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Ein letztes Feuer auf Marlene Mortler Sadhu van Hemp springt ein

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er „Trend nach rechts“ ist ungebrochen – weltweit. Und damit sinken die Chancen auf eine Cannabis-Legalisierung. Schließlich ist die Prohibition ein Evergreen rechter und konservativer Demagogen, die bis heute ihrem geistigen Übervater Harry Anslinger folgen, der als Chef des US-amerikanischen Federal Bureau of Narcotics in den 1930er Jahre die Weichen für den War on Drugs stellte. Anslinger war ein Rassist, der Schwarze, Mexikaner und andere Minderheiten als Untermenschen betrachtete, die es zum Schutze der „weißen Rasse“ zu unterdrücken gilt. Als Mittel zum Zweck diente Anslinger die Verteufelung des Marihuana-Konsums, der seinerzeit vornehmlich in jenen Bevölkerungsgruppen verbreitet war, die nicht in das schöne Bild eines weißen Amerikas passten. 1937 waren Anslinger und seine Helfershelfer am Ziel: Die Kriminalisierung der Hanfraucher füllte die Gefängnisse und Arbeitslager mit Menschen nichtweißer Hautfarbe. Daran hat sich bis heute nichts geändert – dank des US-Präsidenten Donald Trump, der keinen Hehl daraus macht, dass er im Geiste ein Bruder des Rassisten Anslinger ist und an Altbewährtem festhält. Es gibt nichts schönzureden oder zu relativieren: Nationa-

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UNABHÄNGIG | ÜBERPARTEILICH | LEGAL Hanf und Marihuana Wo liegen die Unterschiede?

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Kushy Vibes im Grow-Raum Der Budler besucht einen Gärtner

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Rechts geht’s in die Sackgasse

Bild: Collage - Wikipedia listische, völkische und rechtskonservative Politik ist immer gegen Minderheiten, gegen Andersdenkende und Anderslebende gerichtet – und dazu zählen auch die Cannabis-Konsumenten. Bis heute kann keine rechte Regierung

den Beweis führen, dass sie auch nur ansatzweise über einen Paradigmenwechsel in der Cannabis-Politik nachdenkt. Im Gegenteil, noch immer nutzen Verbrecher wie der philippinische Ministerpräsident Rodrigo Duterte das

Verbot zur Stabilisierung des Unrechtssystems, das die Bürger klein hält und in ständiger Angst leben lässt. Wenn die Cannabis-Prohibition auf den Prüfstand kam, dann von linken und liberalen Regierungen. In den Nieder-

Alles neu machte der Mai Zeit für eine neue Bundesdrogenbeauftragte

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er leider recht verregnete Mai war kein schlechter Monat für Cannabisbefürworter, auch wenn im Freien stehende Pflanzen sicherlich lieber etwas mehr Sonne getankt hätten. Dank der eingespielten Ergebnisse der Christlich Demokratischen Union verschwindet schließlich ein greller Stern des Prohibitionistenhimmels von der heimischen Politbühne. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler wird nach Brüssel umgesetzt, wo sie zukünftig ihre Unwissenheit auf europäischer Ebene unter Beweis stellen kann. Wie schon einige Portale und Personen aus der Legalisierungsszene sofort richtig feststellten, ist dies mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge zu betrachten, da mit dem Abschied Marlene Mortlers auch die schrägen und teils zum Lachen komischen Aussagen der doppelt im Amt gewesenen Drogenbeauftragten verhallen werden. Gags

wie: „Cannabis ist verboten, da es illegal ist“, oder „Portugal – meinen sie Fußball?“, sind jetzt nur noch komische Aussagen aus einer grotesken Vergangenheit, einer sich wohl eher der Alkohollobby näher fühlenden Mortler, sodass seitens Legalisieren künftig wohl mit etwas ernster zu nehmenden Gegnern auf dem Spielfeld gerechnet werden kann. Mehr Unwissenheit und verquere Gedanken, als sie die ehemalige Drogenbeauftragte demonstrierte, wird die künftig das Amt besetzende Person wohl kaum an den Tag legen wollen, weshalb ernsthaftere Diskussionen in Zukunft möglicher erscheinen. Inwieweit sich die schwächelnde Regierung aber tatsächlich mit der global stark im Aufwind befindlichen Thematik beschäftigen wollen wird, lässt sich vor einer Bekanntgabe des kommenden Amtsinhabers noch nicht eindeutig benennen. Folgerichtig wäre es Seiten der Mächtigen, nun jemanden

in die Position zu hieven, der sich einmal wirklich mit Cannabis und dessen Geschichte auseinandergesetzt hat und mehr als nur blanke Phrasen dreschen kann. Eine Person mit Glaubwürdigkeitscharakter und Wissen über die stattfindenden Veränderungen in anderen Teilen der Welt. Eine zukunftsorientierte Drogenpolitik würde dabei nicht nur der regierenden Riege gut zu Gesicht stehen, auch wären Vorteile für das Land und dessen Bewohner die Folge. Da sich die bislang angewandte Strategie in keiner Weise als vorteilhaft beweisen konnte, wäre es endlich auch an der Zeit einen Umschwung in der Problematik anzusteuern, der auf allen Seiten positive Auswirkungen spürbar machen kann. Legaler Handel mit einer ständig auf dem Schwarzmarkt im Umlauf befindlichen Natursubstanz böte dabei nicht nur finanzielle Vorteile für den Staatsapparat, sondern würde Millionen Menschen

aus dem oft mit kriminellen Strukturen in Verbindung stehendem Sektor befreien. Ohne Androhung ungerecht hoher Strafen und tiefen Einschnitten in das Privatleben und die Persönlichkeit könnten diese Bürger endlich auch wieder frei atmen und sich auf Dinge konzentrieren, die unter den aktuellen Umständen keinen Platz im häufig gefährdeten Leben haben. Aus diesem Grund ist es mehr als nur zu hoffen, dass sich die Person, die künftig auf dem Posten des/r Drogenbeauftragten der Bundesregierung befindet, etwas mehr Mühe machen will, als es Madame Marlene Mortler während ihrer gesamten Ausübung ihrer politischen Verpflichtung offen zur Schau stellte. Wir drücken die grünen Daumen!

Eure Redaktion

HANFJOURNAL.DE | AUSGABE #233 | JUNI 2019 Laos im Chaos? Weshalb Marihuana ganz gut käme

landen war es der Sozialdemokrat Joop den Uyl, der vor 43 Jahren gemeinsam mit der linksliberalen D66 und der radikaldemokratischen PRR den Alleingang der Cannabis-Tolerierung wagte. Seitdem sind es ausschließlich rechte Parteien, die mit allen Tricks versuchen, die Daumenschrauben wieder fester anzuziehen und eine komplette Hanffreigabe in den Niederlanden zu verhindern. Hänflinge, die rechte Parteien wählen, wählen ihre Henker. Oder wird ernsthaft geglaubt, dass rechtsextreme Politiker wie der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro oder der Balkanfürst Viktor Orban ein Herz für Kiffer haben? Sind Rassisten und Nationalisten wie Marine Le Pen (Frankreich), Matteo Salvini (Italien), Jarosław Kaczyński (Polen), Aljaksandr Lukaschenka (Weißrussland), Nigel Farage (UK), Tom van Grieken (Belgien) und Geert Wilders (NL) wirklich die Retter des Abendlandes? Hätte die rechtsextreme ÖVP/FPÖ-Regierung den Österreichern die Cannabislegalisierung gebracht, wenn Vizekanzler Strache nicht über eine „russische Oligarchentochter“ gestolpert wäre, der er sein Vaterland verkaufen wollte? Und was ist mit den deutschen rechten und völkischen Parteien? Kristallisieren sich dort Lichtgestalten heraus, die den Anti-Cannabis-Ideologen die rote Karte zeigen?

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Hanf Journal Ahoi! An Board bei HaschichSchmugglern mit Sadhu van Hemp

Alle Fragen sind mit Nein zu beantworten. Die Protagonisten des rechten politischen Spektrums sind Rattenfänger, die mit völkischen und nationalistischen Scheißhausparolen den demokratisch nicht so gefestigten Teil der Bevölkerung manipulieren und zu Dummheiten verleiten. Und eine dieser Dummheiten ist, reaktionäre Heilsbringer in die Parlamente zu wählen, die ihre Macht dazu missbrauchen, um erst die Demokratie auszuhöhlen und anschließend die entrechteten Bürger am Nasenring durch die Manege zu führen. Zuletzt trifft die rechts-völkische Staatsräson nicht nur die Cannabis-Konsumenten, sondern alle, die sich unangepasst zeigen und durch Ungehorsam auffallen. Die hohen Gewinne der Rechtspopulisten bei der Europawahl sind beängstigend und sollten die Alarmglocken schrillen lassen. Wehret den Anfängen – diese Mahnung gilt es mehr denn je zu beherzigen, um den „Trend nach rechts“ zu stoppen. Denn wer die Cannabis-Freigabe wünscht, wird diese nur bekommen, wenn die Demokratie vor ihren Feinden geschützt wird.

Beitrag von Sadhu van Hemp


02 SEINE MEINUNG

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hanfjournal.de

Mortler versetzt Cannabis-Community in tiefe Trauer CSU-Sieg bei der Europawahl bedeutet Abschied für immer von der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler

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ast sechs Jahre hat Deutschlands größte Spaßbremse aller Zeiten an vorderster Linie im Kampf gegen den Hanf ihren Mann gestanden – nun wirft das Marlenchen vom Hopfenhof die Flinte ins Korn und flüchtet aus der Verantwortung. Möglich macht das laut Markus Söder „ein stabiles Ergebnis in unsicheren Zeiten“, das die CSU bei der Europawahl einfahren konnte. Nach der historischen Pleite bei der Landtagswahl 2018 landete die Christlich-Soziale Union mit 40,5 Prozent bei ihrem Ergebnis von 2014. Damit ist der Mortlerin, die auf einem wackligen sechsten Listenplatz ins Rennen ging, ein Plätzchen im Europaparlament sicher. Nun tritt also der ungünstigste Fall ein: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung wird das deutsche Volk im Stich lassen – und das in „unsicheren Zeiten“. Gerade jetzt, wo es auf Messers Schneide steht, räumt die oberste Anti-Cannabis-Lobbyistin das Feld und spielt damit den Cannabis-Lobbyisten in die Karten. Ohne den beherzten Eifer der Morlerin sieht es düster aus, und die Gefahr steigt, dass das Vaterland nunmehr endgültig im Drogensumpf versinkt. Dabei wäre es Mortlers verdammte Pflicht gewesen, das einmal angefangene Werk, den Deutschen das Kiffen auszutreiben, zu vollenden und sich im kollektiven Gedächtnis als Jeanne d’Arc der Cannabis-Prohibition zu verewigen. Doch statt sich vor Ort in Berlin zum Wohle des Volkes aufzureiben, zieht es Marlene Mortler vor, künftig in Straßburg und Brüssel das entspannte Leben einer Europaparlamentariern zu genießen. Wieder einmal mehr scheint sich zu bewahrheiten, dass auf so manchen Politiker – egal welcher Couleur – in letzter Konsequenz kein Verlass ist. Inwieweit Mortlers Rückzug als Bundesdrogenbeauftragte einem Verrat gleichkommt, mögen jene Mitstreiter beurteilen, die nun ohne sie im War on Drugs auskommen müssen. Für die Cannabis-Lobbyisten und Hänflinge ist Mortlers vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt ein Hoffnungsschimmer. Doch bei aller Vorfreude der Hanf-Community,

bald einer neuen Bundesdrogenbeauftragten das Leben zu versauern, darf nicht vergessen werden, dass Marlene Mortler wie keine andere beste Werbung für eine Cannabis-Freigabe gemacht hat. Noch vor wenigen Wochen hat der Youtuber Rezo in seinem Video „Die Zerstörung der CDU“ aufgezeigt, was von Mortlers Kompetenz als Drogenbeauftragte zu halten ist – nämlich gar nichts. Und das Verrückte ist, dass die Mortlerin überhaupt nicht zu begreifen scheint, dass jedes Wort aus ihrem Munde das genaue Gegenteil von dem bewirkt, was sie erreichen will. Dass die Frau in Sachen Cannabis nicht im Bilde ist, belegt vor allem die Bilanz der fünfeinhalb Jahre ihres politischen Wirkens als Bundesdrogenbeauftragte. Statt einer cannabisfreien Gesellschaft hinterlässt sie ein Sodom und Gomorrha, in dem immer mehr Menschen ungeniert kiffen – trotz des stetig zunehmenden Repressionsdrucks. Ihr stures Beharren darauf, dass Cannabis verboten ist, weil es illegal ist, wirkt vor allem bei jungen Menschen geradezu wie eine Aufforderung zum Cannabiskonsum. Und wenn ihr mal jemand wie Rezo den Spiegel vor Augen hält, dann reagiert sie gereizt wie ein verzogenes Kind. Laut Donaukurier ärgert sich Mortler über die „Halbwahrheiten und Falschmeldungen“ in Rezos Video, das der CDU/CSU durchaus ein paar Stimmen gekostet hätte. „Wenn es das Ziel ist, handelnde Personen schlecht zu reden, darf man das nicht durchgehen lassen“, beschwerte sie sich. Wie sie „das nicht durchgehen lassen“ will, verriet sie nicht. Nun gut, die Drogenbeauftragte Marlene Mortler ist heute bereits Geschichte. Wenn alles klappt und Mortler ihre Entlassungspapiere erhält, wird es fortan still um das Persönchen, das die Hanffreunde so viele Jahre amüsiert und mitunter auch zur Weißglut gebracht hat. Bleibt nur, sich für ihre ungewollte Enttabuisierung und Entmystifizierung

HERAUSGEBER Agentur Sowjet GmbH Gartenfelder Str. 29 13599 Berlin Tel.: +49 (0)30 44 79 32 84 Fax.: +49 (0)30 44 79 32 86 redaktion@hanfjournal.de, leserbriefe@hanfjournal.de

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REDAKTION Matthias ‘mze’ Meyer (Chefredakteur)

MITARBEITER DIESER AUSGABE der Budler, Amandara M. Schulzke, Sadhu vanHemp, Christof Wackernagel, Christian Rausch, Kascha

des bösen Hanfs zu bedanken und ihr ein ebenso glückliches Händchen für die neue Aufgabe als Agrarpolitikerin in Straßburg und Brüssel zu wünschen. Vielleicht gelingt ihr ja das gleiche Kunststück, das Gegenteil von dem zu erreichen, wofür sie sich einsetzt. Umwelt- und Naturschützer würden sich bedanken.

