 2.00; Chas. Spilman, Baltimore, Md., 33.10; J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 12.00. Von N. N., St. Louis, Mo., 1.00. Von einer „längſt Confirmirten“ in Waſhington, Mo., 1.00. Durch Paſt. W. J. B. Lange, Julietta, Jnd., von ciner Confirmandin 5.00. Durch Lehrer &. G. Veinke, Fairfield Center, Jnd., von ſeinen Schulkindern 5.10. Durch Lehrer F. W. Tönies, Strasburg, Jll., von folgenden Confirmanden: M. Tiemann und E. Tönies je .50, Hilda Kull .25. Durch Paſt. P. T. Schmidt, Ulm, Ark., von den Kindern: Anna DOpi¥, Le Roy Moris und Flora Stöwſand je .50, Katie Freeſe und Anna Nöller je .25, Lucie Vörſter u. Joh. Nöm je .10, Hugo Schmidt .15. Durch Miſſionar F. J. Lankenau von Frau Wilhelmine M.,, Schenectady, N. Y., 5.00, von N. N., Oak Grove, Wis., 1.00, von DW. Meilahn, Chicago, Jll., 11.25. Durch K. H. Stephan, Worceſter, Maſſ., von Frieda Gölker 1.08 und von Wilhelmine Stephan 1.00. Durch Paſt. F. Schmiege, Wilbert, Minn., von W. Beckendorf .25 und von J. Schmiege 25. Von E. F. Holſcher, Willapa, Waſh.,

1.00. Von einer Kinderblatt-Leſerin in Cameron, Wis., .75. Durch

Paſt. W. C. Drögemüller, Tigerton, Wis., von Reinhold Hoffmann .50 und von N. N, .50. Durch Lehrer H. Hillmann, Staplehurſt, Nebr.,- von ſeinen Schulkindern 9.50 und von W. Vöhnen 1.00. Summa $178.23. ‘ Für das Jmmanuel- College in Concord, N. C.: Durch die Rajfiver: H. F. Oelſchlager, Leavenworth, Kanſ., 8.00; Aug. Gundlach, Elyſian, Minn., 12.75 u. 25.00; J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 6.05. Summa $51.80. Für Negercollege: Durch Kaſſirer H. W. C. Waltke in St. Louis, Mo., 6.80 und 13.91. Summa $20.71. Für arme Negerſtudenten: Durch Kaſſirer Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 5.70. St. Louis, Mo., 16. Mai 1904. ; :

A. C. Burgdorf,

Dankend erhalten für die St. Pauls-Schule: Von Herrn A. Burk,

Dwight, JL, $2.00. Lehrer Nudis Schulkinder, Dallas, Tex., 3.00. W. Meilahn, Chicago, Jll., 11.25. N. N., Oak Grove, Wis., 1.00.

Frau M. Morhart, Pomeroy, O., 5.00.

weggeführten Miſſionare, Reifes

Mehl-

Mount Zion:Station daſ. 23.00. St. Pauls-Station daſ. 25.35. der drei hieſigen Negergemeinden 20.05. Summa SE Neiv Orleans, La., 26. April 1904.

F. 3. Lankenau

Die ,, MifiionssTanhe’* eviGeint cinmal monatlich. Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt ſolgender: * 1 Exemplar,

en

Frau etnie

horn, Schenectady, N. Y. (für Schule und College) 5.00. ManſuraStation, La., 15.00. Vethlehem:Station, New Orleans, La., 13.30.

10 Exemplare unter Einer Adreſſe

irecten Koſten, z. B. Unterftiigung

Kajfiver.

25 50

100

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Der Preis fiir cin S$

256

2.00

A =» 17.00

In St. Louis durc Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder ac. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. n Alle die Nedaction betreſſenden Einſendungen ſind zu adreſſiren an Rey. Rien, Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, Mo.; alle Geldbeträge fiir die Nenes - miſſion an den Kaſſirer Dir. A. C. Burgdorf, 10338. 8th St., St. Louis, D sO. Entered at tho Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matt


=

Wiſſionszeitſhrift der ES 26. Sahrgang.

= SO SUAMPCE (AMBRUEMTSTLONS:

Smtbecilden SCEE Juli

Auf Miſſionswegen uuter den Negern.

he i,

*

>

von Nordamerica.

1904. man nun.

‘Aummer 7. Man iſt in Gefahr geweſen, in ein fremdes Amt

2. Steine ſtatt Brod. Der erſte Cindrud der Großſtadt war faſt überwältigend „farbig“. Ueberall Africaner aller möglichen Schattirungen. Ein intereſſantes Bild Großer und Kleiner, Wohlgekleide-

zu greifen. Verdußt, man Abſchied und geht jede Familie in dem Keine einzige hat man daß ſie der einen oder

aber noch nicht entmuthigt, nimmt weiter. Jun zwei Stunden hat man ganzen Strafengeviert aufgeſucht. gefunden, die nicht vorgegeben hätte, andern Kirche angehöre. Und hätte

ter und Zerlumpter, Beſchäftigter und Müßiggänger. Hier vor einem ganz anſtändigen und wohnlichen Hauſe cine

man ander3wo angefangen, das Ergebnis wäre vielleicht dasſelbe geweſen. Thatjache ijt, daß wenige Farbige als

Gruppe reinlich und intelligent ausfehender farbiger Ariſto-,

Miffionsmaterial

angeſehen

werden

wollen.

Selten be-

fraten, dort vor ciner Reihe vernachläſſigter Baracen eine kennt einer, daß er zu keiner Kirche gehört, und ſelbſt wenn er das zugibt, fügt er doch gleich hinzu : “But I’m a BapSchaar ſchreiender und ſhmußiger Kinder — Gegenſätze, tist,’” “T’m a Presbyterian,” ‘I’m a Catholic.” Nur die oft bei naher örtlicher Berührung mit einander ungemein draſtiſch hervortraten. . Welch ein reichhaltiges Miſ- ja nicht ein Heide ſein, wenn er auch keine blaſſe Ahnung LAA ſionsfeld! Da braucht man doc) wahrlich nicht weit zu vom Chriſtenthum hat. . G8 gibt daher auch in der Stadt zahlreiche Kirchen und Zi] ſuchen; da hat man ja hie und da in cinem einzigen Gemeinden der verſchiedenſten Kirchenkörper, Gemeinden E | Straßengeviert Material genug fiir eine Gemeinde von om 4 fünfhundert Seelen. So konnte man denken. Und auf von hundert bis dreitauſend Seelen und Kirchen jeglicher Art, von der baufälligen Hütte bis zu anſpruchsvollen Bae 3 den Gedanken hin hätte man ſich dann vielleicht mit einem fen, die zehn- bis zwanzigtauſend Dollars gekoſtet haben. Feuereifer ſofort an die „Bekehrung“ dieſer vielen „Heiden“ gemacht. Gleich an der nächſten Straßenecke hatte man anz Außerdem ſteht jede tatholijde Kirche in der Stadt den gefangen. Obwohl wildfremd, ware man doch mit geſuchter Farbigen offen. Obwohl alle Gemeinden — mit AusHöflichkeit und ermunternder Freundlichkeit ins Haus ge- nahme der African Methodist-Episcopal Church — ~ unter der Oberauſfſicht weißer Kirchenbeamten ſtehen, haben laden worden. Das fängt ja ſchon ganz hoffnungsvoll an. ſie doch ‘alle — die Lutheraner ausgenommen — farbige “Sie “Man ſtellt ſich vor; die Höflichkeit vermehrt fich zuſehends. Paſtoren. Sogar die cingige farbige katholiſche Kirche in “Why, I’m glad to know you. I’ve heard about the der Stadt hat cinen farbigen Prieſter. Und merkwürdiger Lutheran church; some very good people go there, Weiſe find dieſe Paſtoren faſt alle pe<hſhwarze, große — - and I’ve always thought they had a fine religion. Geſtalten, impoſante Figuren mit feiſtem Angeſicht und, We take a great deal of interestin religion ourselves.” behäbigem Leib, oft, mit einer Stimme, die an KlangDie Leute kommen einem ja auf halbem Wege entgegen. “Aber nun: “I’ve been a Methodist all my lifetime; “aveite und tief dröhnender Fülle nichts zu: wünſchen übrig läßt. Und was bieten dieſe Hirten den Bue anvertrauten my husband and I are class leaders in our church. eg I likes all religions, but I likes mine best.” Da fist Heerden?


Zwar noch vor wenigen Jahren war der farbige Prez diger fpriichwortlich wegen ſeiner oft mit der originellſten

Thema.

Unverfrorenheit

Auf dem Land

an, im Takt mit den Füßen zu trampeln, zu zweien und

Dort iſt wohl noc) heute

dreien, immer im Takt, marſchirten die Anweſenden durch die Gänge nach vorn und legten eine Gabe in den Opfer-

|

, : f

E. E j

Abe

eines guten

„Predigers“

cin gutes

teller, während ein Vorſteher gleich zählte. Fest ſchienen Mundwerk, cine glatte Zunge und cine Värenſtimme. Fit ſie fertig zu fein; aber der Paſtor war noch nicht zufrieden. es aber in den Städten beſſer? Man iſt allerdings mit der Zeit zu der Einſicht gekommen, daß die Paſtoren beſonders * “Pve only got $7.35. I wants fifteen dollars. Sing, der Stadtgemeinden cine beſſere Schulung bedürfen, als sisters, sing!?’ briillte cv den Chor an; das Getrampel ging wieder los, die Balken dröhnten, die Wände zitterten, man früher von ihnen verlangte. Der Grund dafür iſt die Thatſache, daß die heranwachſende Generation allmählich die Lampen klirrten — ih hatte genug. — So geht das jeden Sonntag in ſünfzehn, zwanzig Kirchen. Dit das nicht ganz ſelbſt durd) die Freiſchulen und höheren Lehranſtalten auf unſäglich traurig? eine höhere Bildungsſtufe gelangt. Daher gibt es heute ſhon eine ganze Anzahl Paſtoren, die theologiſche Schulen Vei den Gemeinden der gebildeten Prediger ſteht es in der Hauptſache um nichts beſſer. Auch hier werden den und Seminare beſucht haben. Einige tragen ſogar ſchon Leuten ſtatt des Brodes Steine geboten. Oft geht die Premit viel Gravität und großer Würde den Titel eines Docdigt hoch über die Köpfe der Zuhörer hinweg. Jntereſſante tors der Theologie, fo daß im Vergleich mit dieſen betitelten Tagesereignijje, die Raſſenfrage und bürgerliche Moral bilWürdenträgern unſer einer ſih ganz demiithig und beſcheiden die Hauptgegenſtände, worüber dieſe „Doctoren der den für cine Leuchte untergeordneten Ranges halten muß. Theologie“ „predigen“. Geld, mehr Geld iſt auch hier die Aber bei alledem beſißen doch noch viele, vielleicht die MehrHauptſache. Der Paftor ciner großen Methodiſtengemeinde zahl, eine gar mangelhaſte Ausbildung.- Die große Maſſe des Volks verlangt eben keine geſchulten Prediger und iſt \{<loß an cinem Oſtermorgen, nachdem die Kirche voll war, die Thür und erklärte, es käme Feiner hinaus, aud) würde vollkommen zufrieden, wenn der Paſtor nur drollige Geder Gottesdienſt nicht anfangen, bis die Zuhörer eine Col\chihten erzählen fann und einen lebhaſten Vortrag hat. Iecte von $75.00 aufgebracht hätten. Jn einer halben “ Die Speiſe, womit dieſer Geſhma> befriedigt wird, iſt Stunde hatte er, was ex verlangte. So läßt ſih das Volk _natürlih auch leßterem angemeſſen. Es iſt kaum glaublic, alles gefallen. > was fiir bejammern3werthe Albernheiten da „gepredigt“ werden. Von dem eigentlichen Jnhalt der Schrift hat man Die geiſtliche Unwiſſenheit unter den Leuten ſpottet aller feine Ahnung, man weiß nichts von dem Weg zur Seligkeit Beſchreibung. Ausnahmen gibt es, aber ſo ſeltene, daß man “ im Evangelium. Ein Spruch von Chriſto wird zu einer fich um ſo mehr über ſie wundern muß. Wer ſeinen monatlichen Beitrag nicht bezahlt, wird einfa ausgeſchloſſen und Grundlage für die Werkreligion des natürlichen Menſchen verwandt. Gewöhnlich aber iſt der Text nur cine Oaſe in bekommt ſpäter kein „chriſtlihes“ Begräbnis. Das gilt für cine Schande, und fo läßt man gern alles über ſich ergehen. einer Wüſte zuſammenhangsloſer „Schwafelei“. VBehaupDabei iſt des Volks, das dieſen Predigern anhängt, viel. tungen werden aufgeſtellt, die vielleicht noc) in derſelben Sie erkennen nicht die geiſtliche Sklaverei, in der ſie liegen. Predigt ohne Gewiſſensbiſſe wieder umgeſtoßen werden. " Vor einiger Zeit predigte ein ſolcher blinder BlindenDer größte Jammer ijt: wir können ſie nicht gewinnen. Troß vieler Mühe und unermüdlicher Arbeit kommen nur wenige letter über das Wort 2 Kön. 4, 40. : „O Mann Gottes, der zu uns. Warum? Weil auch ihnen das Evangelium eine Tod im Topf !“ und legte.nun cindru>svoll dar, daß die Kochtöpfe der lieben brethren and sisters ganz gewiß GiftThorheit ijt, und ‘cause we’re a white man church”. töpfe werden würden, wenn nicht mehr Geld in die Collecte Und weniger in den Kochtopf geworfen werde. Was VerDie ev.-luth. Taubſtnmmeuauſtalt zu North ſtändlichkeit und Zuſammenhang anbetrifft, ſo iſt dies noc) das“ Beſte, wad ih von einem foldjen preacher gehört Detroit, Mich. habe. Wirklich wüſt war dagegen, was ein BaptiſtenprediDieſe Anſtalt iſt eine Schule für taubſtumme Kinder, ger lieferte. Aus dem, was ich da hörte, habe ich niht fechs und zwar ſteht ſie in demſelben Verhältnis zu den Staats? Worte verſtanden, tro der gewaltigen Stimme, die weit ‘die Nacht hinausſchallte. Das Wortgerappel — wenn es ſchulen für Taubſtumme wie die Gemeindeſchulen zu den überhaupt Worte waren — zog ſich in einem ſingenden Ton Freiſchulen. Unſere Anſtalt iſt thatfachlid) für Taubin, der fich jedesmal am Ende eines „Saßes3“ erſt hob und ſtumme, was die Gemeindeſchulen für. hörende Kinder te. Die ganze Gemeinde ſummte und brummte find. Ju dieſer Anſtalt lernen die Kinder die weltlichen obwohl die Geſchichte faſt ins Stoden fam, als ich Fächer, deren ſie bedürfen, um nüßliche Bürger des Landes [8 die Leier fertig war, wurde der „Prediger“ werden zu können. Das Hauptfach jedoch ijt der Unterie umgewandelt, denn nun wurde die Collecte erhoben. rit in Gottes Wort, daß die Kinder ihren Heiland und jeht fom “Man jedes Wort verſtehen, jest hatte er ein den Weg des Lebens kennen lernen, ein Unterrichtsfach,

I

das Haupterfordernis

Der Chor fing einen Geſang an; aber das ſtörte

ihn nicht, er brüllte, während jener ſang ; die Gemeinde fing

OT

gepaarten Unwiſſenheit.

iſt er das der Regel nah nod). E , z E F a

Missions -Taube.

on TTE

Dic

E LOT

50


Missions -Tauhke,

das nicht auf dem Lehrplan der Staatsſchulen für Taubſtumme zu finden iſt. Wohl treiben auch die Staatsſchulen religiöſen Unterricht, aber in dieſem Unterricht iſt nicht der ſtellvertretende Chriſtus und der Glaube an ihn der Mittelpunkt, ſondern das eigene „Jh“, die eigenen Werke. Möchten doch alle Eltern taubſtummer Kinder bedenken, welcher Gefahr, ewigen Schaden zu nehmen an ihrer Seele,

dieſe Kinder ausgeſeßzt find, wenn

ſie den Staatsſchulen

anvertraut werden, und welch ein geiſtlicher und himmliſcher Segen ihnen in unſerer lutheriſchen Anſtalt erwächſt durch das Wort vom Kreuz, das ſich auch an den Herzen der taubſtummen Kinder bewährt als eine Gotteskraft,

das

ſie neu gebieret aus

Menſchen

Wie

Gott

und

el

Die

ſie zu ganz andern

macht.

köſtlih wäre es, wenn alle taubſtummen Kinder

aus unſern Kreiſen unſerer Anſtalt anvertraut würden,

wenn alle Eltern und Freunde dieſer Kinder darnach ftreb= ten, daß auch in dieſem Stück

der Befehl Chriſti : „Prediget das Evangelium aller Creatur“ ausgeführt würde. Gerade dadurch wird auch die

51

zwiſchen ſechs Studenten ein Oratorical Contest’? ſtatt. Die Redner haben nach dem einſtimmigen Urtheil der Anweſenden ihre Sache recht gut gemacht.

Am Freitag-Vormittag fand die eigentliche Schlußfeier in der Kirche ſtatt. Sie wurde durch Herrn Paſtor Ph. Schmidt mit Gebet eröffnet. Kurze Reden, WAuffage, Gefang und Juſtrumentalmuſik wechſelten mit einander ab. Längere Reden hielten die Herren Paſtoren Doswell und Schutes. Zum Schluß ſprach der Unterzeichnete noch einige

Worte über den lateiniſhen Wahlſpruch: „Nulla dies sine linea‘‘ (fein Tag ohne cine Linie, das ijt: Kein Tag vergehe, ohne daß man etwas Nüßliches gethan hat!) und wandte dies beſonders auf das tägliche Bibelleſen während der Ferien an. Zu dieſen Feierlichkeiten ſtrömte die Negerbevölkerung der Stadt in Schaaren herzu. Auch eine Anzahl Weißer war anweſend. Leider konnte das kleine Schullocal kaum die Hiiljte faſſen. Von den Miſſionaren wohnien die Paſtoren Doswell, Schutes, J.C.

Schmidt

und

Schlußact bei.

Buch

-dem

Auch hatten

von

wir die Freude, Herrn Paſtor

der die „Miſſions - Taube“

Obermeyer von St. Louis, Präſes der Ehrw. Neger-

Taubſtummenmiſſion,

neulich ſo Schönes berichtete,

miſſionscommiſſion, uns zu haben.

am allermeiſten gefördert, ine dem unſere

in Gottes Wort

unter 5

Wenn wir auf das Schul-

gegründeten Kinder Wnhalts-

jahr zurü>bli>en, müſſen wir punkte geben, um welche und Gott demüthig danken, daß er dur<h welche fernſtehende troß unſerer Schwachheit und Taubſtumme geſammelt und der vielen großen Schwieriggewonnen werden für das Ev.-luth. Taubſtummenan flalt zu North Detroit, Mid. keiten das Werk unſerer Reich ihres Heilandes. Ja, Hände ſo gnädig gefördert hat. Von Anfang bis zu Ende menſchlich geredet, wäre die Taubſtummenmiſſion nicht ins konnte der Unterricht ohne Unterbrehung gehalten werden. Leben gerufen worden, wenn wir nicht dieſe TaubſtummenDer Arzt iſt kein einziges Mal in Anſpruch genommen hule hätten ; denn eben auf Anregen eines ihrer vormaliworden. Keine groben Sünden ſind vorgekommen. Die gen Schüler wurde ſie in Angriff genommen. Möge daher Schüler haben ſich unter das Wort gebeugt, und die meiſten auch in Zukunft Gottes Gnade und Segen bei uns ſein; haben durch ihren Fleiß und Wandel uns Freude gemacht. möge er allen, welche die Geringſten unter den Brüdern des Auch ſichtbare Früchte des Wortes hat uns der liebe HeiHErrn lieben, ein Herz geben, das in Liebe unſerer Anſtalt land ſehen laſſen. Zwei kirchloſe Knaben ſind am Sonntag . gedenkt, für ſie betet und willig opfert, des Wortes Chriſti „eingedenk : „Das habt ihr mix

gethan.“

G.

Schlußfeier im Junnaunel-College zu Coucord, N. C. Das

erſte Schuljahr

unſerer Miſſionsanſtalt

„27. Mai zum Abſchluß gekommen.

iſt am

Am Mittwoch-Abend

“veranſtaltete die Unterklaſſe eine wohlgelungene Unterhalz tung mit Declamationen (auch deutſchen), Dialogen, Geſang und Jnſtrumentalmuſik. Am Donnerstag-Abend fand

Trinitatis in unſerer Kirche confirmirt worden.

Der Anfang unſerer Anſtalt, obwohl fdwer, beſonders wegen des Mangels an Naum, iſt im Großen und Ganzen ein vielverfprechender. Zweiunddreißig Schüler haben im Laufe des Jahres die Anſtalt beſucht, und eine ſhöne Anzahl iſt bereits für das nächſte Jahr angemeldet worden. Möge nun der Liebe Gott die Herzen und Hände unſerer Mitchriſten öffnen, damit wir bis zur Eröffnung im Herbſt die überaus nöthigen Gebäude bekommen. Darum bitten wir nod einmal rect herglid) um Liebesgaben für das Jmmanuel- College. N. J. Bakke. —

a


ee 52È

Dic

Missions -Twrke. candidate und

Aus der lutheriſchen Miſſion unter den Apacheu in Arizoua.

/ | : ‘

Bingham. Schnell machten ſich die Kinder daran, fich zu waſchen und ihren Durſt zu löſchen; denn es war ſehr

Hier haben wir zwei Bilder vor uns, die uns auf das Gebiet der Miſſion der Wisconſin- Synode unter den Apachen in Arizona verjesen. Wir verdanken ſie dem rührigen Miſſionar Günther, der in ſichtlihem Segen unter dieſen Judianern arbeitet. Er ſelbſt ſchreibt dazu an die „Miſſion3- Taube“: „Das cine Bild zeigt die Gebäude “der Regierungsfdule zu Gan Carlos, während auf dem

Sammtlige

Schüler und Angeſtellte der

fünfzehn von den ſchon ſrüher Getauften

ſowie den Superintendenten und die Oberlehrerin Fraulein

heiß.

Eine

Mice Station

ganze

Schaar

der

Regierungsſchule

zu

Eben-

falls waren einige von den älteren Apachen erſchienen. Als alle nach pent Läuten cinivaten, war die Kapelle bei-

nahe gefüllt. Welch eine Freude, aus dem Munde der ſiebzehn Knaben und zehn Mädchen das Taufgelübde und das Bekenntnis ihres Glaubens anzuhören! Darauf trat

Regierungs- Jndiancrfdule zu San

“andern ſämmtliche Schüler und Angeſtellte derſelben Regierungsſhule vom Jahre 1902 zu ſehen ſind. Hier haben “wir jeden Sonntag-Abend Gottespienft und Nachmittags unterrichten wir ſolche, die es wünſchen, in der bibliſchen “Geſchichte und im Katedhismus. Wenn nun durch die Wir“fung ves Heiligen Geiſtes der ausgeſtreute Same des Wor8 aufgeht und Frucht bringt, fo empfangen dieſe Unterchfeten ae dem Bekenntnis ihres Gauben die peilig ge

aus

hatte ſchon längere Zeit gewartet.

Carlos, Ariz.

eins nah dem andern vor und empfing die heilige Taufe. Mach dem Gottesdienft wurden die Kinder noh bewirthet und fuhren dann ſingend zurü>k nah San Carlos, wo fie gegen zehn Uhr Abends ankamen.“ Ni

Esfimos auf der Weltausſtellung in St. Louis.

„Möge Gott ſie bewahren und, wenn es ihm gefällt, ſie ohne Schaden hierher zurü>führen. Mir iſt's fraglich, es ihrer jest {don 71 find. “ob fie den Wechſel des Klimas und der Lebensweiſe werden Miffionstapelle Hatten wir fiir dieſe Gelegens ertragen können.“ So {rieb ein Miſſionar aus dem eiſiGrün ‘geſhmüdt. twas nach zwei Uhr gen-Norden Labradors, als verſchiedene ſeiner Eskimos vor mehr als zehn Jahren fic bewegen ließen, auf die Weltie drei Wagen und brachten die Zau:


Die

Missions - Taube.

ausſtellung nach Chicago zu reiſen. Eine Anzahl dieſer Kinder des hohen kalten Nordens ſind jest aud) auf der großen Ausſtellung in St. Louis. Eine Schaar dieſer Leute kommt

von

den Eisfeldern Alaskas.

Sie

ſcheinen

noch auf einer niedrigen Stufe der Cultur zu ſtehen, und

53

Ans dem Jahresbericht des lutheriſchen Stadt miſſiouars von Milwaukee, Wis. Jn dem ſchön gelegenen Städtchen Wauwatoſa, unweit unſerer Stadt, befinden ſih fünf große öffentliche Anſtalten, nämlich das County-Hospital, das Armenhaus, das Hospital für Jrrſinnige, das Aſyl für unheilbare Jrre und das Couniy- Waiſenhaus. Ju dieſen fünf Anſtalten wohnen ciwa 1600 franfe, arme, verlaſſene und verfommene Men-

Regierungs - Judianerſchule zu San

Carlos, Ariz.

als der Unterzeichnete mit ſeinem Begleiter bei ihnen nahforſchte, ob ſie wohl

/i ~

Chriſten

wären,

brachten

ſie endlich

ihre Amulette, die ſie unter ihrer Kleidung auf der Bruſt trugen, zum Vorſchein — uns zum deutlichen Zeichen, daß ſie von katholiſchen Miſſionaren ein Chriſtenthum befommen haben, dem noch viel heidniſcher Magliano beigemengt iſt. Die andern Bewohner dieſes Eskimodorfes kommen aus

ſchenktinder. Da gibt es viele Seelen, an denen gearbeitet. werden ſoll und gearbeitet werden muß. Jch will Sie nun im Geiſt durch vier dieſer Anſtalten führen und dabei von unſerer Arbeit erzählen. Beginnen wir mit dem großen County-Hospital, in dem jährlid) Hunderte und aber Hunderte von armen Kranken verpflegt werden. Groß iſt hier die leibliche und geiſtliche Noth dieſer elenden Menſchenkinder. Wer immer nod daran zweifelt, daß dieſe Erde ein Jammerthal, ein Land der Thränen ſei, der wird daran glauben müſſen, wenn er Hunderte von kranken Menſchen unter Einem Dache ſieht. So traurig das nun iſt, daß durch die Sünde aud) das Heer von Krankheiten in die Welt gekommen ijt, ſo ijt es doch noch betrübender, daß ſo viele Kranke ohne Gott und Gottes Wort dahinſiehen. Wie wichtig iſt hier das von Gott gebotene Werk der Seelenrettung ! Jun der Abtheilung für Schwindſüchtige fand ih einen Mann, der ſein früheres ausſhweifendes Leben bitter büßen mußte. Schon längſt hatte er der Kirche den Rücken gekehrt und gleih dem verlorenen Sohn im Evangelium fein

Labrador und ſind zum Theil wieder dieſelben Esfimos, die aud) auf der Ausſtellung in Chicago waren. “Als. ſie noch daheim waren auf ihren Schneegefilden, haben fie fic, wie ihr Miſſionar ihnen damals bezeugte, als rechtfdyaffene Chriſten bewieſen. Doch die Sorge ihres Miſſionars und ihrer Mitchriſten ijt ſehr begründet, ob ſie wohl ohne Schaden dorthin zurückehren mögen.

A

fahren für ihre Seele umgeben. — Auch iſt es fraglich, ob ſie wieder den Klimawechſel werden ertragen können. Es war noch keine rehte St. Louishige, als wir vor einigen Tagen

ihnen PEST

rk

Sie ſind von vielen Ge-

einen Beſuch abſtatteten, aber daß ihnen unſer ange-

nehmer Sommertag faſt erdrückend heiß vorkam, ließen ſie ſi auf verſchiedene Weiſe anmerken. An fic) ift es ſhon intereſſant unter all den verſchiedenen Sehenswürdigkeiten der Weltausſtellung, in dieſem Gstimodorfe einzukehren, fic) dieſe. Leute, ihre Leben3weiſe, ihre Häuſer, ihre Kleidung, ihre Vorſtellungen anzuſehen; von ganz beſonderem Jutereſſe aber müſſen uns : lutheriſchen Chriſten dieſe Eskimos ſein, wenn wir daran denken, wie in ihrem kalten Geimathlande gerade durd) 2 “Lutheraner, allen voran durch ‘den treuen, Norweger Hans Egede, das Evangelium Gingang in|ile unph daß

«_ſih viele EI

um eee

be ennen.

R.

kK. os

Einige der Esfimos auf der Weltausftellung.

;

Gut \<nöde umgebracht. Arm, elend und verlaſſe n fc nun ſeinem Ende entgegen. Niemand be rte fid) u ihn, ie früheren Freund


Per

Missions -Tauke.

cin bußfertiger Menſch könne Gott angenehm ſein und Vergebung aller ſeiner Sünden um Chriſti willen erlangen. Gott der HErr gab ſeinen Segen zum Wort, der Kranke wurde empjanglid) fiir Gottes Wort und that aufrichtige Buße. Nur wenige Stunden vor ſeinem Tod ſagte dieſer Sterbende zu mir: „O wie danke ich Gott, daß er ſeinen Diener zu mir geſandt hat. Durch Gottes Gnade bin ih wieder ein gläubiger Chriſt geworden und bin deſſen ganz gewiß, daß alle meine Sünden vergeben ſind, denn das Blut JEſu Chriſti macht uns rein von allen Sünden. Nun fürchte id) mid) niht mehr vor dem Tode, denn Sterben ijt

Ee : | omy A E

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jeßt mein Gewinn.“

cata

>

Vor

einigen Wochen

fragte

mid)

ein Neger,

der um

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ſein Seelenheil ſehr beſorgt iſt : „Herr Paſtor, iſt es wahr, daß wir Neger nicht in den Himmel kommen können?“ Jd

M

“ antwortete ihm : „Nein, das iſt nicht wahr, denn wir leſen

Joh. 3, 16. : „Alſo hat Gott die Welt geliebet, daß er ſeinen eingebornen Sohn

gab, auf daß alle, die an ihn glauben,

nicht verloren werden,

ſondern das ewige Leben haben.“

Zu dieſer Welt, zu dieſer Sünderwelt gehören nicht nur die Weißen, ſondern auch die Neger.“ Die Begierde dieſes

'

Negers, Gottes Wort zu hören und zu lernen, iſt groß und ſeine Freude über den darin enthaltenen Troſt noch größer. Jch habe im verfloſſenen Jahr jeden zweiten SonntagNachmittag im County-Hospital Gottesdienſt mit Predigt abgehalten.

; es

Es

fanden

i AE

Die

fid) in der Regel 20 bis 40 Bue

hörer ein. Da tamen Lahme, Blinde und Krüppel ; da erjdjienen elende Menſchen mit bleiden, abgeharmten Gefidjtern, denen man faſt ihre ganze Lebensgeſchichte aus dem

Geſicht leſen konnte; da fanden fic) aber auch ſolche ein, die ihre Gewifjensnoth und Gewiſſensangſt in den Gottesdienſt trieb. Jm Armenhaus wurden auh im vergangenen Jahr ſonntägliche Gottesdienſte abgehalten, die von einer ſehr dankbaren Zuhörerſchaft beſucht worden ſind. Es fanden ſich zwiſchen 60 und 80 Jnſaſſen zu den Gottesdienſten ein; an den hohen Feſttagen mögen es wohl an die 100 geweſen ſein. Die ſhönen Lieder unſers lutheriſchen Geſangbuches ſind den-Armen wohlbekannt und werden von ihnen mit der größten Luſt und Andacht geſungen. Auch im verfloffenen Jahr haben verſchiedene Chore aus unſern lutheriſchen Gemeinden die Herzen dieſer Verlaſſenen hocherfreut. In den Jrrenaſylen befinden fic) arme Menſcheni nder, die unſerer chriſtlichen Liebe und gläubigen Fürbitte ſonders bedürftig ſind. Dieſe Anſtalten beherbergen an di 700 geiſtig umnachtete Menſchen, darunter viele, die 1 eitweiſe ‘oder nur in einem gewiſſen Punkte irrſinnig Wie nöthig ſolchen armen Geelen Troſt und Auf8 Gottes Wort war, habe id) aud) im vergangeerfahren dürfen. nheim befinden fic) an die 2700 alte a 200 als Patienten des damit veritch tt dieſem Heim wat unſere luthe-

Mittwoch-Nachmittag fand in der Anſtaltskapelle ein öffentlicher Gottesdienſt ſtatt. Leider kann ih nicht berichten, daß der Beſuch ein zahlreicher war.

Wohl nirgends in den

Anſtalten iſt die Gleichgültigkeit gegen Gottes Wort ſo groß wie in dieſem Heim. Dazu kommt die Trunkſucht, die in erxſchre>lihem Maße zunimmt. Dod) iſt auh dort ein Häuflein, das fic) treulid) zu Gottes Wort hielt und denen das Anhören der Predigt eine Herzensſache war. Den Kranken im Hospital iſt je nad) Begehr gedient worden. Jm Corrections haus durften wir einer großen Zuhörerſchaft das Wort Gottes verkündigen. Wiederholt fanden fic) über 200 Siräflinge zu unſern Gottesdienſten ein, die in engliſcher Sprache abgehalten wurden. Die Vorträge unſerer Geſangvereine trugen viel zur Verſchönerung dieſer Gottesdienſte bei. Ohne Zweifel iſ dieſe Veſſerungsanſtalt ein wichtiger Poſten unſerer Stadtmiſſion. Und, Gott Lob, unſere geringe Arbeit unter dieſen verachteten Straflingen war auc) im vergangenen Jahre nicht vergeblich. Als ich kürzlich in dieſer Anſtalt predigte, meldeten ſich vier Sträflinge, die meine Dienſte als Seel-

ſorger begehrten. Der eine war ein noh junger Mann, der vor eta zehn Jahren in einer lutheriſchen Kirche confirmirt worden war. Bald nach ſeiner Confirmation gerieth er in böſe Geſellſchaft, kehrte der Kirche den Nücken und führte ein gottentfremdetes Leben. Wegen eines Verbrehens muß er nun zwei Jahre im Gefängnis zubringen. Ju ſeiner ſtillen Zelle kam ihm ſo manches wieder in den Sinn, was er in der Schule und im Confirmandenunterriht gehört und gelernt hatte. Er wurde durch das in ſeiner Jugend gelernte Wort Gottes mächtig ergriffen und von

der Gewalt

des Satans

zu Gott

bekehrt.

Es

kam

bittere Neue über ihn. Er bekannte Gott ſeine Sünden und that aufrichtige Buße. Seinem Wunſche gemäß habe id) ihm kürzlih das heilige Abendmahl gereicht. Abgeſehen von dieſen Anſtalten durfte ih im verfloſſenen Jahre auch im Milwaukee-, Trinity- und KnouwltonHospital, in der Rescue- Miſſion, im proteſtantiſchen Altenheim, im St. Marien- und St. Joſephs - Hospital, im Milwaukee- Sanitarium und in der County Jail von Amts wegen thätig ſein. Sie alle boten uns Gelegenheit, das Werk der Miſſion zu treiben. E. Dümling.

Kampf mit eiuem Krokodil. Jm Bondeilande in Oſtafrica arbeiten ſchon ſeit Jahren engliſche Miſſionare. Unter ihnen ijt auch ein Herr Butler. Auf ſeinem Pferde ritt er viel dur das Land, um die ver-

ſchiedenen Stationen zu beſuchen.

Eines Tages kam er an

den Mkomaſi-Fluß, der am Fuß des Uſambaragebirges entlang fließt, und obwohl er ſah, daß die Strömung ziemlich ſtark war, fo glaubte er dod), ‘er könnte mit ſeinem Pferde hindurdfommen. Zuerſt hatte das Thier nocd Grund, dann begann es zu {hwimmen. Faſt war das andere Ufer -


-

Missions -Tauke.

55 ate

Die

ſchon erreicht, da fing das Pferd auf einmal furdtbar an zu ſchnauben und auszuſchlagen und verſuchte, den Reiter abzuwerfen. Dieſer klammerte fid) mit aller Gewalt an die Mähne, denn ex konnte nicht ſchwimmen und fürchtete, im tieſen Waſſer unterzugehen. Plo slic) fühlte er, wie ihn unten im Waſſer etwas am Fuße pate. Erſt wußte er niht, was es wäre, aber cin Biß ind Bein etwas unter dem Knie belehrte ihn, daß es cin Krofodil war. Das Pferd wurde immer wilder vor Angſt. Der Miſſionar konnte fid) niht mehr auf ſeinem Rüden

halten,

und

ſo zog

ihn das Krokodil vom Pferde

herunter ins Waſſer. Glücklicher Weiſe hielt er noch die Mähne ſeines Pferdes. Er wußte, wenn er die losließ, fo war es um ihn geſchehen. Das Pferd ſchwamm nun in ſeiner Angſt in den Strom zurü> und zog Herrn Butler mit ſih.

