Dorothee Blaumer Carmen Lรถffler Annette Kรถhn Prof. J. M. Fegert
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alles
kann
Schule
sein !
er au s d Bilder S c h u le t h c e Lebr H a n s-
Impressum AutorInnen Dorothee Blaumer Carmen Löffler Prof. J.M.Fegert Illustration & Grafik Annette Köhn Herausgeber Hans-Lebrecht-Schule Schule für Kranke am Universitätsklinikum Ulm Steinhövelstraße 3 89075 Ulm Tel. 0731/500-69301 Fax. 0731/500-69302
Druck / 1. Auflage: 1000
kann
salles a D
Schule
sein!
Vorwort
Seite 2 und 3
In Gedenken an Hans Lebrecht
Die Hans-Lebrecht-Schule
Seite 4 und 5
Toms Rundgang
Seite 6 bis 15
Bilde r de r Hans -Leb rech Seite t-Sch Ăźler Nachwort Prof. J. M. Fegert
16 bis 58
Seite 59 bis 62
2
. . . e l u Sc h
…dieses Thema begleitet alle Kinder und Jugendlichen. Auch die Schülerinnen und Schüler der Hans-Lebrecht-Schule, die tagesklinisch oder stationär im geschützten Rahmen der Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm und in der Klinikschule begleitet werden, sind vor und nach ihrem Aufenthalt Teil des allgemeinen Schulsystems. Wir wollten vorhandenen Mustern und Prägungen nachspüren und diese Spuren auf Papier sich verbildlichen lassen.
Im Mai 2012 haben 41 Schülerinnen und Schüler der Hans-Lebrecht-Schule in einem Kunstprojekt ihre Gedanken, Gefühle, Ängste, Freuden und Zweifel, die ihnen aus ihrer bisherigen Schulzeit zugängEingangstafel vor der Schule
lich waren, gemalt und in einem Satz zusammengefasst. Höchst eindrucksvoll war für uns zu beobachten, welche Reaktionen der Prozess der Entstehung dieser Werke auslöste.
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Oft gestaltete sich – meist bei den älteren SchülerInnen – erst nach einstündigem, innerem Ringen mit eigenen Erfahrungen, ein Öffnen des eigenen Erlebens in Form und Farbe. Für manche war diese Hürde unüberwindbar. Allen möchte ich – stellvertretend für unser Team – für ihre Mitarbeit an diesem Buch Dank sagen und höchste Anerkennung und Wertschätzung aussprechen, einen Einblick in ganz persönliche Gedanken und Gefühle bekommen zu dürfen.
Carmen Löffler
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In Gedenken an Familie Lebrecht Am 23. Mai 2005 wurde in einem feierlichen
In gesunder Balance zwischen therapeu-
Akt die Gedenktafel an der ehemaligen Villa der
tischem Denken und pädagogischem Han-
Ulmer jüdischen Fabrikantenfamilie Lebrecht
deln, zwischen fördern und fordern, begleiten
enthüllt. Viele Besucher waren gekommen, u.a.
wir unsere Schülerinnen und Schüler auf den
die Töchter von Hans Lebrecht, Ruth und Mar-
Übergängen in ihrer Entwicklung, den Über-
galith, der Ulmer Rabbiner Shneur Trebnik, der
gängen in ihren Schullaufbahnen, auf ihren
Oberbürgermeister Ivo Gönner, Professor Fegert
Umwegen und Hilfswegen, mit dem Ziel ihre
und Professor Marre.
Teilhabe am kindlichen und jugendlichen Leben,
2007 wurde die Schule für Kranke in HansLebrecht-Schule umbenannt. Wir fühlen uns in unserem Auftrag eng verbunden mit dem Titel der Biografie von HansLebrecht, der 1930 in Ulm geboren wurde: „Gekrümmte Wege doch ein Ziel“.
besonders
im
Bereich
Bildung, zu stärken und zu sichern.