LAYOUT Lippe ILLUS Lukas BILDER Archiv, Wikipedia, Bud Spencer, der Budler, mze, G-Systems, Sanjay Acharya, Kjokkenutstyr, Ellin Beltz, Simon A. Eugster, Mushroom Magazine, Laryssa Suaid, Rowohlt Verlag, C.H. Beck Verlag, Public Domain

Glosse von Sadhu van Hemp

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04 WISSEN UND VERSTEHEN

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welche einen hohen Anteil der psychoaktiven Cannabinoide besaßen, wurde bevorzugt – THC als Wirkstoff nahm daher in seinem Vorkommen zu. Nicht vergessen sollte man aber, dass viele weitere Cannabinoide existieren, welche

Cannabinoide aus Cannabispflanzen isoliert werden, und nur einzelne wirken psychoaktiv, während viele gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen. Aus der Sicht von Konsumenten und Gesetzesmachern bleiben jedoch zwei

tikeln ausführlicher beschrieben, so kann man heute kurz erklären, dass die meisten Cannabispflanzen regulär mehr CBD als THC produzieren. Etwas, dass im Falle von Marihuana versucht wurde umzukehren. Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen, kann man erwähnen, dass wie beim THC-Anteil auch der CBD-Anteil während des Selektionsprozesses manipuliert werden kann. So erhalten medizinische Sorten Marihuana letztendlich einen höheren Anteil CBD im Endergebnis. Wie dem auch sei, es gibt nie genug Aufklärung, sodass es nicht schadet, erneut zu erwähnen, dass weder Genussrauschmittel noch medizinisch einsetzbares Marihuana für die Extraktionsprozesse verwendet werden, die zur

Fünf grundlegende Unterschiede zwischen Marihuana und Hanf

1. Benennung Streng genommen ist Cannabis eine Klasse der blühenden Pflanzen aus der Familie der Hanfgewächse (ein interessanter Fakt dürfte sein, dass selbst der gute alte Hopfen zu dieser Familie zählt). Genauer definiert, entspricht Cannabis dem lateinischen Begriff Cannabis sativa, bei dem es drei spezielle Varietäten zu erwähnen gibt: Cannabis sativa, indica und ruderalis. Wie dem auch sei, weil die Klassifizierung nicht immer zu 100 Prozent streng gehandhabt wird, gibt es Botaniker, welche Cannabis sativa als eine monotypische Gattung betrachten. Dieses Missverständnis könnte daraus resultieren, weil Cannabis schon seit prähistorischer Zeit bekannt ist und besonders früh von Menschen kultiviert wurde – dieses Verfahren dann unterschiedliche Eigenschaften begünstigte und somit deutlich unterschiedliche Pflanzen entstanden. Cannabis wurde aus zwei Hauptgründen gezüchtet, die in der fantastischen Quelle für Fasern zur Produktion von Seilen, Papier und Segeln sowie dem Vorhandensein von organischen Inhaltsstoffen – der Cannabinoide – zu finden sind. Letztere Bestandteile interagieren mit dem menschlichen Körper auf verschiedene Weise hilfreich. Genau diese Cannabinoide sind dafür verantwortlich, dass gesundheitliche und psychoaktive Effekte gespürt werden, was nach früh stattfindender Bemerkung dazu führte, dass eine Züchtung in diese Richtung zunahm. Die Produktion von Pflanzen,

dieses Begriffs auf das gesamte botanische Genre ungefähr so präzise wie die austauschbare Verwendung der Begriffe Getreide und Wodka. Um eine solche Manipulation zu vermeiden, kann der praktische Begriff Hanf genutzt

hanfjournal.de

Bild: Archiv

eder, der nur ein bisschen über die Thematik Bescheid weiß, kann mit Recht behaupten, dass dies nicht der Fall ist. Der Einsatz von Cannabis als psychoaktives Mittel im freizeitlichen Gebrauch – auch wenn stark mit Popkultur und deren Gegenkultur verknüpft – ist nur eine der Dutzenden, wenn nicht sogar Hunderten Verwendungsmöglichkeiten dieser einmaligen Pflanze. Unglücklicherweise, aufgrund der vorherrschenden Ignoranz und der teils böswilligen Medien, gibt es selten genügende Aufklärung selbst für einige der grundlegenden Unterschiede. Bevor wir jedoch darauf in einer detaillierteren Diskussion über die Thematik eingehen, gibt es hier noch einmal eine eindeutige Klarstellung: So wie Dutzende Hanfprodukte stehen auch fachgerecht hergestellte Cannabisöle in keinem Zusammenhang mit Marihuana und dürfen somit legal gehandelt werden. Da wir hiermit die aktuell brennendste Frage beantwortet haben, und sensationslüsterne Leser bereits aufgehört haben weiter zu lesen, um sich anderen Themen im Internet zu widmen, ist es Zeit, die grundlegenden Unterschiede zwischen Cannabis und Marihuana zu diskutieren. Dazu widmen wir uns dem Lieblingstrick fauler Blogger und Praktikanten der Todesjournalismusära: der nummerierten Liste.

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keinerlei psychoaktive Wirkung entfalten – zum Beispiel CBD. Nach dieser Klarstellung können wir die entscheidende Angelegenheit ansprechen streng genommen sollte der Begriff Marihuana ausschließlich für die sehr spezifische

werden, da er normalerweise dazu gebraucht wird, um die Pflanzen zu bezeichnen, die für die Herstellung von Fasern verwendet werden und deren THC-Anteile keinen von Gesetzesmachern bestimmten Grenzwert überschreiten. Wie

Cannabinoide im Rampenlicht – THC und CBD. Der Anteil von THC ist für die möglichen psychoaktiven Effekte der Pflanzenprodukte verantwortlich – 0,2 Prozent sind derzeit in der Regel der Grenzwert – wobei bei gewissen Sorten von

Nach einer Reihe von stärker spezialisierten Artikeln ist die Zeit für etwas leichtere Kost gekommen. Daher schauen wir uns eine Thematik an, die zwar offensichtlich scheint, doch immer noch einige Probleme für potenzielle Konsumenten birgt: Was genau ist die Verbindung zwischen Cannabis und den daraus hergestellten Produkten und Marihuana? Bei dieser Frage gibt es nichts worüber man sich schämen sollte – in der Vergangenheit hat dieses Thema schließlich selbst Regierungen erfolgreich verwirrt, sodass sogar hochrangige Politiker in Polen die Aussagen machten, Marihuana würde nicht aus Hanf gewonnen. Versucht man diese Aussage des ehemaligen Premierministers Polens Jarosław Kaczyński zu entwirren, kann man zeitgleich die Frage umkehren: „Ist Marihuana das einzige Produkt von Cannabis?” Zubereitung reserviert werden - unpollinierte weibliche Blütenstände von Cannabispflanzen, die einen hohen Gehalt an psychoaktiven Cannabinoiden enthalten. Sehr spezifisch, oder? Aber dennoch, vielleicht aufgrund der natürlichen Passion des Menschen für Drogen, wurde fortan der Name eines einzigen, sehr speziellen Produktes umgangssprachlich wie irrtümlich für die Bezeichnung der gesamten Pflanzenfamilie genutzt. Während es vielleicht immer noch sinnvoll erscheint, den Begriff Marihuana für Cannabispflanzen zu verwenden, die zur Herstellung von Marihuana gezüchtet werden, ist die Ausweitung

man jedoch bemerken müsste, ist dies weder eine strenge noch eine wissenschaftliche Definition.

2. Der CannabinoidFaktor Wie erwähnt, enthalten Cannabispflanzen in jeglicher Form gewisse Mengen Cannabinoide. Dennoch muss man nicht sofort die Polizei rufen, okay! Es ist nämlich erwähnenswert, dass dieser Satz ungefähr so aufschlussreich ist, wie etwa festzustellen, dass Knoblauch Capsaicin und Flavonoide enthält - nicht wirklich schrecklich, oder? Bislang konnten Dutzende

Marihuana dieser Wert zwischen 5 und 30 Prozent angesiedelt sein kann. Dabei wird eindeutig, dass man es hier mit vollkommen unterschiedlichen Mengenbestimmungen zu tun hat, sodass es keinen Grund zur Sorge gibt, nimmt man legal erhältliche Hanfprodukte aus dem Katalog von vertrauensvollen Händlern zu sich – Rauschwirkungen sind vollkommen ausgeschlossen. CBD ist der Inhaltsstoff, der am wahrscheinlichsten für die der Gesundheit förderlichen Effekte verantwortlich ist. Der Wirkstoff über den wir hier schon während vielen Gelegenheiten genauer sprachen. So wie bereits in anderen Ar-

Produktion von Cannabisöl zwingend sind. Regulärer Faserhanf beinhaltet die entsprechenden Mengen CBD, die für eine erfolgreiche Extraktion benötigt werden.

3. Der Anbau Genauso wie man dazu aufgefordert ist, sich Gedanken über den langen Weg zu machen, den die Domestizierung des Wolfes verlangte, um einen Mops zum Vorschein zu bringen, so hat es viele Hunderte Jahre gedauert, um die Cannabissorten für industrielle Zwecke in die verschiedenen hoch potenten Marihuanavarietäten zu verwandeln. Während Bauern, die über die Faserproduktion, die Herstellung von Biokraftstoff oder sogar die Baustoffgewinnung nachdenken (warum nicht, mittlerweile gibt es diese Verwendung seit über einer Dekade), liegt in diesem Bereich die Konzentration auf hochwachsende und faserreiche Pflanzen, die nah beieinander stehen können. Ist man dagegen als Grower auf die Produktion von Marihuana aus, steht die Ernte der Früchte im Vordergrund, die möglichst dicht und festgewachsen sein sollen. Schwere und mit Harz übersäte Gewächse, die zur Marihuanaproduktion gepflanzt werden, verlangen wesentlich mehr Eingriffe und Fürsorge, um befriedigende Ergebnis bei der Ernte zu erzielen. Von der Auswahl ausschließlich weiblicher Pflanzen, über fachgerechtes Trimmen, bis hin zur Einleitung der Blütenphase

durch eine Manipulation der Lichtverhältnisse – dagegen benötigt Faserhanf weniger Aufmerksamkeit als gewöhnlicher Weizen. Selbst die Verwendung von Pestiziden oder künstlichen Düngemitteln kann man sich beim Hanfanbau in der Regel komplett sparen.

4. Eigenschaften für die Gesundheit Dies ist ein Thema, welches leider vielen Missverständnissen Auftrieb gibt, besonders da es hier und dann auch einem politische s Interesse zugrunde liegt. Wir haben schon mehrfach unterschiedliche Studien über die potenziellen medizinischen Eigenschaften der Cannabinoide angesprochen, daher reicht es wohl, heute zu erklären, wie Cannabis beziehungsweise Hanf sich in diesem Kontext von Marihuana unterscheidet. Lasst damit beginnen, dass es Fakt ist, dass nahezu die meisten Cannabinoide einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Die bislang am weitesten untersuchten und wohl auch am potentesten sind hier ebenfalls THC und natürlich CBD. Wie dem auch sei, bezüglich der Schlussfolgerungen in Punkt 1., ist es sehr wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Modebegriff „Medizinisches Marihuana“ sich auf Pflanzen bezieht, die nur unter ganz besonderen Bedingungen legal kultiviert werden dürfen - oder überhaupt nicht. Bürokratischer Hürden müssen überwunden werden oder eine gehörige Portion Glück erlaubt die Produktion unter speziellen Umständen. Das bedeutet, so sehr wir auch über die gesundheitsfördernden Effekte von CBD sprechen (einem Bestandteil, der erfolgreich aus tatsächlich legalen Cannabispflanze gewonnen werden kann), dass der Hanf der legal wächst, in keiner Weise etwas mit medizinischem Marihuana gemeinsam hat. Ebenso auch die daraus legal hergestellten CBD-Produkte des Einzelhandels. Der Weg des medizinischen Marihuanas zur Legalität könnte dennoch eng und prekär sein, ebenso wie er mit rechtlichen Hindernissen gespickt ist, die möglicherweise schwieriger zu überwinden sind als die, mit denen sich sein „Erholungs-Cousin“ konfrontiert sieht. Da der pharmazeutische Sektor streng reguliert ist, wird es kein einfacher Schritt. Daher ist es wichtig zu bemerken, dass die meisten legal erhältlichen Produkte nicht als Medizin in den Handel gelangen. Öle, Kaugummis und Kristalle werden als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben, weshalb jeder Hersteller, der seine Ware als medizinisches Marihuana bewirbt, eindeutig als Scharlatan oder Gesetzesbrecher ausgemacht werden kann. Gleiches gilt für Cannabisprodukte - einschließlich der beliebten Cannabigold-Extrakte. Natürlich ist die Vermarktung von Cannabisprodukten, im Gegensatz zu dem, was vielen schamlosen Anbietern of-


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WISSEN UND VERSTEHEN 05

hanfjournal.de

stehen. Glücklicherweise (und überraschend genug) ist es beispielsweise in Polen nicht der Fall, sodass ein dort agierender Bauer, überschreitet er nicht den gesetzlich festgelegten Grenzwert von 0,2 Prozent THC, keinen Grund zur Sorge haben muss. Das Gleiche gilt bei allen Cannabisprodukten – so wie auch bei Cannabisölen namhafter Hersteller. Natürlich, im Gegensatz zu dem, was einige schamlose Händler glauben, ist das Marketing von Cannabis aber nicht komplett Laisser-faire geregelt, da es exakt demselben Regelwerk unterliegt, dem alle anderen Nahrungsergänzungsmittel gerecht werden müssen. Daraus resultiert aber glücklicherweise, dass CBD-Extrakte von einem vertrauenswürdigen Anbieter stets legitimierte Produkte darstellen, die einen vergleichbaren Status wie Ginseng- oder Magnesiumkapseln besitzen. Daher kann man auch sorgenfrei und gesund mit ihnen leben.

fensichtlich erscheinen mag, kein völlig freies Geschäftsfeld (zum Glück!), da es strikt denselben Vorschriften unterliegt wie die Einführung anderer Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt. Daher ist der CBD-Extrakt eines fairen Lieferanten jedoch genauso legal wie beispielsweise Ginsengkapseln oder Magnesium. Also nicht platzen, sondern gesund sein!

5. Der legale Status Zu guter Letzt behandeln wir jetzt noch eine Schlüsselfrage und eine Quelle der größten Kontroverse, welche Cannabisprodukte umgibt. Marihuana - im therapeutischen Sinne oder dem Sektor der Genussmittel – bleibt ein illegales Produkt in den meisten Ländern dieser Welt und die baufällige schwarze Legende ist auch an Cannabis als solchem behaftet. Fügt man dann den kontinuierlichen Klang zielgerichteter Falschinformationen durch Medienanstalten hinzu (von Dissidenten und auch unkritischen Enthusiasten des Ganja verbreitet), ist es kein großes Wunder, dass Hanf und seine Konservierungsstoffe unter strenger Beobachtung und Prüfung in gewissen Staaten

Beitrag von Robert Kania Übersetzung aus dem Englischen: mze

Bild: Erntemaschine | Archiv

THC freier Hanf hergestellt Cannabigerol dagegen nun in großem Maße verfügbar gehender beschäftigt. Das Ergebnis der Betätigung ist nun publik gemacht worden, das Prohibitionisten sicherlich nicht sonderlich gut gefallen wird. Forscher der Universität Universitat Politècnica de Valencia haben zusammen mit der spanischen Firma Hemp Trading erstmalig Cannabis produziert, das vollkommen frei von den berühmten Wirkstoffen ist. Es wurde THC freier Hanf hergestellt. Bevor sich THC oder Cannabidiol in Cannabis bildet, steht der Pflanze das Ur-Cannabinoid CBG zur Verfügung, welches anschließend in die beiden anderen chemischen

Verbindungen umgewandelt wird. Nun hat Hemp Trading in Zusammenarbeit mit der Universität Universitat Politècnica de Valencia jedoch in diesen Vorgang eingegriffen und den Prozess der Umwandlung verhindert. Herausgekommen ist dabei eine Hanfpflanze, welche kein THC produziert, dafür aber den bislang wenig bekannten Grundstoff CBG beheimatet. Erstmalig ist somit jeglicher Grenzwert für den Anbau von Cannabis unterwandert, während zeitgleich eine Quelle für das Ausschöpfen größerer Mengen CBG erschlossen wurde. Hoffnungen keimen daher bereits, dass man eine

neue Hanfpflanzenart kreierte, die sich hervorragend für den therapeutischen Einsatz eignen könnte. Für die Behandlung von Morbus Crohn, Darmkrebs, Grünem Star, Parkinson oder Alzheimer wäre CBG möglicherweise das ideale Mittel, um gegen die Krankheiten medizinisch vorzugehen. Erreicht wurde das Ergebnis, da man gewisse Schritte in der Biosynthese der Cannabinoidproduktion unterband und die Herstellung von THC so verhinderte. „Dank dieser Entwicklung erhalten wir die Pflanze nun vollständig legal und mit CBG-Gehalten über

15 %, während eine normale Menge nicht mehr als 0,1-0,5 % beträgt“, erklärte Ernesto Llosá, der CEO von Hemp Trading. Durch diese Veränderung der Pflanze ist es nun erstmals möglich große Mengen des vielversprechenden Wirkstoffes zu gewinnen und damit den Forschungsprozess gewaltig anzutreiben, ist man sich sicher. Bereits wissenschaftlich bestätigt wurde schließlich, dass CBG in seinen Eigenschaften denen von CBD sehr ähnelt und entzündungshemmende wie schmerzstillende Effekte besitzt, was das Interesse an der nun erschlossenen Verbindung natürlich schürt.

