10 M2enschlichkeit

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enschlichkiet 10 M 2

Projekt: Campus Minding

Lehrende: Prfo. Partric Pütz

Semester: WiSe 2023/24

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Konzept findung

Um die Frage zu beantworten, was auf unseren 10 m2 geplant werden soll, haben wir uns mit den Bedürfnissen und Herausforderungen von obdachlosen Menschen in Städten befasst. Wir haben untersucht, wer von unseren Maßnahmen profitieren könnte. Daher haben wir die Obdachlosenhilfen in Hildesheim besucht und direkt mit den Mitarbeitenden gesprochen. Durch diese Gespräche erhofften wir uns Einblicke in die konkreten Bedürfnisse, bestehenden Probleme und mögliche Lösungsansätze für obdachlose Menschen zu erhalten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage dienen, um gezielte Konzepte zu entwickeln.

Uie Konzeptfindung begann mit einer intensiven Ideenentwicklung und einem kreativen Brainstorming. Dabei wurden verschiedene Ansätze diskutiert und innovative Lösungen für das Projekt erarbeitet.

Dabei sind uns verschiedene Ideen gekommen für unsern 10m2 Parkplatz, wie beispielsweise die Einrichtung von Tauschbörsen, einer Wasserstelle und einem Unterschlupf für obdachlose Menschen. Wir haben recherchiert, was Obdachlose benötigen, wie Essen, Trinken, Kleidung, Waschräume und Schließfächer und so weiter. Allerdings stellte sich nach den Gesprächen mit den Mitarbeitenden heraus, dass diese Ideen nicht so einfach umsetzbar sind oder bestimmte Anforderungen beachtet werden müssen. Zum Beispiel wurden Brandschutzmaßnahmen aufgrund von Brandstiftungen von nicht betroffenen Personen oder das Vermeiden von dunklen Ecken als potenzielle Toilettenbereiche genannt.

Während des Gesprächs mit den Mitarbeiterinnen des Instituts in Hildesheim kam das Thema obdachlose Frauen zur Sprache. Sie teilten uns Fakten und Geschichten über die spezifi-

schen Herausforderungen von obdachlosen Frauen mit, die uns zuvor nicht bekannt waren. Daraufhin haben wir weiter nachgehakt, um mehr über die Probleme und Bedürfnisse obdachloser Frauen zu erfahren.

Nach dem Gespräch haben wir uns mit unseren neuen

Erkenntnissen zusammengesetzt und überlegt, wie wir sowohl im Bereich Konzept als auch in der Bauplanung weiter vorgehen können. Dabei behalten wir stets im Hinterkopf, dass wir nur Material verwenden können, das auf unserem Campus verfügbar ist.

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Isometrie

Schlussendlich entstand nach Überlegungen, Recherche und dem erlangten Wissen ein Konzept, das weit mehr als nur eine einfache Anlaufstelle für obdachlose Frauen.

Es ist ein Ort, an dem ihre Bedürfnisse ernst genommen werden und ihnen Hilfe angeboten wird, auch wenn sie nicht direkt um Unterstützung bitten möchten. Die umfassende Übersichtskarte mit Telefonnummern für Unterkünfte, Hilfsorganisationen und zusätzliche Unterstützung speziell für Frauen sowie einem SOS-Knopf ermöglicht es den Frauen,

schnell und unkompliziert Hilfe zu erhalten, wenn sie in Not sind.

Unser Projekt geht jedoch über eine Anlaufstelle für obdachlose Frauen hinaus. Es dient auch als Aufklärung für Nicht-Betroffene, die Einblicke und Fakten über das Thema Obdachlosigkeit bei Frauen erhalten. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, welche Gefahren, Ängste und Herausforderungen mit der Obdachlosigkeit von Frauen einhergehen, da sie dem männlichen Geschlecht nicht in gleichem Maße ausgesetzt sind. Die interaktive Wand präsentiert

reale Geschichten und Informationen über obdachlose Frauen, um das Bewusstsein für die Fakten zu schärfen und Vorurteile abzubauen. Durch diese Einblicke können Menschen besser nachvollziehen, mit welchen Herausforderungen obdachlose Frauen täglich konfrontiert sind und wie sie unterstützt werden können.

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Zonierung SITZBEREICH INTERAKTIVE WAND INFORMATIONS WAND

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M2enschlichkeit ist ein Ort der Solidarität und Empathie, an dem Menschen zusammenkommen, um einander zu unterstützen und gemeinsam gegen Obdachlosigkeit anzukämpfen, insbesondere für Frauen. Es ist ein Ort der Hoffnung und des Miteinanders, an dem jeder willkommen ist und Hilfe findet – sei es in Form von praktischer Unterstützung oder einfach nur einem offenen Ohr. Denn letztendlich sind wir alle Teil derselben Menschheit und sollten uns gegenseitig mit Respekt und Mitgefühl begegnen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Hilfe nicht unbedingt Geld kosten muss, sondern vielmehr ein Einsatzbereitschaft erfordert. Das gesamte Projekt wurde aus Materialien gebaut, die entweder gebraucht oder auf dem HAWK Campus

gefunden wurden und nicht mehr benötigt wurden. Diese Ressourcen werden nun genutzt, um anderen zu helfen.

