Hamburger Strassen / FSG Projekt

Page 1

ein magazin 端ber hamburger strassen



grosse strassen in hamburg


Das Magazin ist das Ergebnis des Magzinkurses von Jan Mueller-Wiefel an der FREIEN SCHULE FĂœR GESTALTUNG in Hamburg, Sommersemester 2011.

www.fsg-hamburg.de


Briefing:

„Wir machen ein Magazin, das die interessantesten Straßen unserer Stadt portraitiert. Straßen, zu denen es Geschichten zu erzählen gibt. Straßen mit großer Vergangenheit und spannender Gegenwart. Straßen, denen tolle Menschen ein besonderes Gesicht verleihen. Straßen, die wir in dieser Stadt lieben und über die wir mehr erfahren wollen. Jeder Student sucht sich eine Straße aus und stellt sie auf mehreren gestalteten Seiten vor. Fotografien, Kurzgeschichten, Zitate, Interviews, Zeichnungen, Illustrationen – der Darstellung sind keine Grenzen gesetzt. Die Gestaltung soll die jeweilige Straße in ihren Eigenschaften charakterisieren: Vom Schraddel-Look hin zu einem cleanen, aufgeräumten Layout und wieder zurück. So entstehen mehrere kleine Hefte mit einer individuellen Optik, die am Ende zu einem GesamtMagazin zusammengetragen werden.“


Inhalt

9 31 49 65 83 111 131

nis alps Veringstrasse, Fährstrasse patrick meß Jungfernstieg joe hartlage Colonnaden alison winter Neuer Wall kjell wierig Schulterblatt line schönhoff Wohlwillstrasse eileen gertz Sternstrasse, Neuer Pferdemarkt


155 179 203 227 251 273

roman berns Heiligengeistfeld christian hinrichsen Hamburger Berg phillipp simon Davidstrasse pascal mattwig Hafenstrasse jenny nafzger Grosse Bergstrasse karin roth Elbberg



WILHELMSBURG -1-


-10-


GARDINENEGGERT

Wie lange gibt es GARDINEN EGGERT & wird EGGERT von seinen freunden auch GARDINEN EGGERT GENANNT? Ist der Lampenschirm vielleicht von ihm?

-11-


VERINGKIOSK Ist der Kioskmann wirklich so nett oder ist er nur aus Gesch채fts gr체nden so freundlich?

-12-


-13-


ICECREME War es schon sein Kindheitstraum Einen Eiswagen zu fahren und mit einer Klingel die Kinder anzulocken?

-14-


RELAX

-7-

Wie lange gibt es das CafĂŠ schon? Wird mehr Fritz-cola gekauft oder mehr Coca-Cola?

-15-


TCHIBOMAN Wann hat er den Schirm gekauft? Wurde er extra f端r den Balkon gekauft?

-16-


-17-


MURDERGIRL Was sah sie vor sich? F端hlt die Frau mit dem Kopftuch das gleiche oder das Gegenteil?

-18-


-19-


-20-


SWEET HOME CAFÉ

Wie lange dauerte es Möbel zusammen zu tragen? Welchen Einfluss hatte der Stadtteil auf das Café?

-21-


SALON

Was macht den Salon Besonders? Welche Beziehung hat er zu der StraĂ&#x;e?

-22-


FISCH Was gibt es Hier auĂ&#x;er Fisch? Die Menschen welcher Nation kauf welchen Fisch?

-23-


-24-


K A B E LT R O M M E L Wie lang ist das Kabel der und warum h채ngt da gleich eine ganze Kabeltrommel?

-25-


GROSSE RITTER

Wie viele Ritter Stiegen hier schon von ihrem Ross? Kamen auch schon welchen aus dem land auf dem Bild?

-26-


-27-


L . O. S. E . R Ist die Botschaft an eine bestimmte Person gerichtet oder wurde der K端nstler bei seiner Arbeit von jemandem inspiriert?

-28-


-29-


L A

P S -22-





34


Schwarze Zahlen und zwar im 端berfluss

35


36


Schnell Leben , Jung sterben N

ach diesem Motto lebt die „Neue Generation“ der Jungunternehmer. Gemeint ist damit die Kurzlebigkeit des Erfolges junger Firmenbosse die sich auch am Jungfernstieg versuchen zu etablieren.

37


38


Jungfräuliches Weiß

A

ls der Alstersee nach dem Dammbau entstanden war, wurden die umliegenden Straße wie Jungfernstieg, Neuer Jungfernstieg und Ballindamm zu beliebten Flaniermeilen. Weil die hübschen Hanseatinnen gern an der Alster flanierten, nannte man die Promenade ab 1648 offiziell Jungfernstieg. Und so kam es, dass die Hanseaten auch schon vor Jahrhunderten auf „Alsterschüten“ ihre Fahrten mit Musik genossen.

39


PUNK

BUSINESS ANNO * 1988

A

usser ein paar in den Wänden verankerten Bänken, Mülleimern

und Betonpollern hat der alte Jungfern-

stieg nicht viel skatebares hergegeben. Es war vermutlich eher die zentrale Lage und

die Kulisse, die den Platz zwischen Gänsemarkt und Mönckeberg, für viele Jahre zu einem der wichtigsten Treffpunkte der Hamburger Skateszene machte.

40


41


FACETTENREICH

Skater, Buis ness, Rentnerrei sen. D

er Dichter Friedrich von Hagedorn (1708-1780) pries den großen See mitten

in der Stadt, der selbst unterkühlte Hanseaten ins Schwärmen bringt: "Die Alster lehrt gesellig sein!" Mit der "Alina" ging am 15. Juni 1859 der erste Linienbetrieb über die Alster bis zum Mühlenkamp und nach Winterhude hinauf... Doch in den Straßen, vor allem am Jungfernstieg, schrieb die Stadt Geschichte: So wie die Straße selbst weltweit bekannt ist, dürfte der Alsterpavillon, eröffnet 1799, und nunmehr der sechste in Hamburgs Geschichte, ebenfalls eines der bekanntesten Gebäude in der Hansestadt sein. Als besonderes gesellschaftliches Glanzstück war das Café von Anfang an als beliebter Treffpunkt für Prominente und Neugierige. Das Gebäude hat im Laufe der Jahre immer wieder aufwendige Umbauten erlebt. Je nach Zeitgeist war es mal karg, mal opulent.

42


43


M a n kann v ie l sagen aber das bringt es auf den D Punkt. as Stadtbild von Hamburg heute ist geprägt von viel Grün und viel

Wasser: Die Elbe und die Alster gehören

dazu, ebenso der Stadtpark und Plan-

ten un Bloomen. Doch als Hamburg im 9. Jahrhundert gegründet wurde und es die

Grünanlagen noch nicht gab, war die Alster ein ganz gewöhnlicher Fluss, der in einem kleinen Delta in die Elbe floss. Mit dem Bau eines Damms 1235 änderte sich das: Quer durch die Alster wurde er angelegt und

es wurde eine Kornmühle gebaut. Heute ist der Damm, der damals noch nach dem Müller

Reese

benannt

war,

die

zweit bekannteste Straße der Stadt: der Jungfernstieg.

44


45


46


Moderner als man vermuten mag.

D

as Alsterhaus wurde 1912 von dem Geraer Geschäftsmann Oscar Tietz

als Warenhaus Hermann Tietz eröffnet.

Die Pläne lieferte das Architektenbüro Cremer & Wolffenstein. Im

Rahmen

„Arisierung“

der

so

jüdischer

genannten

Unternehmen

in der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Warenhauskonzern Hermann Tietz in Hertie umbenannt, das Warenhaus Hermann Tietz am Jungfernstieg erhielt in diesem Zusammenhang

im Jahr 1935 seinen heutigen Namen Alsterhaus. Dieser Vorgang wird in der Firmengeschichte auf der heutigen (2011) Internetpräsenz wie folgt dargestellt:

1936: Firmensanierung, Umstrukturierung und Umbenennung in Alsterhaus.

Im Jahre 1983 erfolgte eine zehn Mona-

te andauernde Komplettsanierung des Alsterhauses, die damals 50 Mio. Deutsche Mark kostete.

1987 besuchten Prinz Charles und seine Ehefrau Lady Dia-

na während ihres HamburgBesuches auch das Alsterhaus.

In den Jahren 2003 bis 2005

wurde das Alsterhaus für rund 35 Millionen Euro komplett um-

gebaut. Für die Pläne zeichnet der Hamburger Architekt Christian F. Heine verantwortlich. Die Fassade am Jungfernstieg sowie an der rückseitigen Poststraße

wurde umgebaut. Im Innenbereich wurde neben der vollstän-

digen Erneuerung und Moder-

nisierung der Ausstattung ein so genanntes Shop-in-Shop-System verwirklicht.

47


aus stieg Jungfern

48


Colonnaden


Die

L age

Die Colonnaden befi nden sich in einem der schönsten Vierteln Hamburgs. Zentral und doch diskret in unmittelbarer Nähe des Hotels Vier Jahreszeiten an der Binnenalster. Herrliche Gründerzeitfassaden prägen die Atmosphäre von damals.

- 50 -


- 51 -


Wie al les

begann.. Die Straße Colonnaden wurde zur direkten Verbindung von Jungfernstieg und Dammtor, vor allem aber zur Erschließung von unbebauten Hofflächen 18761877 durch private Unternehmer unter der Führung von Ernst und Adolph Wex angelegt. Ihr mussten die letzten Reste des alten Stadttheaters am Gänsemarkt weichen. Die Colonnaden wurden bis 1879 mit herrschaftlichen Etagenhäusern bebaut. Die 1974-1977 zur Fußgängerzone umgestaltete Straße ist ein Denkmal der Gründerzeit.

- 52 -


- 53 -


Der Bau der

Der Bau der U-Bahn (KellJung-Linie) 1930, die unter der Straße verläuft, wurde durch gerichtliche Einsprüche der ansässigen Einzelhändler verzögert. Sie forderten eine Linienführung durch die Dammtorstraße. Der befürchtete Umsatzrückgang übertraf anschließend alle Erwartungen. 1974 wurde die Straße zur Fußgängerzone. Zugleich wurde am Nordende eine Rolltreppe und Fußgängerbrücke über die Esplana-

Kel lJung-L inie - 54 -


de errichtet. Diese Brücke führte durch eine kleine Einkaufs-Passage im 1. Obergeschoss des ehemaligen Hotel Esplanade (Phrix-Haus, heute Spielbank Casino Esplanade) zur Dag-Hammarskjöld-Brücke am Dammtor und dem Bahnhof Dammtor. In Höhe des Gustaf Mahler-Platzes wurde 1976 ein Brunnen von Detlef Birgfeld aufgestellt. 2005 wurde die Fußgängerbrücke an der Esplande abgerissen. Zudem erfolgte in dieser

Zeit eine komplette Neugestaltung in zwei Abschnitten. Im nördlichen Teil wurde in der Straßenmitte eine Zone für die Außengastronomie geschaffen. In der Mitte, zwischen Staatsoper und der Ecke am Gustav-Mahler-Platz entstand ein markanter Neubau. Der südliche Teil wurde teilweise wieder für den Verkehr geöffnet.

- 55 -


- 56 -


Damals wie heute

- 57 -


Ein Geschäft seit 1880 Ein Interview mit dem Inhaber des „Pfeifen Tesch Volker Cub“ in den Colonnaden. Seit wann gibt es das Geschäft bereits? Tatsächlich seit 1880 und es befi ndet sich auch seit dieser Zeit in den Colonnaden. Mittlerweile ist das Geschäft schon in der 4. Generation und bisher mussten wir auch noch nicht umziehen.

Gibt es einen Unterschied zwischen heute und 1880? Ja, den gibt es. Mittlerweile ist hier deutlich mehr Wechsel von Geschäften. Auch war hier mehr Durchgang, als die Colonnaden noch eine Straße war und Straßenbahnen fuhren, bevor es Anfang der 70er zu einer Fußgängerzone wurde.

Welche Produkte führen Sie in Ihrem Geschäft? Wir führen neben Zigarren, Pfeifen und Tabak auch hochwertige Spirituosen, die es nicht im Supermarkt zu kaufen gibt. Welches Alter haben Ihre Kunden durschnittlich? Wir haben Kunden zwischen 18-80 Jahren, aber die meisten Kunden sind mittlern Alters-so zwischen 50-60 Jahren.

Volker Cub, (Inhaber des Pfeifen Tesch)

- 58 -


„Wir sind mittlerweile die 4.Generation, die das Geschäft führt“ Volker Cub

- 59 -


„Wir verkaufen hochwertige Spirituosen, die nicht im Supermarkt erhältlich sind.“ Volker Cub,

- 60 -


„Wir sind als einziges Geschäft seit 1880 hier in den Colonnaden vertreten“ Volker Cub

- 61 -


- 62 -


Snacks bei Bagel Brot hers Ein Interview mit Linda und Annika, Auszubildene bei „Bagel Brothers“. Seit wann gibt es die Bagel Brothers schon? Die Bagel Brothers eröffneten 1996 die erste Filiale in Deutschland. Ein Jahr zuvor fragten sich Gregor Gerlach und Christian Kiefer bei einem Bagel, warum es denn keine Bagelshops in Deutschland gibt. Damit war die Idee geboren. Seit wann macht ihr eine Ausbildung bei Bagel Brothers? Annika: Ich bin seit 2 Jahren jetzt bei Bagel Brothers und es gefällt mir sehr gut.

Habt ihr viel Kundschaft im Laden und welcher Art? Auf der Straße sind eigentlich relativ viele Leute unterwegs, leider wenige davon in der Passage. Unsere Kundschaft besteht hauptsächlich aus Geschäftsleuten, die sich mittags ihren Snack holen. Wir haben aber auch „Nicht-Geschäftsleute“, die sich bei uns den Snack für Zwischendurch holen. Welches Alter haben eure Kunden durschnittlich? Hauptsächlich sind unsere Kunden zwischen 20-40 Jahren alt – Geschäftsleute hin oder her.

Linda: Und ich bin erst seit 7 Monaten dabei, aber es gefällt mir bisher auch sehr gut.

