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In Form bringen
from "voraussehen - Zeichen erkennen, Lösungen formen, Zukunft gestalten", Jahresbericht 2022 der H-BRS
Öffentliches Forschungsprojekt zu ressourcenschonenden Verfahren für Kunststoffprodukte
Warum schrumpft die Shampooflasche beim Abkühlen von der Schmelz- auf die Raumtemperatur? Welche Schritte im Herstellungsprozess könnten schneller gehen? Wie lässt sich der entstandene Abfall reduzieren? „Kern unserer Forschungsarbeit sind komplexe Computersimulationen. Dabei entwickeln wir Modelle, die zu Material- und Energieeinsparungen bei der Herstellung führen sollen“, erklärt Projektleiter Christian Dresbach, Professor für Materialwissenschaften, insbesondere Struktur- und Funktionswerkstoffe sowie Simulation.
Geringere Produktionskosten und bessere CO2 -Bilanz
Von der Shampooflasche bis zur Kunststoffschale in der Supermarkt-Frischetheke – Kunststoffverpackungen sind in unserem Leben allgegenwärtig. Um künftig Energie und Ressourcen zu sparen, muss sich etwas an ihrer Herstellung ändern. Was genau, das erforschen Professor Christian Dresbach und sein Team im Projekt ROForm (Resource Optimized Forming).
Der Fokus von ROForm liegt auf den Herstellungsprozessen von Kunststoffverpackungen, die entweder durch Blasformverfahren (wie etwa Shampooflaschen) oder Tiefziehprozesse (wie die Kunststoffschalen in der Frischetheke) produziert werden. Die Verpackungen verändern während des Prozesses ihre Form. Welche Faktoren dabei genau eine Rolle spielen, untersuchen die Forscherinnen und Forscher im ROForm-Projekt:
Einschmelzen, in Form bringen, abkühlen – diese Schritte sind klar definiert, aber bei den detaillierten Charakteristika des Materials gibt es gewisse Unsicherheiten. Das soll sich durch ROForm ändern: „Um möglichst zuverlässige Modelle entwickeln zu können, legen wir großen Wert auf eine detaillierte Materialcharakterisierung“, erläutert Dresbach. Anhand der einzelnen Parameter, die den Kunststoff ausmachen, lassen sich genauere Auskünfte darüber treffen, an welcher Stelle sich Material einsparen lässt und welche Prozessschritte schneller ablaufen können. Für die Unternehmen sei das vorteilhaft, sagt Materialwissenschaftler Dresbach: „Weniger Material und kürzere Produktionszeiten senken die Produktionskosten und verbessern die CO2 -Bilanz.“
ROForm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert und läuft bis 2024. Als externe Partner beteiligt sind die Dr. Reinold Hagen Stiftung, die Rikutec Germany Group sowie die Silver Plastics GmbH.