An deſſen Bein aber

riß fortwährend das Krokodil. Faſt verließen ihn ſeine Kräſte. Wie mag da ſeine Seele zu Gott geſchrieen haben ! Und Gott hörte ihn. Einen Augenblick ſpäter wandte das Pferd wieder um und ſhwamm zum Ufer. Als es ganz nahe war, fühlte der Miſſionar; daß er mit ſeinem freien Fuß den Boden erreichen konnte. Schnell ergriff er das Schilf am Uſer, ließ das Pferd los und zog ſich allmählich etwas aus dem Waſſer heraus, indem er das Krokodil immer an ſeinem Beine nachzerrte. „Hülfe! Hülfe!“ Ein Neger, der in der Nähe arbeitete, hörte ihn ſchreien. Dieſer eilte herbei, nahm cinen langen, piden Sto und ſchlug dem Krokodil immer auf den Kopf. Darauf ftedte er ihm den Sto zwiſchen die Zähne und brad ihm den Rachen aus einander, ſo daß es das Bein fahren ließ. Dann zog er den Miſſionar ans Ufer und fing das Pferd. Das Bein des Herrn Butler war ſ<re>lich zugerichtet, er konnte aber doh nod) ſein Pferd beſteigen und zur nächſten Miſſionsſtation reiten. , Hier lag er viele

EEO

LITE

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Wochen krank. Als er wieder geſund war, ſagten die Schwarzen: „Wirklich, er ijt aus dem Grabe herausgeholt. Sonſt ijt nod) niemand mit dem Leben davongekommen, wenn er ſo gebiſſen war wie dieſer weiße Mann.“ (Kinvergape

Manele

aus der Miſſion und fiir die Miſſion. (Von R. K.)

Reiſekoſten beſtreiten. — Die Schule in Manſura iſt bedeutend beſſer beſucht als lestes Jahr um dieſelbe Zeit. Ein Neger, dem die Schule am Herzen liegt, ſagte: “Our school attendance is better than that of any other school for miles around.’? — Zu Pfingſten wurden fünf neue Glieder in die Gemeinde aufgenommen ; eine junge Frau unter ihnen wurde getauft. Die Kirche war bis auf den leßten Play beſet. Etliche waren wieder da, die ſchon zu Oſtern zwanzig Meilen weit gekommen waren. Ja, zwei Frauen waren ſhon am Samstag erſchienen. Troß Staub und Hite ſind ihnen vierzig Meilen nicht zu weit. Leider iſt eine Frau, die aud) fünf Monate

mit unterrichtet wurde,

cine Woche vor dieſer Feier, durch) ihre gottloſe Mutter und durch katholiſche Freunde verführt, wieder abgefallen. Den Treugebliebenen wurde im Feſtgottesdienſt die Frage JEſu (Joh. 6, 67—69.): „Wollt ihr auch weggehen?“ vorgelegt und ſie wurden ermahnt, mit Petro zu antworten : „HErxr, wohin ſollen wir gehen? Du haſt Worte des ewigen Lebens.“ Herr Lehrer Wilde von der St. Pauls-Station inNao Orleans erhielt von einem kleinen Knaben in Jennings,L einen engliſchen Brief, der in wörtlicher Ueberſezung ÑO lautet : „Lieber Herr R. A. Wilde. Yo) bin aht Jahre _ alt. Sch bin eben in das zweite Schulzimmer verſeßt worden. Je) habe etwas Geld in meiner Sonntagsſchulklaſſe für die neue Schule in New Orleans collectirt. Meine Brüder heißen Winfield und Georg. Karl iſt mein klein- © ſter Bruder. Wenn id) wieder nach Chicago reiſe, um meine Großmama zu beſuchen, möchte id) in New Orleans abſteigen und Sie beſuhen. Dann ſollen Sie mir aud) etwas von Jhrer Miſſionsarbeit und der neuen Schule erzählen. Wir haben jeht keinen Prediger. Paſtor Studtmann war hier, aber er ift jeht nad) Texas. Mein Onkel Georg iſt Paſtor in Klein, Tex. Yo) wollte, er würde hierher kommen. Sie müſſen mir ſchreiben, ob Sie das Geld bekommen haben. Da Shr Name nicht im NOUNE Lutherans’ Magazine angegeben iſt, ſende ‘ih dies an Paſtor Wegener. Jhr Freund“ 2c.

Aus Helſingör, Dänemark, ſchreibt Paſtor J. M. Michael über katholiſche Eindringlinge : „Vor kurzer Zeit ſiedelten vier Nonnen und ein katholiſcher Prieſter Namens * Wattiez nad) Helſingör über. Wattiez gehört dem Orden der Lazariſten an, welchen Vincent de Paul 1624 geftiftet —

hat, und die vier Nonnen find vom Orden der „Barmher-

zigen Schweſtern“, welcher ebenfalls von Vincent de Paul y im Jahre 1625 geſtiftet wurde. Meines Wiſſens iſt Dies’ Ss das erſte Mal, daß dieſe Orden eine Miſſion in Dänemark anfangen. Hier beſuchen die Nonnen arme Kranke, „tröſten“ likes to hear what you was preachin’.”” Sie war hod: - ‘und pflegen ſie, und das thun ſie, ohne Bezahlung zu nehmen. Des mitgefommenen Prieſters Arbeit wird wohl ‘ erfreut, als er zu ihr ſagte: ‘‘Surely I will come again, even if you are the only one to listen to me.” Do ſie Darin beſtehen, fo viele Seelen wre möglich in ‘das Neh des großen Antichriſten zu führen.“ wird nicht die einzige Zuhörerin fein, war es ihrer doc) jeht Jn der rheiniſ<hen Miſſion auf Neu-Guine e ſchon eine ſchöne Anzahl. Der andere Predigtplag iſt zwanli& Sex Erſtling; ein Papuajiingling Namens Gumb zig Meilen entfernt. Die Neger wollen aber ſelbſt die

Miſſionar Weinhold in Manſura hat vor Kurzem Auf dem einen kam “zwei neue Predigtplage angefangen. nach dem zweiten Gottesdienſt ein farbiges Großmütterchen zu ihm und ſagte: ‘“‘You sure must come again. I sure

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Dic tauft worden. durften

wonach

ſchreibt : „Endlich

wir ſechzehn Jahre

an fie ſoll jest in Shanghai eine Gedächtnishalle erbaut werden, die für größere Miffionsverfammlungen verwendet werden ſoll, ſowie für eine Herberge der Miſſionare. Auch ſoll mit ihr eine Bibel- und Tractatnicderlage verbunden werden.

in

Geduld und gläubig wartend ausgeſchaut hatten. Es iſt nur Eine Menjdenjeele; aber, ſie kam mit dem herzlichen Verlangen, gerettet zu werden. Ob in Välde ſhon andere folgen wérden, wiſſen wir niht. Das Warten wird uns jeßt aber leiter. Denn wir haben nun das ſichtbare Une terpfand, daß unſere Arbeit nicht vergeblich iſt.“ Dieſe Erſtlingsfrucht hat einem jungen Miſſionar nod) auf dem

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Miſſionar Hoffmann

wir erfüllt ſchen,

Misstions-Taube.

Sterbebett Freude

geben dürfen:

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nen,

Gaben

fiir die Negernmiſſion:

77.45; D. E. Vernecer, Seward, Nebr., 77.94; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 80.55; C. Spilman, Valtimore, Md., 35.00. Durch

es war das

die Miſſionare von ihren Gemeinden: J. C. Schmidt, Greensboro, N. C., 12.00; K. Kreßſchmar, New Orleans, La., 25.00; F. J. Lanz kfenau daſ. 25.00; J. Koßmann daf. 25.00; M. Weinhold, Manſura, La., 10.00; L. E. Thalley, Springfield, Jll., 7.50. Durch N. N., *St. Louis, Mo., von Lilia, Nelke, Reſeda, Noſe und Violette je 1.00. ae RD Sheboygan, Wis., 1.00. Von Frau Geiſel, St. Louis,

- der junge Miſſionar Oſtermann, der als dreizehntes Opfer der Neu-Guinea-Miſſion einen Monat nach jener erſten Heidentaufe entſchlafen iſt. Jn. Sierra Leone, an der Weſtküſte Africas, haben die Chriſtengemeinden dieſes Jahr das Jubiläum des hundertjährigen Beſtandes der dortigen Miſſion gefeiert. Jm Jahre 1804 landeten Renner und Hartwig als die erſten . Sendboten der engliſchen Kirdenmifjion in der Hauptſtadt der damal8 neu gegründeten Sklavenfreiſtätte und began=

;

7

und Troſt

Milde

Durch die Kaſſirer: Prof. J.S. Simon, Springfield, Jil, $180.62; Aug. Roſs, Milwaukee, Wis., 157.08; G. Wendt, Detroit, Mich,

0., .25.

Für die St. Pauls-Schule in New Orleans: Durch die Kaſſirer: Prof. J. S. Simon, Springfield, SIL, 67.87; Aug. Roſs, Milwaukee, Wis., 44.23; G. Wendt, Detroit, Mich., 58.09; O. E. Vernecer, Seward, Nebr., 78.25;

C. A. Kampe, Fort Wayne,

Jud., 175.66; C. Spilman, Baltimore, Md., 4.90. Durch Paſt. R. Ludwig, South Auburn, Nebr., von ſeinen Schulkindern 1.50 und von einem Freunde der Negermiſſion 5.00. Von einer Leſerin des „Kinder- und Jugendblalt“, Detroit, Mich., 1.00. Durch Paſt. W. Hallerberg, Quincy, Jll., ‘von Clara Vahle und Emma MeyerTord je 1.00, Ella Landwehr, Dora Meyer, Gertrude Meyer, Lillie Boge, Joſie Meyer, Edna Niekamp und Henriette Stormer je .25, Eleonora Schwegmann .50. Durch Paſt. W. Matuſchka, Lake Creek, Mo., von einigen Confirmanden 8.00, von M. 1.00, Neberſchuß von einer Altarde>e 1.00. Von H. Breſſert, St. Louis, Mo., 5.00. Durch

von nachfolgenden Miſſionaren—in den erſten Zeiten

einer

öffentlihen Erklärung

der Baptiſtenmiſſionare

bei einer Staatsceremonie

in

Nichland, Nebr., 2.00.

in der Hauptſtadt Manz

Summa $52.10.

arme Neger $9.95 von Gliedern der Gemeinde des Paſtor A. C. Th. Steege in Lyons, Gowa. Paſtor J. Ph. Schmidt für Neger-

in Concord, N. C., durch Kaſſirer C. A.

Kampe von Paſtor Wefels Gemeinde in Cleveland, O., 41.00.

Die „„MiſſionsTaube“‘“ erſcheint einmal monatlich, “Der Preis für cin Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgenver: 1 Exemplar, : $ .25 10 Exemplare unter Ciner Adreſſe N

des Eindringens einer engliſchen Truppe unter Younghusband, der fid) den Zugang zu der Hauptſtadt Lhaſſa erzwingen und dieſes ver-

Be

ausländiſchen Handel eröffnen will.

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wie fic) die Dinge dort weiter entx

n Jahrhunderts ur Erinnerung

eee?

Quittungen der Miſſionare:

In Tibetiſt in lester Zeit viel Blut vergoſſen worden

A

Kaſſirer.

. Der Qndianermiffionar N. Kregmann beſcheinigt mit herzlichem Dank den Empfang einer Orgel für die Judianermiſſion in Red Springs, Wis., von einer Miffionsfreundin aus der Gemeinde * des Paſtor R. v. Niebelſchüß in St. Poul, Minn. Desgleichen die Negermiſſionare: Paſtor J. Koßmann für . ſtudenten der Gemeinde

*

St. Louis, Mo., 15. Juni 1904. 5 A. C. Burgdorf,

dalay die Buddhiſten ernjtlid) ‘ermahnt haben, an ihrer Religion feſtzuhalten, und ebenſo die Muhammedaner bei ‘einer ähnlichen Gelegenheit in Wligarh. Die weltliche Reung mißbraucht ihre Amtsgewalt, wenn fie die Unter: thanen zu Chriſten machen will. Sie ſtellt ſich aber geradezu in Dienſt des Teufels, wenn fie darauf aus iſt, das Chriſtenthum zu hindern und die Unterthanen: in ihrem ſen Heidenthum zu befeſtigen. Sie hat fid) überhaupt

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inh ie

Für das Jmmanuel-College: Durch die Kaſſirer: Prof. ¥.S. Simon, Springfield, SIC, 18.00; Alg. Nos, Milwaukee, Wis., 2.00; O. E. Vernecker, Seward, Nebr., 30.10. Von H. Ohldag,

Der Vicckönig von Judien, Lord Curzon, ſoll nad

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waren es faſt ausnahmslos deutſche— unterſtüßt, die Jahrzehnte lang furchtbar opferreihe Miſſion. Nach ſhweren, unfruchtbaren Anfangszeiten folgte dann etwa 1816 unter der Wirkſamkeit des tüchtigen Hannoveraners Janſen eine Paſt. W. L. Fiſcher, Napoleon, O., von Caroline Behnfeldt, Frits unverhofft reiche Erntezeit, in der Tauſende von Negern Vehnfeldt, Pauline Gerken, Willie Vadenhop und Willie Warnke in die chriſtliche Kirche eingeſammelt wurden. Gegenwärje 1.00, Erna Gerken und Helene Nöhrs je .50. Durch Paſt. U. Jben, tig zählen die Chriſtengemeinden etiva 40,000 Glieder, ſie - Prairietown, SIL, von Witlwe Kuhn und N. N. je .25. Summa $462.25. A machen mehr als die Hälfte der Einwohnerſchaft aus. WähFür die Schule in Greensboro, N. C.: Durch die Kaſſirer: Aug. Noſs, Milwaukee, Wis., 8.25; C. A. Kampe, Fort Wayne, © rend aber in der eigentlichen Colonie die Macht des HeidenJnd., 6.73. Summa $14.98. thums gebrochen iſt, herrſcht dasſelbe noc) ganz uneingeFür das Negercollege: Durch die Kaſſirer: C. Spilman, ſchränkt im Hinterlande, wo die Chriſten nicht mehr als cin. a moe Md., 56.50; G. Wendt, Detroit, Mich., 33.15. Summa Procent der Bevölkerung ausmachen. \ $89.65.

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17,00

Qn St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende ‘man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Redaction betreſſenden or (eae find zu adreffiren an Rey. Rich. Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, 0. ; alle Geldbeträge fiir bie Negermiffion an den Kaſſirer Dir. A. C. Burgdorf, 1033 8. 8th St., St. Louis, Mo.

_ Enteredat the Post Onice at St. Louis, Mo., as second-class malter.

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von Uordamerica.

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eutheviten Synodalconiccey

Denn was iſt das für cin Wille?

Reich fone!

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8.

Ach, Gottes guter, gnä-

é Das heilige Vater-Unſer iſt der Pulsfejlag des geiſtz lichen Lebens aller wahren Chriſten. Es iſt dieſes das legte Seufzerlein des gläubigen Herzens zu ſeinem himmliſchen Vater des Abends vor dem Einſchlafen und das erſte des Morgens nach dem Erwachen. Denn in dieſen wenigen, kurzen Gebetsworten hat unſer lieber HErr JEſus als der redjte Meiſter für ſeine lieben Chriſten alles zuſammengefaßt, was fie bedürfen für Leib und Seele, für Zeit und

diger Wille, der uns ſtärkt und feſt behält in ſeinem Wort und Glauben bis an unſer Ende. — O ſehet da, ihr theuren Leſer, wie wir durch das heilige Vater-Unſer eingehüllt ſind in die Vaterliebe Gottes zur ewigen Seligkeit, daß ja freilich dies allerſeligſte Gebet nichts anderes ijt als das tägliche Athemholen des gläubigen Herzens. + Aber auch für unſer Leben in- der Liebe hat dies Gebet Bedeutung. Und da ſteht unter allen Liebe3werken der Gläubigen, die ihnen befohlen ſind, obenan die Fort-

Ewigkeit.

ſehung des Werkes, das des dreieinigen Gottes allerhöchſtes und unbegreiflidjtes Liebeswerk iſt, namlid) die Seligmachung der Siinderwelt durch den Tod und die Auf=

Mit

den Worten

des Vater-Unſers

einſhla-

fend, kann cin Chriſt mit dem Pſalmiſten ſagen: „Jch liege und ſchlafe und erwache, denn der HErr hilft mir.” Wer ſollte uns denn aus unſers Gottes, unſers JEſu Schooß reißen können? „Geheiliget werde dein Name”, lautet die erſte Bitte. Denn Gottes ſüßer Vatername iſt ſcine höchſte Ehre, und - dies erkennen, glauben und genießen, iſt aller vernünftigen Creaturen Seligkeit. Die Gläubigen nur ſind ſolche ſelige Menſchen, darum heißen ſie Gottes Kinder und ſeine Reichsgenoſſen. Gottes Gnadenwort hat ſie aus des Teufels Reich in Gottes Reich verſet. Aber dies ſelige Gottesreich iſt mitten in der Welt, deren Fürſt der Teufel iſt, daz her alle Kinder Gottes ſtündlich in Gefahr ſtehen, wie ihr

„Stammvater Adam, von ihm wieder überwältigt zu werden. Darum folgt als zweite Vitte: „Dein Reich komme“, das heißt, wie Luther es auslegt: „Daß der himmliſche * Vater uns ſeinen Heiligen Geiſt gebe, daß wir ſeinem hei* ligen Wort durch ſeine Gnade glauben und göttlich leben, hier zeitlich; und dort ewiglih.“ Und will der himmliſche Vater dies auch gewiß thun? Obhne allen Zweifel. Das verſichert uns die dritte Bitte: was Wille gefdehe.”

erſtehung ſeines menfdjgewordenen Sohnes, unſers hochgelobten Heilandes JEſu Chriſti. O Abgrund göttlicher Liebe! Der alleinfelige Gottesfohn wird zum Fluch am Kreuz, damit er fluchwiirdige Sünder zur Seligkeit zuriid= führen könnte! Der eingeborene Sohn der ewigen Liebe muß

aus Höllenqual herausſchreien : „Mein

Gott,

i eal ¿n

*

mein

“Gott, warum haſt du mich verlaſſen?“ damit die Sünder nicht ewig Hagen müſſen: „Jh leide Pein in dieſer Flamme!“ O unbegreiflihes Wunder! Der göttliche Vater ftoft gleichſam den Sohn ſeines Wohlgefallens von ſeinem Herzen, damit er die Sünder wieder als ſeine lieben Kinder an fein Vaterherz nehmen und ewig tröſten könne! Siche, lieber Leſer, dix und mir iſt dieſe wunderbare Liebe widerfahren ; wir leben und ſind ſchon ſelig in dieſer Liebe, und wenn wir nun beten: „Dein Reich komme!“ kann es da anders fein, als daß unſer tiefiter Herzensgrund bewegt wird in herzlichem Mitleid mit denen, welche dieſe Gottesliebe noch nicht erfahren, nod) im Reiche der Sünde, : ves Fluches, des Todes ſeufzen ? — kann es dann anders :

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58

Die

Missions-Taube.

fein, als daß unſere ganze Seele entzündet und wir an dem heiligen Feuer der erfahrenen Gottesliebe zu ſeliger Gegenliebe erwärmt werden, die hervorbrehe in Werken der Miſſion, damit wir Mitarbeiter werden an dem allerhöchſten Gotte8werk der Seligmachung der Sünder? Welche

nicht auch ſo cine Kirche und Schule bekommen

dieſe Leute hier in Cocoville.“ Ort unſerer Station

als von “our church?’ Wir wohnen etwa 20 Meilen von hier. Lecompte iſt das Poſtamt, doch liegt unſer Wohnort noch 7 bis 8 Meilen von Lecompte ab. Wir bilden

recht

daſelbſt, ſo zu ſagen, cine neue Colonic.

tief in euer Herz drücken, daß es cin ſeliges Miſſionsfeuer in cud) entzünde, das Hineinleudte aud) in das Werk unſerer lieben Negermiſſion und dieſes erwärme und befruchte. Ju wenigen Wochen tritt die Synodal- © conferenz

zuſammen,

deren

gemeinſchaftlihes

Werk

dieſe

„„Dein Reich komme!“

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O. $.

Miſſionar Weinholds Erlebuiſſe bei Gründung - einer nenen Miſſionsſtation. Daß Miſſionar Weinhold ſeit einiger Zeit neben feiner Station bei Manſura noc) an zwei Orten offene Thüren zur Miſſionsarbeit gefunden hat, wurde {hon kurz mitgetheilt. Seitdem hat er ausführlicher geſchrieben, wie es bei der Entſtehung des einen Predigtplaßes zugegangen iſt. _ G8 wird gewiß die werthen Miſſionsfreunde intereffizen, aus dent Brief des Miffionars Folgendes zu leſen : Am Sonntag nad Oſtern kam ein Mann Namens ; “Horace ‘Laurent von Lecompte, La., zu mir und erzählte mix Folgendes: „Jh bin als Abgeſandter von 11 Familien bien gefommen, umn Erkundigung einzuziehen, o wir

wir

euch Lutheranern viel gehört, etlihe von uns waren auch

Jhr theuren Leſer, dieſe hohe Liebesbitte eures täg-

Miſſion iſt. Sie darf wieder einen Segensbericht derſelben über die leßten zwei Jahre hören. Der HErr hat durch die treue Arbeit unſerer Miſſionare Großes gethan. Er hat auch in Gnaden angefangen, einige Jünglinge aus den Negern für das Predigt- und Schulamt auszurüſten und in die Ernte zu ſtellen. Auch an euren Liebesgaben hat es nicht gemangelt. Gott ſei ewig dafür geprieſen ! Aber mit dem geſegneten Wachsthum der Miſſion ſteigen auch die Forderungen an cure Liebe. Die Schulen müſſen erweitert, die Schulhäuſer vergrößert, neue Kirchen gebout, Negercolleges eröffnet und mehr Arbeiter in die große Ernte au3geſandt werden. D wir bitten euch, ihr “ theuren Gottestinder, laſſet das heilige Miſſionsfeuer der zweiten Bitte eures täglichen Vater-Unſers in fo reichen Liebesgaben für das neue Jahr ſih offenbaren, daß die Synodalconferenz mit innigſter Dankbarkeit gegen Gott alle Bedürfniſſe dieſer geſegneten Negermiſſion aufs beſte befriedigen könne und alle Welt, Freund und Feind, ſehe, welch cin heiliger Ernſt es uns iſt mit unſerer Miſſionsbitte :

waren

ſchon öfters hier im Gottesdienſt und reden von dieſer Kirche

Verfluchte zu Geſegneten des himmliſchen Vaters zu machen? wir ſonderlich diesmal

„Früher

an dieſe Kirchengemeinſchaft zu wenden, denn ſie würde un3 unſere Bitte doch nicht gewähren. Wir haben nun von

Liebeswerk gilt, Gottes Gnadenreich zu fördern, unſterblichen Seelen aus dem Tod ins ewige Leben zu verhelfen,

möchten

bei Manſura.)

Katholiken, aber es würde verlorene Mühe ſein, uns wieder

Gaben können zu groß, welche Opfer zu ſchwer ſein, welche Anſprüche an unſere Liebe zu weit gehen, wenn es das

lichen Vater-Unſers

könnten wie

(So nennen die Leute den

Vor etwa zwölf

Jahren, als die ‘white caps”? hier ihr Unweſen trieben, faßten wir den Entſchluß, nah Oklahoma überzuſicdeln. Aber bald merkten wir, daß die Schwierigkeiten einer fo weiten Reiſe zu Fuß zu groß waren, und ſo entſchloſſen wir uns, da in der cinſamen Wildnis, wo wir gegenwärtig

wohnen,

etliche Wer Land zu kaufen.

billig, $2.00

bis $4.00

-Eeinesiwegs im Sinn,

per Ader.

uns dort

Das Land

Damals

hatten

war wir

bleibend niederzulaſſen,

ſondern unſer Ziel war immer nod) Oklahoma.

Wir woll-

ten erſt ein wenig Geld verdienen und dann die Reiſe per Eiſenbahn und nicht zu Fuß fortſezen.“ Es ſei hier nebenbei bemerkt, daß im Jahre 1892 60 Familien thatſächlich nach Oklahoma gewandert ſind, dazu gezwungen durch das teufliſche Unweſen der ‘white caps’, die damals hier in Manfura und Umgegend mordeten und wütheten, wie es unter barbariſchen Völkern nicht ſchlimmer hätte ſein können.

„Doch ließ der liebe Gott bald nach den Tagen der Trübſal Freudentage anbrechen. Auf unſerer Wanderung waren wir. nur 20 Meilen weit gekommen. Das Land da iſt überaus fruchtbar. Wir ließen uns dort nieder und ernteten in den erſten Jahren ungefähr anderthalb Ballen Baum-

wolle per Ader.

Die Folge war,

kauften und es bebauten.

daß wir mehr Land

Andere hörten von unſerm Er-

folg, famen auch hierher, eine neue Eiſenbahn wurde in der Nähe gebaut, ſo daß der Werth des Landes jest bis auf $25.00 und $50.00 per Aer geſtiegen iſt. Faſt alles iſt noch dichter Wald, doch wir ringeln die Bäume, um fie abzutödten, und pflanzen dann einfach die Baumwolle, nach: dem wir ungefähr zwei Zoll tief gepflügt haben. Es gefällt uns allen hier ſehr gut und aviv wollen nun bleiben. Nur haben wir weder Kirche noh Schule. Zwar iſt eine Baptiftentirde in der Nähe, aber deren'Art und Weiſe, Gottesdienſte abzuhalten, gefällt uns durchaus nicht.“ (Die Leute dort ſind von demſelben Schlag wie unſere hieſigen Neger, denen das ‘whoopin’’ und ‘shoutin?’? der Baptiſten und Methodiſten zuwider iſt). „Schule iſt uns vor allen Dingen nöthig, damit unſere Kinder doch nicht ſo verwildern. Nur befürhten wir, daß wir keinen Miſſionar finden werden, Der hier in dieſer einſamen Gegend bleiben wollte. Sch bin bereit, cinen A>er Land und $50.00 bar für die Errichtung einer Kirche zu geben. Ein reicher Plantagenbefiser von Lecompte hat auch verſprochen zu helfen, nachdem er

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erfahren hatte, was ihr Lutheraner thut. Er meinte: “That’s the kind of church you ought to have.” So weit der Bericht von Horace Laurent.

Zug ab. Wir kehrten wieder um. Jch mußte bei den Leuten übernachten. D welche Einſamkeit! Jm Vergleich

„Hierauf verſprach ich ihm, am folgenden Freitag, den 15. April, cine Unterſuchungsreiſe zu machen, und beauftragte ihn, die Leute zu benachrichtigen, damit ſie alle erſchienen und ihr Anliegen vorbrächten. Das gab mir alſo

damit iſt ja unſer Cocoville nod cin London. Sch war todtmüde ; das war auch gut; denn in Folge deſſen vergaß ich die Umgebung und ſchlief ein. Am nächſten Morgen beſuchten wir noch cilide von denen, die Tags zuvor nicht

die Veranlaſſung zu meiner erſten Miſſionsreiſe nach Lecompte. „Am Freitag-Morgen trat ih in Begleitung eines Gee

erſchienen waren.

meindeglieds von Hier meine Reiſe an. Nach einer eine ſtündigen Fahrt auf einer kürzlich gebauten Bahn waren

wir ſchon an unſerm Beſtimmungs8ort angelangt. aus hatten wir nod

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drei Meilen

Von da

per Achſe zurückzulegen,

um an den Ort zu gelangen, wo Gottesdienjt abgehalten

über

hundert Schritt vom

Bahnhof

Ein älterer Mann

waren,

erklärte:

fuhr unſer

‘If we get

a church like yours, it will be the greatest blessing that ever came upon us, but the Geen will be strong on the part of the Baptists.? „Am Samstag-Nachmiitag kehrten wir wieder bein: Am Bahnhof aber ereignete ſih noch etwas, was von Jntereſſe ſcin mag. Ded) hielt mich ſonſt immer zu meinen

Schwarzen. Kurz ehe der Zug kam, machte ih jedoch ganz allein einen Spaziergang am Geleiſe entlang. Dieſe Ge-

we ; bee

werden ſollte. Am Bahnhof wartete ſhon unſer Fuhrwerk, kein Automobil — die ſind zu gefährlih —, ſondern cin großer Wagen mit einem Geſpann kleiner Eſel. Als

ra

Sißze dienten höchſt primitive Stühle.

Auf die freundliche

in Unwiſſenheit noch tiefer verſunken ſind als der gewöhn-

|

Aufforderung unſers Fuhrmanns Hin beſtiegen wir unſern Wagen und bald befanden wir uns in einem Urwald, umgeben von „duftenden“ Sümpfen und ‘alligator bayous’. Durch die „Sehenswürdigkeiten“ dieſer Gegend hingeriſſen, vergaßen wir die gleich zu Anfang erhaltene ernſte Warnung

liche Neger), fich über mich. zu erkundigen. Sie fragten meinen Begleiter: ‘Ts he a white man, or does he only want to pass for a white man? What does he go with

unſers Fuhrmanns,

is one of those tricky Yankees out for money. We suppose he is too poor to make a living, and so comes to preach for you. The next time he comes we want to find out.’ Unterdeſſen kam der Bug. Sch hatte bez merkt, daß dieſe Wilden‘ mich genau beobachteten, und als | id) den Zug beſtieg, kamen ſie nahe herzu, ohne Zweifel um zu ſehen, ob ich nicht in der nux für Neger beſtimmten ‘Jim Crow Car? fahren würde. Alles dies erfuhr id, — nachdem wir zu Hauſe angekommen waren, ſonſt hätte ih mich ſelbſt vorgeſtellt. Doch hatte ih bald eine Gelegenheit, es zu thun, nämlich auf meiner weiten Miffionsretfe. Davon ſpäter.“

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uns ja an unſern Stühlen feſtzuhalten,

und richtig, bums! da waren die Stühle von ihrer ſchweren Lis

Laſt befreit.

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einem Baumſtumpfen auf der linken Seite auswid, man

Der Weg

war ein ſolcher, daß,

ziemlich gewiß einen andern auf der reten traf.

wenn

man

Nachdem

wir etwa anderthalb Meilen zurückgelegt hatten, begegnete - uns cin „Glied“ im Buggy, das mich auch abholen wollte. Joh wechſelte alſo Fuhrwerk in der ſüßen Hoffnung, meine jämmerliche Lage zu verbeſſern. Aber — da kam ich faſt aus dem Regen in dieTraufe, denn wir trafen die Bäume und VBaumſtumpfen nur um ſo öfter und heftiger. Wir gelangten

legenheit benußten die anweſenden ‘cagins? (kurz für Aca-

dians, die in der Regel im Unglauben,

in Laſtern und

you for if he’s a white man?’ Als ihnen geſagt wurde, wer ich ſei, fuhren fie fort: ‘We don’t believe that. He

jedod) glitdlid) an. Es war Mittag. Nun war es aber unglücklicher Weiſe Freitag, und da heißt es bei dieſen © Negern nach früherem katholiſhen Gebrauch faſten. Daß id) kein Katholik bin, wiſſen Sie, und daß ih bei dieſer Aus der lutheriſchen ; Apatheu Fahrt koloſſalen Hunger bekommen hatte, können Sie ſich ; wohl denken. Gleich nach Mittag ſollte eine Verſammlung „Wer an ihn glaubet, oder cin Gottesdienſt abgehalten werden, aber ein heftiges “Gewitter machte cinen Strich durch unſere Rehnung. Es “Es fiſt hie fein Unterſchied iſt aller zumal Ein HErr, Tamen nur etliche von den Geladenen. Mit denen aber ‘Denn wer den Namen des “hatte ic) cine längere Unterredung, in welcher ih ihnen ‘kurz darlegte, wer wir Lutheraner ſeien und was wir lehren. Soh erklärte mich auch bereit, monatlich zu predigen, wenn „ſie es wünſchten. Sie ſollten ſih die Sache cinmal ernſtu und me) dann davon in Kenntnis ee ob :

Miſſi ousarbeit unter ben in Arizona. ‘wird nigit zu Schanden Ders unter Juden und Griechen reich über alle, die ihn « Heres wird anrufen,


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Misstons-Twurke,

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mit Hülfe eines Dolmetſchers ſagen wir ihnen das, was zu wie fie fid) aber von dem Teufel verführen und verderben ihrem Frieden dient. ließen, und was fie nah dem Tode zu erwarten Hatten, Nachdem wir cines Sonntag-Vormittags Gotiesdienſt . wenn ſie in der angegebenen Richtung auf dem Wege weiter in unſerer Kapelle abgehalten hatten, begaben meine Frau zur Hölle wanderten. Dann wies ich ſie noch auf ihre einund id) uns des Nachmittags etwa ſieben Meilen den San zige Rettung hin, nämlich daß ſie allein dure JEſum ChriCarlos-Fluß hinauf. Dort war immer cine größere Anzahl beiſammen; dod) weil es Erntezeit war, waren die cinzelnen Familien auf ihrem Land, um mit Meſſer oder Sichel das Getreide zu ſchneiden. Als id) einem der Männer dort unſer Vorhaben miitheilte, frente er fic) darüber und ſagte, er wolle ſeine umwohnenden Stammesgenojjen zuſammenrufen, daß fie fic) nahe bei ſeiner Hütte unter cinem großen cotionwood - Baum verſammeln ſollten. Er ſtieg dann oben auf ſeine Hütte und fing an, laut auszurufen, daß ih hergekommen ſei, um ihnen zu predigen ; ſie ſollten ſich alle einfinden. Die nächſten Nachbarn, die es gehört hatten, riefen eS dann wieder ihren Nachbarn zu, und ſo bekamen wir dann ſ{hließlih dod eine ganze Anzahl Zuhörer. Zu Anfang ſangen wir einige Lieder. Jch hatte mid mit einem Sto> verſchen und zeigte ihnen nun, indem ich Stride durch den ſandigen Boden zog, wo fie ſtänden, und wie es nur zwei Wege gebe, auf denen ſie ihr Lebenslauf «führe: entweder gehorchten ſie Gott und gingen auf ſeinen Wegen, oder ſie dienten dem Teufel und folgten ihm auf dem gerade entgegengeſeßten Weg. Jch erzählte ihnen, aes 7 7

wie oe Teufel von Gut Ae

ri und daß er nun

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aud) un3, die wir Gottes Kinder und ewig ſelig ſein ſollen,

von Gott abwenden will, um Gottes Zorn und Strafe auf uns zu bringen. Sodann zeigte id) ihnen das fiindlide Weſen aller Menſchen und hielt ihnen ihre Sünden vor, daß fie cin fo gottvergeſſenes Leben führten und nicht auf Gottes Wort achteten, daß fie, anſtatt ſehs Tage zu arbei-

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ſtum ſelig werden könnten. — Es folgte darauf cin Gebet für fie alle, welches der Dolmetſcher iiberfeste. Ein Ju-

dianer bat mich, ihn und alle ſeine Leute immer in mein Gebet einzuſchließen. Nachdeur wir noch einmal geſungen hatten, verabſchiedeten wir uns, um nod Abends bei Mondſchein an einem andern Orte zu predigen, wo eine ganze Anzahl Zuhörer, beſonders Knaben, zuſammengekoin-

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3

men waren. Unſer Gebet ijt: „Deine Güte, HErx, ſei -über uns, wie wir auf dic) hoffen.“ C. Günther.

Ein Beſuch bei verſchiedenen Volksſtännmen auf dem Weltausſtellungsplaz. Einige Wochen vor der Eröffnung der Weltqusftellung in St. Louis ging id) mit meinerFrau einmal hinaus, um die ſhon anweſenden fremden Gäſte zu beſehen. Wir kamen zuerſt zu den Filipinos, die ja bekanntlich in den Lester Jahren unſere Mitbürger geworden ſind. Sie waren in großen Schaaren zur Weltausſtellung hergebracht worden, damit man Gelegenheit hätte, ſie näher kennen zu lernen. Wir hielten uns aber bei ihnen nidt lange auf. Die meiſten waren noch nicht bereit, Beſucher" a in Empfang zu nehmen, und viele der Männer waren redjt ~— “gemächlich bet der Arbeit, bie Häuſer und Dörfer herzuBSA O die jebt fo dae ge der Ausftellung anlocden.— 4

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Misstons-Tazube.