- 63 -


Ein letztes Statement Diese Arbeit ist eine Projektarbeit in der es darum ging, sich eine Straße Hamburgs auszusuchen und diese in ein Magazin zu verpacken. Selbstverständlich mit Bildern und selbstgeschriebenem Text wer wollte. Für dieses Projekt habe ich mir als Straße die Colonnaden ausgesucht, die ja nicht nur nahe der Binnenalster, sondern auch neben dem Jungfernstieg liegt. Mit den Colonnaden verbinde ich nicht nur eine wunderschöne Straße mit Architektonischen Häusern sondern leider auch eine durchaus veraltete Einkaufsstraße. Was leider sehr schade ist. Um dieses veraltete, angestaube Stimmung rüberzubringen, die ich empfinde wenn ich an die Colonnaden denke, habe ich mir überlegt, das ganze Heft in Sepia drucken zu lassen. Die Bilder habe ich mit einem Effekt versehen, so das diese aussehen als ob sie schon sehr alt wären. Zudem haben alle meine Bilder den typischen weißen Rand, der den veralteten Effekt noch zusätzlich verstärkt. Und welchen ich sehr schön finde. Mit besten Grüßen Eure Joe

- 64 -


Neuer Wall Hamburgs luxuriรถseste Einkaufsstraร e


S

päte Nachmittagssonne wirft die vergoldeten Eisengitter als Schatten gegen Arkaden und überzieht den Boden mit einem schwarzweißen Streifenmuster. Gestreift sind nun auch die rosé farbenden Pumps von Jimmy Choo, die meine beste Freundin Nathalie zu ihrem blassrosanem Sommerkleid aus feinsten

Er ist, wie viele hier, Teil der eingeschworenen Gemeinschaft des „Neuer Wall“s.

Man muss die Magie fühlen oder es besser gleich sein lassen. Leinen trägt. Draußen auf dem breiten Gehweg genießen Besucher die letzen Sonnenstrahlen des Tages. Aufgeregtes Gezwitscher lässt sie kurz

aufhorchen. Die blühenden Kirschbäume, die in Terrakotta farbenden Blumenkübeln wachsen, stehen perfekt angeordnet zwischen grauen Steinbänken. Ein alter Mann wandelt ohne Eile durch die gepflegte Anlage.

Über seinem Kopf schwirren ein paar Tauben, die ihm mit wildem Flügelschlägen folgen oder sich auf die Statur von dem damaligen Bürgermeister Carl Friedrich Petersen setzen. Die Szene ist wie aus einem Märchen, als ob Carl Friedrich Petersen leben und mit den Tieren kommunizieren könne. Doch kaum jemand blickt lange auf. Man kennt den Alten in seiner grauen Tracht und seine Vögel. Er gehört dazu. Er ist, wie viele hier, Teil der eingeschworenen Gemeinschaft des Neuen Walls. Doch diese Gemeinschaft, dieses Neue, dieses Perfekte war nicht immer so frisch und unberührt wie heute. Um 2005 verschwand der Neue Wall hinter grauen Bauvorhängen. Er wurde komplett neu renoviert, restauriert und erschaffen. Alles wurde erneuert. Die Straße wurde mit dunkel grauem Stein bepflastert und die Gehwege wurden vergrößert.


Wenn es bald nur noch Klamotten zu kaufen gibt, dann geht der Charme verloren.

Neue Geschäfte erblickten das Licht in der luxuriösen Einkaufsstraße. Insider sprechen von der Besten Shoppingadresse Hamburgs. Die alten Geschäfte in der Mellinpassage blieben und lassen bis heute den Kultstatus bestehen, der diese Straße ebenfalls ausmacht. „Man muss die Magie fühlen oder es besser gleich sein lassen“, sagt die ältere Dame und zieht dabei ihre knallrot geschminkten Lippen säuerlich zusammen. Die jüngeren, schlanken Frauen mit ihren Louis Vuitton Taschen unter den dünnen Ärmchen betrachten die kokette Hamburgerin mit Skepsis. „Wenn es bald nur noch Klamotten zu kaufen gibt, dann geht der Charme verloren“. Den Mix des Angebotes und seine Intimität machen den Ort interessant.

67


I

ch trug meine neue Bluse aus Seidenorganza und Tüll mit eckigen schwarzen Pailletten an den Seiten. Vorne und an der Rückseite ist diese mit opulenten Blütenornamenten aus Zierperlen und Pailletten bestickt. Unter der Bluse trug ich ein passendes, knielanges Bustierkleid. Beides ist von Chanel Haute Couture. Meine schwarzen, ebenfalls neuen Schuhe, von Dolce & Gabbana klackerten auf dem gepflegten Pflasterstein. Ich sah meine beste Freundin Nathalie schon lässig, aber immer perfekt sitzend auf

einem weiß designten Hocker in der NespressoCafélounge. Sie hatte ihre schlanken, gebräunten Beine über einander geschlagen und blätterte in der neusten Vogue. Ich betrat die Cafélounge und wurde wie jede Woche mit einem freundlichen Lächeln von der brünetten Verkäuferin an der Cafébar begrüßt. Frau Wandorf heißt sie. Sie war sehr nett und zuvorkommend und machte dem Image der Nespresso Cafélounge alle Ehre. Frau Wandorf hatte mir schon oft weitergeholfen. In der Nespresso Cafélounge gibt es unzählige Kaffeesorten, sowie Gebäck und

mehrere Variationen von Likören die zusammen mit dem Kaffee genießen werden können. Seit neustem trank ich den Milchcafé mit Vanille-ZimtGeschmack. Nathalie blickte auf und strahlte mich an. Ihre Zähne wurden von mal zu mal weißer. Sie winkte mich zu ihr hin und ließ dabei ihre goldenen Armreifen von Tiffany&Co klimpern. Jede Woche trafen wir uns hier, tranken den neusten Kaffee der Woche und schlenderten Quatschenderweise unsere Lieblingstrasse den Neuen Wall auf und ab, blieben stehen, gingen in Läden und kauften uns Dinge bei Habitat die wir eh nicht wirklich brauchten.


Neuhaus, die beste Schokolade, die es gibt, ist dort käuflich zu erwerben. Heute war der Tag besonders schön, die Sonne ließ die goldenen Buchstaben der BVLGARI Aufschrift wie flüssiges Gold aussehen und die teure Schokolade in den schick dekorierten Neuhaus Schaufenstern fing beinahe an zu schmelzen. Neuhaus, die beste Schokolade, die es gibt, ist dort käuflich zu er-

werben. Festlich und schick dekorierte Pralinen in allen möglichen Geschmacksrichtungen, sowie kleine, mit Zuckerfiguren geschmückten Kuchen und Cupcakes liegen in bunten und feinen Seidenpapieren bereit, um vernascht und verkostet zu werden. Nathalie und ich gehen fast jede Woche in das Schokoladenparadies Neuhaus.Gekauft haben wir dort bisher wenig, da man eigentlich schon satt von den Kostproben wird, die einem dort großzügig angeboten werden. Himbeergelee im Zartbitter-Schokoladenmantel mit einem Hauch von Pistazie, saftiger Krokant mit echtem Edelnugat gefüllt und mit Goldpuder bestäubt.

69


Schultern. Mit klappernden Absätzen machten wir uns auf den Weg der wöchentlichen Ausschau nach außergewöhnlichen Taschen, kultigen Büchern und schicker Kleidung. Die erste Adresse, die wir heute anstrebten war Unger. Eine groß geschnittene Modeboutique mit klaren Linien und schick designten Kleidungsstücken. Die nette, rothaarige Verkäuferin begrüßte uns herzlich. Nach einem kurzen prüfenden Blick traf Nathalie ihre erste Wahl. Es war ein schwarzweißes Kleid aus feinster Seide. Die Verkäuferin lächelte freundlich und kam auf uns zu. „Eine ausgezeichnete Wahl, meine Liebe. Frauen denken immer an Farben, nur nicht an das Nichtvorhandensein von Farben. Hat bereits Coco Frauen denken Chanel festgestellt. immer an Farben, nur Dabei muss ich nicht an das Nichtvorhansagen, dass densein von Farben. Schwarz alles

Schon beim Aufzählen dieser Kostbarkeiten läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Nathalie und ich tranken unseren Kaffee aus, aßen den Vanille Butterkeks, der von Haus aus neben der kleinen, weißen Tasse ruht und warfen uns unsere kleinen Chanel Handtaschen über die schlanken


beinhaltet. So wie Weiß. Beides steht für vollkommene Schönheit und perfekte Harmonie. Auf der einen Seite stehen beide Farben für moderne Grafik, auf der anderen verbinde ich damit Erinnerungen an Film und Fotografie von früher.“ Sie lächelte wieder und führte Nathalie zu einer groß geschnittenen Umkleidekabine. Nathalie kaufte das Kleid. Als wir der Sonne entgegen den Neuen Wall abwärts zur Alster schlenderten, kam uns eine kleine alte bekannte Frau entgegen.

Wir trafen sie fast jedes Mal und ließen uns gern über das alte Hamburg, beziehungsweise über den alten „Neuen Wall“ berichten. Wir konnten ihr stundenlang zuhören. Wieder einmal hatte sie ihren weißen West-Highland Terrier an der Lederleine und gab ihm jede fünf Meter einen Hundekuchen, um ihm den Spaziergang schönstmöglich zu gestalten. Sie war die Großmutter, von der jeder träumt. Sympathische Lachfalten prägten ihr liebes Gesicht und ihre weißen, nicht mehr allzu vollen Haare hatte sie mit Hilfe einer Dauerwelle um ihren Kopf gewickelt.

71


Außerdem hatte sie immer kleine Sahnebonbons mit, die sie uns jedes Mal zuschob. Sie kam uns mit Tippelschritten entgegen. Charlie, ihr West-Highland Terrier, bellte als er uns sah. „Meine Güte. Ich wundere mich täglich, wie sich das hier alles verändert hat.“ Wir lächelten und blickten uns an, denn so fing sie immer an, wenn sie etwas von den „Alten Zeiten“ erzählte. „Als ich junge 16 Jahre war, wurden am 9. November 1938 viele jüdische Geschäfte und Kontoren von der Reichspogromnacht enteignet. Lasst mich überlegen.

72

Genau. Es waren an die 41 Geschäfte. Es wurden 2 Gedenktafeln an den Gebäuden an der Schleusenbrücke befestigt. Sie sollen an die früheren Modehäuser Hirschfeld sowie Robinsohn erinnern. Ich interessiere mich schon sehr lange für diese Straße und ihre Menschen. Letztens las ich einen Bericht in einer Zeitung, die über die Geschichte des Neuen Walls schrieb. Der Neue Wall war ursprünglich Teil der ehemaligen Befestigungsbauten der Hansestadt aus dem 13. Jahrhundert.

Der Neue Wall wurde 1530 bis 1538 ausgebaut und als Festungsgraben genutzt. Nach der Abtragung dieses Wehrbaus, wurde 1707 an der gleichen Stelle die Straße mit dem Namen „Neuer Wall“ angelegt. 3 Jahre später wurde das erste Haus gebaut, welches übrigens immer noch an derselben Stelle

steht. Es ist das barocker Görtz-Palais. Allerdings ist nur noch die Fassade vorhanden, der Bau dahinter wurde erheblich umgebaut.“


Wir kannten das hellgraue Steingebäude nur zu gut. „Vor dem Großen Brand, der 1842 in Hamburg entfachte standen hier noch Wohnhäuser von wohlhabenden Kaufleuten und Bauten von diplomatischen Vertretungen. Von dem Wiederaufbau der Bauten bestehen heute noch Teile, die an den Alsterarkaden zu finden sind. Diese wurde von Chateauneuf errichtet. Leider wurden die meisten der Bauten und

Häuser, die hier standen nicht wieder aufgebaut. Sie verschwanden nach 1842 völlig. Die Umbauten und Modernisierungen finden selbst heute noch statt.

Ihr kennt sicherlich die Mellinpassage, die einen Durchgang zu den Alsterarkaden schafft. So oft wie ich euch hier sehe, scheint ihr die Passage wohl zu kennen“. Wir nickten. „Das Haus wurde 1990 teilweise durch Feuer zerstört. Die Fassade am Neuen Wall ist allerdings erhalten geblieben. Bei den Restaurierungsvorarbeiten wurden wahre Schätze entdeckt. Die Jugenstil-Werbetafel an dem oberen Wandteil und eine wunderschöne Deckenbemalung wurden freigelegt. In der Mellinpassage befindet sich seit 1923 das Geschäft der Buchhandlung Felix Jud, die sich auf drei Etagen hinzieht. Der Herrenausstatter Ladage & Oelke ist seit der Errichtung des Hauses, welches um 1845 statt fand, in den Räumen untergebracht.“


Sie schirmte die Sonne mit ihrer runzeligen Hand ab. „Zwischen den Hausnummern 22 und 24 kreuzt die Poststraße und die Schleusenbrücke. An der Schleusenbrücke befanden sich, wie ich vorhin schon einmal erwähnt hatte die Modehäuser Hirschfeld und Robinson. Dort wo früher das Modehaus Hirschfeld war ist nun Fahning, ein Damenmodegeschäft. Wo heutzutage Möhring ist, war das arisierte Modehaus Robinson.“ Wir gingen die Straße wieder hinauf. „Schaut auf den Boden, schaut nur!“ Wir blickten auf den gerade erst gefegten breiten Fußweg. Dort war ein goldener Stein in den Fußweg eingelassen. „Das ist der einzige Stolperstein, den man auf dem Neuen Wall findet. Der Stolperstein ist dem Rechtsanwalt Walter Ludwig Samuel gewidmet, der hier auf der Höhe der Hausnummer 32 mit seinem Sohn Herbert Walter eine gemeinsame Kanzlei betrieb“. Wir blickten auf und sahen zwei uniformierte junge Männer, die uns auf Sagways entgegen rollten. Es waren immer zwei Mitarbeiter für die Sicherheit auf dem Neuen Wall auf den Straßen und Gehwegen unterwegs.


