3 Chapter here Eating Greens
        Erstmals veröffentlicht 2024
          1. Auflage
          Herausgeber: The Greens/EFA in the European Parliament Gestaltung: Okay When
          Schriftart: Roobert PRO, Newake Druck und Bindung: Graphius
          Größe: 210mm X 270mm
          Papier: Einband – FSC-zertifizierter gebleichter Sulfatkarton 300g, Innenseiten – recyceltes Offsetpapier 140g 184 Seiten
          Rezept Fotos: Lili / Le Green Studio assisted by Karen Hilmerson
          Cover: Christian Kaufmann
          Stock Fotos: Jiri Hubatka, Nina Firsova / Alamy Stock Photo
          Fotos der MdEP: Karen Hilmerson, Claudio Cutarelli, Jugaad Prod
          © The Greens/EFA in the European Parliament
          Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers vervielfältigt oder übertragen werden.
          Paul Henri Spaak Building Office PHS02C11 60, rue Wiertz
          1047 Brussels, Belgium www.greens-efa.eu
          ISBN 978-92-990096-3-5
          Gedruckt in Belgien
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        Wir hoffen, dass dieses Kochbuch nicht nur Freude und Abwechslung in Ihren Küchenalltag bringt, sondern auch dazu inspiriert, Neues auszuprobieren und in der Küche kreativ zu werden. Das ist eine Win-Win-Situation für uns, die Natur und eine lebenswerte Zukunft.
          Viel Spaß und guten Appetit!
          5 Chapter here Eating Greens
        
    
              
              
            
            VORWORT
          Liebe Leser:innen, liebe Genussmenschen, was kann es Schöneres geben, als mit frischen, bunten Lebensmitteln zu kochen und dann mit Familie und Freunden zu schlemmen, bis alle nicht mehr können? Kochen ist nicht nur ein Handwerk, sondern pure Lebensfreude, sinnlicher Genuss – und zutiefst politisch.
          Genau deshalb haben wir dieses genussvolle Kochbuch zusammengestellt. Es enthält 50 Lieblingsrezepte der Grünen Abgeordneten im EU-Parlament und lädt zum selber Kochen ein. Ganz nebenbei gibt es noch praktische Tipps gegen Lebensmittelverschwendung und EUAgrarpolitik erklärt für Jederfrau und Jedermann.
          Heutzutage beherrschen globale Agrar- und Lebensmittelkonzerne den Markt. Sie haben ein industrialisiertes Ernährungssystem geschaffen, das darauf ausgerichtet ist, möglichst billig und uniform zu produzieren. Sollten wir uns nicht fragen, wer uns da eigentlich die Teller vollmacht?
          Das hat dramatische Folgen für unsere Umwelt und Gesundheit. Ob es nun Qualzucht in der Massentierhaltung ist oder chemische Pestizide, die den Bauern, der Bodenfruchtbarkeit und den Bestäubern schaden: Überall sehen wir, dass es so nicht mehr weitergehen kann.
          Am Ende erfüllt dieses System noch nicht einmal, was es eigentlich sollte. Statt gesunden Lebensmitteln finden wir im Supermarkt tausende, hochverarbeitete Produkte. Uns soll Vielfalt vorgegaukelt werden, obwohl die Fertignahrung am Ende vor allem aus Salz, Industriezucker und künstlichen Zusatzstoffen besteht.
          Die gute Nachricht ist: Jeder und jede Einzelne kann sich bewusst gegen dieses System entscheiden. Mit frischem Obst und Gemüse – ein extra Sternchen gibt’s für Öko-Qualität – und einem bewussteren Konsum von tierischen Proteinen.
          Wir hoffen, dass dieses Kochbuch nicht nur Freude und Abwechslung in Ihren Kochalltag bringt, sondern Sie auch dazu anregt, etwas Neues auszuprobieren und in der Küche kreativ zu werden. Das wäre eine Win-win-Situation für uns, die Natur und eine lebenswerte Zukunft. Viel Spaß und guten Appetit!
          
    Sarah
          
          Wiener
          
    Benoît Biteau
          
          Sarah Wiener und Benoît Biteau, Vorsitzende der Arbeitsgruppe zum Thema Ernährung der Grünen/EFA im Europäischen Parlament.
          7 Chapter here Eating Greens
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        VEGAN
          VEGETARISCH FLEISCH FISCH
          PERSONEN
          ZUBEREITUNG
          KOCHZEIT
          9 Chapter here Eating Greens
        HAUPTGERICHTE
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        Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Kalter Borscht Bronis Ropė 5 Eingelegtes Gemüse Hannah Neumann 7 Mahshi Warak Inab Katrin Langensiepen 9 Für ein Recht auf gutes Essen! Kleine Kochpause 12-13 Sodabrot nach Patricia Cuffe Ciarán Cuffe 15 Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Tacos mit schwarzen Bohnen Alviina Alametsä 19 Altes rustikales Italien Rosa D‘Amato 21 Isst du das noch? Kleine Kochpause 24-25 Kochkäse Martin Häusling 27 Bärlauchpiroggen Niklas Nienaß 29 Bulz Nicolae Ștefănuță 31 Brezenknödel Henrike Hahn 33 Kroppkakor Pär Holmgren 35 Piroggen Tilly Metz 37 Bramboráčky Marcel Kolaja 39 Darf’s noch etwas Linse sein? Kleine Kochpause 42-43
        INHALTSVERZEICHNIS BEILAGEN & SNACKS
        Royans Ravioli Michèle Rivasi 49-51 Miso-Nudeln Jakop Dalunde 53 Nudel-Gemüsepfanne Rasmus Andresen 55 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Pikante Blumenkohl-Wings Alexandra Geese 59 Algen Bier Burger Grace O´Sullivan 61-63 Landwirt*innen statt Agrarindustrie! Kleine Kochpause 66-67 Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69 Arancini Ignazio Corrao 71-73 Stegt Flæsk Margrete Auken 75-77 Regenbogen-Gulasch Daniel Freund 79 Artgerecht statt ungerecht Kleine Kochpause 82-83 Gebratener Saibling Sarah Wiener 85-87 Polbo á Feira Ana Miranda 89 Gratinierter Chicorée Anna Deparnay-Grunenberg 91 Rahmwirsing Terry Reintke 93
        SÜSSE LECKEREIEN
          11 Chapter here Cook Book Title No nature, no food! Kleine Kochpause 96-97 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Feijoada Anna Cavazzini 101 Linsen-Dal Alice Kuhnke 103 Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Gift auf dem Teller: Kleine Kochpause 108-109 Pestizide sind überall Lauch nach Brás-Art Francisco Guerreiro 111 Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Savoie Fondue Claude Gruffat 121 Spätzle Michael Bloss 123 Shakshuka mit Feta Sergey Lagodinsky 125 Schau genau hin! Kleine Kochpause 128-129
        Karottenkuchen Erik Marquardt 135 Schokoladenkuchen Saskia Bricmont 137 Bananenbrot Damian Boeselager 139 Brotkuchen Manuela Ripa 141 Zur richtigen Zeit am richtigen Ort Kleine Kochpause 144-145 Kanelbullar Ska Keller 147 Kanadische Buchweizenwaffeln Viola von Cramon-Taubadel 149 Pfannkuchen Bas Eickhout 151 Millas Benoît Biteau 153 Ungarische Erdbeersuppe Monika Vana 155 Aprikosenkonfitüre Philippe Lamberts 157 Inhaltsverzeichnis nach Zutaten 160-167 Die Grünen/EFA 168-169 Danksagung 170
        
    
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            BEILAGEN & SNACKS
          1 Chapter here Eating Greens
        
    
              
              
            
            LINSENSUPPE MIT RÄUCHERTOFU
          Zutaten
          250g braune Linsen, getrocknete
          1 Lauchstange
          100g Sellerieknolle
          150g Karotten
          2 große Kartoffeln
          1 Zwiebel
          200g geräucherter Tofu
          Sonnenblumenöl
          Salz
          Pfeffer
          Essig
          Jutta Paulus
          Zubereitung
          1 Die Linsen in einem Liter Wasser im Schnellkochtopf 20 Minuten lang kochen.
          2 Die Lauchstange in Ringe schneiden, Sellerie, Karotten und Kartoffeln würfeln sowie die Zwiebel schälen und ebenfalls würfeln. Das Gemüse nun zunächst zur Seite stellen und den geräucherten Tofu würfeln.
          3 Tofu und Gemüse schubweise in einem großen Topf, vorzugsweise aus Gusseisen, anbraten. Nicht zu lange köcheln lassen, das Gemüse sollte noch bissfest sein.
          4 Linsen, Tofu und Gemüse vermengen, gut umrühren und Wasser hinzufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
          5 Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken.
          Linsen sind lecker, gesund und helfen uns, unsere Umwelt und das Klima zu schützen. Sie enthalten mehr Eiweiß als Rindfleisch und liefern außerdem Ballaststoffe, B-Vitamine, Eisen, Magnesium, Kalium und Zink. Sie sind frei von Gluten und Cholesterin. Tierisches gegen pflanzliches Eiweiß auszuwechseln verringert die Treibhausgasemissionen erheblich. Beim Anbau von Linsen werden zwanzigmal weniger Treibhausgase ausgestoßen als bei der Herstellung von Rindfleisch. Linsen können fast überall auf der Erde angebaut werden. Sie sind bodenfreundlich, da sie mit Hilfe von Bakterien Stickstoff aus der Luft aufnehmen und somit keine zusätzlichen Düngemittel benötigen. Außerdem werden Linsen in der Regel sehr extensiv in einer Mischung mit einer Nebenfrucht wie Gerste, Hafer oder Leindotter angebaut. Das führt zu einer sehr hohen Artenvielfalt auf den Linsenfeldern. Die Blüten der Kulturen bieten Nahrung für Hummeln, Bienen und andere Bestäuber. Wenn wir alle etwas an unserem alltäglichen Verhalten ändern, können wir unseren Planeten retten. Mehr Linsen und andere Hülsenfrüchte zu essen ist ein einfacher Weg, das Klima und die Artenvielfalt zu schützen und gleichzeitig leckeres Essen zu genießen. Dieses Rezept lässt sich übrigens auch mit anderen Hülsenfrüchten kochen. Guten Appetit! Jutta
          3 Eating Greens Beilagen & Snacks
        Paulus Deutschland
        2-4 30' 30'-45'
          
    Bronis Ropė
          Litauen
          
              
              
            
            KALTER BORSCHT
          4 30' 15'
          Zutaten
          200g Rote Bete
          100g Salatgurke
          6 Frühlingszwiebeln
          2 Eier, hart gekocht
          1,5L Kefir (oder 500 ml dicker Naturjoghurt und 1L Buttermilch)
          1 Strauß frischer Dill
          Saft von ½ Zitrone (falls gekochte Rote Bete verwendet wird)
          Salz
          Beilage↘
          200g Kartoffeln, gekochte
          Zubereitung
          1 Die Rote Bete zunächst kochen und danach abkühlen lassen. Es kann auch vorgekochte Rote Bete verwendet werden. Die Bete in kleine Streifen schneiden. Die Gurke zunächst in Scheiben und diese danach in Streifen schneiden. Nun die Frühlingszwiebel in etwa einen Zentimeter große Stücke schneiden und den Dill hacken.
          2 Den Kefir in eine große Schüssel gießen und die klein geschnittenen Zutaten hinzufügen. Einen Teil des Dills zum Garnieren aufheben. Wenn gekochte, nicht marinierte Rote Bete verwendet wird, empfehle ich optional noch etwas Zitronensaft hinzuzufügen. Die Suppe nach Geschmack salzen.
          3 Die Suppe in Schüsseln füllen und mit dem restlichen Dill bestreuen. Die gekochten Eier halbieren und oben auf die Suppe legen. Alternativ können sie auch schon vorher in kleine Stücke geschnitten und in die Suppe gegeben werden, ehe alle Zutaten miteinander vermischt werden.
          4 Als Beilage könnten gekochte Kartoffeln serviert werden - diese sollten aber auf einem separaten Teller angerichtet werden, damit sie die Suppe nicht aufwärmen.
          Bronis Ropė
          Eine echte kulinarische Revolution ist die Fähigkeit, in unsere Vergangenheit zu blicken. Von ihr zu lernen, indem wir die Essenz lokal erzeugter, gesunder und außergewöhnlich hochwertiger Lebensmittel zelebrieren. Jeder Bissen erzählt eine Geschichte aus den Ländern, die uns umgeben. Lassen Sie es sich schmecken.
          5 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    Hannah Neumann Deutschland
          
          
              
              
            
            EINGELEGTES GEMÜSE
          Oder "Salzgemüse", wie meine Oma es nennt
          30'-40'
          Zutaten
          500g Karotten
          500g Zwiebeln
          500g Sellerieknolle
          250g Lauch
          250g Petersilienwurzel (oder Pastinake)
          500g Meersalz (das Verhältnis von Salz zu Gemüse kann 1:5 sein)
          Zubereitung
          1 Das Gemüse putzen und klein schneiden, mit Salz in einer großen Schüssel vermischen. Danach zwei bis drei Tage abgedeckt ruhen lassen. Das geschnittene Gemüse dann umrühren und in Gläser füllen.
          2 Das eingelegte Gemüse ist mehrere Monate lang haltbar. Es kann auch als Salzersatz in vielen Gerichten verwendet werden. Probiere es aus und genieße das ganze Jahr über den Geschmack von regionalem Gemüse!
          Hannah Neumann
          Ich freue mich, in diesem Kochbuch ein Rezept zu teilen, das in der Küche meiner Familie inzwischen ein fester Bestandteil geworden ist. Eingelegtes Gemüse ist eine praktische und leckere Möglichkeit, Lebensmittelabfälle zu vermeiden und saisonale Zutaten zu verwenden. Außerdem ist es eine tolle Alternative zu gekaufter Instantbrühe, die oft künstliche Zutaten enthält. Wir haben immer ein Glas im Kühlschrank, das wir als Grundlage für schnelle und einfache Suppen oder zum Verfeinern anderer Gerichte verwenden können. Ich finde es toll, wie vielseitig dieses Rezept ist und wie kreativ ich und meine Familie mit dem Gemüse umgehen können, das wir gerade zur Hand haben. Probier‘ es aus und sieh selbst, wie eingelegtes Gemüse dein Kochen verändern und gleichzeitig Lebensmittelabfälle reduzieren kann!
          7 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    Katrin Langensiepen Deutschland
          
              
              
            
            MAHSHI WARAK INAB
          Gefüllte Weinblätter mit Lammfleisch
          8 40' 3h
          Zutaten
          400g Rundkornreis
          150g Rinderhackfleisch
          1 Prise Safranpulver (gemahlenen
          Kurkuma oder Paprikapulver)
          2 EL Sonnenblumenöl
          Salz
          Pfeffer
          150g Weinblätter
          1 kg Lammfleisch
          150g Knoblauch
          75ml Zitronensaft
          Zubereitung
          1 Zuerst geht es an die Füllung: Rundkornreis waschen, circa 20 Minuten lang kochen und abtropfen lassen. Dann den Reis mit Hackfleisch, etwas Safranpulver, zwei Esslöffel Öl, Salz und Pfeffer vermischen und durchkneten.
          2 Jetzt ist Rollen angesagt (gemeinsam geht es schneller): Dafür je ein Weinblatt mit der Stielseite nach unten glatt auf eine Oberfläche legen, sodass die Blattadern nach oben zeigen, und waagerecht einen schmalen Streifen Füllung am unteren Rand formen. Das Ganze als Päckchen fest nach oben rollen und dabei die Blattseiten links und rechts einschlagen. Nicht zu viel Füllung verwenden! Grundsätzlich sollen die gefüllten Weinblätter eher schmal aussehen und so lang wie ein Finger sein.
          3 In einen großen Topf kommt nun das Lammfleisch, der ungeschälte Knoblauch und aufeinander geschichtet die gefüllten Weinblätter. Den Topf mit Wasser und Zitronensaft füllen, bis alles bedeckt ist. Die gefüllten Weinblätter mit einem Teller beschweren, sodass sie nicht herumgewirbelt werden. Wasser kurz aufkochen und dann mit geschlossenem Deckel zwei bis drei Stunden garen lassen.
          4 Zum Ende die Brühe abgießen. Zuerst die gefüllten Weinblätter und dann darüber das Fleisch auf einem Teller anrichten und servieren.
          Katrin Langensiepen
          Die Syrische Küche ist schon lange Teil der deutschen Essenskultur geworden. Mashi Warak Inab (gefüllte Weinblätter) gilt hier als eine der beliebtesten Hauptspeisen. Mir liegt Syrien besonders am Herzen. Im Außenausschuss engagiert ich mich als Grüne Sprecherin für geflüchtete Menschen aus Syrien und die Verfolgung von Kriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit vom Assad Regime, aber auch privat habe ich viel mit Syrer*innen in Hannover zu tun. Gemeinsam essen ist immer ein Highlight.
          9 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    
    
              
              
            
            FÜR EIN RECHT AUF GUTES ESSEN!
          12
        Kleine Kochpause
        Europa ist für seine vielfältige Küche berühmt – wie kann es sein, dass auch hier viele Menschen Hunger leiden müssen? Italien, Frankreich und Spanien sind weltweit für ihr Küche und auch den Anbau von Lebensmitteln bekannt. Aber im Europa des guten Essens stimmt etwas nicht: 14 Millionen unserer Mitbürger*innen sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen, um ihre Ernährung zu sichern.
          Dieses immense Problem – noch verstärkt durch die Auswirkungen der Covid-Pandemie und den Krieg in der Ukraine – geht weit über Europa hinaus. Im Jahr 2022 hatten mehr als 740 Millionen Erdenbürger*innen nicht genug zu essen. Die FAO prognostiziert, dass 2030 immer noch 600 Millionen Menschen betroffen sein werden. Von Afrika und Asien bis Amerika und Europa hungern Menschen.
          Dabei stellt die Welt genug Lebensmittel her, um uns alle zu ernähren. Das Problem ist nicht die Menge, sondern der Zugang zu Essen. Im Jahr 2023 ist der Anteil an Europäer*innen, die angeben, nicht genug Nahrungsmittel zu haben, innerhalb von fünf Monaten um ein Drittel gestiegen - von 12% auf 16 %, um genau zu sein. Das ist alarmierend – und deutlich höher als der Anstieg um 3 % in den Jahren davor. Noch dazu können sich viele Menschen nicht gesund und ausgewogen ernähren. Eins ist klar: Unser derzeitiges Ernährungssystem macht nicht satt und ernährt uns schlecht.
          Lebensmittel sind heute eine Ware unter vielen anderen. Und wie jede andere Ware unterliegt unser Essen den Anforderungen des Marktes an Wettbewerbsfähigkeit und Profit. Wir alle müssen seit 2021 mit stark steigenden Preisen für Lebensmittel kämpfen – gleichzeitig füllen sich die Konzerne die Taschen. Allein in Frankreich ist die Gewinnspanne der Lebensmittelindustrie innerhalb von zwei Jahren um 71% gestiegen!
          Niemand sollte wegen Börsenschwankungen und den Dynamiken des Marktes einen schlechteren Zugang zu
          Nahrungsmitteln haben. Ebenso wenig sollten Landwirt*innen gezwungen sein, jeden Morgen zum Börsenhändler zu werden, um auch in der nächsten Woche kostendeckende Preise aus seiner Arbeit herauszuholen. Lebensmittel sind ein Grundrecht, sie sind Gesundheit, Umwelt und Leben. Ein Allgemeingut, für das es keine Einschränkungen oder Privilegien geben sollte. Ein Recht, das uns allen unser ganzes Leben lang zustehen sollte. Ironischerweise ist dieses Recht bereits in einer ganzen Reihe von internationalen Übereinkommen verankert – und von den europäischen Staaten seit Jahrzehnten ratifiziert. Wann wird es endlich zur Realität für alle?
          Die Europäische Kommission hat 2023 eine große Chance verpasst: Nach jahrelanger Arbeit gab sie dem Druck der Konservativen und Liberalen nach und hat ihren Vorschlag für eine Verordnung für nachhaltige Lebensmittelsysteme wieder zurückgezogen. Es wäre die Gelegenheit gewesen, aktiv zu werden und zum Beispiel das Recht auf Nahrung endlich zu verankern - zusammen mit dem Recht auf eine gesunde Umwelt und der Anerkennung der Rechte von Bäuer*innen und Landarbeiter*innen. Wir wollen, dass dieses Recht endlich auf EU-Ebene anerkannt wird und außerdem ein Ziel zur Beendigung von prekären Ernährungssituationen aufnehmen. Die nächste Europäische Kommission muss außerdem die Verordnung für nachhaltige Lebensmittelsysteme weit oben auf die Agenda setzen! Europa braucht Gesetze, die eine gerechte, gute und nachhaltige Ernährung für alle ermöglichen - Denn jeder Mensch in Europa verdient es, gut zu essen.
          Dabei steht es den 450 Millionen Europäer*innen zu, gehört zu werden und selbst mitzureden, wenn es um ihre Ernährung geht. Und zwar vom Acker bis zum Supermarkt. Dafür wollen wir schrittweise Ernährungsräte einrichten, in denen die Menschen und nicht multinationale Konzerne über die Zukunft unserer Ernährung entscheiden. Nur so können wir eine echte Lebensmitteldemokratie und gutes Essen für alle erreichen!
          Wenn es um Lebensmittel geht, sollten Europäer*innen eingebunden sein - von der Erzeugung bis zur Vermarktung. Deshalb schlagen wir drei Maßnahmen vor:
          ● Ernährungssicherheit für alle und das Recht auf angemessene Ernährung müssen in den sozialen Pfeiler der EU aufgenommen werden
          ● Einrichtung von Lebensmittelräten, in denen Bürger*innen und nicht Großkonzerne über die Zukunft unseres Essens bestimmen.
          ● Die Europäische Kommission sollte eine Gesetzgebung über nachhaltige Lebensmittelsysteme entwickeln, für eine faire und nachhaltige Produktion in Europa.
          13 Eating Greens
        
    Ciarán Cuffe Irland
          
              
              
            
            SODABROT NACH PATRICIA CUFFE
          6-8 20' 40'-45'
          Zutaten
          440g Volkornmehl (Type 1050)
          250 g Weißmehl (Type 550)
          1 ½ EL brauner Zucker
          1 ½ TL Salz
          1 ½ TL Natron/ Speisesoda (8g) eine Handvoll gem. Haferflocken
          1 EL Butter
          450ml Buttermilch
          Zubereitung
          1 Zunächst den Backofen auf 200°C vorheizen.
          2 Die trockenen Zutaten in einer großen Rührschüssel gut vermischen. Die Buttermilch und die Butter in eine kleine Mulde in der Mitte der Schüssel geben und alles vermengen. Den Teig zu einer großen Kugel formen.
          3 Ein Backblech leicht mit Butter bestreichen und den Teig in die Mitte legen. Der Teig soll eine grob ovale Form annehmen. Zeichnen Sie mit einem Messer ein Kreuz auf die Oberseite des Teigs. So lässt sich das Brot nach dem Backen in vier Stücke teilen - und es ermöglicht nach irischem Brauch den Feen, während des Backens zu entweichen.
          4 Bei 200°C für 40 bis 45 Minuten backen.
          5 Nach dem Backen zum Abkühlen auf ein Gitter stellen. Das Brot kann warm oder kalt genossen werden. Besonders köstlich schmeckt es, wenn es noch warm mit etwas irischer Butter oder Käse serviert wird.
          6 Das Brot ist mehrere Tage haltbar, vor allem wenn es in ein Geschirrtuch aus Baumwolle eingewickelt und in einem kühlen, dunklen Schrank aufbewahrt wird.
          Ciarán Cuffe
          Meine verstorbene Mutter war eine Amerikanerin aus Chicago, die meinen irischen Vater kennenlernte, als er kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten studierte. Als sie nach ihrer Heirat 1949 nach Irland zog, war sie keine gute Köchin, aber lernte schnell. Sie hatte acht Kinder und ihr irisches Sodabrot war ein Grundnahrungsmittel für uns alle. Zusammen mit dem Obst und Gemüse aus ihrem großen Garten, dem Fleisch und der Milch von den Feldern der Grafschaft Wicklow und dem Fisch aus der Irischen See haben wir gut gegessen. Damals gab es noch nicht viele verarbeitete Lebensmittel und die frischen Zutaten von den irischen Feldern gaben uns die nötige Energie, um in der Umgebung unseres Hauses auf dem Land zu spielen. Ich erinnere mich an den Besuch amerikanischer Cousins und ihre Überraschung über den Geschmack frischer Möhren und Erbsen aus dem Garten meiner Mutter. Sie war eine Biogärtnerin, lange bevor dieses Konzept öffentlich an Bedeutung gewann.
          15 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    Jordi Solé und Diana Riba i Giner
          Katalonien-Spanien
          