Wie die Firma Hemp Trading zukünftig mit der im Registrierungsprozess befindlichen Hanfvarietät geschäftlich agieren möchte, ist noch nicht an die Öffentlichkeit weitergetragen worden – Geld will man damit aber sicherlich verdienen …

auf hanfjournal.de Donnerstag, 23. Mai 2019

Lust auf Urlaub? high end holiday

chillisimo.com

Der berauschende Wirkstoff der Hanfpflanze – THC – wird – genau wie das entzündungshemmende Konterfei CBD – während des Wachstums der Pflanze aus dem Ur-Cannabinoid Cannabigerol hergestellt – kurz CBG. Diese chemische Verbindung dient als Grundlage für die Umwandlung in die bekannteren Cannabinoide, welche Konsumenten von Cannabis mittlerweile wohlbekannt sind. Da es jedoch genau aus dem Grund des Rauschmittelkonsums für den Anbau von Hanf große gesetzliche Hürden gibt, haben sich Wissenschaftler aus Spanien mit der Veränderung des Pflanzenwachstums ein-


06 GUERILLA GROWING

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ach einigen verflossen Monaten war es einmal mehr an der Zeit unserem alten Freund Bud Spencer einen Besuch abzustatten und nach dem Stand der Dinge zu fragen. Schon häufig hatte Buddy in einem Micro-Harvester-Grow-Schrank dafür gesorgt, dass sich weibliche Cannabispflanzen trotz Prohibition ihres Lebens erfreuen konnten, bis sie beim Erreichen ihrer Reife mit vollen Knospen abgeerntet wurden. Bud Spencer hilft sich so selbst gegen die Machenschaften auf dem Schwarzmarkt und versorgt sich auf diesem nicht ganz gesetzestreuen Weg mit feinstem Marihuana, das wenig Geld kostet. Eine 250-Watt-Natriumdampflampe im Inneren des Grow-Schrankes leuchtet die Hanfgewächse genügend an, ein 300-Watt-Vorschaltgerät führt zu etwas mehr Power bei der Old-SchoolLeuchte, ohne dem eh alle eineinhalb Jahre auszutauschendem Stück Technik Schaden zuzufügen. Beim Substrat setzt der behäbige Italiener schon seit Jahren auf Kokoserde, welche er in gepressten Ziegeln unauffällig in sein Domizil bugsiert. Der teils mehrfach zu verwendenden Erdersatz bewährte sich in der Vergangenheit und lässt sich nach Meinung Bud Spencers auch prima mit moderneren Stoffkübeln verwenden, die aufgrund ihrer Luftdurchlässigkeit gegenüber Plastiktöpfen einen großen Vorteil beherbergen. Auch ein Übergießen des weiterhin mit Überzeugung verwendeten GHE-Düngemittels wird durch den Einsatz der aus alten PET-Flaschen hergestellten flexiblen Behältnisse verhindert, sodass auch hier ein weiterer Aspekt für die Verwendung von Root-Pouches seitens Buddy gefunden wurde. 3,5 Liter fassen seine zumeist sechs im Einsatz befindlichen Gefäße, die jeweils mit einer oder zwei potenten Cannabispflanzen bestückt werden. Zuvor zog er aus abgeschnittenen Trieben der in die Blütephase geschickten Gewächse neue Stecklinge, welche unter einer Grow-Armatur die nötige

Bild: Buddys Lieblingsknospe

Größe erreichen. Mit pH- und EC-Messgerät ausgestattet, kann Buddy allen Zöglingen im unterschiedlichen Stadium die passenden Nährstoffe im Gießwasser bieten, ohne Man-

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hanfjournal.de

Alltag im künstlichen Garten prägt, das mittlerweile wenige Überraschungen und Probleme mit sich bringt. Alle drei Tage werden seine weiblichen Bewohner gegossen, alle drei

von acht Wochen auf einen Wert von bis zu 2,1. Mehrfach wird in speziellen Episoden des Grow-Durchgangs mit klarem Wasser gespült, sodass Mineralstoffreste beim Rauch-

duktion zuzugreifen hatte. Er erhielt Mitte Januar sechs kleine Pflanzen der Sorten Critical Cheese, Blue Kush und Jacky White, die jedoch leider nicht ideal transportiert worden

Tage wird zu diesem Zweck die Düngemittelvermengung mit klarem Leitungswasser angegangen. So schraubt sich Bud Spencer dem GHE-Schema entsprechend von einem EC-Wert von 1,00 innerhalb

genuss nicht geschmacklich ins Gewicht fallen. Bei unserem kürzlich abgehaltenen Besuch gab es jedoch einmal mehr ein paar Besonderheiten zu berichten, da Bud Spencer auf Stecklinge aus Fremdpro-

waren. Der Hersteller und freundliche Überbringer hatte sie in vollständig geschlossene Plastikbeutel verfrachtet und dazu einen Tag bei kalten Temperaturen in seinem Gefährt vergessen. Buddy

A Reason to Live, a Reason to Die

Bild: Harvester von innen gel- oder Überschusserscheinungen hervorzurufen. Der sich durchboxende Grower hat seit vielen Jahren Erfahrungen mit seinen gewählten Growshop-Produkten, sodass ein ritualhaftes Vorgehen seinen

Bild: Wieder gesund

Bild: Blüte im Größenvergleich

hatte sodann sechs kränkelnde Hanfmädels aufzuziehen, denen man ihre verkorkste Kindheit recht offensichtlich ansah. Zwei Wochen pflegte er die neuen Bewohner daher intensiv und ließ sie unter Metallhalogenlicht in der Wachstumsphase neue Energie tanken. Auch kümmerte er sich um die eindeutig zu feuchte Umgebung, denen die Pflanzen ausgesetzt waren, um goss nur sporadisch zwischen extra eingelegten Trockenzeiten, in denen sich die angeschlagenen Wurzeln regenerieren sollten. Etwas Neemöl und gesunde Aptus-Präparate waren sorgsam verwendet hilfreiche Mittel, die den mit falschem Mehltau befallenen Hanfpflanzen wieder auf die Beine halfen. Nur eine einzige Blue Kush wollte sich einfach nicht mehr berappeln und fiel dem fehlerhaften Transport zum Opfer. Somit nur noch mit fünf Exemplaren ausgestattet, macht sich Bud dennoch an die Arbeit den Überlebenskünstlerinnen eine wohlige Heimat anzubieten - er wollte schließlich möglichst schnell an neue Cannabisknospen gelangen und die zwei Wochen Aufbauperiode nicht umsonst verstrichen sehen. Somit wechselte er die Metallhalogenlampe gegen die üblicherweise konstant im Einsatz befindliche Natriumdampflampe und leuchtete seine Mitbewohner anstatt der bislang 18 Stunden nur noch 12 Stunden lang an. Mit dieser Umstellung ging er von der nötig gewordenen Wachstumsphase in die wesentlich beliebtere Blütenphase über, die die Produktion der Hanfknospen einläutet. Fortan begab sich Buddy auf gewohnte Pfade und goss nach dem üblichen Schema seinen bewährten GHE-Dünger und gab achtsam Aptus-Präparate zum Gießwasser hinzu. Weiterhin achtete er auf die Feuchtigkeit im Kokossubstrat, da er den nicht aus idealen Bedingungen stammenden Cannabispflanzen nicht noch weiteren Stress zusetzen wollte. So entwickelten sich die leider doch etwas klein geratenen Lebewesen aus dem Pflanzenreich immerhin angemessen und bildeten nach zwei Wochen sichtbar werdende Geschlechtsteile, die später durch Knospenansätze ergänzt wurden. Sicher-


#233 . Juni . 2019

heitshalber legte Buddy auch von Anbeginn des Durchgangs einige Blautafeln aus, um Schädlingsbefall zu vermeiden oder im schlimmsten Fall sofort zu Gesicht zu bekommen. Immerhin blieb dieser Fall jedoch aus und so konnte der Dicke seinen Grow ohne weitere Vorkommnisse erfolgreich beenden. Nach den vom Hersteller versprochenen 55 Tagen waren die Pflanzen vollständig gereift und für die Ernte bereit. Buddy nahm sich daher eine Pflanze nach der anderen vor und entfernte alle großen Sonnensegel sowie die überstehenden Blätter am Knospenjungel. Anschließend wurden die bearbeiteten Biester kopfüber in einen großen Pappkarton zur Trocknung gehangen, wo sie über eine Woche ihr restliches Dasein fristeten. Dann wurden die Knospen von den Stielen getrennt und in sauberen Plastikbeuteln zu weiteren Reifung aufbewahrt. Hier lüftete Bud Spencer das Material täglich etwas, bis keine Gefahren für Schimmelbildung mehr vorhanden waren und eine angenehme Konsistenz erreicht wurde. Ab diesem Zeitpunkt war das knapp 100 Gramm wiegende Gras aus den verschiedenen Varietäten konsumierbar, was Buddy uns beim Besuch auch ungefragt demonstrierte. Ein starkes High mit Körpergefühl war das Resultat nach dem mehr-

GUERILLA GROWING 07

Buddy macht müde Pflanzen munter

Bild: In den Gärten der Welt fachen Ziehen an den konisch geformten Glimmstängel, sodass einige Details des vonstattengehenden Gespräches nicht länger im Gedächtnis weilen.Vergessen haben wir aber nicht, dass sich Bud Spencer nach diesem Grow erneut nach neuen Zöglingen

hanfjournal.de

umzuschauen hat, da ihm das Klonen der angeschlagenen Cannabispflanzen nicht sonderlich zusagte, weshalb er es auch komplett sein ließ. Aus diesem Grund wird sich der dicke Italiener nun wieder im Kreis der ihm bekannten Homegrower umsehen und auf

die Suche nach neuen und in besserem Zustand befindlichen Hanfvarietäten machen. Dann sprengt er auch wieder locker die 130 Gramm-Grenze, ist sich der alternde Hanfbauer sicher. Auch wenn es die Gesetzeslage in Deutschland weiterhin

nicht erlaubt, Cannabis in den eigenen vier Wänden anzubauen, wünschen wir unserem lieb gewonnenen Freund hierbei dennoch recht viel Erfolg! Der Anbau von Marihuana ist in vielen Teilen der Erde leider immer noch nicht gestattet – dieser

Artikel dient daher nur zu Aufklärungs- und Informationszwecken!

Beitrag von mze Bilder von Bud Spencer

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08 GUERILLA GROWING

Bild: Kosher Kush

V

or einiger Weile begab ich mich mal wieder auf den Weg in Richtung schöne Gärten. Was manchmal gar nicht so einfach ist, da die Prohibition die Gärtner und deren Hobbys zunehmend ins Verborgene treibt. Daher gestaltet sich das Auffinden solcher Ortschaften ziemlich schwierig. Doch mit etwas Glück bekommt man ab und an rare Exemplare wie dieses zu Gesicht. Von daher bin ich sehr erfreut euch die Sorten und den Garten von Knut vorstellen zu können.

Die Hardware von Knuts Growkammer Wie die meisten Gärtner verwendet auch Knut eine „Homebox“, um seinen Pflanzen ein angenehmes zu Hause zu bieten. Damit die Pflanzen in dem richtigen Licht stehen, gönnt der Gute den Damen eine 600- und eine 400-Watt-Lampe auf einer Fläche von 1,4 Quadratmetern. Ganz nach dem Motto „mehr Power“, was man auch nur unschwer an den Pflanzen erkennen kann. Die Abluft regelt ein 380er-Lüfter, von der Firma S und P, der an ein Aktivkohlefilter geschlossen wurde, um noble Düfte zu reduzieren. Zusätzlich hat Knut noch zwei kleine Clipventilatoren installiert, damit die Damen schön in Bewegung bleiben und so stabil und vital bleiben. Aufgrund der großen Hitzeentwicklung hat Knut die Vorderseite von seinem Zelt meistens offen, um so die Temperatur besser im Griff zu haben. Allerdings sollte man dabei darauf achten, dass alle Fenster mit Vorhängen oder Rollläden ausgestattet sind. Denn das Licht von Pflanzenlampen - vor allem von den NDL-Modellen - ist extrem auffällig und könnte schlafende Hunde

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Kushy Vibes mit Knut

wecken, und das will ja niemand. Auch wenn in dieser Kammer 1000-Watt brennen, hat Knut nur wenige Pflanzen beherbergt, um diesen den nötigen Platz und die richtige Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Acht Pflanzen in 14-Liter-Töpfen sind für Knut vollkommen ideal. Als mir die Pflanzen zu Gesicht kamen, gab Knut etwa ein Liter Wasser pro Pflanze alle zwei bis drei Tage. Gedüngt hatte Knut mit „Hesi“ und war damit sehr zufrieden, da die Handhabung sehr einfach und übersichtlich ist. Aber da hat jeder seine Vorlieben. 14 Tage vor der Ernte gab es für die Damen nur noch Wasser zu trinken, um die überschüssigen Nährstoffe und Salze loszuwerden. Manche Gärtner geben auch schon mal drei Wochen vor Schluss nur noch Wasser, aber das hängt auch immer von den Sorten ab. Da manche Pflanzen viel Dünger vertragen und auch verbrauchen, und andere so gut wie gar nichts, ist das sehr individuell. Allerdings ist man mit zwei Wochen auf der sicheren Seite.

falls noble Kush-Genetik, die aus einer „Triangle Kush“ und der hauseigenen „Rare Dankness #1“ entstanden ist. Ein Mix, der einem wirklich Freude macht. Zu guter Letzt war da noch die „Chemdawg“ von „Humboldt Seeds“. Eine legendäre Sorte, deren Stammbaum in einigen Hammersorten, die ebenfalls Legende

war hier noch eine deutlich wahrnehmbare Zitrus-Note zu erkennen. Wobei dieses Zitrus mehr in die „Zkittles“ Richtung ging als in die der „Diesel“. Also in dem Fall waren alle drei Sorten wirklich erstklassig und sind durchaus empfehlenswert. Hier konnten alle drei Sorten sowohl von der Qualität als auch vom

ernten. Auch wenn er nicht alle Pflanzen am gleichen Tag ernten konnte. Allerdings gibt es fast immer gewisse Unterschiede innerhalb der Sorten. Trotzdem war Knut alles in allem sehr zufrieden, was die Sorten anbelangt. Bei ihm traten keinerlei Zwitter oder ähnliche Schwierigkeiten auf, die einem die Laune vermie-

Die Strains der Wahl Der Garten von Knut war wirklich sehr beeindruckend, nicht nur weil die Pflanzen schön und stattlich anzusehen waren, sondern auch wegen der Genetiken, die sich hinter diesen Zeltwänden verbargen. Denn der feine Herr hatte wirklich eine exzellente Auswahl getroffen bei seinen Sorten. Zum einen hatte er die „Kosher Kush“ von „Reserva Privada“ („DNA Genetics“) zum Blühen gebracht. Die Genetik hatte „DNA“ bis heute wegen ihres nicen Kush-Aromas zurecht haufenweise Preise beschert. Dann war da noch die „Scotts OG“ von „Rare Dankness“. Eine eben-

Bild: Die Kammer sind, zu finden ist. Was das Trio wirklich perfekt macht. Während die „Chemdawg“ und die „Kosher Kush“ an ein Aroma von Erde Pinie und etwas Treibstoff erinnerte, enthielt die „Scotts OG“ ähnliche Aromen parat, jedoch

Geschmack mit Strains aus diversen Social Clubs oder Coffeeshops mithalten. Die Blütezeit der drei Sorten beträgt laut Hersteller zwischen 8 und 9 Wochen und auch Knut konnte alle Pflanzen nach 9 Wochen Blüte ab-

sen. Ein Tipp von Knut, um unnötige Probleme zu vermeiden, ist, sich immer genug Zeit zu nehmen. Das fängt schon bei der Planung des Gartens an und geht weiter zu den Arbeiten, die die Pflanze betreffen und hört bei der

Wachstums- und der Blütezeit auf. Knut lässt seine Pflanzen mindestens 6 bis 8 Wochen im Wachstum, nach diesem Zeitraum zeigen die Pflanzen schon ihre Geschlechtsmerkmale also, ob sie männlich oder weiblich sind. Ein Merkmal, das die meisten Gärtner abwarten, bevor sie in die Blüte gehen. Aber auch in der Blütezeit gilt, Ruhe bewahren. Denn meistens denkt man, dass die Pflanze schon fertig ist, obwohl sie noch eine Woche gebraucht hätte. Hier empfiehlt sich ein genauer Blick auf die Trichomenköpfe. Hierfür ist ein Taschenmikroskop eine optimale und günstige Alternative. Die Dinger gibt es für 10-20 Euro auf jeden Fall. Wann der richtige Zeitpunkt für die Ernte ist, ist wie so oft Geschmackssache. Manche empfehlen, die Pflanze zu ernten, wenn die Köpfe bernsteinfarben sind. Andere ernten, wenn die Köpfe milchig sind. Sollten die Trichomenköpfe eher milchig und klar sein, so ist die Wirkung eher aktivierend, wobei das im Verhältnis zu dem Strain steht, den man anbaut. Bei bernsteinfarbenen Trichomen soll die Wirkung eher in die sedierende Richtung gehen. Darüber hinaus verändert sich auch der Geschmack mit einer Veränderung der Trichomenköpfe. Von daher empfiehlt es sich, während der Selektionsphase, die Pflanzen „step by step“ zu ernten, um für sich das richtige Aroma und die optimale Wirkung herauszufinden. Dieser Artikel dient nur zu Aufklärung und Informationszwecken, Cannabis ist in manchen Ländern verboten. Alles Gute der Budler