Ebenso wie die Putzkollonen, die fast unsichtbar die Straße, sowie die Fußgängerzonen zweimal täglich an sechs Tagen in der Woche maschinell reinigten. Bei Schneefall wird der Neue Wall ebenfalls von zwei weiteren Mitarbeitern vom

Schnee befreit und besucherfreundlich gefegt und gestreut. Allerdings bleibt die Räumungspflicht der Eigentümer sowie Mieter bestehen. Parkmöglichkeiten gibt es am Neuen Wall fast immer, da Kontrollen die Parkzeit von maximal einer Stunde genaustens prüfen. Wenn Besucher länger parken wollen, befinden sich 2 große Parkhäuser in der Nähe des Neuen Walls. Noch vor wenigen Jahren konnte man die heutige herrschende Exklusivität in den Gebäuden und auf der Straße des Neuen Walls nicht erkennen. Schmale Gehwege in schlechtem Zustand und Autos, die den Gehweg stundenlang zustellten prägten das damalige Bild. Doch im Jahr 2005 kam die Wende. Ein Bund von reichen Kaufleuten erwarben ein Grossteil der Straße und Gebäuden und gründeten den ersten „Business Improvement

District“ (BID) in einer deutschen Innenstadt. Dank der BID gewannen die Straße und Gebäude deutlich an 75 Attraktivität.


Die Neugestaltung des Neuen Walls begann im Oktober 2005 mit der Erschaffung des Bürgermeister-

Petersen-Platzes an der südlichen Seite des Neuen Walls. Nach nur einer sechs monatigen Bauzeit, die im Mai 2006 abgeschlossen werden konnte, wurde der Neue Wall vollständig vom Jungfernstieg aufwärts neu gestaltet. Auf dem hellen granitsteinernen breiten Gehwegen, die einen mediterranen Flair schaffen, findet

man aufgereiht 160 Terrakottafarbene Pflanzenkübel, die saisonal einheitlich bepflanzt und gepflegt werden. Das gesamte Bild vermittelt klare Strukturen und eine gelassene hochgestochene Ordnung. Die Grundstückseigentümer haben ca. 6 Millionen Euro in fünf Jahren investiert, um die

Das gesamte Bild vermittelt klare Strukturen und eine gelassene hochgestochene Ordnung. baulichen Veränderungen und die Serviceleistung zu ermöglichen. Selbst die klassische, sehr aufwändige Weihnachtsbeleuchtung, welches ein Markenzeichen des Neuen Walls ist, konnte über das BID nachhaltig finanziert werden. Doch damit ist nicht genug. 76


Seit Oktober 2010 ist eine weitere Erneuerung des Projektes Neuer Wall im Gange. Die märchenhafte Weihnachtsbeleuchtung soll noch schöner und kunstvoller den Neuen Wall schmücken und Stromsparender werden, die bereits sauberen Gehwege und Fassaden werden mit einem weiterentwickeltem Prozess gesäubert und die designten Straßenmöbel werden mit cremefarbenen Polstern bestückt. Das Projekt „Neuer Wall“ soll noch

besucher- und kundenfreundlicher werden und das Bild einer gehobenen, sicheren und gepflegten Straße mitten im Herzen Hamburgs bewahren.

77


Let‘s go shopping! Bei Unger Hamburg kannst du auf 1200 Quadratmeter die neueste Mode aus Mailand, Paris, London oder New York bestaunen. Aus 120 internationalen Designern können bei Unger am Neuer Wall ausgewählt werden.

Unger


Mein Persönlicher Geheimtip für Porzellanliebhaber ist im 1. Stock der passionierte Herr. Er war Jahrelang Porzellanmaler für Meissen und lebt seinen Beruf! Er kennt wirklich jedes Porzellan und gibt unglaublich tolle Tips, ermutigt auch die Hersteller zu mischen, wenn man sich von ihm Beispiele zeigen lässt, erkennt man dabei sofort sein geschultes Auge und seinen Sinn für Farben und Formen. Er findet Verwendung für das weggeschlossene Geschirr der Großmutter und versteht die Dinge so zu kombinieren und anregungen dem Kunden mitzugeben, das altes plötzlich modern und geschmackvoll in Szene gesetzt wird.

Neuhaus

Weitz Hamburg hat eine neue Pilgerstätte für Chocoholics. Der Kunde hat die Wahl zwischen verschiedenen bereits vorbereiteten Päckchen mit Pralinenmischungen in diversen Größen aber er kann sich auch nach eigenem Gusto die kleinen Schweinereien zusammenstellen lassen. Außerdem gibt es edelste Trinkschokolade, Schokoflocken, Schokoraspel, Tafelschokoloade, Schokoriegel und vieles mehr. Auch die Pralinen selbst bieten einiges an Abwechlsung. Im hinteren Bereich des Ladens gibt es ein Art “Mini-Cafe” wo man sich auch leckeren Kaffee zusammen mit einer (oder auch mehreren) Pralinen servieren lassen kann.


Ich lese viel, Ich liebe Bücher! und ich liebe schöne Buchhandlungen. Und diese ist eine der schönsten, die ich kenne. Die Menschen hier lieben Bücher und sie können das auch vermitteln. Norddeutsch zurückhaltend, kompetent und freundlich. Ich stöbert dort gerne mal, und eigentlich finde ich immer etwas. Mal antiquarisch mal neu. Alles ist liebevoll dekoriert und dezent arrangiert.

Felix Jud & Co.

Louis Vuitton




SCHULTERBLATT BiLDER & gESCHiCHTEn zU HAmBURg'S inSiDE.

PLUS BEwERTUngEn zU ALLEn CAFES UnD BARS

CAFES & BARS katze | Herr max

MENSCHEN mieter | meinungen

SHOPPING Human Empire | Rekord

KULT SCHULTERBLATT Stadtplan | Historie


EDIToRIAL

WARUM ... das Schulterblatt? Warum ein Magazin für diese Straße? Warum soll ich das lesen? Und warum dieses Format? Ganz einfach. Das Schulterblatt ist Hamburg's Inside schlechthin. Diese Straße gibt's kein zweites Mal, genau wie dieses Magazin. Und genau damit möchte ich dich beeindrucken. Mach dir dein eigenes Bild vom Schulterblatt, so wie ich mir mein eigenes gemacht habe. Ausgewählte Plätze und persönliche Geschichten. Das war die Idee, das Schulterblatt zu gestalten. Eingefangen vom Charme der Straße habe ich mir Millionen Bilder und Notizen gemacht. Den Wald vor lauter Bäumen sah ich anfangs nicht. Viel Blut und Schweiß haben meine Arbeit begleitet. Und dann ... Klassisches Design und prägnante Elemente. Große Bilder und große Headlines. Weiß und Schwarz im Kontrast. Diese Bausteine bilden das Gerüst des Magazins Schulterblatt. Und jetzt bist du dran, das Schulterblatt neu kennenzulernen.

Kjell Wierig Kjell Wierig Schulterblatt-Redaktion

84 SCHULTERBLATT


... DARUM! 85 SCHULTERBLATT


InHALT

CAFES | BARS Für alle Naschkatzen.

Privatkonditorei Herr max

90 | Einzigartiges Flair. Die Anlaufstelle katze

86 SCHULTERBLATT

MENSCHEN Zwischen den Zeilen.

meinungen zur kultstraße

92 | Neben dem Lärm. Als mieter im Schulterblatt


SHOPPING Angezogen siehst du gut aus.

Human Empire im Schnelldurchlauf

108 | Richtig aufgelegt. Platten und musik bei Rekord

KULT SCHULTERBLATT Zurückgeschaut.

Die geschichte der Straße.

88 | Auf einen Blick. Der Stadtplan zur Übersicht

87 SCHULTERBLATT


KULT

88 SCHULTERBLATT

1

Katze

2

Human Empire

3

Herr Max

4

Rekord


22

11 44

33

89 SCHULTERBLATT


CAfES | BARS

1 2 3 4

EINZIGARTIGES FLAIR WIE IST DIE KATZE ENTSTANDEN? WAS MACHT DEN CHARME DIESER CAFE/BAR ÜBERHAUPT AUS? UND WARUM IST DIE KATZE SO BELIEBT BEI DEN HAMBURGERN? DIE BESITZER STEPHAN UND ANNI GEBEN ANTWORTEN UND ERKLÄREN DEN CHARME DER KATZE IN IHREN EIGENEN WORTEN.

90 SCHULTERBLATT


S

TOLLES ESSEn, TOLLE mUSik.

eit 2008 existiert die Katze nun als bekannte und beliebte Cafe-Bar im Schulterblatt 88. Stephan und Anni sind ihre Besitzer. Und sie haben es geschafft der Cafe-Bar ein neues und frisches Gesicht zu geben. Beide kennen sich aus ihrer "Gastro-Zeit" im Alex am Jungfernstieg. In dieser Phase wurde die Idee, etwas Eigenes aufzuziehen, geboren. Die Umsetzung ist ihnen mit Abstand gelungen - das Ergebnis spricht für sich. Jeden Tag auf 's Neue begeistern sie ihre Gäste mit leckeren Speisen und Getränken. Dass z.B. die Caipis der Renner schlechthin sind, oder die Baguettes jedes Herz höher schlagen lassen, ist nur ein Beispiel für ihr schlichtes Konzept. "Wir wollten kein Schnickschnack, sondern den Leuten mit einfachen Rezepten zeigen, dass man nicht ausgefallen denken muss," erklärt Anni mir. Stephan ist für das Organisatorische und Kaufmännische verantwortlich. Das heißt, Lebensmittel einkaufen, Einrichtung und Veränderung der Bar sowie Kontakt zu Großhändlern. Anni dagegen für den Kundenkontakt. Smalltalks mit den Gästen, Bedienung an den Tischen und das Herrichten der Snacks sind ihr Spezialgebiet. Unterstützung bekommen sie aus der Küche und dem Service und treten als Katzenfamilie mit Freude auf.

KATZE Schulterblatt 88 20357 Hamburg

91 SCHULTERBLATT


MEnSCHEn

ALSMIE TERIM SCHULTER BLAT T BEWOHNER DES SCHULTERBLATTS KÖNNEN BEHAUPTEN, IN EINER LEBHAFTEN STRASSE ZU WOHNEN. UND TRÄGT DIESE STRASSE DEN NAMEN SCHULTERBLATT, WISSEN VIELE HAMBURGER WARUM! KLEINE GESCHICHTEN VON MIETERN FÜR NICHT-SCHULTERBLATT-BEWOHNER. 92 SCHULTERBLATT


ALIC B. liebt das schulterblatt Als Student von Würzburg nach Hamburg gezogen, entdeckt Alic jeden Tag auf 's Neue nicht nur die Vielfältigkeit der Stadt Hamburg, sondern liebt es, im Schulterblatt in einer WG zu leben. Hier verspürt er den Herzschlag des Lebens. Aufregende Tage und laute Nächte sind nicht immer schön, trotzdem ist er stolz, im Schulterblatt zu leben.

MARIA T. | MATIAS p. seit über 2 jahren ein paar Als Singles an einem Samstagabend auf dem Schulterblatt kennengelernt, leben Maria und Matias nun seit über zwei Jahren als Paar. Dass diese Straße ihnen nicht nur die Liebe des Lebens geschenkt hat, sondern sie gleichzeitig zwei Etagen über Danielas Bar wohnen lässt, zeigt schon eine deutliche Verbundenheit zum Schulterblatt. An den fast täglichen Lärm und die ständigen Partys haben sie sich mittlerweile gewöhnt. Trotzdem würden sie sich auch mal wünschen, einen ruhigen Sonntag ohne Tausenden von Menschen zu verbringen. Das schreckt die beiden trotzdem nicht ab, als Paar weiterhin ihre Zukunft im Schulterblatt zu gestalten. "Zu zweit erlebt man diese Abende eh viel intensiver", gesteht Maria und gibt ihrem Matias dabei einen Kuss.

93 SCHULTERBLATT


AURELIo | fABIo | joRgE leben für sechs monate in hamburg Für ein Auslandssemester ist das Trio aus Bolivien nach Hamburg gezogen. Dass sie dabei eine der aufregendsten Straßen in ganz Hamburg erwischen, hätten sie wohl kaum gedacht. "Wir nehmen alle Eindrücke und Erlebnisse für 6 Monate auf ", erzählt Jorge. Heute Abend geht's übrigens in's Haus 73 auf ein paar spanische Biere.

pAUL | MAREn geniessen jeden tag zusammen Dass man als alleinlebende Mutter eines Sohnes im Schulterblatt lebt, ist nicht unbedingt von Vorteil. Besonders für Paul ist es schwer, sich an die lauten Nächte zu gewöhnen. "Genau deswegen möchten wir vom Schulterblatt weg", sagt Maren, die Mutter von Paul. Für die Entwicklung und Ruhe möchte sie mit ihrem Sohn in einer ruhigeren Straße leben.

94 SCHULTERBLATT


SCHULTERBLATT 52 steht seit über 80 jahren Jeden Tag auf 's Neue beweist sich das Schulterblatt 52, für seine Mieter als treuer und schützender Rückhalt da zu sein. In den 30ern des letzten Jahrhunderts erbaut und vor 12 Jahren komplett renoviert, haben die Bewohner dieses Haus das Glück, in tollen Altbauwohnungen zu leben. Mit hohen Decken und aufwendigem Stuck verziert, nach hinten liegenden Balkonen und gleichmäßiger Raumaufteilung ausgestattet, ist das Schulterblatt 52 ein perfekter Ort für WG's.

95 SCHULTERBLATT


SHoppIng

1 2

ANGEZOGEN SIEHST DU GUT AUS! DER KLEIDUNGSSTIL VOM HUMAN EMPIRE IST EINZIGARTIG! WARUM DAS SO IST, LIEST DU HIER.

3 it viel Fantasie und einer Menge Geduld hat Thomas A. seinen Traum wahr werden lassen. 1998 öffnete er mit seinem Human Empire Team die Pforten für ein neues Erlebnis an Kleidung.

4

M 96 SCHULTERBLATT

Im Schulterblatt stattet er seit 13 Jahren Jung und Alt mit tollen Klamotten aus, seit 6 Jahren gibt es seine Kleidung auch im Web zu bestaunen. Mengenware von der Stange gibt es hier nicht. Stattdessen ausgewählte T-Shirts, Longsleeves, Hemden und viele weitere tolle Merkmale geben dir den individuellen Look für Hamburg. Bei nettem Plausch zwischen Kunde und Mitarbeiter, mit Wohlfühlmusik kombiniert bringt dir Human Empire sofort ein Wohlfühlgefühl rüber. Überzeuge dich selbst und besuche Human Empire im Schulterblatt 132 in Hamburg.