              
              
            
            COCA DE RECAPTE
          Katalanisches Fladenbrot mit Grillgemüse
          4 45' 30'
          Zutaten
          Für den Teig↘
          500g Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl)
          30g Hefe
          1 Prise Salz
          250g warmes Wasser
          100ml Olivenöl
          Für den Belag↘
          Gemüse nach Wahl (typisch sind Zwiebeln, Auberginen und Paprika)
          Optional↘ Würstchen
          Sardellen
          Zubereitung
          1 Zuerst den Teig herstellen: Alle Zutaten außer dem Olivenöl vermischen und den Teig so lange kneten, bis er eine feste Konsistenz hat. Den Teig mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort (20 bis 40 °C) ruhen lassen, damit er aufgehen kann.
          2 Nach frühestens drei Stunden den Teig erneut bearbeiten –diesmal mit dem Öl, bis dieses komplett eingearbeitet ist und der Teig eine glatte Konsistenz aufweist. Danach weitere 30 Minuten zugedeckt ruhen lassen.
          3 Während der Teig ruht, Paprika und Auberginen waschen sowie die Zwiebeln schälen. Anschließen je nach Geschmack das Gemüse in der Pfanne rösten oder im Backofen bzw. auf dem Grill grillen. Sobald es gar ist, Paprika und Aubergine schälen und alles in Streifen schneiden.
          4 Ein Backblech mit Mehl bestäuben oder mit Backpapier belegen. Hände mit Öl befeuchten und den Teig auf dem Backblech ausrollen. Die gegrillten Zutaten darauf verteilen. Mit Öl beträufeln und mit Salz würzen.
          5 Den Backofen auf 160 °C vorheizen und 30 Minuten backen.
          Jordi Solé und Diana Riba I Giner
          Die Coca de Recapte ist ein traditionelles katalanisches Gericht. Es besteht aus einem dünnen Teigboden, der mit allem belegt werden kann, was gerade zur Hand ist: Gemüse (meistens klassisches katalanisches Grillgemüse), Fisch oder Fleisch. In einigen Gegenden Kataloniens werden sogar Pilze hinzugefügt. Der Schlüssel zur Coca de Recapte ist die Tradition des "recapte", des "Sammelns". Traditionell wurde die Coca im Ofen der Stadt hergestellt. Die Einwohner*innen brachten die Zutaten, die sie in ihren Gärten gesammelt hatten. Ein*e Bäcker*innen stellte den Teig her und backte ihn für alle. Dieses köstliche Gericht eignet sich hervorragend, um Reste zu verwerten und mit der Familie oder Freunden zu kochen. Sammelt also eure Zutaten zusammen, steckt die Hände in den Teig-guten Appetit!
          17 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    Alviina Alametsä
          Finnland
          
              
              
            
            TACOS MIT SCHWARZEN BOHNEN
          Zutaten
          800g schwarze Bohnen aus der Dose (mit Flüssigkeit)
          7 Avocados
          3 süße Zwiebeln
          6 Tomaten
          5 grüne Jalapeños
          Mais-Tacos
          Koriander und Limettensaft (zum Servieren)
          Tipp↘
          Die Mengen der Zutaten können nach Belieben angepasst werden.
          Zubereitung
          1 Die schwarzen Bohnen in einem Topf etwa 30 Minuten lang kochen und dann zu einer Paste pürieren.
          2 Die Avocados mit einer Gabel zerdrücken und die restlichen Zutaten fein würfeln und zur Seite stellen. Für die Guacamole die zur Seite gestellten Avocados mit einer der gewürfelten Zwiebeln, zwei der Tomaten und zwei Jalapeños vermischen.
          Alviina Alametsä
          3 Die restlichen gewürfelten Zutaten zu einem einfachen "Pico de Gallo" (frische Würzsauce) verarbeiten.
          4 Nun die Mais-Tacos in einer Pfanne erwärmen. Anschließend jeden Taco mit der schwarzen Bohnenpaste, der Guacamole und dem Pico de Gallo füllen. Nach Belieben mit Koriander und Limettensaft würzen.
          Dieses Rezept stammt von meinem Verlobten, der es während seines Aufenthalts in Mexiko gelernt hat. Was ich daran am meisten schätze, ist seine Einfachheit und Vielseitigkeit. Man kann zum Beispiel für ein schnelles Abendessen unter der Woche die Guacamole durch übrig gebliebenes Gemüse ersetzen. Und es passt zu vielen Ernährungsweisen, da es vegan und glutenfrei ist. Außerdem lässt sich das Rezept problemlos für eine größere Gruppe erweitern. Für mich bedeutet Nachhaltigkeit, dass es einfach ist, im täglichen Leben gute Entscheidungen zu treffen. Eine Sammlung unkomplizierter Rezepte, die auf Grundnahrungsmittel aus dem Küchenschrank basieren und durch saisonales Gemüse und Reste ergänzt werden können, ist genau das. 4
          19 Eating Greens Beilagen & Snacks
        15' 45'
        
    Rosa D‘Amato Italien
          
              
              
            
            ALTES RUSTIKALES ITALIEN
          Mit Tomaten und Mozzarella überbackenes Brot
          30' 20'
          Zutaten
          Milch
          altbackenes Brot
          Olivenöl
          Tomatensoße
          Salz
          Mozzarella
          Oregano (oder Basilikum)
          Zubereitung
          1 Die Milch in eine Schüssel gießen. Das alte Brot in Scheiben schneiden und anschließend in die Schüssel legen, damit es die Milch aufsaugt. Danach die Brotscheiben auf ein Backblech legen. In der Zwischenzeit etwas Olivenöl in eine Pfanne geben und, sobald es heiß ist, die Tomatensoße mit einer Prise Salz hinzufügen. Etwa 15 Minuten lang auf kleiner Flamme kochen lassen.
          2 Nun die Tomatensoße auf die Brotscheiben geben und jeweils eine Scheibe Mozzarella darauflegen. Nach Geschmack kann auch ein wenig Oregano oder einige Basilikumblätter hinzugefügt werden.
          3 Das Blech in den Ofen schieben, bei 180 °C 15 bis 20 Minuten backen und voilà, eine saftige Mahlzeit!
          Rosa D‘Amato
          Wenn ich an dieses Gericht denke, habe ich immer noch den Geruch aus der Küche meiner Mutter in der Nase! Als ich ein Kind war, hat sie dieses Rezept immer dann zubereitet, wenn es in unserem Haus altes Brot gab. Wie von Zauberhand verwandelte sie es in eine köstliche Mahlzeit für die ganze Familie. Aber neben einem leckeren Gericht ist dieses Essen auch eine Idee gegen die Lebensmittelverschwendung. Das Glück liegt wirklich in den kleinen Dingen, und in diesem Fall lässt dir das Ergebnis das Wasser im Mund zusammenlaufen!
          21 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    
    
              
              
            
            ISST DU DAS NOCH?
          24
        Kochpause
        Kleine
        88 Millionen Tonnen. So viele Lebensmittel werden jährlich in der EU entsorgt. Das entspricht etwa 2.800 Kilogramm, die pro Sekunde auf dem Müll landen –ob direkt nach der Ernte, bei der Weiterverarbeitung, im Großhandel, im Restaurant oder bei uns zuhause. Lebensmittelverschwendung findet überall entlang des Weges eines Produktes vom Acker auf den Teller statt.
          Viele dieser Nahrungsmittel sind noch genießbar, ja sogar frisch. Und mehr als die Hälfte des „Abfalls“ kommt aus privaten Haushalten. Im Schnitt werfen wir Europäer*innen pro Kopf etwa 70 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg – während weltweit rund 800 Millionen Menschen nicht genug zu essen haben.
          Lebensmittelverschwendung ist jedoch nicht nur ein soziales Problem, sondern zeigt auch, wie sehr wir den Bezug zu unseren Lebensmitteln verloren haben - und zu der Arbeit, die dahintersteckt. Wir fügen außerdem unserer Umwelt enormen Schaden zu. Wenn wir genießbare Lebensmittel achtlos in die Tonne treten, verschwenden wir wichtige Ressourcen, von denen unser Ernährungssystem abhängt – etwa Land, Wasser, Energie oder Artenvielfalt. In Bezug auf die Klimawirkung toppt unsere Essensverschwendung sogar die Luftfahrtindustrie: Bis zu 10% der weltweiten Treibhausgase sind auf weggeworfene Lebensmittel zurückzuführen.
          Wenn wir also über ein zukunftsfähiges Ernährungssystem sprechen, müssen wir Lebensmittelverschwendung angehen. Die Europäische Union hat sich auch schon vielfach zu diesem Ziel bekannt, zum Beispiel in der "Farm to Fork"-Strategie. Dieses Visionspapier soll den Weg zu einem nachhaltigen Ernährungssystem ebnen – von der Ackerfurche bis hin zum Kochtopf. Eines der Ziele: weniger weggeworfene Lebensmittel. Nun ist es an der Zeit, das auch in die Tat umzusetzen. Dabei darf die EU nicht hinter dem globalen Ziel von 50% weniger Lebensmittelverschwendung zurückbleiben, das sie als Teil der "Sustainable Development Goals" unterstützt. Wir sind bereit und setzen uns für einen starken gesetzlichen Rahmen ein, damit in Zukunft so wenig Lebensmittel wie möglich ein Ende in der Tonne finden.
          Gleichzeitig geht die Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung uns alle etwas an –politische Entscheidungsträger*innen genauso wie Landwirt*innen, Händler*innen und nicht zuletzt Verbrauer*innen. Wie du selbst deinen Resten zuhause eine letzte Chance geben kannst, zeigen dir einige köstliche Rezepte in diesem Kochbuch. Spart bares Geld und ist gut für Mutter Erde – also los geht’s!
          Ein paar Alltagstipps haben wir auch gesammelt:
          ● Plane deinen Einkauf, bevor du zum Supermarkt fährst. Schreibe eine Liste mit allen Zutaten und - oft besonders schwer - halte dich auch daran.
          ● Obst und Gemüse kann durch Einmachen und Einkochen, Trocknen oder Einfrieren vor der Mülltonne gerettet werden. So hat man übrigens auch in der kalten Jahreszeit noch was vom Sommer.
          ● Du fährst in den Urlaub, aber der Kühlschrank ist noch halb voll? Teile überschüssige Lebensmittel mit Freunden, Familie, Nachbarn oder über soziale Initiativen – sie werden sich freuen!
          ● Wusstest du, dass krummes Obst und Gemüse meist in der Tonne landet, bevor es überhaupt das Marktregal erreicht hat? Setze ein Zeichen, indem du bewusst "hässliches" Grünzeug kaufst!
          ● Vor dem Wegwerfen erstmal Gucken, Riechen und Schmecken! Ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum alleine sagt noch nichts aus. Nur das Verbrauchsdatum von Fisch und Fleisch sollte eingehalten werden – sonst droht Keimgefahr.
          ● Richtig gelagert halten sich Lebensmittel länger. Wirf einen Blick auf die unterschiedlichen "Klimazonen" im Kühlschrank und schenke deinem Essen ein langes Leben!.
          25 Eating Greens
        
    Martin Häusling Deutschland
          
              
              
            
            KOCHKÄSE
          Aus Käseresten
          4 10' 15'
          Zutaten
          75ml süße Sahne
          75g Parmesan
          75g Hartkäse
          75g Harzer Käse
          100g Butter
          Kümmel
          ½ TL Natron
          2 EL Schmand
          Zubereitung
          1 Die Sahne in einem Topf erwärmen und bei kleiner Temperatur den Käse unter ständigem Rühren darin schmelzen. Die Butter und den Kümmel nach Geschmack zugeben. Weiterrühren, bis die Masse schön glatt ist.
          2 Von der Kochstelle nehmen und das Natron sowie den Schmand unterrühren. In eine Schüssel geben und abkühlen lassen. Fertig ist der leckere Kochkäse.
          3 Schmeckt besonders gut auf frischem Bauernbrot mit Schnittlauch und Frühlingszwiebeln, kann aber auch gut zum Überbacken genutzt werden. Einfach lecker!
          Tipp↘
          Aus liegengebliebenem Hartkäse kann man ganz einfach einen leckeren Kochkäse herstellen. Die verwendeten Käsesorten können variiert werden und auch die Mengenangaben sind variabel. Je nach Käsesorte wird der Geschmack mal etwas kräftiger oder milder. In Hessen wird der Kochkäse traditionell mit Handkäse oder Harzer Käse hergestellt.
          Martin Häusling
          Weidetierhaltung – und damit auch die Milchwirtschaft – wird auch in Zukunft einen Betrag zu unserer Ernährung liefern. Beweidung dient dem Erhalt von speziellen Ökosystemen und auf vielen Flächen ist auch nur diese eine Nutzung möglich - sei es weil es zu steil ist oder der Boden für Ackerbau ungeeignet. Auch weiß man mittlerweile, dass Graslandschaften eine bedeutende Rolle dabei spielen CO2 zu speichern, vor allem wenn sie alt sind und nicht mehr in Ackerland umgewandelt werden. Daher – genießt auch weiterhin die Käse-Vielfalt!
          27 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    
              
              
            
            BÄRLAUCHPIROGGEN
          4 45' 5'
          Zutaten
          Für den Nudelteig↘
          420g Weizenmehl (Type 550)
          250ml Wasser
          Für die Füllung↘
          150g frischer Bärlauch (oder – wenn keine Bärlauchsaison – Spinat)
          300g harter Quark (alternativ Feta)
          1-2 TL Wasser
          Salz
          Pfeffer
          Für den Dip↘
          250g Sauerrahm
          Dill
          Zubereitung
          1 Wasser und Mehl vermischen und reichlich kneten. Weiter mehrmals kneten und dehnen, bis sich das Gluten schön entwickelt hat und der Teig glatt ist. Abgedeckt für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
          2 Für die Füllung den Bärlauch fein hacken und mit dem Quark vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken sowie etwas Wasser hinzufügen, um die Mischung schön schlotzig (sämig) zu machen. Gerne etwas durchziehen lassen.
          3 Den Teig aus dem Kühlschrank holen und ausrollen. Nicht zu dünn, sonst reißen die Piroggen zu schnell. Mit einem Glas oder Ähnlichem Kreise von etwa sechs Zentimetern Durchmesser ausstechen. Diese Kreise mit einem Teelöffel der Füllung belegen, umklappen und die Ränder mit einer Gabel andrücken.
          4 Die fertigen Piroggen in heißem Salzwasser circa fünf Minuten kochen. Wenn sie an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig. Man kann sie jetzt noch in etwas Butter anbraten.
          5 Für den Dip den Sauerrahm mit einem halben Bund Dill aufpeppen. Alles zusammen servieren.
          Niklas Nienaß
          Raus in die Natur! Für mich ist ein Tag im Wald immer mehrfach eine Bereicherung. Ich baue Stress ab, lerne Neues über Flora und Fauna und habe idealerweise abends etwas Besonderes, Frisches auf dem Teller, in der Tasse oder im Glas. Denn wenn ich in der Natur unterwegs bin, sammle ich immer auch Kräuter und Pilze. Das lässt mich manchmal staunen, mit wie viel Essen und Gewürzen uns unsere Natur überschüttet. Das Rezept ist eine Abwandlung des osteuropäischen Klassikers, angepasst an die Massen an Bärlauch, die wir im Frühjahr im Wald finden. Ich kann jedem nur empfehlen in die "vegetarische Jagd" einzusteigen, denn es vermittelt einen Perspektivwechsel: Nicht wir erhalten die Natur, sondern die Natur erhält uns. Natürlich muss man beim Sammeln von Kräutern und Pilzen immer auch mit Bedacht handeln. Bärlauch kann mit den giftigen Maiglöckchen verwechselt werden. Aber ich kann nur Mut machen: wenn man sich die Merkmale etwas anschaut, klappt die Unterscheidung sehr gut. Natürlich kann man auch mit Unverwechselbarem beginnen: Gundermann, Brennnessel oder Wegerich sind einfach zu bestimmen und wegen ihres intensiven Geschmacks und ihrer positiven Wirkung auf unseren Organismus immer eine gute Ergänzung in jedem Salat."
          29 Eating Greens Beilagen & Snacks
        Niklas Nienaß Deutschland
        
    Nicolae Ștefănuță
          Rumänien
          
              
              
            
            BULZ
          Polentaknödel mit Schafskäse
          4 35' 30'
          Zutaten
          720ml Wasser
          1 Prise Salz
          150g Polenta
          100g Butter
          250g Schafskäse (Burduf oder Telemea)
          Beilagen↘
          250g Sauerrahm Eier
          Zubereitung
          1 In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen und eine Prise Salz hinzufügen. Langsam die Polenta in das kochende Wasser geben. Schnell umrühren, um Klumpen zu vermeiden. 15 bis 20 Minuten unter ständigem Rühren kochen.
          2 Die Polenta wird beim Kochen sehr dick. Sie ist fertig, wenn sie sich leicht aus dem Topf lösen lässt. Polenta auf einen Teller oder eine Holzplatte gießen und abkühlen lassen.
          3 Ein faustgroßes Stück Polenta nehmen und zu einer Kugel formen (etwa so groß wie ein mittlerer Apfel). Nun eine Mulde in die Kugel drücken, sodass hier die Füllung Platz finden kann. Butter und Schafskäsestückchen in die Mulde geben und anschließend die Kugel wieder verschließen. Die Füllung muss vollständig eingeschlossen sein.
          4 Die Knödel mit geschmolzener Butter bestreichen und auf den Grill oder direkt auf die Holzkohle legen, bis sie an der Oberfläche knusprig werden.
          5 Mit einer großzügigen Portion Sauerrahm und Butter servieren und mit einem Spiegelei belegen.
          Nicolae Ștefănuță
          Dieses Rezept erinnert mich an die Wurzeln meiner Familie in Transsylvanien. Bulz ist ein einfacher, aber sehr herzhafter Knödel aus Polenta und einem speziellen Schafskäse namens Burduf. Bulz wird traditionell von Schafhirten*innen hergestellt, die den Käse unter ganz besonderen Bedingungen in den Karpaten zubereiten. Mit diesem Rezept möchte ich den europäischen Bürgern das Gebiet der siebenbürgischen Berge, den Geschmack von gereiftem, weichem Schafskäse und die Einfachheit der auf offenem Feuer gekochten Polenta näherbringen.
          31 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    
              
              
            
            BREZENKNÖDEL
          4 30' 10'
          Zutaten
          250g Brezeln
          1 Zwiebel
          1 EL Butter
          150ml Milch
          1 Prise Salz
          1 Prise Pfeffer
          1 TL Muskatnuss
          1 kleines Bündel Petersilie
          100ml Crème fraîche (oder Quark)
          2 Eier
          Zubereitung
          1 Die ungesalzenen Brezeln in dünne Scheiben schneiden und zur Seite stellen. Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Anschließend die Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebel kurz darin andünsten. Mit der Milch aufgießen und alles mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen und kurz aufkochen lassen.
          2 Die Milch-Zwiebel-Mischung über die geschnittenen Brezeln gießen und etwa 15 Minuten lang ziehen lassen. Die Petersilie waschen und fein hacken. Zusammen mit der Crème fraîche und den Eiern zur Brezelmischung geben und alles zu einem Teig verrühren.
          3 Den Teig mit angefeuchteten Händen zu pfirsichgroßen Knödeln formen und diese in kochendem Salzwasser garen.
          4 Als Beilage zu jedem Gericht oder mit Pilzsauce oder Butter servieren.
          33 Eating Greens Beilagen & Snacks
        Henrike Hahn Deutschland
        
    Pär Holmgren
          Schweden
          
              
              
            
            KROPPKAKOR
          Schwedische gefüllte Kartoffelknödel
          4 40' 10'
          Zutaten
          1kg Kartoffeln, gekocht
          1 Ei
          90-120g Weizenmehl
          1 TL Salz
          Füllung↘
          400-500g Pfifferlinge (frisch oder getrocknet)
          Getrocknete Pilze (ca. 30 Min. einweichen)
          1 Zwiebel
          1 Knoblauchzehe
          Öl Butter
          Salz
          Pfeffer
          2-3 Zweige frischer Thymian
          Beilagen↘
          Preiselbeeren
          gebräunte Butter
          Zubereitung
          1 Mit der Füllung beginnen: Hierzu die Pilze grob schneiden (auch andere Pilze wie Champignons oder Shiitake schmecken gut). Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken.
          2 Eine Pfanne mit etwas Öl erhitzen und die Pilze anbraten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Einen Klecks Butter und die Zwiebel dazugeben und alles goldbraun braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Thymianblättchen vom Zweig zupfen und dazugeben. Die Füllung vorerst beiseitestellen.
          3 Die gekochten Kartoffeln schälen und abkühlen lassen, dann durch eine Kartoffelpresse in eine große Schüssel drücken. Das Ei zur Kartoffelmasse geben und mit den Händen durchkneten, das Mehl nach und nach zugeben und mit Salz würzen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausbreiten und in die Länge ziehen, dann in zwölf bis 14 Stücke teilen.
          4 In jeden Knödel eine Vertiefung machen und etwa einen Esslöffel der Füllung hineingeben. Den Teig zusammendrücken und zu Kugeln rollen.
          5 In einem großen Topf zwei Liter Wasser mit ein wenig Salz zum Kochen bringen. Die Knödel kochen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen.
          6 Mit Preiselbeeren und gebräunter Butter servieren. Kroppkakor eignen sich auch hervorragend, um am nächsten Tag angebraten zu werden. Die Knödel dafür in zwei Hälften teilen und in Butter goldbraun braten.
          Pär Holmgren
          Ich habe als Kind einige Sommer auf der Insel Öland verbracht und erinnere mich vage daran, dass ich Anfang der siebziger Jahre traditionelles Kroppkaka gegessen habe - obwohl ich mich hauptsächlich an die Erdbeeren erinnere. Das Gericht, das früher vor allem von den Armen gegessen wurde, ist in der heutigen Zeit zu einem wichtigen Teil des lokalen Erbes und der Tradition geworden. Darüber hinaus haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Reihe von Restaurants auf Öland (und in anderen Teilen Südostschwedens) darauf spezialisiert, verschiedene Varianten von Kroppkaka zu servieren. Darunter sind auch vegetarische Varianten, wie in diesem Rezept, und auf Wunsch kann Kroppkaka auch vegan zubereitet werden.
          35 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    
              
              
            
            PIROGGEN
          4 45' 5'
          Zutaten
          Für den Teig↘
          250g Weizenmehl
          100-150ml lauwarmes Wasser
          ½ TL Salz
          Füllung↘
          1 Zwiebel
          180g frische Champignons
          2 EL Pflanzenbutter
          120g Sauerkraut
          Salz
          Pfeffer
          Kräuter nach Wahl
          Beilagen↘
          200g Joghurt auf pflanzlicher Basis
          5 Essiggurken (oder anderes eingelegtes
          Gemüse)
          50-100 g Röstzwiebeln
          Zubereitung
          1 Für den Teig alle Zutaten in einer Schüssel vermischen. Den Teig kneten, bis er glatt ist. Das kann bis zu zehn Minuten dauern. Dann den Teig 20 Minuten lang ruhen lassen.
          2 Für die Füllung die Zwiebel und die Champignons grob schneiden. Etwas Butter in einer hohen Pfanne erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen. Nach ein paar Minuten die Champignons für etwa fünf Minuten hinzufügen. Zum Schluss das Sauerkraut einrühren. Abschmecken und mit Salz, viel Pfeffer und Kräutern nach Wahl würzen. Dann die Füllung mittels eines Zerkleinerers noch feiner zerkleinern.
          3 Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Mit einer Ausstechform oder einem Glas Kreise ausstechen oder mit dem Messer ausschneiden. Einen Teelöffel der Füllung auf den Teig geben und die Ränder leicht mit Wasser befeuchten. Die Teigkreise zuklappen und fest andrücken. Wenn die Ränder noch einmal mit der Rückseite einer Gabel eingedrückt werden, sollten sie gut halten.
          4 Einen Topf mit Salzwasser erhitzen und die Piroggen darin zwei bis zu drei Minuten köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Dann abtropfen lassen und mit pflanzenbasiertem Joghurt, einer Essiggurke und Röstzwiebeln servieren.
          Tilly Metz
          Mein Heimatland Luxemburg ist ein kleines Land, in dem Menschen aus ganz Europa zusammenkommen - auch Menschen aus Polen, einem der Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas, in dem Pierogies ein berühmtes Nationalgericht sind. Ein polnischer Freund von mir hat sie vor einigen Monaten zum ersten Mal für mich gekocht. Seitdem könnte ich dieses Gericht jede Woche essen. Vor allem lassen sich Pierogi ganz einfach ohne tierische Produkte und mit übrig gebliebenen Zutaten zubereiten, wie in diesem Fall mit Sauerkraut oder Pilzen. Sie sind also nicht nur gut für unsere Umwelt und unseren Bauch, sondern auch ohne Tierleid hergestellt! Gudden Appetit!
          37 Eating Greens Beilagen & Snacks
        Metz Luxemburg
        Tilly
        