61

Wir ſahen eine Weile zu, wie dieſe kleinen braunen Snfel= bewohner mit ihren Bolos, großen, ſchweren Meſſern, die

Bambusſtangen

dazu

bearbeiteten.

wohl meiſt niht ihres eigenen,

bas

Sie waren damals,

ſondern anderer Leute An-

ſtandes wegen, mehr bekleidet, als ſonſt ihre Gewohnheit iſt. Doch ſchon ihre Kleidung, ſowohl die ſie anhatten als auch die ſie nod) hätten anhaben ſollen, verſchie uns in cine

frembe Welt.

Wie ganz fremdartig klangen uns dazu die

eigenthümlichen Laute ihrer Sprache!

Und wenn wir ihre

Geſichtszüge prüften, ſo meinten wir wenigſtens bei vielen ag

noch ein recht rohes Heidenthum herauszuleſen. Dazu ſchauten uns manche aus ihren mongoliſchen Schlißzaugen ſo unheimlich an, daß meine Begleiterin dabei an Geſchichten

erinnert wurde, die ſie von „Wilden“ geleſen oder gehört hatte, und, indem ſie die großen Meſſer anſchaute, zu mir ſagte:

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„Vor

dieſen Leuten

kann

man

faſt angſt haben.”

Dod) ſie haben uns nichts zu Leide gethan.

Einige Tage

ſpäter aber war im Globe-Democrat zu leſen, daß ein „Miſſionar“ des berüchtigten Dowie gegen dieſe „Mitbürger“ etwas aufdringlich wurde, worauf er ſie von ciner ſolchen Seite kennen lernte, daß er-vor ihren langen Meſ-

ſern ſchleunigſt das Weite ſuchte. : Wir gingen weiter und kamen zu den Fellhütten der rieſigen Patagonier, von denen jeder wohl faſt zwei Filipinos aufgewogen hätte. Theils pflegten ſie der Ruhe, theils waren fie dabei, ihre Mahlzeiten zuzubereiten. Daf ſie aber auch nod ctwas anderes verſtehen als ſchlafen und Eine tattowirte Ainufrau. eſſen, konnten wir an den koſtbaren Decken ſehen, die fie aus Fellen oder Straußenfedern angefertigt haben. ein dies, großes beefsteak über das Feuer, verſchiedene Nicht weit von den Patagoniern waren die Zelte der waren bei feinen Handarbeiten und bei kunſtvoller Perlenz Judianér. Da ſpielten die drolligen Jndianerkinder und ftideret. Zu einer dieſer Künſtlerinnen wagten wir uns ‘ihre dunklen Augen ſagten viel, wenn man ihnen „etwas für „hinein ins Wigwam. Der Keidesfaum meiner Frau hatte Kinder“ in die Hand legte. Jhre Väter, die wetterharten fid nämlich auf ungebahntem Wege am Geſtrüpp verlest. _ Rothhäute, lagen langhingeſtre>t in ihren Wigwams und Mit indianiſch-ſtarkem Nähzeug wurde größerem Schaden träumten vielleicht von- ihren früheren Heldenthaten und vorgebeugt. Sagdabenteuern. Die Fndianermiitter aber machten fid Dann begaben wir uns zu dem fdonen Gebäude der viel zu ſchaffen. Die cine ſpaltete Holz, die andere brachte Regierungsſchule für Judianer. Doch wir gingen dort an allerlei Sechenswürdigkeiten ſchnell vorbei ; ‘denn in einem großen Saal hatten die Ainus einſtweilen ihr Quartier ge-

funden;

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auf die hatten wir es noch beſonders abgeſehen.

Wie viel war ſchon über dieſe merkwürdigen Leutein jenen —_ Tagen geſchrieben worden! Ein Profeſſor der Chicago University war nah Yezo oder Hokkaido, der nördlichen großen Juſel von Japan, gereiſt, um einige Ainus, von — denen noch nie einer Europa oder America betreten haben “ſoll, hierher zu bringen. Der ruſſiſch-japaniſche Krieg machte die Reiſe recht abentencrlid), und man fürchtete, der Pro=, feſſor werde das Biel und den Zwe ſeiner Reiſe niht ers reihen. Dod) ſiche, es iſt ihm alles geglückt, und die Minus . {Heinen fic hier.recht wohl zu befinden. Gin gutgeſchulter : “Japaner, Namens Y. Jnagaki, der nicht nur fließend Engliſh ſpricht, ſondern auch die ‘eigenthümliche Sprache der Minus beherrſcht, begleitet ſie und war freundlichſt ber 2 über fie UGG) Auskunſft zu ertheilen. :

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62

Die

Missions -Taubke.

Viele ſind der Anſicht, die Japaner ſeien Abkömmlinge dieſer Minus, die ſchon in uralter Zeit dieſes Juſelreich bewohnten. Doch Herr Juagaki verwahrte ſich dagegen mit aller Entſchiedenheit und mit guten Gründen. Die Ainus

nicht nur unter ſich Gottes Wort betrachteten, ſondern auch, als der Sonntag kam, ſich nach ciner Kirche ihres Bekennt-

niſſes erkundigten.

Die Gemeinde war nicht wenig über-

raſcht, als dieſe Chriſten

aus dem

fernen Seidentande

andächtig am Gottesdienſte Theil nahmen,

obwohl

ſo

ihnen

ſcheinen in dex That ein ganz anderer Menſchenſchlag zu ſein als die Japaner. Nach ihrem Ausſehen gehören ſie gar nicht zu den Mongolen, fondern eher zu der kaukaſiſchen

die Sprache noch fremd war.

Völkerfamilie.

Wie auch dié Vilder zeigen, ſind es ganz

thum noch ſehr verbreitet.

ſtattlihe Leute.

Man

muß ſih wundern über den üppigen

den todten Gößen und ergeben ſich dabei großen Greueln,

Wuchs ihres Kopf- und Barthaares. Sie werden vielfach als die „haarigen Ainus“ bezeichnet. Die Frauen tätto-

bart in die Haut. Das iſt ihnen, wie unſer Japaner be-

zumal der Trunkſucht, ſo daß das arme Volk dabei zu Grunde gerichtet wird und ſchon auf 17,000 Seelen herabgeſunken iſt. Möge ihm durch das Werk der Miſſion kräftige Hülfe zu Theil werden. Leider iſt auch dort das Evan-

zeugt, ſchon vor ihrer Heirath geſtattet; ſpäter dürfen fic

miſchung von Menſchenlehre

auch noh ihre Arme mit tättowirten Bildern bede>en-. Bei dieſen Ainus befinden ſich auch zwei allerliebſte Kinder,

verkündigt worden. Doch es hat ſeine Gotteskraft bewieſen zur Bekehrung von Tauſenden.

Die dieweite Reiſe mitgemacht haben. Mit dankbarer Freude theilten ſie cine dargereichte

Tage, wenn die Auserwähl. ten aus allen Völkern zu-

wiren ſih über ihren Lippen

einen

Drange

regelrechten Schnurr-

unter fid) und

Leider iſt im Heimathlande dieſer Leute das HeidenDort dienen die armen Ainus

gelium bisher nur unter Bei-

Gott gebe, daß an jenem

ver-

ſammengebracht werden, auch

trugen fic) dabei beſſer als manches Geſchwiſterpaar, obwohl ſie einander gar nicht verwandt ſind. „Sind dieſe Ainus Chriſten?“ Das war uns die wichtigſte Frage. Der Japa-

recht viele Ainus, Judianer, Patagonier und Filipinos mit uns im Himmelreich zu Tiſche ſißen werden. R..K.

ner, der ſelbſt ein Chriſt iſt,

Heury Mortou Stauley.

gab uns den Beſcheid, daß fie Der am 10. Mai in Lonmit grauem Haar fic) zum don geſtorbene berühmte ForChriſtenthum bekennen, und a . ſchungsreiſende Sir Henry zeigte uns zugleich eine Bibel, | Morton Stanley hat als Bahnbrecher und Wegweiſer die ſie mitgebracht hatten und Ein Ainu bei der Mahlzeit. auch der Miſſion ſo außerdie ſie auch hier fleißig leſen. Jh ließ dann einige von ihnen etwas aus dem theuren ordentlich werthvolle Dienſte geleiſtet, daß es niht mehr als recht und billig iſt, fie bei ſeinem Hingange wieder in dankBuche vorleſen, z. B. den ſhönen Spruch : „Alſo hat Gott Die Welt geliebet“ 2c. Wir verſtanden die Sprache ja nicht, bare Grinnerung zu bringen. Welchen merkwürdigen Entwidlungsgang hat doh Stanley gehabt : Jm Jahre 1841 aber die andern Winus hörten und nidten verſtändnisals Sohn eines armen Bauern oder Tagelöhners in Wales voll zu. Als wir un3 von ihnen verabſchiedeten, ſtanden ſie alle áuf — fie hatten bisher meiſt auf dem Boden gee geboren, kam er dreijährig ins Armenhaus und wanderte fauert und an Flechtwerk gearbeitet — und verneigten fic) als 13jähriger Burſche nah New Orleans aus. -Heranfo Holic), daß wir uns faſt beſhämt fühlten. gewachſen, ſchlug er die Laufbahn eines Zeitungsbericht; — Die Miſſionsgeſellſchaft der Kirche Englands hat vor érſtatters cin, in welcher Eigenſchaft er Abeſſinien, Perſien allen andern das Werk der Miſſion unter den Ainus bee und Sndien bereiſte. Der große Wendepunkt ſeines Lebens “_ tricben und ihr Miſſionar, Namens Biſhop, hat die Bibel fam aber, als ex im Jahre 1870 von dem New York-Herald n die Ainuſprache überſeßt. Der hier anweſenden Ainus den Auſtrag erhielt, den verſchollenen David Livingſtone hatte ſich exſt niemand in geiſtlicher Beziehung angenommen. in Junerafrica aufzuſuchen. “Das Unternehmen glückte : am 4 Dod) fie ſelbſt behielten ihr Seelenheil im Auge, indem fie 10. November 1871 fand er den Geſuchten in Udſchidſht am alle bis auf den einen Mann

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Die

Missiton=x-Tauke.

Tanganifafee und ſtattete ihn, da Livingſtone in Juner-

den Sißungen

africa zu bleiben wünſchte, reichli<h mit Vorräthen aller Art aus. Noch größeren Ruhm brachte ihm aber dann cine zweite Forſchungsreiſe nach Juneraſrica, zu der er 1874 von Bagamoyo aufbrach. Das erſte Reſultat ſeiner Reiſe war cine

neunte. und zehnie Gebot wurde das tiefe Sündenverderben

genauere Erforſchung des Victoriaſees und der angrenzenden

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63

Länder, wobei er das intelligente, betriebſame Volk der Waganda in det fruchtbaren Königreiche im Norden des Sees kennen lernie. © Er faßte cin lebhaftes Jutereſſe für dasſelbe, und in Bethätigung dieſes Jutcreſſes veröffentlichte er in der engliſchen Zeitung Daily Telegraph jenen bekannten Brief, in dem er die engliſche Chriſtenheit in beredten Worten auf dieſes hoſfnungsreiche Gebiet hinwies und zum Beginn einer Miſſionsthätigkeit daſelbſt aufforderte. Er gab damit den Anſtoß zu der jest fo außer-

ordentlich geſegneten Ugandamiſſion der engliſchen Kirchenmiſſion. Stanley ſelbſt wandte fic) vom Victoriaſee aus ſüdlich zum Tanganifajee, und von dort trat er dann den Marſch weſtwärts zur Erforſhung des Congoſtromes an. Unter unſäglichen Strapazen und zahlloſen Gefahren für Leib und Leben hat er dies Unternehmen, das ihn nächſt

bei.

Jun den Lehrverhandlungen über das

unſerer Natur aufgede>t und gezeigt, wie.es mit der völ-

ligen Heiligung, die ſo viele vorgeben, lauter Lug und Trug ſei. Ju einer Arbeit und Beſprechung über Beicht- oder Abendmahlsanmeldung wurde gerade auch in den Ausſprachen der Neger Zeugnis abgelegt für den reihen Segen dieſer Einrichtung, von-der ſo manche unſerer Negerchriſten, die von den Secten zu-uns gekommen ſind, früher nichts ge-

wußt haben. Jn der lesien Sisung hielten die Miſſionare kurze Vorträge über den zweiten Artikel und zeigten nun, nachdem zuvor aus dem Geſet die Sünde ins Licht geſtellt worden war, durchs ſüßeſte Evangelium von Chriſto

die Rettung aus aller Sündennoth. Es wurden auch während der Conferenz drei gut beſuchte Gottesdienſte gehalten. Möge

der reichlich ausgeſtreuie

Same

des Wortes

viele

Früchte bringen ! Ein Miſſionsfreund in Nebraska ſchi>ie kürzlich an den Kaſſirer der Negermiſſion ein zinsfreies Darlehen mit

einem Brief, aus dem wir den lieben Leſern Folgendes nicht vorenthalten wollen. Er ſchreibt unter anderm: „Juliegend finden Sie einen bank-check fiir —. Sch hätte es

Livingſtone zum berühmteſten und gefeiertſten Entdecker unſerer Tage gemacht hat, zum glücklichen Ende geführt.

ja hier in die Bank thun können; doch will ih nicht, daß die Welt mit meinem Gelde arbeitet. Und da wir Chriſten

Am

doch nur zur Ehre Gottes arbeiten ſollen, ſo iſt, meine ih, dieſes der beſte- Weg; weiß ih doch, daß da mit meinem Geld niemand bedrückt, wohl aber beglü>t werden

15. November 1876 ſchiſfte er fich in Njangwe auf dem

Oberlauf des Congo, einige Meilen weſtlich vom Tanganika, ein, und nach 8% Monaten langte er in Boma an der Mündung des Stromes in den Allantiſchen Ocean an. Ein neues, weites Gebiet war damit der Civiliſation und auch der Miſſion erſchloſſen ; und die lehtere hat ungeſäumt das

Jhre gethan, um in dasfelbe einzutreten und es zu beſetzen, , fo daß zur Zeit ſhon neun Miſſionsgeſellſchaften mit über

250 Miſſionsleuten im Gebiet des Congo an ftehen.. Die nächſten Jahre hat Stanley fich im Königs Leopold von Velgien der Begründung dirung des Congoſtaates gewidmet, um dann cine leßte größere Reiſe zur Auffindung Emin unternehmen.

der Arbeit Dienſt des und Fun1887 nod) Paſchas zu

Von da an hat ev in London, wohin er fid

zurückzog, ein ſtilleres, literariſcher und parlamentariſcher Thätigkeit gewidmetes Leben geführt.

Er hat zur Miſſion

allezeit cine ſreundliche Stellung eingenommen. („Die Ev. Miff.”)

Mauerlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von

R. K.)

4

Die Jmmanuel -: Conferenz der Negermiſſion in North Carolina war nah einem etwas verſpäteten Be‘xicht von Miſſionar Schooff vom 6. bis 8. Mai in’ Char| Lotte verſammelt. Alle Miſſionare bis auf Einen waren zugegen, und vierzehn Miſſion3gemeinden waren durch Delegaten vertreten. Außerdem wohnten viele Beſucher

kann.

Sollte aber der liebe Gott es fo einrihten, daß

id) das Geld nie wieder gebrauche, fo verbleibt es in der, Miſſion. Als mein Sohn lehten Herbſt den Entſchluß faßte, Lehrer zu werden, wurde es mir ſchwer zu glauben, daß id) das nod) einmal durdmachen könnte, und meinte, ans Zurüd>legen ſei nun nicht mehr zu denken, und für un-

ſere ſchwarzen Brüder werde jest nichts mehr übrig bleiben. Aber nun — wie hat Gott uns beſhämt! Ya, es ijt ſo, wie D. Luther ſagt: „Wenn ihr thut, was Gott will, ſo thut Gott, was ihr wollt.“ — Möge der HErr die lieben Miſſionare ſtärken und ſegnen !“ Jn der japaniſchen Colonie auf dem Weltausſtellungsplaß in St. Louis ſtarb vor Kurzem cine neunzehnjährige Japanerin. Sie war bis an ihr Ende eine Heidin und als ſolche wurde ſie auch beerdigt. Ein Sintoprieſter mit fünfzehn Aſſiſtenten und ein Gefolge von etwa hundert Japanern betheiligten fic) an der troſtloſen Leichenfeier. Der Göbenprieſter ſchnitt ihr das ſhöne ſchwarze Haar vom Haupte, damit es in der „heiligen Erde“ Japans beſtattet werden könne. Von ihrer armen Seele aber behauptete er, daß fie nah etwa zehntauſend Jahren zur Ruhe kommen

werde.

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:

Die Sermannsburger Miffionsanftalt ſendet in dieſem Jahre aht Zöglinge aus. Von dieſen gehen drei nach Africa und je einer nach Judien, Perſien und Braſilien. Zwei der Candidaten kommen nach America und werden indie Ohio-Synode eintreten. , Bur allgemeinen


64

Die

Missions-Taube.

Verſammlung der Ohio-Synode wird Paſtor Röbbelen als officieller Verireter der Hermannsburger Miſſion nach America kommen. - Das Sthretgeſpenſt der Peſt hat auch die GangesStationen der Goßnerſchen Miſſion heimgeſucht. Miſſionar Lorbeer sen. ſchreibt, von ciner Conferenz in Tſchapra zurü>kehrend: „Jn Darbhangha fand ich die Miſſionarsfamilie in großer Aufregung. Jm nächſten Nachbarhauſe waren todte Ratten gefunden worden und die Bewohner waren dann ciligft auf und davon gegangen. Es ſtand nun zu befürchten, daß angeſte>te Ratten ing Miſſionshaus kommen würden, was denn auch geſchehen iſt, und die Plage hat auf dem Miſſionshof ſhon cin paar Opfer gefordert. Miſſionar Tennigkeit hat deshalb ſeine Familie nah Ghazipur gebracht und die Chriſten nach Samartipur und Moriaro geſchi>t. Er ſelbſt wird bet Samartipur im Zelt leben (die unfreiwillige Muße zu Predigtreifen in der Umgegend benugend). Auf Burar ſah es traurig aus; als Wh aufs Miſſionsgehöft kam, war es, als käme man auf einen Kirhhof — alles ſtill ; und die paar Menſchen gingen umher wie Schatten. Die Straßen leer, alle Nachbarhäuſer der Muhammedaner und Hindus leer; auf dem MiſſionsHoje zwei peſtkranke Chriſten. Kaum war id) nach Ghazipur zurü>gekommen, da hieß es, Leute von Buxar und _ Domraon ſeien vor der Peſt hierher geflohen und hätten Es die Krankheit hierher geſchleppt. Es ſtarben auch wirklich einige von den Flüchtlingen ; aber vor der Plage hat der HErr uns und die Stadt noch verjdont. — Ein Freuden2s tag in dieſer ernſten Zeit war es für die Miſſionare in M Burxar, daß ein gelehrter junger Pundit (Sprachlehrer) aus [> der vornehmſten Brahmanenkaſte ſih ihnen anſhloß und taufen ließ. Vor der Taufe bekannte er vor verfammelter Gemeinde, was ihn bewogen habe und wie er dazu gekommen fet, die chriſtliche Religion anzunehmen. Bei nächſter Gelegenheit legte er auch vor den Heiden ein gutes Zeugnis “ab und brachte die Widerſacher bald zum Schweigen.“

Ju der deutſhen Colonic Kamerun in Weſtafrica ——

“wurden drei Kaufleute aus Köln, Hamburg und Bremen “verhaftet unter der Anſchuldigung, Eingeborene tödtlich mißhandelt zu haben. Sie wurden gerichtlih abgeurtheilt,

Und

zwar wurde der eine, der überführt wurde, daß er

Neger gepfählt, alſo auf die grauſamſte Weiſe zu Tode ge+ martert hatte, zu fünf Jahren Zuchthaus verurtheilt. Der andere, der einigen Negern die Hand mit Petroleum begoß

und ſie naher anzündete, erhielt drei Jahre Zuchthaus. Der dritte, der mit einer Peitſche cinem Häuptling das ~ Auge’ ausſhlug, wurde mit aht Monaten Gefängnis beraft. Das ſind natürlich „gebildete“ Männer, die unter inem armen Heidenvolk, deſſen Land von Deutſchland in eſiß genommen wurde, fo entſeßlih hauſen. Der Vilenſchenbeſtie erſcheint in na>ter Noheit.

| Dabei ſehen

e Cult Tümmel die Miſſion nod) fdjeel an, weil fie eug

daß die Eingeborenen zur Befriedigung der woe

;

thieriſhen Lüſte der Weißen mißbraucht werden. Die Strafe für dieſe Greuel erſcheint als zu. gelind. Wer Menſchen unter teufliſchen Qualen mit kaltem Blute ermordet, deſſen Blut ſollte auh durch Menſchen vergoſſen werden. Die Neger ſind ebenſogut nach Gottes Bilde gemacht wie die Europäer. („Ev.-Luth. Frk.“)

Neue Drudjader. Manual

of Physical.

Exercises

for School

and

e Home.

With numerous illustrations, explanations, calisthenic songs, and games. Arranged by J. Itechiin, Addison

Seminary.

Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

Price, 70 cents. Der Unterzeichnete hatte ſchon oft Gelegenheit, zu beobachten,

wie Kinder in der Schule

mit Vergnügen

ſeiner Gemeinde

unter An-

leitung eines geſchickten Lehrers ſolche Uebungen (physical exercises, calisthenics) vorgenommen haben. Dieſe Uebungen ſind den Kindern nicht nur eine Freude, ſie gereichen ihnen auch zum Nuyen. Dieſes angezeigte Handbuch wird unſern Schulen ſchätzens-

werthe Dienſte leiſten. Milde

R. Ke

Gaben

für die Negermiffion:

Durch die Kaſſirer: Aug. Gundlach, Elyſian, Minn., $12.00; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo,, 45.88 u. 75.59; Theo. H. Ment, St. Paul, Minn, 38.23; C. Spilman, Valtimore, Md., 28.00; Prof. J.S. Simon, Springfield, il, 209,27. Durch die M von ihren Gemeinden: K. Kreßſchmar in New Orleans, La., 25.00; F. J. Lankenau daſ. 25.00; J. Koßmann daſ. 25.00; M. Weinhold in Manſura, La., 10.00. Von einem Miſſionsfreunde. in Greſham, Nebr., 3.00. Von N. N. in Algoma, Wis., 2.00; von einem Miſſionsfreunde daſ. 2.00. Süumma $500.97.

Für die St. Paul3-Schule in New Orleans: Durch die Kaſſirer: H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 9.30 u. 5.00; Theo. H. Menk, St. Paul, Minn, 20.20; C. Spilman, Valtimore, Md., 6.00; Prof. J. S. Simon, Springfield, Jll., 29.50. Von einer Confirmandin in Youngstown, N. Y., 1.00. Von einem Kinderblattleſer in Pine Jsland, Minn.,-5.00. Von Elſa Lange, Nock Jsland, Jll., 2.00. Von Aug. Wiesjahn in Weſtfield, Wis., 2.00. Von einer Confirniandin in Hancock, Mich., .25. Summa $80.25.

Für das Jmmanuel-College: Durch Prof. J. S. Simon, Springfield, SIL, 2.00. Durch Prof. N. J. Bakke von N. N. in Kanſas 2.00 u, von A. N. in Kenoſha, Wis., 1.00.

Summa $5.00.

Für Negerkirche: Durch Kaſſirer H. W. C. Waltke,St. Louis, Mo., 2.00. i Für arme Witten: Von einem Kinderblattlejer in Pine __Jsland, Minn, 5.00.

St. Louis, Mo., 15. Juli 1904. i A. C. Burgdorf,

i Kaffiver.

-

Für Jundianermiſſion erhalten: Von einer „Miſſionsfreundin InP. v. Niebelfchiity’ Gemeinde in St. Paul, Minn, cine zweite

Bungenorgel; durch Herrn Wm. Eſſig, Collecte ſeiner Sonutags{hule in Hawthorne, N. Y., $2.00; durch Lehrer Aug. Krenke in St. Louis, Mo., Collecte beim Stiftungsfeſt ſeines Singchors, 9.00. Gott vergelt's! Ned Springs, Mis., 27. Juni 1904. RN. Krehßmanun.

Die „„Miſſious-Taube““ erſcheint ciumal monatlich, Der Preis für cin Jahr in Vorausbezahlung mit Porto ‘iſt folgender: 1 Gremplay. $ .26 10 Exemplare unter Einer Adreſſe . 2.00

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5.00

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9,00


Uiſſionsjeitſchriſt der Evangeliſch = Putri 26. Dahrgang..

September

Bericht der Commiſſion für Negermiſſion für den Zeitraum von Juli 1902 bis Auguſt 1904.

„Wiſſet, daß ihr dazu berufen ſeid, daß ihr den Segen beerbet“, ſo leſen wir 1 Petr. 3, 9.

Jhr Chriſten ſeid Welt. Dhr ſeid euch den Segen, erworben. Jhr

Der Apoſtel will ſagen :

die glücklichſten, die reichſten Leute in der die Geſegneten des HErrn. JEſus hat alles wahre Gute für Zeit und Ewigkeit Chriſten habt in Chriſto Gottes Gnade,

ein ruhiges Gewiſſen, Vergebung der SUED, Leibes- und Seelenwohlfahrt, Troſt im Gebet, Freude in Trübſal,

Schuh in Anfechtung, Trug wider den ‘Teufel, Hülfe wider den Tod, die Hoffnung der Auferſtehung des Fleiſches und die Erbſchaft des ewigen Lebens. „Jhr ſeid das auserwählte Geſchlecht, das königliche Prieſterthum, das heilige . Volk, das Volk des Eigenthums, daß ihr verkündigen - ſollt die Tugenden deß, der euch berufen hat von der Finſternis zu ſeinem wunderbaren Licht“, 1 Petr. 2, 9. Es geziemt euch alſo, will der Apoſtel ſagen, dankbar zu ſein und

‘eurem Nächſten dieſelbe Liebe zu erzeigen, die euer Gott euch erwieſen hat. Wie offenbart fid) aber dieſe Dankbarkeit? So, ſagt St. Petrus, daß ihr Chriſten verkündigt die Tugenden def, der euch berufen hat. Und zwar ſollen wir ſie allen Menſchen verkündigen, das iſt der Wille Gottes. So ſpricht nämlich die Schrift z. B.: „Gehet hin in alle Welt und 3 prediget das Evangelium aller Creatur.” „Des Menſchen Sohn iſt kommen, zu ſuchen und ſelig zu machen, das ver“Toren iſt.“ „Verloren“ — ein inhalt3reihes Wort! Eine ganze Reihe von trüben Bildern tritt ſofort vor die Seele, : ſobald wir dieſes Wort hören : verloren! — verloren in “der Welt unter Dornen und Diſteln, im Samus der Sünde,

SG 19 04.

Re vou Nordamerica. Nummer

9.

auf den Wegen zur ewigen Verdammnis ! Gott verloren, alles verloren! So verloren find heute noch alle, die in Finſternis und im Schatten des Todes ſißzen. Doch „des Menſchen Sohn iſt kommen, zu ſuchen und ſelig zu machen — das verloren iſt“. Das ſollen wir — die wir Chriſten ſind — bekannt machen. Wenn wir das ganze Wirken unſers HErrn JEſu von der Krippe bis zu ſeinem Kreuze kurz und bündig bezeichnen wollen, ſo werden wir ſagen müſſen : Es iſt cin Suchen geweſen, ein Suchen des Verlorenen. Sein Predigen, ſein Lehren, ſein Strafen und Tröſten, ſeine Wunderthätigkeit, ſein Leiden, ſein Bluten, * ſein Sterben — es ift alles ein einziges, ein beſtändiges Suchen geweſen. Wohl nirgends in der Schrift wird er ſelbſt und ſein Thun beſſer gekennzeichnet als in dem Bild des guten Hirten, der dem einen verlorenen Schafe nachgeht und in ſeinem Suchen nicht nachläßt, bis er es gefunden hat. So muß nun auch unſere Arbeit in der Miſſion dieſe ſuchende Hirtentreue JEſu zum Vorbild haben, ſie muß immer mehr die Art eines treuen Hirten an fid) tragen, der - ſein verlorenes Schäflein ſucht. “Wie der HErr, fo muß * auch die miſſionirende Kirche das Verlorene ſuchen. * _ So ziehen unſere Heidenmiſſionare hinaus und ſuchen; — ſo thun auch unſere Arbeiter in der Negermiſſion: fie gehen aus und ſuchen. Schwere Gänge und doch ſelige Gänge, denn es ſind Heilandsgänge ; ſchwere Arbeit und doch ſelige Arbeit, denn es ift Heilandsarbeit. Laßt euch erzählen von ſolcher Miſſionsarbeit, von ſolchem Suchen unſerer lieben : MNegermiffionare — und freuen wir uns über ihre Selbſtloſigkeit und Liebestreue, über ihren Glaubensmuth und — ; Opferſinn, der fich nicht weigert, in der Nachfolge JEſu : , aud) in ae abarande menſhlichen Elends zu ſteigen, e


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Missions-Taube. T

9bis 10 Millionen Negern

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unſers Landes, deren Sklaven-

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joch allerdings gebrochen iſt, die aber zum allergrößten

iſt äußerlich oft ein ſehr geringer ; denn viele wollen den Theil nicht die Freiheit kennen, mit der uns Chriſtus beHErrn JEſum nicht an- und aufnehmen. Doch das Verfreit Hat, zu miffioniven. Jn dieſen Negern Hat uns Gott trauen auf Gottes Verheißungen und der Hinbli> auf das die Heiden gleichſam als unſern armen Lazarus vor die Thüre gelegt. “ Beiſpiel JEſu, des guten Hirten, gibt den Arbeitern immer wieder neuen Muth. So dürfen auch wir, die Chriſten in Wohlan, fahren wir getroſt fort in dem gottgefälligen der Synodalconferenz, den Muth nicht ſinken laſſen und Miffionsiwerf — bringen wir, die wir von Gott fo reih auh niht müde werden, dieſe unſere Negermiſſion mit - gemacht worden find, den armen Negern das reine, allein „unſern Gebeten und Gaben auch fernerhin zu unterſtützen, feligmadjende Wort Gottes in Kirche und Schule, dann iſt weil, wie manche hervorheben, der äußerliche Erfolg in den Negern zeitlich und ewig geholfen. Ach, daß uns auch dieſer Miſſion ein ſo geringer ſei. Die Arbeit, die wir für die armen Neger ein rechter Miſſionsgeiſt erfüllte, daß vor 27 Jahren in Gottes Namen angefangen haben, wollen “wir vor allen Dingen um rechte und viele Arbeiter für wir auf Gottes Zuſage und in ſeinem Namen getroſt fortdieſes fo reiche Miffionsfeld bitten würden und uns auf “ ſezen. Als jene Samariter den HErrn JEſum nicht be- - dieſem großen Miffionsgebiet niht beſhämen ließen durch ‘herbergen, nicht aufnehmen wollten, da wollten ſeine Jünger die Rührigkeit der Kirche des Antichriſten und durd den ſofort Feuer vom Himmel auf fie fallen laſſen, damit fie Eifer der Secten ! vom Erdboden vertilgt würden. Aber dafür bekamen fie Es iſt allerdings wahr, die Fn nere Miſſion in unſerm einen ernſtlihen, wohlverdienten Verweis ; denn JEſus Lande iſt und bleibt die Hauptaufgabe unſerer luthe“ „wandte ſich und bedräucte ſie und ſprach : Wiſſet ihr nicht, riſchen Kirche; aber darum dürfen andere nöthige Miffioe weldes Geiſtes Kinder ihr fein?” nen doch nicht unterbleiben. Hier heißt es auh, das eine Bekanntlich wird jest die Frage vielfach beſprochen : thun und das.andere nicht laſſen. Gewiß, je eifriger wir Wie kann die traurige Lage der armen Neger gebeſſert werim Werk der Junern Miſſion ſind, deſto größer wird en? Das einzige Mittel, wodurch den armen Negern zeitgerade dadurd) der Gewinn für die Aeußere Miſſion Tid und ewig geholfen werden fann, ift das reine Wort ſein. Gerade der, welcher hinausgeht auf die Gaſſen und ttes. Dieſes Mittel hat Gott uns geſchenkt, und mit Straßen der Stadt und die Lahmen, die Armen, die Krüppel und die Blinden hereinholt, gerade der ift es, welcher zu dem HErrn ſpricht: „Es iſ geſchehen, was du befohlen ] i ech EE Erkenntnis derſelben im E haſt; es iſt aber nod) Naum da‘, und der dann mit. } da hat doch Gott das Größte und Ders gegeben, ebenſo großer Freude auf den Befehl des HErrn diejenigen auffudt, die fic) auf den Landſtraßen und an den Zäunen umbertreiben, und fie ‘mit Liebes gewalt nbdthigt hereinzukommen. Ja, und je mehr wir vor allem unſere vers wahrloſten Glaubensgenofjen unter kirchliche Pflege bringen, — “deſto mehr gewinnt dann auh die Negermiſſion bei dieſen

pate What PENG

miſſion ijt cine überaus große und hwere, und der Erfolg

kann ſein Reich kommen, ſein Wille geſhehen und das tägliche Brod als Gabe Gottes erkannt und mit Dankſagung empfangen werden. Da nun aus purlauterer Gnade und nach einem wunderbaren ewigen Rathe die göttlihe Weisheit unſere americaniſch-lutheriſche Kirche in dieſer letzten betrübten Zeit hat „reich gemacht an aller Lehre und in aller Erkenntnis“, fo daß ſie „keinen Mangel hat an irgend einer Gabe“, ſo hat fie ja ſhon darum ganz beſonders vom HErm den Beruf zum Werke der Miſſion — auch zur Negermiſſion — emz pfangen. Wir haben auch reihli<h Gelegenheit, an den

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gleich dem Meiſter, zu ſuchen und zu retten, was verloren iſt. Die Verichte unſerer Negermiſſionare geben uns cin fines bs Bild von der ſeligen, ewigen Segen bringenden Chriftenarbeit in der Negermiſſion. Es wird ebenſo treu, mit vieler rs Mühe und großen Köſten gearbeitet an Häuflein, die bloß fs wenige Seelen zählen, wie an ſolchen Stationen, wo, wie : 3. B. in unſern großen weißen Gemeinden, hundert bis E tauſend fic) um das gepredigte Wort haaren. Denn auch H “_die-kleinen Häuflein ſind werth geachtet in den Augen des + großen Hirten, unſers Heilandes JEſu Chriſti, der ausx = geht, um auch nur Ein verlorenes Schaf zu ſuchen. Es iſt wahr, die Aufgabe unſerer Arbeiter in der Neger-

ES E :

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Sa —“

und bei un3 betende Herzen und willige Hände. Das hat auch unſere Negermiſſion wiederum erfahren dürfen in den lester zwei Jahren. Die Chriſten innerhalb der Synodalconferenz haben nämlich wieder mit der That bewieſen, daß ſie niht müde geworden ſind, troß der vielen —

rn Miſſionen, denen ſie Gaben zugewandt haben, auch ; a germiſſion zu unterſtühen. Und Gott hat ihre ig rene gne! ULI


Die

Missions -T aube.