Bilder und Beitrag von der Budler


#233 . Juni . 2019 härtere Substanzen zu gefallen, die auf dem Schwarzmarkt für kleines Geld zu erwerben sind. Yaba – ein in Asien weitverbreitetes Met-

Hühnersuppe. Die „lustige Suppe“ stellt mittlerweile aber wohl leider nur beeindruckend zur Schau, dass Cannabis auch in Laos einst ein

siert wurde – so kann man auch in Laos hoffen, dass sich das dortige Politbüro besinnt und sich vor den Vorteilen der Hanfpflanze nicht

Laos – ganz anders

ANDERSWO 09 pelndem Plastikmüll stets vor Augen gehalten wird, wird auch hier ein wichtiger Faktor für Hanf in Laos bewusst. Würde man in Laos Cola aus Plastikflaschen nicht ständig in mit Eis gefüllte Plastiktüten samt Strohhalm aus Plastik umfüllen – die dann in eine weitere Plastiktüte geschoben werden - sondern leicht zersetzende Materialien aus Hanf für derartige Zwecke gebrauchen, wären die Landschaften im Land schon längst nicht mehr so übermäßig ver-

der Wirtschaft in Laos benötigten Auftrieb gäbe. Solange sich die Partei jedoch vor derartigen Veränderungen verwehrt, können die wenigen Touristen sich nur an den einzelnen Highlights des teils zauberhaft wirkenden Landes erfreuen, die in unzähligen Tempelanlagen und zugänglich gemachten Wasserfällen zu finden sind. Empfohlen kann eine Reise in das teilweise noch unberührt wirkende Land aber nur werden, besitzt man genügend Sitzfleisch für

schmutzt. Würden die sich mit chemischen Drogen abschießenden Bewohner eine günstige Rauschalternative dank legalem Cannabis erhalten, würden viele Sorgen durch fröhlichere Gedanken ausgetauscht. Würde Laos mit legalem Marihuana aus hochwertigen Zuchtpflanzen auf Touristenjagd gehen, kämen sicherlich Heerscharen von extra anreisenden Cannabisfans, denen Thailand mittlerweile zu überlaufen und langweilig geworden ist. Daher besitzt das kommunistische Laos derzeit eine große Chance, sollte es sich in Bälde in den Kreis der erlauchten Gebiete begeben, der Anwohnern und Gästen erlauben würde, für den Freizeitkonsum Cannabis zu gebrauchen. Viele Vorteile für das gebeutelte Land wären die Folge, die spürbar bei der Bevölkerung ankommen könnten. Neben BeerLao gäbe es dann auch eine Alternative für einen Exportschlager, der im Rest der Welt reißenden Absatz finden könnte und

die harten Bänke und ungepolsterten Sitze im gemeinen Leben, oder man sucht sich eines der erstklassigen Resorts, wo ein weiches Dasein für entsprechendes Entgelt gewährt werden kann. Ähnlich wie bei einem guten Joint kann man als Wiedergekehrter zu diesem allgemeinen Urlaubsaspekt aktuell wohl jedoch nur nahelegen, dass es auf das Mischverhältnis ankommt. In Laos fehlt hier derzeit wohl aber noch die ausreichende Menge Marihuana, da selbst einheimische Bong-Raucherinnen aus dem Teppichknüpfergewerbe bei zu hohem Besucheraufkommen ihre Wasserpfeifen lieber mit dem dort spottbillig zu erwerbenden Tabak füllen. Alles etwas anders in Laos!

Bild: Bongs von Teppichknüpferinnen

Warum das kommunistische Laos Cannabis braucht!

Bild: Großer Buddha Wat Phou Salao

Bild: Tad Gneuang - ein Traum

R

eist man mehrfach durch Südostasien, trifft man mindestens einmal auf das kommunistische Land Laos auf der Landkarte und fragt sich nach dem aktuellen Zustand und den dortigen Gegebenheiten. Das einst am stärksten bombardierte Land der Erde, welches sich seit einiger Zeit dem Tourismus zu öffnen versucht, lädt aber auch aufgrund vieler historisch wertvoller Tempelanlagen und wunderschöner Kulissen zum Besuch. Reist man via Thailand per pedes über die Grenze, wird jedoch auch schnell ein anderes Bild von Laos vermittelt, welches bei älteren Bürgern der Bundesrepublik Erinnerungen an die Transitzonen der DDR wachrüttelt. Nach Ruß stinkende Tuk-Tuk-Taxis, verbrannter Plastikgeruch und angezündeter Sojadüngerduft steigen dem frisch angereisten Laosbesucher unter Umständen innerhalb der ersten Stunden nach Anreise in die Nase, was nur bedingt die große Reiselust befriedigt. Laos zählt derzeit noch zu einem der unterentwickeltsten Länder der Erde, sodass sich Touristen aus dem Westen nicht einzubilden haben, hier den roten Teppich für sie ausgerollt bekommen zu sehen. Auch wenn Luxushotels und Resortanlagen unter Umständen westliches HighClass-Niveau bieten können, so ist im Inland bei Einheimischen definitiv ein anderes Klima gang und gäbe. Unter sengender Hitze fliehen viele der ländlich lebenden Laoten während der Tageszeiten am ehesten unter ihr eigenes Dach, welches oft nur aus zusammengeschusterten Holzplanken und Wellblech besteht. Ein bisschen Frischluft wird im Idealfall durch die richtige Wahl des Standortes geboten, oder aber notfalls durch einen alten Ventilator generiert. Erfrischung bietet in jedem Fall das inoffizielle laotische Volksgetränk BeerLao, welches nach bayrischem Vorbild auch gern schon vor der Mittagszeit in sich hineingeschüttet wird – stets mit Eis! So trifft man als Wegreisender täglich schon früh auf leicht berauschte Personen, die das Leben ohne große Zeitplanung und Kalendertermine bestreiten, dafür aber meist gute Laune besitzen. Insgesamt wird in Laos Freundlichkeit großgeschrieben, auch wenn die sozialen Unterschiede gegenüber selten gesehenen Touristen von allen Seiten unverblümt wahrgenommen werden. Dass das dortige Leben aber Spuren hinterlässt, bemerkt man beim näheren Hinsehen schnell und bekommt es in Gesprächen auch mehrfach mitgeteilt. So ist ein großer Teil der jungen männlichen Landbevölkerung von den sporadisch ausgeübten Arbeiten oft über- oder unterfordert und versucht sich mit benebelnden Rauschsubstanzen den Alltag zu versüßen. Leider scheint aber weder BeerLao hierfür genug, noch riecht das geschulte Näslein Hanfdüfte oder sieht Menschen an mit Cannabis gefüllten Joints zuppeln. Dagegen scheinen

hanfjournal.de

Bild: Das Sabaidee Valley Resort sorgt für Entstpannung

Bild: Tad Gneuang Basar hamphetamin – sowie auch archaischer Klebstoff werden von den oft im Inneren zerrissen wirkenden Personen konsumiert, was deren Probleme für einen kurzen Zeitpunkt zwar vielleicht verschwinden lässt, jedoch auf lange Sicht bedeutend verstärkt. Cannabis hingegen wird natürlich als Ganja gekannt und auch in seltenen Fällen konsumiert, doch wenn, dann eher im traditionellen Rahmen, wie beim fachgerechten Zubereiten einer ganz speziellen laotischen

gewöhnliches Gewächs darstellte, welches keinerlei Gesetzgebung verlangte, wollte man es anbauen, besitzen oder konsumieren. Derzeit ist es jedoch ähnlich wie in anderen Teilen des Planeten durch eine verschrobene Drogenpolitik in ein schlechtes Licht gerückt, aus dem es aktuell aber wieder zu entweichen scheint. So wie in Thailand – wo mittlerweile erste Hanffachmessen für interessierte Besucher stattfinden und der medizinische Einsatz legali-

verschließt. Viele der auf geringen Gemüseanbau oder marginale Viehzucht konzentrierten Bauern am Fuße des Mekong würden schließlich von der legalen Produktion von Marihuana profitieren, vergleicht man nur den Geldwert, welchen ein Kilogramm Gras im Vergleich zu einem Kilo Brokkoli einspielen kann. Hat man dazu den Umweltaspekt im Vorderkopf, der einem in Laos aufgrund fehlender Müllabfuhren anhand von sich im Umfeld sta-

By the Way: In Vang Vieng und Don Det soll es genügend Ganja für Touristen geben – teils öffentlich gehandelt.

Beitrag von mze




12 WIRTSCHAFT

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Hemp Expo Luxemburg 2019 Eine Fachmesse vor der vollständigen Legalisierung von Hanf zu Rauschzwecken lädt ein

I

n Deutschlands Nachbarland Luxemburg wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Da sich auch in dem etwas über 600000 Einwohner zählenden Großherzogtum Marihuanakonsum nicht durch eine strenge Gesetzeslage verhindern lässt und meist die falschen Personen vom Verbot durch Schwarzmarkthandel profitieren, ändert man in den kommenden Jahren den öffentlichen Umgang mit der bislang noch illegalen Natursubstanz. Auch wenn manche Personen in Europa nun schon den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören, so sehen Befürworter des Legalisierungsgedankens erstmalig in unseren Gefilden so richtig die Sonne aufgehen. Da weitestgehend Vorteile mit einem geregelten Handel von Cannabis verbunden sind und neben Steuereinnahmen auch Konsumenten- und Ju-

gendschutz anwachsen können, ist der Weg zum legalen Gras in Luxemburg ein guter Schritt in eine bessere Zukunft. Damit sich interessierte Bewohner und Gäste dort ein klärendes Bild der kommenden Entwicklungen machen können, wird nun auch in Luxemburg dem Ausrichten von Fachmessen gefrönt, was eine erste Hemp Expo Luxemburg 2019 zur Folge hat. Vom 06. - 07. Juli wird daher in Dudelange (Düdelingen), an einem Ort der Nei Schmelz genannt wird, in der Fondouq Hall die erste Hanffachmesse des Landes abgehalten, die Besucher aus allen Teilen der Welt zu einem fachgerechten Austausch untereinander einlädt. Auf der Hemp Expo 2019 werden daher Vertreter der Branche professionell ihren Auftritt zelebrieren, damit neben Fachleuten aus der Hanfindustrie auch gewöhn-

liche Besucher von den vielen Vorteilen und mannigfaltigen Produkten des Cannabissektors überzeugt werden können. Eine schöne Zeit möchten die Veranstalter allen Teilnehmern garantieren, welche dazu beitragen kann, möglichst viele positive Gedanken über Hanf in die Allgemeinheit zu tragen. Auf 2600 Quadratmeter findet die Hemp Expo 2019 in Luxemburg statt, sodass ein gewaltiges Arsenal an Hanfprodukten auf alle Anreisenden wartet, die sich von den Qualitäten der Waren natürlich selbst überzeugen können. Auch auf einem Außengelände wird die Luxemburger Hanffachmesse abgehalten, wo Musik und gute Stimmung Festivalatmosphäre erzeugen werden. Spannend dürfte ein Besuch der Hemp Expo 2019 jedoch nicht nur durch die sich wandelnde

Gesetzeslage in Luxemburg werden, sondern auch durch die angekündigten Fachbeiträge, die während des Konferenzprogramms in die Ohren der Anwesenden schallen werden. Bestätigt sind hier bereits die Vorträge von Dr. Carlos Paulos, dem Direktor von 4motion ASBL, René B. Meneghetti, einem studierten Psychologen der für Service Impuls arbeitet, sowie dem bekannten Frenchy Cannoli, der als Special Guest einen Workshop über Hanfblüten abhalten wird. Ebenso sind Carlo Spina, der Construction Department Manager von Contern SA, und Guy Munhowen angekündigt, der selbst ein Experte im gesamten Cannabissegment geworden ist. Durch diese Fachbeiträge soll mehr Wissen, Aufklärung und Erkenntnis über Hanf im Allgemeinen verbreitete werden, das bei bester Stimmung längerfristig in den Köpfen der aufgeschlossenen Gäste verweilen kann. Am Abend des 06.07.2019 findet hingegen ein extra initiiertes B2B-Meeting statt, an welchem sich die professionellen Teilnehmer des Marktes zusammenfinden können,

um über ihre eigene sowie die Zukunft Luxemburgs zu philosophieren. Schon morgens finden Vorbereitungen für dieses spezielle Event in Nei Schmelz statt, die ein erfolgreiches Auftreten der mitmachenden Firmen vorzeitig in Gang setzen. Natürlich wird auch auf der Hemp Expo 2019 in Luxemburg versucht, die besten Produkte des aktuellen Marktes in ein gebührendes Rampenlicht zu stellen, weshalb auch hier ein Hemp Cup über die Crème de la Crème entscheiden wird. Neben unterschiedlichen Kategorien aus dem großen Hanfkatalog werden dabei auch die besten CBD-Sorten von Händlern überprüft und anschließend entsprechend prämiert.

Ein Besuch auf der Hemp Expo Luxemburg 2019 sollte daher für jeden Teilnehmer ein spannendes und erfreuliches Erlebnis darstellen können, bei dem sich bevorstehende Entwicklung des kleinen Landes schon einmal vorab mit der eigenen Nase gut beschnuppern lässt. Sicherlich sehr lohnenswert! Hemp Expo Luxemburg 2019 06. - 07. Juli 2019 Nei Schmelz in Dudelange (Düdelingen) Route de Thionville - Fondouq Hall www.hempexpo.lu




#233 . Juni . 2019

WIRTSCHAFT 15

hanfjournal.de

G-Systems Smart Grow Controller

Promotion

Einer, auf den man sich verlassen kann! G

-Systems aus Bulgarien ist seit langer Zeit der Inbegriff für die völlige Kontrolle im Growzelt betreffend Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Seit über zehn Jahren beschäftigen sich die Ingenieure von G-Systems mit dem fachgerechten Einstellen perfekter Verhältnisse, welche für das Pflanzenwachs-

tum von Bedeutung sind. Lüfter- und CO2-Controller, Vorschaltgeräte und Alarmsysteme zählen seit Langem zum Portfolio des engagierten Unternehmens, welches Homegrowern die besten Ergebnisse bei der Produktion von Pflanzensubstanzen garantieren möchte. Jetzt haben die technisch äußerst versier-

ten Personen der Firma eine neue Innovation hergestellt, welche für den semi-professionellen und professionellen Anbau besonders geeignet ist. Der G-Systems Smart Grow Controller kommt auf den Markt, um die idealen Verhältnisse in den heimischen Zuchtkammern auch während Abwesenheit zu garantieren und den Arbeitsalltag von Guerilla Growern bedeutend zu erleichtern.

Was ist der Smart Grow Controller? Will man unter Idealzuständen Pflanzen eine Heimat bieten, so muss man sich nicht nur um den richtigen Dünger, das beste Anwuchsmedium, ausreichendes Licht oder potente Varietäten kümmern, sondern auch weiter Aspekte der Umwelt in die künstliche Umgebung portieren. Aus diesem Grund werden Luftfeuchtigkeit und Temperatur, CO²-Gehalt sowie pH- und EC-Wert in regelmäßigen Abständen von erfahrenen Growern überprüft. Diese Aufgabe könnte fortan gewissenhaft der Smart Grow Controller von G-Systems übernehmen, der zu diesem Zweck mit bis zu dreißig eigenständigen Sensoren bestückt werden kann, welche die unterschiedlichen Gegebenheiten elektronisch überprüfen. Der SGC ist ein persönlicher Grow-Server, der mit einem Web-Interface unter einem Linux-Betriebssystem agiert und aufgrund seiner absolut frei programmierbaren Eigenschaften alle Wünsche der Besitzer erfüllt. Selbst wenn man auf eine Funktion stoßen sollte, welche für das Indoor-Growing von Bedeutung ist, aber nicht im Grundsystem vorhanden sein sollte, erhält man eine Lösung, da G-Systems die Programmierung des individuellen Wunsches kostenfrei übernimmt. Dabei benötigt

der Smart Grow Controller kein Internet oder einen Cloud-Server, weil er ein einen unabhängigen computerbasierten Controller darstellt, der vollständig autonom in den eigenen vier Wänden funktioniert. Jegliche Daten sind daher die eigenen und somit vor heimlichen Blicken ungewollter Beobachter geschützt, was einer unter Umständen berechtigen Paranoia hilfreich entgegenwirkt. Der SGC kann dabei als ein Hotspot verkabeltes LAN oder auch als W-LAN eingesetzt werden, sodass das System von jedem Ort der Erde mittels Internet per VPN oder https:// erreicht und angesprochen werden kann. Eine eigenständige Software ermöglicht dabei das kinderleichte Einstellen der vorhandenen Funktionsweisen und gibt dazu über die bisherigen Einsatzzeiten ausführliche Auskunft, sodass man über sein Schaffen stets die kompletten Informationen zur Verfügung gestellt hat. Dabei spricht der Smart Grow Controller viele verschiedene Sprachen, darunter Spanisch, Italienisch, Deutsch und natürlich auch Englisch.