    Marcel Kolaja Tschechien
          
              
              
            
            BRAMBORÁČKY
          Kartoffelpuffer
          1 30' 15'
          Zutaten
          2 mittelgroße Kartoffeln
          1 Ei
          1-2 EL Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl)
          1 Knoblauchzehe
          Salz
          Pfeffer
          Majoran Öl
          Optional↘
          Chiliflocken
          Zubereitung
          1 Kartoffeln schälen und fein reiben. Damit die Puffer besonders knusprig werden, die geriebenen Kartoffeln mit Wasser waschen, um die Stärke zu entfernen. Dafür die Kartoffeln in Wasser legen, nach ein paar Minuten abgießen und mit einem Tuch so viel Feuchtigkeit wie möglich ausdrücken.
          2 Als Nächstes ein Ei (pro Portion), etwa ein bis zwei Esslöffel Mehl, eine geriebene Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und Majoran nach Geschmack in eine Schüssel geben. Wer es schärfer mag, kann zu diesem Zeitpunkt auch Chiliflocken hinzufügen. Alle Zutaten gut vermischen.
          3 Zum Frittieren der Mischung so viel neutrales Öl in eine Pfanne geben, dass der Boden bedeckt ist. Am besten ist eine gusseiserne Pfanne. Sobald das Öl erhitzt ist, einige Esslöffel der Mischung in die Pfanne geben, um etwa drei kleinere Kartoffelpuffer zu formen. Sobald die Ränder goldbraun sind, vorsichtig umdrehen und weiterbacken, bis sie den gewünschten Gargrad erreicht haben.
          4 Kartoffelpuffer können alleine oder als Beilage genossen werden. Besonders lecker sind sie, wenn sie mit saurer Sahne und Frühlingszwiebeln serviert werden. Guten Appetit!
          Marcel Kolaja
          Heutzutage ist es relativ einfach, in Prag Restaurants mit einer Auswahl an vegetarischen oder sogar veganen Gerichten zu finden. Das war jedoch nicht immer der Fall. Vor nicht allzu langer Zeit musste man sich als Vegetarier in der Tschechischen Republik beim Essen gehen zwischen zwei Grundmahlzeiten entscheiden: gebratener Käse und Kartoffelpuffer (bramboráčky). Beide Gerichte sind frittiert, ungesund und unglaublich lecker, vor allem, wenn man dazu das tschechische Nationalgetränk trinkt - Bier. Die Situation hat sich geändert, aber ich greife immer noch ab und an zu einem der beiden Gerichte. Mit nur wenigen Zutaten und in wenigen Minuten zubereitet ist es die perfekte preiswerte Mahlzeit. Außerdem ist es nachhaltig.
          39 Eating Greens Beilagen & Snacks
        
    
    
              
              
            
            DARF’S NOCH ETWAS LINSE SEIN?
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        Kochpause
        Kleine
        "Du bist, was du isst" - das haben wir alle schon oft gehört. Doch unser Essen wirkt sich nicht nur auf unsere eigene Gesundheit, sondern auch auf den Zustand des Planeten aus. Mehr Pflanzen auf dem Teller ist gut für beides!
          In der EU essen wir im Schnitt mehr als ein Kilogramm Fleisch pro Woche. Lange Zeit wurde uns das Märchen erzählt, dass ein "richtiges" Essen Fleisch als Hauptbestandteil hat - und alles andere nur Beilagen sind. Zu viel Fleisch ist aber alles andere als effizient, gesund oder nachhaltig: Tiere brauchen bis zu 25 kg Futter, um ein Kilo essbares Fleisch „herzustellen“. Da Weidetiere auch Gras fressen, wäre davon aber bei weitem nicht alles für Menschen geeignet. Im Schnitt fließen in eine Kalorie tierisches Produkt vier Kalorien aus Pflanzen, die für Menschen essbar wären.
          Der Anbau dieses Futters verbraucht wertvolles Ackerland und wirkt sich oft auf empfindliche Ökosysteme aus. Ein bekanntes Beispiel ist Soja aus Lateinamerika, für das Regenwälder zerstört werden. So verursachen tierische Lebensmittel im Schnitt deutlich höhere Treibhausgasemissionen und haben einen höheren Wasserverbrauch als pflanzliche Lebensmittel. Besonders Massentierhaltung schadet der Umwelt und Biodiversität enorm. Es lohnt sich also, Fleisch und Co durch natürliche, pflanzliche Lebensmittel zu ersetzen! Halbieren wir den europäischen Verbrauch an tierischen Produkten, könnten wir z.B. die gesamten landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen der EU um 25-40 % senken.
          Außerdem sind Pflanzen gesund für uns: wer sich von klein auf pflanzlich ernährt, hat ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Pflanzen wie Nüsse, Oliven oder Sonnenblumen liefern uns besonders gesunde ungesättigte Fette. Obst und Gemüse versorgen uns zuverlässig mit Vitaminen und Mineralien. Und Pflanzen können auch eine reichhaltige Quelle von Proteinen sein. Ein Beispiel: Eine Tasse Linsen enthält so viele Proteine und Kalorien wie ein Rindfleischpatty - und viel mehr Kalzium, Kalium und Magnesium. Hülsenfrüchte sind gesund: als Nahrung für Menschen, aber auch in der Landwirtschaft. Sie versorgen den Boden mit Stickstoff und erhöhen die Fruchtbarkeit.
          Mehr Pflanzen auf dem Teller sind ein Schlüssel für ein nachhaltiges Ernährungssystem. Für uns stehen die Menschen und unser Planet im Mittelpunkt. Deshalb fordern wir mehr Unterstützung für die umweltfreundliche Produktion gesunder Eiweißpflanzen – und die Haltung von weniger Tieren unter besseren Bedingungen (mehr dazu auf S. 83). Mit mehr Hülsenfrüchten auf dem Acker können wir uns lecker, ausgewogen und vielfältig ernähren, ohne auf Importe angewiesen zu sein. Damit gute und gesunde Lebensmittel für alle erschwinglich werden, kämpfen wir für ein angemessenes Einkommen und soziale Sicherheit - aber auch für niedrigere Steuern auf gesunde Lebensmittel wie Gemüse und Obst.
          Lust auf mehr gesunde Pflanzen auf deinem Teller?
          ● In Europa werden jede Menge verschiedener Arten und noch viel mehr unterschiedliche Sorten angebaut - bei 22.000 Gemüsesorten und 12.500 Obstsorten in der EU gibt es genug Abwechslung für jede Mahlzeit!
          ● Denk mal drüber nach: wie sieht ein gutes Essen für dich aus? In diesem Buch findest du viele leckere Gerichte, die auf Pflanzen setzen.
          ● Wir alle brauchen Proteine – und zwar etwa 50 bis 60 Gramm am Tag. Versuche, auch Pflanzen wie Nüsse, Linsen, Erbsen oder Bohnen in deine Versorgung einzubeziehen. Und denk dran: viele Vollkornprodukte wie Bulgur, Hafer und Buchweizen haben auch einen höheren Proteingehalt und sind gleichzeitig gut für die Verdauung.
          ● Komplett umdenken ist manchmal nicht so einfach. Wenn das bewährte Familienkochbuch voll von leckeren fleischhaltigen Rezepten ist, kannst du tierische Zutaten manchmal auch einfach ersetzen. Das geht oft auch günstig und ohne stark verarbeitete Ersatzstoffe:
          • Tofu, Tempeh und Pilze können Fleisch ersetzen. Auch Bohnen und andere Hülsenfrüchte eignen sich – und sind gesund für den Darm!
          • Geschrotete Leinsamen können Ei in Kuchenteig & co ersetzen.
          • Aquafaba – das Kochwasser von Kichererbsen, entweder aus der Dose oder selbst gekocht – ist kein Abfall, sondern lässt sich als Alternative zu geschlagenem Eiweiß verwenden.
          43 Eating Greens
        
    
    46
        
              
              
            
            HAUPTGERICHTE
          47 Chapter here Eating Greens
        
    Michèle Rivasi
          
              
              
            
            ROYANS RAVIOLI
          Mit Parmesancreme
          Zutaten
          Für den Teig der Ravioli↘
          6 Eier
          600g Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Dinkelmehl)
          Für die Füllung↘
          250g Weichkäse (Ziegen- oder Schafsmilch)
          250g Gruyère (Comté oder Emmentaler)
          125g Butter
          2 Bund Petersilie
          2 Eier
          Für die Creme↘
          8 EL Crème fraîche
          8 EL Parmesan, gerieben einige Halme Schnittlauch
          Salz
          Pfeffer
          Zubereitung
          1 Zunächst mit der Füllung beginnen, da diese einen Tag lang im Kühlschrank ruhen muss. Petersilie fein hacken und in einer Pfanne mit Butter anbraten. Anschließend vom Herd nehmen und die Eier, den geriebenen Weichkäse sowie Gruyère-Käse, Pfeffer und Salz dazugeben. Gut verrühren und durchpassieren (zum Beispiel mithilfe einer Flotten Lotte). Einen Tag lang an einem kühlen Ort ruhen lassen.
          2 Am nächsten Tag den Teig für die Ravioli zubereiten. Hierfür Eier mit dem Mehl vermengen und den Teig kneten, bis er glatt ist. Danach den Teig 30 Minuten ruhen lassen. Den Ravioliteig auf einer bemehlten Fläche mit einem Nudelholz gut ausrollen und in die Form eines oder mehrerer länglicher Rechtecke bringen.
          3 Die Füllung in einen Spritzbeutel füllen und kleine Häufchen davon im Abstand von etwa einem Fingerbreit auf das Teigrechteck spritzen – vorsichtig, in regelmäßigen Abständen.
          4 Das zweite Teigstück wird nun sorgfältig darübergelegt, danach mit den Fingern um die Fülle herum den Teig andrücken. Dann mit einem Teigrad circa vier bis fünf Zentimeter große RavioliRechtecke ausschneiden.
          5 Crème fraîche in einen Topf gießen und mit Parmesan sowie etwas Pfeffer vermischen. Das Ganze bei niedriger Hitze erhitzen, bis eine homogene Masse entsteht.
          49 Eating Greens Hauptgerichte
        Frankreich 1/2 4 45' 5'
        
    
              
              
            
            ROYANS RAVIOLI
          6 Ravioli-Platten in einen Topf mit köchelndem Salzwasser geben. Während der Kochzeit sehr vorsichtig umrühren, um die Ravioli voneinander zu trennen. Sobald diese nach ein oder zwei Minuten an die Oberfläche steigen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Zum Servieren in eine Schüssel legen.
          7 Schnittlauch waschen und klein schneiden. Parmesanrahmsauce über die Ravioli gießen und mit Schnittlauch bestreuen.
          Michèle Rivasi
          Hier ist ein leckeres, preiswertes, einfaches und vegetarisches Gericht, das typisch für meine Heimat in der Dauphiné ist - einem Gebiet in der Region Rhône-Alpes, das die Drôme und das Vercors umfasst. Diese Feinschmeckerspezialität besteht aus kleinen, mit Käse gefüllten Teigtaschen, die mit Schnittlauch, Fenchel und einer Sahnesoße mit Parmesan oder Morcheln für noch intensiveren Geschmack serviert werden. Es gibt auch Varianten mit Lachs oder Zucchini.
          51 Eating Greens Hauptgerichte
        2/2
        
    Jakop Dalunde Schweden
          
              
              
            
            MISONUDELN
          4 20' 5'-8'
          Zutaten
          300g Nudeln
          80g Butter
          3 Knoblauchzehen
          2 EL weiße Miso-Paste
          50g Parmesan
          1 Bund Petersilie
          1 Zitrone
          Salz
          Pfeffer
          Olivenöl
          Zubereitung
          1 Die Nudeln nach Wahl aussuchen und entsprechend bissfest kochen, danach das Nudelwasser auffangen.
          2 Die Butter in einer großen Pfanne schmelzen. Den Knoblauch schälen und würfeln, danach ein paar Minuten lang anbraten – er sollte jedoch keine Farbe annehmen, da sonst Bitterstoffe austreten.
          3 Die Miso-Paste hinzufügen und verquirlen. Dann etwa 200ml des Nudelwassers hinzugeben, danach die Nudeln. Den geriebenen Parmesan unter Rühren untermischen.
          4 Zum Schluss die fein gehackte Petersilie und den Abrieb einer Zitronenschale hinzufügen. Nach Geschmack salzen sowie pfeffern und mit Parmesan und etwas gutem Olivenöl verfeinern.
          Jakop Dalunde
          Ich habe eine Schwäche für asiatische Aromen und das Miso in diesem einfachen und sättigenden Nudelgericht hebt diesen Geschmack gut hervor.
          53 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Rasmus Andresen Deutschland
          
              
              
            
            NUDELGEMÜSEPFANNE
          4 10' 15'
          Zutaten
          ½ Paprika
          ½ Zucchini
          kleine Tomaten
          ½ Block Tofu (100g)
          Öl
          250g Spaghetti
          Soße↘
          150ml vegane Kochsahne
          1 EL Sojasauce
          1 TL Paprikapulver
          Salz
          Pfeffer
          Zubereitung
          1 Wasser mit einer Prise Salz zum Kochen bringen. Währenddessen das Gemüse und den Tofu in kleine Würfel schneiden. Das Öl in einer Pfanne erhitzen.
          2 Die Nudeln in das kochende Wasser geben. Das Gemüse und den Tofu in der Pfanne anbraten und nach einer Weile die Temperatur etwas reduzieren.
          3 Einen Teil des Nudelwassers zu Gemüse und Tofu geben. Nun eine Weile kochen lassen.
          4 Vegane Kochsahne mit der Sojasauce, dem Paprikapulver sowie Salz und Pfeffer mischen. Je nach Bedarf und Vorliebe können noch weitere Gewürze hinzugefügt werden.
          5 Die Spaghetti abgießen, sobald sie fertig sind. Wenn nur noch wenig Nudelwasser im Gemüse ist, die Spaghetti und die Soße dazugeben. Vor dem Servieren noch etwas erwärmen, damit auch die Soße warm ist.
          Rasmus Andresen
          Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Wir müssen schonend und nachhaltig mit den Ressourcen unserer Welt umgehen. Jährlich werden schätzungsweise 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet. Das hat sowohl negative Auswirkungen auf die Umwelt und den Klimawandel sowie auf die Wirtschaft und die soziale Gerechtigkeit. Mit der Etablierung von Eigenmitteln möchten wir die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, für anfallende Lebensmittelabfälle Beiträge zu zahlen. Damit sollen sie motiviert werden Maßnahmen zu beschließen, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
          55 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Kira Marie Peter-Hansen Dänemark
          
              
              
            
            GEMÜSEPIZZA
          4 30' 20'-25'
          Zutaten
          Für den Teig↘
          250g Weizenmehl (Type 550)
          150ml lauwarmes Wasser
          ½ Würfel Hefe (20g)
          1 TL Salz
          1 EL Olivenöl
          Mehl zum Verarbeiten
          Für den Belag↘
          500g Tomaten
          1 Knoblauchzehe
          1 kleine Zwiebel
          2 EL Olivenöl
          Salz
          Pfeffer
          ½ TL Oregano
          etwa 800g gemischtes Gemüse (z. B. Brokkoli Röschen, kleine Zucchini, rote oder gelbe Paprika, Frühlingszwiebeln, Sellerie)
          250g Mozzarella
          Zubereitung
          1 Für den Teig das Mehl in eine Schüssel geben und eine Vertiefung hineindrücken. Von dem lauwarmen Wasser einige Esslöffel abnehmen und in einer Tasse mit der zerbröckelten Hefe vermischen. In die Vertiefung geben, mit etwas Mehl vom Rand bestäuben und abgedeckt 15 Minuten gehen lassen.
          2 Die Tomaten heiß überbrühen und häuten. Den Strunk entfernen und die Tomaten in kleine Stücke schneiden. Den Knoblauch und die Zwiebel schälen und fein hacken. In heißem Olivenöl anbraten. Tomaten zugeben, salzen, pfeffern und mit Oregano würzen. Die Sauce bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten kochen lassen. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
          3 Den Hefevorteig mit dem restlichen lauwarmen Wasser, Salz und Olivenöl gut vermischen. Mit den Händen zu einem glatten Teig kneten. Wenn der Teig noch klebrig ist, etwas Mehl hinzufügen. Den Teig zu zwei dünnen Fladen von etwa 25 bis 30 Zentimetern Durchmesser ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Abdecken und 20 Minuten gehen lassen. Den Backofen auf 230 °C vorheizen.
          4 Das gemischte Gemüse waschen, putzen und in kleine Stücke oder Ringe schneiden. Den Mozzarella abtropfen lassen und würfeln.
          5 Die Fladen mit der Tomatensauce bestreichen und mit dem Gemüse belegen. Den Käse darauf verteilen und die Pizzen im heißen Ofen etwa 20 bis 30 Minuten backen, bis sie an den Rändern leicht gebräunt sind.
          Kira Marie Peter-Hansen
          Kochen ist für mich eine Möglichkeit, mich zu entspannen und von der Arbeit abzuschalten. Es ist eine Möglichkeit, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ich liebe, und meine Dankbarkeit für sie auszudrücken. Da ich am liebsten italienisch koche, wollte ich natürlich ein Pizzarezept teilen - obwohl es genauso gut ein Rezept für selbstgemachte Pasta hätte sein können!
          57 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Alexandra Geese Deutschland
          
              
              
            
            PIKANTE BLUMENKOHL-WINGS
          4 20' 35'-40'
          Zutaten
          Für die Blumenkohl-Wings↘
          1 Blumenkohl
          5 EL Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl)
          200ml pflanzliche Milch
          Salz und Pfeffer
          Für die Marinade↘
          2 Tomaten
          2 Knoblauchzehen
          2 EL Olivenöl
          2 EL Sojasauce
          2 EL Balsamicoessig
          1 EL Zucker (oder Ahornsirup)
          1 EL Senf
          1 EL Tomatenmark
          1 TL Paprikapulver
          ½ TL Kurkuma
          Salz und Pfeffer
          Für die Blumenkohlblätter-Chips↘ Blätter und Blattstrunk des Blumenkohls
          2 EL Olivenöl
          1 TL Paprikapulver
          1 TL Italienische Kräutermischung
          1 Msp. Chilipulver
          ½ TL Pfeffer
          ½ TL Knoblauchpulver Meersalz zum Abschmecken
          Zubereitung
          1 Den Blumenkohl in mundgerechte Stücke schneiden. Aus Mehl, Salz, Pfeffer und Pflanzenmilch einen glatten Teig herstellen und im Anschluss die Blumenkohlstücke hineingeben und unterheben. Die nun mit Teig ummantelten Blumenkohlstücke auf ein Backblech geben. Für ca. 20 Minuten bei 200 °C (Umluft) backen.
          2 In der Zwischenzeit die Zutaten für die Marinade in einen Mixer geben und alles zu einer homogenen Masse pürieren und nach Geschmack würzen.
          3 Nun für die Chips die Blumenkohlblätter vom Strunk trennen. Den Strunk in dünne Streifen und die Blätter in mundgerechte Stücke schneiden. Im Anschluss die Blätterstücke und die Strunk-Streifen mit etwas Olivenöl einreiben.
          4 Die gebackenen Blumenkohlstücke kurz aus dem Backofen holen und in der Marinade wenden. Die Blumenkohlblätter und Strunk-Streifen auf ein zweites Backblech geben und alles zusammen für weitere 15 bis 20 Minuten backen, bis alles schön knusprig ist.
          5 Die Blumenkohl-Chips zum Abkühlen auf einen Rost legen und anschließend mit Salz und Gewürzen bestreuen.
          6 Mit Salat oder Reis als Beilage servieren.
          Alexandra Geese
          Dieses vegane und glutenfreie Blumenkohl-Rezept ist definitiv eines meiner Lieblingsgerichte im Moment. Die würzigen Blumenkohl-Wings und die knusprigen Chips aus den vitaminreichen Blumenkohlblättern sind super einfach und schnell im Ofen zubereitet. So kann man wirklich den gesamten Blumenkohl verwenden. Die Blumenkohl-Wings und Chips eignen sich hervorragend als Beilage zu Reis oder einem frischen Sommersalat.
          59 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Grace O´Sullivan Irland
          
          
              
              
            
            ALGEN BIER BURGER
          4 40' 15'
          Zutaten
          50g Karotten
          50g Pastinaken
          50g Zucchini
          1 rote Paprika
          150g Käse (z.B. Tipperary Brie) frisches Carrageen-Moos und Dulse-Algen
          1 großes Ei
          150g Bulgur
          100g Haferflocken
          2 Prisen Meersalz
          Bier (z.B. Comeragh Challenger Bier der Dungarvan Brewing Company)
          50g glattes Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl) etwas Butter (oder Öl zum Braten)
          3 Zwiebeln
          4 Burgerbrötchen
          3 Tomaten
          50g Rucola
          50g Kopfsalat
          Relish / Soßen (ich habe ein MooncoinRote-Bete-Relish, ein Happy Pear Chipotle & Wexford Home Preserves Irish Red Onion Relish verwendet)
          Zubereitung
          1/2
          1 Für das Patty die Karotten, Pastinaken und Zucchini pürieren und raspeln, je nachdem, wie du dein Patty haben möchtest. Es können hier auch andere Gemüsesorten – mindestens zwei verschiedene – oder Gemüsereste verwendet werden. Ich habe die Karotte, die gewürfelte Paprika sowie die Pastinake püriert und die Zucchini gerieben.
          2 50g Käse, zum Beispiel einen schönen Tipperary Brie, fein in die Mischung reiben. Anschließend die getrocknete Alge hinzufügen. Frisch gesammelte Algen kann man über Nacht trocknen lassen oder im Ofen trocknen. Ich habe Carrageen-Moos und Dulse-Algen vom Strand in der Nähe meines Hauses verwendet. Wichtig ist, nur so viel zu nehmen, wie man braucht – eine Handvoll reicht völlig aus. Eine Schere nehmen, um die Algen zu ernten, und dabei nicht die Wurzeln ausreißen!
          3 Mit einem Ei die Masse verbinden. Bulgur und/oder Haferflocken untermischen und zwei Prisen Meersalz hinzufügen. Zusätzlich können auch vier Esslöffel eines lokalen Craft-Biers hinzugegeben werden, um dem Burger einen besonderen Kick zu verleihen. Die Mischung sollte eine schöne Konsistenz haben, damit man sie mit der Hand zu Burgerpattys formen kann. Die Pattys mit Mehl bestäuben.
          4 Zum Braten der Pattys die Pfanne erhitzen und die Pattys in etwas Öl oder Butter von beiden Seiten knusprig braten. Ich habe meine Pattys in Kerrygold-Butter gebraten.
          61 Eating Greens Hauptgerichte
        
    
              
              
            