ſo großen Siege wie die Apoſtel im erſten Fahrhundert, ſo arbeiten ſie doch mit augenſcheinlichem Erfolg. Es fehlt auch hier nicht an ſolchen, die fich von Herzen über die Predigt des Evangeliums freuen, und es zeigt ſich gar deutlich,

daß der HErr auch unter den armen Negern cin Häuflein Auserwahlter hat, die durch den Dienſt unſerer Miſſionare zum Glauben geführt werden ſollen.

if

Der Bericht über die Miſſionsſtationen zu New Orleans, La., umfaßt den Zeitraum vom 1. Juli 1902 bis zum 30. Juni 1904. Mount IO -Station (Paſtor K. Kresfdmar, Miſſionar). Dieſe Station iſt die älteſte in New Orleans; ſie wurde vor 26 Jahren — im Jahre 1878 — gegrünvet: Die Seelenzahl iſt gegenwärtig 193; darunter ſind 88 communicirende und 17 ſtimmberechtigte Glieder. Die Zahl der Communicanten belief fid) auf 340. Getauft wurden 12, confirmirt 7, begraben 10, copulirt 6 Paare. Der Kirchenbeſuch belief fic) Sonntag-Vormittags durchſchnittlich auf 15 Erwachſene und 48 Kinder, Sonntag- Abends auf 46 Erwachſene und 8 Kinder, in den Wochengottesdienſten auf 26 Erwachſene und 8 Kinder. An der Schule ſtehen die Lehrer Vix und Meibohm. Die Schule und die Sonntagsſchule haben in den leßten zwei Jahren um mehr als 60 Kinder zugenommen. Jn finanzieller Hinſicht hat fic) die Station in den leßten zwei Jahren gut geſtanden. Die Einnahmen innerhalb der Gemeinde ſelbſt betrugen $526.00, durch die Schule $278.30, durd) die Sonntagsſchule $157.05; Summa : $961.35. ‘Von diefer Summe wurden $575.00 an den Kaſſirer der Negermiſſion geſandt. Die Localausgaben betrugen $238.52. Für das Negercollege wurden $25.00 an P. Lankenau abgegeben und $64.30 zur Unterſtüßung Hülfsbedürſtiger. Summa : $902.82. Jn Kaſſe bleiben demnach $58.53. Miſſionar Kreßſchmar ſchreibt : „Jnnerlih nimmt die Gemeinde zu. An der Beſeitigung von allerlei Uebelſtänden, z. B. unregelmäßigem Genuß des heiligen Abendmahls, Nichtbeſuch der Gemeindeverſammlungen 2c., arbeite ih mit allen Kräften und nicht ohne Erfolg. Die jungen Leute \cheinen beſonderes Zutrauen zu mirzu haben und bekunden ein wachſendes Jutereſſe für das Wohl der Gemeinde, und wenn auch die Ausſicht auf Zuwachs nicht gerade glänzend iſt, ſo gehen wir doch getroſten Muths der Zukunft entgegen und bitten Gott, und in Frieden ‘und Eintracht bei einander zu halten und uns ſeinen.Segen nicht zu verſagen.“ St. Rauls-Station. Die Miffionsarbeiter an dieſer Station find oder waren: Herr Paſtor Lankenau und die Herren Lehrer Heingen; Wilde und Fuhrmann. Die Seelenzahl iſ in den lesten zwei Jahren von 225 auf 263 geſtiegen; darunter ſind 140 Communicirende und 22 Stimmberechtigte. Getauft wurden 31, confirmirt 21, “ begraben 17, copulirt 13 Paare. 2148 Hausbeſuche wur“den gemacht, 1388 von den Lehrern und 760 von dem Miſ-

67

ſionar. Die Gottesdienſte wurden Sonntag-Vormittags durchſchnitilih von 36 Erwachſenen und 61 Kindern bez ſucht, Sonntag-Abends von 47 Erwachſenen und 15 Kindern und in der Woche von 39 Erwachſenen und 9 Kindern.

Die Schule hat außerordentliche Fortſchritte gemacht, ſo daß in der letzten Zeit drei Schullehrer nebſt dem Paſtor

vollauf zu thun hatten. Die Schulräume waren überfüllt; die Kinder konnten kaum alle untergebraht werden wegen Mangels an Raum. Oft ſaßen drei Kinder auf einer kleinen Schulbank, und nod immer werden neue Schüler an-

gemeldet und nod) immer muß mehr Naum geſchafft werden, damit der große Segen Goites nicht verſchüttet wird. Die Schülerzahl betrug im Jahre 1902 180, 1903 196 und 1904 253 Kinder. Leider mußte der neuberufene dritte Lehrer, Herr Lehrer Fuhrmann, nach kurzer Thätigkeit ſein Amt krankheitshalber niederlegen und auf den Rath ſeines Arztes nach dem Norden guriidfehren. Vom 1. Juli 1902 bis zum 30. Juni 1904 haben die Glieder der St. Pauls -Station $1209.40 aufgebracht ; davon ſind $600.00 an den Kaſſirer für die Negermiſſion abgegeben worden, $150.00 wurden für nöthige Reparaturen ausgegeben (u. a. ijt die Kirche neu angeſtrihen wor- | den), $50.00 für Feuerverſicherung, $35.00 bekam das Neger college und $40.00 wurde für Hülfsbedürftige collectirt. Außerdem iſt eine neue Orgel angeſchafft worden. Der gegenwärtige Kaſſenbeſtand ijt $80.00. Bisher hat die Gemeinde regelmäßig jeden Monat $25.00 an die Allgemeine Miſſionskaſſe abgegeben. Nun fdreibt der Miſſionar: „Die Gemeinde gedenkt dieſen regelmäßigen Beis trag nächſtens zu erhöhen und nod) mehr einzuſenden.“ Negercollege. Vor zwei Jahren hat die Synodalconferenz in zwei Sigungen die Frage lebhaft erörtert : „Warum ſollte die Synodalconferenz eine Anſtalt zur Au3bildung farbiger Prediger und Lehrer gründen?“ Obne über die Einrichtung eines vollſtändigen Seminars \{hlüſſig zu werden, faßte die Synodalconferenz folgende Beſchlüſſe: 1. Es ſoll eine Präparandenanſtalt für Negerzöglinge errichtet werden. 2. Alles, was zur Ausführung dieſes Beſchluſſes gehört, bleibt der Commiſſion für Negermiſſion überlaſſen. 3. Doch ſoll dieſe Commiſſion fo bald als irgend mögli eine oder zwei Anſtalten dieſer Art einrichten. Eine ſolhe Vorſchule tft nun tm Herbſt 1903 in New Orleans erdffnet worden, und zwar in der Gacrijtet der St. Pauls-Kirche, die nur 10X 20 Fuß mißt. Die Zahl der Schüler im Laufe des Jahres war 22, 9 Knaben und 13 Mädchen, die in drei Klaſſen eingetheilt waren. Zur — erſten Klaſſe gehörten 4, zur zweiten 5, zur dritten 13. Anmeldungen für das neue Schuljahr find bereits gemacht worden; aus der St. Pauls-Schule allein werden 10 neue Schüler, erwartet. Dieſe Vorſchule ſteht zunächſt unter der Leitung Herrn Paſtor Lankenaus; ihm zur Seite wirken und arbeiten mit die übrigen Miſſionsarbeiter, I. B. die: Miſſionare Kresfdmar und Kofinann,


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Bethlehem-Station. Die Mijfionsarbeiter an dieſer Station waren und ſind: die Herren Pajtoreh Koßmann und Wenzel und die Herren Lehrer: Riſchow und Wolf. Die Seelenzahl beläuft ſih zur Zeit auf 206; darunter. ſind 78 communicirende und 14 ſtimmberechtigte Glieder. Außerdem beſuchen 25 Fremde die Gottesdienſte ziemlich regelmäßig. Folgende Amtshandlungen wurden vollzogen : Getauft wurden 15, confirmirt 3, begraben 1, getraut 2 Paare. Communicirt haben 379 und 1539 Hausbeſuche wurden gemacht. Der *Gottesdienſtbeſuch iſt im Durchſchnitt folgender: am Sonntagmorgen 20 Erwachſene und 32 Kinder; am Sonntag-%Abend 58 Ere wachſene und 15 Kinder; in den Wodjengottesdienften 30 Erwachſene und 9 Kinder. Die Zahl der Schüler in der Wochenſchule ſtieg in den leßten ſehs Monaten auf 140. Mit dem Eintreten der heißen Zeit ließ der Schulbeſuch wieder nah. „Wir haben berehtigte Hoſſnung auf cine große Schülerzahl im kommenden Herbſt“, ſo ſchreibt Miſſionar Koßmann. Herr Lehrer Niſchow, der ſeit dem Jahre 1888 in der VBethlehem3-Sahule gewirkt hat, mußte wegen eines zunehmenden Nervenleidens ſein Amt niederlegen ; an feine Stelle trat Herr PaſtorWenzel, der an den Wochen-

Station zu Manſura, La. Dieſe Station iſt vor ſehs Jahren von Paſtor Lankenau gegründet worden. Jm September 1901 übernahm Candidat Weinhold dieſe Station und iſt ſeitdem dort thätig. Von dieſem ſchwierigen Miffionsfeld berichtet der Miſſionar, wie folgt: „Seit etwa zwei Jahren durchzieht die Freimaurerloge unſer ‘Parish? mit Siebenmeilenſtiefeln und richtet viel Unheil an, ja, es iſt ihr auch Anfangs gelungen, zwei unſerer Glieder zu gewinnen, von denen jedoch das eine ſhon wieder ausgetreten ift. Eine Anzahl unſerer Glieder, die durch die Teujfelsapoftel beläſtigt wurden, haben fic) ſtandhaft erwieſen.

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Missions-Taube.

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Sodann iſt die Oppoſition Seitens der Römiſchen

geradezu entmuthigend. Viele Beiſpiele könnten als Beleg hierzu dienen. So wurde u. a. einer jungen Frau, die ih fünf Monate

auf die Confirmation

vorbereitet hatte,

von

ihrer Mutter und hauptſächlich von katholiſchen Freunden fo ſehr zugeſetzt, daß ſie nod) gerade eine Woche vor der Confirmation uns den Rücken kehrte. Drei meiner hoffnungsvollſtenSchüler ſind nun zur katholiſhen Kirche übergetreten, nicht aus eigenem Antrieb, ſondern

verſührt dur ihre katholiſchen Verwandten und Vekannten. — Doch, troy alledem geht es hier auf unſerer Miſſionsſtation nicht rü>warts,

ſondern

vorwärts,

wenn

auch nur langſam.“ Vor Kurzem hat Miſſionar Weinhold zwei neue Predigtpläße angefangen und prez

tagen in der Schule thätig war

und ‘an Sonntagen mit predigte. Vom 1. Juli 1902 bis zum digt dort einmal im Monat. Dieſe 30. Juni 1904 ijt eingekomPredigtpläße hat er nicht aufgemen : - Durch die Gemeinde ſelbſt fucht, fondern die Leute haben den $458.89; durch die Wochenſchule Mount Zion in New Orleans. Miſſionar'aufgeſucht und ihn auf$336.70; Ddurd) die Sonntag3Die älteſte Cea unſerer Negermiffion. gefordert, dort zu predigen. - \hule $93.74’; für die Armenkaſſe Folgende Amtshandlungen wurden vollzogen : Getauft $87.50; Gunma $976.83. Ausgaben: An GE Kaſwurden 14 (darunter 3 Weiße), confirmirt 8 (5 Erwachſene ſirer Burgdorf $578.75; an Herrn Paſtor Lankenau fürs und 3 Kinder), getraut 6 Paare, chriſtlich beerdigt 6. Das College $13.30; Localausgaben : Iteparaturen rc. $450.75. heilige Abendmahl haben alle Communicirenden durdUnter den Arbeitern an der Station fand folgender \nittlih viermal des Jahres genoſſen ; eine geringe Anzahl Wechſel ſtatt : Lehrer E. Niſchow ſtand an der Oberklaſſe geht acht- bis zehnmal. An Geld hat die kleine Gemeinde in bis zum 15. November 1903. Jm September 1902 trat den leßten zwei Jahren $300.00 aufgebracht. Seit Januar “Lehrer G. P. Wolf in die Miſſion und übernahm die Unterzahlt ſie regelmäßig $10.00 monatlich in die Synodal-Miſ«Faſſe, an der bis dahin Paſtor Koßmann gearbeitet hatte. ſionskaſſe. An der Sonntagsſchule — vielmehr Chriſten‘Jm Auguſt 1903 ging alice Kofmann auf Wunſch der lehre — betheiligt fic) die ganze Gemeinde mit großem Commiſſion nah Manſura,La., wo er bis zu Paſtor WeinJutereſſe ; das Wachsthum in der chriſtlichen Erkenntnis iſt holds ns und Rückkehr nach eee Gs December

niht zu verkennen. Die Gemeindeverſammlungen, die jeden Monat ſtattfinden, werden gut beſucht ; britderlide Ermah“Mit Ende Juni hörte die Arbeit Paſtor Wenzels ‘die Commiſ ſion ihn nad) der St. Pauls-Station

nung und Beſtrafung nah Gottes Wort geht im Schwange. Die Gottesdienſte werden von den Gemeindegliedern regelmäßig beſucht, von den „Fremden“, das heißt, ſolchen

Katholiken, die fic) früher regelmäßig einſtellten, niht mehr fo häufig;

Der SchulDie Kinder

fie find eingeſhüchtert worden.

befuch war auch in den lehten Jahren ſehr gut.

lernen fleißig und ſind gehotſam. M

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(Schluß folgt.) A

x

.


Der Tod in der Heidenwelt. at

die

wieder auf cin paar Wochen von den Unholden loszutaufen und den Tod von ihrer Schwelle zu ſcheuchen.

Wie traurig und ſchaurig iſt es doch bei den Heiden, nichts wiſſen von Chrijtus, dem Todediiberwinder.

Jhr ganzes Leben furdt,

und

hindurch

find ſie Knechte der Todes-

die beſtändige Angſt

vor dem

Sterben

macht

ſie ſo fricdlos und elend. Ein Kaiſer in China mit dem Namen Tſchin-tſchi-wong, derſelbe, der die große chineſiſche Mauer bauen ließ, hatte ein unſagbares Grauen vor dem Tode;

einem -

er wollte nicht ſterben. herſtellen und

ſandte

ſie aus,

um

Er

den Trank

der Unſterblichkeit zu ſuchen. Aber die Bücher des Reiches berichten, die Schiffe ſeien nie wiedergefehrt und Tſchintſhi-wong ſei geſtorben, wie alle Menſchen vor ihm. — Jm Fnnern Africas lebte eine heidniſche Fürſtin, die mußte Tag und Nacht an den Tod denken. Als ſie einſt mit dem engliſchen Miſſionar Livingſtone zu-

|

| pe he

ſammeniraf,

brach

fie

in

den Schmerzensruf aus: „Ach, wenn id) dod) nur ein einziges Mal zur Nuhe kommen, wenn ich nur ein- mal ſchlafen könnte, ohne r

hörte er, daß es in

fernen Lande Waſſer der Unſterblichkeit gebe.

ließ Schiffe

Bd

Da

“zu

träumen

von

dem,

der

mit der Lanze uns verfolgt, jeden Augenbli> bereit, uns zu durchbohren !““ — Eines Abends ſaß der Mife fionar Döring mit einem

69

Nicht ſelten geſchieht es, daß die Heiden eilends von dannen ziehen, wenn in ihrem Dorfe eine anjtedende Krank: heit ausbricht. Alles geräth dann in Verwirrung ; alles —

Groß

und

Klein,

Greiſe — flicht. und Säen

Männer

und

Frauen,

Kinder

und

Das Vieh wird fortgetrieben, Pflügen

vergeſſen;

nur etwas

von Kleidern und Nah-

rungsmitteln wird gujammengerajft. Dann heißt es : Fort! fort! Wohin? Jn irgend ein Dorf, wo die Seuche nod) nicht eingekehrt iſt, oder aud) in den Wald, nur fort aus dem Bereiche des Todes! Selbſt die Bande der Liebe ſind nicht ſtark genug, um die Geſunden bei den Kranken zu halten, und die Sterbenden werden ihrem traurigen Schi>fal überlaſſen. Keine lette Linderung und kein Labſal, kein Wort des Troſtes ! — Ein | Mann aus dem Stamme

“|

der Bagadas3 in den Bergen Judiens brachte zur Zeit der Seuche ſeine kranke Frau in eine elende Hütte, riß den Säugling, den ſie krampfhaft feſthielt, von ihrer Bruſt und floh, ohne ihrer Bitte um etwas Waſſer Gehör zu ſchenken. Den nächſten Tag wurde ſie mit zerzauſten Haaren todt in ihrer Hütte aufgefunden !

— Uns ſchauert bei ſolcen Wirkungen der Todes-

furdt. D die armen Heiden, die da meinen, dem Tode entlaufen zu können, Manne aus dem Volke der und die doch vom Tode auf — ——- Waſchamba in Oſtafrica in Kapelle bei Manſura. Schritt und Tritt verfolgt einer dunklen Hütte und Unſere jüngſte Negermiffionsftation in Louiſiana. werden ! fprach mit ihm über die Stredt aber der Tod ſeine eiſigkalte Hand nach einem ~ Furcht.vor dem Tode. Da fareein Lachen der Verzweiflung aus dem Munde jenes Heiden, und wie eine Stimme aus «Heiden aus, wie furchtbar iſt dann alles! Da liegt ein reicher Hindu auf dem Sterbebett. Er weiß, daß er dem "der Tiefe klang es zu dem Miſſionar herüber: „Jch fürchte Tod verfallen iſt, aber hängt am Leben mit allen Faſern mich fo entfeslich vor dem Tode und alle Waſchamba fürchſeines Herzens. Sein Geſicht iſt vor Angſt verzerrt, Mark ten ſich fo entfeglic) vor dem Tode! Was ſollen wir nur und Bein durchdringende Klagen kommen von ſeinen Lipmachen?“ pen, und niemand von den Umſtehenden vermag zu helfen Man Fann alle Heidenländer durchwandern, überall beoder zu tröſten." Man rennt nach dieſem und jenem Pries — “gegnet uns die ſchre>liche Todesfurcht. Und was thun die fier, läßt nod) dies und das ‘thun, um vergangenes Boje Heiden nicht alles in ihrer Angſt, um den Tod von fic zu gut zu machen und Verſäumtes nachzuholen, oder durch halten! Nach der Meinung der Kols in Jndien find es irgend ein verdienſtlihes Werk die Gunſt der Götter zu e die Bongas, die böſen Geiſter, von denen der Tod kommt. kaufen. Dhne Troſt und Hoffnung mit ES A Berge, dem ‘Die Bongas wohnen im Walde, am Fluſſe, auf und dumpfem Seufzen geht es dem Ende zu. ſie treiben ihr Weſen in den Häuſern. Da ruft nun ſeit jene wandten WD Freunde ho>en auf dem AS U auſenden | das arme Volk in ſeinen Teujelshainen Ja ſtummen und ohumächtigen Gößen an, da winden fie B SSA bee von Baum zu Baum, da E fie gits

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Missions -T aube.

Die


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70

Die Mission=-Taube.

Und wird ein Heide begraben, fo durchſchallt ſchaurige Todtenklage die Luft. Da fisen z. B. die Neger und Negerinnen um das Grab der „großen Frau“ ihres Häuptlings. Eine der Frauen beginnt: „DO weh, o weh! du unſere Mutter, wo biſt du hingegangen?“ Und nun fällt der Chor cin: „Wo biſt du hingegangen, du unſere Mutter? O weh, o weh! O weh, o weh! D wir Armen, was werden wir nun anfangen ohne did)! Wann kommſt du wieder, du unſere Mutter? Du biſt ſhon ſo lange fort ! D weh, o wel)!“ — Das iſt die Todtenklage derer, „die keine Hoffnung haben“. (M.-Vl. d. hannov. ev.-luth. Frk.)

Wis., zu ſeinem herrlihen Amte im Dienſte der Miſſion abgeordnet. Am 29. Juli iſt er nah ſeinem Arbeitsfeld abgereiſt. Gott der HErr ſtärke dieſen jungen Bruder und fréne ſeine Arbeit mit reichem Segen zum Heile vieler Jndianerſeelen. “New York to the North Pole” heißt eine empfehlenswerthe intereſſante Schauſtellung auf dem hieſigen großen Ausſtellungsplaß. Da wird man im Geiſt hinaufgeſührt in den hohen Norden, wo das farbenprächtige Nordliht flammt, und alles ſtarrt in Schnee und Eis. Gerade jest gewinnt dieſe Vorſtellung beſonderes Jutereſſe, da wieder einmal das Gerücht in den Zeitungen die Runde macht,

Mancherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von R. K.)

Miſſionar R. Krehßmann aus der miſſouriſhen Juz dianermiſſion in Wisconjin ſchi>kt der „Miſſions-Taube“ einen Brief, von dem er mit Recht bemerkt : „Er wird Sie Fewiß intereſſirèn, wie er uns intereſſirt und erfreut hat.” Der Brief lautet ſo : „Werther Herr Miſſionar!" Sie erhielten vor einiger Zeit zwei Orgeln für die dortigeYndianermiſſion. Die erſtewarim „Lutheraner“ quittirt und die andere in der lezten Nummer der „Miſſions-Taube“.

Die

Orgeln wurden geſchenkt von einer Jhnen unbekannten und ungenannt ſein wollenden Miſſionsfreundin in St. Paul. Nun, vielleicht intereſſirt es Sie, etwas über dieſe Miſſions3freundin zu erfahren. Sie find vielleiht der Meinung, die Geberin fet eine reiche oder doch bemittelte Dame; aber dem iſt niht ſo, ſondern es iſt ein junges, alleinftehendes Mädchen, gänzlich ohne Vermögen und eigentlich auc) ohne Heimath. Sie halt fic) zu Paſtor v. Niebelſhüß? Gemeinde “Und verdient fid) ihren Lebensunterhalt und das, was ſie für Miſſion und Kirche gibt, urd) Dienen oder Hausarbeit. Sie iſt eine eifrige Miſſionsfreundin und. gibt, obwohl jie arm iſt, viel mehr für die Miſſion als viele reiche Leute ; : “ja, es gibt wohl wenige, die ſo viel thun wie fie. Möge “Gottes Segen ihr zu Theil werden und aud Jhnen, Herr

“Miſſionar!” Was id) Jhnen hier mitgetheilt ‘habe, habe “ih aus durchaus zuverläſſiger Quelle. Achtungsvoll grüßt ee Sië

eine Bekannte jener Miſſionsfreundin.“ Wir ſchließen

; uns au

alle dem Wunſche des MII

page der lutheriſchen one it

Unſere Neis durd) Schnee und Eis Geht auch um Eine Seel allein.

Der Herero - Aufſtaud ijt noch immer nicht niedergeworfen. Verſchiedene Miſſionsſtationen ſind geplündert und verwüſtet worden. Die Räuber ſind meiſtens herumziehende Horden geweſen. Der Colonialdirector hat im Reichstag erklärt, daß die Rettung der meiſten Frauen und Kinder der Weißen zum größten Theil den eingeborenen Chriſten zu verdanken ſei. Alſo doch ein Erfolg der vielgeſhmähten Miſſion. Die „Coloniale Zeitſchrift“ fährt aber noh immer fort, gegen die Miſſion zu toben. Neus lich ſchrieb ſie bitterböſe : „Malaria, Schwarzwaſſerfieber, Heuſchre>en, Miſſion. So unausrottbar erſtere, fo ijt e3° leider aud) die leßtere. Wir werden dahin ſtreben, der Miſſion den Goldftrom abgraben zu helfen, der zu ihrer * i Stärkung aus dem ununterridteten Deutſchland ihr Jahr -

ein, Jahr aus zufließt.“ Das „Barmer Miffionsblatt” bez

von oon

*

Si tion Gort

eine Expedition habe nun wirkli< den Nordpol erreicht. — Doch wir fragen, was liegt im Grunde daran, ob es jemandem gelingt, den Nordpol zu erreichen, wenn doch keine Men\hen dort wohnen, die man beglücken könnte, und man möchte bedauern, daß fold) ungeheure Geldſummen und fo viele Menſchenleben einem ſolchen Zwe> geopfert werden. — Allerdings ſoweit in den kalten oder auch heißen Regionen durch Chriſti Blut erkaufte Menſchenſeelen zu finden ſind, die nod) nichts von ihrem Heile wiſſen, da treibt der heilige Miſſionsbefehl JEſu hin und die Noth der ver\<hmachtenden Seelen. Da ſoll man keine Opfer ſcheuen, wie einſt Miſſionare todesmuthig hoch hinauf zogen in die ‘ nördlichen Schnee- und Eiswüſten mit der Loſung :

merkt dazu : „Wir ‘glauben, daß eine folde Shmähung — das Gegentheil erreicht von dem, was fie ſoll. — Nach SKI den Berichten der Rheiniſchen Miſſion hat fic) leider die Mehrzahl der Herero - Chriſten den Aufſtändiſchen angeDie chriſtlihen Nama und Bergdamra haben s Fe -cloſſen. es ſich jedoch niht allgemein am Auſſtand Betheiligt.,

“ Die jungen Madden in Africa werden oft verlobt n Miſſionar gee wenn fie nod) ganz klein find. Ja, wenn ein Kind erwar! d Haaſe aus dem 4 wird 1 und die Familie gerade in Geldverlegenheit iſt, wird

i mandymal dasee pe pe cbozene, für den a

daß


,

Dic

keiten. Die Wittwen haben unmittelbar nad) dem Tode des Mannes cine ſchwere Zeit. Monate lang dürfen fie ſich weder waſchen noc) kämmen, “~

,

ſondern Haut und Haar

wird ihnen mit Del und Ruß eingerieben. Am obern Congo werden einem vornehmen Mann ſogar einige feiner Frauen mit ins Grab gegeben. Wenn ſie die Todtentlage anheben, wiſſen ſie noc) nicht, welche von ihnen das ſchre>liche Schickſal treffen wird ; die Wahl wird geheim gehalten, bis der Leichnam für die Beerdigung bereit iſt. Dann werden zuerſt zehn Sklaven geköpſt. Den vier Frauen aber, die ihrem Mann ing Jenſeits folgen ſollen, wird der Tod nicht fo leicht gemacht.

Man bricht ihnen mittelſt diner

Keule Arme und Beine, um ſie wehrlos zu machen, legt ſie lebendig ins Grab, den Leichnam darauf und deckt dann alles

mit Erde zu.

OD grauſames Heidenthum !

Warum fomme ihr ſo ſpät?

a

Missions -Tauke,

3

Eine alte muhammeda-

Aus den Negergemeinden : St. Paul in New Orleans, La... Bethlehem in New Orleans, La. . Mount Zion in New Orleans, La. ..... Grace in Green8boro, N. C... Holy Trinity in Springfield, Sit.

S 610.00 580.30 578.80 204.00 163.15

St. Paul in Manfura, La...

Gemeinde Gemeinde Gemeinde Gemeinde

in in in in

Meherrin, Va.. Concord, N. C... Nockwell, N. C. Gold Hill, N. C..

Gemeinde Gemeinde

in Charlotte, N. C. —...... in Mount Pleaſant, N. C...

Gemeinde bei Dry’s Schoolhouse, N. Gemeinde in MeierSville, N. C... Gemeinde in Southern Pines, N. C Gemeinde in Neimerstown, N. C.

133.01

66.50 65.59 30.01 26.07

C.

20.92

15.00 12.68

=

Ueberſchuß der ,, Miffions-Tawbel.... S4410.89 Ueberſchuß des “Lutheran Pioneer’’.............. 460.44

Vermächtnis von Mathilde Strübing... Grundſtück in Greensboro, N. C.....

für den Zeitraum vom 8. Juli 1902 bis 15. Juli 1904.

dem dem dem dem

Canada-Diſtrict ….. Sllinovis-Diftrict .. Jowa-Diſtrict.….. Kanſa3-Diſtrict .

=.

95.25 182.04 5

av

48.55

Aus dem Deſtlichen Diſtrict Aus dem Südlichen Diſtrict .

236

Aus dem Weſtlichen Diſtrict . Aus dem Wisconſin-Diſtrict

Aus der Diftrictsfpnode von Michigan.....

ie.

Aus der Norivegifehen Synode. Aus der Freikirche in Sachſen

Aus der Synode in Auſtralien

2873.29

$41778.86

$5185.85

:

$4745.00 120.62

237.60 50.00 77.10 10.67

11.93

5252.92

Reparaturen und Cifterne....

Kapelle in Monroe ...

400.00

Umzugskoſten .... Schulbücher

13.95 6.75

1681.65

Für die Stationen in Concord und Pleaſant Midge, N. C.: Gehalte

$ 2291.14

———— 827395.26 Gehalte

Aus der Minneſota:-Synode.... Aus der Wis8conſin:Synode...

© Aus der Engliſchen Synode i Ms

..

$38905.57 eeceeeenee

Für die Stationen in Monroe und Southern Pines, N. C.: ‘ Gehalte $1260.95

.. 4593.07 i. 1942.20

Aus dem Oregons u. Wafhington-Diftrict

90.00

150.00

Für die Stationen in Charlotte und Meiers: ville, N. C.: Gehalte .......... $2423.80 11.05

Aus dent Michigan: Diſtrict... Aus dem Minneſota- und Dakota-Diſtrict 1810.32 Aus dem Mittleren Diſtrict... Aus dem Nebrasta-Diftrict...

4871.33 100.00 50.00

——

Für St. Paul in Manſura, La. : Gehalte ELE

Bericht über die Kaſſe der Negeruiſſion

Aus Aus Aus Aus

3 2518.53

Miſſionar Geo. Schutes .......

niſche Frau in Bengalen, die in ihrem Dorfe wegen ihrer Darlehen E Frömmigkeit in. hohem Anſehen ſtand, fragte kürzlich eine : Bibelfrau, die ihr von Chriſto erzählte: „Wie lange iſt's Kaſſenbeſtand am 7. July 1902 oe her, ſeitdem der JEſus, von dem du redeſt, für die ſündigen Menſchen geſtorben iſt?“ Auf die Antwort, daß Ausgabe. dies vor einer langen Zeit geſchehen ſei, entgegnete die Alte Für Mount Zion in New Orleans, La.: Gebaltess ee mit großem Ernſt und tiefer Erregung : „Wo ſeid ihr denn Sonſtige Ausgaben ſo lange geweſen, daß ich dieſe wunderbare Mär nicht verN Für St. Paul in New Orleans, La.: nommen habe? Siche mic) an! Sd) bin jest eine ſehr Gehalte eens alte Frau. Mein ganzes Lebenlang habe ich gebetet, AlmoUmbau der Schule Schulbänke .......... ſen gegeben, die Tempel der heiligen Männer beſucht, mein Auffüllen der Kirchentot... Leib iſt ausgedörrt vom vielen Faſten, und mun ſagt man Umzugskoſten zweier Lehrer. Weihnachtsbeſcherung... mir, daß dies alles nußlos und daß JEſus geſtorben ſei, Sonſtige Ausgaben ….. um meine Sünden hinwegzunehmen. Wo ſeid ihr ſo lange è; geblieben, und was habt ihr gemacht, daß ih hiervon bi3Für Vethlehem in New Orleans, La. : Gehalte her nichts gehört habe ?“

j ; Einnahme. Aus der Miſſouri-Synode: Aus dem California: und Nevada- Diſtrict $

5.00 5.00 2.50

N 766.46 EEA

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AE

7 832.00

Für die Stationen in Salisbury, Catawba und Conover, N. C. :

Gehalte Reparaturen

Weihnachtsbeſcherung....

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$2154.65 51.10 _ 88.74

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2244.49

*


‘Dis

Missions- Taube.

Für die Stationen in Gold Hill, No>well und Weihnachtsbeſcherung.

25.19

$2669.30

Lehrmittel ..... Weihnachtsbe

-……

Für die Stationen

in Meherrin und Bruce-

ville, Va. :

Gehalte

$1410.00

Anbau an das Pfarrhaus. Sonſtige Ausgaben

105.00 9,00

“ Für die Station in Springfield, SIL: [Gehalte E ES

——

=

Gehalte ......

1805.93

$1132.15

Einrichtung und Möblirung ......................

330.9:

&

50.80

Vorkaufsrecht auf Land..... Reifekoften.........

Für das College in New Orleans, La.: Grunbdeigenthum ................ # Notargebiibren und Taren.. Auffüllen

worth, Kanſ., 68.45. Durch die Miſſionare von ihren Gemeinden: D. H. Schoof, Meherrin, Va., 6.50; K. Kreßſchmar, New Orleans, La., 50.00; F. J. Lankenau daſ. 25.00; J. Koßmanun daſ.-25.00; M. Weinhold, Manſura, La., 10.00; J. C. Schmidt, Greensboro,

1579.38

——

Unterſtüßung für Negerftudenten: in Springfield, Jll.… in Addiſon, SIL...

; !

-Medactionsausgaben......... 5 Dru>ſachen s “_„Miſſions-Tauben“ für die Glieder der Commiffion...... . - Werhjelgebiihren E -Poſtporto, Telegramme 2c.

274.50 200.00 1025.12 235.00

81.64 63.28 4.96. 13.65

e

Sonſtige Ausgaben

Für die St. Pauls-Schule in New Orleans: Durch’ die Kaffirer: G. Wendt, Detroit, Mich., 7.75; Aug. Nofs, Milwaukee, Wis, 45.32; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jud., 55.78; O. E. Berne>er, Seward, Nebr., 11.50; J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 34.52; H. F. Oelſchlager, Leavenworth, Kanſ., 11.00. Durch Lehrer Mart. Kirſch, Faribault, Minn., von ſeinen Schulkindern 4.95. Summa $170.82. Für das College in New Orleans: Durch die Kajfirer: G. Wendt, Detroit, Mich., 3.00; A. C. Reiſig, New Orleans, La., 2,00. Summa $5.00. . Für das Jmrmaniel: College: Durch die Kaffirer: C. A. Kampe, Fort Wayne, Jud:, 53.00; O. E. Bernecker, Seivard, Nebr., 12.59; J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 17.00; H. F. Oelſchlager,

1049.05

.

in Concord, N. C..

22.17

5.23

Kaſſenbeſtand am*15. Juli 1904 ....................

Reavenivorth, Kanſ., 7.00. Summa $89.59. Für Negercollege: Durch die Kaſſirer: G. Wendt, Detroit, Mich,, 15.82; Aug. Roſs, Milwaukee, Wis., 4.00; C. Spilman, Baltimore, Md., 7.50. Summa $27.32. Für Verbreitung der Bibel: Durch Kaſſirer J. F. Schu-

$37561.30

4217.56

$41778.86

richt, St. Louis, Mo., 10.00.

Recapitulation.

St. Louis, Mo., 10. Auguſt 1904.

Verbriefte Schuld am 7. Juli 1902......$535.00_. Darlehen erhalten... 150.00 _

A. C. Burgdorf,

n.

Bleibt verbriefte Schuld. Kaſſenbeſtand ant 15. Juli 1904.

Berbriejte Schuld am 15. Juli 1904.

urgdorf, -Kaſſirer. Juli

haben erhaltenem es Kaſſirers für die

1902 bis zum 15. ele

er Len un

N

Kaſſirer.

Mit herzlichem Dank erhalten: Von Wm. Meilahn, Chicago, $6.00 für Student Wiley; Paſt. Meßger, Whittaker, Mich., 1.00 und Frau Schäfer, Dreieinigkeits - Gemeinde in Brooklyn, N. Y., 3.00 für die St. Pauls-Schule. ©

450.00

den 15, Juli 1904, te,

für die Negermiſſion :

Durch die Kaſſirer: G. Wendt, Detroit, Mich., $108.60; Aug. Nos, Milwaukee, Wis., 135.30; C. Spilman, Baltimore, Md., 25.00; J. H. Hargens, San Francisco, Cal., 11.75; C. A. Kampe, “ Fort Wayne, Jnd., 199.14; O. E. Vernecker, Seward, Nebr., 49.21; A. C. Neiſig, New Orleans, La., 43.70; J. F. Schuricht aus der Freikirche in Sachſen 35.45; Aug. Gundlach, Elyſian, Miun., 75.15;

N. C., 12.00. Von A. B., Sheboygan, Wis., 1.00, Summa $1103.87.

;

Darlehen zurü>bezah[t.…...........

Gaben

K.

J. H. Abel, Fort Dodge, Jowa, 222.62; H. F. Oelſchlager, Leaven-

50.50 15.00

Penſion für Wittwe A. Berg Neiſekoſten ...... Darlchen zurückbezahlt

R.

Milde

231.70 22.45

Für die Miſſion in St. Louis ... _Für das Jmmanuel:-College :

1524.00

Een $1442.50

Reparaturen und Anbau an das Pfarrhaus Umzugsfkoſten ...---------eecne

;

Dieſes kleine Heftchen ijt cine wahre Fundgrube und bietet viel mehr, als man vielleicht nach dem Titel ſchließen möchte. Wir rathen allen Freunden und Feinden unſers geſegneten Gemeindeſchulweſens, dieſe gediegene Abhandlung von Prof. Lindemann zu ſtudiren. Das Heftchen iſt fiir 2 Cents Porto zu haben. Von einer engliſchen Vearbeitung desſelben Gegenſtandes von demſelben Verfaſſer gilt dasſelbe.

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Gemeindeſhulweſen der deutſchen ev, - luth. Synode von Miſſouri, Ohio u. a. St. auf der Weltausſtellung in St. Louis, Mo. Von F. Lindemann. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

New Orleans, La., 30. Zuli 1904.