schulische
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c s-Lebre Die Han
le ht-Schu
In der Hans-Lebrecht-Schule, Schule für Kranke
Wir verstehen uns als schulische BegleiterInnen
am Universitätsklinikum Ulm, eröffnet 1986,
in einem Übergang. Daher arbeiten wir in allen
wurden im Schuljahr 2011/2012 in den beiden
drei Phasen, der Aufnahmephase, der Behand-
Abteilungen, Kinder- und Jugendpsychiatrie/
lungsphase und der Entlassungs- bzw. Nach-
-psychotherapie und Unterricht am Kranken-
betreuungsphase intensiv mit allen am System
bett, 330 Kinder und Jugendliche
der Kinder und Jugendlichen
aller Schularten, in teilstationärer
beteiligten
oder stationärer Behandlung in
Institutionen zusammen.
den Universitätskliniken in Ulm,
Eine nachhaltige Transmis-
von SonderschullehrerInnen,
sion der neu erlernten Ver-
Grund-, Haupt- und Werkrealschul-
haltensweisen
lehrerInnen, RealschullehrerInnen
strategien in den schulischen
und GymnasiallehrerInnen unter-
Alltag nach dem Aufenthalt
richtet.
in der Klinik kann unserer
Personen
und
und
Lern-
Meinung nach nur gelingen, Großen Wert legen wir auf die
wenn es einen transparen-
schulische Diagnostik, die indi-
ten Austausch zwischen den
viduelle Beratung der Schüler-
aufnehmenden Schulen, den
Innen und ihrer Eltern, die in-
Vor- und Nachbehandlern
dividuelle Förderung und den
im therapeutischen Bereich,
Fachunterricht mit dem Ziel, den Anschluss
der Hans-Lebrecht-Schule als Klinikschule, den
an die Stammklasse oder, sofern eine Schul-
Kindern und Jugendlichen und deren Eltern
laufbahnveränderung indiziert ist, an die neue
und gegebenenfalls der Jugendhilfe gibt.
Klasse zu erreichen oder zu halten. Dorothee Blaumer, Schulleiterin
6
Toms Rundgang
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*
*„Container� nennen wir unseren Anbau im Garten!
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„
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von Prof. Jörg M. Fegert
Macht Schule krank?
Die Bedeutung der Inklusion und der Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen und seelischen Behinderungen im schulischen Bereich
1. Einleitung Wahrscheinlich werden viele Schülerinnen und
werden. Ein achtsames Schulklima, welches früh
Schüler allzu schnell dem Motto „Schule macht
Unterstützungs- und Hilfebedarfe identifiziert,
krank“ zustimmen.
ist deshalb eine große Chance, gerade auch für
Die in diesem Band dargestellten Sichtweisen
Kinder, die scheinbar in der Schule Probleme
auf Schule zeigen unterschiedliche Farb- und
haben oder mit den Anforderungen der Schule
Gefühlswelten aus der Sicht der Kinder und
nicht klarkommen. In den meisten Fällen ist
Jugendlichen. Oft bemerken wir erst im Verlauf
also bei sogenannten Problemen in der Schule,
des weiteren Lebenswegs, welche zentralen
ähnlich wie beim Erwachsenen bei Problemen
Weichenstellungen unsere Schulzeit für uns
am Arbeitsplatz, die Schule nur das wesent-
bedeutete und verklären dann bisweilen auch
liche soziale Umfeld, wo Leistungen erbracht
die Erinnerungen an unsere Schulzeit. Dies sei
werden müssen und wo soziale Kompetenzen
gleich vorweg gesagt, auch wenn im Folgen-
gefragt sind, indem sich seelische Probleme be-
den einiges über psychische Belastungen im
merkbar machen und in dem, in einem respekt-
Kontext des Schulbesuchs gesagt werden wird,
vollen Klima der Achtsamkeit, auch erste Schritte
halte ich generell die allgemeine Schulpflicht
zur Unterstützung bei seelischen Problemen
in Deutschland für eine der wesentlichsten
gemacht werden können. Gerade deshalb spielt
Errungenschaften, die jungen Menschen eine
für uns Therapeuten in der Kinder- und Ju-
gute Zukunft sichert und die gerade Kindern
gendpsychiatrie und Psychotherapie die Schule
und Jugendlichen mit seelischen Problemen
und die Beschulung eine herausragende Rolle.
oft erst die Möglichkeit eröffnet, mit ihren Pro-
Das Zurechtkommen im Alltag in der Schule ist
blemen „aufzufallen“ und von aufmerksamen
der zentrale Gradmesser für das Zurechtkom-
Lehrern und Mitschülern wahrgenommen zu
men im Alltag von Kindern und Jugendlichen.