            ALGEN BIER BURGER
          Beilagen↘
          Suppe (ich habe Kinsale Bay Soup verwendet)
          5 Einige Zwiebeln hacken und goldbraun braten.
          6 Nun eines der Burgerbrötchen nehmen und das Patty darauflegen. Einen Teil des Käses in Scheiben schneiden und auf das noch heiße Burgerpatty legen, sodass der Käse leicht zu schmelzen beginnt. Zeit, den Burger mit Gemüse anzurichten! Hierzu frische Tomaten, Rucola und Kopfsalat vom örtlichen Bauern verwenden sowie die gebratenen Zwiebeln hinzufügen. Nun noch ein paar Kleckse Soßen hinzufügen, um dem Ganzen den letzten Schliff zu geben!
          Ich habe Mooncoin-Rote-Bete-Relish aus Co. Kilkenny, eine irische Rote-Zwiebel-Konfitüre aus Co. Wexford und etwas Happy Pear Chipotle aus Co. Wicklow verwendet.
          Serviervorschläge↘
          Zu den Burgern eine Suppe servieren – ich habe eine Gemüsesuppe aus der Kinsale-Bucht gewählt.
          Als Getränkekombination lässt sich der Burger mit einem Glas lokalen Biers kombinieren. Ich habe zum Beispiel den Rest meines Dungarvan Brewing Company's Comeragh Challenger Beer verwendet.
          Grace O´Sullivan
          Als Ökologin ist mir die Vielfalt in der Nahrung genauso wichtig wie in der Natur. Als ich meine drei Töchter großzog, war ich immer bestrebt, aus den Zutaten, die wir hatten, das beste Essen zu machen. Ich verwendete eine Vielzahl von Produkten aus der Region, erntete mein eigenes Grünzeug aus dem Garten oder sammelte das, was am Strand meiner Heimatstadt Tramore wuchs. Diese "Beer Battered Weed Burgers" sind flexibel, witzig, nahrhaft und köstlich und stammen außerdem aus der Region! Sie können sie selbst anbauen oder einen örtlichen Landwirt unterstützen, der das Gleiche tut. Ich möchte Sie ermutigen, Lebensmittel zu verwenden, die im Kühlschrank etwas nutzlos herumliegen, oder diese Burger als eine Möglichkeit zu nutzen, die lokalen Aromen Ihrer Region zu entdecken.
          63 Eating Greens Hauptgerichte
        2/2
        
    
    
              
              
            
            LANDWIRT *INNEN STATT AGRAR INDUSTRIE!
          66
        Kochpause
        Kleine
          Allein zwischen 2005 und 2020 ist die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU um mehr als ein Drittel zurückgegangen - das sind mehr als 5
          Millionen Höfe, die ihre Tore geschlossen haben! Kein Wunder: die derzeitige Agrarpolitik stellt die Gewinne großer Agrarunternehmen über die Bedürfnisse der Landwirt*innen.
          Der Druck auf Landwirt*innen ist hoch: Pestizide und Düngemittel werden immer teurer, aber Erträge und Einkommen können nicht mithalten. Schon lange vor dem Krieg in der Ukraine stiegen die Preise für Düngemittel zum Beispiel um 80 % innerhalb von 10 Jahren. Die Kosten schnellen in die Höhe, während große Supermarktketten die Macht haben, ihre Einkaufspreise zu drücken und Landwirt*innen um ihre wohlverdienten Einnahmen zu bringen. Manchmal reicht das Geld nicht einmal, um alle Produktionskosten angemessen zu decken. Gleichzeitig steigen für uns Verbraucher*innen die Lebensmittelpreise z.B. durch die Inflation - und während so manches Unternehmen Zufallsgewinne einstreicht, sehen Erzeuger*innen nur wenig von diesem zusätzlichen Geld. Existenzängste und höhere Selbstmordraten unter Landwirt*innen sind die Folge –ein tödlicher Preis für die Gewinne der Agrarindustrie.
          Ein Drittel des EU-Haushalts fließt in die Agrarpolitik. Landwirtschaft ist dadurch einer der am besten finanzierten Politikbereiche der EU. Da sollten Veränderungen doch kein Problem sein, oder? Leider versagt die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP): Kleinbäuerliche Strukturen erhalten nur einen Bruchteil des Geldes, das per Gießkanne auf die Felder der Europäischen Union geschüttet wird. 80% des Geldes gehen an nur 20% der Betriebe. So stehen die Bäuerinnen und Bauern oft vor einer schwierigen
          Entscheidung: den Betrieb erweitern (und Schulden machen) – oder aufgeben. Auch nach kosmetischen Verbesserungen bei der letzten Reform hat sich am System nichts geändert.
          Die Agrarpolitik der Zukunft muss mit EU-Geldern vor allem kleine und mittelständische Landwirt*innen und ihren Beitrag zu Natur und Gesellschaft fördern – und nicht wohlhabende Grundbesitzer*innen und die Agrarindustrie. Schließlich sind diese Landwirt*innen das Rückgrat unserer Ernährung und des ländlichen Lebens. Nur faire Preise für ihre Produkte ermöglichen es, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die zusätzliche Arbeit all jener Landwirt*innen, die zum Schutz der Umwelt beitragen, muss ordentlich entlohnt werden. Öffentliches Geld für öffentliche Güter! Apropos: Die Finanzierung unabhängiger Beratung kann Bäuerinnen und Bauern dabei helfen, agrarökologische Praktiken auf ihrem Hof zu etablieren und so dem Druck der Agrarindustrie zu entkommen, immer mehr Geld für Saatgut, Düngemittel und Pestizide auszugeben.
          Denn Landwirt*innen können hochwertige Lebensmittel herstellen und gleichzeitig noch so viel mehr leisten: Biodiversität und Klima schützen, gute Jobs in lebendigen ländlichen Räumen schaffen und Agrarökosysteme schützen und wiederherstellen. All das könnte mit einer anderen Agrarpolitik möglich sein, für die wir kämpfen.
          Die Änderung der GAP ist eine politische Angelegenheit, aber du kannst deinen Teil zur Unterstützung von Landwirt*innen beitragen:
          ● Je kürzer der Weg zwischen dir und dem Bauern, desto mehr Geld kommt bei ihm oder ihr an – so füllt jeder Euro, den du im Hofladen, für die Gemüsekiste oder auf dem Markt ausgibst, die Geldbeutel der Landwirt*innen statt großer Unternehmen
          ● Gemeinsam geht es leichter: Manche Bäuerinnen und Bauern organisieren sich in Genossenschaften und können so für bessere Preise für ihre Produkte kämpfen. Vielleicht gibt es auch in deiner Region welche, die du unterstützen kannst?
          ● Wir brauchen aktive Bürger*innen, die politische Veränderungen fordern – sagt also eure Meinung, unterzeichnet Petitionen und macht euch für eine Änderung der Agrarpolitik stark!
          67 Eating Greens
        
    
              
              
            
            YASSA-HUHN AUS DEM SENEGAL
          4 45' 45'
          Zutaten
          12 Zitronen
          2kg Zwiebeln
          Salz
          Pfeffer
          2 Knoblauchzehen
          ½ TL Senf
          1 Huhn (oder 6 Hähnchenschenkel oder eine vergleichbare Menge Fisch. Vegetarier*innen können das Huhn oder den Fisch durch Karotten und Oliven ersetzen.)
          4 EL Erdnuss (oder Sonnenblumenöl)
          2 afrikanische Maggi-Brühwürfel
          4 Lorbeerblätter
          Optional↘
          Oliven Karotten Eier, hartgekochte
          Zubereitung
          1 Es ist einfach zuzubereiten, aber die Zubereitung dauert lange. Die Marinade aus den Zitronen, Zwiebeln, Salz und viel Pfeffer, dem Knoblauch und den Gewürzen zubereiten. Das Huhn hinzugeben und mindestens fünf bis sechs Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Am besten ruht das Huhn über Nacht, dann wird der Geschmack besser.
          2 Das Huhn aus der Marinade nehmen und circa 30 Minuten im Ofen grillen, bis die Stücke gut gebräunt sind.
          3 Nach 15 Minuten das restliche Öl in eine Pfanne geben, die Zwiebeln hineingeben und zehn bis 15 Minuten sanft braten. Die übrige Marinade und zwei Brühwürfel dazugeben.
          4 Früher wurde kein Gemüse in die Yassa-Soße gegeben. Heute gibt man nach Belieben Oliven, Karotten und hartgekochte Eier zur Dekoration mit den Lorbeerblättern dazu.
          5 Reis zubereiten: Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, den zuvor gewaschenen Reis hineingeben und fünf Minuten auf großer Flamme kochen lassen. Dann auf eine sehr niedrige Temperatur reduzieren, bis der Reis gar ist. Nach etwa 20 Minuten ist der Reis fertig zum Servieren. Guten Appetit!!
          Pierrette Herzberger-Fofana
          Zu meiner großen Überraschung wurde dieses Gericht zweimal in der Kantine des Europäischen Parlaments in Straßburg angeboten. Der einzige Unterschied war, dass das Huhn in kleine Stücke geschnitten war. Aber es war trotzdem sehr lecker. Zögern Sie nicht, es zu probieren, Sie werden es nicht bereuen! Als meine Söhne klein waren, habe ich es mit einem Huhn und zusätzlich sechs Hähnchenschenkeln gemacht, so dass meine Enkelin überzeugt war, dass ich irgendwo ein Huhn mit acht Beinen gekauft habe. Als sie das im Kindergarten erzählte, wollten alle wissen, wo es ein Huhn mit acht Beinen gab, dass ich anscheinend wahrscheinlich aus Afrika importiert hatte. Alle lachten darüber, dass es sich nur um die sechs Hähnchenschenkel handelte, die ich zusätzlich gekauft hatte. Das Yassa-Huhn ist ein Gericht aus dem Senegal, das normalerweise an einem Feiertag serviert wird, dem achten Tag der Geburt eines Kindes - dem Namenstag - an dem der Name, den es tragen wird, offiziell bekannt gegeben wird, oder bei einer Taufe, Verlobung oder Hochzeit... Feierlichkeiten gibt es genug! Es ist ein traditionelles Rezept, bei dem Hühnchen über mehrere Stunden in Zitrone, Zwiebeln, Pfeffer, Knoblauch, Gewürzen und kleinen Chilischoten oder gemahlenem Chilipulver, sowie einen halben Teelöffel Senf und Brühe mariniert wird.
          69 Eating Greens Hauptgerichte
        Pierrette Herzberger-Fofana Deutschland
        
    Ignazio
          
              
              
            
            ARANCINI
          Sizilianische Reisbällchen
          Zutaten
          Für 15 Arancini↘
          750g Reis (Vialone nano oder Roma)
          1,8L Wasser
          Salz
          1-2 Pk Safran (10-20g)
          50g Butter
          120g Caciocavallo-Käse, gerieben (oder Parmigiano)
          Für die Ragout-Füllung↘
          etwas Olivenöl (natives Olivenöl extra)
          ½ Stange Staudensellerie
          ½ Karotte
          ½ weiße Zwiebel
          200g Hackfleisch vom Schwein
          100ml Weißwein
          400ml passierte Tomaten
          Salz
          Pfeffer
          200g Erbsen
          Für die Füllung↘
          200g Mozzarella-Käse
          Für die Panade↘
          4 Eier Paniermehl
          Zubereitung
          1 Für die Zubereitung der sizilianischen Arancini zunächst den Reis vorkochen, der danach etwas abkühlen sollte. Hierzu in einem großen Topf das Wasser zum Kochen bringen, salzen, den Reis hineingeben und bei kleiner Stufe köcheln lassen, bis der Reis das gesamte Wasser aufgesogen hat. So behält der Reis seine gesamte Stärke. Gegen Ende den in etwas warmem Wasser aufgelösten Safran hinzugeben – die benötigte Menge (ein bis zwei Päckchen) nach Wunsch anpassen, um einen goldgelben Reis zu erhalten.
          2 Die gehackte Butter hinzufügen und umrühren (sie schmilzt sofort im heißen Reis), ebenso den geriebenen CaciocavalloKäse. Wenn alle Zutaten gut vermengt sind, den Reis in eine Auflaufform geben und ausbreiten, damit er abkühlt. Mit Frischhaltefolie abdecken, damit der Reis nicht an der Oberfläche austrocknet.
          3 In der Zwischenzeit die Fleischsoße zubereiten. Dafür den klein geschnittenen Sellerie sowie die Karotte und Zwiebel anbraten, bis sie weich sind. Das Hackfleisch hinzugeben und unter ständigem Rühren anbraten. Mit Weißwein ablöschen und, wenn dieser verdampft ist, die passierten Tomaten hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen und zugedeckt weiterkochen lassen, damit das Fleisch gar wird.
          4 Nach etwa zehn Minuten die Erbsen zur Fleischsoße hinzufügen und weiter kochen. Einige Minuten vor Ende der Garzeit (insgesamt dauert es etwa 20 Minuten) den Deckel abnehmen und die Fleischsoße eindicken lassen. Anschließend beiseitestellen und abkühlen lassen.
          71 Eating Greens Hauptgerichte
        Corrao Italien 1/2 4 40' 35'
        
    
              
              
            
            ARANCINI
          Zum Braten↘ Pflanzenöl
          5 Den Mozzarella in kleine Stücke schneiden und durch ein Sieb abtropfen lassen.
          6 Wenn alles fertig ist, die Arancini zubereiten. Hierfür wird ein großer Esslöffel Reis (etwa 100g) genommen (den Rest des Reises mit Frischhaltefolie bedeckt lassen). Aus dem Esslöffel Reis kleine Kugeln formen und mit der Hand eine Vertiefung in die Mitte drücken. In diese Vertiefung etwas von der Fleischsoße sowie einige Stücke Mozzarella hineingeben und anschließend verschließen, indem eine Art "Birne" geformt wird – so erzielt man die typische Grundform der Arancini. Alternativ können auch kleine Kugeln geformt werden. Alle Arancini auf diese Weise zubereiten und leicht antrocknen lassen. Danach können sie ohne Verformung hochgehoben werden.
          7 Nun ist es an der Zeit, die Arancini zu panieren. Für ein perfektes Ergebnis ist es am besten, die Arancini doppelt zu panieren, damit sie schön knusprig werden. Die Arancini in geschlagenes Ei und Paniermehl tauchen, danach den Vorgang wiederholen.
          8 Wenn die Arancini fertig vorbereitet sind, reichlich Pflanzenöl erhitzen. Sobald das Öl eine Temperatur von etwa 180°C erreicht hat, jeweils zwei bis drei Arancini eintauchen und braten. Das Öl sollte dabei möglichst nicht heißer werden. Die Arancini von allen Seiten goldbraun braten, dabei häufig wenden. Wenn sie goldbraun sind, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und auf ein Blatt Küchenpapier legen, um das überschüssige Öl aufzusaugen.
          9 Deine sizilianischen Arancini sind nun bereit zum Servieren und Genießen.
          Ignazio Corrao
          Arancino (oder Arancina) ist eine Spezialität der sizilianischen Küche. Es handelt sich um ein gebratenes Reisbällchen mit einem Durchmesser von 8-10 cm, das mit Fleischsauce oder manchmal auch mit Tomatensauce, Mozzarella, Erbsen oder anderen Zutaten gefüllt ist. Seinen Namen verdankt das Essen der typischen Form und Farbe, die an eine Orange erinnert. Arancino scheinen ursprünglich aus dem arabischen Raum zu stammen, wo Reis und Safran zusammen mit Kräutern und Fleisch gegessen wurde. Die Erfindung des Paniermehls wird oft dem Hof Friedrichs II. zugeschrieben, der nach einer Möglichkeit suchte, dieses Essen auf Reisen und Jagdausflüge mitzunehmen. Das knusprige Paniermehl hat den Reis und die Gewürze wunderbar geschützt und gleichzeitig den Transport erleichtert. Es kann also gut sein, dass Arancino als ein Gericht zum Mitnehmen entstanden sind, vielleicht für die Arbeit auf dem Land.
          73 Eating Greens Hauptgerichte
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            STEGT FLÆSK
          Schweinebraten mit Petersiliensoße
          Zutaten
          1kg Schweinebauch
          Meersalz
          ½ Zitrone
          800g kleine Kartoffeln
          Für die Petersiliensoße↘
          25g Butter
          3 EL Weizenmehl (bei bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl)
          240ml Milch
          120g glatte Petersilie
          60ml Sahne
          frisch geriebene Muskatnuss
          Salz
          Pfeffer
          Beilage↘
          Gedünstetes (oder gebratenes Gemüse nach Wahl)
          Zubereitung
          1 Für besonders knusprige Grieben: Mindestens acht Stunden vor dem Garen – am besten am Vorabend – die Schwarte mit Papiertüchern gut abtrocknen. Die Schwarte mit einem scharfen Messer in Abständen von fünf Millimetern einritzen (aufhören, bevor man das Fleisch erreicht). Mit einem Teelöffel Meersalz bestreuen und unbedeckt in den Kühlschrank legen. Nach zwei Stunden die Flüssigkeit abwischen, die das Salz an die Oberfläche gezogen hat. Erneut mit Salz bestreuen und wieder in den Kühlschrank stellen. Diesen Vorgang noch ein bis zwei Mal wiederholen. Eine Stunde vor der Zubereitung aus dem Kühlschrank nehmen, um das Schweinefleisch auf Raumtemperatur zu bringen.
          2 Den Backofen auf 240 °C vorheizen. Ein Backblech vorbereiten, entweder mit Backpapier oder einem Rost. Das Blech/die Schiene in die Mitte des Ofens schieben. Mit einem Messer entlang der Rillen in der Schwarte fahren. Die Schwarte mit Papiertüchern abtrocknen, dann mit der halbierten Zitrone abreiben und mit Meersalz würzen.
          3 Das Schweinefleisch mit der Schwarte nach oben auf den Rost legen und ohne Deckel braten, bis die Schwarte Blasen wirft (etwa 25 Minuten). Den Ofen auf 160 °C reduzieren und eineinhalb Stunden weitergaren, bis das Fleisch sehr zart ist. Aus dem Ofen nehmen und mindestens zehn Minuten ruhen lassen, bevor der Braten in acht dünne Scheiben geschnitten wird.
          4 Gegen Ende der Garzeit die Kartoffeln in einen Topf geben, mit kaltem, gesalzenem Wasser bedecken und zum Kochen bringen. 20 Minuten – oder bis sie weich sind – kochen.
          75 Eating Greens Hauptgerichte
        Dänemark 4 45' 2h30' 1/2
        Margrete Auken
        
    
              
              
            
            STEGT FLÆSK
          5 Für die Petersiliensoße die Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze schmelzen. Das Mehl einrühren und eine Minute lang kochen lassen. Nach und nach die Milch einrühren und unter ständigem Rühren drei bis vier Minuten köcheln lassen, bis die Soße eingedickt ist. Petersilie, Sahne und Muskatnuss hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
          6 Das Schweinefleisch mit den Kartoffeln und dem Gemüse servieren und mit der Petersiliensoße beträufeln.
          Margrete Auken
          Dieses Rezept ist traditionell dänisch und schmeckt für mich wie aus der Kindheit. Das ist mein Lieblingsgericht mit dänischen Wurzeln, und ein Schwein, das ein langes Leben hinter sich hat, schmeckt so gekocht besonders gut.
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    Daniel Freund Deutschland
          
              
              
            
            REGENBOGENGULASCH
          4 30' 2h30'
          Zutaten
          750g Rindersteak
          35g Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl)
          60ml Olivenöl
          2 Zwiebeln
          3 Paprikaschoten (grün, rot und gelb)
          1 EL Knoblauch, gehackt
          2 EL Paprikapulver
          1 kleine Dose Tomatenmark
          1 Tasse Weißwein, trocken
          1 Dose geschälte ganze Pflaumentomaten
          250ml Bio-Rinderbrühe
          2 EL Sauerrahm Petersilie
          Zubereitung
          1 Das Rindfleisch in große Stücke schneiden und in Mehl wenden. Das Öl in einer großen (ofenfesten) Pfanne erhitzen und das Fleisch von jeder Seite anbraten - wenn nötig in mehreren Durchgängen. Danach beiseitestellen.
          2 Die Zwiebeln in Scheiben und die Paprikaschoten in dünne Streifen schneiden. Einen Esslöffel Olivenöl in einer Kasserolle erhitzen und das Gemüse hineingeben. Sobald das Gemüse weich ist, den Knoblauch hinzufügen und umrühren. Nun das Paprikapulver und das Tomatenmark zum Gemüse geben und gut umrühren. Zum Schluss den Weißwein, die Pflaumentomaten aus der Dose und die Rinderbrühe hinzufügen.
          3 In der Zwischenzeit den Backofen auf 160 °C stellen - vorheizen ist nicht nötig, so lässt sich etwas Energie sparen. Das Gulasch mit einem Deckel abdecken und Kasserolle in den Ofen stellen.
          4 Das Gulasch zwei bis zwei einhalb Stunden köcheln lassen, bis das Fleisch zart ist. Alle 45 Minuten kontrollieren, dass das Gulasch nicht zu trocken wird und anbrennt. Falls nötig, einige Esslöffel Wasser hinzufügen.
          5 Auskühlen lassen, auf einen Teller geben und mit Sauerrahm und Petersilie garnieren!
          Daniel Freund
          Nachdem ich in den letzten Jahren viel in Ungarn gereist bin, habe ich die ungarische Küche sehr lieb gewonnen. Dies ist der perfekte herzhafte Leckerbissen nach einem langen Tag auf dem Land, an dem ich dafür gesorgt habe, dass die EU-Gelder nicht in den korrupten Netzwerken von Premierminister Viktor Orban landen. Diese Interpretation eines ungarischen Klassikers bringt alle Farben des Regenbogens zusammen. Aber für die Perfektion braucht es eine Menge Grünzeug. Fügen Sie so viel Petersilie hinzu, wie Sie möchten. Wichtig: Wenn Sie gefrorene Zutaten für dieses Gericht verwenden, kann es ungenießbar werden. Verwenden Sie frische und biologische Zutaten und halten Sie sich an die Regeln für ein zufriedenstellendes Geschmackserlebnis. Am besten warm (nicht heiß!) in fröhlicher Runde mit ungarischen Aktivisten der Zivilgesellschaft, Menschenrechtsverteidigern und Korruptionsbekämpfern konsumieren. 100% frei von russischem Einfluss.
          79 Eating Greens Hauptgerichte
        
    
    
              
              
            
            ARTGERECHT STATT UNGERECHT
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        Kleine Kochpause
        Gulasch, Coq au Vin oder Schweinebraten: Viele unserer traditionellen Gerichte basieren auf Fleisch. Doch das billige Fleisch aus dem Supermarkt hat wenig mit dem idyllischen Bild von Tierhaltung zu tun, das uns vermittelt wird: Kühe, die fröhlich auf der Wiese grasen, Schweine, die sich im Schlamm wälzen ... wie sieht es also wirklich aus?
          In den letzten 60 Jahren hat sich die weltweite Fleischproduktion mehr als vervierfacht. In der EU werden jedes Jahr 9 Milliarden Tiere zum Essen getötet. Die großen Konzerne der Fleischindustrie sorgen oft nicht dafür, dass Tiere ein Mindestmaß an Pflege erhalten, obwohl ihnen das nach europäischem Recht zusteht. Die meisten Tiere werden in überfüllten Ställen ohne genug Platz und Frischluft gesperrt, wo sich Krankheiten schnell ausbreiten können. Noch dazu werden sie quer über den Kontinent und darüber hinaus gekarrt – manche sterben in den Lastwagen oder auf Schiffen qualvoll an Hitze, Durst oder Stress. Tiere werden in industrielle Produktionsketten gezwängt, obwohl sie fühlende Wesen sind - und keine Gegenstände wie Autos. Auch die Züchtung trägt dazu bei: moderne Hühner beispielsweise entwickeln schnell einen extrem großen Brustmuskel - und können deshalb kaum laufen.
          Unsere Lebensmittel sollten nicht auf Kosten von fühlenden Lebewesen und unserer Umwelt entstehen! Vor allem, da es eine Alternative gibt: die Abkehr von der Massentierhaltung und stattdessen weniger Tiere unter besseren Bedingungen halten. Tiere haben das Recht auf ein Leben, in dem sie sich wesensgemäß verhalten können und alle ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Bleiben wir beim Huhn: diese Tiere müssen scharren und picken und wollen ab und zu ein Staubbad zur Gefiederpflege nehmen. Sie sind sehr sozial, aber brauchen genug Platz – und die Möglichkeit, erhöht zu sitzen.
          Alle Tiere verdienen es, gut behandelt und von Landwirt*innen versorgt zu werden, die genügend Zeit, Geld und Know-how für diese Aufgabe haben. Dann können Tiere in deutlich kleinerer Anzahl in der extensiven Landwirtschaft eine positive Rolle spielen und zur Ernährungssicherheit der EU beitragen - statt zwei Drittel unseres Getreides zu essen. Schweine oder Hühner können Reste verwerten. Gras wächst umsonst, aber Wiederkäuer wie Kühe können es dank ihrer Darmbakterien gut verdauen. Landwirt*innen können Geld für Futtermittel einsparen und mit weniger Tieren dieselben Gewinne machen. Lässt man die Tiere von Weide zu Weide ziehen, haben sie genug zu fressen und fördern die biologische Vielfalt, bauen Boden auf und schützen das Klima.
          Aber wie kommen wir dorthin? Wir als Grüne kämpfen für strenge Tierwohlstandards, drastisch verkürzte Tiertransporte und Transparenz darüber, wie Fleisch, Eier und Milchprodukte hergestellt werden. Wir haben bereits wichtige Verbesserungen erreicht: So ist z.B. der standardmäßige Einsatz von Antibiotika nicht mehr erlaubt, der in der Massentierhaltung gang und gäbe war. Für flächendeckendes Tierwohl brauchen wir aber eine grundlegende Änderung des Ernährungssystems. Die Massentierhaltung muss ein Ende haben und EUGeld die Landwirt*innen bei der Transformation hin zu artgerechter Tierhaltung unterstützen.
          Und wir brauchen auch euch: Nachhaltig und mit hohem Tierwohl werden wir weniger Fleisch, Eier und Milch produzieren – und stattdessen eine größere Vielfalt an pflanzlichen Produkten genießen dürfen. Der landwirtschaftliche Wandel geht daher Hand in Hand mit einem Umdenken bei unseren Essgewohnheiten. Dieses Buch macht einen Anfang und versorgt euch mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Mischung von Rezepten.
          Wir haben auch noch ein paar Tipps für nachhaltigeren Fleischkonsum:
          ● Ein erwachsener, gesunder Mensch braucht nur etwa 50 bis 60 Gramm Proteine am Tag – und die können aus vielfältigen Quellen kommen. Wenn du Fleisch für besondere Anlässe aufhebst, schmeckt es garantiert besser! Ein paar Tipps für pflanzliche Alternativen findest du auf S. 43.
          ● Schau genau hin - Labels und der direkte Kauf beim Landwirt des Vertrauens stellen sicher, dass die Tierwohlstandards für dieses Lebensmittel eingehalten wurden.
          ● Bei frischen Eiern ist das dank Kennzeichnungspflicht besonders einfach: Jedes Ei in der EU hat einen Code, der Haltungsform, Herkunftsland und-betrieb angibt. Du kannst von einer 0 für Bio-Eier bis hin zu einer 3, lebenslanger Käfighaltung, frei wählen.
          ● Es gibt mehr als nur Hühnerbrust oder Rindersteak! Probier doch mal die weniger bekannten Teile eines Tieres. Spart Lebensmittelabfälle, verhindert schädliche Exporte und kann dein Leben um einige neue Geschmacksrichtungen bereichern.
          83 Eating Greens
        