HUMAN EMPIRE Schulterblatt 132 20357 Hamburg

97 SCHULTERBLATT


KULT

ZURÜCKGESCHAUT DAS SCHULTERBLATT IST NICHT ERST HEUTE DIE SZENE IN HAMBURG. EIN BLICK IN DIE VERGANGENHEIT ZEIGT DEN WEG DER STRASSE ZUM LIEBLINGSTREFF DER HAMBURGER.

98 SCHULTERBLATT


D

zUR mARkE SCHULTERBLATT.

er Name geht zurück auf ein Wirtshaus, das das Schulterblatt eines Wals als Aushängeschild benutzte, so dass die Straße ab etwa 1700 im Volksmund "Beim Schulterblatt" genannt wurde. Das Wirtshaus selbst fand 1717 im Altonaer Grundbuch Erwähnung. Auf einer Karte zum Grenzvergleich zwischen Altona und Hamburg aus dem Jahr 1745 ist die Straße als "Bey dem Schulter Blat" eingetragen. Die offizielle Benennung in Schulterblatt erfolgte im Jahr 1841. Bis in die Nachkriegszeit wurde weitverbreitet von "der Schulterblatt" gesprochen. Es handelte sich dabei um eine aus dem Missingsch übertragene Ungenauigkeit im Gebrauch des Genus. Diese Ausdrucksweise ist jedoch heutzutage weitgehend verschwunden, stattdessen wird grammatikalisch korrekt das Schulterblatt verwendet. Das Schulterblatt beginnt am nördlichen Ende des Neuen Pferdemarkts, an dem auch, nordöstlich abzweigend, die Schanzenstraße ihren Anfang nimmt, und verläuft in einem leichten Bogen nach Nordwesten. Nach 80 Metern mündet links die Lerchenstraße ein und nach etwa 300 Metern kreuzt der Straßenzug Juliusstraße/Susannenstraße. Im Anschluss verbreitert sich an der rechten Seite der Fußgängerbereich zu einem „Piazza“ genannten Platz. Nach gut einhundert Metern münden auf der rechten Straßenseite die Rosenhofstraße und dreißig Meter weiter links die Eifflerstraße. Anschließend unterquert die Straße eine Brücke der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn. Nach weiteren einhundert Meter kreuzt der Straßenzug Max-Brauer-Allee/Altonaer Straße das Schulterblatt.

99 SCHULTERBLATT


Auf der Höhe Eimsbütteler Straße, um 1900, am linken Bildrand das „Belle-Alliance-Hotel“.

100 SCHULTERBLATT


D wiE ALLES BEgAnn.

ie städtische Erschließung und Bebauung des Schulterblatts, wie des gesamten Schanzenviertels, begann in der Mitte des 19. Jahrhunderts sowohl von Hamburger wie von Altonaer Seite. Der Bau der Verbindungsbahn zwischen dem Bahnhof Altona und dem Bahnhof Klosterthor von 1864 bis 1866 brachte der Straße eine verkehrsgünstige Verbindung. Beim Schulterblatt verlief die Bahnlinie an der Grenze zu Eimsbüttel. Links der Straße, zur Friedenstraße (der heutigen Lippmannstraße) hin, wurde der Bahnhof Schulterblatt als Station zwischen den Bahnhöfen Altona und Sternschanze angelegt. Dazu baute man parallel zur Bahnlinie die Parallelstraße (seit 1945 Eifflerstraße). Der Bahnhof Schulterblatt bestand bis 1891, er wurde im Zuge der Verlegung der Trasse auf einen Damm aufgehoben und ab 1893 durch den Bahnhof Holstenstraße ersetzt. Im Jahr 1903 konnte die Eisenbahnbrücke über das Schulterblatt fertiggestellt werden, es handelte sich um eine stählerne Balkenbrücke, die auf Steinwiderlagern und zwei Reihen Stützen konstruiert war.

101 SCHULTERBLATT


Blick von der Nagels Allee über das Schulterblatt in die Margarethenstraße, links das Kaufhaus Bucky am Anfang der Eimsbütteler Chaussee, um 1910.

102 SCHULTERBLATT


B

SCHOn DAmALS Ein mAgnET in HAmBURg.

is zum Anfang des 20. Jahrhunderts war die Bebauung weitgehend abgeschlossen, die letzte große Lücke wurde 1930 mit der Fertigstellung des Boardinghouse des Westens am Schulterblatt 24-36 geschlossen. Mit der ersten Bebauung entstanden am Schulterblatt zudem zahlreiche Vergnügungssätten. Bereits seit 1835 bestand auf dem Grundstück der heutigen Roten Flora ein Tivoli genanntes Sommertheater mit Ausflugsgarten, ab 1859 in einem Fachwerkrundbau als Schmidts Tivoli und ab 1889 in einem ganzen Gebäudekomplex mit Gartenanlagen als Gesellschafts- und Concerthaus Flora fortgeführt. Ein weiterer bekannter Bau aus Anfang des 19. Jahrhunderts war das Belle Alliance am Schulterblatt 115-119, hinter der Einmündung der Eimsbütteler Straße, mit großen Gesellschaftssälen, ab 1906 als Kino genutzt. uch zahlreiche Wirtshäuser eröffneten bereits im 19. Jahrhundert, so das „Bierhaus Schulterblatt“ am Anfang der Straße, die „Kaisersäle“ an der Ecke der heutigen Max-Brauer-Allee und die „Wartburg“ an der Ecke zum Nagelsweg. Einige Bekanntheit hatten auch die Lokale „Zauberflöte“ an der Ecke Juliusstraße und die „Skatdiele“ gegenüber der Flora. Ab Ende der 1920er Jahre bestand im Haus Nummer 47-49 „Hansens Kino“. Insbesondere im Eimsbütteler Teil des Schulterblatts, nördlich der Bahntrasse, entwickelten sich etwa ab der Jahrhundertwende größere Ladengeschäfte und Kaufhäuser. An der Ecke zur Altonaer Straße befand sich der Laden von Oscar Kautzky, an der Einmündung der Amandastraße das Kaufhaus Poetsch.

103 SCHULTERBLATT


CAfES | BARS

1 2 3 4

104 SCHULTERBLATT


ZUM NASCHEN BIST DU AUF DER WELT HERR MAX UND SIN FRU ERZÄHLEN EINIGE WORTE ÜBER DIE ENTSTEHUNG IHRER KONDITOREI. DIE INSPIRATION, AUSSERGEWÖHNLICHE TORTEN UND LECKEREIEN DEN GÄSTEN JEDEN TAG AUF'S NEUE ZU SERVIEREN, IST DIE FREUDE, JEDEN TAG ZU EINEM NEUEN ZU MACHEN.

H err Max ist die logische Konsequenz aus meinen Erfahrungen in der Patisserie und Konditorei, und meinem Herz, das für die süßen Dinge im Leben schlägt. Ich bin gelernter Konditor und habe lange in der Patisserie verschiedener Hotels und Restaurants gearbeitet. Die Zusammenarbeit mit Köchen hat meine Arbeit stark beeinflusst. Ich liebe es, mit verschiedenen Kräutern, Gewürzen, Zutaten und Konsistenzen zu experimentieren und entwickle immer wieder gerne neue Rezepte. Meine Style-Torten sind stark beeinflusst durch Kunst-, Comic- und Streetart-Kultur. Besonders viel Spaß macht es mir, den Kunden meine Gestaltungsvorlieben aufzudrängen und gleichzeitig auf ihre Wünsche einzugehen. Mit unserer Konditorei Herr Max ist nun mein Traum in Erfüllung gegangen. Dahinter steckt die Philosophie, klassische Konditorei mit ausgeklügelter Patisserie zu vereinen und nach unserem persönlichen Geschmack zu gestalten. Der Style des Ladens geht auf das Konto meiner Freundin. Julia hat das Herr Max-Logo entworfen und die Fotos für diese Seite gemacht. Gemeinsam haben wir die Einrichtung des Ladens entwickelt. Außerdem ist sie für unsere grandiosen Service-Mädels zuständig. Ich möchte hier noch meinen Kindern Lea & Tyler danken, die mir mit jedem Lächeln Kraft schenken.

HERR MAX Schulterblatt 12 20357 Hamburg

105 SCHULTERBLATT


MEnSCHEn

laut

bizarrnett

unverzichtbar

markant

jubelnd

berauschend

knallig

ohrenbet채ubend

klassisch

derbe

lebenshungrig feucht provokant

alternativ

abgefahren

maximal echt gelassenparadox leuchtend krass authentisch berau-

revolution채r

individuell

schonungslos

schend

MEINUNGEN ZUM SCHULTERBLATT DAS SCHULTERBLATT IST NICHT NUR DIE SZENESTRASSE SCHLECHTHIN. ES ZIEHT AUCH JEDE MENGE VERSCHIEDENE LEUTE AN. WIR HABEN EINIGE MENSCHEN ZU VERSCHIEDENEN THEMEN BEFRAGT. IHRE MEINUNG ZUM SCHULTERBLATT, HIER!

106 SCHULTERBLATT


5

mEinUngEn

LAGE LEUTE STYLE ESSEN PARTY Uninah, super für Immer bunt gemischt Freistunden um den – das macht den Campus mal zu Schanzencharme entfliehen! aus.

Viele Möglichkeiten, seinen Tag zu gestalten.

Es gibt viel zu Gucken :-)

Leute sind größten- Anders als im Neuen Wall. teils total entspannt.

Gutes Essen zu günstigen Preisen!

Lustige Abende vor den Bars, zum Tanzen gehe ich aber auf den Kiez!

Sonntags zu Essen ist für uns ein festes Ritual!

Mit Freunden Cocktails trinken, dabei LiveMusik, unschlagbar!

Zu Besuch aus München, zum ersten Male hier.

Schon anders als bei uns!

Crazy People hier überall.

Gerade auf der Suche nach einem Steak-House.

Meine Freunde wollen heute ins Haus 73!

Wohne direkt über dem Bedford.

Kenne viele Anwohner, sind wie eine kleine Familie.

Viele MöchtegernStyler! Sehen und gesehen werden.

Schokotorte bei Herr Max. Dafür morde ich!

Unsere WG-Partys sind mir die liebsten!

Leider zu weit für mich, um mit dem Rad zu fahren.

Treffe oft bekannte Gesichter.

Genau mein Geschmack. Sehr individuell.

Trinke hier meistens nur.

Beim Pizzaman, wenn Fussi läuft.

107 SCHULTERBLATT


SHoppIng

OLDSCHOOL vs. NEWSCHOOL FUNK, SOUL, JAZZ, POP, DISCO, HIP-HOP, BLUES, RNB, INDIE, HOUSE, REGGAE ...

1

ES GIBT VIELE MUSIKRICHTUNGEN UND ALL DIESE HAT REKORD VON AUSGEWÄHLTEN KÜNSTLERN IN SEINEM SHOP. JEDER BESUCH LOHNT SICH!

2 3 4

108 SCHULTERBLATT

D

efinition: Old School (dt. alte Schule) definiert im Deutschen wie im Englischen in den unterschiedlichsten Bereichen eine grundsätzliche Abgrenzung zu einer modernen Umsetzung, also new school (dt. Neue Schule); Old school bedeutet, dass etwas so wie früher ist oder gemacht wird. Musik im Überfluss findet jeder Musikliebhaber und Oldschool-Fan bei Rekord im Schulterblatt. Raritäten aus den 80ern in Genres wie HipHop, Jazz, Funk und Soul gibt es hinter jeder Platte. Auf diese Sammlung ist Tobi, der Besitzer von Rekord besonders stolz. "Diese Zeit hat mich musikalisch besonders geprägt, und ich wollte meine Lieblingswerke und Sammlungen aus dieser Zeit in ein Plattenstudio verwandeln und zum Verkauf anbieten," berichtet Tobi mit großen Augen. Viele meiner Kunden fragen mich immer wieder, wie toll es ist, Kindheitsstücke in den Händen zu halten und besondere Momente damit zu verbinden. Deshalb freue mich jeden Tag auf 's Neue, Leuten mit meinen Sammlungen in die Vergangenheit einzutauchen.


D efinition: New School (dt. neue Schule) definiert im Deutschen wie im Englischen in den unterschiedlichsten Bereichen eine grundsätzliche Abgrenzung zu einer altmodischen Umsetzung, also old school (dt. Alte Schule); New school bedeutet, dass etwas in der Gegenwart ist und nicht in der Vergangenheit. "Indie- und House-Platten sind momentan meine absoluten Favourites," erklärt Tobi. Das komplette Gegenstück zu Oldschool, was ich jedoch absolut gleichwertig von der Musik schätze. Neue Gruppierungen wie "Two Door Cinema Club", "Fuck Art, Lets Dance" oder "Chromeo" möchte ich genauso hervorheben, wie die Klassiker "Metallica", "Tina Turner" oder "Run DMC".

REKORD Schulterblatt 84 20357 Hamburg

FÜR JEDEn gESCHmACk DAS PASSEnDE. 109 SCHULTERBLATT


SCHULTERBLATT BiLDER & gESCHiCHTEn zU HAmBURg'S inSiDE.


wohlwillstrasse it s where we should go where we should go wohlwillstrasse it s where we should go where we should go 111

Friska Viljor


d

o to

ns su ep e e m Th e k ro e f w v en own lie h e y w s t t b ed a t o d hi t n t ld n oca a l th t i cou guy ve h a e g h e e e hi tr d w nic we f s an e o is aus le ry de h e p c v t i u g e o s et erg co n a b m i t ss de we ger for but o g cr si ere bur re in in e h m h h w ha n t not ost r a w l ne do ing re me n i e t e t w be get we is if d ys th da k an all ing o un er dr ze s ond a w a h ere w we

will

this shit

112


Wohlwillstrasse... Hier kann man die wunderbare ruhige und gemutliche Seite der Reeperbahn erleben. Kleine Cafes und Laden laden ein zu einer familiaren atmosphare. in dieser charmanten kleinen strasse findet man kunstler, die ihre kunstwerke alleine oder hand in hand mit anderen kunstlern verkaufen. in den kleinen cafes trifft man auf alte und neue bekanntschaften und bekommt die moglichkeit vernissagen zu bestaunen. der bunte mix an moglichkeiten, verworrene sehenswurdigkeiten und individuellen Menschen begeistert so manchen besucher.