Welche Anschlüsse und Fähigkeiten bietet der SGC? Der Smart Grow Controller von G-Systems besitzt 8 Ausgänge beziehungsweise Sockel. Zwei variable AC-Ventilatoren und bis zu 30 eigenständig arbeitende Sensoren oder Satelliten können angeschlossen werden und sind für die Aufzeichnung der Daten verantwortlich. Somit kann man jederzeit auf jeden Zeitraum zurückgreifen und die bestehenden Informationen über den Grow-Prozess einholen und überprüfen, falls man diese speichern und erhalten möchte. Die individuelle Programmierung erlaubt eine direkte Kommunikation mit jedem einzelnen Sensor, sodass man auf jegliche Funktionen, Eigenschaften, oder Ereignisse unmissverständlich zurückgreifen kann und eine Steuerung der Prozesse per einfachem

Maus-Klick befiehlt. Zugreifen kann man auf den Smart Grow Controller von G-Systems dabei mit allen erdenklichen Systemen – dem PC, einem Tablet, dem Smartphone oder anderen modernen technischen Gimmicks. So ist man auch erreichbar und wird von dem SGC in Kenntnis gesetzt, sollten Probleme mit der Aufzucht durch zu hohe Temperaturen oder Stromausfälle entstehen. Eine SMS oder E-Mail hält den Besitzer in Notfällen auf dem Laufenden. Neue Sensoren und Satelliten können jederzeit via Kabel per „Hot-Swapping“ hinzugefügt oder entfernt werden, sodass der Growraum auch zu jedem Zeitpunkt erweitert oder verkleinert werden könnte, ohne dass der SGC seine Arbeit einzustellen hat. Auch können mehrere Personen mit Nutzerrechten ausgestattet werden, was faire Arbeitsteilung in einem gemeinschaftlichen Projekt ermöglicht oder die Kontrolle während eines Urlaubs an andere Personen übertragen lässt. Überprüfen kann man dabei dann dennoch stets, wer wann was anstellte, damit keine Fragen bezüglich des derzeitigen Status offenbleiben müssen. Dazu könnte via IP-Kamera auch ein Chat mit SGC-Freunden gestartet werden, oder der Einkauf neuer Sensoren und Satelliten im Onlineshop vonstattengehen. Youtube-Anleitungsvideos werden auf diesem Wege ebenfalls angeboten.

Was benötigt man für den Einsatz des Smart Grow Controllers? Einfach nur ein Computer mit einem Browser und LAN muss sich im Besitz des angehenden Profi-Growers befinden, wobei der Hersteller des SGC einen simplen Win-

dows-Laptop mit WLAN, Chrome- oder Firefox-Browser empfiehlt.

Technische Daten des G-Systems SGC: 230V1x16A or 400V3x16A 4 Relay/Socket für magnetischen Ballast bis zu 3600W 4 Relay/Socket bis zu 3600W 2 Variable/Socket AC-Ventilatoren 2x600W IP54 Prozessor 1GH 1core 254MB RAM 16GB SD card UPS 6x1.5V AA Batteriehalterung Liste der verfügbaren Sensoren: SG11 SGC Temp. and humidity sensor (suitable for free version) SG12 SGC Temp. humidity and light sensor (suitable for free version) SG13 SGC Light sensor (suitable for free version) SG14 SGC PH Acid sensor (full version only) SG15 SGC EC conductivity sensor (full version only) SG16 SGC CO2, Temp. humidity and light sensor (full version only) SG17 SGC Button, switch sensor (suitable for free version) SG18 SCG 0-10V or PWM output (full version only) SG20 SGC BUS distributor 6 sockets 10m cable (suitable for free version) SG31 SCG Satellite 12socket 3600W 1 switch (full version only) Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 698.00€ inklusive Temperatur-, Feuchtigkeits- und Lichtsensor. Verkaufsstart ist im Oktober 2019. Für Reservierungen und Vorbestellungen geht einfach auf www.smartgrowcontroller.com Besucht und testet den SGC auf der Mary-Jane Berlin 2019 am Grow-Tool-Stand mit der Nummer 121! https://www.g-systems.eu/



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S

alz, Pfeffer, Paprika, manchmal Bohnenkraut, Kümmel und Oregano, Zimt für Milchreis – mehr gab mein Küchenschrank früher nicht her. Als ich vor gut vier Jahren meine Ernährung auf eine ketogene (kohlehydratarme) Steinzeiternährung umstellte, entdeckte ich viele für mich neue Gewürze und staune immer wieder, wie anders und lecker mein neues Essen schmeckt. Wer von Euch Cannabis braucht, um damit mit Schmerzen verbundenen Autoimmunkrankheiten zu begegnen, dem möchte ich heute etwas über die Heilkraft von Gewürzen erzählen. Eingeladen sind alle Genießer, die gern experimentieren

in jedem Salat vorkommen, jeder Knoblauchzehe und jedem Ost und Gemüse. Bei der Arbeit jeglicher Zelle entstehen als Abfall freie Radikale. Sekundäre Pflanzenstoffe binden sie und sie können ausgeschieden werden, anstatt eine Krankheit zu verursachen. In Gewürzen sind sie besonders konzentriert. Bei der Wahl der Lebensmittel und Gewürze gilt neben dem gesunden Anbau: so vielfältig wie möglich. Tatsächlich sticht ein Gewürz aus allen anderen hervor: Kurkuma, auch Gelbwurz genannt. In einer Studie fanden Forscher heraus, das es das Wachstum von Darmpolypen hemmt und damit Darmkrebs

dem, wie hoch der Anteil von Chilis ist, gibt es milde oder scharfe Currys. Koriander, Kreuzkümmel, schwarzer Pfeffer und Bockshornklee finden sich neben Kurkuma, das mit einem Drittel den Hauptbestandteil ausmacht, in fast jedem Curry. Ingwerpulver, Knoblauchpulver, Teufelsdreck, Fenchel, Zimt, Nelken, grüner Kardamom, schwarzer Kardamom, Senfkörner, Muskatnuss, Muskatblüte, Paprikapulver, Cayennepfeffer oder Langer Pfeffer können in Curry enthalten sein. All die genannten Zutaten dienen der Gesundheit. Wer Gewürze zur natürlichen Heilung verwenden möchte, dem sei Curry empfohlen.

Rotes Gold und Teufelsdreck: Nimm mehr!

und zugleich nebenbei mit Gewürzen gegen Zivilisationskrankheiten angehen. Was ist das Supergewürz? Safran, das rote Gold? Oder Kurkuma, das gegen alles helfen soll - inklusive Impotenz? Kreuzkümmel, der schon 2000 v.Chr. im alten Ägypten zuhause war? Spuren von Koriander fanden Archäologen in vor 23.000 Jahren bewohnten Nahal-Hemar-Höhlen in Israel, damit ist es das älteste nachgewiesene Gewürz, während die Knoblauchsrauke schon vor über 6000 Jahren in unserer Region nachgewiesen wurde und damit das älteste einheimische Gewürz ist. Das Wort stammt übrigens von Wurzel, doch Gewürze können von verschiedenen Pflanzenteilen stammen wie von Blättern, Blüten, Rinde, Früchten und Saft. Salz zählt zu den Würzmitteln, nicht zu den Gewürzen. Die Passion von Hans Georg Rautenberg, der kürzlich im Alter von 91 Jahren verstorben ist, waren Gewürze. Er füllte im Internet die informativste und ausführlichste Homepage zu Gewürzen mit Geschmack: www.dasgewuerzlexikon. de. Auf der Seite finden sich jede Menge Kochrezepte, bei denen das Augenmerk auf gut dosierten Gewürzen liegt. Zurück zur Eingangsfrage. Das Supergewürz gibt es nicht. Jedes einzelne hat seine speziellen Eigenschaften, die nicht nur den Geschmack eines Essens oder Getränks verfeinern, sondern auch der Gesundheit dienlich sind. Um es kurz zu fassen: Jedes Kraut ist nützlich, das die Entgiftung unseres Körpers fördert. Verantwortlich dafür sind die sekundären Pflanzenstoffe, die

vorbeugt. Ähnliches gilt für Prostatakrebs. Im alten Indien wurden Umschläge zur Wundheilung mit Kurkuma gemacht, es gilt heute noch als reinigend und Energie spendend. Die Wurzel dient zur Vorbeugung und Therapie von Gelenkerkrankungen wie

Pfeffer, das teuerste und begehrteste Gewürz des europäischen Mittelalters, war teurer als Gold und begründete den Reichtum ganzer Kaufmannsdynastien und der Stadt Venedig. Pfeffer wirkt stark appetitanregend und verdauungsfördernd, steigert

brechen, sie Betrunkenen gleich werden, oft sogar ihren Verstand verlieren und unter Gelächter entweder sterben oder in große Gefahr geraten“, zitiert nach dem portugiesischen Arzt und Forscher Amatus Lusitanus (1511-1568).

Bild: Sanjay Acharya | CC BY-SA 3.0

Bild: Kjokkenutstyr | CC BY-SA 4.0 Durchblutung von Muskeln und dadurch ihre Entspannung, sondern unterstützt das Abnehmen, weil scharfe Gerichte schneller sättigen und den Stoffwechsel anregen. Chilis sollen ein langes gesundes Leben bewirken. 2018 gewann Ingwer den Preis als Heilpflanze des Jahres. Dass er gegen Reisekrankheit und Übelkeit in der Schwangerschaft hilft, ist schon seit Jahrhunderten bekannt, heutzutage wird er gegen Übelkeit während einer

Gewürze zum Verfeinern, Entgiften und Heilen

Bild: Ellin Beltz | CC BY-SA 3.0 Rheuma, Arthrose und Arthritis, Darmkrankheiten wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, bei Entzündungen von Gehirn und Lunge. Kurkuma befördert die Magensaft- und Gallensäureproduktion und damit die Fettverdauung. Empfohlen wird ein Teelöffel Gelbwurzpulver am Tag verbunden mit Pfeffer, weil er die Aufnahme in Magen und Darm unterstützt. Englische Köche wollten die indische Küche nachahmen und erfanden das Currypulver. Die Bestandteile von Curry variieren stark. Je nach-

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hanfjournal.de

1 kg Safran zu gewinnen 0,01 g färben drei Liter Wasser gelb ... Nach der griechischen Mythologie wächst Safran immer dort, wo Juno und Jupiter sich liebten und ihre wollüstigen Ausdünstungen die Erde befeuchteten; folglich nahmen die Griechen auch an, dass der Genuss von Safran die Potenz steigere. Auch Plinius ist der Meinung‚ er bewirkt Schlaf, hat gelinde Wirkung auf den Kopf und reizt den Geschlechtstrieb“, fasste Hans Georg Rautenberg zusammen. Studien zeigten einen nervenstärkenden Effekt von Safran-Extrakt. Sie zeigten, dass Safran bei leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen eine stimmungsaufhellende Wirkung hat, z. B. vor der Menstruation, während der Wechsel-

Bild: Simon A. Eugster | CC BY-SA 3.0 den Blutdruck und hemmt Entzündungen. Er wurde Tonika, kräftigenden Mitteln, zugesetzt. Es gibt eine Reihe von Kräutern und Gewürzen, die den Beinamen Pfeffer tragen, jedoch kein echter Pfeffer sind und trotzdem jede Menge Heilwirkungen haben wie z.B. Cayennepfeffer, der zu den Paprikagewächsen zählt und zu den wichtigsten heilenden Gewürzen gehört. Chili stammt aus Südamerika, Funde in Peru beweisen 7000 Jahre alte Kultivierungsversuche. Das extrem scharfe Pulver fördert nicht nur die

Chemotherapie eingesetzt. In der asiatischen Heilkunst dient er zusätzlich gegen Rheuma, Muskelschmerzen und Erkältung. Für mich neu ist die Wirksamkeit bei Kopfschmerzen und Migräne. Ein halber Teelöffel Ingwerpulver soll genauso wirksam sein wie ein herkömmliches Präparat gegen Migräne. Heiterkeit und Liebeslust „Safran war von jeher das teuerste aller Gewürze. Es werden - je nach Qualität - zwischen 80.000 und 200.000 Blüten benötigt, um

jahre und des Baby-Blues. Studien von 2005 kamen zu dem Schluss, dass Safran-Extrakt bei depressiven Verstimmungen genauso geeignet ist wie ein Antidepressivum. „Die Sache von der in der Seele hervorgerufenen Heiterkeit durch die Aufnahme von Safran ist bei Medizinern und Botanikern sehr bekannt, bei denen im Versuch bewiesen wurde, dass circa drei Drachmen Safran (= 13,5 bis 18 g) mit Wein <vermischt> getrunken die Menschen mit so großer Fröhlichkeit erfüllen, dass es diesen geschieht, dass sie in exzessives Gelächter aus-

Koriander mag man oder mag man nicht. Der Grund liegt in den Genen und darin, dass „Wanzendill“ gründlich unsere Körper aufräumt. Dem ätherischen Öl, das aus den getrockneten Früchten gewonnen wird, wird eine appetitanregende, verdauungsfördernde, krampflösende und lindernde Wirkung bei Magen- und Darmleiden zugeschrieben, rund 15 Prozent der Menschen sind gegen Koriander allergisch. Eine Gewürzmischung möchte ich empfehlen, die in Nordafrika ihren Ursprung hat und auf deutsch „Kopf des Ladens“ heißt, weil nur der Chef sie gekonnt mischen kann. Es handelt sich um Ras-el-Hanout. Es finden sich je nach Herstellung etwa 25 verschiedene Gewürze in der Mischung. Einige davon sind im deutschsprachigen Raum nur schwer erhältlich. Sie kann süße, scharfe und bittere Aromen enthalten. Übliche Zutaten sind: Muskatnüsse, getrocknete Rosenknospen, Zimtstangen, Macis, Anis, Gelbwurz, Veilchenwurzel (Schwertlilienwurzel), Chilischoten, Lavendelblüten, Weißer Pfeffer, getrocknete Ingwerwurzel, Gewürznelke, Pimentkörner, Kardamomkapseln und Galgantwurzel, Kreuzkümmel, Kümmel und Rosenpaprika. Ras-el-Hanout findet sich meist in den landestypischen Tajin, die sowohl das aus Lehm gebrannte Gefäß als auch das darin gegarte Gericht bezeichnen. Wusstet Ihr, dass Vanille eine Orchidee ist, eine Waldorchidee? Heutzutage ist ein Kampf um sie entbrannt, z.B. schützen auf Madagaskar Sicherheitsleute nachts die Plantagen. Sie soll nervenstärkend, beruhigend, entzündungshemmend und aphrod-isierend wirken. Ihre stärkste Heilkraft entfaltet sie bei Pilzbefall und Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Ekzemen. Sie verstärkt ähnlich wie Kakao körperliche Ausdauer und geistige Leistungsfähigkeit. Ich verwende sie, um die natürliche Süße von Früchten zu verstärken. Das funktioniert mit Zimt ebenso. Last but not least: Es lohnt sich, beim Kauf und der Verwendung der Gewürze auf die Herkunft, Qualität und das Ablaufdatum zu achten. Viel Freude mit neuen Geschmäckern in Eurer Küche wünscht Euch: AMS

Beitrag von Amandara M. Schulzke


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hanfjournal.de

Bild: Mushroom Magazine

Das Mushroom Magazine sagt “Goodbye”