    
              
              
            
            GEBRATENER SAIBLING
          Μit Kartoffelpüree und Rote-Bete-Chips
          Zutaten
          Püree↘
          1,2kg mehlig kochende Kartoffeln
          ¼L Milch
          100g Butter unbehandeltes Salz geriebene Muskatnuss
          Rote-Bete-Chips↘
          1 Rote Bete
          ½L Sonnenblumenöl (oder Erdnussöl) Salz
          Saibling↘
          4 Saiblingsfilets mit Haut (je etwa 150g)
          2 EL Sonnenblumenöl (oder Olivenöl) unbehandeltes Salz Pfeffer aus der Mühle
          100g Butter
          4 Zweige frischer Thymian
          2 Knoblauchzehen
          Zubereitung
          1 Für das Kartoffelpüree die Kartoffeln schälen, vierteln, in leicht gesalzenem Wasser weichkochen und abgießen. Zurück in den Topf geben, kurz ausdampfen lassen und Milch und Butter zufügen. Einmal aufkochen, mit einem Stampfer zermusen und mit Salz und Muskatnuss abschmecken. Das Kartoffelpüree abgedeckt warmhalten.
          2 Für die Rote-Bete-Chips die Rübe schälen und mit einem Gemüsehobel oder einem Messer in hauchdünne Scheiben schneiden. Das Öl auf 170°C erhitzen. Die Gemüsescheiben im heißen Fett portionsweise frittieren, bis sie etwas bräunlich werden und knusprig sind. Chips mit einer Schaumkelle aus dem Fett heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Bis zum Servieren warmhalten.
          3 Die Saiblingsfilets waschen, trocken tupfen und auf Gräten kontrollieren. Falls vorhanden, Gräten mit der Pinzette entfernen. Das Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. Die Filets mit Salz und Pfeffer würzen und mit der Hautseite nach unten in die Pfanne setzen. Die Filets 30 Sekunden mit einem Pfannenwender andrücken, damit die Haut gleichmäßig gebraten und knusprig wird. Die Filets nach etwa einer Minute wenden, sobald die Haut knusprig ist. Butter, Thymianzweige und leicht gequetschten Knoblauch zufügen und die Filets etwa zehn Sekunden braten. Sie sollen noch leicht glasig sein.
          85 Eating Greens Hauptgerichte
        Sarah Wiener Österreich 4 40' 20'-25' 1/2
        
    
              
              
            
            GEBRATENER SAIBLING
          4 Zum Anrichten das Kartoffelpüree auf vier Teller verteilen und mit der Butter aus der Pfanne beträufeln. Jeweils ein Saiblingsfilet daraufsetzen, die Rote-Bete-Chips salzen, ringsum verteilen und das Ganze sofort servieren.
          Sarah Wiener
          Wie kann man sich gesund und umweltbewusst ernähren? Ich werde das sehr oft gefragt und das Rezept ist eigentlich ganz einfach: Selber kochen, mit frischen, saisonalen Zutaten – ein extra Sternchen gibt’s für Bio-Produkte – und das war's schon. Mein Rezept ist ein gutes Beispiel dafür. Der Saibling ist ein regionaler Süßwasserfisch. Achtung: Die Kiemen sollten rot sein und die Augen klar, nicht trüb sein, dann ist er frisch. Die Rote Bete ist eine eigenwillige Beilage. Viele lieben den Geschmack, viele hassen ihn, dazwischen scheint es wenig zu geben. Fest steht, Rote Bete ist gesund und diesen Chips aus eigener Küche kann man kaum widerstehen. Und wenn doch, könnt ihr stattdessen immer noch Reste von anderem Gemüse wie Sellerie, Karotten oder Rettichen verwenden. Dazu kommen die Erdäpfel, typisch Deutsch-Österreichisch könnte man sagen. Das Püree ist leicht selber zu machen und schmeckt köstlich. Da kann die fertige Variante mit ihren vielen Zusatzstoffen dagegen einpacken. Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!
          87 Eating Greens Hauptgerichte
        2/2
        
    Ana Miranda Spanien
          
              
              
            
            POLBO Á FEIRA
          Oktopus nach galicischer Art
          4-6 20' 2h30'
          Zutaten
          etwa 4L Wasser
          6 EL grobes Meersalz
          1 gefrorener Oktopus
          500g neue Kartoffeln
          240ml natives Olivenöl extra
          2 EL scharfes Paprikapulver
          Zubereitung
          1 In einem großen Topf das Wasser gemeinsam mit dem Salz zum Kochen bringen. Während das Wasser erhitzt wird, den Oktopus unter fließendem kaltem Wasser abspülen. Mithilfe einer langen Gabel den Oktopus anstechen und kurz in das kochende Wasser tauchen. Sofort herausheben und sobald das Wasser wieder kocht, erneut kurz eintauchen. Den Tauchvorgang drei oder vier Mal wiederholen, bis sich die Tentakel eingerollt haben. Danach den Oktopus ganz ins Wasser geben und bei mittlerer Hitze etwa zwei Stunden lang kochen - oder bis der Oktopus zart ist, wenn man ihn mit einem Messer in Stücke schneidet.
          2 In der Zwischenzeit 500g neue Kartoffeln mit Schale kochen und warmhalten, bis der Oktopus fertig ist.
          3 Den Oktopus in zwei bis vier Zentimeter große Stücke schneiden und auf einem Holzteller anrichten. Danach mit Olivenöl beträufeln und mit Paprikapulver bestreuen. Gemeinsam mit den Kartoffeln servieren und mit Stäbchen essen. "Pulpo a feira" (auch "Polbo á feira" genannt) ist ein traditionelles und historisches Gericht der galicischen Seefahrertradition. Es ist sehr beliebt in Restaurants und auf den "romerias" und "feiras" (traditionelle Veranstaltungen und lokale Märkte).
          Ana Miranda
          O "Polbo a feira" ist mit der galicischen Fischereikultur, dem Erbe und den Traditionen verbunden, nicht nur in den Küstengemeinden, sondern im ganzen Land. Die Tradition des "tomar o pulpo" ähnelt dem Zusammensein mit Freunden und Verwandten zu einem besonderen Anlass, der gemeinsamen Nutzung eines Raumes auf den lokalen Märkten, in den "romerias" und bei jeder anderen Gelegenheit. In den "romerias" sitzen andere "feiras" zusammen an Holztischen, mit Wein und Brot. Unha ración de pulpo!
          89 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Anna Deparnay-Grunenberg Deutschland
          
              
              
            
            GRATINIERTER CHICORÉE
          2 20' 40'
          Zutaten
          2 Chicorée
          30g Butter (oder Margarine)
          2 EL Mehl bei Bedarf glutenfrei (z.B. Kichererbsenmehl)
          300ml Milch (ggf. Soja- oder Hafermilch) Muskatnuss
          Salz
          Pfeffer
          etwas Öl oder Butter zum Fetten der Auflaufform
          100g geriebener Käse deiner Wahl (z. B. Gouda, Mozzarella, Emmentaler oder Bergkäse - auch veganer Käse oder Hefeflocken möglich)
          Optional↘
          2 Scheiben Bio-Kochschinken (möglichst regional)
          Zubereitung
          1 Chicorée waschen, längs halbieren, inneren Strunk entfernen, anschließend einen Topf mit Salzwasser aufsetzen und den Chicorée fünf Minuten blanchieren.
          2 Die Béchamelsoße zubereiten, indem in einem kleinen Topf zunächst die Butter geschmolzen wird. Dann unter konstantem Rühren mit einem Schneebesen das Mehl einrühren und die Milch hinzufügen. Alles kurz köcheln lassen, bis die Soße leicht eindickt - lieber dennoch "zu flüssig" als zu fest werden lassen. Muss ja noch überbacken! Die Soße mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss nach Geschmack würzen.
          3 Nun die Auflaufform einfetten, den Chicorée hineinlegen (optional kann man ihn vorher in eine Scheibe BioKochschinken einwickeln), die Béchamelsoße darüber gießen und alles großzügig mit Käse bestreuen.
          4 Das Gericht ca. 20 Minuten bei 180 °C backen, bis der Käse goldbraun wird.
          Anna Deparnay-Grunenberg
          Als Deutsch-Französin wechsle ich ständig zwischen den beiden "Küchen" und den beiden Sprachen. Aber Achtung: Hier handelt es sich um doppelte ‚falsche Freunde‘! Chicorée wird im französischen mit “Endive” übersetzt - Was wir in Deutschland nur vom „Endiviensalat“ kennen, die wiederum auf französisch „la chicorée“ heißt! Also genau umgekehrt! Und noch verwirrender: in der Wallonie (französischer Teil Belgiens) heißt "Endive" plötzlich "Chicon". Bon appétit!
          91 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Terry Reintke Deutschland
          
              
              
            
            RAHMWIRSING
          4 20' 30'
          Zutaten
          1 kleiner Kopf Wirsing
          1 Zwiebel
          1 EL Butter (oder Margarine)
          1 EL Öl
          Salz Pfeffer Muskatnuss
          1 Becher Schlagsahne (oder Sojasahne/200g)
          Beilage↘ Salzkartoffeln
          Zubereitung
          1 Den Wirsing waschen und vierteln. Anschließend quer in dünne Streifen schneiden. Nun die Zwiebel schälen und fein würfeln, im Anschluss in Butter oder Margarine und Öl glasig anbraten.
          2 Jetzt die Wirsingstreifen hinzugeben und kurz mitbraten. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss nach Geschmack würzen und mit geschlossenem Deckel bei mittlerer Hitze fünf Minuten dünsten.
          3 Anschließend die Schlagsahne oder Sojasahne hinzugeben, kurz aufkochen lassen und weitere fünf Minuten offen kochen lassen.
          4 Zuletzt noch abschmecken und gegebenenfalls nachwürzen.
          5 Schmeckt hervorragend mit Salzkartoffeln.
          Terry Reintke
          Wirsing ist ein sehr vielseitiges Gemüse. Gerade im Winter ist er ein wichtiger Lieferant von Vitamin C und Eisen. Regional und nachhaltig angebaut hat Wirsing zudem eine gute CO2-Bilanz.
          93 Eating Greens Hauptgerichte
        
    
    
              
              
            
            NO NATURE, NO FOOD!
          96
        Kochpause
        Kleine
        Fast alle in der EU angebauten Pflanzenarten sind auf die Arbeit von Bienen und anderen Bestäubern angewiesen. Von denen gab es mal über 6.000 Arten, doch ihre Zahl geht rapide zurück. Dabei ist die Arbeit dieser summenden kleinen Wesen bares Geld wert - ihr Beitrag zu unserer Landwirtschaft wird auf fünf bis 15 Milliarden Euro geschätzt. Die Bestäubung ist jedoch nur eine von vielen sogenannten „Ökosystemdienstleistungen“, die es uns ermöglichen, (mehr als) genug Nahrung zu produzieren. Die Landwirtschaft ist von einer reichen Biodiversität abhängig: Die bringt Bodenfruchtbarkeit, sauberes Wasser und Nützlinge, die natürliche Schädlingsbekämpfung betreiben können.
          Aber wir behandeln die Natur nicht gerade so, als hinge unser Leben von ihr ab – vielmehr tragen wir zu ihrer Zerstörung bei. Ein Großteil der geschützten Lebensräume in der EU ist in schlechtem Zustand. Jede zehnte Bienen- und Schmetterlingsart ist vom Aussterben bedroht und mehr als zwei Drittel der Böden in der EU sind in schlechtem Zustand. Es ist kein Ende in Sicht: schlechte Bewirtschaftung, Schadstoffbelastung und Pestizideinsatz, Übernutzung und Versiegelung bedrohen unsere Böden auch weiterhin. Mit dem Klimawandel werden zusätzliche Belastungen wie Dürren und Überschwemmungen immer häufiger. All das gefährdet unsere Ernährungssicherheit - allein die Ernteverluste durch Dürren und Hitzewellen haben sich in den letzten Jahrzehnten in Europa verdreifacht.
          Deshalb setzt sich die Fraktion der Grünen/EFA für strenge Naturschutzgesetze und agrarökologische Anbaumethoden ein. Hecken, Wildblumenstreifen, Bäume oder kleine Teiche geben Wildtieren und Bestäubern ein Zuhause. Auch auf dem Acker selbst gilt das Motto „Mit der Natur, nicht gegen sie“, um unser Agrarsystem für die Zukunft fit zu machen. Wirtschaftlicher Druck und die aktuelle Agrarpolitik machen es den Landwirt*innen aber nicht leicht, dieses Prinzip in die Praxis umzusetzen. Drei Viertel der Agrarförderungen werden für die Bewirtschaftung der Fläche ausgezahlt – und kommt so vor allem den Großgrundbesitzer*innen zugute. Wir kämpfen für eine europäische Agrarpolitik, die Bäuerinnen und Bauern ernsthaft unterstützt und sie für die Förderung der Artenvielfalt ordentlich bezahlt.
          Um auf Schutz allein zu setzen, ist es inzwischen aber zu spät. Um dem Klimawandel und der Biodiversitätskrise gewachsen zu sein, müssen wir die Natur aktiv wiederherstellen. Das bedeutet: die Landschaft umstrukturieren und natürliche Prozesse wieder in Gang setzen und stärken – dazu zählen neben Hecken und Blühstreifen auch mehr frei fließende Flüsse, Stadtbegrünung und der Schutz der Meere. Die Investition zahlt sich aus: jeder Euro, der in die Wiederherstellung der Natur fließt, wird durch die von ihr erbrachten Leistungen um das acht- bis 38-fache zurückgezahlt.
          Wir stehen für starke Naturschutzpolitik. Du kannst von zu Hause aus aktiv mithelfen!
          ● Mach dich für den Schutz der Artenvielfalt und eine klimaresiliente Landwirtschaft stark – auf kommunaler, regionaler, nationaler und EU-Ebene. Schon wenige Menschen können Großes bewirken!
          ● Pflanze heimische Wildblumen für Bestäuber an - in deinem Garten, auf dem Balkon und überall dort, wo es ein Stückchen Erde gibt. April, Mai und Juni sind dafür die besten Monate.
          ● Für Gartenbesitzer*innen: einen Teil des Rasens nur ein- oder zweimal im Jahr mähen ist ein Geschenk an die Natur. Vor allem im Frühsommer, wenn das Gras voller Leben ist, und bei Hitzewellen ist es sinnvoll, das Mähen zu verschieben.
          ● All die Landwirt*innen, die schon jetzt biologisch oder nach agrarökologischen Prinzipien arbeiten, sind echte Vorkämpfer*innen. Wir sollten sie unterstützen, wann immer wir können! Eine Menge Umweltprobleme lassen sich lösen, indem wir Lebensmittel anders herstellen.
          ● Hecken, Blühstreifen und Agrarökologie statt Chemiekeule: auch die konventionelle Landwirtschaft kann viel für die Natur tun. Wenn du die Möglichkeit hast: Frag doch mal bei den Bäuerinnen und Bauern ums Eck, wie sie das Handhaben!
          97 Eating Greens
        
    Sara Matthieu
          Belgien
          
              
              
            
            GENTER WATERZOOI
          Flämischer Eintopf
          4 30' 50'
          Zutaten
          1 Zwiebel
          1 Knoblauchzehe
          Öl
          400g Karotten
          2 Stangen Staudensellerie
          10 schwarze Pfefferkörner
          2 Lorbeerblätter
          4 Lauchstangen
          ½ Bund Petersilie
          10ml Weißwein
          500g Kartoffeln
          300g Blumenkohl/Karfiol
          250ml Sojasahne
          1/2 Zitrone
          1 EL Estragon
          Salz
          Pfeffer
          500g Tofustreifen Petersilie
          Zubereitung
          1 Zuerst die Gemüsebrühe herstellen: Hierzu die Zwiebel und den Knoblauch schälen und hacken. Etwas Öl erhitzen und die Zwiebel darin glasig dünsten. In der Zwischenzeit eine Karotte und die Selleriestangen in Stücke schneiden und zusammen mit dem Knoblauch, den Pfefferkörnern und den Lorbeerblättern zur Zwiebel hinzufügen.
          2 Mit dem Weißwein ablöschen und verdunsten lassen. 1,5 Liter Wasser über das Gemüse gießen und alles zum Kochen bringen.
          3 Den grünen Teil des Lauchs abschneiden, hacken und dazugeben. Die restlichen Lauchstücke aufbewahren. Die Stiele der Petersilie abschneiden und den Rest aufbewahren. Die Petersilienstängel in das Kochwasser geben. Das Gemüse eine halbe Stunde lang kochen lassen. Alles durch ein Sieb gießen und die Brühe aufbewahren.
          4 Danach die Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden. Den Blumenkohl in Röschen schneiden. Die restlichen Karotten in Stücke und den restlichen Lauch in Ringe schneiden.
          5 Die Karotten kurz in etwas Öl anbraten. Die Kartoffeln dazugeben, kurz mitdünsten und dann mit der Brühe aufgießen. Karotten und Kartoffeln zehn Minuten kochen lassen.
          Blumenkohl, Lauch und Sojasahne hinzufügen. Mit Zitronensaft, Estragon, Pfeffer und Salz würzen. Die Tofustreifen hinzufügen und den Eintopf weitere drei Minuten köcheln lassen.
          6 Das Waterzooi in Suppentellern servieren und mit gehackter Petersilie bestreuen.
          Sara Matthieu
          Waterzooi ist ein typisches Gericht aus Gent, der Stadt in Flandern, aus der ich komme. Es sieht aus wie eine Suppe, enthält aber Huhn oder Fisch, Gemüse und Kartoffeln. Für dieses mittelalterliche Gericht wurde der Fisch in den Flüssen und Kanälen von Gent gefangen. Wegen der zunehmenden Knappheit an Fischen und der Wasserverschmutzung wurde das Huhn immer beliebter und ersetzte den Fisch als Zutat. Dieses Rezept zeigt dir eine vegetarische Variante, die auf jeden Fall genauso lecker ist wie das Waterzooi, das vor mehr als 500 Jahren zubereitet wurde.
          99 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Anna Cavazzini Deutschland
          
              
              
            
            FEIJOADA
          Brasilianischer Bohneneintopf
          4 20' 45'
          Ingredients
          1 Zwiebel
          1 Knoblauchzehe
          1 Karotte
          1 Stange Staudensellerie
          1 Lauch
          1 Lorbeerblatt
          1 TL Tomatenmark Paprikapulver geräucherte Paprika
          Oregano
          Salz
          Pfeffer
          350g schwarze Bohnen 300ml Gemüsebrühe
          1 EL Sojasauce
          1 EL Essig
          260g brauner Reis frische Petersilie
          Optional↘
          2-3 Orangen
          Method
          1 Das Gemüse vorbereiten. Hierfür die Zwiebel und den Knoblauch putzen und klein schneiden. Die Karotten, den Sellerie und den Lauch waschen und in Scheiben schneiden.
          2 In einer großen Pfanne die Zwiebel bei mittlerer Hitze anbraten. Sellerie, Karotten und Lauch zusammen mit dem Lorbeerblatt in die Pfanne geben. Alles unter Rühren etwa 20 Minuten lang anbraten, ohne dass das Gemüse zu braun wird. Das Tomatenmark, die Gewürze und die Kräuter hinzufügen und unter ständigem Rühren weitere 5 Minuten braten.
          3 Bohnen, Gemüsebrühe, Knoblauch, Essig und Sojasauce hinzufügen. Die Hitze etwas erhöhen und alles gut einkochen lassen, bis die Bohnen und das Gemüse gleichmäßig von der dicken Soße bedeckt sind. Der Eintopf sollte eine leicht breiige Konsistenz haben.
          4 In der Zwischenzeit den braunen Reis kochen. Das Gericht mit frischer Petersilie und frischen Orangenscheiben anrichten.
          Anna Cavazzini
          Feijão bedeutet auf Portugiesisch "Bohne", und dieser Bohneneintopf gilt als das Nationalgericht Brasiliens. Als stellvertretende Vorsitzende der BrasilienDelegation hatte ich auf meinen Reisen mehrmals die Gelegenheit, echte Feijoada zu genießen. Ich bewundere die Vielfalt des Landes - nicht nur in kulinarischer Hinsicht, sondern auch in Bezug auf seine Menschen, Biosphäre und Kultur. Hier im Europäischen Parlament haben wir uns dafür eingesetzt, dass die Abholzung der brasilianischen Wälder, der grünen Lunge unseres Planeten, gestoppt wird. Mit der neuen Verordnung über entwaldungsfreie Produkte stellt sich die EU endlich ihrer Verantwortung und bekämpft die Abholzung durch ihre Importe. Die Rechte der über 300 indigenen Gruppen Brasiliens liegen mir besonders am Herzen. Ich stehe in ständigem und inspirierendem Dialog mit Vertretern und NGOs aus der Region, um ihre Kämpfe zu unterstützen.
          101 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Alice Kuhnke Schweden
          
          
              
              
            
            LINSEN-DAL
          4 20' 25'
          Zutaten
          1 Karotte
          1 gelbe Zwiebel
          Knoblauch
          Chilischote
          Ingwer (etwa 5cm) etwas Öl zum Anbraten
          Garam Masala
          Zimt
          Salz
          Pfeffer
          1 Dose passierte Tomaten 200g rote Linsen, ungekocht
          1 Dose Kokosnussmilch frischer Koriander
          Zubereitung
          1 Die Karotte grob raspeln sowie die Zwiebel, den Knoblauch und die Chilischote klein schneiden. Den frischen Ingwer reiben oder hacken. Zwiebeln und Karotten in Öl andünsten, Knoblauch, Chili und Ingwer hinzufügen und bei mittlerer Hitze mit andünsten, ohne es anbrennen zu lassen. Die Gewürze hinzufügen und leicht anbraten. Der Schärfegrad lässt sich durch die weitere Zugabe von gehackter Chilischote nach Belieben erhöhen. Nun eine Dose passierte Tomaten und die ungekochten Linsen hinzufügen.
          2 Alles leicht köcheln lassen und gelegentlich umrühren, damit nichts am Boden festklebt. Bei Bedarf mit Flüssigkeit auffüllen, z. B. mit Wasser oder Gemüsebrühe. Jetzt eine Dose Kokosnussmilch hinzufügen und erneut köcheln lassen, bis die Linsen weich sind.
          3 Mit Reis und frischem Koriander servieren.
          Alice Kuhnke
          Essen ist so unglaublich wichtig! Ich habe mich entschieden, mich vegan zu ernähren, und dieser Eintopf mit Inspiration aus Indien schmeckt am nächsten Tag fast noch besser, also keine Lebensmittelverschwendung!
          