113


Schabernack und Firlefanz Schabernack und Firlefanz

Schabernack und Firlefanz Schabernack und Firlefanz

114

-------da bin ich dabei!


A: "die hat aber schone beine..." B: "mhhh. wir sind nicht mal 10 schritte von der Haustur Entfernt und es geht schon

115

wieder los"


"Wir mUssen schnell nach hause, ich muss meine FAcebook Mails checken!"

116


117


l."

i ta

me

De

sa

es

t el

s

d

lt

er

je

h za

i "H

118


119


T

DU

BIS

Ein

Durchged

rehtes

Lockengelot

120


NERD oder Player Bitch oder Puppe WER und Was du bist Ist alles ziemlich schnuppe

121


"H Ast du Joh nny ge se hen?"

"Man DIgga, Johnny kann man

im du nk eln n ic ht sehen!"

122


Kleine Pause gefAllig

?

123


124


Stil

---xIM

125


take wit a walk h ya d og

"Das ist der Kandie-shop."

126


127


ein ich be, als t ha l MA ichne !" e e et zt ez ft et i g rha s l mm ve "Da ugu ich Ka rde wu

128


n

xhor ein Bo r a w "Das Alter!"

129


"T sch us s, bis mo

Tsch�ss bis morgen!

rg en !" designed by Line ScHonhoff

130



tra

Lagerstrasse

ss

e

ens tras s

Ludwigstrasse

Augustenp a

ssage

Neuer Pferdemarkt

Ste

rns

Sch

t

at

bl

r te

anz

l hu Sc

Erikas Eck

sse

lss

tra

rte

e

Ba

Beckstrasse

Knust

Feldstrasse


Freiheit- eines der kostbarsten Güter der Einbildungskraft. So

drückte es einst Ambrose Bierce aus, doch

nirgendswo kann man sich die Freiheit besser einbilden, als

an einem Ort, der so sehr vom Freigeist seiner Bewohner durchdrungen ist, dass einen das Gefühl von Freiheit quasi überwältigt.

133


Die ersten Sonnenstrahlen.

Kaum wird es wieder Sommer erwacht die Schanze zum Leben.

Das Ungeziefer der Straße kriecht wieder aus seinen dreckigen Nestern

und mit ihm kommt der Müll zurück.

Aber ein warmes Plätzchen in der Sonne gibt es hier für jeden, egal wer man ist und wo man herkommt.Hier fragt

dich keiner danach.



An jeder Straßenecke erzählt der Dreck

uns seine eigene Geschichte, ob damit nun das Graffiti an den

Wänden gemeint ist oder die

alten Mädchenschule in der Ludwigstraße.Alles

Türen der

hat seinen eigenen Platz in einer eigenen

kleinen Welt, wie man sie wohl nur in der Schanze findet. Klar haben die Yuppies, Hippies, Biofanatiker und Anarchisten die Straßen alle auf ihre Art geprägt, aber die Ge-

schichten der Straßen bleiben die gleichen,

136

wenn auch immer mit einem anderen Unterton erzählt.



Die Straßen gehören jedem und jeder darf hier seinen Müll ablegen oder seine Meinung an die Wände sprühen, sowas wie Kunst. Graffiti findet man hier überall, es gehört zu den Straßen wie

die

ständig überfüllten Mülleimer.

Aber all das hat so viel Charme, dass sich sogar die Yuppies hier wohl fühlen.

138


139




Die Yuppies würden sich wohl nicht zu den Pennern auf den Boden setzten,

aber die kultigen Läden und die

Atmosphäre ziehen auch sie an. Selbst der große Flohmarkt jeden Samstag hat seit Jahren einen enormen Kultstatus.

Kultstatus hat hier sowieso vieles, egal ob das Graffiti, die vielen Läden oder gar die Kneipen. Eine dieser Kultkneipen ist auch Erikas Eck. Die Portionen sind so groß wie es sich für eine Kneipe an einem alten Schlachthof gehört und auch genauso deftig.

142




Würde man die Ladenbesitzer hier fragen, würden sie ei-

nem nicht erzählen, wie viel besser früher doch

Früher war nichts besser. Die Läden leben von der Szene und sie machen die Szene. alles war.

Klar gibt es hier auch viele verschiedene Nationalitäten, so vie-

le, dass die deutschen fast

und die meisten sind es auch. Aber in keinem Stadtteil von Hamburg wären Ausländer wohl mehr willkommen als hier. Auch wenn wie Touristen wirken

Wohnen in der Schanze teuer ist. Das ist

eben der Nachteil an

der Szene, sie ist ein Kapitalist.

145



Und der Kapitalismus schläft nicht, auch nicht auf der StraĂ&#x;e.Genauso wenig wie seine Gegner.


Aber wer sich das Wohnen hier nicht leisten kann, legt sich

eben doch zu den Pennern auf die Straße. Oder

sucht sich eben eine Wohnung in den etwas abgelege-

der Schanze, wie zum Beispiel der Sternstraße, dem neuen Pferdemarkt oder gar der Beckstraße. Einige der Häuser dieser

neren Straßen

Straßen haben schon den zweiten Weltkrieg überlebt

und werden sicherlich auch noch einiges anderes überleben.

148




Genauso wie der Dreck in den StraĂ&#x;en, das Graffiti die Yuppies und die Szene mit ihrem Kapitalismus. All das Leben. In einer Welt voller

Ungewissheit das einzige worauf man sich ver-

lassen kann das es uns alle Ăźberlebt: der Kapitalismus. Der Kapitalismus und die Kunst.

151



Kleine Schätze findet man auf dem

Schanzenflohmarkt an der Sternstraße überall. Man muss nur genau hingucken.


Eileen Gertz



156


Heiligengeistfeld um 1890

D

as HEILIGENGEISTFELD,

Das Heiligengeistfeld liegt im Stadtteil St. Pauli und kann auf eine 500-jährige Geschichte zurückblicken. Zunächst als Weideland gepachtet, wandelte es sich im Laufe der Zeit zur Festwiese und schließlich zum Platz für Großveranstaltungen. Das Areal befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Millerntor und zur legendären Reeperbahn. Hier findet auch dreimal im Jahr der Hamburger DOM statt. Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen zur Geschichte des Heiligengeistfeldes, einschließlich Dom, Bunker und natürlich dem Millerntor-Stadions. Viel Spaß beim Durchblättern!


158


D

OMZEIT“

NEUER STANDORT

Die Geschichte des Hamburger DOM reicht über 900 Jahre zurück. Seinen Ursprung hat Norddeutschlands größtes Volksfest auf dem Speersort im Mariendom zu Hamburg. Bereits im 11. Jahrhundert war es gang und gebe, dass die fliegenden Händler bei Hamburger „Schmuddelwetter“ in den Kapellen des Doms Schutz suchten - es war „Domzeit“

Anfang des 19. Jahrhunderts begann der Mariendom zu bröckeln. Eine Restaurierung kam nicht in Frage und so wurde das Gotteshaus zwischen 1804 und 1806 kurzerhand abgerissen. Es war das Ende des Mariendom, aber nicht das Ende des Marktes. Auf Senatsbeschluss verteilten sich die Händler auf die Marktplätze der Stadt - Gänsemarkt, (alten) Pferdemarkt (heute: Gerhart-Hauptmann-Platz), Zeughausplatz sowie Großneumarkt.

WEIHNACHTSMARKT IM MARIENDOM

DOM AUF DEM HEILIGENGEISTFELD

Im Jahr 1337 wurde den Händlern offiziell die Genehmigung erteilt, bei schlechtem Wetter ihre Stände in der Kirche aufbauen zu können. Und da es im Dezember fast immer regnete, war der Weihnachtsmarkt schneller unter den Sternengewölben des Gotteshauses etabliert, als dem Erzbischof lieb war.

Um 1850 traten verstärkt Schausteller auf den Plan, die mit Weihnachten eigentlich nicht viel zu tun hatten und von ursprünglich acht Tagen, dehnte sich der Jahrmarkt auf vier Wochen aus. Bereits 1880 bauten die ersten Schausteller ihre Buden auf dem Heiligengeistfeld und der angrenzenden Glacierchaussee auf. Als 1892 die Cholera ausbrach, verbannte die Freie und Hansestadt Hamburg das alljährliche Spektakel ganz auf das Heiligengeistfeld.

HAMBURG - EIN PARADIES FÜR SCHAUSTELLER Jahrmarktzeit ist Schaustellerzeit - nicht so in der Hansestadt. Hamburg hatte offenbar früh ein Herz für die Schausteller. Bereits im 16. Jahrhundert durften sie das ganze Jahr über und nicht nur auf den offiziellen Jahrmärkten in der Stadt auftreten. Der Vorläufer des Hamburger DOM entwickelte sich rasch zu einer höchst vergnüglichen Angelegenheit und wurde zum Treffpunkt für die Jugend.


160


DER HAMBURGER DOM ENTSTEHT Um die Jahrhundertwende war der Anteil der Fahrgeschäfte an den Domständen bereits auf ein gutes Viertel gestiegen und die ersten Schausteller stellten auf elektrischen Strom um. Mit Unterbrechung durch den ersten Weltkrieg wird der Dommarkt im Jahr 1918 wieder ins Leben gerufen. 1922 wurde der erste Frühlingsmarkt eröffnet. Nach dem zweiten Weltkrieg musste der Hamburger DOM auf den Spielbudenplatz und die Moorweide ausweichen. Schnell, nachdem die Schausteller wieder auf das Heiligengeistfeld umsiedelten konnten, gab es bereits drei Termine: Frühlingsdom (Frühlingsfest seit 1948), Sommer-Dom (ab 1947, zunächst Hummelfest genannt) und den Winterdom (Dommarkt).

Wallringes im Tausch für zwei Pachthöfe in Horn und eine jährliche Kornrente in den Besitz der Stadt übergehen. Mit dem Bau der Stadtbefestigungen (Wallanlagen) in den Jahren

GESCHICHTE DES HEILIGENGEISTFELD

1806 dient das Heiligengeistfeld als Ort für öffentliche Verbrennungen beschlagnahmter Handelswaren und wenige Jahre später sogar als Schauplatz für die Erschießung von Aufständischen.

1497 ist die erste Erwähnung urkundlich festgehalten. Das heute 20 Hektar große Veranstaltungsgelände „Heiligengeistfeld“ hat seinen Namen vom Hospital zum Heiligen Geist, einem Klosterkrankenhaus in Hamburg, zu dessen Ländereien das Gebiet zur damaligen Zeit gehörte. 1622 erfolgt ein Gebietstausch zwischen dem Senat und dem Heiligen-Geist-Hospital, so dass alle Flächen innerhalb des

1606-1625 ging der östliche Teil des Gebiets verloren. Der verbleibende Rest - das heutige Heiligengeistfeld - wurde unter anderem als Glacis (d.h. zum von dauerhafter Bebauung frei zu haltenden Schussfeld) und Exerzierfeld genutzt. 1711 wird das Heiligengeistfelde an die „Knochenhauer zum neuen Schrangen“ (Zunft der Schlachter) verpachtet, die auf dem Feld ihr Vieh weiden lassen. Darüber hinaus steht auf dem Heiligengeistfeld eine Windmühle.

1857 wird der Pachtvertrag mit der „Knochenhauer-Innung“ aufgelöst und das Heiligengeistfeld geht wieder vollständig in den Besitz der Stadt über. Trotzdem weideten bis 1880 weiterhin Schafe auf den Freiflächen. Auch Tiere aus Carl Hagenbecks Tierpark am Neuen Pferdemarkt weideten im 19. Jahrhundert auf dem unbebaut gebliebenen Teil des Feldes.


162


1893 wird dem Dommarkt das Heillgengeisfeld und der Spielbudenplatz als Veranstaltungsort zugewiesen. Bereits ein Jahr später erfolgt die Planierung und Herrichtung der Freiflächen als zentraler Hamburger Festplatz. Mit Inkrafttreten der neuen Marktordnung am 05. Januar 1900, findet der Hamburger Dom ausschließlich auf dem Heiligengeistfeld satt. Der erste Weihnachtsdom findet vom 02. bis zum 26. Dezember 1900 statt. 1898 fand mit dem 9. Deutschen Turnfest mit rund 10.000 Teilnehmern die erste sportliche Großveranstaltung auf dem Heiligengeistfeld statt. 1942 wurden nach dem Abriss der Windmühle die beiden Hochbunker I (heutige Medienbunker) und Hochbunker II (Leitbunker, heute Standort der Telekom) errichtet. 1960 haben die Bauarbeiten für die Errichtung des Millerntorstadion des FC St. Pauli begonnen. Das Stadion wurde 1962 fertig gestellt.


