GO FOR MORE Magazin 034

Page 14

FIRMEN DER REGION

SCHUHMACHER IST NICHT GLEICH SCHUHMACHER! HIGHTECH TRIFFT AUF HANDWERK – BEIM TEAM VON AUGENOPTIKER MARKUS LEONHARD

I

st es nicht seltsam? Die gleiche Automarke, die gleichen Maschinen, die im Grunde gleich geschulten Mechaniker und Meister – und doch findet man sich in der einen Werkstatt besser aufgehoben als in der anderen? Man kann mit Schuhmachern weitermachen. Oder bei Augenoptikern. Bodo Borchert hat keinen Bachelor oder Master. Sein Titel steht für eine Ausbildung, für die Deutschland in der ganzen Welt immer noch beneidet wird. Er hat den Meisterbrief seiner Zunft. Bodo Borchert ist Augenoptiker-Meister. Er steht für das, wofür unser Land steht, die sprichwörtliche grundsolide deutsche Wertarbeit. JUNG UND ALT UND HAND IN HAND

14

Dabei ist Borchert 75 Jahre alt. Ein viel Jüngerer seiner Zunft musste ihm nicht zweimal über die Schulter schauen, um ihn gleich bei sich einzustellen, als er vor Jahren das Augenoptik-Geschäft in einer der ersten Einkaufslagen am Kalten Markt 37 in Schwäbisch Gmünd übernahm. Die Rede ist von Markus Leonhard, 45, der gerade das Studium des Master of Science (in Vision Science) abschließt. Dabei hat er schon sein Diplom in der Tasche, ist seit Jahren in Forschung und Lehre tätig – als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Aalen (Fachbereich Augenoptik) und lehrt als Dozent an der staatlich anerkannten Meisterschule in Karlsruhe (Institut für Berufsausbildung). Zudem ist er Referent bei Fachtagungen von Firmen und Verbänden. Vor über 10 Jahren hat er bereits ein Fachbuch geschrieben über Kontaktlinsen-Anpassung, das in der Branche Furore gemacht hat.

Handcraft – Moderne Optikwissenschaft verbindet sich mit klassischem OptikerHandwerk. Wobei es keineswegs so ist, dass der Jüngere nicht auch das Handwerk des Älteren beherrscht und umgekehrt der Ältere kaum Ahnung vom neuesten Stand im Optiker-Bereich hat. Nein, hier geht es für den Kunden um kluge Arbeitsteilung, um den Austausch von Hightech und Handwerk. FORSCHUNG UMSETZEN Markus Leonhard setzt mit einem Team von Spezialisten (s. Info-Kasten) in der Alltagspraxis am Kalten Markt in Schwäbisch Gmünd den Weg um, den ihm die Praxis aus Forschung und Lehre weist. So untersuchte er während eines Forschungsprojekts an der Hochschule Aalen die subjektive Zufriedenheiten bei Gleitsichtbrillen und gewann dadurch wertvolle Erkenntnisse, die er in der Praxis umsetzt. Das Zeit- und damit das Kostenproblem bei manchen Augenärzten wie bei manchen Optikern führt leider nicht selten zu unverträglichen Brillengläsern. Besonders

Gleitsichtbrillenträger können davon ein Lied singen. DUMM GELAUFEN Beide brauchen Geräte auf dem neuesten Stand. Die gibt es aber weder für Arzt noch Optiker im Discounter-Angebot. Und wenn der Kunde/Patient mit seiner neuen Brille nicht zufrieden ist, weil er das Gefühl nicht loswird, dass letztlich nur suboptimales Sehen möglich ist, wird ihm nicht selten erklärt: „Sie müssen sich halt daran gewöhnen.“ Dabei hat man die Brille schon 3, 4 Wochen – womöglich Monate getragen. Was soll da der Laie angesichts des ,fachmännischen’ Urteils schon sagen? Letztlich geschieht – gar nichts. Es gibt auch Fälle, wo man nach entsprechender zeitlicher Verschleppung schließlich erklärt: „Gut, hat nicht gepasst. Aber leider ist die Garantie abgelaufen.“ Ganz dumm gelaufen! Damit es dazu nicht kommt, zählt der Nachbesprechungstermin nach dem ersten Eintragen der neuen Brille für Leonhard selbstverständlich dazu.

Man könnte den griffigen Slogan formulieren: Modern Optic Science Meets Classic Optic Das Spezialisten-Team von Optik Leonhard: Sonja Merk, Manuela Schüler, Markus Leonhard, Anett Kubissa und Bodo Borchert. Foto: GFM


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.