Nach 25 Jahren ist nun leider Schluss

A

nfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde in Berlin aufgrund des wachsenden Interesses an Techno, Partys und Drogenkonsum das kleine Fanzine „your personal mushroom“ verteilt. Aus diesem schwarz/weiß gedruckten Printwerk entstand daraufhin das wohlbekannte und kunterbunte Mushroom Magazine. 25 Jahre informierte das Team hinter Mat Mushroom sodann die deutsche und internationale Partyszene über die aktuellen Gegebenheiten in Clubs und Diskotheken und fütterte die Leser mit speziellen Artikeln bezüglich Psytrance, Goa und Psychedelika. Dank der Werbebuchungen von damals

noch erfolgreich agierenden Plattenlabels konnte sich das gratis erhältliche Mushroom Magazine auf eigenen Beinen halten und kostenfrei an interessierte Leser verteilt werden. Im letzten Jahr wurde jedoch aufgrund der starken Veränderungen des Musikmarktes bewusst, dass diese Zeiten leider vorbei sind und man das Magazin nicht länger auf diesem Wege produzieren kann. Im Juli 2018 wurde daher seitens der Herausgeber der Entschluss gefasst, die Produktion im Laufe des anstehenden Jahres zu beenden und ein letztes Exemplar des Mushroom Magazine im Mai 2019 zu veröffentlichen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, der das Ende des 25 Jahre lang

erhältlichen Sonderblattes einläutet und mit einer besonderen Abschlussausgabe zum letzten Tanz einlädt. Da man mit dem derzeitigen Sponsorenaufkommen nicht mehr in der Lage ist, das Team angemessen zu entlohnen und die Produktion der Printausgabe zu finanzieren - ohne auf Ausbeutungskurs zu gehen - entschloss man sich zu diesem traurigen Schritt. Im Juni 2019 erscheint daher das finale Mushroom Magazine, welches eine ganz besondere Ausgabe für Herausgeber, Redakteure und Leserschaft werden wird. So wird der Überblick für das gesamte Partyjahr 2019 geboten, wichtige Künstler werden vorgestellt und vertrauenswürdige Institutionen der

Bild: Mushroom Magazin

I

So genau habe ich noch selten eine Gebrauchsanweisung gele-

aufgebaut, die ohne große Konzernleitung die gesamte Szene verknüpfen und ihren Nutzern freie Optionen für den gemeinschaftlichen Austausch anbieten wollen. Bis es mit der Umsetzung dieser Plänen jedoch soweit ist, bedankt sich das Team des Mushroom Magazin bei allen Unterstützern, Lesern und Mitarbeitern und hofft auch weitere 25 Jahre, in denen unter einem gemeinsamen Banner die Musik- und Psy-

chedelic-Szene zusammenkommen und ordentlich viel Spaß haben kann. Wir wünschen den Kollegen vom Shroom-Team dabei das größte Glück und ein gutes Gelingen, und freuen uns bereits auf die ausgereiften Früchte ihrer zukünftigen Arbeit.

0,050 Gramm abzuwiegen, denn ich glaube das ist meine CBD Dosis, damit es nicht zu anregend wirkt. Dann aber die zweite Überraschung: mein grippaler Infekt, vor allem die damit verbundene bleierne Müdigkeit und meine Bassstimme, waren über Nacht weg, wie weggeputzt; zwar nach einer sehr unruhigen Nacht, aber

0,050, die ich vorsichtshalber so ansetzte, weil diese Sorte ja hauptsächlich aus CBD besteht. Leider sehr schlechte Nacht, CBD typisch, aber wohl auch wegen des grippalen Infekts. 01.03.: ich versuchte morgens und abends Höchstdosis 0,100 plus abends Keks, um besser zu schlafen, was aber nicht klappte. Allerdings nach 3 Uhr nachts

durchschlagend, auch Tatkraft und Energie waren zurückgekehrt. 28.02.: ich begann morgens ganz unten, 0,010. Glaubte aber trotzdem, etwas zu spüren. Und zwar Verstärkung des durch das Öl erzeugten, aber nicht bewusst wahrgenommenen Gefühls, sowohl körperlich als auch in Form von Konzentration und Tatkraft. Mittags dann volle Kanone: 0,100, entsprechend stärkere Wahrnehmung, aber kaum unterscheidbar von der Abenddosis

dann größerer Durchschlafblock. Tagsüber nach wie vor in Bezug auf Prostata/Blase alles bestens, fast wie normal. Insgesamt auch eine -neue!- Gelassenheit bei mir, die Gewissheit, dass das alles nur relativ ist. 02.03.: Nur einmal mittags Höchstdosis von 0,100 und abends Keks zum Schlafen, was ziemlich gut klappte, nur zweimal raus. Da das aber keine Dauerlösung sein kann, am 03.03.: nur einmal mittags 0.050 und abends kein Keks.

04.03.: dann doch Keks … aber nach den Tropfen am Morgen, am Nachmittag dann 0.05 CBD Blüten. Sofort wieder eine Wirkung – die aber nur schwer beschreibbar ist. Deshalb machte ich den REWE »Realität«stest: wie fühlt sich das an, dieses zwischen den Regalen stehen, dieses sinnlose Zeugs da zu sehen, diese dämliche leise Musik im Hintergrund zu hören, dieser real existierende allesnurprofit Wahn, der die Menschen, die von ihm abhängig sind, so ratlos dastehen lässt, mit ihren Einkaufszetteln in der Hand. Verlangsamung, erhöhte Aufmerksamkeit, ein wertfreier Zustand, weder gut noch schlecht, dafür intensiv vorhanden, interesseloses Wohlgefallen, ein Hauch von LSD: einfach alles, wirklich alles, egal was einem begegnet, mit höchster Genauigkeit, Sorgfalt und Hingabe auszukosten, ob es sich um Zwiebel schneiden oder Menschen zwischen den Regalen beobachten handelt, oder - und so weiter. Zunächst vollkommen wertfrei allein die Existenz feststellen und genauer untersuchen. Der Rest kommt schnell von alleine.

CBD ist geil

Bild: Laryssa Suaid n der letzten Ausgabe veröffentlichte ich das medizinische Protokoll eines guten Freundes über seine Erfahrungen mit medizinischem THC, die dem alten Hasen, der dachte, er kenne schon alles, viele neue Einund Aussichten brachten. Unerwarteterweise traf das noch mehr auf seine Erlebnisse mit CBD zu:

Psytrance-Szene präsentiert. Auch will man sich in Zukunft nicht ins stille Kämmerlein verkriechen, sondern sich mit den modernen Möglichkeiten, welche das Internet bietet, für eine bessere Zukunft engagieren. Unterschiedliche und teils besonders innovative Online-Projekte sind bereits in der Mache, die den Psytrance-Spirit in alle bekannten und unbekannten Sphären bringen mögen. So werden derzeit Communities

sen wie die des Verdampfers! Das „Jugend forscht“ Fieber brach aus! Und der Gegenstand der Forschung ist ja auch kein übler, der - neudeutsch gesagt – Modus eigenes Versuchskaninchen zu sein, ist dabei besonders reizvoll. Und kam auch schnell der erste frappante Widerspruch zur Erwartung: nicht auf etwas völlig Neues traf ich, sondern auf das alte Zentrale: etwas einatmen und relativ bald eine Wirkung spüren. Ob Tabak oder Dunst ist dabei zweitrangig. Die Grenze

zwischen Medizin und Genuss verschwamm. Andererseits will das Inhalieren ja auch erst gelernt werden: nicht zu fest saugen, sich daran gewöhnen, nichts im Hals zu spüren bzw. nur am leichten Geschmack und nur bei genauem Hinsehen erkennbare zarte Wölkchen zu sehen, alles ganz neu und aufregend. Und das neue Ritual des Feinwiegens und Käpselchen-Füllens macht erstmal einen riesigen Spaß, vor allem die Herausforderung auf das Krümelchen genau

Lasst es wachsen, Freunde!


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E

s gibt Thriller und gute Thriller. Gute Thriller behandeln manchmal hochpolitische Themen, die eigentlich genauso gut in Sachbuchform oder im Zeitungsartikel abgehandelt werden könnten. Diese Art von guten Thrillern zeichnen sich meistens dadurch aus, dass die Autor*innen meistens aus dem Dunstkreis der hohen Politik oder aus den Chef-Etagen von börsennotierten Unternehmen stammen. Beim Autor des im Rowohlt Verlag erschienenen Thrillers „Die schlichte Wahrheit“ fällt die diesbezügliche Verlagsinformation recht dünn aus. Es heißt nur, dass Mark Johnson jahrelang als politischer Berater gearbeitet hat und heute im Public-Relations-Bereich zuständig ist. Trotz dieses geringen blinden Flecks für die Leser*innen wird bei der Lektüre von „Die schlichte Wahrheit“ schnell klar, dass Johnson ein Kenner der hohen Schule der Politik ist und sie dementsprechend realistisch als das darstellt, was sie ist: ein äußerst schmutziges Geschäft. Zum Inhalt: Dass die Politik ein sehr schmutziges Geschäft ist, wird den Leser*innen von „Die schlichte Wahrheit“

gebacken haben, damit ich diese Sünde begehe. Dieses konsequente bis zum Ende Denken geht bis ins politische: wieso soll ich auf eine Demo gegen Missstand/ Symptom XY gehen, solange die kollektive Geisteskrankheit, das unproduktivste auf der Welt, nämlich Geld könne sich selbst vermehren, mit derer Hilfe Börsen, Aktien und Zinsen das Projekt Menschheit in den Sand setzen, solange dieser tabuisierte und für ein Naturgesetz gehaltene Blödsinn nicht auch nur angekratzt wird (aber dieses bitte grundsätzlich)? Meine zwar aus LSD und THC geborene Devise: »Man kann die Welt nicht ändern, aber man kann etwas dafür tun, dass sie sich ändert«, nämlich das Denken ändern (erweitern) feiert mit CBD fröhliche Urständ. 06.03.: den ganzen Tag keine Lust, Öl oder Blüten zu nehmen. Leichter Konzentrations – und Gedächtnisabfall. Eigentlich wollte ich das inklusive Nacht durchziehen – jetzt kam aber der Anruf der Apotheke, dass die Orange-Blüten da sind. Also konnten sie insofern optimal getestet werden, als ich nichts anderes genommen hatte. 07.03.: deshalb kann ich auch über die Nacht nichts verbindliches sagen, weil ich zwar nicht oft aufwachte, aber danach derart husten, dass ich lange nicht mehr einschlafen konnte. Deswegen inhalierte ich an diesem Tag gar nichts und nahm abends nur einen Keks, der aber mitten in der Nacht bremste, so dass ich 0,05 THC inhalierte – und es tatsächlich sofort wieder lief!!! Das kann zwar kein Dauerzustand sein, aber hat als ultima ratio zumindest dieses eine Mal geklappt. Ich werde das auch mit 0,03 THC probieren. Wenn sich das wirklich als ein sicherer Harnlaufblockadelöser erweisen würde, wäre das sensationell. Deshalb glaube ich selbst noch nicht ganz dran, sondern muss

es erst noch mehr empirisch verifizieren; außerdem glaube ich, dass es nur dann funktioniert, wenn ich abends meinen CBD Tropfen genommen habe, also es gehören auch da wieder die beiden Elemente zusammen und die Kunst ist, herauszufinden, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen müssen. 08.03.: immerhin konnte ich mittags hustenfrei 0,05 CBD Blüten inhalieren, die eindeutig auch den Hustenreiz stillen konnten. Abends nahm ich zum Schlafen wieder einen Keks, bekam aber nachts einen derartigen Hustenanfall, dass ich außer Hustensaft und heißer Zitrone einfach mal 0,05 THC Blüten (Orange Nr.1) probierte: Husten weg und durchgeschlafen bis morgens!!! 09.03.: deshalb morgens gleich CBD inhaliert, will aber auch wegen des Hustens nicht zu früh jubeln, der leider die Ergebnisse dieser Testphase beeinträchtigt. 10.-12.03.: in diesen Tagen habe ich ein wenig herumexperimentiert: Beim Nullsummentag wurde zwar leicht verminderten Elan gespürt (was auch an der Erkältung liegen kann), aber abends konnte ich problemlos einschlafen. Tags drauf dann CBD Tropfen und CBD Blüten – abends dafür 6 THC Tropfen und weil ich Ärger hatte, 0,1 THC Blüten, was bestens funktioniert hatte. Dabei zum zweiten Mal Probleme, aber durch Inhalieren von 0.05 THC unmittelbar – in meiner Skala ausgedrückt – von 3-4 auf 2 runterbekommen! Wenn sich das noch öfters bestätigen sollte und die Dosis noch auf 0,03 reduziert werden könnte und das über längere Zeit funktioniert, wäre damit das Anti-Harnverhaltmittel par excellence gefunden, aber ich möchte nicht zu früh Hurra schreien. Und es muss Noteinsatz sein, nicht Dauerlösung. Tagsüber nehme ich ab jetzt zwar weiter morgens die drei CBD Tropfen, aber nur 2 THC Tropfen. Wenn

mein 0,05 CBD Blütenvorrat zu Ende ist, werde ich mal 8 0,1 CBD Blüten vorbereiten. Ziel ist, dass es den ganzen Tag so gut läuft wie morgens, wann es ja immer so normal wie vor 20 Jahren läuft, was tagsüber aber zurückgeht, die Skala von 2 wieder auf 3 oder 3-4 hochgeht. Aus Angst vor Schlafproblemen habe ich in der letzten Zeit oft abends dann doch noch THC Blüten inhaliert. Wenn ich aber das THC Öl auf 2 morgens und 6 abends umstelle, ist die Gefahr nicht so groß und ich werde es drauf ankommen lassen; sollte ich dann ums Verrecken nicht einschlafen können, kann ich ja immer noch zum THC Blüten Notnagel zurückgreifen, möglichst auf 0,03 reduziert. Aber wenn dieses Ziel erreicht werden sollte und wenn es über längere Zeit sozusagen empirisch überprüft dabei bliebe, wäre das ein sensationeller Sieg über das Prostata/Blasenproblem ohne Operation. Also es wird noch eine Zeitlang dauern, bis das alles geklärt ist, aber Weg und Ziel sind klar. Insgesamt habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass für eine Dauerlösung nach diesen ganzen Testphasen das Öl wesentlich geeigneter ist als die Blüten. Vor allem das THC Öl kann ich ja je nach Tagesanforderungen tagsüber mehr oder weniger einnehmen: gegenüber den Blüten hat es den Vorteil, dass es zwar wirkt, aber fast unmerklich, nur gelegentlich bewusst wird. Die Blüten bzw. das Inhalieren mit seiner unmittelbar spürbaren Wirkung ist zu nah am Genussmittel (gegen das ich ja nichts habe, nur alles zu seiner Zeit …), aber die schnelle Wirkung macht es dafür geeignet als Interventionsmittel, wenn es Probleme gibt. Grob gesagt zusammengefasst: - tagsüber mit CBD Öl (und Blüte bei Bedarf, wenn es nicht läuft) auf Status quo ante Prostatavergrösserung kommen und

schnell klar. Zudem kommt hier die Thriller-Komponente in Spiel, denn in dem Buch ist Politik zudem ein ziemlich tödliches Geschäft. Aber wieso das alles und worauf begründet Johnson seine

Energierevolution, die nachhaltig, die Umwelt schon und dennoch ein gutes Geschäft für (beinahe) alle verspricht? Diese sagenhafte Formel, mit der all das möglich wäre, befindet sich aber im Besitz der

Gleichzeitig wird Ekholms Pressesprecherin Betty Lind eine Liste zugespielt. Darin wird behauptet, dass zahlreiche Vertraute des Präsidenten Schmiergelder erhalten. Und der Clou ist, sie selbst zählt

- nachts mit THC Blüten intervenieren, wenn es nötig erscheint; nachts ist es auf jeden Fall immer schwieriger, aber da hatte ich auch schon Phasen, in denen ich zwar ab und zu raus musste, aber es dann ganz schnell ging und ich sofort wieder einschlafen konnte; da will ich wieder hin und dabei möglichst nur noch 1 bis 2 Mal pro Nacht. 13.3.: hat trotz CBD ohne THC mit dem Schlafen geklappt. Allerdings abends 6 Dronabinol Tropfen, die werde ich heute auf 4 reduzieren; morgens 2. 14.3.: Klappt bestens auch mit 4 Tropfen abends, und was das Wichtigste ist: inklusive Träumen! Ich denke, damit können wir die Testphase abschließen? Mein Vorschlag für den Dauerzustand sieht folgendermaßen aus: - CBD ÖL: 3 morgens, 1 abends - THC ÖL: 2 morgens, 4 abends - CBD Blüten (Bedrolite): 3 x 0,05 - THC Blüten (Orange Nr. 1): nur bei Bedarf in drei Fällen: 1. bei Harnflussproblemen, 2. bei Einschlafproblemen, 3. bei Unruhe oder Ärger zur Beruhigung, soweit ich es mir tagsüber leisten kann. Alles zusammen, um in zwei Jahren beim Prostata MRT den Wert weiter zu senken!!! Soweit der Bericht. Im Gespräch erfuhr ich noch einige Folgeschlüsse, die allerdings weniger mit dem Medikament Cannabis, dafür umso mehr mit dem Genussmittel zu tun haben… Zusammengefasst würde ich das in meinen Worten folgendermaßen ausdrücken: Man hat bei CBD nicht das Feeling von THC, aber die Gedanken. Man fliegt nicht mit dem Körper, aber mit dem Geist. Man hat nicht das angenehme Rieseln in den Venen, in den Muskeln, im Bauch, aber im Kopf. CBD

