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Früh ein Netzwerk aufbauen: Alumna Verena Thimm verband bereits als Maschinenbaustudentin Studium und Beruf

Verena Thimms Leidenschaft für Industrie ist familiär geprägt. „Mein Großvater war Kunstschmied, ein Onkel ist Elektroingenieur, der andere Metallbaumeister“, sagt Verena Thimm, die heute als Projektleiterin bei dem Kunststoff verarbeitenden Betrieb Kautex Textron arbeitet. Direkt nach dem Abitur wollte sie zunächst Praxiserfahrung sammeln. „Und ich wollte schauen, ob ein industrielles Berufsumfeld etwas für mich ist.“ Eine Ausbildung als Mechatronikerin bei Kautex Textron bildete den Einstieg. Dort behauptete sie sich als weibliche Auszubildende. „Die Begeisterung war entfacht, aber nach der Ausbildung wollte ich mich weiterentwickeln.“

Daher schrieb sich die junge Frau für ein Vollzeitstudium Maschinenbau an der H-BRS ein. Nebenher arbeitete sie weiter bei Kautex Textron, wo sie auch ihr Praxissemester absolvierte und ihre Bachelor- sowie Masterarbeit schrieb. Ihr Spezialgebiet: Rotationsreibschweißen – ein schnelles und energieeffizientes Schweißverfahren, das in der Autoindustrie zum Einsatz kommt. „Das Verfahren war bei Kautex Textron bereits eingeführt, die Prozessgrundlagen jedoch wenig erforscht. Die habe ich erarbeitet.“ Dank ihrer Kenntnisse übernahm sie beim Unternehmen 2017 die Projektleitung für die Entwicklung eines

Schweißwerkzeugs. Neben der Arbeit am Schreibtisch, wo sie Projekte plant, steht die gelernte Mechatronikerin gelegentlich auch selbst an Schweißmaschinen, um Prototypenwerkzeuge zu erproben.

Die ersten Schritte im Projektmanagement ging Verena Thimm an der H-BRS: im Motorsportteam. „Das Formula- Student-Team ist eine großartige Möglichkeit, die Kenntnisse aus dem Studium anzuwenden und zu erweitern“, sagt sie. „Wir haben zum Beispiel ein Lenkungssystem entwickelt und ein Konzept für den ersten Elektro- Rennwagen erarbeitet. Das bedeutet viel Eigenverantwortung, Projektmanagement und Teamarbeit – die beste Vorbereitung aufs Berufsleben.“ Auch die praxisnahen Seminare begeisterten die Studentin. „Im Vertiefungsfach Produktentwicklung haben wir oft an Projekten gearbeitet und zum Beispiel ein Snowbike von der ersten Bleistiftskizze bis zur fertigen Konstruktion entwickelt.“

Studierenden rät Verena Thimm, für Praxissemester und Abschlussarbeiten mit einem Unternehmen zu kooperieren und früh Netzwerke aufzubauen. Ein weiterer Tipp: „Fokussiert euch nicht nur auf Prüfungen, sondern nehmt Angebote außerhalb des Modulplans wie das Motorsportteam oder die Mitarbeit in studentischen Gremien wahr.“

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