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Gelingt keine adäquate schulische Integration,
darf. Da wir uns seit Jahrzehnten intensiv mit
können Kinder mit psychiatrischen Störungen
der Prävention, der Erkennung von Kindesmiss-
nicht weitgehend inklusiv beschult werden,
handlung und der Behandlung und Rehabilita-
dann haben unsere Behandlungsbemühungen
tion bei Folgeschäden befassen, wissen wir um
zentrale Ziele verfehlt. Das Recht auf Bildung
die Wächterfunktion (und zwar im besten Sinne)
und auf adäquate Beschulung, wie es auch die
einer achtsamen Schule. Viele Kinder, die in
UN Kinderrechtskonvention vorsieht, ist zen-
einem anderen Kontext vernachlässigt, misshan-
tral für die spätere Persönlichkeitsentfaltung.
delt oder sexuell missbraucht werden, treffen in
Insofern bin ich auch der Auffassung, dass wir,
der Schule zum ersten Mal auf Mitschülerinnen
wenn wir in Deutschland Kinderrechte in die
und Mitschüler oder engagierte Pädagoginnen
Verfassung aufnehmen sollten, wie dies einige
und Pädagogen, die ihnen zuhören, glauben
Organisationen wie die „Liga für das Kind“ oder
und die sie bei der Hilfesuche unterstützen.
UNICEF seit Jahren fordern, solche Kinder-
Nach den sogenannten Missbrauchsskandalen
rechte und ein Recht von Kindern auf Förderung
in Eliteschulen und –internaten, wie dem Kani-
in ihrer Entwicklung in Artikel 2 GG verankern
siuskolleg, dem Kloster Ettal und der Odenwald-
sollten, denn solche individuelle Förderung ist
schule, um nur einige zu nennen, hat sich der
Voraussetzung für die spätere freie Entfaltung
Runde Tisch sexueller Kindesmissbrauch inten-
der Persönlichkeit. Sehr viel kritischer sehe ich
siv mit institutionellen Risiken und der Präven-
die Verankerung von Kinderrechten im Artikel
tion sexueller Gewalt beschäftigt. Die ehema-
6 GG, der das Verhältnis zwischen den privi-
lige unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung
legierten Rechten und Pflichten der Eltern und
des sexuellen Kindesmissbrauchs, Bundesfami-
dem Wächteramt der staatlichen Gemeinschaft
lienministerin a.D. Dr. Christine Bergmann, hat
regelt. Dabei wird häufig vergessen, dass wir
gezielte Befragungen bei Schülervertretungen,
alle die staatliche Gemeinschaft darstellen und
bei Lehrern und Schulleitungen in Auftrag gege-
im Kinderschutz nicht nur das Jugendamt quasi
ben, die deutlich zeigen, wie häufig betroffene
mit dem „Wächteramt“ gleichgesetzt werden
Kinder sich in der Schule zunächst anvertrauen.
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Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrerinnen und Lehrer sind die privilegierten Vertrauenspersonen für belastete Kinder. Insofern ist ein
2. Wenn Schule zur Belastung wird
achtsames Schulklima, für das Lehrerinnen und
Dennoch gibt es Situationen, in denen der
Lehrer, ebenso wie Schülerinnen und Schüler
Schulbesuch zur Belastung wird. Generell kann
verantwortlich sind, eine zentrale Vorausset-
festgestellt werden, dass, wenn Kinder leis-
zung für gelingende Beschulung und eine Inklu-
tungsmäßig über längere Zeit überfordert sind,
sion aller Kinder und Jugendlichen in die Schul-
sie häufig in ihrem Selbstwertgefühl beein-
welt.
trächtigt werden. Misserfolgsängste, Leistungs-
Wer vom Schulbesuch ausgeschlossen ist oder
verweigerung, Leistungsvermeidung können
wer wegen einer Erkrankung nicht am Schul-
die Folgen sein. Andere Schüler kommen mit
besuch teilnehmen kann, verliert nicht nur Bil-
der sozialen Situation in der Gruppe schlecht
dungsperspektiven, sondern er/sie fällt auch aus
zurecht, werden von anderen Mitschülern ge-
einem sozialen Rahmen, in dem Freundschaften
hänselt oder gedemütigt oder sind direkt ge-
entstehen und in dem ein funktionierendes,
walttätigen Übergriffen durch ältere Schüler
respektvolles Miteinander gelernt werden kann.
