SonntagsZeitung_2019-12-08

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Lokales

8. Dezember 2019

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Grande Dame der Kultur geht Gudrun ThiessenSchneider gibt Leitung des Kunstvereins Grafschaft Bentheim ab. Eine Nachfolgerin steht schon bereit. NEUENHAUS. Ein Blick zurück in

Der Weihnachtsmann und sein Mensch werfen einen aufmerksamen Blick auf die Holzfiguren. Es handelt sich um Räuchermännchen aus Thüringen. Fotos: Theater Töfte

Figurentheater: Weihnachten auf dem Leuchtturm Aufführung am Sonntag im Schulzentrum Lohne An Kinder ab drei Jahre richtet sich das Stück „Weihnachten auf dem Leuchtturm“, das am Sonntag, 8. Dezember, 11 Uhr, im Schulzentrum Lohne aufgeführt wird. Veranstalter ist der Kulturkreis Wietmarschen. Erzählt wird vom Leuchtturmwärter, der wie jedes Jahr auf seiner Insel mit der Muschel Benjamin und dem Hummer James Cook ein ganz gemütliches und besinnliches Weihnachtsfest LOHNE.

feiert. Alle Freunde sind gekommen, Weihnachtslieder werden gesungen, der Tintenfisch gibt seinen berühmten „Achtarmigen-Verknotungs-Tanz“ zum Besten, Rudolf das Rotnasige Rentier steppt über den Bootssteg und die Weihnachtswichtel laden zu einer rasanten Kutschfahrt ein. Alles wäre so wie jedes Jahr... doch plötzlich landet mit viel Getöse ein Raumschiff mitten auf der Leuchtturminsel... und wer steigt

aus? Der Weihnachtsmann leibhaftig! Gespielt wird das Stück vom Theater Töfte, das 1984 von dem damaligen Studenten der Theaterwissenschaften, Ralf Kiekhöfer, gegründet wurde. Inzwischen kann er auf viele eigene Programme und über 4000 Auftritte zurückblicken. Unterstützt wird er bei seiner Arbeit von einem mehrköpfigen Team, das es möglich macht, zehn verschiedene Stücke aufführen zu können.

die 1970er Jahre: Die Kunst schafft es, die Gemüter der Grafschafter in Wallung zu versetzen. Vielleicht kann sich der ein oder Andere noch an das Kunstwerk „Findling“ von Timm Ulrichs beim Konzertund Theatersaal in Nordhorn erinnern. Der präzise nach den Körperformen des Künstlers ausgehöhlte Granitblock ist das Zeugnis einer aufsehenerregenden Performance. Zehn Stunden verbrachte Timm Ulrichs eingeschlossen und in absoluter Ruhestellung in diesem Stein. Lebhaft wurde bei der Performance darüber diskutiert, ob das Gesehene wirklich Kunst sei. Verantwortlich für die Realisierung des Kunstwerks „Findling“ war Eckhart Schneider, von 1976 bis 1989 Leiter der Städtischen Galerie in Nordhorn. Ihm zur Seite stand seine Frau Gudrun ThiessenSchneider. Im Hintergrund engagierte sich die junge Kunstlehrerin bei den drei internationalen Bildhauer-Symposien Bentheimer Sandstein und beim Auf- und Ausbau des Nordhorner Skulpturenweges. Damit verbundene Aktionen wie ein Festmahl des Künstlers Nils-Udo auf seinem Kunstwerk „Der Turm“ in unmittelbarer Nähe des Klosters Frenswegen fanden nicht die ungeteilte Begeisterung der Bevölkerung. Auch hier stellte sich die Frage nach dem Kunstbegriff. Schon früh musste sich Gudrun Thiessen-Schneider damit auseinandersetzen, dass sich vor allem an der modernen Kunst die Geister scheiden, insbesondere in der Provinz. Doch davon ließ sie sich nicht beeindrucken. Auch gegen Widerstände setzte sie sich

Gudrun Thiessen-Schneider prägte über 20 Jahre die Kultur nicht nur in Neuenhaus. Mit 73 Jahren ist jetzt Schluss. Foto: Weßling

für die moderne Kunst ein, und tut das bis heute. Ein entscheidendes Datum für sie wurde das Jahr 1994. Nach der Ära Schneider, der 1990 Leiter des Kunstvereins Hannover wurde, geriet die Städtische Galerie in eine Krise. Im Förderverein kam es zur Spaltung unter den Mit✡ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ✲ ●

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Engagement für die Kunst der Gegenwart

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gliedern und es erfolgte die Neugründung des Kunstvereins Grafschaft Bentheim. Als Räumlichkeit dient bis heute das ehemalige Hotel „Neuenhauser Hof“ an der Hauptstraße in Neuenhaus. Maßgeblich beteiligt an der Gründung war Gudrun ThiessenSchneider, die jetzt deutlich aus dem Schatten ihres inzwischen Ex-Mannes heraustrat. Sie schrieb ein Kuratorenkonzept und wurde 1995 die künstlerische Leiterin des neuen Vereins. Gleich mit zwei Ausstellungen startete sie richtig durch: Cobra und Living Room. Der Name „Cobra“ ist aus den