Energiewende, Klimawandel, hohe Schule der Politik vor Greta Thunberg Wie ein Thriller hochbrisante politische Fragen behandelt und dabei der Wahrheit ziemlich nahe kommt Darstellungen? Für den Ministerpräsidenten von Schweden steht es momentan recht schlecht um seine Wiederwahl, doch sein enger Politikberater Anders Ekholm will mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft die Wende schaffen. Und was eignet sich in Zeiten der von Klimawandel-Leugnern als Klima-Hysterie denunzierten Klimawandels besser als eine weltweite

Beraterfirma Lionshare. Zu deren Kunden zählen vor allem mächtige Lobbyisten, die andere Interessen verfolgen, als die Menschen vor den Gefahren des Klimawandels zu schützen. Insofern liegt es nahe, dass Ekholm seinen jungen Umweltreferenten Jonatan Stark bei Lionshare einschleust, was aber natürlich ein sehr riskantes Unterfangen ist.

angeblich auch zu den Bestochenen. Aber Betty lässt sich nicht entmutigen und folgt der Spur des Geldes. Wenig überraschend stößt sie dabei auf Lionshare. Schließlich kreuzen sich Bettys und Jonatans Wege. Zu diesem Zeitpunkt wissen sie aber bereits, dass sich hinter Lionshares Hochglanzfassade abartige und unmenschliche Abgründe auftun. Aber trotz

macht gute Laune. Nicht fiebrig high, aber mit vollem Überblick. CBD macht gelassen, es erzeugt einen freundlichen Ausblick, nachsichtig gegenüber anderen, stets kurz vor einem Lachanfall. CBD macht geduldig. CBD turnt unmerklich. Je weniger man sich seiner Wirkung bewusst ist, desto mehr tut sie. Nicht darauf achten, auf keine Wirkung warten, nicht daran denken – dann kommts. Im Zusammenklang mit THC ist CBD mit Sicherheit der inspirierende Anteil, also je stärker das THC wirkt, desto höher sollte der CBD Anteil sein, und die Gedanken purzeln nur noch so vom Himmel. Was den optimalen Kick betrifft, geht es es um die richtige Mischung von CBD und THC, um das richtige Verhältnis. Man kann nämlich mit dem gezielten Einsatz von CBD das THC Ergebnis hochjagen! Man mische in stark THC haltiges Gras die richtige Menge CBD – welches Verhältnis man durch ausgiebige Tests so angenehm wie erfolgreich rauskriegen kann – und ist daraufhin zwar voll stoned, behält aber genauso voll – im doppelten Wortsinne! – den Überblick. Noch ein Grund mehr für die verfickte Kotzlegalisierung! Denn so genau definierten Cannabis – z.B. eine Sorte mit 18 % THC und 2% CBD und eine andere mit 15% CBD, aber nur 2 % THC – gibt es bislang nur in der Apotheke und nicht bei Reweedekarossmannmüllerdmaldilidlnormanetto etc. Wird aber wirklich langsam Zeit!

Beitrag von Christof Wackernagel

Bild: Rowohlt Verlag

Das scheint im Ansatz dieses CBD haltige Gras bei mir auszulösen, zu erinnern. Also eine bestimmte Haltung zu erzeugen bzw. eine vorhandene zu stärken. Schon auch ein wenig körperlich, aber vor allem im Kopf. Es macht mich zwar wach, aber ich fahre, zumindest im Tempo, runter. Komme auf gute Gedanken, aber ohne gleich in Euphorie darüber auszubrechen. Hat geradezu was Nüchternes, aber eben bewusstseinserweitert, seiner selbst bewusst. Kochen geht gut in diesem Zustand, lustvoll genau den Überblick zu behalten, damit das Stück optimal genau gegart ist: CBD vertritt, habe ich mehr und mehr den Eindruck, das Realitätsprinzip innerhalb des Cannabis. Wenn man dann mit Hilfe dieser genau definierten Sorten sich genau soviel »Realitätsprinzip« holen kann, wie man jeweils braucht, ist das ja optimal. 05-03.: morgens nur 3 THC Tropfen, mittags 0.05 CBD Blüten. Die drei »k« des CBD: es macht mich kommunikativer, konzentrierter und konsequenter: nach sechs Stunden harter körperlicher Arbeit (verschimmelte Silikondichtungen an sämtlichen Fenstern und Türen und im Bad entfernen, was Kraft und 100 Genauigkeit erfordert), geriet ich kurz in Versuchung, mir nicht, wie geplant Rösti zu braten, sondern schnell eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu werfen, blieb aber ganz klar bei 45 Minuten Rösti. Überhaupt habe ich den Eindruck, auch durch die CBD erzeugte Verlangsamung, die mit erhöhter Reflexion einhergeht, dass ich stärker gegen Verführungen gefeit bin, z.B. beim Einkaufen: normalerweise wäre ich dem Angebot des neuen superdünnen, original elsässischen etc. Flammkuchen erlegen, mit erhöhter CBD Aufmerksamkeit sage ich mir: ist doch nur Weißmehl, Schweinefleisch und Salz, das muss schon jemand mir Vertrautes zuhause mit Liebe

COOLTOUR 19

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all dieser verheerenden Warnsignale ahnen sie noch nicht, was wirklich auf dem Spiel steht. Mark Johnsons Thriller „Die schlichte Wahrheit“ gehört eindeutig in die Rubrik „gute Thriller“. Er versteht es ausgezeichnet die hochpolitischen und brisanten Themen aus der realen Welt in die Welt des Thrillers zu übersetzen. Dabei gelingt ihm vermutlich aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen in diesen Bereichen ein wirklichkeitsnahes Panoptikum über die Sümpfe und die Klüngel-Verwick-

lungen von Politik und Wirtschaft. Wer sich dafür und für das uns alle betreffende Thema des Klimawandels interessiert, dem sei „Die schlichte Wahrheit“ ans Herz gelegt. Und für alle anderen gilt: Wer „nur“ eine spannende, gut zu lesende Lektüre sucht, wird bestens bedient.

ISBN: 978-3-499-27424-4

Beitrag von Christian Rausch


20 COOLTOUR

#233 . Juni. 2019

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Vielfältige Gesamtschau des 2. Weltkriegs Bild: C. H. Beck Verlag

I

m Bewusstsein der deutschen Bevölkerung ist es erstaunlich still um die Ereignisse des 2. Weltkriegs geworden. Das war von den maßgeblichen Siegermächten - Sowjetunion, Vereinigte Staaten von Amerika, Großbritannien und Frankreich - so nicht gemeint gewesen. Im Gegenteil: Im Zuge der berühmten Konferenz von Potsdam mit ihren vier „Ds“ – Denazifizierung, Demokratisierung, Dezentralisierung und De-Industrialisierung Deutschlands – und der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse hatte sich (West) Deutschland dazu verpflichtet, das kollektive deutsche Gedächtnis an die Gräuel und unmenschlichen Kriegsver-

brechen, die von den Deutschen im 2. Weltkrieg verübt worden waren, aufrecht zu erhalten. Dies funktionierte auch jahrzehntelang erstaunlich gut. So gab es zu beinahe jedem wichtigen Jahrestag eines Kriegsereignisses ein aufeinander abgestimmtes gesamtmediales Gedenken. Im Fernsehen liefen dann beinahe ohne Unterbrechung zahlreiche Dokumentationen über den Krieg, Monats- und Wochenmagazine ließen ihre Leitartikler kräftig die Federn spitzen und auch in den Tageszeitungen fand ein äußerst selbstkritisch-deutsches Gedenken der jeweiligen Ereignisse statt. Deutsche Bundespräsidenten hielten

staatsmännische Reden über die deutsche Schuld und die damit verbundene deutsche Verantwortung. Ebenso war es – auch dies war ein Erbe des 2. Weltkriegs, auf das die Siegermächte die Deutschen verpflichtet hatten – Usus, dass der 2. Weltkrieg in deutschen Schulbüchern in einer Art und Weise dargestellt werden musste, die nicht im Geringsten Zweifel daran aufkommen lassen durften, dass die Alleinschuld des Kriegsausbruchs und die allermeisten und abscheulichsten Kriegsverbrechen von den Nationalsozialisten

Buchpublikationen zu diesem Thema ist sehr überschaubar und auch im TV gibt es kaum Sendungen darüber – von neuen Produktionen ganz zu schweigen. Diese Feststellung ist an sich bedenklich, da sie zeigt, dass die deutsche Nation sich nicht mehr einer Erinnerungskultur verpflichtet fühlt und es dadurch passieren kann, dass das Wissen um die Zusammenhänge über den 2. Weltkrieg nach und nach verloren geht. Noch bedenklicher aber sind einige wenige neue deutsche Veröffentlichungen, die in Richtung Geschichtsrevisio-

ker Andrew Roberts erschienen ist. Aber auch hier ist ein leichtes Erstaunen angesagt, denn das Buch von Roberts erschien in Großbritannien bereits vor zehn Jahren, also 2009. Hier kann ebenso mit Fug und Recht gefragt werden, wieso es auch anscheinend offensichtlich im Ausland keine neueren Studien und Publikationen über den bisher größten aller Weltenbrände gegeben hat. Zum Inhalt: Der Beginn des Zweiten Weltkriegs liegt inzwischen also achtzig Jahre zurück, doch seine Folgen sind bis zum heutigen Tage

der Luft sowie dem Wettlauf der Rüstungsproduktion und Informationsbeschaffung. Dabei gelingt es Roberts sehr gekonnt, alle Kriegsschauplätze - in Europa, Afrika und Asien, im Atlantik und Pazifik - gleichberechtigt darzustellen. Dass Roberts dafür zahlreiche Schlachtfelder besucht hat, ist an vielen Stellen zu bemerken, da dies seiner Darstellung eine mitreißende Anschaulichkeit verleiht. Jedoch verliert er sich nie im Sog der Ereignisse, sondern behält stetig die großen Zusammenhänge im Auge und wechselt virtuos zwischen den diver-

Vor 80 Jahren begann der 2. Weltkrieg – Ein britischer Historiker arbeitet die ganze Geschichte des globalen Weltenbrands gekonnt für Geschichts- und Militärinteressierte auf verübt worden waren. Zudem wurde überall und stetig die Singularität, also die Einzigartigkeit der deutschen Kriegsverbrechen zum Beispiel in Sachen Holocaust herausgestellt. Nun häuft sich dieses Jahr der Kriegsbeginn zum 80. Mal und von all den oben beschriebenen Merkmalen ist nur noch wenig übrig geblieben. Die Anzahl neuer

nismus gehen, was heißt, dass der 2. Weltkrieg eben nicht mehr nur als deutsche Alleinschuld bewertet und die deutschen Kriegsverbrechen in ihrer Grausamkeit relativiert werden nach dem Motto: im Krieg hat jede Nation ihre eigenen Verbrechen begangen. Umso erfreulicher ist es, dass jetzt im renommierten C.H. Beck Verlag „Feuersturm“ von dem britischen Histori-

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spürbar, auch wenn die Kriegsgeneration langsam aber sicher ausstirbt. Der bekannte britische Historiker Andrew Roberts hat die Ursachen und den Verlauf des globalen Kriegs neu und meisterhaft erzählt. Seine dichte und vor allem sehr quellennahe Darstellung wurde als Meisterwerk gerühmt, das große Anschaulichkeit im Detail mit einem souveränen Überblick über die zahlreichen Kriegsschauplätze verbindet und die Leser von der ersten Seite an fesselt. Insofern kombinieren sich in diesem Werk eine großartige erzählerische Leistung in Form eines mehr als gelungenen Narratives mit großer historischer Detailund Feinarbeit. Eine Fragestellung durchzieht das Werk beinahe wie ein roter Faden. Andrew Roberts folgt nämlich der spannenden Frage, warum denn die Achsenmächte (Deutschland, Italien, Rumänien, Ungarn, Japan …) den Krieg verloren. Geschah dies tatsächlich durch strategische Fehler und aus ideologischer Verblendung oder wegen der vehementen Übermacht der Alliierten? Im Mittelpunkt des Buchs steht die Militärgeschichte mit ihren Operationen und Schlachten zu Land, zu Wasser und in

sen, kriegsbestimmenden Ebenen: von den Politikern und Generälen über die Soldaten in Schützengräben und Sandstürmen bis hin zu den unzähligen Opfern dieses größten Krieges aller Zeiten. „Feuersturm“ ist all jenen zu empfehlen, die sich mit der dunklen Geschichte Deutschlands beschäftigen und dabei gleichzeitig die globalen Ereignisse im Blick behalten wollen. Trotz der knapp 800 Seiten Text kommt bei dem Buch an keiner Stelle Langeweile auf. Das beweist, dass Geschichte spannend und interessant sein kann, ohne dass dabei in einen platten Militarismus verfallen wird. Insofern gibt es von dieser Stelle eine unbedingte Empfehlung das Buch zu lesen. Prädikat: Besonders wertvoll. ISBN: 978-3-406-70052-1

Beitrag von Christian Rausch



22 KASCHA

#233 . Juni. 2019

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Erste Hilfe für Kiffer

DIE HANFBERATUNG IM HANF JOURNAL wachstums perfekt abzupassen.

ich habe ein paar Pflanzen bei mir auf dem Balkon, aber nicht sehr viele. Da würde ich natürlich gerne das Maximum raus holen. Sonne kriegen sie reichlich, mit Dünger habe ich mich auch schon gut informiert und versorgt. Aber eine Frage habe ich noch: Ich habe mal gehört, dass man die Blätter abschneiden soll. Dann geht wohl mehr Power in die Blüten, weil die Blätter nicht mehr mit versorgt werden müssen. Stimmt das, und wie geht das?“ Kascha antwortet:

Denn die Wichtigkeit der Blätter ist am Anfang größer als am Ende. In der Wachstumsphase braucht die Pflanze natürlich sehr viele Blätter, denn so bekommt sie Energie zum Wachsen. Irgendwann sterben sie dann von alleine ab, wenn sie nicht mehr benötigt werden, denn Hanfpflanzen leben ohnehin nur ein Jahr. Nun gibt es verschiedene Gründe, Blätter abzuschneiden: Wenn Blätter anderen Blättern die Sonne wegnehmen, dann kann es sinnvoll sein, entweder das störende oder das im Schatten gelegene Blatt abzuschneiden. In der Blütephase schneiden viele Grower auch Blätter ab, damit die Buds mehr Sonne abbekommen. Und zu guter Letzt natürlich auch, damit die Pflanze die ihr zur Verfügung stehenden Nährstoffe für die Blüten und nicht für unzählige Blätter verwendet. Dabei wird aber in der Regel davon abgeraten, mehr als 10 % der Blätter abzuschneiden und auch davon, öfter als maximal ein Mal pro Woche zu entlauben – das würde der Pflanze großen Stress verursachen. Und natürlich sollte man unbedingt sterile Scheren oder Messer benutzen, um Erkrankungen der Pflanze zu vermeiden.“

„High Joe, leider darf ich Dir an dieser Stelle keine Anleitung zum Anbau von Cannabispflanzen ohne Genehmigung geben. Allgemein kann ich Dir aber sagen: Ja, diese Strategie gibt es tatsächlich. Und der Grund dafür scheint oft genau der zu sein, den Du genannt hast – sicherzustellen, dass die Blüten noch mehr Versorgung bekommen. Andererseits kannst Du Dir sicher auch vorstellen, dass das keine ganz risikofreie Lösung ist. Pflanzen haben die Blätter ja nicht zur Dekoration, sondern zur Photosynthese – all ihre „Power“ kommt aus den Blättern. Der Trick ist nun, die verschiedenen Phasen des Pflanzen-

Ka s E m als a cha du o ra i kas mm n a l z ist cha e F n d u @h rag ie T e pe an en ast rr r fjo gib en ei urn t e ch al.d s n en e icht !