oder Gleichaltrige ausgesetzt (Bullying). Eine
Die Teilnahme am Schulunterricht ist deshalb im
neue Form dieser Herabsetzung ist das so
Kindes- und Jugendalter eine der wesentlichen
genannte Cyber-Bullying, wo entsprechende
Formen der Teilhabe am gesellschaftlichen Le-
herabsetzende Inhalte, Fotos oder Szenen mit
ben und stellt einen Maßstab für das Zurecht-
demütigenden Handlungen, wie z.B. jemandem
kommen von Kindern im Alltag dar.
„eine Jacke abgezogen wird“, per Video oder Foto blitzschnell im Internet verbreitet werden. Die meisten Personen haben während ihrer Kindheit einmal Situationen erlebt, in denen Sie von anderen Schülern drangsaliert, erpresst, geschlagen oder bestohlen wurden.
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Die neue Qualität beim Cyber-Bullying ist, dass
einem ausgedehnten Schulabsentismus füh-
die demütigende Situation auf ewig festge-
ren. Differentialdiagnostisch ist es hier wichtig,
halten ist und an einen unbestimmt großen
die Schulvermeidung wegen Leistungsproble-
Adressatenkreis verbreitet wird.
men oder emotionalen Problemen, z.B. durch
Neben emotional belasteten, ängstlichen oder
Bullying und Herabsetzung in der Schule, vom
depressiven Kindern, verdienen aber auch die
eher mit der Störung des Sozialverhaltens ver-
Kinder, welche durch ihr aggressives Verhalten
bundenen Schuleschwänzen zu unterscheiden.
Anlass zu Reaktionen der Schule geben, kinder-
Die wirkliche Trennungsangststörung zeigt sich
und jugendpsychiatrische und psychothera-
zwar durch die Vermeidung des Schulbesuchs,
peutische Beachtung. Sehr viele Kinder mit so
hat aber primär etwas mit der Angst zu tun, dass
genannten disruptiven Verhaltensstörungen,
zuhause etwas Schlimmes passieren könnte,
also Verhaltensstörungen welche Abläufe wie
dass ein Elternteil sterben könnte etc., wenn
z.B. den Unterricht unterbrechen und stören,
man das Haus verlässt und wird deshalb korrek-
sind ebenfalls teilhabebeeinträchtigt, weil ihr
ter Weise nicht mehr als Schulphobie sondern
auffälliges Verhalten in der Konsequenz bis zum
als Trennungsangststörung bezeichnet.
Schulausschluss führen kann. Zappelige Kinder
Es gibt also relativ viele Möglichkeiten, wie die
mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperak-
Teilhabe an der alters- und anforderungsadä-
tivitäts-Störung) und Kinder mit Störungen des
quaten Beschulung bei Kindern und Jugendli-
Sozialverhaltens, aggressiv impulsive Kinder,
chen mit psychischen Problemen beeinträchtigt
sind oftmals im großen Klassenverband für
sein kann und nicht selten führen schwere
die Lehrerinnen und Lehrer schwer zu steuern,
Probleme zu einer Beendigung des Schul-
so dass ihr Problemverhalten Anlass zu Inter-
besuchs. Sei es bei aggressiven Störungen, weil
ventionen bietet. Selbst psychische Probleme
die Schule sich nicht mehr in der Lage sieht
in der Familie, wie bei der so genannten Tren-
diesen störenden Schüler zu beschulen, sei es
nungsangststörung, die landläufig fälschlicher
bei emotionalen Belastungen, dass das betref-
Weise „Schulphobie“ genannt wird, können zu
fende Kind die belastende Situation vermeiden
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will oder überhaupt nicht mehr dazu in der
Beschulung ohne Ausgrenzung. Während das
Lage ist sich zu konzentrieren oder mitzuarbe-
frühere Konzept der Integration primär das
iten. Gerade bei den schweren psychiatrischen
Augenmerk darauf legte, was Schüler mit Be-
Erkrankungen, die primär im Jugendalter auf-
hinderung an sich verändern müssen, dass sie
treten, den Psychosen, ist oft ein schulischer
in eine Klasse integriert werden können, geht
Leistungseinbruch bei einem bisher begabten,
Inklusion von einer anderen Prämisse aus und
gut förderbaren Schüler eines der ehesten pro-
erwartet, dass Schule so sein müsse, dass der
dromalen Verhaltensmerkmale.