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Ansichten

Baukultur Wettbewerb

Die Einreichung beim Baukulturwettbewerb war eine Herausforderung für uns, da wir die Anforderungen sowohl unseres Hochschulprojekts als auch des Wettbewerbsprojekts miteinander verknüpfen mussten. Aufgrund der begrenzten Wettbewerbseinreichung mussten wir sorgfältig abwägen, wie wir mit wenigen Worten und Bildern die Jury von unserem Projekt überzeugen können.

Obwohl wir es nicht unter die Top 10 geschafft haben, sondern eine besondere Anerkennung erhalten haben, zeigt dies, dass unsere W verstanden wurde und wir freuen uns darauf, sie weiter zu präsentieren.

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Baustart

Umsetzung

Für den Start des Bauprojekts haben wir während der Planungsphase gezielt „Müll“ auf dem Campus gesammelt, um zu ermitteln, wie wir unser Konstrukt gestalten können. Dabei haben wir Europaletten, unbenutzte Tische, alte MDF-Platten von früheren Ausstellungsbauten sowie eine alte Plane wiederverwendet.

Darüber hinaus konnten wir kostenlos alte Gartenhausplatten und ein Fenster erhalten, das verschenkt wurde. Durch die Wiederverwendung dieser Bauteile konnten wir nicht nur nachhaltige, recycelte Materialien nutzen, sondern auch einen Beitrag zur Abfallreduzierung leisten und gleichzeitig kreative und einzigartige Elemente in unsere Gestaltung integrieren.

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Zuerst mussten wir die Werkstoffe, die wir auf dem Campus zusammengesucht haben, auseinandernehmen, um damit weiterzuarbeiten.

Wir haben beispielsweise von alten Tischen die Platten entfernt und die Tischgestelle auseinandergenommen, um später daraus das Gestell anzufertigen. Dieser Prozess war wichtig, um die Materialien für unsere Arbeit vorzubereiten und sicherzustellen, dass sie für unsere Zwecke geeignet sind.

Andererseits haben wir Europaletten gesammelt, die eigentlich auf dem Campus im Müll gelandet wären. Wir haben die Europaletten auseinandergenommen, um sie später für die Verwendung als Fassade in unserem Projekt nutzen zu können.

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Nachdem wir die Werkstoffe zerteilt hatten, begannen wir mit dem Aufbau des Gerüsts für die Wände. Für die Seiten- und Vorderseite verwendeten wir Holz. Nach Fertigstellung des Grundgerüsts integrierten wir die alten MDF-Ausstellungsteile. Zusätzlich befestigten wir horizontale Holzleisten, an denen später die Fassade angebracht werden sollte.

Für die Rückseite nutzten wir die Gestelle der Tische, die zuvor auseinandergenommen worden waren. Diese wurden sorgfältig zusammengeschweißt, um

eine stabile Struktur zu gewährleisten.

Darüber hinaus schnitten wir Europaletten in gleichgroße Teile und flammten das Holz ab, um sie wetterfest zu machen, um sie für den Außenbereich zu benutzen. Dies hatte nicht nur einen funktionalen Zweck, sondern trug auch zu einem ansprechenden Design bei, wobei die Holzstruktur besonders hervorgehoben wurde.

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Nach Fertigstellung der Vorder- und Rückseite sowie einer Seite der Wände erfolgte der Zusammenbau. Anschließend wurde eine Lattung darauf angebracht, um das Gerüst zu verstärken. Sobald das Grundgerüst stabil war, begann die Befestigung der abgeflammten Holzteile für die Fassade. Ebenso wurde eine Folie auf dem Dach angebracht, um es vor Regen zu schützen.

Zusätzlich wurden die zurechtgeschnittenen Gartenhauspaletten an den unteren Teil der Wände befestigt, um sie vor den Witterungseinflüssen zu schützen. Nach Abschluss konnte das Fenster eingesetzt und befestigt werden. Ebenso wurde die interaktive Wand installiert, Schriftzüge wurden angebrcht und die mit den Würfeln verbundenen Stangen an der Wand zu befestigen. Die restlichen Feinschliffe wurden für die Abgabepräsentation abgeschlossen.

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Resultat End

Für die Präsentation haben wir unser Bestes gegeben, um das Projekt so weit wie möglich abzuschließen. Obwohl es noch nicht vollständig fertiggestellt war und nicht genau dem ursprünglichen Plan entsprach, haben wir uns bemüht, unsere Vision bestmöglich zu präsentieren.

Aufgrund der begrenzten Ressourcen, mit denen wir arbeiten mussten, waren Abweichungen im Prozess zu erwarten. Wir mussten improvisieren und mit den vorhandenen Materialien arbeiten, um etwas Präsentables zu schaffen. Trotz dieser Herausforderungen haben wir hart gearbeitet, um ein aussagekräftiges Ergebnis für die Präsentation zu erzielen.

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Fassade

Abgeflammtes Holz

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10 m2

Innenraum Innenraum

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Dreh Mich …

Dreh Mich …

Dreh Mich …

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Interaktive
Wand

HAWK

Gruppe

Studierende : Fashwal, Sara Röhrich, Leah Singelmann, Greta Weißenborn, Hannah Zagumin, Vivienne

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