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Sicher auf See

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Forschende am Institut für Sicherheitsforschung (ISF) entwickeln neue Sensorsysteme zur Gefahrenerkennung bei alternativ betriebenen Fahrzeugen auf Fährschiffen

Spätestens mit dem EU-Beschluss, ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos neu zuzulassen, ist klar: Die Zukunft gehört den alternativ betriebenen Fahrzeugen. Wasserstoff, LPG (Liquefied Petroleum Gas) oder LNG (Liquefied Natural Gas) sowie der Elektroantrieb werden den Benzin- oder Dieselverbrenner verdrängen. Die alternativen Treibstoffe sind jedoch weitaus flüchtiger und bergen bei einem Leck größere Feuer- oder Explosionsgefahr. Daher entstehen neue Herausforderungen für die Sicherheit – beispielsweise beim Transport der Fahrzeuge auf Fährschiffen. Hiermit haben sich Forschende am Institut für Sicherheitsforschung (ISF) im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projekt ALBERO auseinandergesetzt.

Gefahr von schwer löschbaren Bränden

„Wir haben ein Multisensorsystem zur Überwachung von Fährdecks entwickelt, das warnt, wenn alternative Treibstoffe austreten. Außerdem haben wir zur Sicherheit der Ladestationen für Elektrofahrzeuge geforscht“, erläutert Projektleiter Professor Peter Kaul vom ISF. Bei den Elektrofahrzeugen kann es schlimmstenfalls zu einem „thermal runaway“, also der Überhitzung der aufzuladenden Lithium-Ionen-Akkus kommen. „Das kann zu einem schwer löschbaren Brand führen, da der Akku keinen Sauerstoff zum Brennen braucht“, sagt Kaul. Mit seinem Team hat er Möglichkeiten zur frühzeitigen Detektion des kritischen Zustands der Batterie erforscht, etwa durch Messung von entstehendem Wasserstoff kurz vor dem thermal runaway.

Die Herausforderung beim Multisensorsystem liegt darin, dass Wasserstoff aufgrund seiner geringen Dichte schnell nach oben steigt, LPG und LNG sich hingegen eher unten sammeln. Da die Sensoren unter der Decke hängen, hat das Forschungsteam sie über ein Rohrsystem mit allen Bereichen des Decks verbunden. „Wir haben gute Ergebnisse erzielt. Nun wollen wir prüfen, ob die Entwicklung für eine flächendeckende Überwachung des Fährdecks ausreicht oder ob die Sensoren anders verteilt werden müssen. Letztlich ist das auch eine Kostenfrage“, so Kaul. Das an der H-BRS entwickelte System wird nach Projektabschluss 2022 aus Eigenmitteln der Hochschule an Bord der Fähre zwischen Hoek van Holland und Harwich in Großbritannien betrieben. Für die Forschung ist das ein Gewinn, erklärt Kaul: „Alles ist installiert und wir können jetzt Informationen über die Langzeitstabilität des Systems generieren.“

Mehr: ȹ https://alberoprojekt.de

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