Vielfalt menschlichen Seins Rechnung getragen wird und dass auch Schüler mit Behinder-
3. Ausschluss und Exklusion versus Teilhabe Inklusion
ungen oder Mehrfachbehinderungen (geistig,
Die Teilhabe am normalen Schulunterricht muss
diesem Zustand sind wir noch weit entfernt,
deshalb das Ziel jeder schulischen Wieder-
dennoch kann sicher festgestellt werden, dass
eingliederung nach einer stationären kinder-
gerade für Kinder mit drohender seelischer Be-
und jugendpsychiatrischen Behandlung sein.
hinderung in den meisten Fällen eine inklusive
Die Aufrechterhaltung des Schulbesuchs ist
Beschulung angestrebt werden sollte. Hierfür
ein Ziel der ambulanten Behandlung, die bis-
benötigen viele dieser Kinder Unterstützung
weilen Abbrüche und Exklusionserfahrungen
oder Assistenz. So gelingt es z.B. bei Kindern
im schulischen Bereich vermeiden hilft. Mit der
und Jugendlichen mit autistischen Störungen
Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskon-
oft durch eine gezielte Schulbegleitung ihre
vention hat Deutschland die von der interna-
Teilhabe am Unterricht zu ermöglichen, falls ihr
tionalen Staatengemeinschaft ausformulierten
Intelligenzniveau dies zulässt.
Ziele im Umgang mit Menschen mit Behinder-
Die Hans-Lebrecht-Schule ist in mehrerlei Hin-
ungen akzeptiert. Eines der zentralen Ziele für
sicht eine exklusive Schule, welche aber Inte-
Kinder ist die inklusive Beschulung, also eine
gration und besten Falls Inklusion von Kindern
körperlich, seelisch) generell in der Regelschule gemeinsam beschult werden können. Von
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mit körperlichen Erkrankungen (Patienten der
terricht auf jeder Leistungsstufe anbieten kann.
Kinderklinik in Ulm) und seelischen Erkrankun-
Exklusiv ist sie, weil sie mit professionellem
gen (Patienten der Kinder- und Jugendpsychi-
Zugang, in enger Abstimmung mit den
atrie in Ulm) zum Ziel hat. Exklusiv ist sie im
behandelnden Ärzten, Psychologen, Kinder-
Sinne der Inklusionsdebatte deshalb, weil sie
und Jugendlichenpsychotherapeuten und den
in einer Situation, in der ein allgemeiner Schul-
Pflege- und Erziehungsteams versucht, jedem
besuch nicht mehr möglich war, außerhalb des
einzelnen Kind die Chance zur Teilhabe und zum
normalen Schulkontext versucht wieder Nor-
Wiedereinstieg ins Schulleben zu ermöglichen.
malität herzustellen oder, weil sie durch Unterricht am Krankenbett in der Kinderklinik etwas
Damit wird die Hans-Lebrecht-Schule oft auch
Normalität eines Kinderlebens, trotz schwerer
zum Mittler zwischen Klinik und Herkunfts-
körperlicher Erkrankung versucht aufrecht zu
schule und betreibt im besten Sinne (Re-)Inte-
erhalten. Der Besuch der Hans-Lebrecht-Schule
grationsarbeit in den inklusiven schulischen
hat nicht zum Ausschluss geführt, sondern die
Alltag oder, um es mit Bezug auf die Eingangs-
Erkrankung der Kinder und Jugendlichen hat
frage „Macht Schule krank?“ zu beantworten:
ihre Teilhabe am normalen Unterricht verhindert und eine Situation der möglichst kurz zu
Diese Schule macht gesund und hilft dabei
haltenden, vorübergehenden Exklusion ge-
gesund zu bleiben und dazu zu gehören.
schaffen. Insofern ist der Auftrag dieser Schule, außerhalb des normalen Schulbereichs so viel Normalität wie möglich für die körperlich und/ oder psychisch kranken Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen und damit weitestgehend Inklusion zu erhalten. Exklusiv ist die Hans-Lebrecht-Schule aber auch, weil sie Einzelunterricht, Unterricht in kleinen Klassen, Un-
Ende