    103 Eating Greens Hauptgerichte
        Schau rein
        
    Thomas Waitz
          
              
              
            
            STEINPILZROSTBRATEN
          Zutaten
          für Steinpilzrostbraten↘
          200g getrocknete Steinpilze (oder frische)
          Thymian
          Salz
          Pfeffer
          Rotwein
          5 rote Zwiebeln
          ¼ Sellerie
          5 kleine bis mittelgroße Karotten
          3 Seitan-Schnitzel (Mariniertes Weizengluten)
          für Petersilienkartoffeln↘
          5 große Kartoffeln
          1 Bund Petersilie
          vegane Butter (oder Margarine)
          Salz
          Pfeffer
          Zubereitung
          1 Die getrockneten Steinpilze mit Thymian, Salz und Pfeffer in Rotwein ansetzen. Währenddessen rote Zwiebeln, Sellerie sowie Karotten kleinschneiden, anbraten und lange schmoren lassen. Mit Rotwein ablöschen und Steinpilze dazugeben. Wenn die Pilze gut durch sind, die Seitan-Schnitzel aus deinem örtlichen Bioladen hinzufügen und circa zehn Minuten mitköcheln lassen.
          2 Für die Petersilienkartoffeln fünf festkochende Kartoffeln in Wasser circa 30 Minuten lang kochen. Die Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden, die Petersilie sowie vegane Butter hinzugeben, schwenken und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
          3 Salat dazu et voilá fertig! Viel Spaß.
          Thomas Waitz
          Oft werde ich gefragt, was jede*r einzelne tun kann, um das Klima zu retten. Das eine ist weniger Lebensmittel zu verschwenden, aber schon eine kleine Ernährungsumstellung hin zu weniger Fleisch und mehr regionalen, ökologischen Lebensmitteln kann helfen. Ich habe dieses Rezept ausgesucht, weil es oft überraschend ist, wie einfach und lecker vegane Gerichte sind. Es fällt gar nicht auf, dass kein Fleisch dabei ist. Mensch muss sich einfach mal drüber trauen. Natürlich liegt die Verantwortung nicht an Einzelpersonen. Wir müssen am ganzen System schrauben: Hin zu regionalen Kreisläufen, Klima- und Umweltschutz, gute und leistbare Lebensmittel für alle. Das bedeutet auch: Mehr Geld für unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft, denn Bauern und Bäuerinnen sollen von ihrer Arbeit auch leben können. Ein Weg dorthin ist die Herkunftskennzeichnung für die Gastronomie, ein einfacher Hebel die österreichische Landwirtschaft zu fördern. Fragt mal nach: Woher kommt denn das Schnitzel in meinem Stammbeisl?
          105 Eating Greens Hauptgerichte
        Österreich
        2 30' 45'
        
    
    
              
              
            
            GIFT AUF DEM TELLER: PESTIZIDE SIND ÜBERALL
          108
        Kleine Kochpause
        Klingt nicht gerade einladend, oder? Aber fangen wir vorne an. Pestizide töten. Sie sollen Nutzpflanzen schützen – im Falle von Herbiziden vor Unkraut. Fungizide gehen Pilzbefall an den Kragen. Insektizide töten Insekten, die Schäden verursachen oder Krankheiten übertragen können. Doch die Realität lässt sich nicht in so klare Kategorien teilen, sodass der Einsatz von Pestiziden enorme Kollateralschäden verursacht. Außerdem macht es einen großen Unterschied, ob synthetische Pestizide riesige Monokulturen aufrecht erhalten oder es um Pestizide natürlichen Ursprungs geht, wie sie im ökologischen Landbau zugelassen sind.
          Chemische Pestizide erledigen ihren Job oft (zu) gut – und töten nicht nur Schädlinge, sondern auch Tiere und Pflanzen, die für unser Ökosystem von enormer Bedeutung sind. Dabei helfen manche dieser nützlichen Arten den Landwirt*innen: natürliche Feinde von Schädlingen sorgen für 60% der Schädlingsbekämpfung. Dank Herbiziden gibt’s aber weniger Wildblumen, die Nahrungsquelle für nektarund pollenfressende Insekten sind. Das in der EU am häufigsten verwendete Herbizid, Glyphosat, tötet nicht nur die Nahrung der Bienen, sondern schädigt auch die Mikroben in ihrem Darm und macht sie anfällig für Krankheitserreger.
          In der konventionellen Landwirtschaft werden Pestizide systematisch und großzügig auf riesigen Flächen benutzt. 20 Pestizidanwendungen in einer Kultur sind keine Seltenheit. So ist die chemische Landwirtschaft zu einem guten Teil für den Einbruch der Biodiversität verantwortlich. Die fatalen Folgen: in Naturschutzgebieten in Deutschland nahm die Zahl der Fluginsekten um drei Viertel ab – und zwar in weniger als 30 Jahren. Die untersuchten Gebiete waren von konventioneller Landwirtschaft umgeben. Weitere Untersuchungen zeigten: im Schnitt lassen sich Rückstände von 16 verschiedenen Pestiziden in den Naturschutzgebieten finden. Dieser Verlust der Biodiversität bringt aber unsere Ernährungssicherheit in Gefahr!
          Das ist noch nicht alles: manche Pestizide halten sich hartnäckig in der Umwelt und richten noch lange nach der Ausbringung Schäden an. 80% der Böden in der EU sind schon mit Pestiziden belastet. In Frankreich ist fast ein Viertel des Trinkwassers betroffen. Letztlich geht uns das alle an: Die Reinigung von Wasser treibt die Wasserrechnung in die Höhe. Schlimmer nochdie ständige und wiederholte Belastung mit diesen Giftstoffen macht krank. Die Wissenschaft hat einen Zusammenhang zwischen Pestiziden und Parkinson sowie einem erhöhten Krebsrisiko nachgewiesen. Landwirt*innen sind besonders betroffen- immerhin arbeiten sie regelmäßig mit chemischen Pestiziden. Doch auch wir sind den Giften ausgesetzt: ein Drittel des Obstes in der EU ist mit Rückständen belastet.
          Der Zusammenbruch der Biodiversität gefährdet unseren zukünftigen Wohlstand, unsere Gesundheit und unsere Ernährung. Es liegt an uns, den Einsatz von Pestiziden jetzt drastisch zu reduzieren - für uns und künftige Generationen. Deshalb hat sich die EU verpflichtet, den Einsatz und das Risiko von synthetischen Pestiziden bis 2030 zu halbieren. Wir setzen alles daran, dass dieses Ziel auch wirklich erreicht wird.
          Mithilfe von integriertem Pflanzenschutz können viele Pestizide eingespart werden: vor der Chemiekeule werden erst einmal alle anderen Möglichkeiten der Schädlingsbekämpfung ausgeschöpft. Das können Fruchtfolgen, mechanische Unkrautentfernung oder biologische Schädlingsbekämpfung seinzum Beispiel durch Pheromone, die die Schädlinge verwirren. Mit Blühstreifen und der Nutzung ökologischer Prinzipien können Nützlinge angelockt werden. Das nennt man "Agrarökologie" - mit der Natur arbeiten, statt gegen sie.
          Klimawandel und der Zusammenbruch der biologischen Vielfalt sind die größten Bedrohungen für die Ernährungssicherheit und sorgen schon jetzt für massive Ernteverluste. Wir müssen Landwirt*innen in der EU bei der Umstellung auf agrarökologische Alternativen unterstützen. Mithilfe von Biodiversität können wir resiliente, nachhaltige und krisensichere Agrarsysteme aufbauen. Worauf warten wir noch?
          Auch du kannst den Wandel unterstützen!
          ● Umweltfreundliche Landwirtschaft lässt sich am besten beim Einkauf unterstützen! Ökologische Lebensmittel sind in der EU leicht am Bio-Siegel zu erkennen, das strenge Standards garantiert. Oder frag‘ doch mal den Landwirt vor Ort, wie er sein Grünzeug anbaut. Vielleicht spart er schon seit Jahren Pestizide ein.
          ● Auch der private Garten braucht keine gefährlichen Pestizide. Es gibt genug wirksame, ungiftige Methoden gegen Unkraut und Schädlinge. Willst du der Biodiversität noch mehr Gutes tun? Tipps findest du auf S. 97.
          109 Eating Greens
        
    Francisco Guerreiro Portugal
          
              
              
            
            LAUCH NACH BRÁS-ART
          Zutaten
          2 Zwiebeln
          2 Knoblauchzehen
          4 Lauchstangen
          Olivenöl
          20ml pflanzliche Sahne
          1 Bund Petersilie
          1 TL Kurkuma
          1 TL schwarzes Salz (für den Eiergeschmack)
          2 EL Bierhefe
          400g Kartoffel Sticks
          Pfeffer
          50g schwarze Oliven
          Zubereitung
          1 Die Kartoffeln schälen und in feine Streifen mit einer Länge von ca 2 cm und 0,5 cm breit schneiden. Anschließend diese kurz goldgelb frittieren und anschließend zum Entfetten auf einen mit Küchenpapier ausgelegten Teller geben.
          2 Die Zwiebeln schälen und hacken und den Knoblauch zerdrücken. Den Lauch erst der Länge nach schneiden, dann in Halbmonde (nur den weißen und hellgrünen Teil). In eine Schüssel mit kaltem Wasser geben und zum Trennen und Reinigen hin und her bewegen.
          3 Anschließend die gehackten Zwiebeln, den Knoblauch und das Olivenöl in eine tiefe Pfanne geben und leicht anbraten. Nach dem Anbraten den Lauch hinzufügen und unter Rühren zehn bis 15 Minuten kochen.
          4 Wenn der Lauch weich ist (dem Aussehen nach), weitere fünf Minuten rühren. Die Sahne mit der gehackten Petersilie, dem Kurkuma, dem schwarzen Salz und der Hefe in eine Schüssel geben und mit einer Gabel gut vermischen.
          5 Die Chips zum Lauch hinzugeben und gut vermengen. Zum Schluss die pflanzliche Sahne mit den Gewürzen sowie Pfeffer nach Geschmack hinzufügen und fünf Minuten lang umrühren, bis die Flüssigkeit verdampft ist.
          6 Auf einer Platte anrichten und mit Petersilie und schwarzen Oliven garnieren.
          Francisco Guerreiro
          Wenn wir uns pflanzlich ernähren oder mehr pflanzenbasierte Gerichte in unseren Alltag integrieren, können wir unseren ökologischen Fußabdruck erheblich verringern und vielen Tieren Leid ersparen. "Lauch nach Brás-Art" ist die pflanzliche Variante von einem typischen portugiesischen Gericht. Das Originalrezept enthält Kabeljau, der hier aber durch Lauch ersetzt wird. Das Ergebnis ist sehr lecker - eines meiner Lieblingsgerichte!
          111 Eating Greens Hauptgerichte
        6 30' 15'
          
    
              
              
            
            MAROKKANISCHER COUSCOUS
          Zutaten
          Für den Couscous↘
          500g Couscous (vorzugsweise fein oder mittel)
          Salz
          Olivenöl
          Couscous-Soße↘
          1 Zwiebel
          2 Karotten
          4 Kürbisstücke
          2 Zucchini
          2 gelbe Zucchini
          2 Tomaten (frisch oder aus der Dose)
          1 Schüssel/Dose Kichererbsen
          1 Schüssel/Dose Ackerbohnen
          1 EL Ras el Hanout (oder eine Mischung aus einigen Gewürzen wie Paprika, Koriander, Ingwer, Chilipulver, Kreuzkümmel)
          1 Prise Safran
          4 EL glatte Petersilie, gehackt
          Salz
          Schwarzer pfeffer
          1 EL Tomatenmark
          Zubereitung
          1 Zuerst müssen die Zutaten vorbereitet werden. Dafür das Gemüse schälen und waschen. Die Zwiebel kleinhacken. Das restliche Gemüse in Viertel oder große Stücke schneiden. Die Kichererbsen abtropfen lassen.
          2 Für die Soße im unteren Teil des Couscous-Topfes die Zwiebel in Olivenöl andünsten. Gewürze und Petersilie hinzugeben und einige Minuten lang mitanbraten.
          3 Die zerkleinerten Tomaten und das Tomatenmark hinzugeben und alles gut durchmischen. Dann die Kichererbsen und Achkerbohnen hinzufügen und mit Wasser (circa 1,5 bis 2 Liter) bedecken. Zum Kochen bringen und 15 Minuten zugedeckt kochen lassen.
          4 Karotten und Kürbisstücke hinzugeben und alles 25 Minuten kochen lassen. Wenn das Gemüse fast gar ist, Zucchini hinzufügen. Nach Geschmack salzen.
          5 Erneut zum Kochen bringen und so lange kochen, bis das Gemüse gar ist und auf der Zunge zergeht – das ist sehr wichtig, denn das Gemüse darf nicht knackig sein. Die Soße abschmecken.
          6 Während die Soße kocht, wird auch der Couscous zubereitet, um Zeit zu sparen. Couscous mit einem Teelöffel Salz bestreuen. Mit Wasser befeuchten und stehen lassen, um das Wasser aufzusaugen. Sobald der Couscous das Wasser vollständig aufgenommen hat, das Ganze mit den Händen mischen, sodass alles aufgelockert wird.
          113 Eating Greens Hauptgerichte
        Satouri Frankreich 1/2 4 40' 60'
        Mounir
        
    
              
              
            
            MAROKKANISCHER
          COUSCOUS
          Tip↘
          Auch andere Gemüsesorten werden verwendet, vor allem Erbsen, grüne Bohnen, Kartoffeln oder auch Süßkartoffeln oder Kohl. Ich empfehle, Gemüse der Saison zu bevorzugen.
          7 Wenn du die Soße im unteren Teil des Couscous-Topfes kochst, den Couscous in den entsprechenden Dampfkorb geben und das Ganze 20 Minuten lang kochen lassen. Solltest du dich dazu entschieden haben, die Soße und den Couscous separat zu kochen, dann einfach Wasser im unteren Teil des Topfes zum Kochen bringen und den Couscous in den entsprechenden Dampfkorb geben. Sobald der Dampf an der Oberfläche des Couscous entweicht, den Korb aus dem Couscous-Topf nehmen und den Inhalt in eine große, flache Schüssel stürzen. Den Couscous mit etwas Wasser befeuchten und mit einem großen Spatel oder einer großen Gabel umrühren, sodass er nicht mehr zusammenklebt. Danach auch etwas Olivenöl hinzugeben und vermischen.
          8 Wenn der Couscous lauwarm ist, diesen wieder in den Korb geben und auf den Topf stellen. Ein zweites Mal kochen lassen, bis der Dampf wieder aus der Oberfläche des Couscous entweicht (circa 15 Minuten). Den Couscous nach dem Kochen in eine tiefe Schüssel stürzen.
          9 Den Couscous mit der Soße bedecken und servieren!
          Tip↘
          Bei Hülsenfrüchten wie Kichererbsen, getrockneten Bohnen und Ackerbohnen solltest du daran denken, sie über Nacht in Wasser einzuweichen. Um nicht unvorbereitet zu sein, eine große Menge auf einmal einweichen, diese am nächsten Tag abgießen und in kleinen Portionen in Gefrierbeuteln einfrieren. So hast du jedes Mal etwas davon zur Hand, wenn du dich entscheidest, Couscous zuzubereiten. Eine enorme Zeitersparnis.
          115 Eating Greens Hauptgerichte
        2/2
        
    
              
              
            
            GEMÜSE WELLINGTON
          Zutaten
          1 kleiner Kürbis
          4 EL Olivenöl
          Salz
          Pfeffer
          ½ TL Currypulver
          3 Knoblauchzehen
          Rosmarin (oder Thymian)
          2 Zwiebeln
          125g Maronen (oder Kastanien)
          100ml Gemüsebrühe
          250g Pilze (ich habe getrocknete
          Pfifferlinge verwendet, die im Jahr zuvor gesammelt wurden)
          35g Rosinen
          ½ Zitrone
          200g frischer Spinat
          50g Butter
          2 Rollen Blätterteig
          50g Pinienkerne
          1 Ei, verquirlt
          Zubereitung
          1 Zunächst den Backofen auf 180°C vorheizen.
          2 Kürbis halbieren, entkernen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Mein Tipp: ich hebe die Kerne auf, um sie zu trocknen und dann zu rösten. Das schmeckt gut in Salaten! Die Kürbisstücke auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit zwei großzügigen Esslöffeln Öl beträufeln und Salz, Pfeffer, Curry, zwei ungeschälte Knoblauchzehen und Rosmarin dazugeben. Anschließend den Kürbis für 30 Minuten in den Backofen geben, bis er weich ist.
          3 Zwiebeln schälen, klein schneiden und im restlichen Öl anbraten, bis sie nach etwas weniger als 10 Minuten goldbraun sind. Mit etwas Salz, Pfeffer und Rosmarin würzen, im Anschluss die Kastanien oder Maronen hinzufügen. Knapp 5 Minuten braten lassen. Danach die Gemüsebrühe hinzufügen und das Ganze auf kleiner Flamme köcheln und einreduzieren lassen.
          4 Anschließend die Rosinen hinzugeben. Die letzte Knoblauchzehe schälen, hacken und zur Seite stellen. Sofern getrocknete Pilze verwendet werden, diese in lauwarmes Wasser einlegen, abseihen und das Wasser auffangen. Mein Tipp: das Pilzwasser lässt sich hervorragend als Basis für leckere Soßen verwenden. Die Pilze ca. 10 Minuten lang in etwas Butter anbraten und den bereits gehackten Knoblauch sowie Thymian, Salz und Pfeffer und etwas Zitronensaft hinzugeben.
          117 Eating Greens Hauptgerichte
        Frankreich 1/2 4 45' 45'
        Caroline Roose
        
    
              
              
            
            GEMÜSE WELLINGTON
          5 Nun den Spinat waschen, trocknen und für etwa 5 Minuten in einen Topf mit der Butter geben, bis das Wasser verdunstet ist. Den Spinat danach ein wenig ausdrücken und zu den Kastanien oder Maronen geben. Alles abkühlen lassen.
          6 Den ausgerollten Blätterteig auf den Boden einer Auflaufform legen und ihn über die Form hinausragen lassen. Das Gemüse und den Rest darauf verteilen. Den überstehenden Teig mit verquirltem Ei bestreichen, den zweiten Blätterteig darüberlegen und die Ränder verkleben. Der obere Teig wird ebenfalls mit verquirltem Ei bestrichen.
          7 Im Backofen bei 190 °C für 45 Minuten goldbraun backen.
          8 Das Gericht lässt sich auch gut vorbereiten und für einige Stunden im Kühlschrank aufbewahren, bevor es gebacken wird. Ich serviere das Gericht immer zu Weihnachten. Ich wünsche allen einen guten Appetit.
          Caroline Roose
          Eine Reduzierung des Fleisch- oder Fischkonsums ist gut für den Planeten und für die Tiere. Aber die vegetarische oder vegane Küche ermöglicht es Ihnen auch, neue Geschmacksrichtungen zu entdecken und sich selbst zu verwöhnen! Ein guter Weg, um Ökologie und Gastronomie in Einklang zu bringen!
          119 Eating Greens Hauptgerichte
        2/2
        
    Claude Gruffat Frankreich
          
              
              
            
            SAVOIE FONDUE
          6 10' 15'
          Zutaten
          400g Comté-Käse
          400g Gruyère-Käse
          400g Beaufort-Käse
          1 Knoblauchzehe
          300ml Weißwein
          1 TL Senf Muskatnuss
          30ml Kirschwasser
          1 Eigelb
          Brot (kann gern vom Vortag sein) Pfeffer
          Tipp↘
          Die Auswahl der Produkte ist entscheidend. AOP-Käse und -Wein, Bioprodukte, ein Wein aus Savoie: Jedes Detail macht das Fondue außergewöhnlich.
          Zubereitung
          1 Den Käse in kleine Stücke, Würfel oder Streifen schneiden - ganz nach belieben - und zunächst zur Seite stellen. Eine Knoblauchzehe halbieren und damit die Seiten des Fonduetopfes einreiben. Die Zehe danach im Topf lassen.
          2 Anschließend 250 ml Weißwein in den Fonduetopf gießen und auf starker Flamme erhitzen.
          3 In der Zwischenzeit den restlichen Wein, den Senf und meine Geheimzutat, die Muskatnuss, in einem anderen Topf mischen.
          4 Wenn der Wein im Fonduetopf köchelt, die Käsestücke hinzufügen. Aber Vorsicht: Es ist wichtig, sie nacheinander hinzuzufügen und dabei ständig mit einem Holzlöffel (am besten aus ökologisch angebautem Holz!) umzurühren.
          5 Wenn der Käse gut geschmolzen ist, den Inhalt des anderen Topfes (Wein/Senf/Muskat) hinzufügen und weiter umrühren.
          6 Sobald das Fondue beginnt, schaumig zu werden, das Kirschwasser und nach Belieben Muskatnuss hinzufügen. Ganz zum Schluss – wenn der Käse fast fertig und schon abgeschmeckt ist – das Eigelb hinzugeben.
          Claude Gruffat
          Essen ist ein Herzstück unseres Lebens. Lebensnotwendig, gesellig, kulturell: Essen bringt uns zurück zu unserem Ursprung. So wie mich dieses Rezept in meine Kindheit zurückversetzt, vor allem der charakteristische Geruch von Muskatnuss. Heutzutage werden die landwirtschaftlichen Betriebe immer größer und immer gieriger nach Betriebsmitteln. Diese synthetischen Produkte wirken sich auf den Nährwert unserer Lebensmittel aus. Allzu oft stammen sie von landwirtschaftlichen Betrieben, deren Wirtschaftsweise nur Armut erzeugt. Das vorherrschende Landwirtschafts- und Ernährungsmodell hat negative Effekte auf die menschliche Gesundheit, die biologische Vielfalt, die Wasserressourcen, unsere Luft und unseren Boden. Wir können das ändern! Unser Teller wirkt über den Esstisch hinaus: Essen ist politisch. Vor Ort haben die Bürgerinnen und Bürger die Macht, neue Verbindungen entstehen zu lassen. Geht auf den Markt, kauft saisonales und ökologisches Obst und Gemüse, überdenkt die Fleischgerichte, unterstützt die lokale, ökologische Küche ... Jede Entscheidung ist politisch, hat Einfluss auf die Produktion und führt dazu, dass sich das System weiterentwickelt.
          121 Eating Greens Hauptgerichte
        
    Michael Bloss
          
              
              
            
            SPÄTZLE
          4 35' 10'
          Zutaten
          400g Spätzlemehl (Type 550)
          1 TL Salz
          4-5 Bio-Eier (je nach Größe) Sprudelwasser
          Optional↘
          1 Prise Muskatnuss
          Zubereitung
          1 Mehl mit Salz mischen (hier kann optional eine Prise Muskatnuss hinzugefügt werden) und dann die Eier dazugeben. Mit einem Holzlöffel alles vermischen und mit der Hand für mindestens fünf Minuten ordentlich kneten. Wenn der Teig zu fest ist, nach und nach Sprudelwasser hinzufügen.
          2 Der Teig sollte zähflüssig vom Löffel tropfen und Blasen schlagen. Wenn der Teig vom Brett geschabt wird, muss er etwas fester sein. Für die Spätzlepresse oder den Spätzlehobel kann der Teig flüssiger sein. Ich persönlich bin Team Schaben.
          3 Der Teig muss für 15 Minuten abgedeckt im Kühlschrank ruhen.
          4 Jetzt geht’s richtig los: Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen, Salz hinzufügen und danach die Hitze so reduzieren, dass das Wasser nur noch siedet. Nun die Spätzle mit der Presse, dem Hobel oder mit dem Brett ins Wasser portionieren.
          5 Sobald die Spätzle an der Wasseroberfläche schwimmen, mit der Schaumkelle aus dem Wasser nehmen.
          6 Jetzt können die Spätzle serviert oder nochmal in der Pfanne in Butter angebraten werden. Alternativ kann man sie auch mit Käse überbacken. Wer möchte, kann noch Röstzwiebeln drüberstreuen.
          Michael Bloss
          Der Klassiker aus dem Ländle: Spätzle. Spätzle sind immer lecker und wir essen sie als Hauptspeise oder als Beilage zu ungefähr allem.
          123 Eating Greens Hauptgerichte
        Deutschland
        
    Sergey Lagodinsky Deutschland
          
          
              
              
            
            SHAKSHUKA MIT FETA
          4 20' 30'
          Zutaten
          3 EL kaltgepresstes Olivenöl
          1 große Zwiebel
          1 große rote Paprika
          3 Knoblauchzehen
          1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
          1 TL süßes Paprikapulver
          ⅛ TL Cayennepfeffer
          1 Dose ganze Kirschtomaten mit Saft (800g)
          Salz
          schwarzer Pfeffer
          150g Feta-Käse
          6 große Eier
          Koriander
          Pikante Soße
          Zubereitung
          1 Zunächst den Backofen auf 190°C vorheizen.
          2 Öl in einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen. Zwiebel schälen, halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Paprika entkernen und ebenfalls in dünne Scheiben schneiden. Zwiebel und Paprika in der Pfanne etwa 20 Minuten lang sanft köcheln lassen, bis das Gemüse sehr weich ist. Den in dünne Scheiben geschnittenen Knoblauch hinzufügen und ein bis zwei Minuten kochen. Kreuzkümmel, Paprikapulver und Cayennepfeffer einrühren und eine weitere Minute kochen.
          3 Die Tomaten grob hacken und dazugeben, mit ¾ Teelöffel Salz und ¼ Teelöffel Pfeffer würzen. Etwa zehn Minuten lang köcheln lassen, bis die Tomaten eingedickt sind. Anschließend den zerbröselten Feta unterrühren.
          4 Eier vorsichtig in die Pfanne über die Tomaten schlagen. Mit Salz und Pfeffer nach Geschmack würzen. Pfanne in den Ofen schieben und backen, bis die Eier gerade fest sind. Das dauert etwa sieben bis zehn Minuten. Mit Koriander bestreuen und mit einer pikanten Soße nach Wahl servieren.
          