164



166



168


D

ie Hamburger Flaktürme sind zwei große, in Betonbauweise mit Stahlarmierungen errichtete Luftabwehr- und Luftschutzbauten in den Hamburger Stadtteilen St. Pauli und Wilhelmsburg. Ursprünglich wurden während des Zweiten Weltkrieges, genauer in den Jahren von 1942 bis 1944, vier Türme erbaut, von denen zwei als Hochbunker mit aufmontierten Flugabwehrgeschützen und zwei als kleinere Leitstände konzipiert waren. Die Türme konnten die militärischen Anforderungen an eine Kampfstellung nur teilweise erfüllen: Sie waren aber als Schutzraum für die Bevölkerung und in propagandistischer Hinsicht umso erfolgreicher, da sie als nahezu unzerstörbare Festungen ausgelegt waren. Wegen ihrer autarken Bauweise hätten sie auch eine langfristige Verteidigung gegen angreifende Bodentruppen bestreiten können. Von den vier erbauten Türmen sind derzeit noch die beiden Gefechtstürme erhalten. Der Flakturm IV in St. Pauli gehört zur Bauart 1. Der Hochbunker besaß eine Bewaffnung von vier 10,5 cm-Flakgeschützen, die im August 1942 durch vier 12,8 cm-Flakzwilling 40 ersetzt wurden. Der Flakturm IV gehört zu den größten jemals erbauten Bunkern. Der Grundriss misst 75 × 75 Meter, die Höhe liegt bei 39 Metern und das Innere bot Platz für 18.000 Menschen. Die Wandstärke beträgt 3,5 Meter, wäh-

rend die Decke fünf Meter dick ist. Obwohl die Kapazität auf 18.000 Personen beschränkt war, suchten während der starken Luftangriffe auf Hamburg weitaus mehr Menschen Schutz im Bunker. Eine Zeitzeugin aus Hamburg, die im Luftschutzbunker auf dem Heiligengeistfeld Schutz suchte, beschrieb ihre Erlebnisse zum Leben während des Bombenkrieges und im Bunker wie folgt: „Wie der große Bombenangriff im Juli 1943 war, da war der Bunker noch nicht fertig, und die sanitären Anlagen fehlten ganz. Der Bunker war überfüllt, und alle Leute, die zur Toilette wollten, wussten nicht, wohin und mussten die Notdurft daher in einem Raum ohne Fenster innerhalb des Bunkers verrichten – es stank bestialisch. Von außen war der Bunker aber komplett fertiggestellt. Viele Bewohner aus ganz Hamburg blieben permanent im Bunker, der als sicher galt. Viele der Flakhelfer auf dem Turm sind während der Bombenangriffe vom Luftdruck der Bomben vom Bunker geworfen worden.“


170


Der Gefechtsturm IV auf dem Heiligengeistfeld wurde nach dem Krieg von verschiedenen zivilen Mietern genutzt, um Wohnraum zu gewinnen. Aus demselben Grund wurde im Juli 1947 die Sprengung des Turms verhindert. Die erforderliche Sprengkraft hätte wahrscheinlich weite Teile der Innenstadt in Mitleidenschaft gezogen. Im Kalten Krieg wurde der intakte Gefechtsturm als Luftschutzbunker reaktiviert, bevor er 1990 für etwa 1,6 Millionen DM verkauft und zu einem Medienzentrum umgebaut wurde. Heute (2011) befindet hier sich ein Museum über die Geschichte der Flaktürme und die Operation Gomorrah. Von dem zum Gefechtsturm gehörenden Leitturm, der ebenfalls auf dem Heiligengeistfeld stand, sendete der Nordwestdeutscher Rundfunk 1950 sein erstes FernsehTestbild. Am 25. Dezember 1952 sendete der Nordwestdeutsche Rundfunk erstmalig in Deutschland aus dem Bunker am Heiligengeistfeld einen regelmäßigen Programmbetrieb. 1973/74 wurde der Leitturm für eine Vermittlungsstelle des Fernmeldedienstes der Deutschen Bundespost vollständig abgerissen.


172


D

AS HEILIGENGEISTFELD IM WM-FIEBER

Wie schon bei der WM 2006 und der EM 2008 wird es auch zur WM 2010 in Südafrika ein Public Viewing mit den allermeisten der WM-Partien auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg geben. Pläne, die Veranstaltung in die HSH-Nordbank-Arena, ehemals Volksparkstadion, zu verlegen, wurden aufgrund großer Proteste wieder verworfen. Neben einer 60qm2 großen Videowand ist auf dem Heiligengeistfeld auch Platz für 40.000 Zuschauer. Somit ist stimmungsvolle WM-Atmosphäre garantiert — zumindest sofern die deutsche Mannschaft nicht früh aus dem Turnier ausscheidet. Denn dann wird, anders als bei der WM 2006, die Party-Stimmung jäh abebben. Und angesichts der Konstellation in der Vorrundengruppe D ist ein Überstehen der Vorrunde für die deutsche Nationalmannschaft noch lange nicht in trockenen Tüchern. Traditionellerweise ist die deutsche Auswahl zwar

eine “Turniermannschaft”, darauf sollte man sich in Zeiten einer zusammenwachsenden Fußballwelt aber nicht verlassen. In Hamburg wurden bislang beste Erfahrungen mit dem Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld gemacht, wozu neben ausreichender Ausstattung des Platzes und Versorgung der Zuschauer sicher auch das meist gute Wetter seinen Teil beigetragen hat. Da diesmal nicht der olle Franz Beckenbauer das Turnier organisiert, weiß man nicht, ob es wieder zu “Kaiserwetter” während des WM-Sommers kommen wird. Falls ja, steht einem angenehmen und spannenden Fußball-Erlebnis auf dem Heiligengeistfeld nichts im Wege. Höchstens mal die eine oder andere überdimensionierte Fahne eines Fans der Nationalmannschaft.


2

174


H

eimspiele des FC St. Pauli auf dem Heiligengeistfeld haben Tradition. Bereits mit Ende des Ersten Weltkriegs fanden dort in regelmäßigen Abständen Fußballspiele statt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Stadion völlig zerstört, aber bereits 1946 hatte der FC St. Pauli eine neue Spielstätte, die natürlich noch weit hinter den heutigen Vorstellungen eines modernen Stadions zurückblieb. Im Jahre 1961 begannen die Bauarbeiten für das Millerntor-Stadion an seiner heutigen Stelle. Die alte Arena, die sich an der Ecke Glacischaussee/Budapester Straße befunden hatte, mußte der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) weichen. Eingeweiht wurde das neue Millerntor-Stadion erst 1963: Die überlange Bauzeit mußte in Kauf genommen werden, nachdem vergessen worden war, eine Drainage unter dem Rasen

einbauen zu lassen. Die Folge: Nach jedem heftigen Regenguß stand das Millerntor unter Wasser. Auch nach der Einweihung wurde das Stadion noch mehrmals baulich verändert. Vor allem die Zuschauerkapazität mußte aus Sicherheitsgründen dreimal gesenkt werden. Im Jahre 1961 zunächst für 32.000 Zuschauer gedacht, faßt das heutige Stadion noch 19.400 Zuschauer. Der Stimmung tat die Reduzierung des Fankontingents keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Kompaktheit wurde zur Stärke und trägt noch immer zur einzigartigen Faszination am Millerntor bei. Das Millerntor-Stadion wurde 1970 zu Ehren des ehemaligen Präsidenten, der von 1933 bis 1945 und von 1947 bis zu seinem Tod 1969 den Club geführt hatte, in Wilhelm-Koch-Stadion umbenannt. Als bekannt wurde, dass Koch Mitglied der NSDAP war, wurde über die Namensgebung gestritten.


176


Auf der Jahreshauptversammlung 1997 wurde deshalb ein Mitglieder-Antrag auf Umbenennung des Stadions gestellt, der in eine kontroverse Diskussion führte: Darf die Spielstätte eines liberalen und weltoffenen Clubs, wie es der FC St. Pauli ist, nach einem ehemaligen NSDAP-Mitglied benannt sein? Die Rolle Wilhelm Kochs im Dritten Reich hat daraufhin eine Historikerkommission unter der Leitung des renommierten Historikers Frank Bajohr (”Arisierung in Hamburg”) untersucht. In einem Gutachten kommt die Kommission zur Einschätzung: “Wilhelm Koch war kein ideologisch überzeugter und parteipolitisch aktiver Nazi.” Sie empfahl trotz dieser Einschätzung die Umbenennung des Stadions. Auf der Jahreshauptversammlung am 30. Oktober 1998 wurde nach heftigen Wortgefechten mit 132:72 Stimmen für eine Umbenennung der Spielstätte entschieden. Ex-SPD-Bundesminister Hans Apel gab unter anderem wegen dieser Entscheidung seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzenden ab.

Ab der Saison 1999/2000 hieß die Spielstätte des FC St. Pauli dann wieder Millerntor-Stadion. In der Zwischenzeit ist das Stadion ziemlich baufällig und dringend müßte ein neues her. Der DFB hatte – solange der FC St.Pauli noch im Profifußball spielte – mehrfach Sondergenehmigungen ausgestellt. Immer wieder wurden Neubau- oder Umbaupläne für ein neues Stadion den Mitgliedern und der Öffentlichkeit vorgestellt. Alle Entwürfe waren nur Luftschlösser, die meist kurz vor anstehenden Präsidiumsneuwahlen in den Raum gesetzt wurden. In Abwandlung hieß es schon: niemand baut am Millerntor.


178


179



Der Hamburger Berg ist eine SeitenstraĂ&#x;e der Reeperbahn. Wo sich Clubs und Kneipen angesiedelt haben, die eine gute Alternative zur GroĂ&#x;en Freiheit bieten.

181


179


Das Nachtlager ist eine Bar in der zu fetziger Rockmusik getanzt und gefeiert werden kann. Durch eine gemütliche Sofaecke erzeugt die Bar das Gefühl einer „Wohnzimmer-Party“ aus der Zeit, in der man noch „sturmfrei“ haben musste um zuhause zu feiern.

183


179


179


Der Name ist Programm. Zu Hard Rock und Metal kann man hier sein Kopf kreisen lassen. Die Location ist über zwei Etagen gebaut. In der unteren Ebene ist der Raucherbereich, wo auch ein Kicker bereit steht. Im Obergeschoss dagegen gibt es eine gemüdliche sitzecke und eine große Tanzfläche. Also wenn man die Musik mag kann man dort einen super Abend verbringen. Die eigentliche Honkong Bar ist eine kleine gemütliche Stehbar. Für den ein oder anderen ist der Hotel-Eingang wohl die erste Anlaufstelle des Abends. Mit den exellenten, in Körben gereichten, Mexicanern hat sich die Bar eine kleinen Kultstatus erarbeitet und eine große Fangemeide, die wohl immer gerne vor dem Feiern auf ein paar Schnäpse vorbei kommt.

185


179


179


179


179


Auch wenn man bei Namen und dem Logo gleich an die alte „Spar“ Marktkette denkt, gabs hier nie so einen Laden. Der Name kommt von dem Vorbesitzer, der dort unter dem Namen „Sparr“ eine Bar eröffnete. Als der Inhaber wechselte, nannte dieser dir Bar einfach „Ex-Sparr“. In der Ex-Sparr gibt es auch einen Kicker und die Musik ist der im Nachtlager sehr ähnlich. Dadurch ist die „Ex-Sparr“ eine gute Alternative, wenn es im Nachtlager mal wieder zu voll ist.

190


179


179


179



179


179


179


179



179


179


Juli, 9/2011

Davidstrasse

Gegensätze ziehen sich an Die zwei Gesichter der Davidstrasse

Deutschland 1,50 â‚Ź


Lageplan

kt

mar h c s i F i l St.Pau 204


205

n Reeperbah

e

Davidstrass

St.Pauli Hafenstrasse


206


208 Reportage

210 Gegensätze

gegensaetze ziehen sich an

Bildserie

Eine kurze Erläuterung worum es in diesem Magazin geht.

Präsentation einer Bildserie, welche die gegensätze in der Davidstrasse hervorbringen. quasperum faciant aut lia desectem faccatior

220 Seite an Seite

222 Interview

Einmal durch die davidstrasse

interviews gedanken und aussagen

Eine art Reiseführer, der euch durch die Davidstrasse leitet und euch interessante Ecken verrät die ihr nicht auslassen solltet.

Interviews mit einer Prostituierten und einem Geschäftsmann.Verrumq uatium ipitiuscia quatur, estiam facerchil int etures sum ent min rem faccupt atiate dolor alit, officiu sciendis es sit,

207


208


gegensaetze ziehen sich an

Dieses Masgazin präsentiert die Gegensätze zwischen arm und reich, sauber und dreckig modern und alt. Während sich auf der einen Strassenseite ein neues und modernes Gebäude nach dem anderen aufbaut, ist die andere Seite noch wie vor 50 Jahren. Eine Kult- und Szenekneipe an der anderen, direkt gegenüber vom Copperhouse, einem luxeriösem asiatischen Restaurasnt findet man die eher verruchte Herbertstrasse mit ihren Schaufenstern wo sich Prostituierte anbieten. 209


sAUBER Copper House | Asiatische Erlebnisk端che | Live Cooking

210


211

DRECKIG

Erster Italiener Hamburgs | Traditionsrestaurant | Seit 端ber 100 Jahren Familiengef端hrt


212

DRECKIG

Herbertstrasse | Schaustrasse | Rotlicht | Zutritt nur f체r M채nner


sAUBER 20Up Riverside Hotel | Cocktailbar im obersten Stock

213


sAUBER Zwischen Copperhouse und 20up

214


215

DRECKIG Szenebar | Kultkneipe


216

DRECKIG Szenebar | Kultkneipe | Rockschuppen


sAUBER Wohnungen in der Davidstrasse

217


sAUBER Davidwache | Hamburgs bekannteste Polizeistation

218


219

DRECKIG

Eingang Herbertstrasse | Rotlichtschaumeile


220

einmal durch die Davidstrasse Jetzt erreichen wir die Kreuzung Reeperbahn/Davidstraße mit der über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannten Davidwache. Die Davidwache wurde 1914 mit dem typischen roten Backsteinund vielen Keramikverzierungen fertig gestellt.Die denkmalgeschützte Davidwache ist das kleinste Polizeirevier Europas,und hat durch seine Lage auf dem Kiez in Hamburg St.Pauli, sowie durch diverse Film- und Fernsehproduktionen Berühmtheit erlangt. Imbiss Lucullus - Hamburg St.Pauli An der Reeperbahn, Ecke Davidstraße, haben wir die Möglichkeit,uns am Imbiss Lucullus, der mit seinen vielen bunten Lichtern aussieht wie eine Kirmesbudemit einer Currywurst zu stärken, um nun auf der rechten Seite der Davidstraße weiter unseren Reeperbahnbummel fortzusetzen. Direkt an der Kreuzung Reeperbahn/Davidstraße finden wir am Anfang der Hein-Hoyer-Straße den neuen „InItaliener“ auf St.Pauli, das Ristorante Piceno. Im Ristorante Piceno kann man mit etwas Glück viel prominentes Publikum nicht nur aus Hamburg finden.