F. J. Lankenau.

‘Die „„Miſſions- Taube““ erſcheint cinmal monatlich. Der Preis fiir ein > ¡Jahr in Vorausbezablung mit Porto iſt folgender: 1 Gremplar. $ 5 10 Exemplare unter Einer Adreſſe -

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Jn St. Louis durch Träger ‘oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Io. find zu abreffiren an Rey. Rich. «Alle bie Redaction betreſſeuden pT ¿Ï Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, ſo. ; alle Geldbeträge fiir die Negt Mo. e ſſion an den Kaſſirer Dir.A. C. Burgdorf, 1033 S. 8th St., St. Louis,

e Post Oceat St. Louis, Mo., as second-

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Gehalte“:

Das

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die Stationen in Greensboro College, N. C.:

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Neue Drudjadjen.

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The Nods, N. C. :

Gehalte..:

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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſh=Lutheriſhen Synodalconferenz von Nordamerica. 26. Jahrgang.

October

Bericht der Commiſſion für Meqermiffion für den Zeitraum von Juli 1902 bis Auguſt 1904. - (Schluß.)

Miſſionsſtationen in North Carolina: Concord. Die Miffionsarbeiter dort find: Paſtor J. Ph. Schmidt und Lehrer H. L. Perſſon. Die Gemeinde zählt zur Zeit 150 Seelen, 63 Communicirende und 15 ſtimmberechtigte Glieder. Getauft wurden 11 (8 Kinder und 3 Erwachſene), confirmirt 4, getraut 6 Paare und be-

graben 7.

Die Zahl der Communicanten ‘beträgt 390.

14 Seelen erhielten wir von Schweſtergemeinden, dagegen

wurden an dieſe 13 entlaſſen, 3 Glieder wurden “‘backsliders??, das heißt, ſie fielen ab. Jm Ganzen beläuft ſih der Verluſt

auf 23,

der Zuwachs

auf 26 Seelen.

Die

Totaleinnahmen betrugen $349.00. Die Lehrerſtelle, die das erſte Jahr vacant war, wurde lezten Sommer

durch die Verſezung

Herrn Lehrer H. L.

Perſſons von Charlotte, N. C., hierher wieder beſeßt. Darüber herrſcht große Freude in der Gemeinde. Jn beiden Jahren hat eine farbige Lehrerin von Januar bis März eine zweite Abtheilung in dex Schule übernommen. Die Schule {hloß dies Jahr mit 75 Kindern. „Es geht nun bedeutend beſſer“, ſchreibt Miſſionar Schmidt, „als in meinen erſten Jahren in Bezug auf grobe Sündenfälle, Kirchenzucht, Beſuch der Gottesdienſte und den Genuß des heiligen Abendmahls, Collecten 2c. Gottes Wort iſt nicht vergeblich Man merkt innerlihes Wachsthum. gepredigt worden. Wachsthum nach außen iſt hier nicht viel gu erwarten, da faſt jeder Neger in der Stadt Glied einer Kirche iſt. Anz ſtatt der Sonntagsſchule haben wir die regelrechte Chrijten= lehre eingeführt. Der gnädige Gott gebe, daß wir weitere

1904,

Aummer

10.

Fortſchritte nah innen und nad außen machen. Vielleicht wire es nicht unintereſſant, nod) zu bemerken, daß, obwohl der Arbeitslohn hier. niedriger ift als in andern Städten, ſelbſt hier in North Carolina, doh 14 von unſern Familien ihr eigenes Heim beſiyen, zum Theil ohne Schulden.“ Die Station Gandy Ridge wird aud) von Paſtor Ph. Schmidt bedient. Seit der Organiſation in Sandy Ridge (im Juli 1902) wurden hier 5 Kinder und 1 Erwachſene getauft, 9 Erwachſene confirmirt, 2 Paare getraut und 1 chriſtlih beerdigt. Ein Glied verloren wir durch

Wegzug, dagegen wurden 12 Seelen, die aus Schweſtergemeinden entlaſſen wurden, aufgenommen. Communicirt haben 97. Die Einnahme betrug $65.82. Die Gemeinde zählt jeßt 38 Seelen, 26 Communicirende und 7 ſtimmberechtigte Glieder. Während der lesten zwei Jahre ſtand dem Verluſt von 2 Seelen ein Zuwachs von 26 Seelen gegenüber. Die kleine Gemeinde hat 2 Ader Land gekauft und außerdem $45.00 unter fic) collectirt; fie iſt jest daran, eine Kapelle zu bauen, und gedenkt nächſtens, fröhliche Kirchweihe zu feiern. Charlotte und Meyersville. Die Miffionsarbeiter dort find Paſtor Theo. Buch und ein Herr Reid (Neger), der Schule hält. Die Gemeinde iſt viel geſtört worden, vor einigen Jahren dadurch, daß der früher zu uns, gehörende Negerpaſtor Phifer ſie verlaſſen und eine Oppoſition3gemeinde gegründet hat. Die Seelenzahl in der Gemeinde beläuft fic) auf 54; darunter find 27 communicirende und 8 ſtimmfähige Glieder. Jn der Schule arbeitet ſeit Lehrer Perſſons Verfesung Herr Reid (Neger), und zwar mit großem Fleiß und großer Treue. Trohdem in dieſem Schuljahr keine Schuhe und — Kleider verſchenkt wurden, war der Schulbeſuch doch ziemlich


4 regelmäßig.

Die

Missions -Tesarhe.

Brvar kamen die Kinder oft in ſehr ärmlicher

ren ein Arbeiter den andern ablöſen.

Fn den léßhten acht

Kleidung, aber jie kamen doh. Und jie haben auch gelernt. Beſonders hat Lehrer Reid es verſtanden, den Kindern Liebe zur bibliſchen Geſchichte und zum Katedismus cinzuflößen, was fiir dieſe Kinder, mögen ſie fic) nun ſpäter uns anſchließen oder nicht, von großem Nuten ſein wird.

Monaten

Die Schülerzahl war 76. Miſſionar Buch ſchreibt u. a. : „Seit leßtem Sommer bediene ic) die beiden Stationen Charlotte und Meyersville. Wie faſt überall, ſo iſt auch hier in Charlotte das Arbeitsfeld cin ſhwieriges. Jeder Neger gehört wenig-

Reimerstown. — Dieſe drei Stationen

ſtand dieſe Station unter Miſſionar Eſſigs Lei-

tung. Sie zählt 20 Seelen, LL Communicirende und 2 Stimmberechtigte. Der Kirchenbeſuch betrug durhſchnittlic) 10 Erwachſene und 4 Kinder. Mount Pleaſant, Drys

Schoolhouſe

Miſſionar S. A. Doswell (Neger).treu bedient.

Pleaſant geht es ſhön vorwärts.

und

werden

von

Jn Mount

Die Leute haben ihren

ſtens dem Namen nach zu irgend einer Kirche, wenn er auch ſeit Jahr und Tag kein Gotteshaus beſucht hat. Einige

Paſlor, ihre Kirche und thre Schule ſehr lieb und beweiſen dies auch durch die That. Die Gottesdienſte werden ſehr fleißig beſuht. Die Sonntagsſchule — oder beſſer die Chriſtenlehre — beſuchen nicht nur die Kinder, ſondern

der früheren Glieder haben wir an falſhgläubige Kirchen verloren. Uber doch ift auch hier das Wort des HErrn nicht vergeblich gepredigt worden. Außer einigen Kindern,

auch die Erwachſenen. Regelmäßige Beiträge werden an die Miſſionskaſſe abgegeben. Sonſtige Auslagen werden bezahlt, und $26.71 ſind gegenwärtig in der Gemeinde-

die getauft wurden,

iſt eine Erwachſene durd) Confirma-

tion und eine andere durch die heilige Taufe aufgenommen worden. Aber nicht nur äußerlich iſt die Gemeinde gewachſen, ſondern ganz beſonders innerlih. So iſt z. B. geren

,

kaſſe. Scelenzahl 78, darunter 27 Communicirende und 13 Stimmberechtigte. Drys Schoolhouſe. Dieſe Station zählt gegen-

wärtig 40 Seelen, darunter 19 Communicirende und Miſſionar Doswell ſchreibt von jedes Glied, das ſich durch Eintritt in eine falſchgläubige Ge- * 10 Stimmberechtigte. dieſer kleinen Gemeinde: “Phis congregation is small, meinſchaft von uns getrennt hat, ein Kirchenzuchtsverfahren but it is Lutheran to the bone.” Bisher konnte die eingeleitet worden. Allerdings gelang es uns in Folge der Gemeinde äußerlich nicht viel zunehmen, da die Gegend Vlindheit. der Leute und ihrer Geringſchäßung des Wortes ſpärlich bejicdelt iſt; es iſt jedoch Ausſicht auf Zuwachs Gottes nicht, ſie zur Buße zu bringen. Aber die Gemeinde vorhanden, da nächſtens neue Anſiedler erwartet werden. wurde bei dieſer Gelegenheit gründlich unterrichtet über — Auch hier wurden Beiträge geſammelt für die Miſſion3brüderlihe Beſtrafung, Kirchenzucht 2c., wie auch ſonſt, kaſſe und die Localausgaben bezahlt. Der gegenwärtige beſonders bei den Mittwoch-Abendgottesdienſten und GeKaſſenbeſtand iſt $8.69. meindeverſammlungen, die falſchen Lehren der uns umReimers town. Von dieſer Station berichtet Miſgebenden falſhgläubigen Gemeinſchaften ins hellſte Licht ſionar Doswell : “The congregation at this place is gerü>t wurden. Go bitten wir die lieben Chriſten der Es will hier Synodalconferenz, auch in Zukunft ihre Gebete auch für living at the same poor dying rate.” nicht recht vorwärts. Es fehlt an Material. Es gibt hier dieſe Miſſionsſtation zu Gott emporſteigen zu laſſen. Und der treue Gott, der dies Werk fo weit gebracht und es bis-

her geſegnet hat, wird uns auch ferner. beiſtehen und troy aller Schwierigkeiten und Hinderniſſe das Werk fördern. “Verleihe ex ſeinen Dienern Weisheit, Muth, Zuverſicht, Kraft und Stärke und unſern Negern Treue, daß ſie bei der erkannten Wahrheit bis ans Ende verharrèn!“ ‘Monroe. Dieſe Station wurde vor etwas mehr als

zwei Jahren von Miſſionar Bakke gegründet. Hier war es, wo einſt vor zwei Jahren am Palmſonntag fic) 12 Perſonen zurheiligen Taufe und 15 zur Confirmation eingeſtellt hatten. Seit Candidat Eſſigs Berufung nach Monroe iſt es hier nicht vorwärts gegangen. Er war nur aht Monate dort und iſt fiirglich einem Ruf nach Pennſylvania gefolgt. Er ſchreibt : „Monroe und Southern Pines ſollten wieder beſecht, aber ja nicht mehr von einem weißen, ſondern nur von einem \<warzen Miſſionar bedient werden.“ Die Seelenzahl in Monroe beträgt 24, die Zahl der Communicirenden 14, die der Stimmberechtigten 3. Die Gottesdienfte wurden durchſhnittlih von 14 Erwachſenen und 8 Kindern beſucht. a Southern Pines. Dieſe Station liegt 81 Meilen von Monroe entfernt; Auch Hier mußte in den lebten Jah-

eine

Baptiſten-

und

eine

Methodiſtenkirhe,

und

mitten

zwiſchen dieſen beiden liegt unſere lutheriſche Kirche.

Die

Seelenzahl

und

beträgt 22,

darunter 9 Communicirende

5 Stimmberechtigte. Seitdem Miſſionar Dosiwell dieſe drei Stationen

be-

dient, ſind 38 Seelen zu dem Häuflein hinzugekommen, 25 durch die heilige Taufe und 13 durh Confirmation. Am Schluß ſeines Berichts bemerkt Miſſionar Doswell noch Folgendes : ‘The congregation at Mount Pléasant as well as the one at Dry’s Schoolhouse holds out promises for a bright future, for in both is a good number of children. The future of our church depends to a great extent upon the children. ‘To turn the old heads is a task indeed. To the children and to the younger generation we must look for the increase of our ranks. Ignorance keeps quite a number away. At these country places we need schools, where the children will be taught the way of eternal life and the faith of our church from childhood, and, I wish that the thus brought up, they'll abide. Board would make provision for giving all ourcountry

-


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Die

»

Missions -Taruke.

places schooling at least for a few months in the year. On the 18th of June we began a school at Dry’s Schoolhouse with Mr. Fred Foster as teacher, according to agreement made with you.” Salisbury, Conover und Catawba. Dieſe Sta-

Seelen ſind im letzten Jahr von hier nach Meherrin, Va., gezogen, wo ſie unter der Seelſorge des Miſſionar Schooff ſtehen. Eine ganze Anzahl Lutheraner zog nach dem Nor-

tionen ſind ſchon früher von Miſſionar Georg Schutes bedient worden, ſeitdem aber Miſſionar Paul Engelbert cinem

nähren

Nuf nah Michigan gefolgt iſt, hat Miſſionar G. Schutes außerdem nod) Rodwell und Gold Hill bedient und dazu

richtet Miſſionar Schmidt ſehr günſtig.

noch kürzlich eine neue Station gegründet, „The Nos“. Von der Station Salisbury iſt leider kein Fortſchritt zu berichten. Vor zwei Jahren ſchrieb Miſſionar Schutes : „Salisbury iſt ein hartes, aber doh niht hoffnungs-

loſes Feld.“

Aber wenn Salisbury auch cin hartes Feld

iſt, wollen wir jest doc) in Gottes Namen nach Miſſionar Schutes’ Weggang noch durch einen neuen, und zwar durch

einen farbigen Miſſionar dort weiter arbeiten.

Hoffentlich

lautet der Bericht über dieſe Station das nächſte Mal gün-

ſtiger.

Die Seelenzahl beträgt gegenwärtig 20, darunter

12 Communicirende und 1 Stimmberechtigter, und die Schülerzahl 25. Die Gottesdienſte werden durchſchnittlic) von 15 Erwachſenen und 5 Kindern beſucht.

Catawba.

Seelenzahl

19,

Communicirende

7,

Stimmberechtigte 4. Sonntagsſchule 10 Kinder. Kirchenbefuch im Durchſchnitt : 8 Erwachſene und 6 Kinder. — Conover. Durchſchnittlicher Kirchenbeſuch : 32 Erwachſene und 13 Kinder. Rockwell, Seelenzahl 51, Com-

municirende

25,

Stimmberechtigte

9;

durchſchnittlicher

Kirchenbeſuch : 17 Erwachſene und 10 Kinder.

Bee: & .

Sonntags-

hule 30 Kinder. Gold Hill. Seelenzahl 40, Communicirende 25, Stimmberechtigte 10; durchſchnittlicher Kirchenbefud): 20 Erwachſene und 16 Kinder. Gonntagsfdule 15 Kinder. The Mods. Seelengahl 37; durchſchnittlicher Kirchenbeſuch : 24 Erwachſene und

10 Kinder.

Greensboro und Clon College. Seit zehn Jahren hat Miſſionar Joh. C. Schmidt dieſe beiden Stationen bedient. Hier iſt jeden Sonntag gepredigt und Sonntags: hule gehalten, ſowie in der Woche Jahr ein Jahr aus & ebenfalls Gottesdienft gehalten und Katechismusunterricht | ertheilt worden. Miſſionar Schmidt bezeugt : „Wir können — zux Ehre Gottes ſagen: Troy vieler Schwierigkeiten hat doch dex liebe Sünderheiland, deſſen Werk wir trieben, unſere geringe Stiimperarbeit reihlih geſegnet, über Bitten und Verſtehen. ... Fm Vergleich zu den rieſigen Negergemeinden um uns herum mit ihren Tauſenden von Seelen erſcheinen allerdings unſere Zahlen gering. Allein die Kinder des Lichts waren immer nur „eine kleine Heerde“, „eine Nachthütte in den Kürbisgärten“, Jeſ. 1,8. Doch wir ſind gewiß, daß, wenn unſer fdusbefohlencs Häuflein aud) äußerlich klein iſt, es dod) einem heilſamen Swed

dient: es wirkt wie ein Sauerteig unter den Gecten. . . . Jn den leßten zwei Jahren iſt nur Cin Kirchenzuchtsfall vorgekommen in meinen ‘beiden Gemeinden. Durch den Tob verloren wir dieſes Frühjahr zwei Männer. Sechs

den, weil ſie ſich und die Jhrigen bei den hohen Preiſen für Lebensmittel und den geringen Löhnen nicht ebrlich erkonnten.“

Von dem neuen Predigtplay Rudds

Station

bez

Das Srjreulichjte an dem Fortgang unſerer Gemeinde in Greensboro in den leßten zwei Jahren war der außerordentlide Zuwachs an Schülern in unſerer Gemeindehule. Miſſionar Schmidt ſchreibt: „Wir hatten ſo viele -

Schüler (110), daß es Lehrer Buntroc, der ſchon ſeit ſehs Jahren mit großer Treue und Selbſtiverleugnung hier arbeitet, zu viel wurde und ich die Hälfte derſelben in der

Kirche ſelbſt unterrichten mußte. Soll der großen Schülerzahl hier im kommenden Jahre ein genügender Unierricht zu Theil werden, ſo ſollte an der hieſigen Schule unbedingt eine weitere Lehrkraft angeſtellt werden. Auf der Schule

ruht unſere Hoffnung für die Zukunſt. So viel ſteht feſt und prägt ſich der Ueberzeugung der Miſſionare von Jahr zu Jahr mit immer größerer Gewißheit ein: wollen wir in Zukunft tüchtige lutheriſhe Negergemeinden haben, fo

müſſen dieſe niht aus

erwachſenen

Negern gewonnen

werden, die in dem alten Schlendrian der ‘plantation religion’ groß geworden ſind, ſondern wir müſſen ſie uns in

den lutheriſhen Gemeindeſchulen ſelbſt heranziehen.“ Meherrin und Umgegend. Ueber den Stand unſerer Negermiſſion bei Meherrin und Umgegend ſchreibt

unſer lieber Miſſionar Schooff, der nun vierzehn Jahre . hier arbeitet, u. a. wie folgt: „Von den 171 Seelen ſind 82 communicirende Glieder. Von dieſen ſind gegenwärtig 38 abweſend und meiſtens in unſern Großſtädten beſchäftigt. Daß dieſer Zuſtand dem Gedeihen unſerer Miſſion ſehr hinderlich iſt, liegt auf der Hand. Denn faſt ohne Wusnahme wurden dieſe durd hohe Löhne dorthin gezogen und benußen nun meiſtens ihren ſauerverdienten Lohn nicht zum Dienſte

Gottes und des Nächſten, ſondern fallen daz

durch, wie üblich, in Verſuchung und Stricke und in viele thörichte und ſchädliche Lüſte, welche verſenken die Menſchen ins Verderben und Verdammnis. Denn der Geiz iſt eine Wurzel alles Uebels, auch bei den armen, tiefgeſunkenen Negern. Dieſer traurige Zuſtand zeigt dann auch ſeine ſchre>lihe Wirkung, die fic) bis in die Heimath erſtre>t. Man denkt und redet faſt immer von hohen Löhnen und was man dafür und dabei alles genießen kann. An die Seelengefahren ſcheint man ſelten zu denken. So kann man denn auch nur die unendlich große Liebe, Gnade und Treue Gottes bewundern, die er troßdem über dieſes leichtfertige Volk walten läßt. Shin daher allein haben wir és zu verdanken, daß unſere Arbeit an dieſem Volk auch tn den beiden leßtverfloſſenen Jahren nicht vergeblich war, daß doch 4 Er: wachſene und 8 Kinder mit dem dreicinigen Gott den Tauf=* bund ſchloſſen und 14 confirmirt wurden. Dex HErrx erhalte


-

-

ft = Ee fea S E È BR E a = : ius Se re Bie? Pe

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Missions -Taube,

fie and) ſtandhaft im rechten Glauben bis ans Ende! Secs haben während dieſer Beit, wie wir zuverſichtlih hoffen, das Ende ihres Glaubens erlangt und ſchauen nun den, der fie aus großer Liebe zu ſich gezogen hat. 358 Gäſte kamen zum Tiſch des HErrn und konnten dadurch der Vergebung ihrer Sünden gewiß werden, ihren Glauben ſtärken, ihr Gee wiſſen tröſten und fo Kraft zu einem neuen Leben empfangen. _ Die Gottesdienſte wurden durchſchnittlich von 45 Zuhörern und die Sonntagsſchule von 42 Schülern bejudt. Jn der Modenfdhule hatten wir meiſtens an die 30 Kinder; der Durdfdhnittsbejuch war 18 — aud) cin Beweis dafür, daß es in Folge der Abweſenheit von Vater oder Mutter ſehr “an häuslicher Ordnung fehlte. Ju dieſer Zeit wurden auch 7 Kindlein unſerer deutſchen Mifjionsgemeinde dahier von mir getauft.“ Dieſe zählt jest gegen 140 Seelen und kann unſerer Negermifjion durch ihr Bekenntnis zur reinen Lehre

-

Gemeinde auch. Erſt kürzlih hat Miſſionar Thalley cine junge Frau aus der Gemeinde begraben, die in ihren Kinderjahren unſere lutheriſhe Gemeindeſchule beſucht hat. Als ſie nun ſchwer krank lag, verſuchten ihre Eltern und andere ſie zu überreden, ſich der Methodiftentirde anzuſchließen. Doch ihre Ueberredungskunſt war vergeblich : ſie hielt das feſt, was fie in der Schule aus Gottes Wort gelernt hatte, verlangte von dem Miſſionar noch mehr Unterweiſung aus der Schrift und ſtarb ſelig in dem HErrn. St. Louis. Miſſionar Thalley und Lehrer McDavitt haben ſeit einiger Zeit cine Miſſionsſtation in St. Louis angefangen, hie und da gepredigt und cine Sonntagsſchule eröffnet, die von 25 Kindern beſucht wird. Ob nun dieſe neue Station weiter fortgeſeßzt, ob ein eigener Miſſionar für St. Louis angeſtellt und eine Mijjionsjdule gegründet werden ſoll 2c., darüber wird die Commiſſion für Negermiſſion nächſtens zu entſcheiden haben. Ueber das Jummanuel-

E. Bein

von großem Segen werden. Springfield, FIL.

ES. Re

Der Negercandidat L. Thal ley hat vor anderthalb Jah-

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ren hier fein Amt angetreten. Jhm zur Seite ſteht unſer farbiger Lehrer McDavitt. Die Miſſion hat in den leiten

anſtalt in North Carolina, berichtet Director N. J. Bakke, wie folgt : Vor zwei Jahren beſchloß

zwei Jahren äußerlich keine Fortſchritte gemacht. Es gibt

dieEhrw. Synodalconferenz, Vorſchulen zu errichten zur

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College, unſere Präparanden-

Ausbildung farbiger Predijedoch cine Anzahl, die regel= ger und Lehrer. Dieſer Bemäßig die Gottesdienſte be\{luß iſt in North Carolina ſucht und das heilige Abendinſofern ausgeführt worden, mahl genießt. Die Seelenzahl als cin Klaſſenzimmer in der iſt 57; darunter ſind 39 ComGemeindeſchule zu Concord _ municirende und 11 Stimmberechtigte. Die Gottesdienſte zeitweilig als Schlaf-, Wohn5 Das philippiniſche Moro-Dorf auf der Weltausſtellung in und Studirzimmer und eine werden durchſchnittlih von ; St. Louis. alte Negerhiitte im Sdhulhofe 29 Erwachſenen und 17 Kindern beſucht. Junerlich iſt die Gemeinde gewachſen. Brüzals Küche und Eßzimmer eingerichtet wurde. Nur ſolche derliche Beſtrafung, Kirchenzucht 2c. wird geübt. Zwei Gegenſtände, die für den Betrieb der Anſtalt unbedingt nöthig waren, wurden angeſchafft. Der Unterzeichnete, der “Glieder, an denen Kirchenzucht ausgciibt werden mußte, find : “ bußfertig zurückgekehrt und von der Gemeinde wieder auf- damals in Charlotte ſtand, wurde erſucht, OL die Lei“ genommen worden. Die Glieder find arm an irdiſchen tung der Schule zu übernehmen. “ Gütern — es ſind Tagelöhner. Dennoch haben fie ihre Am 2. März 1903 wurde die Anſtalt mit Gottes Wort und Gebet unter dem Namen Jmmanuel-College ere ST Beiträge regelmäßig bezahlt und die laufenden Ausgaben öffnet. Fünf Schüler waren bei der Eröffnung zugegen. “gebdedt. Hoffnung auf Huwachs iſt ſonſt gering, dod) gerade Später ſtellten fid) nod) ſehs ein, fo daß die Schülerzahl — “jet haben fid) 3 Erwachſene zur Aufnahme melden laſſen. Jn der Schule arbeitet Lehrer McDavitt auc) unter des exſten Semeſters 11 betrug. Von dieſen konnten nur 4 das monatliche“ Koſtgeld von $5.00 entrichten. Die großen Schwierigkeiten. Jn Springfield ſtehen nämlich R dieſelben Schulen offen, die die weißen Untexrrichtsſtunden find aber ſo eingerichtet worden, daß die = Studenten jeden Tag Gelegenheit bekamen, durh ihrer Darauf find fie natürlich ſtolz, und darſe Negermiſſionsſchule leiden. Jn der Hände Arbeit etwas Geld zu verdienen. Auf dieſe Weiſe e elbft bt es wenige \{hulpflihtige Kinder. Die Tonnten am Schluß des erſten Termins alle Rechnungen bex <ſnittli< von 20 Kindern beſucht. Lehrer zahlt werden. ſtens nad) North Carolina verſeht werAm14. September 1903 fing das exſte volleSchuljahr an.

bernimmt dann der dortige Mi

Von den alten Schülern waren 7 anweſend; 2 neue traten [ein und kurz vor Weihnachten. famen nod 2. Außerdem


würden

9 Mädchen

aus unſern Gemeinden

außerhalb

der

Stadt Concord zugelaſſen. Sie wurden in zwei Familien untergebraht. Von Concord und Umgebung ſtellten ſich 12 Mädchen ein, die theils bei den Eltern, theils bei Verwandten wohnten. Die Geſammktzahl der Schüler belief ſich ſomit auf 32. Die Durchſchnittszahl iſt 24. Seit der Eröffnung haben 36 die Schule beſucht. Der Unterklaſſe hat Herr Lehrer Perſſon fünf Stunden wöchentlich Unterricht im Rechnen und beiden Klaſſen fünf Stunden Muſikunterricht ertheilt. Herr Paſtor Schmidt hat dieſelbe Klaſſe im Engliſchen, Deutſchen und in Geſchichte zehn Stunden wöchentlich unterrichtet. An dem Betragen der Studenten habe ich wenig aus-

einen Theil der Koſten getragen. Ueber die andern Mädchen, die zerſtreut wohnten, konnte keine ſo genaue Controle geführt werden. Aber es ijt keine Klage über ſie laut geworden. Von dieſen Mädchen waren 8 kirchlos, 2 waren

Glieder der Methodiſtenkirhe und 2 gehörten zur luthe-

zuſehen. Von Anfang an habe ich fie zur chriſtlichen Selbſtzucht angeleitet. Sie erwählen ihre eigenen Beamten, die

darauf wird. beſtrebt ſein.

zu ſehen haben, daß Zucht und Ordnung gehalten Dieſe Einrichtung hat ſich gut bewahrt. Ein jeder ſich, ein guter Bürger dieſer kleinen Republik zu Nur Einer hat ſich gegen ſeine Vorgefesten aufge-

lehnt und wollte Anarchiſt

ſpielen.

Er beanſpruchte mehr

Freiheit; er wäre ja ‘‘a free man in a free country”. Als der “College campus” ihm zu eng wurde, iſt er ohne Bündel, Vücher und ohne Abſchied zu nehmen, auf und davon, hat auch nichts wieder von ſich hören laſſen. Seine Rechte im Jmmanuel-College hat er natürlich verloren. An dem fittliden Betragen der neun Mädchen, für welche dieſelben Schulregeln gelten wie für die Knaben, war nichts auszuſeßzen. Da der Anſtalt vier Orgeln geſchenkt wurden,

Muſicirende Filipinos auf der EEE

in St. Louis.

“ſind den Mädchen in ihren Wohnzimmern zwei zur Verfügung geſtellt worden. Daß fie die Jnſtrumente fleißig gebraucht haben, bezeugen die Fortſchritte, die ſie gemacht Haber. Es find dies ſämmtli<h Mädchen, die ſih ſhon 4 it Jahren in unſern Gemeinden als ernſte chriſtlihe Jungie auen erwieſen haben. Einige haben vor und nad) der ; Sch e in weißen Familien gearbeitet, und auf dieſe Weiſe

Filipinos auf cinem See der Weltausſtellung in St. Louis. riſchen Gemeinde hier. Die Unwiſſenheit der fremden Mädchen in Religionsſachen war überaus traurig. Das Koſtgeld für die im College wohnenden Schüler iſt auf $5.00 monatlich feftgefest worden. Das iſt zwei bis drei Dollars weniger als in irgend einer andern Anſtalt im Staate. Aber die Koſten für jeden Schüler, einſchließlich Feuerung, Licht und Waſſer, belaufen ſih durchſchnittlich | nur auf etwa $3.00 monatlih. Die Schüler haben nahre hafte Koſt, und zwar reichlih, bekommen. Le>ereien find natürlih nicht auf dem Tiſche geweſen. Von den Lande gemeinden haben wir von Zeit zu Zeit Gemüſe, Früchte und “preserves”? bekommen. sata Ein Schüler hat das Kochen zur Zufriedenheit aller beZA ſorgt und dafür freien Tiſch gehabt. Jhm ift jede Woche abbe, weejelnd cin Gebiilfe zur Seite geſtellt worden, der Geſchirr zu waſchen und ſonſtige Handlangerdienſte zu leiſten hatte. a Daf aller Anfang ſchwer ijt, haben wir im verfloſſenen - Jahre in reihem Maße erfahren. Die Schwierigkeit lag nicht allein in den Guberlich dürftigen Gebäuden, in dem _ Mangel an Lehrmitteln, in der Unwiſſenheit und Armuth der Schüler, ſondern auch in der Unerfahrenheit des vo: läufigen Directors. Es hat mir auch an Zeit und Kraft efehlt. Dod) Gott iſt in den Schwachen mächtig. VBeſonders habe ih verſucht, den Schülern ben HErrn

befeſtigen. Denn was wir ape Solen un fromme, gottesfürchtige Negerprediger un Liebe zu ihrem Heilande ſih im Dienſte I für thre: Raſſengenoſſen aufopferr j

|

|


Die

Missions-Tauke.

Allgemeines.

Filipinos.

Herr Paſtor Auguſt Burgdorf iſt ſeit ſeiner Wegberufung Jn was für cine ſremde Welt kommt man auf der hietek von Lincoln, Jll., nad) Chicago aus der Commiſſion ausGleich nah Weſten beim HauptBP geſchieden. An ſeiner Stelle wurde Herr Paſtor Bruch = ſigen Weltausſtellung! Heimer von St. Louis einſtimmig in die Commiſſion eingang ſieht man die ſchönen Landſchaftsbilder der Tyroler Alpen. Jn derſelben Richtung weiter beſindet ſich ein gewählt. Jedoh nach kurzer Dienſtzeit mußte er wegen ganzes irländiſches Dorf. Dann folgen verſchiedene aſia~ geſhwächter Geſundheit wieder austreten. tiſche Völkerſchafte n. Die Chineſen und Japaner mit ihren : Unſer Freund „Unbekannt“ (N. N.) hat ſih auch in den figurenund farbenreichen Bauten und Dörfern fallen beleßten zwei Jahren wiederholt eingeſtellt und jedesmal dem ſonders in die Augen. Auch begegnen wir auf unſerm Kaſſirer $500.00 als Geſchenk für die Negermiſſion einWeg nod Beduinen aus Africa und Eskimos aus Labragehändigt. — dor und Alaska, und wer weiß wem noch aus fernen fremSämmitliche Miſſionsſtationen find im Laufe der legten den Landen. Wir wenden uns etwas nach Süden und zwei Jahre amtlich beſucht worden. Viſitationen find abkommen zu den Regierungsgebäuden verſchiedener auslängehalten worden à- BV. von den Herren Paſtoren R. Krebſchdiſcher Nationen, von denen wir uur drei erwähnen wollen. "mar und Chas. F. Obermeyer. Herr Paſtor Vangsnes von Da iſt der chineſiſche Palaſt mit fürſtlicher Pracht und — der Ehrw. Norwegiſchen Synode hat auf Wunſch einiger Miſſionare und auf Erſuchen der Commiſſion das ganze - mit Gößenbildern und andern Merkmalen heidniſchen Aberglaubens; das Reprifentationsgebsiude Oftindiens, wo Miſſionsgebiet der Negermiſſion bereiſt und ſämmtliche weiß gekleidete, mit einem Turban bededte Hindus ſich erStationen beſucht. 3 bieten, uns zu bedienen, und wo wir vieles ſchen aus dem Vor zwei Jahren faßte die Ehrw. Synodalconjeren; Lande, das für uns Lutheraner eine fo Hodintercjjante u. a. folgenden Beſchluß: „Alle Synoden und SynodalMiſſionsgeſch ichte hat. Nur wenige Schritte weiter ijt das “ glieder-ſollen darauf dufinerkſam gemacht werden, daß es Gebäude der paradieſiſchen Jnſel Ceylon. Wir betrachten der Miſſion ſehr ſhade, wenn Miſſionare und Miſſionsuns die ſhmu>en Singhaleſen und allerlei von ihrer {hölehrer ſo bald von ihrer Arbeit in der Negermiſſion wegnen Jnſel, und unwillkürlich kommt uns der bekannte Vers berufen werden, wie das in der lehten Zeit öfters gein den Ginn: ſchehen iſt. Dieſer Beſchluß ſoll als Empfehlung durch die Ob auch gewürzte Winde Synodalorgane zu allgemeiner Kenntnis gebracht werden.” Auf Ceylons Juſel wehn, Der Menſch iſt todt in Sünde _ Db dieſer Beſchluß überall ausgeführt worden iſt, das Und muß verloren gehn. “wiſſen wir nicht, aber das wiſſen wir, daß von den wenigen Umſonſt ſind Gottes Gaben Arbeitern, die wir in der Negermiſſion haben, in den legten So reichlich ausgeſtreut : Die Heiden ſind begraben zwei Jahren 8 Paſtoren und 2 Lehrer Berufe erhalten haben. Jn Nacht und Dunkelheit. f Das ijt nicht nur auffallend, das ift und bleibt ein Die Worte dieſes Verſes ſteigen wieder und immer wie“ Nebelftand: — die Mifjionsftationen müſſen darunter leiden. der auf in unſerm Gemüth, wenn wir unſer Augenmerk auf “So haben wirz. B. unſern Miſſionar Paul Engelbert, der cin anderes Snfelvolf richten, das ganz beſonders ſtark vers treu und eifrig in der Negermiſſion gearbeitet hat, ſehr „treten ijt und uns fo viel gu ſehen gibt, daß wir, wenn es ungern aus der Miſſion ſcheiden ſehen — doch wir konnten die Zeit erlaubte, eine ganze Reihe von Tagen dort genug ‘ihn nicht halten. Miſſionslehrer Niſchow, der viele Jahre zu betrachten hätten. Auf einer Briice, die einem ſehr bez “der Negermiſſion treu gedient hatte, ſchi>te ſeine Neſignation rühmten Original in Manila nachgebildet ift, gehen wir “ein mit der Begründung, daß ſein zerrüttetes Nervenſyſtem über einen künſtlich angelegten See zur Ausſtellung der owie ſein kränklicher Hals in Verbindung mit der fchwiePhilippinen. Ueber 40 Ater ſoll fie bede>en, an 100 Lage in der Schule dieſen Schritt nöthig mache. Gebäude verſchiedener Geſtalt und Größe, faſt alle in eigenMr Hampton, früher Negerpaſtor bei den Secten, welcher artiger philippiniſcher Bauart, ſoll ſie umfaſſen. v or einigen Jahren in Monroe, ‘N. C., zur lutheriſchen Gegen — ibertrat und ſeitdem eine Zeitlang iin der Gemeinde- * 1300 Filipinos ſollen dort beiſammen und etwa 20 verpopes thatig war, iſt geſtorben. Die Kirche in ſchiedene Stämme vertreten ſein. Da kann man ſchen, was für verſchiedene Leute bie 5 N. C., ijt gebaut und eingeweiht worden. Inſeln bewohnen, die im Jahre 1898 in den Befis unfers Vig” Pen Gott fei auch in Zukunft unſerer lutheLandes gekommen find. Da ſehen wir 3. B. die Negritos, ( he Kirche |freundlich und fördere C ee: inden | kleine, den Negern ähnliche Leute, auf einer ſo niedrigen >

Stufe der Cultur, wie wenig andere Heidenvölker. gibt ihrer auf den Philippinen nod) etwa 23,000.