    125 Eating Greens Hauptgerichte
        Schau rein
          
    
    
              
              
            
            SCHAU GENAU HIN!
          128
        Kleine Kochpause
        Biologisch, halal, vegan oder fair gehandelt – die Angabe von Inhaltsstoffen oder Ursprung eines Produktes ist unverzichtbar. Denn immer mehr Europäer*innen wollen wissen, was eigentlich auf ihrem Teller landet.
          Gut ist, dass wir uns innerhalb der EU auf Mindeststandards verlassen können, etwa was Umweltschutz oder Sozialrecht betrifft. Aber: EUweite Standards reichen oft nicht aus - und sind nur der erste Schritt. Schließlich werden nicht alle Lebensmittel, die auf unseren Tellern landen, auch auf heimischem Boden produziert. Leider trägt der Welthandel wesentlich zu Umweltzerstörung, Armut und Zwangsarbeit bei. Besonders wichtig ist uns daher, beim internationalen Handel auf die Arbeitsbedingungen von Landwirt*innen, die Stärkung lokaler Märkte und Umweltstandards zu schauen –und diese zu verbessern.
          Gleichzeitig gibt es viele Möglichkeiten, Lebensmittel mit besseren Herstellungsbedingungen zu kaufen: Für Produkte aus dem globalen Süden zum Beispiel liefert uns das bekannte Siegel "FairTrade" die nötigen Informationen. Letzten Endes sind Informationen Macht. Darum geht es bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln: Verbraucher*innen zu Entscheidungen rund um ihr Essen zu ermächtigen. Die Angabe der Allergene etwa ist unerlässlich für Personen mit Unverträglichkeiten. Etiketten wie die geschützte Ursprungsbezeichnung machen’s einfacher, zu lokal produziertem Essen zu greifen. Siegel wie das EUBio-Logo verraten uns mehr über die Erzeugung eines Produktes und die Nährwertkennzeichnung klärt darüber auf, wie viel Zucker in unseren Cornflakes steckt. Das ist wichtig, weil ungesunde Ernährung immer mehr Menschen krankmacht – gut durchdachte Siegel würden gesunde Entscheidungen vereinfachen. Auch wer gentechnikfreie oder fair gehandelte Lebensmittel kaufen möchte, braucht unbedingt verlässliche Kennzeichnungen.
          Oft sind wichtige Infos aber noch immer kleingedruckt oder für Normalverbraucher*innen kaum verständlich. Im schlimmsten Fall führen uns Labels bewusst in die Irre. Etwa dann, wenn ein Produkt doch nicht so natürlich ist, wie es vermarktet wurde. Oder wenn nachhaltige Aspekte hervorgehoben werden, um umweltschädliche Praktiken in den Hintergrund zu rücken. Das nennt man „Greenwashing“ - und es muss ein Ende finden!
          Deswegen machen wir uns in einer Reihe von Gesetzesvorhaben für leicht verständliche und transparente Etiketten für alle Lebensmittel in der EU stark. Wie das gehen soll? Wer schon einmal frische Eier gekauft hat, kennt die einheitlichen Stempel: Herkunft und Haltungsform sind überall in Europa leicht erkennbar. Bislang ist dies das einzige verpflichtende Tierschutzlabel in der EU, aber Deutschland hat zum Beispiel eine eigene verpflichtende Tierhaltungskennzeichnung eingeführt. Damit alle Verbraucher*innen auf einen Blick sehen können, wie Tiere gehalten wurden, fordern wir eine EU-weite verlässliche Tierwohlkennzeichnung. Und das ist nur eine der Informationen, die wir zu unseren Lebensmitteln benötigen.
          Gentechnik am Teller? Diabetes-Risiko durch zu viel Zucker? Hochverarbeitet und hochproblematisch? Puten aus Massentierhaltung? Alle Europäer*innen haben ein Recht darauf, sich bewusst für gesundes und nachhaltiges Essen zu entscheiden. Und weil unsere Lebenszeit begrenzt ist, muss das ohne LabelHandbuch unkompliziert möglich sein. Wir sorgen dafür, dass du alle nötigen Infos einfach, transparent und ohne Greenwashing bekommst – danach liegt die Entscheidung bei dir!
          129 Eating Greens
        
    
    132
        
              
              
            
            SÜSSE LECKEREIEN
          133 Chapter here Eating Greens
        
    Erik Marquardt Deutschland
          
              
              
            
            KAROTTENKUCHEN
          Zutaten
          180g brauner Zucker
          180g pflanzliches Öl
          3 Eier
          2 TL gemahlener Zimt
          ¼ TL gemahlene Muskatnuss
          1 TL Vanilleextrakt
          ½ TL Salz
          3 ½ EL Vollfettjoghurt
          250g Weizenmehl
          1 TL Backpulver
          260g Karotten (das entspricht 4-5 mittleren Karotten)
          150g Nüsse (Walnüsse, Mandeln oder Pekannüsse)
          für die Frischkäse-Creme↘
          225g Frischkäse (bei Zimmertemperatur)
          80g kalte Schlagsahne
          80g Puderzucker
          1 Prise Vanilleextrakt
          1 Prise Salz (langsam hinzufügen und immer wieder abschmecken)
          50g Nüsse zum Garnieren, gehackte
          Zubereitung
          1 Braunen Zucker, Salz, Öl, Eier, Gewürze und Joghurt in einer Schüssel glattrühren. Mehl und Backpulver langsam unterheben und weiterrühren, bis sich alle Zutaten gut vermengt haben.
          2 Karotten schälen und fein raspeln. Unter die Masse heben. Zum Schluss die gewählten Nüsse grob hacken und unter den Teig heben.
          3 Backofen auf 180 °C vorheizen
          4 Backform mit Butter oder Öl einfetten und bei Bedarf leicht mit Zucker bestreuen. Anschließend die Teigmasse einfüllen und 35 bis 40 Minuten lang backen.
          5 In der Zwischenzeit den Frischkäse und die Sahne cremig schlagen und dann den Puderzucker einrühren, bis eine glatte Creme entsteht. Vanilleextrakt unterrühren und vorsichtig Salz hinzufügen. Dabei immer wieder abschmecken, damit es nicht zu salzig wird.
          6 Den Kuchen nach dem Backen abkühlen lassen. Wenn er abgekühlt ist, mit der Creme überziehen und mit Nüssen verzieren.
          Erik Marquardt
          Ich bin viel unterwegs und irgendwie landen oft ein paar alte und schiefe Möhren ganz unten im Kühlschrank. Was gibt es Besseres, als sie in einen leckeren Karottenkuchen zu verwandeln, den alle genießen können?
          135 Eating Greens Süße Leckereien
        4-6 30' 35'-40'
          
    
              
              
            
            SCHOKOLADENKUCHEN
          4 15' 20'
          Zutaten
          3 Eier
          70g Zucker
          80g dunkle Schokolade
          75g Butter
          130g Mandeln, gemahlen
          10g Kakaopulver
          Zubereitung
          1 Das Eiweiß vom Eigelb trennen. Anschließend das Eigelb mit dem Zucker schaumig rühren. Das Eiweiß zu sehr steifem Schnee schlagen. Nun die Schokolade mit der Butter im Wasserbad schmelzen.
          2 Die Schokoladenmasse mit dem Eigelb vermischen, anschließend vorsichtig den Eischnee unterheben und zum Abschluss die gemahlenen Mandeln zum Teig hinzufügen.
          3 Den Teig in eine gefettete Tarteform geben und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C 20 Minuten lang backen.
          4 Nach dem Auskühlen mit Kakaopulver bestäuben.
          Saskia Bricmont
          Die Wirkung eines leichten, glutenfreien Schokoladenkuchens. Der massive Konsum von verarbeiteten Produkten aus der Lebensmittelindustrie hat negative Auswirkungen auf unser Verdauungssystem. Glutenunverträglichkeiten treten immer häufiger auf, je nach Person in unterschiedlichem Ausmaß. Viele Menschen müssen auf eine glutenarme oder -freie Ernährung umstellen. Aber Schokoladenkuchen lassen wir uns deswegen nicht entgehen!
          137 Eating Greens Süße Leckereien
        Bricmont Belgien
        Saskia
        
    Damian Boeselager Deutschland
          
          
              
              
            
            BANANENBROT
          4-6 20' 60'
          Zutaten
          4 reife Bananen
          70ml Olivenöl
          100g brauner Zucker
          1 TL gemahlener Zimt
          200ml Mandelmilch (oder andere Pflanzenmilch)
          300g Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl)
          3 TL Kakaopulver
          3 TL Backpulver
          ½ TL Salz
          150g vegane Schokolade
          100g Nüsse, gehackt (z. B. Walnüsse oder Haselnüsse)
          etwas Öl zum Fetten der Form
          Zubereitung
          1 Zunächst den Backofen auf 200°C vorheizen (180°C bei Umluft).
          2 Die drei reifen Bananen schälen und pürieren, bis sie cremig sind. Öl, Zucker, Zimt und Milch hinzugeben. Gut verrühren. Das Mehl gemeinsam mit Kakaopulver, Backpulver und Salz sieben und zur Teigmasse hinzugeben. Vegane Schokolade klein hacken und mit den Nüssen hinzufügen. Umrühren, bis alle Zutaten vermischt sind.
          3 Die Mischung in eine mit etwas Öl gefettete Kastenform geben. Die letzte Banane schälen, der Länge nach aufschneiden und beide Hälften oben auf die Teigmasse legen.
          4 Bei 200 °C (180 °C Umluft) ca. 50 bis 60 Minuten backen, bis der Teig gar ist – ein in die Mitte des Kuchens gestecktes Stäbchen sollte ohne Teigreste wieder herauskommen.
          5 Den Kuchen 5 Minuten in der Form auskühlen lassen, dann aus der Form nehmen und auf einem Gitterrost weiter abkühlen lassen.
          139 Eating Greens Süße Leckereien
        
    Manuela Ripa
          Deutschland
          
              
              
            
            BROTKUCHEN
          Zutaten
          350g hartes, d.h. trockenes, altes Weißbrot
          1,5L Milch
          75g Rosinen
          4 EL Rum
          250g Zucker
          1 Pk Vanillezucker (24g)
          4 Eier
          50g Butter
          30g bitteres Kakaopulver
          1 Pk Backpulver (16g) Puderzucker
          Manuela Ripa
          Zubereitung
          1 Das Brot zerbröseln und in eine große Schüssel geben. Die kalte Milch dazugeben und einige Stunden lang im Kühlschrank abkühlen lassen, bis das Brot die Milch vollständig aufgesogen hat. Am besten lässt man es über Nacht im Kühlschrank stehen. In dieser Zeit auch die Rosinen in etwas Rum einweichen.
          2 Zucker und Vanillezucker zur fertigen Brot-Milch-Mischung geben und verrühren. Die Eier hinzufügen und gut vermengen. Dann die weiche Butter in kleine Stücke schneiden und ebenfalls unterrühren. Als Nächstes den Kakao mit einem Sieb einrühren, dann das Backpulver. Alles gut vermischen, zuerst mit einem Holzlöffel und dann mit dem Mixer.
          3 Zum Schluss die in Rum eingeweichten Rosinen und den restlichen Rum untermischen.
          4 Eine 28-cm-Kuchenform einfetten und den Teig hineingeben. Etwas Butter in kleinen runden Stücken auf dem Teig verteilen. Den Backofen auf 190 °C vorheizen und auf der mittleren Schiene etwa eine Stunde und zehn Minuten backen.
          Ich habe diesen Kuchen schon als Kind geliebt. Er schmeckt sowohl warm als auch kalt, aber ich habe ihn warm immer lieber gegessen. Der Brotkuchen geht auf die Zeit im Krieg zurück, als man altes Brot nicht weggeworfen, sondern zu einem Kuchen verarbeitet hat mit weiteren wenigen/einfachen Zutaten. Meine italienische Großmutter hat das Rezept schon gemacht. Meine Mutter hat es von ihr übernommen. Es ging nicht nur darum altes Brot zu verarbeiten, sondern auch trockenes Obst. Daher stammen die Rosinen. Man kann jedoch z.B. auch Äpfel nehmen. Es ist ein ganz einfach zu machender Kuchen, der auch noch ausgezeichnet schmeckt und keine Lebensmittel verschwendet! 10
          5 Den Kuchen aus dem Ofen nehmen und, wenn er abgekühlt ist, mit Puderzucker bestreuen. Der Kuchen schmeckt sowohl warm (in diesem Fall ohne Puderzucker) als auch kalt hervorragend.
          6 Dies ist ein sehr schmackhaftes, einfaches und preiswertes Kuchenrezept, wenn du eine Menge altes Brot hast, das du nicht wegwerfen willst!
          141 Eating Greens Süße Leckereien
        15' 1h10'
        
    
    
              
              
            
            ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT
          144
        Kleine Kochpause
        Obst- und Gemüseregale sind das ganze Jahr über randvoll mit denselben Produkten. Importe und künstliche Eingriffe des Menschen in die Natur machen es möglich. Das ist alles andere als umweltfreundlich. Es gibt jedoch eine Alternative: saisonale, lokal erzeugte Lebensmittel.
          Doch warum sollten wir überhaupt darauf achten, dass unser Essen sowohl regional als auch saisonal ist? Etwa, weil der Apfel vom Bauern nebenan unzählige Transportkilometer spart. Hinzu kommt, dass lokale und saisonale Lebensmittel weniger menschliche Eingriffe erfordern und du durch deren Kauf eine vielfältige Landwirtschaft in deinem Heimatland förderst. Ein Beispiel: im Juni ist Erdbeer-Hochsaison in Deutschland. Die roten Früchtchen jetzt zu importieren, schadet der lokalen Landwirtschaft - und auch unter anderem Spaniens wertvoller Natur, die wegen des massiven Brunnenbaus für die Bewässerung von Erdbeeren und Co. trocken fällt. Obst und Gemüse, das nicht um die halbe Welt reisen muss, kann außerdem im optimalen Reifegrad geerntet werden und ist daher nährstoffreicher und schmackhafter. Es braucht auch keine Chemikalien, die den Reifezeitpunkt regulieren.
          Obst und Gemüse außerhalb der Saison anzubauen geht immer mit hohem Energieverbrauch in Gewächshäusern einher - oder eben mit weiten
          Importwegen aus anderen Klimazonen. Aber keine Sorge: durch Lagerung und vielfältigen Anbau gibt es rund ums Jahr viele verschiedene frische Lebensmittel, auch aus lokalem Anbau. Eine gelegentliche Gurke im Winter ist natürlich auch kein Problem.
          Aktuell ist Gemüse und Obst in Ländern wie Deutschland und Österreich aber zum großen Teil Importware. Deshalb setzen wir uns für eine gemeinsame Agrarpolitik ein, die regionale und saisonale Produkte priorisiert. Zu unserer Vision für ein nachhaltiges Europa gehören die Stärkung der lokalen, kleinbäuerlichen Landwirtschaft und kurze, transparente Lieferketten. Letztlich bedeuten kürzere Transportwege und weniger menschliche Eingriffe nämlich auch günstigere Lebensmittel für uns Europäer*innen. Eine echte Win-Win-Situation für Mensch und Natur!
          Was du zuhause tun kannst:
          ● Behalte den saisonalen Obst- und Gemüsekalender im Auge, um herauszufinden, wann welches Produkt gerade regional verfügbar ist! Wenn der Kalender so gut aussieht, wie dieser hier, macht er sich auch sehr gut als Poster am Kühlschrank. Saisonales Gemüse zu kaufen spart übrigens oft auch eine Menge Geld - es lohnt sich also doppelt!
          ● Kaufe deine Produkte auf einem Bauernmarkt oder im Hofladen deines Vertrauens! So kannst du sogar direkt von den Erzeuger*innen mehr über dein Essen erfahren.
          ● Woran erkennt man lokal erzeugte Lebensmittel im Supermarkt? Achte auf das Herkunftsland und Gütesiegel auf Landes- und EU-Ebene, wie zum Beispiel die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.).
          ● Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dein eigenes Grünzeug im Garten oder auf dem Balkon anzupflanzen? Auf diese Weise weißt du genau, was du bekommst, und zwar zum richtigen Zeitpunkt. Die Freude an der eigenen Ernte gibt es gratis dazu!
          ● Wer selbst in der kalten Jahreszeit nicht auf Sommerprodukte verzichten möchte, kann Obst und Gemüse durch Einkochen, Einlegen oder Einmachen länger haltbar machen. Oder wie wäre es mit Fermentieren und Einfrieren? Alternativ können Konserven & Co schon fertig gekauft werden – hier aber bitte darauf achten, dass diese nicht stark verarbeitet sind.
          145 Eating Greens
        
    Ska Keller
          Deutschland
          
              
              
            
            KANELBULLAR
          Zimtschnecken mit Marzipan
          20 45' 20'
          Zutaten
          Teig↘
          ½ Päckchen frische Hefe (20g)
          50g Margarine
          300ml Pflanzenmilch
          50g Zucker
          1 Prise Salz
          500g Weizenmehl
          Füllung↘
          100g Margarine (bei Raumtemperatur)
          1 EL gemahlener Zimt
          50g brauner Zucker
          75g Marzipan
          Dekoration↘
          Hafercreme
          Hagelzucker
          Zubereitung
          1 Für den Teig die Hefe in eine Schüssel bröckeln. Die Margarine in einem Topf schmelzen, die Milch dazugeben und auf Zimmertemperatur erhitzen. Einen Teil der MargarineMilch-Mischung über die Hefe gießen und rühren, bis diese sich auflöst.
          2 Die restliche Mischung, den Zucker, das Salz und fast das gesamte Weizenmehl hinzugeben. Den Teig mit der Hand oder einer Maschine kneten, bis er sich vom Schüsselrand löst. Den Teig abdecken und etwa 30 Minuten lang gehen lassen.
          3 Für die Füllung die Margarine mit Zimt und Zucker glattrühren. Das Marzipan grob reiben.
          4 Den Hefeteig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einem etwa 30x40 Zentimeter großen Rechteck ausrollen (für 20 Stück). Zucker und Zimt darauf verteilen. Das Marzipan auf das Drittel des Teigs streuen, das die Mitte der Zimtschnecken bilden wird, also eine der langen Seiten des Rechtecks.
          5 Von dieser langen Seite her aufrollen. Der Länge nach circa zwei Zentimeter breite Stücke abschneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Röllchen in der Mitte des Ofens bei 250 °C etwa acht Minuten lang backen. Auf einem Rost abkühlen lassen.
          Dekoration↘
          Die Teigrollen mit Hafercreme oder Hafermilch bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen.
          Ska Keller
          Kanelbullar sind perfekt für einen gemütlichen Sonntagnachmittag, an dem man es sich mit einem guten Buch, einer Tasse Tee und einer süßen Leckerei unter einer Decke auf dem Sofa gemütlich machen möchte. Mein Mann Markus gehört zur schwedischsprachigen Bevölkerung Finnlands und hat mich mit diesem köstlichen Rezept bekannt gemacht. Seit 1999 gibt es sogar einen Feiertag, der der Zimtschnecke gewidmet ist: Der schwedische Tag der Zimtschnecke (Kanelbullens dag) wurde vom schwedischen Bäckereiverband (Hembakningsrådet) eingeführt und wird jedes Jahr am 4. Oktober gefeiert. Viel Spaß beim Backen und smaklig måltid!
          147 Eating Greens Süße Leckereien
        
    Viola von Cramon-Taubadel
          Deutschland
          
              
              
            
            KANADISCHE BUCHWEIZENWAFFELN
          6 20' 10'-15'
          Zutaten
          120g Vollkorn-Buchweizenmehl
          120g Weizenmehl
          ¼ TL Backnatron
          1,5 TL Backpulver
          1 EL Zucker
          ½ TL Salz
          2 Eier 420ml Buttermilch
          6 EL Butter, geschmolzen
          Zubereitung
          1 In einer Schüssel die Mehle mit Backnatron, Backpulver, Zucker und Salz vermischen.
          2 In einer zweiten Schüssel werden die zwei Eigelbe kurz geschlagen. Buttermilch und geschmolzene Butter hinzufügen und weiter verrühren. Die Mischung zu den trockenen Zutaten hinzugeben und unterrühren.
          3 Zwei Eiweiße steif schlagen und den Schnee vorsichtig unter den Teig heben.
          4 Den Teig in gleichen Portionen in ein Waffeleisen geben und goldbraun backen. Guten Appetit!
          Viola von Cramon-Taubadel
          Reisen gehörte immer schon zu meinen großen Leidenschaften. Dabei habe ich festgestellt: Trotz all unserer unterschiedlichen Kulturen gibt es dieselben Speisen in so vielen Ländern. Für mich gehört dazu die Waffel: Es gibt sie zur Fika in Schweden, auf den Straßen in Brüssel, als Taiyaki in Japan, als Bubbleswaffels in Honkong und in Kanada ist der Teig mit Buchweizenmehl gemacht. So backe ich auch zu Hause unsere Waffeln am liebsten. Sie erinnern mich an Kanada, wo mein Mann (und dieses Rezept) herkommt und wo ich mich zu Hause fühle.
          149 Eating Greens Süße Leckereien
        
    Bas Eickhout Niederlande
          
              
              
            
            PFANNKUCHEN
          4 10' 10'
          Zutaten
          4 Eier
          400g Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei (z.B. Kichererbsenmehl)
          600ml Milch
          1 Prise Salz etwas Öl zum Anbraten
          Zubereitung
          1 Eier, Mehl, Milch und eine Prise Salz zu einem glatten Teig rühren.
          2 Eine Pfanne mit etwas Speiseöl erhitzen. Mit einer Schöpfkelle Teig in die Pfanne geben und die Pfanne kurz in jede Richtung schwenken, um den Teig zu verteilen. Den Pfannkuchen von beiden Seiten etwa ein bis zwei Minuten bräunlich ausbacken. Warm genießen!
          Tipp für eine fruchtig-süße Variante↘
          Einen Apfel in Scheiben schneiden und mit in den Teig legen. Oder einfach Puderzucker, Zimt und Zucker oder StroopSirup über den fertigen Pfannkuchen geben und direkt genießen!
          Tipp für die herzhafte Variante↘
          Etwas Speck in die Pfanne geben und leicht anbraten, dann den Teig darüber gießen. Diese Pfannkuchen lassen sich herrlich variieren - so ist für jeden Geschmack was dabei!
          151 Eating Greens Süße Leckereien
        