Anfangsbuchstaben der Städtenamen COpenhagen, BRüssel und Amsterdam zusammengesetzt. Die Künstlergruppe bestand während der Jahre 1948 bis 1951. Zielsetzung war es, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Kunst als Akt der Selbstbefreiung zur Bildung eines neuen Bewusstseins einzusetzen und den wiedererstarkten reaktionären Kräften die Utopie eines offenen Kunstbegriffes entgegenzusetzen. Wichtig war den Künstlern auch die Pflege internationaler Kontakte. Führende Künstler der Gruppe wie Karel Appel (+ 2006) sind zu Weltruhm gekommen. Das zweite Projekt des Kunstvereins galt dem Werk einer progressiven und einflussreichen Amsterdamer Galerie: The Living Room. Von der Galerie gingen während der Jahre ihres Bestehens von 1981 bis 1993 wichtige Impulse nicht nur für die niederländische Kunst aus. Auch danach gelang es Gudrun Thiessen-Schneider immer wieder, trotz bescheidener Mittel, renommierte nationale und internationale Künstler nach Neuenhaus zu

holen. Zu nennen sind unter anderem der DocumentaTeilnehmer Ulrich Meister, die renommierte Fotografin Barbara Klemm und der niederländische Künstler Henk Visch, der durch seine Edelstahlskulptur „Aus den Augen verloren“, die zum offenen Museum „kunstwegen“ gehört, in der Grafschaft Bentheim bekannt ist. Neben der Präsentation überregionaler Künstler, die Positionen der Gegenwartskunst vertreten, sind auf Initiative von Gudrun ThiessenSchneider noch weitere Formate wie Parallel im Alten Rathaus und das Atelier auf Zeit entstanden. Hier haben regionale Künstler ein Forum gefunden, sich der Öffentlichkeit vorzustellen. Weitere Tätigkeitsfelder waren die regionalisierte Kulturförderung der Emsländischen Landschaft für ein Künstlerstipendium sowie kunstpädagogische Projekte. Nach 25 Jahren ist für Gudrun Thiessen-Schneider jetzt Schluss. Am Sonntag, 8. Dezember, endet zeitgleich mit der Ausstellung „Häng das auf und richte es aus“ der Künstlerin Yoana Tuzharova.

Weihnachtsbäume

Segger

Adventskonzert der Musikschule Niedergrafschaft VELDHAUSEN. Am Samstag, 14. Dezember,

um 19 Uhr, lädt die Musikschule Niedergrafschaft zum Adventskonzert in die evangelisch-altreformierten Kirche in Veldhausen ein. Die Lehrkräfte des Fachbereiches „Blasinstrumente“ gestalten mit ihren Schülern

ein breit gefächertes adventliches Konzertprogramm. Dabei treten die Schülerinnen und Schüler als Solisten in Erscheinung und musizieren gemeinsam in Ensembles und im Orchester. Der Eintritt ist frei. Foto: Musikschule

Wunschbaumaktion der Tafel Ausgabestellen in Wietmarschen-Lohne und Schüttorf beteiligt „Als die Tafel Nordhorn vor 15 Jahren die Weihnachtsbaumaktion ins Leben rief, war mit dem Injoy-Fitnessstudio schnell ein Partner gefunden“, erinnert sich Uschi Vox. Die Idee: An öffentlich aufgestellte Weihnachtsbäume werden Karten mit den Weihnachtswünschen bedürftiger Kinder gehängt. Jeder, der den Kindern eine kleine Freude bereiten möchte, kann eine Karte pflücken und das Gewünschte bis zum 14. Dezember unter den NORDHORN.

Baum legen. Die Mitarbeiter der Tafel sammeln diese Gaben ein und verteilen sie in der Woche vor Weihnachten an die Kinder. In Nordhorn beteiligen sich an der Aktion neben den Kunden von „marea Fitness“ an der Bentheimer Straße die Mitarbeiter der List-Gruppe und Mitarbeiter und Kunden der Euregiopraxis, NINO-Allee. In Klausheide unterstützen die Mitarbeiter der Reinert-Ritz GmbH mit einem hausinternen Wunschbaum

die Tafel, die der tafeleigenen Lebensmittelausgabe in Klausheide zugutekommt. Die Ausgabestelle der Tafel in Wietmarschen hat für die Kinder bedürftiger Familien in Wietmarschen und Lohne einen Wunschbaum im Gemeindebüro Lohne aufgebaut, der durch die Jugendpflege betreut wird. Für die Schüttorfer „Tafelkinder“, ebenfalls eine Lebensmittelausgabe der Tafel Nordhorn, steht der Wunschbaum im Schüttorfer Rathaus.

Weihnachtsfeier mit der Christengemeinde Programm mit Jugendgruppe und Theaterteam Unter dem Motto „Schon ausgepackt?“ lädt die CGN Christengemeinde Nordhorn zu ihrer Weihnachtsfeier am Sonntag, 15. Dezember, um 16.30 Uhr in die Alte Weberei ein. Wie die Veranstalter mitteilen, soll „gemeinsam Gottes großes Geschenk, das er uns MenNORDHORN.

schen durch seinen Sohn Jesus Christus gegeben hat, ausgepackt und näher betrachtet werden.“ Zusammen mit den „CrossKids“, der Jugendgruppe „Ignite“ und dem Theaterteam hat die Gemeinde auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches und weihnachtliches Programm für

Jung und Alt vorbereitet. Abgerundet wird der Nachmittag durch „CGN-Music“. Neben bereits bekannten Liedern wird die christliche Band auch neue eigene Songs darbieten. Tickets sind im Vorverkauf im Bookstore42 am Stadtring 42 in Nordhorn erhältlich.

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