zu 10-mal so psychoaktiv wirken kann, wie das inhalierte Delta-9-THC. Aber Achtung: Das heißt NICHT, dass man bei oralem Konsum von der 10-fachen Menge Ausgangsmaterial ausgehen sollte! Denn die Bioverfügbarkeit von oral aufgenommenem THC ist deutlich geringer als die von inhaliertem. Je nach Quelle geht man von ca. 30 % Bioverfügbarkeit nach Inhalation vs. 4-12 % nach oraler Aufnahme aus. Das heißt: Obwohl nach oraler Aufnahme ein großer Teil THC aus dem Ausgangsmaterial verloren geht, kann der verbleibende Teil dennoch zu einer stärker empfundenen Wirkung führen, als die gleiche Menge inhalativ aufgenommenes THC. Solche Werte sind jedoch großen interindividuellen Schwankungen unterworfen und lassen sich nicht gut verallgemeinern. Auch in Hinblick auf den jeweiligen Anwendungsbereich sind die o. g. Unterschiede von Bedeutung. Ein Patient, der aufgrund chronischer Schmerzen
nachts nicht durchschlafen kann, wird von der längeren Wirkung bei oraler Aufnahme profitieren wollen. Ein Migräniker, der einen plötzlich auftretenden Kopfschmerz unterbrechen will, wird hingegen eher die Inhalation bevorzugen, da die Wirkung hier schneller eintritt. Die verschiedenen Arzneimittelgruppen unterscheiden sich aber noch in weiteren Faktoren: Fertigarzneimittel, z. B. das bekannte Mundspray Sativex®, sind hinsichtlich der Konzentrationen ihrer Wirkstoffe standardisiert. Im Fall von Sativex® sind die Wirkstoffe THC und CBD zu fast gleichen Teilen enthalten (2,7 mg THC und 2,5 mg CBD je Sprühstoß). Canemes® ist ein weiteres Fertigarzneimittel in Kapselform. Es enthält ausschließlich den Wirkstoff Nabilon. Dabei handelt es sich um ein vollsynthetisches Derivat des pflanzlich erzeugten THC. Die Dosierung beträgt 1 mg Nabilon je Kapsel. Das bekannte
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