„High Kascha,

Illu :L uc as

Joe (20, aus Berlin) fragt:

Andi (24, aus Leipzig) fragt: „Hallo Kascha, ich kaufe mir mein Weed wegen des besseren Preises immer gleich für den ganzen Monat. Dann habe ich aber oft das Problem, dass es, je nach Wetter, am Monatsende entweder trocken oder modrig ist. Ich habe mal gehört, ich soll es in den Kühlschrank legen. Das ist aber keine gute Idee, das ist ein WG-Kühlschrank und schon mein Essen ist da nicht immer sicher drin. Was kann ich noch tun?“ Kascha antwortet: „Hi Andi, wichtig für die Lagerung ist natürlich schon der Ausgangszustand: Wenn Du feuchtes Weed kaufst, dann wird es auch schneller modrig, wenn Du trockenes Weed kaufst, dann wirst Du es auch kaum wieder feucht bekommen. Die ideale Luft-

feuchtigkeit für Gras liegt bei ca. 60 % bei nicht all zu hohen Temperaturen. Grundsätzlich ist Gras ein Naturprodukt und Restfeuchte sorgt immer für Probleme. Das siehst Du deutlich, wenn Du Dir mal einen Salatkopf kaufst und den in Plastik eingewickelt einen Monat in Deinem Schrank liegen lässt. Das heißt, trockenes Weed ist zwar ärgerlich, aber immer noch rauchbarer, als vermodertes Weed. Jeder, der mal in den Tropen bei über 80 % Luftfeuchtigkeit gekifft hat, kann das sicher bestätigen. Um zu checken, wie trocken die Luft bei Dir zu Hause überhaupt ist, kannst Du Dir irgendwo ein günstiges Hygrometer kaufen, die kosten zum Teil weniger als 10 €. Außerdem macht die Verpackung einen großen Unterschied. Am besten scheinen luftdicht verschließbare Glasbehälter geeignet zu sein, zum Beispiel Einweckgläser. Das dritte ist die gleichbleibende Temperatur: Wenn zum

Beispiel vormittags die Sonne auf den Schrank mit Deinem Weed scheint, verdunstet Flüssigkeit und kondensiert, wenn es wieder kühler wird, überall am Gras und an der Plastiktüte bzw. der Glas-Innenseite. Auch davon wird das Gras schnell etwas seltsam und matschig. Wenn der Kühlschrank nicht in Frage kommt, dann such Dir den dunkelsten und kühlsten Ort in Deiner Wohnung, weit weg von sonnigen Fenstern. Dann sollte eine Lagerung von einem Monat ohne all zu krasse Qualitätsverluste eigentlich machbar sein. Ach ja, entnimm am besten nicht jedes halbe Gramm einzeln, sondern idealerweise immer gleich Portionen für ein paar Tage. Dann wird das Weed im großen Beutel zwar regelmäßig gelüftet, aber nicht zu oft.“

Gina (22, aus Hannover) fragt: „Hi Kascha, ich rauche eigentlich nicht gerne Haschisch, aber ich hatte neulich mal eine Sorte, die hat mir gut gefallen. Sie hat wie sehr würziges Gras gerochen, aber auch wie Haschisch, und war schwarz, aber nicht so klebrig und weich wie Nepalese oder Afghane, die ich vom Holland-Urlaub kenne. Eher etwas spröde, aber schon noch elastisch. Kannst Du mir sagen, was das für Hasch war?“ Kascha antwortet: „Hallo Gina, Deiner Beschreibung nach nehme ich an, dass es sich dabei um so genanntes Fingerhasch handelt. Das wird überall dort hergestellt, wo harzige Hanf-

sorten wachsen: im nahen Osten, in Marokko und auch auf Jamaika. Die Qualität kann sich dabei stark unterscheiden. Denn manchmal wird Fingerhasch einfach als „Beiprodukt“ von Erntehelfern hergestellt, die sich nach der Ernte das Harz von den Fingern kratzen. Es kann aber auch „absichtlich“ hergestellt werden, indem Blüten mehrmals zwischen den Händen gerieben werden. Durch diese Produktionsweise ist oft ein hoher Anteil an Pflanzenmaterial enthalten, was das Fingerhasch oft etwas weniger klebrig macht und ihm einen im Vergleich zum Pollenhasch oder anderen „reineren“ Haschsorten einen stärkeren Weedgeruch gibt. Typischerweise wird es zu „Kugeln“ oder „Eiern“ gerollt verkauft, was auch an der manuellen Herstellungs-

weise liegt, jede einzelne Kugel braucht ja so ihre Zeit. Da diese Herstellung etwas aufwändiger und oft weniger organisiert ist als die „industrielle“ Herstellung anderer Haschischsorten, ist leider die Verfügbarkeit nicht flächendeckend zuverlässig. In anderen Worten: Man braucht schon etwas Glück, um auf einen Händler zu treffen, der das regelmäßig im Angebot hat. Wenn man mal das Glück hat, dann kann sich das aber lohnen: Das Haschisch gibt ein angenehm beruhigendes Indica-High mit einem sehr vollen, hanfigen Aroma.“


#233 . Juni . 2019

Nach der Zuweisung der Kabine nahmen wir hackedicht am Kapitänsempfang mit anschließendem Galadiner in der Messe teil. Die Verbandspräsidentin begrüßte alle Veteranen und Veterinärinnen und die anwesende Presse – also uns vom Hanf Journal. Es war ein wirklich beängstigender Moment, als sich alle Blicke auf uns richteten und die Präsidentin sagte: „Keine Angst, liebe Brüder und Schwestern. Die Jungs und Mädels vom Hanf Journal gehören nicht zur Lügenpresse, sondern verbreiten die Wahrheit, nichts als die reine Wahrheit über unseren aktiven Widerstand gegen die Cannabis-Scheinlegalisierung. Sie wissen, dass wir, die FIHA, völlig zu Recht gegen ein staatlich kontrolliertes Cannabis-Monopol kämpfen. Der Hanf hat frei zu sein und gehört nicht in die Hände einiger weniger Aktionäre. Also, werfen wir unsere Freunde vom Hanf Journal nicht über Bord und heißen sie willkommen.“ Wieder richteten sich alle Blicke auf uns, ein leises Raunen ging durch die Messe und niemand klatschte. Die Präsidentin gab uns Zeichen, nach vorne zu treten. „Sadhu, Bruder, du bist neben Hans Cousto die graue Eminenz des Hanf Journal, sprich zu uns!“ Unserem Kollegen Sadhu war der Schreck anzusehen, der ihm in die Glieder fuhr. Er, der nichts mehr als öffentliche Auftritte scheut, war wie erstarrt und tat so, als sei er gar nicht anwesend. „Sadhu, sprich zu uns!“ erhob sich plötzlich eine Stimme aus der Messe, dann noch eine und noch eine, bis alle im Chor nach ihm riefen und rhythmisch klatschten. Unser Kollege lief leichenblass an, schüttelte unentwegt den Kopf, bis es schließlich aus ihm herausplatzte: „Nein, hört auf, bitte! Ich kann nicht zu euch sprechen!“ Doch die Veteranen ließen sich nicht beirren und gerieten immer mehr in Verzückung. Alle erhoben sich, selbst die, die in Rollstühlen saßen. „Sprich zu uns, Sadhu“, riefen sie, während sie uns immer mehr bedrängten.

Die Situation schien durchaus heikel, zumal der Kollege drauf und dran war, davonzulaufen und schnurstracks über Bord zu springen. Nicht auszudenken, wenn ihm die Greise gefolgt wären. Zum Glück drängte sich ein Bär von einem alten Mann nach

Bild: Public Domain

M

ajestätisch lag sie vor Anker im Hafen von Tanger, die Gorck Fock, die die FIHA extra für diese Vergnügungsfahrt auf der Meyer-Werft in Papenburg nachbauen ließ. Und es war ein wirklich erhabenes Gefühl, als uns 17 Leichtmatrosen, die wie Hippies aussahen, zu jenem Dreimastsegler hinüberruderten, auf dem sich die Widerstandskämpfer des Anti-Hanfkrieges zu einem Veteranentreffen eingefunden hatten. An Bord begrüßte uns die Verbandspräsidentin standesgemäß mit einer Auswahl an gefüllten Rauchgeräten, und wir erhielten erste Information über jene Frauen und Männer, die seit mehr als einem halben Jahrhundert dafür sorgen, dass auf deutschen Boden kein Joint ausgeht.

vorne, packte Sadhu am Kragen und stellte ihn nach vorne vor das Mikrofon. „Nun sag, was, du Heini“, blaffte ihn der rüstige Rentner an, der, wie sich später herausstellte, der Patriarch des Al-

hanfjournal.de

Brüder!“ Wie auf Kommando brach ein Jubelsturm los, der erst abebbte, nachdem Hashkif al-Hašīš seine Pistole gezogen und ein Loch in die Holzdecke geschossen hatte. „Ohne euch, meine lieben Freunde“, fuhr der Kollege fort, „ohne euch, stünde ich

und rauchten. Die Stimmung war entspannt, dennoch hatten wir ein komisches Gefühl, geradeso, als würde gleich ein Unglück geschehen. Doch was sollte sein? Die See war ruhig, weit und breit kein Eisberg in Sicht, und die Gorch Fock ist nicht die Pamir. Also

Kollege Sadhu tat wie ihm befohlen, rauchte den Joint heiß und hustete. Dann war es soweit und er sprach: „Ich mache es kurz: Ihr seid die Besten, liebe Schwestern und

Goldene Hanfblatt am Bande für die Erfindung des berühmten Thaisticks. Das Große Verdienstkreuz mit Stern wurde einem relativ jungen Veteran aus Albanien umgehängt, der eigenen Angaben zufolge die komplette Regierung auf der Gehaltsliste hat.

Zu Gast bei HaschischVeteranen

heute ganz anders da. Hättet ihr mir nicht das Geld aus der Tasche gezogen, würde ich heute stolzer Besitzer eines Einfamilienhäuschens inklusive treuloser Ehefrau und zweier missratener Kin-

machten wir es uns wie die anderen gemütlich, unterhielten uns mit den Veteranen, die uns gruselige Abenteuergeschichten aus ihrem bewegten Schmugglerleben erzählten. Nach der Koffie-

Vor einem Jahr gründete sich die „Fédération Internationale de Haschich Association“ (FIHA), um die Interessen der Haschischproduzenten, Schmuggler und Großdealer aus aller Welt zu vertreten. Der größte Erfolg der FIHA-Lobbyisten war die Verhinderung des UNO-Beschlusses, Cannabis von der Liste der gefährlichen Drogen zu nehmen. Anlässlich des Jahrestages der Gründung des Weltverbandes trafen sich die Veteranen des internationalen Haschischhandels zu einer gemeinsamen Bootsfahrt von Tanger nach Monte Carlo. Das Hanf Journal war exklusiv dabei. Hašīš-Clans aus Beirut war. „Seit 2001 sind wir alle treue Leser des Hanf Journal. Ihr habt mit eurem Geschreibsel so manchem von uns aus der Seele gesprochen. Viele habt ihr in dunklen Zeiten erheitert, und ich habe sogar erst durch euch die deutsche Sprache gelernt. So, Bruder Sadhu, nun zeig mal, dass du ein Mann aus Fleisch und Blut bist und sprich zu uns ein paar Worte!“ Da stand er also, unser Kollege, und wir hofften, dass wir, wenn er zu den Veteranen spricht, ungeschoren davonkommen. In der Messe wurde es augenblicklich still. Hashkif al-Hašīš reichte ihm einen Joint mit der Aufforderung, erst einmal zur Entspannung einen tiefen Zug zu nehmen. „Äh, und wehe du sagst jetzt, dass du nicht kiffst“, knurrte ihn der betagte Clan-Chef an.

LANGE GLOSSE 23

der sein. Ihr habt verhindert, dass aus mir ein anständiger Mensch wird. Danke, vielen, vielen Dank dafür. Ich liebe euch, euch alle! So, und jetzt hol mir mal einer ne Flasche Bier!“ Abermals tobte die Messe vor Jubel, sogar Frauenschlüpfer flogen, und alle drängten nach vorne, um unserem Kollegen auf die Schulter zu klopfen und zu herzen. Das fing also gut an. Nachdem sich der Personenkult gelegt hatte, hielt der Kapitän, ein hoch betagter Niederländer, eine kleine Rede. Dann wurde gespeist, getrunken und bis in die Puppen geraucht. Wie wir in die Kojen gekommen sind, ist uns nicht mehr in Erinnerung. Als wir am nächsten Tag wieder bei Besinnung waren, stand die Sonne bereits im Zenit und das Segelschiff schnitt unter vollen Segeln wie ein Messer durch die offene See. Von den Veteranen war nicht viel zu sehen. Einige dösten an Deck in Liegestühlen, andere saßen im Salon, plauderten

tijd folgte die Abendbrotzeit, wir aßen uns tüchtig satt und genossen die entspannte und friedliche Atmosphäre im Kreise jener Menschen, die so ganz anders waren als unsere Mütter und Väter. Am Abend versammelten sich alle Passagiere in der Messe. Auf dem Programm stand die Ehrung ganz besonders verdienter Haschischschmuggler. Die erste Ehrung wurde einem Großhändler aus Pakistan zu teil. Sein Verdienst war der Aufbau eines Kinderkrankenhauses und einer Schule in Kuh-i-Taftan in Belutschistan. Dafür wurde dem knapp Hundertjährigen der goldene Ehrenbobel für soziales Engagement angesteckt. Die zweite Auszeichnung erhielt ein US-Amerikaner, dessen Name hier nicht erwähnt werden darf und der extra für das Veteranentreffen aus dem Gefängnis befreit wurde. Unter Tränen ließ er sich das Eiserne Drogenkriegsverdienstkreuz 1. Klasse umhängen. Eine 89-jährige Thailänderin empfing das

Und so ging es reihum, bis jeder seine Auszeichnung hatte. Ganz zum Schluss waren wir dran. Als engagierte Aktivisten an der Medienfront des Anti-Cannabis-Krieges wurde uns die Howard-Marks-Ehrenmedaille verliehen. Sadhu erhielt darüber hinaus von einer tadschikischen Oligarchenwitwe einen Heiratsantrag. Danach wurde gefeiert, bis die Schwarte krachte. Doch das ungute Gefühl blieb, dass der Segeltörn unter keinem günstigen Stern steht. Als am nächsten Morgen ein Veteran beim Frühstück zusammenklappte, befürchteten wir sofort das Schlimmste. Doch wir irrten, es war nur eine kur-

ze Spannungsschwankung des Herzschrittmachers. Die dunkle Vorahnung wollte jedoch nicht weichen. Ja, und dann, dann brach es wie aus heiterem Himmel über uns herein. Wir hielten gerade an Deck ein Nickerchen, als plötzlich ein Düsenjet im Tiefflug über die Gorck Fock hinwegfegte. Dieses Spiel wiederholte sich ein paar Mal, versetzte aber niemanden der Veteranen in Aufruhr. Als wir auf der Brücke nachfragten, was das zu bedeuten hat, antwortete der Kapitän: „Wir bekommen gleich Besuch. Keine Sorge, die wollen nur mal Guten Tag sagen.“ Und dann sahen wir sie auch schon, die beiden Patrouillenboote die direkt auf uns zusteuerten. Eine halbe Stunde später wurde die Gorck Fock von Soldaten der französischen Marine geentert. Wir gaben uns sofort als Presse zu erkennen, durften aber trotzdem Zeugen werden, wie die Verbandspräsidentin den beiden Kommandanten der Patrouillenboote zwei Koffer überreichte. Wir wissen nicht, was in den Koffern war, aber der Inhalt muss auf die Zollbeamten überzeugend gewirkt haben. Keine fünf Minuten später lagen wir wieder im Wind – nach Monaco. Am späten Abend lief die Gorck Fock bestaunt von unzähligen Schaulustigen in den Hafen von Monte Carlo ein. Sogar Fürst Albert trat ans Fenster und winkte. Am Pier standen eine Limousinenflotte und ein LKW bereit. Die Luxuskarossen waren für uns Passagiere, der Brummi für die zwanzig Tonnen Haschisch, die die Gorck Fock als Fracht dabei hatte. Auf Nachfrage erhielten wir die Auskunft, dass die Veteranen voll auf ihre Kosten gekommen sind und beschlossen haben, im Herbst von Jamaika nach Sylt zu segeln.

Beitrag von Sadhu van Hemp

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