Glück viel prominentes Publikum nicht nur aus Hamburg finden. Nach ca. 100 Metern die Davidstraße entlang, erreichen wir die Ecke Davidstraße/Kastanienallee, wo es in der „Taverna Hellas“ hervorragende Lammkoteletts vom Holzkohlegrill neben vielen anderen Spezialitäten gibt. In der „Taverna Hellas“ wird unter anderem ein schöner Retsina ausgeschenkt und man wird mit typisch griechischer Gastfreundschaft sehr herzlich bedient. Nach ca. 15 Metern die Davidstraße weiter runter sehen wir rechts die weltberühmte Herbertstraße, wo die Damen dem ältesten Gewerbe der Welt nachgehen.Obwohl die Herbertstraße mit 60 Metern Länge ziemlich klein istund an beiden Enden mit Barrieren den Einblick verwehrt, ist die Herbertstraße als letze geschlossene Bordellstraße in Hamburg eine der weltweit bekanntesten Straßen. Innerhalb der Herbertstraße sitzen die Prostituierten in Häusern und bieten in Schaufenstern ihre Dienste an. Frauen und Minderjährige haben keinen Zutritt zur Herbertstraße und man ist gut beraten, sich an dieses Verbot zu halten ist in der Herbertstraße unter anderem die frisch eröffnete Domenicas Lounge, die den durstigen Gast mit Ihrem gemütlichen Ambiente beim Reeperbahnbummel zur Einkehr einlädt. In den klimatisierten Räumen der Domenicas Lounge gibt es von 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr „happy hour“, d.h. die Getränke sind dann für den durstigen Gast günstiger! Die Domenicas Lounge ist eine besondere Bar, in die nur Männer Zutritt haben. Eine echte Attraktion sind in der Domenicas Lounge die vielen interessanten Bilder,die an Deutschlands berühmte Prostituierte Domenica Niehoff erinnern.

ße. Ein Zimmer in der Herbertstraße und Blick auf einen Teil des Hinterhofes. Wenn Sie am Ende der Herbertstraße diese verlassen, haben Sie die Möglichkeit, im beliebten Käptn Brass Ihren Durst zu löschen und das bunte Treiben mitten auf dem Kiez zu beobachten. Wenn Sie vom Käptn Brass wieder durch die Herbertstraße laufen,kommen Sie auf die Davidstraße. Sollte Ihnen der Bummel über den Kiez nun „noch nicht scharf genug“ gewesen sein, so können Sie rechts die Davidstraße ganz bis zum Ende runter, an der Ecke Bernhard-Nocht-Straße in der Kneipe, Zur scharfen Ecke, die als älteste Hafenkneipe auf St.Pauli gilt, einkehren. Von der Kneipe, Zur scharfen Ecke, haben Sie einen phantastischen Blick auf die Elbe. Blick auf die Elbe von der Kneipe, Zur scharfen Ecke Davidstraße/BernhardNocht-Straße Am Sonntag frühmorgens könnten Sie von der Ecke Davidstraße/Bernhard-Nocht-Straße die Treppen runter, und dann unten an der Elbe rechts entlang, direkt von der Kieztour kommend den Fischmarkt besuchen. Dort auf dem sonntäglichen Fischmarkt kann man sich nicht nur bei Fischbrötchen und heißem Kaffee stärken. Auf dem Hamburger Fischmarkt wird neben Fisch, Obst, und Blumen etc. auch viel „Kunterbuntes“ gehandelt.

Sie finden die Domenicas Lounge, wenn Sie in der Mitte der Herbertstraße durch den Torbogen gehen und dann einige wenige Meter nach rechts laufen.Auf den folgenden Bildern sehen Sie die Domenicas Lounge sowie einen Teil des Hinterhofes und Zimmer in der Herbertstra221


222

Gesch채ftsf체hrer | Copperhouse


business geschaeftsfuehrer Copperhouse Man fühlt sich ein bisschen wie in „Plan 9 aus dem Weltall“: Die bunten Lampen in der Lounge und dem Rest des Restaurants erinnern an die Ufos, die Ed Wood 1958 in seinem unterirdischen, aber kultigen Science-Fiction-Film durch die Gegend torkeln ließ. Aber das war‘s auch mit den Gemeinsamkeiten, denn erstens ist das neue Copper House auf St. Pauli nicht Plan 9 der Gebrüder Chen, sondern nach dem Ni Hao in Wandsbek die zweite gastronomische Dependance, und zweitens ist der große und großzügig gestaltete Laden mit den hohen Decken (nicht nur architektonisch) ein Geniestreich: die neue Kiezgröße. Was zum einen daran liegt, dass man im Kupferhaus (der Name erinnert an die Kessel der früher hier beheimateten Bavaria-Brauerei) ein perfekter Platz für den Beginn einer St.-Pauli-Nacht ist: Nach einem Drink in der Lounge (die sich als After-Work-Treffpunkt etabliert hat) oder der bestens sortierten Bar lässt sich für den fairen All-youcan-eat-Preis von 19,50 Euro im Live-Cooking-Bereich eine gute, selbstbestimmte Grundlage mit fester Nahrung legen. An den Frischetheken sammelt sich der Gast die rohen Zutaten aus Fleisch, Fisch, Gemüse und allem, was sonst noch schmeckt, zusammen und lässt sich das Ganze von chinesischen Köchen im Wok oder auf der Grillpatte à la minute zubereiten. Klar, dass auch die schon im Ni Hao legendären hausgemachten authentischen Saucen nicht fehlen (unbedingt probieren: die Schwarze-Bohnenund die scharfe Szechuan-Variante).

Räumlich geschickt abgetrennt, aber ebenso mit hochwertigen, schick designten Möbeln, faszinierenden Lichteffekten und hellem Bambusparkett ausgestattet ist der À-la-carte-Bereich. Dort geht es (auch dank der schalldämmenden Decken im ganzen Copper House) ruhiger und individueller zu; die internationale Servicecrew läuft zur Höchstform auf. Und bringt mit viel Charme Spezialitäten wie Guo Tie (mit Fleisch und Gemüse gefüllte gebackene Teigtaschen; Suppen, Sashimi und warme Vorspeisen 4 bis 11 Euro), in Öl gekochtes Rinderfilet mit Szechuan-Gewürzen (Fleisch- und Fisch-Hauptgerichte 13,90 bis 24,90 Euro, vegetarische Gänge um 10 Euro) und vielleicht noch einen Teller mit frischem Obst und exotischer Crème Walnuss (Desserts um 7 Euro) - alles auf den Punkt zubereitet und exzellent abgeschmeckt. Schwierig wird‘s nur bei der Wahl des Weines (offen 4,50 bis 6,90 Euro für 0,2 Liter): Die Karte mit etablierten Europäern und überseeischen Entdeckungen ist einfach zu verlockend - vom trockenen 2006er-Kabinett-MoselRiesling für 19 Euro bis zur Flasche 2000 St.-Julien vom Chateau Leoville-Barton (2. Grand Cru Classe) für 299 Euro. Was aber tatsächlich unbezahlbar ist: Das Copper House bringt ein tolles Stück weltstädtisches Flair auf den Kiez.

223


Second life Interview mit einer prostituierten

Wir trafen uns mit unserer Interviewpartnerin im Frauentreff. Wir kannten die Frau vorher nicht, da die Leitung des Frauentreffs den Termin für uns arrangiert hatte. Der Frauentreff hat einen Cafébereich sowie Büroräume, ein Untersuchungszimmer und ein Zimmer, in dem ein Bett und ein Platz zum „Zurechtmachen“ für die Frauen bereitstehen. In diesem Zimmer haben wir unser Interview geführt. Unsere Interviewpartnerin kam pünktlich um 18.00 Uhr. Wir hatten die Gelegenheit, vor dem eigentlichen Interview locker mit ihr zu sprechen, während sie eine warme Mahlzeit zu sich nahm. Wir erfuhren ihren Namen. Auch wir erzählten ihr einige persönliche Dinge wie Name, Alter usw. Wir einigen uns auf das „du“. Das Interview wird inhaltlich widergegeben und entspricht nicht dem genauen Wortlaut der interviewten Person. Wir lassen sie erzählen Ja, ich bin jetzt 28 Jahre alt. Ich habe damals noch im Osten eine Ausbildung zur Bürogehilfin gemacht und nach der Wende wurde ich arbeitslos, vorher hatte ich acht Jahre lang einen Job. Dann habe ich Schwierigkeiten mit meinem Freund und meiner Familie bekommen und so habe ich angefangen zu trinken. Das hat sich auch immer 224

mehr gesteigert, bis ich ein bis zwei Flaschen Wein am Tag getrunken habe. Da habe ich dann alles vernachlässigt, Bewag, Gasag, Miete usw. Mir war alles egal. Durch das Trinken tauchte ich in eine andere Welt ab. Irgendwann habe ich den Briefkasten gar nicht mehr aufgemacht, so kam es, dass ich wegen der hohen Mietschulden auf der Straße landete. Ich war zu feige zu Ämtern zu gehen. Um überleben zu können bin ich dann auf den Strich gekommen. Wenn du als Frau draußen schläfst, weil du auf der Straße lebst, bist du Freiwild. Ich wusste, dass hier der Strich ist. Am Anfang habe ich erst mal nur geschaut und irgendwann habe ich dann ganz vorsichtig gefragt, ob ich mich auch hinstellen kann und wo. Ich wusste ja nicht, ob man Schwierigkeiten kriegt, wenn man sich einfach irgendwo hinstellt. Jetzt gehe ich seit drei Jahren auf den Strich. Die ersten Male sind hart gewesen. Mit einem fremden Mann ins Auto... Aber vor drei Wochen hatte ich ein Gespräch hier mit der Sozialarbeiterin wegen dem Ausstieg. Ich wollte nicht mehr hauptsächlich auf den Strich. Die haben mich dann zur Caritas vermittelt und ich wohne jetzt in einem Frauenwohnheim und habe da eine eigene kleine Wohnung. Das gefällt mir sehr gut. Ich kriege jetzt auch endlich Sozialhilfe. Ich bin wirklich froh diesen Schritt gemacht zu haben. Jetzt ist der ganze Druck weg.


225


Wir fragen nach, wie sie überhaupt zu Olga kam: Durch eine Kollegin, also eine andere Frau. Die hat mir gesagt ich soll doch mal mitkommen. Es hat mir hier auch gefallen und ich komme seit über zwei Jahren regelmäßig hierher. Wir möchten wissen, wie ihr Tag so ausgesehen hat, bevor sie im Frauenwohnheim gewohnt hat: Nach dem Aufstehen habe ich mich zurecht gemacht und bin dann von der Pension oder wo ich war zur Davidstrasse. Immer zu unterschiedlichen Tageszeiten und man steht auch unterschiedlich lange, das kann zwischen vier und zwölf Stunden sein. Dann bin ich nach Hause, also wieder in die Pension. Erst mal duschen und dann bist du froh, einfach deine Ruhe zu haben. Man hat eigentlich keinen geregelten Tagesablauf. Du entscheidest selbst, ob du Tag oder Nacht arbeitest. Ich habe auch unterschiedliche Tageszeiten ausprobiert. Dann merkt man schon, wann mehr Männer kommen. Sonntags z. B. läuft es tagsüber sehr schlecht, weil dann Familientag ist. Da müssen die Männer was mit ihren Familien machen. Man kann auf dem Strich relativ schnell Geld verdienen und sich selbst einteilen, wann man arbeitet. Wir fragen, was sie sich für die Zukunft wünscht: Eine eigene Wohnung. Und dass ich irgendwann vollständig vom Strich wegkomme. Und einen richtigen Job habe. Und vielleicht irgendwann einen anständigen Mann, aber das weiß ich noch nicht. Im Moment will ich keinen Mann. Ich habe ein ganz anderes Bild von Männern bekommen. Eigentlich empfinde ich nur Verachtung gegenüber Männern, obwohl ich weiß, dass bestimmt nicht alle so sind,

aber erst mal ist da nur Verachtung auch gegenüber „normalen“ Männern. Wie die über ihre Frauen reden und wie arrogant die sind. Auf der Straße verdient man auch nicht die Summen, die sich die Leute vorstellen. Erst recht nicht, wenn man Prinzipien hat, dann ist es noch schwieriger Geld zu verdienen. Die Frauen, die Drogen nehmen, machen es auch ohne Kondom, weil sie das Geld dringend brauchen und das nutzen die Männer natürlich aus. Wir wollen wissen, ob sie noch trinkt: Ich trinke nicht mehr. Ich bin allein vom Alkohol weggekommen. Ich habe nach und nach immer weniger getrunken. Ich habe nur Wein und Bier getrunken, keine harten Sachen. Wenn man harte Sachen trinkt, ist es bestimmt schwieriger, davon weg zu kommen. Wir möchten wissen, ob sie sich arm fühlt: Die Frauen, die draußen stehen, brauchen das Geld aus den unterschiedlichsten Gründen, das macht keine aus Spaß. Ich fühle mich jetzt nicht mehr arm. Früher, bevor ich Sozialhilfe bekommen habe, war ich arm dran. Jetzt bin ich krankenversichert, bin wieder im sozialen Gefüge drin und habe ein Dach über dem Kopf. Im Moment bin ich glücklich. Wir bedanken uns für das Gespräch, wünschen ihr alles Gute und gehen. Wir verlassen sehr zufrieden den Frauentreff. Das Gespräch haben wir als sehr positiv empfunden. Die Zuversicht, Hoffnung und Kraft unserer Interviewpartnerin waren sehr beeindruckend für uns. 226


1


Vorwort

Hamburg, St.Pauli im Jahr 2011. Der FC ist mal wieder abgestiegen und doch übel nimmt ihm das keiner. Ist auch besser so, denn im Stadtteil brodelt es auch so schon genug. Die Gemüter sind erhitzt von Diskussionen um die Rote Flora und den Baubeginn des Bernhard-Nocht-Quartiers. Es dreht sich um Gentrification, also um die soziale Umstrukturierung dieses Viertels. Große Lofts sollen hier entstehen, Penthousewohnungen mit Blick über den Hafen, wenn es nach Meinung der Makler und der Behörde für Stadtentwicklung geht. Die Anwohner hingegen mobilisieren sich, veranstalten Demonstrationen und Parties um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Sie handeln aus Wut, weil die Mieten steigen und aus Angst diese bald nicht mehr bezahlen zu können. In dem Heft, dass du in der Hand hälst, ist der St.Pauli Hafenstraße und ihrer spannenden Geschichte gewidmet. Wie war das früher, wo 10.000 Polizisten aufgrund ein paar besetzter Häuser nach Hamburg kommandiert wurden? Hamburg-St.Pauli, 26 Juni 2011.