Es Gleich

daneben iſt das Dorf der Jgorroten, auch faſt na>t herum=

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laufende, unciviliſirte Heiden.

Doch ſind es ganz andere,

{done, große, batting eue: unddie ſollen, gute Ga

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Missions-Taubke.

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haben. Sie theilen ſich in verſchiedene Stämme, und ihre Zahl beläuft ſich auf 200,000. Ebenſo ſtark iſt etwa der Stamm der Moros, die alle nocd Muhammedaner ſind,

her waren Melonen, Gurken, Tomaten, Pfirſiche, Trauben; Korn und was man ſonſt noch alles hier zieht — und das

flinke,

voll aufgebaut worden.

geſchi>te

Leute,

dabei

wilde,

grauſame

Krieger.

iſt bekanntlich niht wenig — recht geſchi>t und geſhmad>Aus

dem

ganzen County

waren

Endlich ſinden wir dort nicht wenige Filipinos, die ſhon

die lutheriſchen Neger herbeigeſtrömt, und am Nachmittag

auf einer hohen VBildungsſtufe ſtehen, und was ſie in den verſchiedenen Gebäuden ausgeſtellt haben, verdient unſere

war die Kirche zum Erdrücken voll, ſo daß draußen im Hof

Bewunderung. Ja, da iſt viel Gelegenheit, allerlei Beobachtungen anzuſtellen. Da lernen wir aus eigener Anfhaming, was für ein Land und was für Leute durch Erwerbung dieſer Juſſelgruppe in unſern Bejis gekommen ſind. Wie fruchtbar find dieſe Juſeln, wie reich an edlen Producten und werthvoller Mineralien! Wie viel Gutes

ten, die auch

aus Brettern und Sägeböcken Bänke hergeſtellt werden muy Erntepredigt;

alle beſet waren.

Morgens

hielt

ich cine

im Nachmittagsgottesdienſt predigte Paſtor

Biſchoſf von Conover über Miſſion und Abends Paſtor Doswell von Mount Pleaſant. Alle fremden Gäſte wur-

den von der Gemeinde in der Schule bewirthei. Auf jeder Schulbank wurde eine Zeitung als Tijehdece ausgebreitet hat Gottes Güte den Filipinos beſchert! Erkennen jie es? und Fleiſch, Brod, Frucht und — pie aufgetragen. Die Danken und dienen ſie ihm? Von den meiſten müſſen wir Frauen kamen zu uns Paſtoren und luden uns ein mitzuhier wieder ſagen : eſſen, und wir ließen es uns auh ſ{hme>en. Jn jedem Umſonſt ſind Gottes Gaben Feſtgottesdienſt wurde eine Feſtcollecte erhoben, und die So reichlich ausgeſtreut : Neger legten willig ein nach ihrer Armuth.“ Die Heiden find begraben Die Negermiſſion bildete während der ſegensreichen Jn Nacht und Dunlkelheit. Sigung der Synodalconferenz vom 17. bis 22. Auguſt Gleich von der Brücke aus am Eingang zur Philippinenz in Winona, Minn., den Hauptgegenſtand der geſchäftlichen ausſtellung tritt man in eine Feſtung, in der allerlei KriegsVerhandlunge n. Ein ausführlicher Bericht über die leßten waſfen gezeigt werden, wie fie von den Americanern und zwei Jahre Miffionsiwerks und der Bericht des Kaſdieſes Filipinos in dem langen blutigen Kampfe gebraucht wurden. wurden ſirers verleſen und beſprohen. Die anweſenden Wir wollen uns freuen, daß dieſe Waffen jest ruhen und Glieder der Miſſionsbehö und Vertreter der Negermiſrde dafür Miſſionare als Streiter des HErrn hinüberziehen, , ſion ‘aus verſchiedenen Synoden und Diſtricten hielten mit die mit andern Waffen kämpfen, die Mächte der Finſternis den Miſſionaren, die zugegen waren, in der Zeit zwiſchen beſiegen und immer mehr Filipinos gewinnen gu ſeligen den Situngen vier Extraverſamm und die Synodallungen, Unterthanen im. Reiche Chriſti, unſers Königs und Heiconferenz beſchäftigte fic) in drei Nachmittagsſizungen mit landes. Ueber dieſe Miſſion auf den Philippinen, will’s Miſſionsſache. Nach ſorgfältiger Berathung kam man dieſer Gott, das nächſte Mal mehr. R. K. darin überein, daß wir dem Ziele immer mehr zuſtreben müſſen, unſern farbigen Zöglingen ihre vollſtändige Ausbildung zum Miſſionsdienſt auf unſern für Neger geManucherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. gründeten Anſtalten zu geben, und daß ſchon jest damit (Von R. K.) begonnen werde, farbige Schullehrer dort ganz zu ihrem Candidat Wahlers aus dem Seminar in St. Louis, Berufe auszurüſten. Es wurde gutgeheißen, daß auch bez berufen zum zweiten Profeſſor an dem Jmmanuel-College gabte chriſtlihe Negermädchen zu dieſen Anſtalten Zutritt in Concord für Farbige, hat den Beruf angenommen und haben, damit ſie einmal, wenn es die Noth erfordert, als fein Amt bereits angetreten. Gott fese ihn zu reichem Lehrerinnen der Miſſion dienen können. Mit großer EinSegen für unſere Negermiſſion. müthigkeit und Freudigkeit machte die Synodalconferenz James Doswell und Wilcy Laſh, zwei farbige Pre- die nöthigen Bewilligungen für dieſe Anſtalten. Jn New digtamtscandidaten aus dem Seminar in Springfield, ſind Yrleans wurde ſchon vor einiger Zeit bei der St. Pauls: nun eingetreten in die herrliche Miffionsarbeit unter ihrem Station ein Grundſtück erworben, auf dem jest ein Gebäude Volk. Erſterer hat ſeinen Wirkungskreis in Gold Hill, errichtet wird, das für die überfüllte Miſſionsſchule und für Nockwell und Mocs, lehterer in Salisbury, Catawba und das College den nöthigen Raum bieten ſoll. Die Auslagen für Grund und Gebäude werden ſi<h auf etwa $5000.00 Conover. Wir wollen beide in unſere Fürbitte einſchließen, daß ſie als tüchtige treulutheriſhe Prediger ihr Amt verbelaufen. Für das College in North Carolina ſollte ein walten mögen zum Heile vieler ihrer Volk3genoſſen. größeres Stück Land erworben, und entſprechende Gebäude Ju Concord, N. C., war am 14. Auguſt das jährliche ſollten erridtet werden, wofür $10,000 bis $15,000 beMiſſions- und Erntedankfeſt. Einer der Feſtprediger, Miſwilligt wurden. Aus allen Verhandlungen ging deutlich ſionar Buch von Charlotte, berichtet darüber wie folgt: hervor, daß die Synodalconferenz große Freude an ihrer + ,, Bein Eintritt in die Kirche ſah man glei, was für cin Teidhgcjegneten Miſſion unter den verwahrloſten Negern hat und daß ſie gern bereit iſt, in Zukunft für dieſes große “Feſt die Gemeinde feierte. Die Kirche war nämlich mit allerlei Früchten reich geſhmüd>t. Beſonders um den Altar Werk noc) größere Opfer zu bringen. Gott gebe, daß nun

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auch alle lieben Chriſten und Gemeinden in der Synodal=conferenz die Negermiſſion als ihre cigene Sache anſchen, für die ſie mit Luſt und Liebe Gaben darreichen und Fürbitte thun. Und willſt du, lieber Leſer, der Miſſion noch einen Dienſt erweiſen, fo hilf mit, daß die „MiſſionsTaube“ und der Lutheran Pioneer neue Leſer gewinnen, wozu auf der Synodalconſerenz dringend aufgefordert wurde. — Von der Synodalconferenz wurden zur Miſſionsbehörde erwählt : P. C. F. Obermeyer, P. J. Bernthal, Prof. Fürbringer, Director Burgdorf, P. W. Brink,

P. R. Kreßſchmar, alle in St. Louis wohnhaft. Die erwählten Vertreter der Negermiſſion in den verſchiedenen Synoden und Diſtricten ſind: P. F. Soll (MichiganSynode), Prof. J. Schaller (Minneſota-Synode), P. C. Jäger (Wisconſin-Synode), P. D. Steffens (engliſche Miſſouri - Synode), P. D. P. Vangsnes (Norwegiſche Synode), P. J. Schröder. (California- und NevadaDiſtrict der Miſſouri - Synode), P. JF. W. Weinbach (Canada=- Diſtrict), P. H. Spechard (Michigan- Diſtrict), P. F. Sievers (Minneſota- und Dakota- Diſtrict), P. E. Melcher (Jowa- Diſtrict), P. H. Katt (Mittlerer Diſtrict), P. H. C. Ebeling (Oregon- und Waſhington - Diſirict), P. M. A. F. Hein (Oeſtlicher Diſtrict), P. A. Kramer (Südlicher Diſtrict), P. B. Sievers (Wisconſin-Diſtrict), P. M. Adam (Nebraska-Diſtrict), P. R. Mießler (KanſasDiſtrict). Die lutheriſche Mijfionsarbeit in Braſilien hat höchſt “_erfreulihe Erfolge zu verzeichnen. Paſtor Mahler, Präſes des dort neulich gebildeten Diſtricts der Miſſouri-Synode, \hreibt im „Ev.-Luth. Kirchenblatt für Südamerica“ : „Es iſt wirklih über Bitten und Verſtehen, wie Gott unſere Arbeit geſegnet hat, daß wir, die im Jahre 1900 mit cinem cingigen Paſtor und einer Gemeinde die uns zugewieſene Arbeit anfingen, nun nach ſo kurzer Zeit als cin eigener Diſtrict der Miſſouri-Synode daſtehen mit 14 Paſtoren, „ 1 Lehrer und 10 zur Synode gehörigen Gemeinden. Unſer Arbeitsgebiet hier im Staate Rio Grande do Sul zerfällt in 3 Theile.“ Das Sao Lourenzo-Gebict, in dem im Jahre 1900 die Miſſionsarbeit angefangen wurde, beſteht jest aus 5 Gemeinden und 3 Predigtpläßen. Das Gebiet von Porto Alegre, în dem wir ſeit zwei Jahren arbeiten, beſteht jebt aus 7 Gemeinden. Das nordweſtliche Gebiet, in dem wir ebenfalls ſeit 1902 arbeiten, zählt jezt ſchon 11 Gemeinden und 4 Predigtpläße. Wenn Gottes Segen fo ſichtbar auf unſerer Arbeit ruht, welch eine Luſt und-Freude muß es da für-einen jeden unter uns ſein, mit all unſern Kräften an dieſem Werke des HErrn mithelfen zu dürfen !“ = Am 24. Juni wurde der „Braſilianiſche Diſtrict der deutſchen evangeliſh-lutheriſhen Synode von Miſſouri,

“Ohio und andern Staaten“ zu Rincao Sao Pedro im “Staate Rio Grande do Sul organiſirt. Alle Leſer werden mit großer Freude Gott danken, daß er die vierjährige Arbeit der Miſſouri-Synode in Braſilien mit foldem Erfolg gee

ſegnet hat.

:

SS Dae Nene Drudjadjen. Der Bibliſche Geſhichtsunterricht der Unterſtufe.

Zwanzig Prä-

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Gerade die „lieben Kleinen“ zu unterrichten ijt fürwahr keine Kleinigkeit. Gewiſſenhaſte Lehrer werden auch nach dieſem guten Hülf8mittel mit Freuden greifen und es mit Nuten gebrauchen.

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Drei Predigten,

die die weiteſte Verbreitung verdienen und

allerorts mit Segen geleſen werden ſollten: Vom täglichen Hausgottesdienſt. Predigt über Col. 3, 16. 17. von dem Präſes der ſächſiſchen Freikirche, PaſtorO. H. Th. Willkomm.

Das

Vaterhaus,

das

droben

iſt,

die Heimath

aller

ſelig Vollendeten. Predigt über Offenb. 21, 1—5. von Paſtor Edm. Hübner aus Random Lake, Wis. Ueber den Nationalismus oder Vernunftglauben. Predigt über Joh. 3, 1—15. von Paſtor M. Willkomm in Har-

tenſtein. Alle drei Predigten ſind für „je 10 Pfennige zu beziehen vom Schriftenverein der ſep. ev.-luth. Gemeinden i. S. (E. Klärner, Agent), Zwickau, Vahnhofsſtraße 42. R. K. Milde

Gaben

fiir die Negermiſſion :

Durch die Kaſſirer: Theo. H. Menk, St. Paul, Minn, $50.00; H. Knuth, Milwaukee, Wis., 200.00; H. W. C. Waltke, St. Louis, Mo., 176.06; O.E. Bernecker, Seward, Rebr., 134.65; Karl Nuppel,

Elmira, Ont., Can., 82.74.

Durch die Miſſionare: L. E. Thalley

von ſeiner Gemeinde in Springfield, Jll., 10.50; J. Koßmann von ſeiner Gemeinde in New Orleans, La., 25.00; F. J. Lankenau von ſeiner Gemeinde daſ. 25.00; J. Ph. Schmidt von ſeiner Gemeinde in Concord, N. C., 10.00; J. C. Schmidt von ſeiner Gemeinde in Greensboro, N. C., 12.00. Durch Frau H. Pfeiffer, New York, N. Y.,

von Frau G. Geiger und ihr ſelbſt 2.00.

Durch Paſtor W. Haller:

berg, Collecte in der St. Jacobi-Kirche.in Quincy, SIC, 25.00.

N. N., Aurora, Jnd., 1.00.

Von

Durch Paſtor L. Neith, Carpenter, SIC,

von N. N. 8,00. - Summa $761.95. Für die St, Paul3-Schule

in

New

Orleans:

Durch

Kaſſirer O. E. Vernecker, Seward, Nebr., 10.00. Durch Paſtor W, Matuſchka, Lake Creek, Mo., von Edwin Heimſoth .50. Summa $10.50. : Für

das

Wis., 1.00.

Negercollege:

Von

St. Louis, Mo., den 15. September

Gertrud

Simon,

1904.

A. C. Burgdorf, Für

arme

Negerſtudenten

in Concord,

Die „„Miſſionus-Taube““

erſcheint cinmal

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N. C., von V. VB.

Bakke.

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Brieſe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungeu, Gelder 2c. cutbalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Redaction betreſſenden Einſendungeu-ſind zu adreffiren an Rex. Rich.

Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Lonis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiffion an deu Kaſſirer Dir. A, C. Burgdorf, 1033 8. Sth St., St. Louls, Mo.

Entered at tho Post ONice at St, Louis, Mo., as second-class matter.

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November

26. Jahrgang.

Zum

Neformationsfeſt.

„Und id) ſahe cinen Engel fliegen mitten dur< den Himmel, der hatte cin ewig Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden ſißen und wohneu

und allen Heiden und Gefdledtern und Sprachen

und Völkern.“

Offenb. 14, 6.

Dies ift das erſte Wort aus der Epiſtel des Reformationsfeſtes, das die lutheriſche Chriſtenheit in dieſen Tagen mit Freuden feiert und worüber in allen Gotteshaujern und lutheriſchen Familien Lob- und Dantlieder geſungen werden.

Auch die „Miſſion3-Taube“ muß mit einſtimmen

in dies freudige Lob Gottes. Sie verſucht nicht erſt ihren Leſern zu beweiſen, daß dieſer Engel, ‘der mit dem ewigen Evangelium durch den Kirchenhimmel fährt, niemand an? ders als Luther, der gottgeſandte Reformator der Kirche, iſt, deſſen Lehre eben das wiedergeſchenkte, reine Evangelium von Gottes freier Gnade in Chriſto iſt. Nein. Das ſteht jedem Lutheraner unzweifelhaft feſt. Aber das will die , Miffions-Taube” zur Ehre Gottes dankbar bekennen, daß, wenn Gott dieſen Engel mit ſeinem ewigen Evangelium nicht geſandt hätte, aud) von einer gottgefälligen Miſſion nicht die Rede ſein könnte. Der römiſche Antiriſt würde unter dem Namen „Miſſion“ nichts anderes gethan haben, als das ſchwere, Leib und Seele verderbende Joch ſeines antichriſtiſhen Gößendienſtes auf den Maden der Heiden zu legen und als blinder Blindenleiter ſie mit ſich in das ewige Verderben zu führen. Nun aber hat Gott ſeiner Kirche durch dieſen ſeinen treuen Knecht Luther den vollen, ſeligen Schah ſeines reinen Wortes wiedergegeben und ſie aus dem ſchauerlichen

1904,

Aummer

11.

Grabe des antichriſtiſchen Greuels zu neuer himmliſcher Hertlichkeit erſtehen laſſen. Nun kann dies theure Gotteswort wieder ausgehen in alle Lande und allen denjenigen Völkern Licht, Leben und Seligkeit bringen, die nod) in Finſternis und im Schatten des Todes dahingehen. Nun kann den Mohren

Gottes Wort gebracht werden, von dem

Luther fo ſchön ſagt: „Unter allen Gaben Gottes iſt die Gabe des göttlichen Wortes die allerherrlichſte, welche, fo fie jemand wegnimmt, der nimmt die Sonne aus der Welt. Denn was iſt die Welt ohne Gottes Wort anders denn die Hölle ſelbſt und ein lauter Regiment Satans.“ Ach, wie wahr dieſe leßten Worte ſind, beweiſt der entfeslide Zuſtand der päbſtlichen Kirche unmittelbar vor der Reformation. Darüber ſchreibt ſogar Bellarmin, der große römiſche Kirchenlehrer, unter anderem: „Ehe die lutheriſhe Keßerei auffam, war faſt keine Religion mehr in der_Kirche.“ Auch der Heiden unausſprechliche Sittenverderbnis und das geiſtliche Elend der unter uns wohnenden Neger beweiſen, was der Menſch ohne Gottes Wort iſt. Mit Recht ‘ſagt daher D. Luther an einer andern: Stelle: „Die Seele hat kein ander Ding, darin ſie lebe, fromm, frei und dhriftlid) ſei, denn das heilige Evangelium, das Wort Gottes von Chriſto gepredigt. Darum müſſen wir nun gewiß fein, daß die Seele kann allen Dinges entbehren ohne Gottes Wort, und ohne Gottes Wort iſt ihr mit keinem Dinge geholfen. Wo ſie aber das Wort hat, fo bedarf fie auch keines andern Dinges mehr, ſondern ſie hat an Gottes Wort Genüge, Speiſe, Freude, Friede, Licht, Kraft, Gerechtigkeit, Wahrheit, Freiheit und alles Gute überſhwängli<h. Darum ſollen wir als die reten Kinder und rechten Erben- Gottes rühmen, daß wir die

töſtliche Perle haben, das liebe Wort, und dadurch Gott,

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82

Die

Missions - Taube.

unſern lieben Vater, und JEſum Chriſtum, den er geſandt hat, erkennen. Das iſt unſer Schaß und Erbe, das gewiß, ‘ewig und beſſer iſt, denn aller Welt Gut.“ ; O wenn wir das recht erkennen, daß wir durch Luthers

Dieùſt die Perle des Wortes Gottes haben, fp werden wir nicht nur in uns ſelbſt reihe und gliidfelige Kinder der Reformation ſein, die Gott mit Herz und Mund täglich dafür danken, ſondern wir werden auch immer beſſere Miſſionare werden, deren ſüßeſtes Werk iſt zu helfen, daß-auh andern dieſer köſtliche Himmelsſchaß gebracht werde. Und das ware auch unſer ſhuldiger Dank, auch in Werken. Dazu gebe: uns Gott ſeinen Heiligen Geiſt ! O. H.

: Erfreuliche Miſſionsuachrichteu aus North

Carolina.

Examen gemacht hat. . Er iſt zum Lehrer am JmmanuelCollege berufen, aber da es der Negermiſſion an Arbeitern fehlt, hat er ſich erboten, neben ſeiner Anſtaltsarbeit nod andere Miſſionsdienſte zu leiſten. Gott ſee ihn zum Segen für viele! Seit ſieben Jahren hat Herr Paſtor G. Schutes der Miſſion in Salisbury vorgeſtanden. Am 17. Sonntag nach Trinitatis

hielt er dort

ſeine Abſchiedspredigt

und

führte z gleich ſeinen Nachfolger, den farbigen Paſtor W. H. Laſh, ein. Nachmittags predigte Miſſionar J. C. Schmidt von Greensboro über Foh. 3, 16. Nach der Predigt wurden 13 Erwachſene aus Rockwell und “The Rocks?’ confirmirt, wobei Paſtor Buch aus Charlotte die Rede hielt. Abends zeigte Schreiber in einer Anſprache, was

cine

hriſtlihe

Gemeinde

von

ihrem

Paſtor

halten

ſollte, worauf die Abſchiedspredigt Herrn Paſtor Schutes? über Joſ. 1, 1—9.

und die Cinfiihrungsceremonie folgten.

Das zweite Schuljahr unſerer Negeranſtalt fing am Zu dieſen Gottesdienſten waren viele Fremde erſchienen. Miſſionar Laſh iſt in der Nähe von Greensboro, N. C., Montag, den 12. September, an. Nachmittags ſind die neuen Studenten geprüft und ihren Klaſſen geboren und erzogen worden, wo ſeine Elzugewieſen worden. Der Eröffnungsgottestern, die Methodiſten ſind, noc) wohnen. dienſt fand Abends in der Kirche ſtatt, wobei Als Jüngling ift er von Miſſionar Schmidt Schreiber über „JEſus allein“ (Matth.-17, 8.) in den Heil8wahrheiten der lutheriſchen Kirche als unſer Motto für das neue Schuljahr redete. unterrichtet und nah unſerm Seminar in Anweſend waren 22 Schüler, und im Laufe Springfield geſchi>kt worden, wo er fünf der Woche fanden ſich noch einige ein. GegenJahre ſtudirt hat. Außer Salisbury bedient er zwei Stationen in Catawba County. wärtig beträgt die Schülerzahl 29. Darunter ſind 14 neue, 10 Knaben und 4 Mädchen. Seit der Wegberufung Herrn Paſtor P. Engelberts nah Leland, Mich., hat Herr Angemeldet, aber nod) nicht eingetroffen Paſtor Georg Schutes auh die Miſſionsſind 11. ‘Dies bringt die Schülerzahl für gemeinden in Rockwell und Gold Hill bedies Jahr auf 40. Friedri< Wahlers, dient. Jest haben dieſe Stationen wieder Der Raummangel macht uns viele Sorgen. am Neger-College ihren eigenen Miſſionar. Am 16. Sonntag Das Eßzimmer iſt bereits zu klein. Um. für der neue Profeſſor in Concord. die Betten Plas zu machen, müſſen die Banke nach Trinitatis wurde nämlich der farbige Predigtamtscandidat James Doswell inmitten ſeiner Gee zuſammengeſchoben und die Koffer auf einander geſtellt meinde in Ro>well ordinirt. Der Unterzeichnete hielt die werden. Jn allen Zimmern wird Unterricht ertheilt, und ſelbſt die Kirche muß in Beſchlag genommen werden. Wer Ordinationspredigt über 2 Tim. 2, 15. : „VBefleißige dich will nun tief in die Taſche greifen und um Chriſti Gott zu erzeigen einen rechtſchaffenen, unſträflichen Arbeiter, willen uns aus der Noth helfen? der da recht theile das Wort der Wahrheit.“ Nachmittags An demſelben Abend wurde aud) der neue Profeſſor, hielt Miſſionar St. Dos3well, ein Verwandter des OrdiCandidat Friedrid) Wahlers, unter Aſſiſtenz der Paſtoren nanden, eine Miſſionspredigt und Paſtor Schutes ſeine J. Ph. Schmidt und St. Doswell in der Negerkirche zu Abſchiedsrede. Es war ein großer Feſttag für die Neger Concord vom Unterzeichneten ordinixt und eingeführt. Die dieſer Gegend, und viele Leute, auh eine Anzahl Weiße, Worte Pauli 2 Tim. 2, 15. wurden dem Ordinanden ans hatten ſih eingeſtellt, ſo daß die Kapelle kaum die Hälfte Herz gelegt. Die Gemeinde veranſtaltete dem neuen faſſen konnté. Für Eſſen hatten die Frauen der Gemeinden Profeſſor zu Ehren cin Feſtmahl, das nichts zu wünſchen reichlich geſorgt. übrig ließ. James Doswell ift in Meherrin, Va., geboren, wo Herr Profeſſor Wahlers iſt als kleines Kind mit ſeinen ſeine Eltern nod) wohnen und Glieder unſerer Gemeinde Eltern aus Deutſchland nad) Webſter City, Sowa, eingeſind. Bis zu ſeinem ſehzehnten Jahre ift ex ein ſtrammer “wandert, wo er bald ſeine Mutter verlor. Mit dem vierBaptiſt geweſen und iſt an der kleinen lutheriſchen Kirche zehnten Jahre bezog er das Gymnaſium zu St. Paul, Minn., „mit Verachtung vorbeigegangen. Endlich hat ev ſich bewo er drei Jahre ftubirte, dann drei Jahre auf dem Conwegen laſſen, einmal in die lutheriſhe Kirche zu gehen, =, / cordia-Gollege in. Milwaukee. Seine theologifde Ausund es gefiel ihm fo gut, daß er Miſſionar, Schooff. bat,

ung

‘erhielt ex in St. Louis, wo er dieſen Sommer fein

ihm Unterricht zu ertheilen.

Dies geſchah, und er iſt ein


Es

MS sions-Taube.

ebenſo entſchiedener Lutheraner geworden, als ev. früher Baptiſt war. Möge der liebe Gott den in Finſternis und Jrrthum tappenden Negern immer mehr rechtſchaffene, unſträfliche Arbeiter zuſchi>ken, die da zu ihrem ewigen Seelenheil recht theilen das Wort der Wahrheit. NEEB? ee

Ein neuer Arbeiter in der miſſouriſhen Judiauermiſſion in Wiscouſin. Die Leſer der „Miſſions-Taube“ werden gerne wieder einmal etwas über unſere Jndianermiſſion

hören.

Neues

und Erfreuliches iſt über die Miſſionsſtation Zoar auf der Menominee-Reſervation zu berichten, nämlich, daß es uns

endlich gelungen iſt, für dieſelbe einen eigenen Arbeiter zu gewinnen. Ohne einen ſolchen konnte das Werk dort nicht recht fortſchreiten. Herr Lehrer Aug. Krenke, früher in

St. Louis, erkannte nach reife licher Ueberlegung, daß ihn Gott in dieſes Arbeitsfeld rufe, und hat am 1. September dort ſein Amt angeireten. Da er mit der Gegend und mit den Verhältniſſen ſhon etwas bekannt war, ſo dürfen wir hoffen,

daß

er fic) bald

Ojibwas3,

Und da der Miſſionar ein Fuhrwerk, Pferde

und Vieh halten muß, fo iſt auch cin Stall ſofort nöthig. Gewiß werden ſich die Herzen aller lieben Miſſionsfreunde

auch gerade für dieſes Werk der Barmherzigkeit unter den noch ganz heidniſchen Jndianern recht erwärmen, den neuen Miſſionsarbeiter und ſeine Familie in ihre Fürbitte einſchließen und dieſe Judianermiſſion liebreih mit ihren Gaben unterjtiigen. Wie können wir unſere irdiſchen Mittel beſſer anwenden, als daß wir das, was vielfach von den

Weißen an den Yudianern, deren Land wir eingenommen haben, geſündigt worden ijt, ſoviel an uns liegt, dadurch wieder gut zu machen ſuchen, daß wir ihnen den köſtlichſten Shah, den es gibt, das herrliche Evangelium vom Sünderheiland, zu ihrem Troſt und zu ihrer Seligkeit bringen! Und wie gering iſt alles, was wir thun können, gegen die Gnade, die uns geſchenkt iſt, ja, aud) gegen die vielen Mühen, Sorgen und Entbehrungen einer Familie, die wir an einen ſolchen ſchweren Poſten ſtellen. Gott aber wolle unſerm lieben Mitarbeiter und den Seinen Weisheit, Muth, Kraft und Ausdauer ſchenken, damit immer mehr Seelen dem Teufel und der Hölle ent-

riſſen und für Chriſtum und ſein Reich gewonnen werden. hm...

ein-

leben werde. Seine Aufgabe wird zunächſt darin beſtehen, Kinder der Judianer (Menominees,

ren fonnen.

83

Pottawa-

# Lorenz Fuhrmaun. t Wieder hat Gott nach fei=

nem wunderbaren Rath einen tomies und Winnebagos) für Aug. Krenfe und Familie, . jungen Arbeiter in dem Weindie Sdule zu gewinnen, zu der neue Miffionslebrer unter den Menomineeds in Wisconſin. berge des HErrn abgerufen. unterrichten und die Station Es ift dies Lehrer L. Fuhrmann. Er ſtarb am 26. Sepin guten Stand ſeßen zu laſſen. Auf der Lesteren ſtehen tember zu Chicago im Hauſe ſeiner Eltern, nachdem er ein jebt zwei Gebäude, eine Schule und ein kleines Wohnhaus. Alter von nur 21 Jahren, 6 Monaten und 4 Tagen erreicht Wie es bei allen andern Schulen der Reſervation der Fall hatte. Er wurde am 22. März 1883 zu Sulzbach, Bayern, iſt, ſo müſſen auch wir nicht nur für Unterricht, ſondern geboren, kam mit ſeinen Eltern nah America, und nahdem auh für Bücher, Koſt, Kleidung und Logis der Kinder er die Schule der hieſigen Zions-Gemeinde des Herrn Paſtor ſorgen. Dadurch, daß die Kinder auf der Station wohnen, werden fie auch mehr dem heidniſchen Einfluß ihrer A. Wagner abſolvirt hatte, ‘trat er in unſer Schullehrerſeminar zu Addiſon ein, um ſich zu einem Hirten der LämStammesgenofjen entzogen und unter den Schall des Wormer JEſu ausbilden zu laſſen. Jm Jahre 1901 machte er tes Gottes gebraht. Ueber der Schule ift zwar ein Dachſein Examen und folgte dem Ruf der Gemeinde zu Chicago raum, in welchem die Knaben vorläufig untergebracht werHeights. Hier arbeitete er mit großer Treue an den ihm den, aber derſelbe iſt nur ein Nothbehelf ; er iſt auch bei den anvertrauten Kindern. Nachdem er hier kaum 24 Jahre ftrengen Wintern, die wir hier haben, nicht warm genug. die Lämmer JEſu geweidet hatte, erhielt er einen Beruf Die Mädchen wurden bisher, nebſt der Lehrerin und Mavon der Commiſſion für Negermiſſion an die St. Paul3Da dieſes trone, in dem Wohnhauſe mit untergebraht. Station in New Orleans, den er auch als einen göttlichen" nicht genügend Raum bietet, man von dem-Lehrer und ſeierkannte, und mit Einwilligung ſeiner Gemeinde zog er ner Familie auch nicht verlangen kann, daß ſie auf die Dauer nach dem Süden, um den Kindern Hams zu dienen. Am mit den Judianerkindern, die dort von Ungeziefer kaum 3. Januar dieſes Jahres wurde ‘er von Herrn Paſtor Lanrein zu halten ſind, ſowie mit den Dienſtboten in einem kenau feierlich in ſein Amt eingeführt. aan Hauſe zujammenwohnen, fo muß nothwendiger Weiſe nod Aber Gott. ſagt : „Meine Gedanken ſind nicht eure Gee ein Gebäude errichtet werden, in welchem die Kinder logi- »


Dic

Misstons-Taube.

danken.“ Das mußten wir auch hier erfahren. Seine Wirk ſamkeit in der Negermiſſion ſollte nur von kurzer Dauer ſein. Gr erkrankte bald ſo ſchwer, daß man den Gedanken an eine baldige Wiederaufnahme ſeiner Arbeit aufgeben mußte. Sterbenskrank wurde er von ſeinem Bruder nah Chicago geholt. Hier wurde er zwar im Elternhauſe aufs

beſte gepflegt ; aber bald konúten es fic) ſeine Angehörigen niht mehr verhehlen, daß er nie mehr in ſeine Arbeit als Lehrer der Kinder eintreten werde. Dennoch kam ſein Stündlein ſchneller, als man es ahnte. Als Schreiber dieſes ihn am Montag, den 26. September, wieder beſuchen wollte, fand er ihn bewußtlos auf ſeinem Lager, umgeben von ſeinen

+ Lorenz Fuhrmann.

+

weinenden Eltern und Geſchwiſtern, fo daß er nur nod) eine -Fürbitte für ihn thun konnte. Bald darauf entſchlief er im Glauben an ſeinen Heiland, den er ſeinen Kindern verkündigt hatte. - Am 29. September fand das Begräbnis ftatt. Aus ſeinem früheren Wirkungskreiſe waren Paſtor C. Schröder und Lehrer H. Braſe erſchienen. Erſterer redete im Trauerhauſe über Luc. 12, 42. und zeigte, weld ein treuer “Haushalter der Entſchlafene geweſen war. Jn der Kirche redete der Unterzeichnete über Jeſ. 55, 8. 9., indem er zeigte, daß Gottes Gedanken und Wege gwar nicht unſere Gedanken und Wege, daß ſie aber viel höher und herrlicher ſeien als unſere. Die Theilnahme an dem Leichenbegängnis war eine große. Studiengenoſſen und Freunde des Entſchlafenen trugen die

Leiche. Die Lehrer unſerer Schule ſangen mit den Schulkindern zweimal. Am Grabe auf dem Concordia-Gottesader, wo die Leiche dem Schooße der Erde übergeben wurde, amtirte P. Engelbrecht jun. Möge der treue Gott die Herzen der leidtragenden Eltern und Geſchwiſter tröſten, aber ſeiner Kirche auch immer neue Arbeiter in ſeine Ernte geben! H. Engelbrecht.

Die Mijfion-auf deu Philippinen. Miſſionirt hat man auf den Philippinen ſchon ſeit bald vierhundert Jahren, aber wie? Bis zum Jahre 1898 hatten die Sendlinge der katholiſchen Kirche das Feld dort allein. Wohl dürfen wir hoffen, daß durch ſie etliche Lichtſtrahlen bibliſcher Wahrheiten zu den umnachteten Heiden auf dieſer großen Juſelgruppe gedrungen ſind; im Allgemeinen aber muß man ſagen, die Knechte des Pabſtes haben dort entſetzlich gehauſt. Als im Jahre 1521 der ſpaniſche Eroberer Magellan auf einer der Snfeln landete, gab er den Eingeborenen zu verſtehen, daß ſie nichts Gutes zu erwarten hätten, wenn fie niht ſchleunigſt die katholiſhe Religion annehmen würden, und große Schaaren mußten es ſih ohne Weiteres gefallen laſſen, daß ſie getauft und in die Pabſtkirche aufgenommen wurden. Sogar der heidniſche König Najah Humabon empfing die Taufe unter großem Pomp und beſuchte die Meſſe. Der Königin rührte man das Herz durch ein „heiliges“ Marienbild. Zur Freude für die Königin und für die Spanier kam es an die Stelle, wo zuvor ein häßlicher Göße geſtanden hatte. Ferner wurde ein mächtiges Kreuz aufgerichtet und eine Proclamation erlaſſen, daß allé Bewohner der Jnſel nun ſolche Kreuze an die Stelle ihrer Gdgenbilder ſeßen ſollten. Eine Ortſchaft, die ſih weigerte, den Befehl auszuführen, wurde niedergebrannt und auf der Stätte der Verwüſtung ein Kreuz erhöht. Wem dieſes unglaublich erſcheint, der kann den Beleg dafür finden in dem Bericht des katholiſchen Schriftſtellers Pigafetta, der Magellan auf dieſem Eroberungszug

begleitete.