    Benoît Biteau
          Frankreich
          
              
              
            
            MILLAS
          Kuchenart aus Maismehl und Cognac
          6-8 15' 40'
          Zutaten
          200g Maismehl
          150g Weizenmehl
          1 Prise Salz
          1L frische Vollmilch
          125g Butter, in Würfel geschnitten
          3 Eier
          200g Puderzucker
          2 EL Cognac
          Zubereitung
          1 Zunächst den Backofen auf 180°C vorheizen.
          2 Die Mehle und das Salz in einer Schüssel vermengen. Die Milch aufkochen, die Butter darin schmelzen und abkühlen lassen. Die Eier mit dem Zucker schaumig schlagen, bis die Mischung etwas weiß wird.
          3 Die lauwarme Milch-Butter-Mischung nach und nach unter ständigem Schlagen über die Eier-Zucker-Mischung gießen. Die daraus entstandene flüssige Mischung in die Mehl-SalzMischung einrühren, bis ein glatter, cremiger Teig ohne Klumpen entsteht. Den Cognac hinzufügen und gut verrühren.
          4 Die Mischung in eine gefettete Gratinform geben und 40 Minuten bei 180°C backen.
          5 Warm aus der Form nehmen und lauwarm oder kalt genießen.
          Benoît Biteau
          Der Nachtisch meiner Kindheit war der Millas meiner Großmutter, eine Art Pudding aus Maismehl und Cognac. Das war ein absolutes Muss, das man zu den Mahlzeiten beim Dreschen oder bei der Weinlese aß. Als meine Großeltern in Rente gingen und sich der Maisanbau auf dem Bauernhof änderte, bereitete meine Großmutter den Pudding zwar weiterhin zu, aber er schmeckte nicht mehr so gut. Dann verschwand meine Großmutter und mit ihr der Millas. Ich habe den Familienbetrieb 2007 übernommen und den Spieß umgedreht, um auf unserem Land wieder agroökologische Praktiken einzuführen. Als vor einigen Jahren ein Millas aus meinem Maismehl zubereitet wurde, fand ich den Geschmack meiner Kindheit wieder. Wenn man die landwirtschaftlichen Praktiken ändert, ändert sich auch die Beziehung zum Geschmack, zur Landschaft, zum Boden und zwischen den Menschen. Es nimmt alles mit, es verändert alles.
          153 Eating Greens Süße Leckereien
        
    Monika Vana
          Österreich
          
              
              
            
            UNGARISCHE ERDBEERSUPPE
          4 20' 25'
          Zutaten
          ½ kg frische Erdbeeren
          125g Kristallzucker
          300ml Wasser
          120ml trockener Weißwein
          1 Zimtstange
          ½ Becher Sauerrahm (125 g)
          2 EL Weizenmehl (bei Bedarf glutenfrei, z.B. Kichererbsenmehl)
          60ml kaltes Wasser
          Frische Minzblätter
          Zubereitung
          1 In einem großen Topf die in Scheiben geschnittenen Erdbeeren, den Zucker, das Wasser, den Weißwein und die Zimtstange vermengen. Die Mischung bei mittlerer bis hoher Hitze zum Kochen bringen. Bei schwacher Hitze weitere zehn bis 15 Minuten köcheln lassen, bis die Erdbeeren zerfallen und die Suppe leicht eingedickt ist.
          2 In einer kleinen Schüssel den Sauerrahm und das Mehl zu einer glatten Masse verquirlen. Diese Mischung in die Suppe geben und gut umrühren. Die Suppe weitere fünf bis zehn Minuten köcheln lassen oder bis sie nach Belieben eingedickt ist.
          3 Die Zimtstange aus der Suppe entfernen und die Suppe auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
          4 Die Suppe gekühlt und mit frischen Minzblättern garniert servieren. Genieße deine köstliche ungarische Erdbeersuppe, sie ist vor allem im Sommer sehr erfrischend!
          Monika Vana
          Warum wählt eine österreichische Europaabgeordnete ein ungarisches Gericht für dieses Buch? Abgesehen von dem köstlichen ungarischen Einfluss auf die Wiener Küche ist es ein wichtiger Teil meiner politischen Arbeit, lokale Aktivisten*innen und Politiker*innen aus Mittel- und Osteuropa zusammenzubringen. Im Laufe der Jahre hat sich der der Zentraleuropäische Runde Tisch CERT zu einer wichtigen Plattform entwickelt, auf der wir grüne Ideen und Meinungen austauschen, um Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit zu stärken. Ich möchte dieses Rezept meinen Freunden*innen und LGBTIQ*-Verbündeten in Ungarn widmen, um meine Unterstützung für ihre kontinuierlichen Bemühungen zu zeigen.
          Lasst uns eine Zukunft aufbauen, in der jede*r die Freiheit und Sicherheit hat, so zu sein, wie er ist!
          
    155 Eating Greens Süße Leckereien
        Schau rein
          
    
              
              
            
            APRIKOSENKONFITÜRE
          Zutaten
          750g Aprikosen
          400g Zucker (alternativ kann auch Gelierzucker verwendet werden)
          1 TL Zitronensaft
          Optional↘
          1 TL Aprikosenbrand (oder Kirschwasser)
          Zubereitung
          1 Aprikosen halbieren, entsteinen und mit 40 ml Wasser in einem breiten Topf bei mittlerer Hitze fünf Minuten unter Rühren weich garen. Zucker dazugeben und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren circa eine Stunde einkochen lassen. Zwischendurch den Schaum mit einer kleinen Kelle von der Oberfläche abschöpfen, damit die Konfitüre nicht trüb wird.
          2 Hat die Konfitüre eine zähflüssige, marmeladige Konsistenz erreicht, Zitronensaft und optional Aprikosenbrand oder Kirschwasser dazugeben und weitere zehn bis 15 Minuten bei milder Hitze kochen lassen.
          3 Konfitüre in sterilisierte Twist-off-Gläser bis etwa eine Daumenbreite unterhalb des Randes füllen und verschließen.
          
    157 Eating Greens Süße Leckereien
        Philippe Lamberts Belgien
        rein
        20' 15'-20' Schau
        
    
    INHALTSVERZEICHNIS NACH ZUTATEN
          160 Ahornsirup↘ Pikante Blumenkohl-Wings Alexandra Geese 59 Algen↘ Algen Bier Burger Grace O'Sullivan 61-63 Alkohol↘ Algen Bier Burger Grace O'Sullivan 61-63 Aprikosenkonfitüre Philippe Lamberts 157 Arancini Ignazio Corrao 71-73 Brotkuchen Manuela Ripa 141 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Millas Benoît Biteau 153 Regenbogen-Gulasch Daniel Freund 79 Savoie Fondue Claude Gruffat 121 Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Ungarische Erdbeersuppe Monika Vana 155 Aprikosen↘ Aprikosenkonfitüre Philippe Lamberts 157 Aubergine↘ Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Avocado↘ Tacos mit schwarzen Bohnen Alviina Alametsä 19 Banane↘ Bananenbrot Damian Boeselager 139 Blumenkohl↘ Pikante Blumenkohl-Wings Alexandra Geese 59 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Blätterteig↘ Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Bohnen↘ Feijoada Anna Cavazzini 101 Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Tacos mit schwarzen Bohnen Alviina Alametsä 19 Brokkoli↘ Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Brot↘ Altes rustikales Italien Rosa d'Amato 21 Arancini Ignazio Corrao 71-73 Brezenknödel Henrike Hahn 33
        161 Eating Greens Brotkuchen Manuela Ripa 141 Savoie Fondue Claude Gruffat 121 Bulgur↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Buttermilch↘ Kanadische Buchweizenwaffeln Viola von Cramon-Taubadel 149 Pfannkuchen Bas Eickhout 151 Sodabrot nach Patricia Cuffe Ciarán Cuffe 15 Chicorée↘ Gratinierter Chicorée Anna Deparnay-Grunenberg 91 Couscous↘ Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Erbsen↘ Arancini Ignazio Corrao 71-73 Erdbeeren↘ Ungarische Erdbeersuppe Monika Vana 155 Fisch↘ Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Gebratener Saibling Sarah Wiener 85-87 Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69 Gurke↘ Kalter Borscht Bronis Rope 5 Haferflocken↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Sodabrot nach Patricia Cuffe Ciarán Cuffe 15 Hackfleisch↘ Arancini Ignazio Corrao 71-73 Mahshi Warak Inab Katrin Langensiepen 9 Hefe↘ Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Kanelbullar Ska Keller 147 Lauch nach Brás-Art Francisco Guerreiro 111 Piroggen Tilly Metz 37 Huhn↘ Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69
        162 Karotten↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Arancini Ignazio Corrao 71-73 Eingelegtes Gemüse Hannah Neumann 7 Feijoada Anna Cavazzini 101 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Karottenkuchen Erik Marquardt 135 Lauch nach Brás-Art Francisco Guerreiro 111 Linsen-Dal Alice Kuhnke 103 Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69 Kartoffeln↘ Bramboráčky Marcel Kojala 39 Gebratener Saibling Sarah Wiener 85-87 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Kalter Borscht Bronis Rope 5 Kroppkakor Pär Holmgren 35 Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Polbo á Feira Ana Miranda 89 Rahmwirsing Terry Reintke 93 Stegt Flæsk Margrete Auken 75-77 Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Käse/ Molkereiprodukte↘ Altes rustikales Italien Rosa d'Amato 21 Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Arancini Ignazio Corrao 71-73 Bärlauchpiroggen Niklas Nienaß 29 Bulz Nicolae Ștefănuță 31 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Gratinierter Chicorée Anna Deparnay-Grunenberg 91 Kalter Borscht Bronis Rope 5 Karottenkuchen Erik Marquardt 135 Kochkäse Martin Häusling 27 Miso-Nudeln Jakop Dalunde 53 Royans Ravioli Michèle Rivasi 49-51 Savoie Fondue Claude Cruffat 121 Shakshuka mit Feta Sergey Lagodinsky 125 Kichererbsen↘ Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Pikante Blumenkohl-Wings Alexandra Geese 59 Knoblauch↘ Bramboráčky Marcel Kojala 39 Feijoada Anna Cavazzini 101 Gebratener Saibling Sarah Wiener 85-87 Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Kropkakkor Pär Holmgren 35 Lauch nach Brás-Art Francisco Guerreiro 111 Linsen-Dal Alice Kuhnke 103
        163 Eating Greens Mahshi Warak Inab Katrin Langensiepen 9 Miso-Nudeln Jakop Dalunde 53 Pikante Blumenkohl-Wings Alexandra Geese 59 Regenbogen-Gulasch Daniel Freund 79 Savoie Fondue Claude Cruffat 121 Shakshuka mit Feta Sergey Lagodinsky 125 Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69 Kokosnussmilch↘ Linsen-Dal Alice Kuhnke 103 Kürbis↘ Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Lammfleisch↘ Mahshi Warak Inab Katrin Langensiepen 9 Lauch↘ Eingelegtes Gemüse Hannah Neumann 7 Feijoada Anna Cavazzini 101 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Lauch nach Brás-Art Francisco Guerreiro 111 Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Limetten↘ Tacos mit schwarzen Bohnen Alviina Ametsä 19 Linsen↘ Linsen-Dal Alice Kuhnke 103 Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Maronen↘ Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Marzipan↘ Kanelbullar Ska Keller 147 Meeresfrüchte↘ Polbo á Feira Ana Miranda 89 Mehl↘ Bananenbrot Damian Boeselager 139 Bärlauchpiroggen Niklas Nienaß 29 Kanadische Buchweizenwaffeln Viola von Cramon-Taubadel 149 Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Kanelbullar Ska Keller 147 Bramboráčky Marcel Kojala 39 Kroppkakor Pär Holmgren 35 Millas Benoît Biteau 153 Pfannkuchen Bas Eickhout 151 Piroggen Tilly Metz 37
        164 Royans Ravioli Michèle Rivasi 49-51 Sodabrot nach Patricia Cuffe Ciarán Cuffe 15 Spätzle Michael Bloss 123 Miso-Paste↘ Miso-Nudeln Jakop Dalunde 53 Nudeln↘ Miso-Nudeln Jakop Dalunde 53 Nudel-Gemüsepfanne Rasmus Andresen 55 Nüsse↘ Bananenbrot Damian Boeselager 139 Karottenkuchen Erik Marquardt 135 Oktopus↘ Polbo á Feira Ana Miranda 89 Oliven↘ Lauch nach Brás-Art Francisco Guerreiro 111 Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69 Orangen↘ Feijoada Anna Cavazzini 101 Paprika↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Nudel-Gemüsepfanne Rasmus Andresen 55 Regenbogen-Gulasch Daniel Freund 79 Shakshuka mit Feta Sergey Lagodinsky 125 Pastinaken↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Eingelegtes Gemüse Hannah Neumann 7 Petersilienwurzel↘ Eingelegtes Gemüse Hannah Neumann 7 Pilze↘ Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Kropkakkor Pär Holmgren 35 Piroggen Tilly Metz 37 Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Pinienkerne↘ Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Polenta (Mais)↘ Bulz Nicolae Ștefănuță 31 Rindfleisch↘ Regenbogen-Gulasch Daniel Freund 79
        165 Eating Greens Relish↘ Algen Bier Burger Grace O'Sullivan 61-63 Rote Bete↘ Gebratener Saibling Sarah Wiener 85-87 Kalter Borscht Bronis Ropė 5 Reis↘ Arancini Ignazio Corrao 71-73 Feijoada Anna Cavazzini 101 Mahshi Warak Inab Katrin Langensiepen 9 Linsen-Dal Alice Kuhnke 103 Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69 Sardellen↘ Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Sauerkraut↘ Piroggen Tilly Metz 37 Schokolade/Kakao↘ Bananenbrot Damian Boeselager 139 Brotkuchen Manuela Ripa 141 Schokoladenkuchen Saskia Bricmont 137 Schweinefleisch↘ Arancini Ignazio Corrao 71-73 Stegt Flæsk Margrete Auken 75-77 Seitan↘ Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Sellerie↘ Arancini Ignazio Corrao 71-73 Eingelegtes Gemüse Hannah Neumann 7 Feijoada Anna Cavazzini 101 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Spinat↘ Bärlauchpiroggen Niklas Nienaß 29 Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Tacos↘ Tacos mit schwarzen Bohnen Alviina Ametsä 19 Tofu↘ Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Nudel-Gemüsepfanne Rasmus Andresen 55 Tomaten↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Arancini Ignazio Corrao 71-73
        166 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Linsen-Dal Alice Kuhnke 103 Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Nudel-Gemüsepfanne Rasmus Andresen 55 Pikante Blumenkohl-Wings Alexandra Geese 59 Regenbogen-Gulasch Daniel Freund 79 Shakshuka mit Feta Sergey Lagodinsky 125 Tacos mit schwarzen Bohnen Alviina Ametsä 19 Weinblätter↘ Mahshi Warak Inab Katrin Langensiepen 9 Wirsing↘ Rahmwirsing Terry Reintke 93 Wurst/Schinken↘ Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Gratinierter Chicorée Anna Deparnay-Grunenberg 91 Zitrone↘ Aprikosenkonfitüre Philippe Lamberts 157 Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Kalter Borscht Bronis Ropė 5 Kanelbullar Ska Keller 147 Mahshi Warak Inab Katrin Langensiepen 9 Miso-Nudeln Jakop Dalunde 53 Stegt Flæsk Margrete Auken 75-77 Yassa-Huhn aus dem Senegal Pierrette Herzberger-Fofana 69 Zucchini↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Nudel-Gemüsepfanne Rasmus Andresen 55 Süßspeise↘ Aprikosenkonfitüre Philippe Lamberts 157 Bananenbrot Damian Boeselager 139 Brotkuchen Manuela Ripa 141 Kanelbullar Ska Keller 147 Millas Benoît Biteau 153 Schokoladenkuchen Saskia Bricmont 137 Ungarische Erdbeersuppe Monika Vana 155 Vegetarisch↘ Algen Bier Burger Grace O`Sullivan 61-63 Bärlauchpiroggen Niklas Nienaß 29 Bramboráčky Marcel Kojala 39 Brezenknödel Henrieke Hahn 33 Brotkuchen Manuela Ripa 141 Bulz Nicolae Ștefănuță 31 Gemüsepizza Kira Marie Peter-Hansen 57 Gemüse Wellington Caroline Roose 117-119
        167 Eating Greens Gratinierter Chicorée Anna Deparnay-Grunenberg 91 Kalter Borscht Bronis Ropė 5 Kanadische Buchweizenwaffeln Viola von Cramon-Taubadel 149 Karottenkuchen Erik Marquardt 135 Kochkäse Martin Häusling 27 Kropkakkor Pär Holmgren 35 Marokkanischer Couscous Mounir Satouri 113-115 Millas Benoît Biteau 153 Miso-Nudeln Jakop Dalunde 53 Altes rustikales Italien Rosa d'Amato 21 Pfannkuchen Bas Eickhout 151 Royans Ravioli Michèle Rivasi 49-51 Savoie Fondue Claude Cruffat 121 Schokoladenkuchen Saskia Bricmont 137 Sodabrot nach Patricia Cuffe Ciarán Cuffe 15 Shakshuka mit Feta Sergey Lagodinsky 125 Spätzle Michael Bloss 123 Ungarische Erdbeersuppe Monika Vana 155 Vegan↘ Aprikosenkonfitüre Philippe Lamberts 157 Bananenbrot Damian Boeselager 139 Coca de Recapte Jordi Solé and Diana Riba i Giner 17 Eingelegtes Gemüse Hannah Neumann 7 Feijoada Anna Cavazzini 101 Genter Waterzooi Sara Matthieu 99 Kanelbullar Ska Keller 147 Lauch nach Brás-Art Francisco Guerreiro 111 Linsen-Dal Alice Kuhnke 103 Linsensuppe mit Räuchertofu Jutta Paulus 3 Nudel-Gemüsepfanne Rasmus Andresen 55 Pikante Blumenkohl-Wings Alexandra Geese 59 Piroggen Tilly Metz 37 Rahmwirsing Terry Reintke 93 Steinpilzrostbraten Thomas Waitz 105 Tacos mit schwarzen Bohnen Alviina Ametsä 19
        
              
              
            
            DIE GRÜNEN/EFA
          Die parlamentarische Fraktion der Grünen/ EFA wurde im Juli 1999 gegründet, als zwei fortschrittliche europäische politische Familien – Die Grünen und die Freie Europäische Allianz (EFA) - beschlossen, ihre Kräfte im Europäischen Parlament zu bündeln.
          Die Grünen/EFA umfasst nun Mitglieder der grünen Bewegungen, Abgeordnete der Piraten und der Unabhängigen sowie Abgeordnete von Parteien, die staatenlose Nationen und benachteiligte Minderheiten vertreten.
          Mit 72 Abgeordneten (35 Frauen und 37 Männer) aus 17 Ländern und vier Regionen ist sie die viertgrößte Fraktion im Europäischen Parlament und die einzige mit einem geschlechterparitätischen Ko-Vorsitz.
          Die Grünen sind eine treibende Kraft in der europäischen Politik und seit 1984 im Europäischen Parlament vertreten.
          Seit mehr als 35 Jahren sind wir auf EU-Ebene politisch aktiv und kämpfen dafür, dass Europa in Sachen Klima- und Umweltschutz, Frieden und soziale Gerechtigkeit, faire Globalisierung und im Kampf für die Menschenrechte weltweit führend ist.
          → Wir wollen unser Klima und unsere Umwelt schützen – für uns und für die kommenden Generationen.
          → Wir stehen für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch das Recht hat, offen seine Meinung zu äußern.
          → Wir kämpfen für eine echte Demokratie, in der die Öffentlichkeit und die Medien in der Lage sind, die Machthaber*innen zu kontrollieren.
          → Wir wollen ein Europa aufbauen, wo wir weniger Armut haben, weil jeder Mensch eine faire Chance auf Wohlstand hat.
          → Wir glauben, dass die Wirtschaft den Menschen dienen muss und nicht umgekehrt.
          → Wir glauben an eine Gesellschaft, die in öffentliche Dienstleistungen investiert und starke Gemeinschaften schafft.
          → Wir wollen eine Gesellschaft, in der anständig bezahlte Arbeitsplätze und ein warmes Zuhause für alle selbstverständlich sind.
          → Eine Gesellschaft, in der jeder Mensch frei und selbstbestimmt, ohne diskriminiert zu werden, so leben kann, wie er es möchte.
          In unserer Vielfalt sind wir mehr als geeint: Unsere Fraktion weist den stärksten inneren Zusammenhalt auf, was sich an unserem kohärenten Abstimmungsverhalten zeigt. Deshalb ist unser tatsächlicher Einfluss viel größer als unsere Repräsentation in Zahlen vielleicht vermuten lässt.
          Wir üben eine große Anziehungskraft auf progressive Kräfte aus ganz Europa aus und das, wofür wir schon seit vielen Jahren kämpfen, wird mittlerweile von breiten Teilen der europäischen Bevölkerung als die wichtigsten Herausforderungen von heute und morgen anerkannt.
          MIT VERANTWORTUNG. DEN WANDEL.
          GESTALTEN.
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    169 Eating Greens
        
              
              
            
            DANKSAGUNG
          Dieses Buch wäre nicht ohne die Arbeit, Zeit und Liebe vieler Personen entstanden. Ein großer Dank geht daher an alle Beteiligten - besonders aber an Emmanuel Kujawski für die Projektleitung sowie Jean Kutten, Viola Gras, Susanne Straif, Szmo Kacprzak und Miriam Winzer. Sie haben an der Konzeption, Planung und Organisation mitgewirkt, die Rezepte zusammengetragen, editiert und übersetzt, die weiteren Inhalte vorbereitet und alle kleineren und größeren Aufgaben erledigt, die nötig waren, um aus der ersten Idee dieses fertige Buch zu kreieren.
          Ein großer Dank geht ebenso an alle Abgeordneten und ihre Büros, die ihre vielfältigen Rezepte beigetragen und damit dieses Buch erst mit Leben gefüllt haben. Lebendig auf dem Papier sind die Gerichte vor allem dank Claude Proligh von ZELF, der sie meisterhaft nachgekocht und Lili von The Green Studio, die sie für uns fotografisch festgehalten hatund dank dem Team von Okay When, die aus den Einzelteilen dieses wunderschöne Buch zusammengestellt haben.
          Und das Wichtigste zum Schluss: danke an alle NGOs, Einzelpersonen, Landwirt*innen und Organisationen, die sich schon heute gemeinsam mit uns für eine Agrar- und Lebensmittelwende einsetzen!
          Herausgeber: The Greens/EFA in the European Parliament
          Projektleitung: Emmanuel Kujawski
          Koordinatoren: Viola Gras, Jean Kutten, Miriam Winzer, Susanne Straif, Szmo Kacprzak, Félix Tuchais, Kelly Dochy
          Gestaltung: Okay When
          Texter:innen: Emmanuel Kujawski, Viola Gras, Félix Tuchais, Miriam Winzer, Susanne Streif, Szmo Kacprzak
          Druck und Bindung: Graphius
          Rezept Fotos: Lili / Le Green Studio assisted by Karen Hilmerson
          Cover: Christian Kaufmann
          Stock Fotos: Jiri Hubatka, Nina Firsova / Alamy Stock Photo (für Seite 86 und 150)
          Fotos der MdEP: Karen Hilmerson, Claudio Cutarelli, Jugaad Prod
          Rezeptzubereitung und Styling: Claude Proligh
          Fotos der MdEP: Karen Hilmerson, Claudio Cutarelli, Jugaad Prod
          © The Greens/EFA in the European Parliament
          Kein Teil dieser Publikation darf ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers vervielfältigt oder übertragen werden.
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        Michèle Rivasi ist während der Arbeit an diesem Buch am 29. November 2023 verstorben. Ihr Rezept ist, wie ihr gesamtes Engagement für nachhaltige Lebensmittel und ihre Liebe zum Kochen, ein Zeugnis ihrer Hingabe an ihre Mitmenschen. In Erinnerung ihres beispiellosen Einsatzes ehren wir ihr Andenken und bringen es zum Leben, indem wir dieses köstliche Rezept mit Freude und Dankbarkeit zubereiten.
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