228


Inhalt Vorwort

228

Lage

231-232

Geschichte

233-242

Gegenwart

243-245

Die Stadt

246-247

Impressum

248 229


Lage

Im Bezirk Hamburg-Mitte liegt der wohl berühmteste Stadtteil der Hansestadt: St. Pauli. Direkt am Hafen gelegen, ist die St.Pauli Hafenstraße über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt. Sie verläuft vom Hafentor aus nach Westen und geht in Höhe des legendären Golden Pudel Clubs in den St. Pauli Fischmarkt über. In naheliegender Umgebung findest du beispielsweise die St.Pauli Landungsbrücken oder die 'sündige Meile',die Reeperbahn. Auch die Fischauktionshalle oder Harrys Hafenbasar liegen in unmittelbarer Nähe der Hafenstraße.

GPS-Daten

GPS Latitude: 53.546570 GPS Longitude: 9.961520 230


231


GESCHICHTE

232

Anfang der 80er Jahre kam es erstmals zu Besetzungen in der Hafenstraße. Eine Wohngenossenschaft wollte die baufälligen Häuser nahe des Fischmarktes abreißen, doch Mieter dieser waren damit nicht einverstanden und blieben in ihren Wohnungen. Was erst still vonstatten ging, gipfelte später in schweren


Straßenschlachten Mitte der 80er. Zwischenzeitig gingen über 12.000 Menschen auf die Straße um für den Verbleib der Häuser zu kämpfen bzw. zu demonstrieren. Gegenseitige Provokationen von Bewohnern und Ordnungsmacht führen bis heute immer wieder zu Ausschreitungen und Polizeieinsätzen.rund um die Hafenstraße.

233


8


237


10

10


11 239


234


Leben & Kämpfen für die Hafenstraße Fotos von Hanno Krusken Das erste Foto zeigt Kinder, die in einem Mercedes-Wrack spielen, das den Autonomen an der Hafenstraße zum Opfer gefallen ist. (November 1987) Auf dem zweiten Foto wird ein sichtlich überforderter Polizist Zielscheibe von wütenden Demonstranten in schwarz. (Frühjahr 1988) Doch, dass es auch anders geht, zeigt das dritte Bild. Auch wenn die Polizei nicht mitspielen mag, kicken junge Sympathisanten mit einem Ball. (Sommer 1983)

235


240


„die hafenstrasse ist durchgesetzt: die haeuser bleiben stehen, die bewohnerInnen können hier erstmal weiter leben. es ist der erfolg unseres langen gemeinsamen kampfes, den die bewohnerInnen im buendnis mit vielen organisationen, menschen und gruppen wir kirche, jusos, grün-alternativen, kommunisten, autonomen und antiimperialistischen gruppen geführt haben. was jetzt zustande gekomen ist, wäre schon vor wochen möglich gewesen. es war erst notwendig, mit barrikaden und vielen menschen die entschlossenheit und den widerstandswillen zur durchsetzung der hafenstrasse zu demonstrieren. wir haben gestern un heute die barrikaden und befestigungen abgebaut und die wohnungen zugänglich gemacht. die heutige begehung durch staatsanwaltschaft und politische polizei war eine erneute provokation. wir müssen davon ausgehen, daß solche provokationen wir heute nachmittag auch weiterhin laufen werden, z.b. hausdurchsuchungen durch die bundesanwaltschaft. es ist uns klar: der vertrag ist so angelegt, dass bei regider handhabung durch den senat weitere konflikte unvermeidlich sind. mit der unterzeichnung des pachtvertrages sind die ziele, die sich mit dem kampf um die hafenstrasse verbinden, noch nicht durchgesetzt. um im hafen und in anderen gesellschaftlichen bereichen selbstbestimmt, solidarisch und kollektiv leben und widerstand gegen unterdrückung entfalten zu können, müssen wir unseren kampf gemeinsam im breiten politischen bündnis weiterführen. die häuser sind durchgesetzt - wir kämpfen weiter!“ Erklärung des Initativkreises für den Erhalt der Hafenstraße, nach der Unterzeichnung des Pachtvertrages der Stadt Hamburg, 19.11.87

241


Die Hafenstraße heute

Heute besteht die Hafenstraße aus insgesamt 12 Häusern, die Eigentum einer Genossenschaft sind. Seit Oktober 2007 ist ein Wohnungsneubau an der Bernhard-Nocht-Straße dazugekommen, die Straße ist auch von Spekulanten bedroht. Die „Vokü“, die in den 80ern schon als Anlaufstelle galt, gibt es noch immer. Dort gibt es vegetarische bzw. vegane Gerichte gegen Spende, aber auch Filmvorführungen oder das monatlich stattfindene Antifa-Cafe. Die Kneipen „Onkel Otto“ und „Ahoi“ sind auch seit jeher Instutionen, in denen man zu günstigen Preisen Bier trinken und kostenlos kickern kann. Durch die Bauwagen und LKWs, die immernoch an der Straße stehen, bleibt die Hafenstraße, die wahrscheinlich schönste sozialkritische Straße Deutschlands.

242


243


244


Die Menschen, die hier heute leben, sind immer noch idealistisch. Vielleicht sind sie nicht mehr so tatenhunrig wie damals, doch wenn es sich für was zu kämpfen lohnt, wird es wieder heiß unten an der Hafentreppe. Politisch größtenteils noch aktiv, kämpfen die Bewohner jetzt gegen Wohnquartiere in der Umgebung und für den Erhalt des autonomen Zentrums „Rote Flora“ oder des neuen Bauwagenplatzes „Zomia“ in Wilhelmsburg. Allerdings die Verursacher der nicht mehr aufhörenden Autobrände wird man hier nicht mehr finden...

245


246


Die Stadt gehört uns.

Protestkultur ist hip, fast so hip wie die Schanze ansich. Fast jedes Wochenende donnern wahlweise Fahrräder, ein Haufen Vermummter oder Lastwagen mit ballernden Bässen durch Hamburgs Straßen. Gründe gibt es in der Hansestadt ja genug. Denn während es in Hamburg an Wohnungen mangelt, stehen rund 1,2 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer. Der Widerstand wächst mit dem Bündnis „Leerstand zu Wohnraum“. Die Zukunft um die Rote Flora ist auch noch offen. Der Investor Kretschmann will das Spektulationsobjekt verkaufen. Allerdings würde die Protestwelle ähnlich hoch wie die, der Hafenstraße in den 80ern schlagen. Ein Verkauf ist zum jetztigen Zeitpunkt allerdings auch ziemlich unrealistisch. Direkt neben der Hafenstraße macht sich auch Protest breit, der wohlmöglich ziemlich aussichtslos erscheint. „NO BNQ“ kämpft gegen das bevorstehende Bernard-Nocht-Quartier, dass das gesamte Viertel aufwerten und deshalb zur Verdrängung Alteingesessener führen würde. Allerdings wird der Gebäudekomplex bereits gebaut. Die verschiedene Projekte / Bündnisse sind seit 2009 in dem Netzwerk „Recht auf Stadt“. Dies umfasst über 25 Institionen, z.B. neben „NO BNQ“ und der „Roten Flora“, das Stadtteilzentrum „Centro Sociale“ oder das Kollektiv „Komm in die Gänge!“. „Recht auf Stadt“ kämpft für eine grundsätzlich andere: soziale, gerechte, demokratische Stadt und gegen Gentrifizierung und die fortschreitende Privatisierung von Stadt und städtischem Raum.

links: Die Baustelle in der Bernard-Nocht-Straße. Hier entsteht der erste Teil des umstrittenen Bernard-Nocht-Quartier. rechts: Das Empire Riverside Hotel, ebenfalls ein Dorn im Auge der Gentrifikationskritiker. (Ecke Davidstraße / Bernard-Nocht-Straße)

247


Impressum

Texte: Pascal Mattwig Fotos: Hanno Krusken,

Pascal Mattwig & Unbekannt

Redaktionsschluss: 27.Juni 2011 248


„wir brauchen keine hausbesitzer, denn die häuser gehören uns. wir brauchen keine fabrikbesitzer, die fabriken gehören uns. aus dem Weg, kapitalisten, die letzte schlacht gewinnen wir! schmeißt die knarre weg, polizisten, die rote front und die schwarze Front sind hier! wir brauchen keinen starken mann, denn wir sind selber stark genug. wir wissen selber, was zu tun ist, unser kopf ist groß genug. aus dem weg, kapitalisten, die letzte schlacht gewinnen wir! schmeißt die knarre weg, polizisten, die rote front und die schwarze front sind hier! unser Kampf bedeutet frieden und wir bekämpfen euren krieg. Jede Schlacht, die wir verlieren, bedeutet unseren nächsten Sieg. aus dem weg, kapitalisten, die letzte schlacht gewinnen wir! schmeißt die knarre weg, polizisten, die rote front und die schwarze front sind wir!“ Ton Steine Scherben - „Die letzte Schlacht gewinnen wir!“, 1987

249


Ein Projekt an der FSG Freien Schule f端r Gestaltung


Wandelbar


Inhaltsverzeichnis

254

Perlenkette oder Autostrich Einleitung ins Hauptthema

in concert Der Hafen klingt.

Docklands

264

Aalkai Gute-Nacht-Geschichte

Stilwerk

266 Stil im Bau

Bistro Essen und leichte Damen

268 Bauwerke

Keine Photos, bitte! Kauf doch lieber ne karte ...

270



perlenkette Auf der einen Seite beheimatet die Große Elbstraße einige der teuersten Wohnungen Hamburgs (Ranking Engels und Völkers), auf der anderen Seite befindet sich hier ein Großteil der Häuser im Bau oder im Begriff abgerissen zu werden.




Das Hafenklang liegt direkt an der Elbe. Wenn man morgens nach einer langen Nacht aus der T端r tritt, hat man sogleich einen ausdrucksstarken Blick auf den Hamburger Hafen. Klein und stickig ist der Laden. Es spielen immer unterschiedliche Bands. Sogar Theaterst端cke werden vorgetragen. Charlotte Roches Feuchtgebiete zum Beispiel. Alles in allem h旦rt sich das Hafenklang sehr interessant an. F端r jeden ist etwas dabei. Nur sollte man sich vorher auf der Homepage informieren wer spielt. ,


Der Hamburger Fischmarkt – nicht nur bei Touristen eine Legende. Jeden Sonntagmorgen von 5 Uhr früh bis in den späten Vormittag drängen sich hier auch die Ortsansässigen vor den Lastern der Marktschreier. Frisch vom Kiez, mit der letzten Flasche noch in der Hand, wird hier um Preise gefeilscht. Direkt am Hafen den Sonnenaufgang miterleben – damit lässt sich die Nacht gut ausklingen. Und günstig ist es auf dem Fischmarkt in der Regel auch. Ein Paket Fisch für 20 € oder einen Obstkorb für 10 € findet man fast an jeder Ecke.




Je weiter westlich man die Große Elbstraße entlangschlendert, desto schmuddeliger wird sie. Breite Straßen werden von Lagerhäusern gesäumt. Beiderseits findet man unzählige Lokale und Imbisse, in denen man Fisch bekommt. Im Stehen in der Mittagspause wird der dann verzehrt. Perlenkette oder Autostrich . . . Definitiv Autostrich. Wir befinden uns hier in der Gegend, in der sich auch heute noch leichtbekleidete Frauen anbieten. Für die Auktionsfreunde gibt es am westlichen Ende der Großen Elbstraße das Auktionshaus Lauritz.


„Keine Photos, bitte!“ Das hört man selten in Hamburg. Doch wenn man in der Großen Elbstraße auf die Haifischbar stößt, kann man eben dieses Schild, auf das Photographierverbot hinweisend, im Fenster entdecken. Selbstverständlich mit dem Hinweis, dass es Postkarten käuflich zu erwerben gibt. Die Haifischbar ist eine urige Kneipe – wie von früher. Die Möbel ein wenig abgegnatzt, die Kundschaft von Schiffen und die Seemannslieder ändern sich auch nicht. Das „Sie“ gibt es hier nicht. Jeder ist auf „Du und Du“. Das macht wohl den Charme der kleinen Kneipe aus.



dockland


265

Hinter dem Warsteiner Elbspeicher hat man einen grandiosen Blick über die Elbe und das Kreuzfahrtschiffterminal. An schönen Tagen kann man hier hervorragend sitzen und das Wetter und den Ausblick genießen. Im Bild liegt die AIDA gerade vor Anker.


stilwerk


267

Ein teurer Einrichtungshandel reiht sich an den anderen. Am bekanntesten ist wohl das STILWERK. Über die gesamte Breite der Großen Elbstraße zieht sich die STILWERK-Brücke. Jeder also, der die Straße zu Fuß oder mit dem Auto passiert, wird aufmerksam gemacht auf das STILWERK.


stil im bau


269

Auch eine Perlenkette muss manchmal neu aufgefädelt werden. Hier zu sehen ist ein besonderer Containerbau. Durch langes Warten und viele Bilder ist es mir hier gelungen, die Geschäftigkeit in diesem Containerbau darzustellen. Angemerkt sollte aber sein, dass es erst richtig geschäftig wurde, als ich eingepackt hatte und weiter musste. Wie das nunmal so ist mit dem Glück und dem Pech. Trotzdem eine schöne Dokumentation des Arbeitsalltags, wie ich finde.


bauwerk


271

Nicht nur kleine Möbelhäuser und Lokale sind in der Großen Elbstraße zu finden. Auch Bürokomplexe, Firmensitze und architektonische Schönheiten, wie dieses Bild zeigt. In der Großen Elbstraße werden derzeit viele neue und neuartige Komplexe errichtet. Wollen wir hoffen, dass der raue Charme der Großen Elbstraße dabei nicht verloren geht.


Jenny Nafzger - FSG


G R

sc

E G B R B U he

llfi

sc

L E MB A ht

un

H

1

ne

l


274


elbberg

275


276


277


elbberg CAMPUS

altona


279


280


281


282


283


schiefe EBENE

284


285


286


287


schell FISCH tunnel

288


289


290


291


292


Unkommerzielles, studentisches Magazinprojekt. Fotos, Texte und Illustrationen stammen von den jeweiligen Studenten oder aus dem weltweiten Archiv...


2011


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.