Magellan kam bald darauf ums Leben, und

der ſo hnell zum Chriſten geftempelte König verſhwor fic) nun, die Fremdlinge auszurotten. Jm Jahre 1565 ließ Philipp IL., nad) dem dieſe Jnſeln benannt find, eine Flotte von Mexico unter Legaspi aufbrechen, die die Philippinen für Spanien in Beſitz nehmen ſollte. Zugleich mit den Soldaten landeten feds Auguſtinermönche und Miſſionare, die unter der Führer{haft von Urdinäta daran gingen, die Eingeborenen der

ſpaniſchen Herrſchaft und dem Joch des Pabſtes zu unterwerfen. Bald kamen immer mehr neue Sendlinge des Pabſtes hinzu. Man muß es ihnen laſſen, fie ſcheuten in der erſten Periode ihrer Miſſionsthätigkeit keine Gefahren und Widerwärtigkeiten, ihre Aufgabe zu erfüllen, fo daß

sa

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84


aw

Die Missions - Taube.

85

mancher Arbeiter Chriſti durch dieſe Knechte des Antichriſts

beſhämt wird. Schon nach fünfzig Jahren behaupteten dieſe Mönche, die Einwohnerſchaft der Juſeln ſei für das Chriſtenthum gewonnen. Aber Thatſache iſt, daß ſelbſt jest nach ihrer dreihundertjährigen Miſſionsthätigkeit noc ganze Stämme der Filipinos, wie die rohen Negritos und Jgorroten, in heidniſcher Finſternis dahinleben, und der große Stamm der Moros hält noch fanatiſch feſt am Muhammedanismus. Und ſelbſt die vielen Anhänger der katholiſchen Kirche auf den Philippinen ſte>en noch tief in allerlei heidniſchem Aberglauben, in todtem äußerlichen Formenweſen und in faſt unglaublicher Unwiſſenheit. Ju all dieſen Jahrhunderten haben die katholiſchen Sendboten nicht einmal cinen ordentlichen Anfang gemacht, die Bibel in die Sprache der Eingeborenen zu überſeßen und ihnen gute chriftlide Bücher in die Hände zu geben. Die dortige Mönchswirthſchaft und Prieſterherrſchaft jpote tet aller Beſchreibung. Selbſt in rein äußerlichen Dingen forderten die Prieſter unbedingten Gehorſam und ſie wuß-

ten mißliebige Perſonen ſchr empfindlih zu ſtrafen oder ganz auf die Seite zu ſchaffen. Die Mönche konnten unnennbare Greuel begehen, und wehe, wenn diejenigen, an denen fie fic) vergriffen, oder entrüſtete Gatien, Väter oder Brüder es wagen wollten, gegen ſie einzuſchreiten.—

Unter den verſchiedenen Mönchsorden war ein förmlicher Wetteifer, den Filipinos möglichſt viele Abgaben auszupreſſen. Wie viel Geld entlo>ten ſie dem Volke durd Ablaß und Meſſen und Lichter und wer weiß was für Schacherei! Für alle Dienſte forderten fie faſt unerſhwinglide Gebühren. Seder Glockenſchlag bei der Leichenfeier koſtete einen Peſo (50 Cents); nur Wohlhabende konnten ihre Leichen überhaupt in die Kirche oder gar bis vor

Negrito = Filipinos und ihr Häuptling auf der Weltausſtellung ‘in St. Louis.

Ein Moro-Madden

auf den Philippinen.

den Altar bringen laſſen. Viele Paare mußten auf die Trauung verzichten, weil ſie die Summe für den Prieſter nicht bezahlen konnten. So wurde das arme Volk gedrückt und ausgeplündert, und wir dürfen uns niht wundern, daß die Filipinos ſolche Tyrannei und Habſucht nicht länger ertragen wollten und ihre Erbitterung im Aufſtand gegen Spanien ſich gerade gegen die Mönche richtete, fo daß dieſe in großen Schaaren aus dem Lande flüchten mußten. Und welch cine Gewiſſenstyrannei herrſchte JFahrhunderte lang auf den Philippinen! Wenn jemand von der katholiſchen Lehre abwich und eine andere Lehre glaubte und vertheidigte, ſo galt das für ein Staatsverbrechen. Gin ſolcher hatte Verbannung oder Gefangnisitrafe oder den Tod durch Gift oder durch zerſtoßenes Glas, das man ihm unter das Eſſen miſchte, zu erwarten. Dafür nur ein Veiſpiel. Alonſo Lallave war ſelbſt erſt ein Mönch und wurde als Miſſionar zu einem ganz heidniſchen Stamm auf der Juſel „Luzon geſandt. Eine Zeitlang lebte er unter großen Gefahren und Entbehrungen unter dieſen Wilden, bis ex endlich Eingang fand ; dann aber gewann er die ‘Leute fo, daß er bald ein ganzes Dorf taufen konnte. Als ſeine Vor= geſeßten in Manila hörten, was er zu Stande gebracht hatte — und welche Schäße er durd) Kirchenſteuern heraus\ſchlug, beriefen fie ihn nad) Manila, denn ſie dachten, eine ſolche


Missions -Tamake.

Kraft laſſe fics nod vortheilhafter in der Hauptſtadt verwenden. Eines Tages ging Alonſo am Hafen ſpazieren ; da begegnete ihm ein engliſcher Capitän, der ihm ein Buch reichte und dann weiter ging. Alonſo nahm das Buch mit in ſeine Zelle und beſah es fic): es war cine Bibel. Er konnte etwas Engliſch, und er las begierig in dem Buch, verglich auch den Text mit dem Griechiſchen und Hebräiſchen. Durch das Wort Gottes kam er zur. Erkenntnis der Wahrheit. Bald merkten Alonſos Vorgeſeßte, wie es um ihn ſtand: fie fester ihn gefangen und verſuchten alles, um ihn zum Widerruf zu bewegen. Als ihnen dies nicht gelang, wurde er nach ein paar Monaten auf ein Schiff gebracht und nad) Spanien gejdictt, um dort vor ein geiſtliches Gericht geſtellt zu werden. Su Spanien Hatten fic) unterdeſſen die Verhältniſſe geändert. Er wurde frei, ſtudirte Theologie, wirkte eine Zeitlang als Prediger und verheirathete fic). Auch ſchrieb er ein Buch über die Mißwirthſchaft der Mönche auf den Philippinen, das jedoch von der ſpaniſchen Regierung verboten wurde. Aber der ſehnlihe Wunſch lebte in ihm, wieder auf den Philippinen und zwar in anderem Geiſte als früher zu wirken. Er überſeßte einen Theil des Neuen Teſtaments in die Pangaſinan-Mundart und trat ſchließli<h in den Dienſt der Britiſchen Bibelgeſell ſchaft, in deren Auftrag er im Jahr 1889 nach Manila ging. Er hoffte, ſeine Familie würde ihm bald nachfolgen. Aber es ſollte anders kommen. Die Kunde von ſeiner Abreiſe nah Manila war ihm vorausgeeilt. Sobald er ankam, wurde er von Spähern umringt. Man unkterſhlug ſeine Briefe und belegte ſeine Bücher mit Beſchlag. Plößlich ſtarb er, im Hotel Oriente von den Mönchen vergiftet. Doch es iſt vieles anders geworden auf den Philippinen. Jm Jahre 1898 wurden dieſe Jnſeln an die Vereinigten Staaten abgetreten. Damit kam die edle Religionsfreiheit in dieſes große Jnſelreih. Jeßt darf die Bibel dort verbreitet, Gottes Wort verkündigt werden. Best haben proteſtantiſhe Miſſionare offenen Zutritt zu dieſem noch zum großen Theil recht heidniſchen Volk. Verſchiedene proteſtantiſhe Miffionsgefelljdaften haben dort die Arbeit ſchon in Angriff genommen. Die Presbyterianer waren die erſten, die fid) dort einſtellten. Sie haben 14 Arbeiter im Felde. Die Methodiſten ſind ſhon mit-10 Arbeitern auf den Philippinen thätig. Die Episkopalen haben 7, die Baptiſten 5 Miſſionare dort in voller Arbeit. Noch verſchiedene andere Miſſionen find in den leßten Jahren dazugekommen. Sieben proteſtantiſche Miſſionsgeſellſchaften treiben jest {don dort ihr Nettung8werk und gegen 10,000 Filipinos ſtehen bereits unter ihrer Pflege. Auch find zwei Bibelgeſellſchaften eifrig bei der Arbeit, das theure Gotteswort : auf den Philippinen zu verbreiten. Wie aber würden wir Uns freuen, wenn wir dort auh ſchon einen oder mehrere lutheriſche Miſſionare in der Arbeit hätten, die das Panier des reinen Evangeliums enifalteten ! R. K.

Manherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von

6

R. K.)

Beide Hochſchulen fiir Neger, die in New Orleans und die in Concord, haben mit einer fhinen Schülerzahl das neue Studienjahr begonnen. An beiden Orten ſeufzt und fleht man um mehr Raum. Jun New Orleans wird ſchon gebaut. Jn North Carolina ijt nun wenigſtens ein Bauplatz gefunden. Der Vorſißer der Commiſſion, Paſtor C. F. Obermeyer, hat ſih mit den Miſſionaren, beſonders mit Prof. N. J. Bakke, redlich bemüht, den allerbeſten Ort für dieſe Anſtalt zu entde>en, und endlich war man gewiß : in Greensboro, wo wir eine rührige Miſſionsgemeinde haben, bot ſich der rechte Plat, ein hoch, geſund und ſchön gelegenes Grundſtück von über vier Acern in cinem neuen

Stadttheil, der für Neger ausgelegt iſt, umgeben von einem vielverſprehenden

Miſſionsfeld.

Könnte

man

eine

gün-

ſtigere Lage, einen beſſeren Play für dieſe Anſtalt finden? Aber ob ev nicht zu theuer iſt? Das iſt die einzige Frage, die ſih einwenden läßt. Zu theuer? Höre, der ganze Platz iſt ſür die Anſtalt geſchenkt. Die Urkunden ſind ſchon angefertigt, und es ſind keine Bedingungen und keine restrictions darin. Es ift alles in beſter Ordnung. Nun fehlt nur nod) das Anſtaltsgebäude. Daß dieſes ‘bald errichtet werden kann durch eure Geſchenke, ihr lieben Chriſten und Miſſionsfreunde, ‘das walte Gott!

Von

den

Früchten

der

L

Taubſtummenmiſſion

be-

richtet Miſſionar Salvner aus Minneapolis, Minn. : „Des

HErrn Wort kommt nicht leer zurück, auch wenn es in der Zeichenſprache verkündigt wird. Schreiber dieſes hatte ſeine erſte Confirmation in La Croſſe, Wis., woſelbſt monatlich Gottesdienfte abgehalten werden. Ein taubſtummes Mädchen beſuchte die Gottesdienſte daſelbſt regelmäßig, und endlid) ſprach ſie das Verlangen aus, gründlich unterrichtet zu werden in der chriſtlichen Lehre und dann den Leib und das Blut des HErrn gw empfangen. - Monatlich wurde ſie nun unterrichtet, und zwar unter großen Schwierigkeiten ; denn ſie konnte nicht recht verſtehen, was fie las, da fie nur cin paar Fahre Schule genoſſen hatte. Man mußte ihr die Sache ſehr oft erſt burch Zeichen darſtellen. Doch mit Gottes Hülfe gelang es, ihr die ſehs Hauptſtücke beizubringen. Sie lernte die zehn Gebote ſammt deren Auslegung, die drei Artikel nebſt der Auslegung des zweiten Artikels, das Vater-Unſer und die Cinfesungsworte der heiligen Sacramente ausivendig. Am 15. Juni wurde ſie im öffentlichen GWottesdienft confirmirt. Ein gemeinſchaftlicher Gottesdienſt wurde mit der hörenden Gemeinde abgehalten, in

welchem 16 Taubſtumme zugegen waren.

Auch in St. Paul

hat fic) das Wort des HErtn als eine Kraft Gottes erwieſen. Am 14. Auguſt wurde dort eine taubſtumme Frau getauft. Früher hatte ſie ſih ſehr wenig um Gottes Wort gekümmert ; ſie kam nicht in die Gottesdienſte. Sie war auch noch nicht getauft. Doch der treue Hirte-wußte ſie zu

finden.

Jhr Mann wurde krank und ſtarb.

Nach deſſen

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Die

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Missions

Tod fam fie zu dem Unterzeidneten und verlangte unter richtet und getauft zu werden, doch nicht öffentlih. Sie wurde unterrichtet, und bald gab fie das Verlangen fund, “ihren Heiland öffentlich bekennen zu dürſen. Das geſchah denn auh. Am 14. Auguſt antwortete ſie mit freudeſtrahlendem Geſicht auf alle Fragen und empfing dann die heilige Taufe. 29 Taubſtumme waren zugegen. Ein Mädchen trug in der Zeichenſprache das Lied vor: „Jh bin getauft auf deinen Namen.“ Vor Kurzem wurde ihre “Mutter auf dem Krankenbett getauft, die ihr Lebenlang ſich nicht um Kirche und Gottes Wort gekümmert hatte und auch ohne Taufe aufgewachſen war. Beide begehren nun das heilige Abendmahl. — So werden dem Sünderheiland durch die Taubſtummenmiſſion immer mehr Seelen zugeführt.“ Die Ohio-Synode hat auf ihrer Allgemeinen Verſammlung Ende Auguſt den Verhandlungen über ihre Miſſionen viel Zeit gewidmet. Während der leßten zwei Jahre hat ſie ihre Junere Miſſion auf 22 neue Felder ausgedehnt, und 17 Miſſionsparochien ſind ſelbſtändig geworden. Auf drei Feldern wurde nach langen vergeblichen Verſuchen die Arbeit aufgegeben. Den Miffionsgemeinden wurde nicht geringer Schaden und der Miſſionskaſſe wurden $1300.00 Extra - Auslagen durch zu fehnelle Wegberufung der Miſſionare verurſaht. Es wurden für die Miſſionskaſſe $40,781.86 aufgebracht, und es verbleibt in dieſer Kaſſe noch eine Schuld von $3200.00. — Die Ohio-Synode betheiligt ſich ſeit Jahren an der Hermannsburger Heidenmiſſion. Obwohl nun auf der Synode darauf hingewieſen wurde, daß die Hermannsburger in ein unioniſtiſhes Verhältnis zur hannoverſchen Landeskirche, die offenbare Jrrlehren dulde, getreten ſeien, ſo wurde doch beſchloſſen, Hermannsburg weiter zu unterſtüßen. — Paſtor Kudell hat neben der Arbeit an ſeiner Gemeinde unter den Juden in Allegheny und Pittsburg miſſionirt, oft im Sommer vor einer großen Anzahl im Freien gepredigt, manche eingehen* der unterrichtet, zwei jüdiſche Männer getauft und verſchiedene Mifjionsfchriften für Juden verfaßt und verbreitet. —

Die Negermiſſion der Dhio-Synode leidet Noth. Der farbige Miſſionar Carter in Baltimore iſ} geſtorben. Sein Sohn, der auf dem Seminar in Columbus ftudirte, hat die Anſtalt verlaſſen. Der ſeiner Zeit von uns ausgetretene farbige Miſſionar Phifer iſt von Charlotte nah Baltimore verſeßt worden. Für ihn iſt noch kein Nachfolger gefunden worden. Alle au3geſtellten Berufe blieben ohne Erfolg. Dieſe Synode geht nun aud damit um, im Süden eine Schule zu errichten für ſhwarze Jünglinge, die ſich für das Predigtamt vorbereiten wollen. Der bekannte Miſſionar Ramſeyer, der in Kumaſe, „der blutgetränkten Hauptſtadt von Aſante, fo viele ſchwere Leiden erduldet hat, iſt nach vierzigjähriger Geduldsarbeit wegen Krankheit ſeiner Frau nah Europa zurückgekehrt. „Vor zwanzig Jahren“, erzählt er unter anderm, „ſagte zu Mix ein König von Aſante : , Wik brauchen eure Bibel nicht,

- Taube.

87

geht nur wieder, wir werden nie Chriſten!“

Was würde

er heute ſagen?

vor längerer

Ein Königsſohn -hat ſhon

Zeit die heiligeTaufe empfangen, ein Soman iſt auf dem Wege, cin Katechiſt zu werden.

ye Enkelkind Der Abſchied

von Aſante wurde uns ſehr-ſhwer. Aber wir haben viel Urſache zum Danken. Denn die Station Kumaſe iſt wieder

aufgebaut, und in der Stadt ſelbſt befindet ſich ein Bahuhof. Dort, wo wir im Jahre 1869, in Lumpen gehüllt, als Ge-

fangene vor den König geführt wurden, wo einſt die Todtentrommel erdröhnte* bei der Hinrichtung der vielen armen menſchlichen Schlachtopfer, ertönt heute die Pfeife der Locomotive.

Ja, es iſt auch in Africa eine andere Zeit ange-

Die Blutſtadt Kumaſe mit ihren vier Außenbrochen!“ ſtationen zählt über hundert Chriſten, darunter auch einen Nachkommen des berüchtigten Feldherrn Adaboſa, der Ramſeyer vor 35: Jahren gefangen nahm und vier Jahre lang im Kerker hielt. Den großen Unterſchied zwiſchen einſt und jeht auf der ganzen Goldküſte. ſchildert der bekannte Miſſionar Elias Schrenk mit folgenden Worten: „Vor 45 Jahren waren auf der Goldküſte kaum 700 Chriſten, Dieſe Zahlen reden und heute ſind es nahezu 20,000. von unausſprechlicher Gnade, Barmherzigkeit und Liebe Jn den Jahren 1828 bis Gottes in dieſem Todeslande. 1843 ſtarben alle Miſſionare : ein langer Leichenzug ! Erſt Die von 1843 an war eine eigentliche Arbeit möglih. Am Brüder, die ſpäter kamen, haben ernten dürfen. Schluſſe des Jahres 1859 hatten wir auf der Goldküſte nicht mehr als 700 Chriſten, und nun CSIR im Tegten Jahre allein 869 getauft.“ Von den coreaniſhen Miſſionaren kommen erfreuRuſſen und Japaner haben beide mit liche Nachrichten. wenig Ausnahmen die Rechte der Perſon und des Eigenthums der Miſſionare und der coreaniſchen Chriſten reſpectirt. Miſſionar Whittemore ſchreibt aus Syen Chu: „Jm Ganzen erfahren wir von beiden Seiten die denkbar beſte Der einzige ſchwere Verluſt war, daß uns Behandlung. die Ruſſen eine Menge Baumaterial verbrannten, damit die Japaner es nicht zum Brückenbau verwendeten. Auch wurde eine Kirche niedergebrannt, aber nicht aus böſer Abſicht. Die Miſſionare konnten von den Chriſten manchen Fräulein Kirkwood in Schaden und Verluſt abwenden.“ Phöngyang ſchreibt : „Es gibt hier viel zu ſehen : Soldaten, Kuli, Kanonen und Laſtpferde find zu Tauſenden durhgezogen. Die Japaner waren ſehr gut gegen uns und gewöhnlich auch gegen die Coreaner. Unſere Chriſten haben ſich ſtark und zuverläſſig gezeigt und durd) ihr Benehmen in dieſer ſchweren Zeit den Ungläubigen ſhon mand) ſhönes

Beiſpiel gegeben.

Einige haben zu leiden gehabt.

Es war

ein trauriger Anbli>, zwei oder drei Wochen lang, Bewohner der Stadt ausziehen zu ſehen, ihre Habſeligkeiten Einige ſind auf dem Rücken, der Haushund hinterdrein. geflohen, um nach kurzer Wegſtre>e aller Sachen beraubt zu Unſere Chriſten ſind, mit Ausnahme derjjungen werden. Frauen und Mädchen, faſt alle hier geblieben. Zu Oſtern

el


88

:

Dic

Missions -Taruhe.

nahmen zwei japaniſche Officiere an unſerm Gottesdienfte Theil, beides feine Männer, die ihre Freude darüber ausſprachen, mit uns feiern zu können.“ Dic günſtige Gelegenheit, daß Rußland durch ſeinen Krieg mit Japan jest völlig in Anſpruch genommen iſt, “ ſcheinen die Türken ausnugen zu wollen. Es wird von neuen Blutbädern berichtet, welche ſie unter den Armeniern angerichtet haben. Jn dem Diſtrict von Saſſun ſoll es zu ernſten Zuſammenſtößen gekommen fein; dort ſtehen

10,000 Mann türkiſhe Soldaten und ihnen gegenüber 2000 „aufſtändiſhe“ Armenier. Bei einem ſolchen Zu- ſammenſtoß ſollen 700 Türken und 900 Armenier getödtet worden fein. Die räuberiſchen Kurden werden die unruhigen Zuſtände natürlich nicht unbenußt laſſen, ſondern wieder genug Unheil anſtiften. Nach einer Nachricht der Times

Frauen

Jollen niht weniger als 3000 Armenier,

und

worden ſein.

Kinder,

erſchlagen

und

50 Dörfer

Männer,

zerſtört

Der gregorianiſche Patriarch und die armeni-

ſchen Biſchöfe haben Proteſte eingelegt und die Vereinigten - Staaten um Vermittlung erſucht. Ein erfreulihes Erlebnis theilt cin Miſſionar aus Travankor mit: Eines Morgens fam ein Eingeborener mit. einer ſhweren Laſt zu ſeiner Station und legte ſie vor ſeiner Thür nieder ; es waren metallene Gözßenbilder. - Der Miſ„ ſionar fragte: „Wozu bringſt du das? Jch habe kein Verlangen darnach.“ Die Antwort lautete: „Sie haben uns gelehrt, daß dieſe Bilder auch uns nichts nüßen ; aber wir denken, zu etwas könnten ſie am Ende doch gut ſein. Könnte nicht daraus eine Glode gegoſſen werden, um uns künftig zum Gottesdienft zu rufen?“ Der Wink wurde befolgt. Die Gößzenbilder wanderten zum Glodengiefer und wurden in eine Glode verwandelt, die nun die Eingeborenen zum Lob des lebendigen Gottes einlädt.

Nene Dru>ſachen. D. Martin Luthers Sämmtlihe D. Joh. Geo. Walch.

Schriften, herausgegeben von

XXI. Band.

Zweiter Theil.

Der ev.-luth. Hausfreund.

Glü> und Chriſtenthum.

Lou vor 25 Jahren die Paſtoralconferenz von Miſſouri Anregung gab. Unſers lieben Luthers Schriften ſind in einer neuen vortreſflichen Ausgabe erſchienen. Welch eine Rieſenarbeit war dieſes für

den treuen und geſchickten Lutherredacteur Prof. A. F. Hoppe! Welch ein großartiges, koſtſpieliges und überaus herrlich gelungenes Unternehmen für das bewährte lutheriſche Verlagshaus! Mögen recht viele Hände nach dieſen. Lutherbänden greifen und die reichen Schage, die ſie bergen, heben, damit fie am Abend dieſer Welt noc großen Segen ſtiften. 8 für Perlen find dod) auch dieſe Briefe aus dem Püteren Leben unſers theuren Neformators, die in dieſem neuen

n

Dieſe BI kurzen, trefflichen Predigten über die Evan clien der

geſunde Seelenſpeiſe.

Von Heinr.

Es iſt

Ebeling,

Dr. phil.

werdet.

R. K.

5

Milde

Gaben

für die Negermiſſion :

Durch die Kaſſirer: Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., $68.60; Aug. Roſs, Milwaukee, Wis., 348.40; C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 454.73; G. Wendt, Detroit, Mich., 137.43; O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 26.92 und 240,10;

Aug. Gundlach, Elyſian, Minn.,

135.00; Prof. J. S. Simon, Springfield, SIL, 899.35; C. Spilman, Baltimore, Md., 134.24; H. W. C. Walike, St. Louis, Mo., 341.54; Paſt. Fr. Soll, Monroe, Mich., 87.10. Durch die Miſſionare von ihren Gemeinden:

M. Weinhold,

Manſura,

K. Krebſchmar, New Orleans, La., 25.00; J. Koßmaun daſ. 25.00; J. C. Schmidt, L. E. Thalley, Springfield, Jll., 22.56; N. C., 10.00; D. H. Schooſſ, Meherrin, Charlotte, N. C., 10.00. Von Dorothea 1.00. Von M. M. K., Louisville, Ky.,

Vlairstown, Jowa, 1.00.

La.,

10.00 und

10.00;

F. J. Lankenau daſ. 25.00; Greensboro, N. C., 12.00; J. Ph. Schmidt, Concord, Va., 12.00; Theo. Buch, Nometſch, Fremont, Nebr., 5.00. Von Friedr. Ebert,

Summa $3041.97.

Für die St. Pauls-Schule in New Orleans: Durch die Kaſſirer: Theo. H. Ment, St. Paul, Minn., 10/00; C. Nuppel, Elmira, Can., 7.35; Aug. Noſs, Milwaukee, Wis., 2.00; G. Wendt, Detroit, Mich., 4.75; Prof. J. S. Simon, Springfield, SIL, 99.20; C. Spilman, Valtimore, Md., 3.50. Summa $126.80. Für das College in New Orleans: Durch die Kaffirer: C. Nuppel, Elmira, Can., 14.25; G. Wendt, Detroit, Mich., 28.00. Durch Miſſionar J. Koßmann von ſeiner Gemeinde in New Orleans, La., 3.27. Summa $45.52. Für das Jmmanuel-College: Durch die Kaſſirer: C. A. Kampe, Fort QUIS Jud,, 42.45; O. E. Bernecker, Seward, Nebr., 1.00; Prof. J. S. Simon, Springfield, Sil, 43.00. Durch die Miſſionare: D. H. Schoof von ſeiner Gemeinde in Meherrin, Va., 20.00; Theo. Buch von ſeiner Gemeinde in Charlotte, N. C., 3.53. Summa $109.98. Für das Negercollege: Durch die Kaſſirer: Theo. H. Menk, St. Paul, Minn., 3.80; Aug. Noſs, Milwaukee, Wis., 9.25; C. Spilman, Baltimore, Md., 123.79; G. Wendt, Detroit, Mich., 14.25. Summa $151.09. St. Louis, Mo., den 15. October 1904.

A. C. Burgdorf,

Kaſſirer.

Durch Paſtor A. H. Kung, Silo, Minn., habe ih von ſeinem Frauenverein neues Vettzeug für meinen armen Studenten und für

arme Negerkinder neue Kleider erhalten.

Herzlichen Dank! N. J. Vakke.

ür Nothleidende in Jndien (auf den Stationen der miſſouriſchen

Miſſionare) durch Paſt. N. v. Niebelſhüß in St. Paul, Minn,, von Frl. Emma Wilkens $6.00 erhalten. Die

„„Miſſions-Tanbe‘“

erſcheint

Nich. Krebßſchmar.

cinmal

monatlich,

Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 Gremplar. = 10 Exemplare

ande dargeboten ‘werden !

Sermons on the Gospels of the Ecclesiastical Year by Regen SIECK. Part Second. Derſelbe Verlag. Preis:

Heraus-

Derſelbe Verlag. Zweite durchgeſehene Auflage. Preis: 45 Cts, Jhr, die ihr das wahre Glück noch nicht kennt und noch ohne Chriſtum ſeid, leſt dieſe herrliche Broſchüre, und betrügt euch nicht länger um euer ſeliges Heil. Jhr, die ihr in eurem Chriſtenthum ison glücklich ſeid, leſt fie auch, daß ihr eures Glückes immer froher

Briefe

vom Jahre 1533 bis 1546. St. Louis, Mo. Concordia Publishing House. Jn Schafleder gebunden. Preis: $3.50. So iſt nun das große Werk bis auf die Negiſterbände vollendet,

eiten Hälfte des Kirchenjahres ſollten viel geleſen etde

Kalender ſür das Jahr 1905.

gegeben von Paſtor O. H. Th. Willkomm. Zwickau i. S., Verlag von Johannes Herrmann. Preis: 20 Cts. Aus dem reichen, durchweg gut gewählten, ſchönen Leſeſtoſfe dieſes ſehr beliebten Kalenders erwähnen wir nur den intereſſanten Artikel von dem miſſouriſchen Tamulenmiſſionar Neinhold Freche über die Peſt in Judien. Dieſer Artikel allein iſt es ſchon werth, daß alle Miſſionsfreunde ſich dieſen Kalender anſchaffen.

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26 60

m u.

unter Ciner Adreſſe

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Der

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Preis

fiir ein

.25 2.00

5.00 9.00

100 a 15 C ” 17.00 Ju St. Louis durch Träger oder Poſt bezogen 35 Cents pro Exemplar.

Brieſe, welche Veſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder 2c. enthalten, ſende unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

man

Alle die Nedaction Getrejfenden Einſendungen find zu adreffiren an Rey. Rich. Kretzschmar, 2114 Victor St., St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge ſir die Negermiſſion an deu Kaſſirer Dir, A. C. Burgdorf, 1033 S. 8th St., St. Louis, Mo. Entered at the Post Ofiice at St. Louis, Mo., as second-class matter.

-

4 S|ae |

À


TELAMBRECKTSTLOU

Miſſionszeitſhrift der Evangelifdy-Lutherifdjen Synodalconferens 26.

December

Sahrgang.

allem Volk

ench große Freunde, die

widerfahren wird:

iſt hente dex Heiland

1904.

‘Aummer 12.

O ſchöne Weihnachtszeit!

Weihnachteu nud Miſſion. Siehe, ich verkündige

von Nordamerica.

denn euch

geboren.

Luc. 2, 10. 11.

Was

ift das

für ein Rauſchen .

Der Glocken durch die Æacht ? Was für cin Grüßetauſchen Bei

lichter Kerzenpracht ?

Wie?

fand man

heute wieder

Die Thür zum Paradies ? Stieg wohl vom Himmel nieder Der

Held,

den Gott

verhieß?-

Jawohl, ihr Sünder alle, Das iſt des Jubels Grund; Drum flingt vom Freudenſchalle

Das weite Erdenrund. Geburtstag feiert heute Der liebe heilge Chriſt ; Drum auch das Feſtgeläute

So groß und mächtig iſt.

Meine Angen haben deinen Heiland geſehen, welchen du bereitet haſt vor allen Völkern, ein Licht zu erleuchten die Heiden. YAR

Luc. 2, 30. 31.

*

Da ſie es aber geſehen hatten, breiteten ſie das Wort aus, welches zu ihnen von dieſem Kinde geſagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten ſich der Rede, die ihnen

die Hirten geſagt hatten.

Luc. 2, 17. 18.

Geburtstag feiern wieder Die Seinen allzumal; E Drum ſchallen auch die Lieder

So hell dur<hs Erdenthal. Getrocnet

find die Thränen,

Verſcheucht iſt alles Leid, Geſtillt das tiefſte Sehnen:— D ſchöne Weihnachtszeit ! ‘

: O. R. H. -


90

;

Die

Missions-Taube.

Miſſiouar Weinholds Bericht über ſeine zweite Reiſe uach ſeiner ucnen Miſſionsſtatiou.

erſten Buch Moſe, daß er im Lande Nod wohnte und da ſein Weib erkannte und ſie ihm einen Sohn gebar. Wo hatte nun Kain ſein Weib her? Mein geſunder Menſchenverſtand ſagt mir, Kain muß einen Gorilla oder Schimpanſen „geheirathet“ haben, und daher kommen die Neger, denn ſie ſchen dieſen Thieren ſo überaus ähnlih. Anders kann ich mir das nicht erklären, denn Gott hatte ja nur ein Weib, die Eva, geſchaffen.“ Bei dieſer jämmerlichen Schriftauslegung wollten mir faſt die Haare zu Berge ſtehen, und nachdem id) ihm über verſchiedenes die Schrift geöffnet und gerade auch über die Neger aus der Bibel (Apoſt. 8. Jer. 38) Unterricht ertheilt hatte, entſchuldigte er ſeinen handgreiflihen Blödſinn und bedankte fic) für die Aufklärung. Aber cr hatte doc) noh etwas auf dem Herzen. Sich im Voraus entſchuldigend und betheuernd, daß es ferne von thm ſei, mich beleidigen zu wollen, ſagte er: „Jch frage Sie aber nun vor dieſem Zeugen: Sind Sie ein echter Weißer? Sie wiſſen ebenſo gut wie ich, daß es in New Orleans Leute gibt, die weißer ſind als Sie und doch Negerblut in fic) haben.“ Yeh mußte lachen und erklärte mid bereit, wenn er es verlange, das nächſte Mal genügend Beweiſe und Zeugniſſe mitzubringen, daß ih „echt“ ſei. Doch mein Wort ſollte gelten. Dann erklärte ih weiter, we3halb wir Negermiſſion

Bald nach meiner Heimkehr von der erſten Miſſionsreiſe erhielt ic) einen Brief von Horace Laurent, der etwa Folgendes enthielt : „Wir hatten, kurz nachdem Sie bei uns waren, cine Verſammlung, in welcher wir beſchloſſen, . Sie zu bitten, jeden erſten Gamstag im Monat bei uns zu predigen. Auch verſprechen wir die Reiſekoſten zu beſtreiten.“ Daß ich dieſer ſreundlichen Aufforderung gern Folge leiſtete, kann man fid) denken. Jch ſchrieb deshalb fogleid), daß id) am folgenden Samstag zu kommen gedächte, und bat ſie, dafür ſorgen zu wollen, daß ih am Bahnhof abgeholt würde. Der feſtgeſeßte Samstag kam, und ih machte mich auf die Reiſe in der ſüßen Hoffnung, dieſes Mal echte Miſſionsfreuden zu erleben. Aber als ich an der betreffenden Station ausſtieg und mich nach meinem beſtellten Fuhrwerk umſah, fand ic) fens. Niemand war da. Ja doch, jemand war da. Zu meinem Troſte (?) ſah ich zwei von den früher erwähnten ‘‘cagins”. (Vgl. Auguſtnummer, S. 59.) Jd ging auf jie zu, begrüßte ſie mit einem „Guten Morgen !“ und erkundigte mich, ob ih wohl hier jemand finden könnte, der mich zu der Familie Ravare bringen würde. Da ſollte nämlich der Gottesdienſt abgehalten werden. „Nein!“ war treiben, nämlich weil es Gottes ernſter Wille iſt, denn ſo die Antwort, und dabei ſchauten fie mich mit ciner höchſt ſagt Gott Sef. 18: „Gehet hin, ihr ſchnellen Boten, zum unfreundlichen Miene an. „Nun“, fuhr ih fort, „Sie Volk, das zerriſſen und geplündert iſt ; zum Volk, das greu‘werden wohl gerne wiſſen wollen, wer ih bin. Das will licher iſt, denn ſonſt irgend cins“ ; und weil das Evangelium id) Jhnen ſagen, fo werden wir ja ſchen, was Sie dann Das einzige Mittel ift, welches den Neger von ſeinen Laſtern von mir halten werden. Deh bin der Negermiſſionar von und Sünden befreien kann und wird. Auch an den NegerManſura. Dort habe ich cine kleine Gemeinde und eine herzen wird fic) das Evangelium als eine Gotteskraft erGemeindeſchule. Beide gedeihen recht gut, und“ — da fiel weiſen, ja, es hat es ſchon gethan. Auch von den Negern mir der eine, der ein ziemliches Mundwerk hatte, ins Wort gelte, wenn ſie ihre Sünden erkennen und an JEſum Chriund ſagte: „Nun, ih will Jhnen ſagen, was id) davon ſtum glauben, was wir in einem Liede ſingen: „Er denkt halte, nämlich nicht ſchr viel. Jch war vor etlichen Jahren nicht, was fie ſonſt gethan. Mein Heiland nimmt die nod ein guter Katholik, aber mein chemaliger Prieſter forSünder an“, ja, auch die elendeſten Negerſünder nehme derte, daß meine Kinder mit Schwarzen zuſammen zum eran. Um 10 Uhr war ih angekommen, und um 11 Uhr heiligen Abendmahl gehen ſollten, und da war ich fertig.“ ſtanden wir nod) beim Eiſenbahngeleiſe. * Alſo cine ganze ‘That was level’’, meinte der andere. „Jh will Jhnen Stunde hatte ih ‘“‘Cagin’’-Miſſion getrieben, und nicht offen geſtehen, was ic) vom Neger halte“, ſagte er weiter. umſonſt, denn \chließli<h wurde mir geſagt: “You are „Von Jugend auf bin id) ein fleißiger (2) Bibelleſer gedoing a noble work.” Später habe id) diefen Mann weſen, aber nie habe id) in der Schrift irgend etwas von öfters wieder getroffen und Gelegenheit gehabt, ihm weiter einem Neger geleſen. Dies Volk ſcheint zu der Beit nie das Evangelium von der Gnade in Chriſto zu verkündigen. eine große Rolle geſpielt zu haben. Heute verſucht es nun Als Katholik ſtak ex tief in der Werkerei. Sein Motto alles nachzuholen. Ja, ich glaube gar nicht, daß Gott den war: “Try to get to the commandments as near as Neger geſchaffen hat. Jh zähle ihn zum Vieh.“ „Warum?“ you possibly can, and you’ll be all right.’ Nachdem Hier kam er nun mit fid) ſelbſt in Conflict. Anfangs hatte ih ihm unſere Lehre von Sünde und Gnade geſagt hatte, er geſagt, er hatte nie etwas vom Neger in der Bibel gemeinte er, fo etwas habe er noc) nie gehört; dad wäre leſen und nun auf einmal meinte er gar viel in der Bibel _ Töſtlich. entde>t zu haben. Denn er ſagte weiter: „Jn Bezug auf Der andere aber, der bisher ruhig zugehört hatte, wollte des Negers Abſtammung habe ih fo viel aus der Bibel nun aud) etwas wiſſen und ſagte: „Jh glaube, daß der Herausgefunden: Als Kain ſeinen Bruder Abel erſchlagen Neger ein Menſch iſt und ſelig werden kann, aber kommt

“hatte

wurde er von Gott verbannt.

Es heißt dann im

er in denſelben Himmel wie der Weiße?“ Nachdem id) ihm.


Die

Missions -Tauke.

erklärt hatte, was die Schrift uns vom Himmel ſagt, und ſeine Frage zur Genüge beantwortet hatte, erbot er ſich, mich für einen Dollar an den gewünſchten Ort zu bringen, obwohl er als storekeeper an dem Gamstag einen ‘busy day?’ bitte. Wir gingen — fanden aber niemand vor. Die guten Leute hatten meine Nachricht nicht erhalten. Jch kehrte nad) Hauſe zurück, aber mit dem vollen Bewußtſein, daß meine Fofibare Zeit nicht ganz verloren und meine zweite Reiſe dorthin nicht vergeblich war.

da fet, ſhwarze Jünglinge heranzubilden, um einſt im Weinberge des HErrn zu arbeiten und die Lämmer JEſu zu weiden, welches, wenn aud) mit viel Schwierigkeiten, mit mancher Entſagung verbunden, doch der ſchönſte Beruf auf

Erden ſei. An den Namen der Anſtalt — Luther College — antniipfend, führte er zum Schluß nod) aus, daß, wie einſt Luther ein Verfechter der reinen Lehre geweſen ſei, ſo auch hier Jünglinge herangebildet werden ſollen, die dem heutigen, viel verbreiteten Jrrthum entgegentreten ſollen, dagegen eintreten für das reine, alte Evangelium, das Luther

Die Einweihung des Collegegebäudes zu New Orleaus. Es war eine ſchöne Feier, als am 6. November unſer neues College- und Schulgebäude eingeweiht wurde.

Einen

guten Eindruck machte das ſchöne, wenn auch einfache Gebäude; einen erhebenden Eindruck machte auch die große Zahl der Leute, die dort verſammelt waren, um der Einweihung beizuwohnen ; den tiefſten Eindru>k aber machte die Predigt ‘Paſtor Frankes, der den Zweck des neuen College in einer meiſterhaften Rede darlegte. So iſt denn die Einweihung dieſes Gebäudes, das wir der Liebe unſerer Glaubensbrüder inſonderheit im Norden zu verdanken haben, zur Zufriedenheit und Erbauung aller verlaufen. Von nah und fern, aus unſern ſhwarzen, wie auch aus unſern weißen Gemeinden waren die Feſtgäſte erſchienen, und zwar in ſolcher Anzahl, daß der geräumige untere Naum des Gebäudes nicht alle faſſen konnte. Und inſonderheit unſere ſchwarzen Chriſten waren mit großer Begeiſterung bei der Feier, konnten ſie doch wieder einmal ſehen, daß, obwohl fie zum großen Theil verachtete Leute ſind, e3 doch noch viele weiße Chriſten gibt, die ihnen eine warme, aufrichtige Liebe entgegenbringen und nur von dem Einen Wunſch befeelt ſind, daß auch fie das ewige Leben ererben möchten. Unſern weißen Chriſten hingegen trat es deutlich vor die Augen, daß unſere Miſſion unter den Negern nicht vergeblich ijt, ſondern daß ſie ſhon ſhöne Früchte gezeitigt und daß der HErr ihre Gaben zum Unterhalt der Miſſion fon tauſendmal geſegnet hat. Vor der Eröffnung des Gebäudes ſang ein Maſſenchor aus unſern drei Negergemeinden einen Lobpſalm. Als dann die Zuhörer und auh manche Zuſchauer im Gebäude fic) verſammelt hatten, da klangen unſere guten alten Lieder, aus Negermund geſungen, in einer fold) herzerhebenden Weiſe, daß man nur ſelbſt kräftig miteinſtimmen konnte. Jn ſeiner Weihpredigt führte Paſtor Franke unter anderm aus, daß es in den Südſtaaten wohl viele höhere Lehranſtalten gebe, daß aber faſt keine dieſer Lehranſtalten ihren

91

wieder

ans

Licht gebracht

hat.

Die

Collecte für

die Anſtalt belief ſich auf etwa $22.00. Das Gebäude ſelbſt iſt zweiſtökig (3550 Fuß). Oben ſind zwei Zimmer, ein größeres (25 35 Fuß) für die Oberklaſſe der St. Paul3-Schule, ein kleineres (25X25 Fuß) für die Unterklaſſe des College. - Unten iſt ein großer Saal (25X50 Fuß), der durd) Schiebthüren in zwei Zimmer An der Seite befindet fic) eine gegetheilt werden kann. Das Gebäude ſteht auf ſieben Fuß räumige Vorhalle. hohen Pfeilern, theils um fo geſündere Schulzimmer zu erhalten, theils um den Kindern bei ſhle<htem Wetter einen Spielraum darzubieten. Das Gebäude iſt, wie ſhon oben erwähnt, einfäch, ohne viel Prunk und Pracht, aber es entſpricht vollkommen ſeinem Zwe> und macht aud einen F. W. Wenzel. ſchönen Eindru>.

Aus

Braſilieu.

Von der reichgeſegneten Erntearbeit der miſſouriſchen Paſtoren nuf dem großen Miffionsfeld in Braſilien hat die „Miſſions-Taube“ ſchon zum öfteren berichtet. Aus einigen intereſſanten Briefen unſers dortigen Freundes, Paſtor Kleins, erlauben wir uns, den Leſern einiges mitzutheilen. Vor anderthalb Jahren folgte Paſtor Klein mit Bangen dem Beruf nach Sao Leopoldo. Er wußte nicht, ob es ihm gelingen würde, unter den dortigen beſonderen Schwierigkeiten etwas auszurichten. Gott aber hat über alles Erwarten ſeine Arbeit geſegnet, beſonders in der Schule. Am 1. Juli 1903 fing er mit 17 Kindern an. Jm darauffolgenden April waren es ihrer ſhon 63. Sein Nachfolger, Paſtor Stiemke, hat über 70 Schulkinder, und es wäre ſehr nöthig, daß bald ein Lehrer, der ſeine ganze Zeit der Schule widmen kann, nad) Gao Leopoldo geſtellt" würde. 2 Paſtor Klein mußte fid) von Sao Leopoldo aus auh anderer wichtigen Miſſionspläße annehmen. Auf dem Miffionspoften Morro Pellado bediente er eine höne Miſſion3gemeinde, die früher einmal einen Kirchbau begonnen hatte, aber wegen Mangels an Mitteln ihn halbfertig liegen Zwe> recht erfülle, da ſie. wohl den Verſtand ausbikden, * laſſén mußte. Durch ein zinsfreies Darlehen aus der Kirhbaukaſſe des Weſtlichen Diſtricts der Miſſouri- Synode — aber nichts von der Liebe Chriſti erzählen, ohne die doch konnte zur großen Freude der Leute der Bau jest vollendet all unfer Wiſſen nur Stü>werk iſt. Jnſonderheit machte werden. . ev darauf aufmerkſam, daß unſer College hauptſächlich dazu

ae


92

Die Missions-Taube,

Eine zweite Miffionsfiliale Paſtor Kleins war in der ſogenannten Baumſchneiz. Cr ſchreibt : „Jeden Gamstag oder Sonntag war id) auf dem Pferde und ritt entweder nach Morro Pellado oder nah der Baumſchneiz. Meine Predigten mußte id) oft im Sattel einſtudiren. Yd) wurde

Militär von Deutſchland kommen laſſen, um die „Nordamericaner“ aus der Baumſchneiz zu vertreiben. „Was ſollten wir thun?“ ſchreibt Paſtor Klein.

„An

dem betreffenden Sonntag ſollte der neue Paſtor dieſer Miſfionsgemeinde eingeführt werden.

Sollten wir uns da todt:

ſchießen laſſen? Der „Herr Jutendent“ ſelbſt kam und rieth uns, lieber die Einführung zu verſchieben, bis Pfarrer Z. vom Gericht gezwungen werde, uns den Zutritt zur Kirche frei zu laſſen. Daß er den Herrn ſeiner Drohung wegen niht hinter Schloß und Riegel geſeßt habe, entſchuldigte er

damit, „derſelbe ſei eben ein Pfarrer‘.

Alſo gut, die Ein-

führung wurde um vierzehn Tage aufgeſchoben in der Hoff-

nung, daß das Gericht bis dahin die nöthigen Schritte gethan haben werde. Aber in Braſilien heißt das Leibwort Pacientia! (Geduld!) Jn der zweiten Woche ging bet einigen unſerer Leute aber die ,Pacientia‘ zur Neige. Sie ritten nah Sao Leopoldo, um zu erfahren, wann das Ge-

Die umſtrittene Kirde

in der Baumſchnciz.

riht ihnen zu dem zugeſprochenen Recht verhelfen würde. „Ja, das ſoll bald geſchehen‘, war die Antwort. Aber das war den Leuten nicht bald genug. „Jeßt !“ ſagte ihr Wortführer. Und ſiehe, nocd) an demjelbtn Tag ritten zwei Gerichtsboten zu Pfarrer Z. und veranlaßten ihn, den Schlüſſel herauszugeben mit dem Verſprechen, uns nicht in unſern Gottesdienſten zu ſtören. Auch collectirten ſie von ihm zugleich die Gerichtskoſten — nahezu 1000 Milreis

\hließli<h ſo an dieſes Sattelſtudiren gewöhnt, daß es faſt beſſer ging als daheim. Bei \{hönem Wetter war das Reiten ein Vergnügen, aber nichts weniger als das bei ($250.00). ſhlehtem Wetter. Bei einem furchtbaren Ungewitter ſhlug „Paſtor Müller iſt nun in der Baumſchneiz in voller einmal der Blix ſo nahe bei mir ein, daß mein Reitthier zu Arbeit. Er bewohnt die Lehrerwohnung und hat Beſitz Boden ſtürzte und mir faſt Hören und Sehen verging. Auf vom Schulhaus. Pfarrer Z. aber wohnt im Pfarrhaus. einem Ritte nah Morro Pellado fam ic) in der Nacht an Die Kirche gehört eine Woche dieſer Partei, die andere einen kleinen Fluß, deſſen Brücke weggeſhwemmt war. Da Woche jener.“ ſtand id) im dunklen Wald und wußte niht wohin. Der Fluß war zwar nicht groß, aber tief und ſumpfig. Sch ſtieg ab, ging hierhin und dorthin und war rathlos. Endlich kam mir der Gedanke, ob nicht vielleicht die Brücke irgendwo hängen geblieben ſei. Jch trod) durds Gebüſch den Fluß hinab, und richtig, da war ſie und berührte mit ihren Eten die Ufer. Zum Gliic ließ ſih mein Pferd bewegen, mir durch das Gebüſch nachzukriehen und den Sprung auf die Brücke zu wagen. Wir kamen glü>lih hinüber.“ Aus der Baumſchneiz hat Paſtor Klein aufregende Erlebniſſe zu berichten. Dort verſuchte eine unirte Gegenpartei mit ihrem Pfarrer Z., der Miſſionsgemeinde Paſtor Kleins jegliches Anrecht auf die Kirche ſtreitig zu machen. Doch die Gegner verloren ihren Proceß. Pfarrer Z. erfldrte jedod) öffentlich von der Kanzel den Richter für unzurednungsfahig und eilte gleid) in den nächſten Tagen nach Paſtor Klein und ſeine Shulfinder in Eſtancia Velha. Sao Leopoldo, um vor der Polizeibehörde ſeinen Forderungen Nachdruck zu geben. Als er jedoch abſchlägigen BePaſtor Klein ſteht jest an der Gemeinde in Eſtancia ſcheid bekam, erklärte er faut: „Jhr Herren, hört es! Der Velha, an die er urſprünglich berufen war, die aber inHerr Jutendent (sheriff) gibt uns kein Recht, fo werden ‘zwiſchen noch von Paſtor Brutſchin bedient wurde. Dieſe wir das Recht ſelbſt in die Hände nehmen. Wer es wagt, Gemeinde zählt etwa 120 ſtimmberechtigte Glieder, die nächſten Sonntag ohne meine Erlaubnis in die Kirche zu aber ihr Stimmrecht wimbderfelten gebraucht haben, da bis: gehen, den ſchieße id) nieder!“ Gr drohte aud), er würde her faſt alle Gemeindeangelegenheiten vom Vorſtand erledigt

| |

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tay

Die

Missions-Tazube.

wurden. Paſtor Klein freut ſich, daß ſhon cine Neuerung durchgegangen iſt, nämlich daß eine ordentlihe Gemeinde-

verſammlung

einberufen werden ſoll.

Es wird dort viel

treue Geduldsarbeit erfordern, bis die Gemeinde

in einen

beſſern Stand kommt. Gott ſtärke dazu den lieben Bruder und verleihe ihm einen Sieg nach dem andern. R. K.

Eine Miſſionsſtation uach einem Schneeſturm in North Dakota. Die „Miſſions - Taube“ bringt Nachrichten und Geſchichten aus den verſchiedenen Miſſionsgebieten unter den

Negern, Judianern, Dieſe Berichte werden denn ſie freuen fich Dieſes Mal bringt Blatt

etwas

aus

Taubſtummen und Heidenvölkern. auch von den Chriſten gern geleſen; über jeden Sieg des Evangeliums. dieſes

unſerer

Hauptmiſſion, der Juneren Miſſion,

nämlich

ein Bild,

das beſſer, als Worte es vermögen, den lieben Miſſions-

freunden zeigt, mit welchen Schwierigkeiten die lieben Miſſionare auf den großen Prairien

des

Nordweſtens

im harten Winter zu kämpfen haben. Buchſtäblich kann man es da ſehen, wie es in dem bekannten Liede heißt :

93

bloße Erziehung Japans Sittlichkeit nicht gebeſſert hat. Die Wogen des Skepticismus, Rationalismus und Agnoſticismus ſind über das Land hingerollt, und von vielen japaniſchen Führern wird der Bankrott des moraliſchen Syſtems klar gefühlt und bitter beklagt. Hervorragende Männer wie Graf Jnouje, Baron Maedſchima, Graf Okuma u. a. haben neuerdings öffentlih das Chriſtenthum als das einzige Mittel empfohlen, um die religiöſe Lage zu beſſern. Das iſt eine günſtige Gelegenheit für die chriſtlihen Kirchen.“ Gleichfalls ein intereſſantes Bild von der Sachlage gibt ein Brief des Miſſionars Batchelor, der auf der Jnſel Jeſſo unter den Ainus arbeitet. Er ſchreibt : Jm lesten Herbſt fragte mich ein Nuſſe, ob er mich nicht auf einer Rundreiſe zu den Ainus begleiten dürfte. Jch geſtattete es, und ſo beſuchte er mit mix den Bezirk von Uſu. Er hatte zwölf Jahre als politiſcher Verbannter in Sibirien unter den Jakuten gelebt, und es war äußerſt intereſſant, ihn die Sprache und Sitten der Jakuten und Ainus vergleichen zu hören. Der Religion nah war er Katholik; er fprad nur wenig Engliſh. Unſere Unterhaltung beſtand aus einem bißchen Polniſch, Ruſſiſh, Deutſch, Franzöſiſch, Jakutiſh, Sapanifd und Ainu, vermiſcht mit lateiniſchen Broden. Jd) wünſchte ſeine Anſicht über den Einfluß des Chriſtenthums zu hören. Wir hatten darüber

(„Liegt der Schnee wohl haus3hoch draus.“ Nun ſtelle folgendes Geſpräch. „Es iſt man ſich die lieben ReiſeprePaſtor Langes Pfarrhaus zu Cryſtal, North Dakota, ſehr merkwürdig“, ſagte er, diger vor, wie ſie bei folden im Winter 1903. „hier ſehe ih auf der einen Schneemaſſen in ſchneidend Seite auf dem Hügel cinen buddhiſtiſhen Tempel, auf der kaltem Wetter 20 bis 100 Meilen zu fahren haben, um andern Seite einen fdintoiftifden, in der Mitte eine drift= den Miffionsgemeinden das Brod des Lebens zu bringen. Möchten doch alle Chrijten ftets im Gebet dieſer und aller liche Kirche.“ „So iſt es“, erwiderte ih, „was wollen Sie damit ſagen?“ „Dies: der Pfad zu dem ſchintoiſtiſhen ihrer Miſſionare gedenken und den HErrn der Ernte bitten, daß er ſie mit Muth, Eifer und Freudigkeit allezeit erfülle ! Tempel ſcheint nicht benußt zu werden — lauter Gras. Der Weg zum buddhiſtiſhen Tempel ſcheint aud nicht benußt zu werden — lauter Gras. Beide Seiten todt. Der drift: lihe Weg in der Mitte, der ſehr voll Leben.“ „Ja“, ſagte Der Stand der Miſſion in Japan. ih, „ſo iſt es.“ „Ju der That, Chriſtus ſehr ſtark, Buddha und Schinto ſehr ſchwach in Japan.“ © Die Geſämmtzahl der proteſtantiſchen Japaner beträgt Jn großer Verlegenheit befindet ſich zur Zeit der ruſſiſche . nach der neueſten Statiſtik 51,141, wovon 12,471 zu den Miſſionsbiſchof Nikolai Kaſſatkin in Japan; ſeit 1861, alſo presbyterianiſchen, 11,431 zu den anglicaniſchen, 11,419 ſeit 43 Jahren im Lande, iſt es den unabläſſigen Bemühunzu den congregationaliſtiſchen, 8276 zu den methodiſtiſchen gen dieſes edlen und ſelbſtverleugnenden Miſſionars geund 2151 zu den baptiſtiſchen Miſſionen gehören. Die religiöſe Lage des Volkes wird von einem Miſſionar fo lungen, in 259 Gemeinden 26,680 Getaufte um fid) zu geſchildert : „Mit gewaltſamem Entſchluß hat Japan die ſammeln, die faſt aus\ſhließli< von eingeborenen Paſtoren und Gehülfen bedient werden. Nun droht der ruſſiſh= — Religion aus ſeinen Schulen Herausgerifjen und durch Lehrjapaniſche Krieg dieſe ganze Miſſion zu ſprengen. “Nikolai Ton moraliſchen einen Moral über Vorleſungen bücher, hat verſtändiger Weiſe ſeinen Chriſten empfohlen, für den daß geworden, offenbar iſt es aber geſucht, einzuführen


Missions-Taube.

Sieg der japaniſchen Waffen zu beten, fic) ſonſt aber von der Politik und der leicht erregbaren Raſſenleidenſchaft fernzuhalten. Einer der führenden evangeliſchen Miſſionare in Japan, Dr. Jmbrie, veröffentlichte in der Times vom 11. Juli einen intereſſanten Bericht über cine Unterredung mit dem japaniſchen Premierminiſter Grafen Katſura. Es war dem Grafen ſehr darum zu thun, allen etwaigen Verdächtigungen entgegenzutreten, daß der gegenwärtige Krieg ein Raſſenkrieg ſei: die Gelben gegen die Weißen. Der Streit habe mit Raſſen- und Religionsfragen nichts zu thun. Daher ſei allen Localbehörden eingeſchärft worden, den ruſſiſchen Einwohnern innerhalb ihres Jurisdictionsbezirks allen Rechtsſchußz angedeihen zu laſſen. Alle Erzichungsanftalten ſeien angewieſen, ihre Zöglinge zu ermahnen, die Fremden mit äußerſter Höflichkeit zu behandeln. Die Vertreter der Neligionsgemeinfdaften, buddhiſtiſche, ſchintoiſtiſhe und chriſtliche, ſeien erſuht worden, ihre Angehörigen zu belehren, daß der Krieg ein Krieg zwiſchen Staat und Staat,

aber nicht zwiſchen Perſonen ſei. Wenn bezüglich der Religion geäußert werde, der Weſten vertrete das Chriſtenthum, Japan den Buddhismus, ſo ſei darauf zu erwidern, daß in Japan unbeſchränkte Gewiſſensfreiheit herrſche und in jeder Stadt im ganzen Lande ungehindert das Chriſtenthum gelehrt, chrijtlide Schulen eingerichtet werden könnten, daß ſolche Schulen dieſelben Rechte beſäßen wie die gleichen Regierungsjchulen, daß chriſtliche Zeitſchriften überall verbreitet werden dürften, daß Chriſten als Abgeordnete im Landtage, als Richter, als Lehrer der Hochſchulen, als Officiere des Heeres und der Flotte thätig ſeien, daß chriſtlihe Kapläne die Truppen begleiteten 2c. Endlich, wenn man ſage, Japan habe nur äußerlich die Clemente weſtländiſcher Civiliſation übergeworfen, im Herzen ſei es doch mongoliſch geſinnt, und nach einem etwaigen Siege würde es die Maske abwerfen, ſo fet doch zu fragen, ob ein Unterriht8weſen nach abendländiſchem Muſter, eine Gefesespflege in Uebereinſtimmung mit den beſten Grundſätzen des Abendlandes, eine Verfaſſung entſpreehend den fortge\hrittenſten Verfaſſungen des Abendlandes, ob alles dieſes Erzeugniſſe mongoliſchen Geiſtes ſeien. Einen ähnlichen Zwe hatte eine merkwürdige in Tokio abgehaltene Verſammlung, in der Buddhiſten, Schintoiſten und Chriſten vertreten waren. Mit Begeiſterung wurde“ der Beſchluß gefaßt: „Der gegenwärtige Krieg zwiſchen Nußland und Japan hat, ſoweit Japan in Betracht kommt, nur den Zwe>, das Reich zu ſhüßen, um cinen dauernden Frieden im Oſten zu haben. Gr wird im Jutereſſe der

Gerechtigkeit, der Humanität und der Civiliſation geführt.

Mit Naſſen- und Religionsunterſchieden hat er nichts zu thun. Judem wir uns daher ohne Unterſchied der Raſſe und Religion verſammeln, wollen wir dahin wirken, daß dies der Welt kund gethan werde. Wir drücken auch unſern allerernſteſten Wunſch aus, daß bald cin ehrenvoller Friede ‘erlangt werden mage.”

Der

Herausgeber

einer japaniſchen

Zeitung

feste un-

längſt cine Anzahl werthvoller Preiſe für die beſten Originalgedichte aus. Die Verfaſſer konnten ſich den Gegenſtand ihres Gedichtes ſelbſt wählen. Sechshundert Gedichte wurden eingereiht. Bei ihrer Prüfung ſtellte ſih heraus, daß ſie fammtlich <hriſtlihe Gedanken und Stimmungen wiedergaben. Die acht Preisgewinner waren Chriſten. („Die Ev. Mifjionen.”)

Der Stadtmiſſiouar vou Chicago, Paſtor A. Schlechte, berichtet Folgendes aus ſeiner Wirkſamkeit : Vor einiger Zeit ſtand auf dem großen UnionBahnhofe ein betagtes Ehepaar. Der Mann, ein Fabrikarbeiter, hatte nach vielen Fahren etliche Tage Urlaub bekommen

und

hatte fich aufgemacht,

ſeine Tochter zu be-

ſuchen, die ſeit einem Jahre nach Chicago in Dienſt gezogen iſt und inden Lesten Monaten nichts von fic) hat hören laſſen. Seine Frau iſt mitgereiſt. Sie fragen ſich in der großen Stadt zurecht und finden bald das Haus, wo ihre Tochter im Dienſt ſteht. Wie wird ſie ſich der Ueberraſchung freuen! Sie klingeln ; aber nicht ihre Tochter, ein fremdes Mädchen öffnet ihnen die Thür. Sie weiß nicht einmal, daß das Mädchen hier gedient hat, deſſen Eltern vor ihr ſtehen. Die Herrſchaft wird gerufen. „JFhre Tochter hat ſchon längſt unſern Dienſt verlaſſen“, ſagte die Frau mit kaltem Tone. „Sie taugte nichts und hat lieber die Dame ſpielen wollen. Was aus ihr geworden iſt, weiß ih niht; Sie können es aber bei der Polizei erfahren.“ Wie vom Schlage gerührt, ſtehen die Eltern ſprachlos. War nicht ihre Tochter daheim ein braves, gutes Kind geweſen? Haben ſie nicht ſtets das größte Vertrauen auf ſie geſeßt? Ohne ein Wort zu ſagen, gehen ſie beſchämt, von ihrem tiefen Weh erdrückt, in das Straßengewühl zurü>. Sie können es noch nicht faſſen, und doch iſt es wahr. D dieſe ſündenvolle Stadt mit ihren glänzenden Läden und prächtigen Bauten, mit ihrem Menſchengewühl und Wagengetümmel, was foll uns das alles? Sie hat das Opfer unſers geliebten Kindes gefordert, das nun fohlimmer iſt als todt und begraben — verloren in Schande und Shmach. Auf den ſchre>ensbleichen Zügen des gebeugten Vaters kannſt du die Worte leſen : „Meine Tochter, warum haſt du uns das gethan?“ Die Mutter weint. Fort nah Hauſe, fort aus der Stadt, die das Glü> unſers Lebens begraben hat; wieder zurück in unſer ſtilles Heim, da wollen wir klagen, beten und uns au3weinen ! Jm County- Hospital findet der Stadtmiſſionar die Tochter krank, ſchwer krank, aber zu ſeiner und der armen Eltern großen Freude konnte er dieſen berichten, daß ihre Tochter gefunden worden ijt. Freudig lauſchte ſie der Be-

lehrung aus Gottes Wort und nach ‘ihrer Geneſung reiſte ſie heim zu ihren Eltern als eine Bußfertige. is

Die

aE

94


Die

Missions -Tauke.

Mancherlei aus der Miſſion und fiir die Miſſion. (Von

R. K.)

95

tes Kind hergebracht und der Göttin geopfert. Man hört, daß ſie der umſtehenden Volksmenge vorher ihre Abſicht kundgethan habe.

Als einige ſie guriichalten wollten, er-

Um eine Extragabe für die ſo nöthigen und von der Synodalconferenz beſchloſſenen Anſtaltsgebäude zur Aus-

klärte jie, ſie habe ein Gelübde abgelegt und müſſe es halten.

bildung farbiger Miſſionsarbeiter wirſt auch du, lieber Mit-

dern ſegne, wolle ſie eins derſelben ihr zum Opfer bringen. Als die Siebenzahl voll war, gedachte ſie ihres Gelübdes. Würde ſie dasſelbe nicht erfüllen, ſo würde die Göttin ihr ja ſtait des Einen alle ſieben Kinder nehmen können. So wurde von der Furcht die Liebe ausgetrieben und das inzwiſchen ein Jahr alt gewordene Kind in den gewaltig daherſtrömenden Ganges geworfen. Die Umſtehenden, darunter einige Polizeileute, ſollen Anfangs wohl dagegen proteſtirt, dann aber nichts weiter gethan haben. Kommt dergleichen auch nicht alle Tage vor, fo ijt es doch eben der Hinduismus, der ſolche Dinge möglich macht, derſelbe Hin-

chriſt, herzlich gebeten. — Siche, große Freude wird dir am heiligen Chriſtfeſt verkündigt, und dieſe Freude ſoll allem Volk widerfahren,

gerade auch denen,

die nod) nichts von

ſolch ſeliger Weihnachtsfreude geſhme>t haben. Wie gern willſt du dazu helfen, niht wahr? Thue es jeht durh eine Extragabe für das geſegnete Werk der Negermiſſion. Miſſionar Wenzel, der über die Einweihung des Luther- College für Farbige in New Orleans berichtet, ſchreibt in einem Briefe vom 8. November: „Fe länger ih in der Miſſion bin, deſto mehr geht mir die Noth und die Unwiſſenheit des armen Negervolkes zu Herzen, und ſicht man dann, wie unſere Miſſion tro mancher ſchweren Hinderniſſe über Erwarten geſegnet wird, ſo kann das nur das Herz zur Freude ſtimmen.“ ;

Miſſionar

Wieland

auf den

Blauen

Bergen

in

Südindien wurde kürzlih in ein Badaga-Dorf gerufen, um einen Todikranken zu taufen. Er fand einen Greis von etwa 75 Jahren, der auf dem Boden in ciner Ee ſeines Hauſes lag. Der Alte bezeugte fein Verlangen nah der Taufe und ſeinen Glauben an Chriſtum. Er kannte das Evangelium ſchon lange. Als 1858 der erſte Badaga, Abraham, getauft wurde und auf einige Monate Heimath und Familie verlaſſen mußte, hatte ihn ein junger Badaga in ſein Haus aufgenommen ; es war derſelbe, der jest als Sterbender vor Miſſionar Wieland lag. Seit jener That der Varmherzigkeit hatte er Gottes Wort kennen gelernt, aber zum offenen Bekenntnis war es nicht gekommen. Vielleicht hatte er auf ſeine Frau gewartet, aber dieſe war von dem Beſuch des Miſſionars keineswegs erfreut. Noch ehe die Taufe vollzogen war, erſchienen die Söhne des Alten, die fic), als fie von der Abſicht ihres Vaters hörten, wie wüthend geberdeten und dem Kranken drohten, ihn zum Hauſe hinaus zu werfen. Dem Miſſionar erklärten ſie, ſie würden die Taufe unter keinen Umſtänden dulden. Darauf ſette ſich der eine zwiſchen des Vaters Füße, der andere’ faßte Poſto bei ſcinem Kopfe, ſo daß es unmöglich war, die heilige Handlung zu vollziehen. Der Vater lag wehrlos in ſeiner Ede, und mit einigen Troſtworten verließ ihn der Miſſionar. Andern Tages ſtarb er, und die Leiche wurde von den Söhnen nach heidniſcher Weiſe verbrannt. ; („Calwer Miffionsblatt.”)

Von der troſtloſen Finſternis des Heidenthums zeugt der Brief cines ſchottiſchen Miſſionars, den er im Juli 1903 \hrieb. Gr lautet, wie folgt: „Jn einer fo vorgeſchrittenen Gegend wie der unſrigen meint man leicht, die alten gößendieneriſhen Gebräuche ſeien ganz vergeſſen. Um fo.

Das Gelübde lautete : falls die Göttin ſie mit ſieben Kine

duismus,

wundern!

den in Europa

und America

ſo viele Leute be-

Nur wenn man mitten drin lebt und jeden Tag

ſeine Luft einathmet,

weiß man,

wie dieſe Religion

ihre

Anhänger drückt und erniedrigt.“

Ein Miſſionar in Tofio, Dr. Jmbrie, hatte vor einigen Monaten eine intereſſante Unterredung mit dem japaniſchen Reichskanzler, dem Grafen Katſura, über die ſogenannte „gelbe*Gefahr“. Graf Katſura tritt der gegen die Japaner erhobenen Beſchuldigung, welche mit dem Au3dru> „gelbe Gefahr“ bezeichnet wird, ganz entſchieden entgegen. Er weiſt die Anſchuldigung zurü>, daß die Japaner, falls ſie als Sieger aus dem gegenwärtigen Kampfe hervorgingen, den unter den Maſſen Chinas lauernden Fremdenhaß ſchüren würden, um ihren Ehrgeiz zu befriedigen und die Führerſchaft unter den aſiatiſhen Völkern zu gewinnen. Er weiſt beſonders hin auf das Verhalten Japans zur Zeit der Boxer-Unruhen in China und ſagt, daß niemand ein Recht habe, den Verdacht auf Japan zu wälzen, als würde es fich in der Zukunft weniger weitherzig, weniger ehrlich, weniger human und weniger als ein Freund der Civiliſation des Abendlandes erweiſen, als zur Zeit, da ſeine Soldaten den in Peking belagerten Ausländern zu Hülfe kamen. „Man muß zuweilen hören“, ſagte Graf Katſura, „daß Rußland für das Chriſtenthum, Japan aber für den Buddhismus einſtehe. Die Wahrheit iſt, daß Japan für Religionsfreiheit einſteht. Dieſer Grundjas iſt ſeiner Conſtitution einverleibt worden, und ſeine Praxis ſteht mit der Conſtitution im Einklang. Jun Japan kann jemand ein Buddhiſt, ein Chriſt oder gar ein Jude ſein, ohne daß er de3halb zu leiden hätte. - Dies iſt ſo offenbar, daß kein vernünftiger Menſch, der mit Japan bekannt iſt, meine Bez hauptung in Frage ziehen würde.“ Der Reichskanzler wies ferner darauf hin, wie das Chriſtenthum in Japan ſchon weit verbreitet fei und einen großen Einfluß ausübe; wie die abendländiſche Civiliſation mit dem Chriſtenthum Einzug gehalten und eine große Macht geworden fet; wie das

mehr erſchri>t man, wenn ſie dennoch wieder aufleben.#FChriſtenthum in alle Schichten der japaniſchen Geſellſchaft

Beim diesjährigen Gangesfeſt hat eine Mutix ihr Pa

und ganz pecuortapente Leute, Parla


96

Die

Missions-Taube.

ment3mitglieder, Richter, Profeſſoren, Officiere in Armee und Marine u. a. m., fid) zum Chriſtenthum bekennen ; wie gemäß höchſter Verordnung 6 americaniſche und britiſche Miſſionare und 6 japaniſche Prediger unter den Soldaten Seelſorge übten 2c. — Thatſachen, die klar genug andeuteten, welche Stellung das Chriſtenthum in Japan einnehme. Dr. J. Murdoch, der am 10. Auguſt im Alter von 85 Jahren zu Madras geſtorben iſt, verdient es, daß ſeiner in der „Miſſion38-Taube“ mit Ehren gedacht werde. Jm Jahre 1844 kam er von Schottland nach Ceylon und wurde Leiter ciner höheren Megierungsfdule. Ju ſeiner Ferienzeit beſuchte er verſchiedene Miſſionen und ſah den empfindlihen Mangel an guten Schulbüchern und anderer chriſtlichen Literatur. Mit großer Selbſtverleugnung gab er 1849 ſeine cintraglide Stellung auf und widmete ſein ganged Leben der Beſchaffung einer chriſtlihen Miffionsliteratur. „Für alle ſüdindiſchen Miſſionen“, reibt der miſſouriſche Miſſionar Kellerbauer, „hat er fic) ein unbeſtrittenes Verdienſt erworben. Er ſtand in enger Verbindung mit der ‘Christian Literature Society’, aus deren Verlag in Madras wir unſere meiſten Schulbücher beziehen. Unter den Leſeſtücken derſelben finden ſich viele, die die chriſtlichen Wahrheiten in edler Einfachheit darſtellen. Ein anderes

*

Hauptwerk von ihm ſind die ‘Sacred Books of the East

Described and Examined’, deren ‘Hindu Series’ aus drei ftattliden Bänden beſteht. Jeder Miſſionar wird ihm für dieſe Darſtellung und Beurtheilung der Veden und anderer Religionsſchriften der Hindus dankbar ſein.“ Zwei hriſtlihe Chineſen, welche jüngſt ein gemeinſames Geſchäft gründeten, nahmen neben ihren ſonſtigen Abmachungen nod) folgende drei Regeln mit in ihren Vertrag, den ſie beide unterzeichneten, auf: 1. Wir wollen nichts kaufen und verkaufen, was unſern Mitmenſchen nachtheilig ſein könnte (z. B. Opium). 2. Wir wollen ein für allemal am Sonntag keine Geſchäfte machen. 3. Von all unſerm Verdienſt ſoll ſtets dem Werke des HErrn der Zehnte zufließen. — Mancher Gefdaftsmann in der Heimath könnte vielleicht von dieſen chineſiſchen Collegen ctwas lernen. (S. u. E.)

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den diesjährigen Confirmanden? Nicht wahr, es wäre \{höôn, wenn dieſe Confirmanden monatlich ihr eigenes Miſſionsblatt erhalten und die Mittheilungen und Geſchichten aus den verſchiedenen Miſſionen, für die fich auch jedes junge Chriſtenherz intereſſiren ſollte, leſen würden? Wäre das nidt-ein nußbringendes und freudebereitendes Weihnacht3geſchenk, das dann durchs ganze Jahr hindurh immer

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